Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ARES Transport Drohne
Avalox
2016-10-18, 15:26:59
Die DARPA hat nun für den Herbst 17 einen Termin genannt, an dem die spektakuläre Multifunktions-Transportdrohne ARES das erste mal fliegen soll.
Die Drohne nutzt zwei Mantelpropeller und kann sowohl Fahrzeuge, wie auch Container, oder Waffenplattformen transportieren.
http://breakingdefense.com/2016/10/darpa-do-it-all-drone-among-new-vtols-nearing-flight/
bj_poqLMLyI
Cyphermaster
2016-10-19, 09:57:22
Das ist eher die Umsetzung eines "Carryall" wie bei CnC, da es sich nicht um ein hochbewegliches Kampf-Fluggerät, sondern einen Lastenesel handelt.
http://vignette2.wikia.nocookie.net/cnc/images/5/5a/Carryall_4.jpg/revision/latest?cb=20060603093116
Im Endeffekt ist es eine autonom steuernde Variante eines althergebrachten Sikorsky Skycrane (https://de.wikipedia.org/wiki/Sikorsky_CH-54), der so konstruiert ist, daß genau ein "Universal Military Standard Container" dran paßt.
Die Herausforderung für die Steuerung ist, unter allen Widrigkeiten von Wetter, Beschuß usw. stabil und zuverlässig fliegen zu können.
Wie stabilisieren die das Ding beim Aufstieg mit nur 2 Triebwerken?
alkorithmus
2016-10-19, 13:01:14
Wie stabilisieren die das Ding beim Aufstieg mit nur 2 Triebwerken?
Das Video erklärt es doch!
btw.: ARES? Das waren doch die Versorgermodule in Der Marsianer
Monger
2016-10-19, 14:44:56
Das ist eher die Umsetzung eines "Carryall" wie bei CnC, da es sich nicht um ein hochbewegliches Kampf-Fluggerät, sondern einen Lastenesel handelt.
Hab auch gedacht, das ist doch ganz klar vom Orca Design in C&C inspiriert :ugly:
Würde das moderne Schlachtfeld natürlich schon sehr verändern. Hubschrauber spielen ja eh eine wichtige Rolle, da ist es naheliegend das was man transportiert stärker aufs Transportsystem abzustimmen.
http://v7.aeriesguard.com/var/crypte/storage/images/media/images/command-and-conquer-orca/28203-1-fre-FR/Command-and-Conquer-Orca.jpg
Cyphermaster
2016-10-19, 15:25:11
Würde das moderne Schlachtfeld natürlich schon sehr verändern. Hubschrauber spielen ja eh eine wichtige Rolle, da ist es naheliegend das was man transportiert stärker aufs Transportsystem abzustimmen.Bitte?
Was ist daran neu oder würde Veränderungen bedingen? Das Konzept ist seit dem Vietnamkrieg in Verwendung (https://de.wikipedia.org/wiki/Sikorsky_CH-54#/media/File:CH-54_Tarhe_1960.jpg) (nur mit freiem Rotor statt Impeller), hat sich bisher aber aus verschiedenen Gründen nicht zum Standard entwickelt.
/edit: Gewisse Anleihen könnte man auch vom Landungsschiff aus "Starship Troopers" sehen, wobei die im Film ausschließlich mit Truppen-Containern bestückt waren. Antrieb dort dann durch Raketen- statt Rotor/Impeller-Triebwerke. ;)
/edit2: Hoppla, unbemannte Rotorflügler zum Transport scheinen schon in Afghanistan (https://de.wikipedia.org/wiki/Kaman_K-Max#/media/File:USMC-111215-M-JU941-001.jpg) im Einsatz gewesen zu sein:
Eine Version als Optionally Piloted Vehicle BURRO (Broad Area Unmanned Responsive Resupply Operations) für militärische Nachschubzwecke ist im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Im Feldversuch mit zwei Hubschraubern in Afghanistan wurden bereits über 1000 Missionen unbemannt absolviert.
Spart natürlich ordentlich bei den Pilotenkosten und beim Sprit.
Das wird massivste Veränderungen auf dem Schlachtfeld haben.
IMHO der Rückkehr der klassischen Luftkavallerie.
Problem war bisher bei dem Spaß immer, dass es super schwer ist da Nachschub zu liefern und der Kommandant immer Angst hat, Hubschrauber + Pilot zu verlieren.
Könnte mir gut vorstellen, dass die Drohne in solchen Stückzahlen gebaut wird, dass Sie quasi ein Wegwerfobjekt wird. So nach dem Motto: Scheiß drauf ob bloß die Hälfte bei unseren Jungs ankommt, das reicht schon.
Abgesehen davon z.B. MedEvac. Stirbt ein verwundeter Soldat ohne medizinische Versorgung zu 100%, ist es ihm glaub ich viel lieber von so einer Drohne evakuiert zu werden mit ner 1/5 Chance, dass die Drohne dann abgeschossen wird.
Cyphermaster
2016-10-19, 16:51:23
Problem war bisher bei dem Spaß immer, dass es super schwer ist da Nachschub zu liefern und der Kommandant immer Angst hat, Hubschrauber + Pilot zu verlieren.
Könnte mir gut vorstellen, dass die Drohne in solchen Stückzahlen gebaut wird, dass Sie quasi ein Wegwerfobjekt wird. So nach dem Motto: Scheiß drauf ob bloß die Hälfte bei unseren Jungs ankommt, das reicht schon.Halte ich für überzogene Erwartungen. Das Problem wird sein, daß man zwar schwer ersetzliche, weil langwierig auszubildende, Piloten einspart - aber technisch gesehen wird das Fluggerät deshalb noch lange kein Wegwerfobjekt. Der Aufwand für so eine Drohne, die die Nutzlast-Kapazitäten der aktuellen Transporter "Chinook" oder "Black Hawk" erreicht, wird rein physikalisch bedingt kaum unterhalb dieser Systeme liegen können.
Bei den erwartbaren Systemkosten so einer Drohne werden die sicher keine Wegwerfobjekte, auch da wird man sehr drauf achten, keine Drohnen zu verlieren (auch hinsichtlich Technik-Spionage aus den Wracks heraus). Aber elektronische Systeme werden nicht müde oder unkonzentriert, und grade in Relation zu kleineren Lasten wie Munition etc. für Stoßtrupps oder hinter feindlichen Linien operierende Spezialeinheiten ist die Einsparung von Pilot und Überlebenssystemen lohnenswert.
Haarmann
2016-10-20, 09:32:34
Wegwerf klingt eher nach Lastensegler - das auch vorbei.
Die Frage ist doch eher - was für Container wird es dafür geben.
Das Video erklärt es doch!
Tut es nicht. Unter widrigen Umständen mit großen Lastwechseln sind gemeinsam(?) schwenkbare Rotoren nicht unbedingt die beste Lösung. Da niemand mitfliegt sind die Anforderungen allerdings auch geringer.
Um revolutionäre Auswirkungen zu haben, ist das Konzept imo zu konservativ.
Imo wäre es interessanter die Lasten zu verkleinern und viele günstigere und schnellere Drohnen fliegen zu lassen.
Cyphermaster
2016-10-20, 13:23:03
Die Frage ist doch eher - was für Container wird es dafür geben.Ich vermute, weiterhin die bisherigen nach MIL-Spec. Eventuell wird man noch ein paar kleinere Dimensionen qualifizieren.
Imo wäre es interessanter die Lasten zu verkleinern und viele günstigere und schnellere Drohnen fliegen zu lassen.Das vermute ich -siehe oben- auch. Das erhöht die Zahl der Ziele und die Chancen, daß zumindest ein Teil der Ladung ankommt (= mehr Aufwand für einen Totalabschuß).
Meinem Gefühl nach werden zunächst die oberen Last-Klassen wie z.B. die des Chinook nicht durch so ein System besetzt werden.
Trotzdem wird man einigermaßen gesicherte Versorgungslinien benötigen. Transportdrohnen werden per Defintion größer und träger sein.
Interessanter wird imo der Einsatz für die Aufklärung. Kleine "Drohnen" sind kaum zu zu treffen und sind wahrscheinlich wieder weg, bevor jemand registriert, was passiert ist.
https://youtu.be/xq0oCM37oZA?t=12m56s
Cyphermaster
2016-10-20, 14:16:26
Klar, für ungesicherte Einsätze in der Breite ist das Zeug in jedem Fall zu teuer, und mit moderner Airburst-Munition auch in kleinen Formaten gut zu bekämpfen. Ich meinte das (auch wie in meinem Posting weiter oben) eher in Richtung Versorgung von Luftlande-/Kampfschwimmer-/Spezialeinheiten. Bei SpecialOps-Missionen kann man's eher mal riskieren, ausnahmsweise.
Das Problem für andere Anwendungen wird aber sein, daß die Anforderungen an Transport-Steuerungen noch deutlich unter dem rangieren, was für Aufklärungs- oder gar Kampfversionen notwendig wäre. Abgesehen davon, daß es dann als Gegenmaßnahme logischerweise auch Abfangdronen gäbe.
Ob mit solchen Drohnen wohl Fahrzeuge wie das deutsche "Wiesel" an Bedeutung gewinnen?
KNkcHAzAbeY
Cyphermaster
2016-10-20, 18:18:16
Haben sie doch schon längst. Sogar die -nicht besonders forschrittliche- Bundeswehr geht stark in diese Richtung. Angefangen von Wiesel und Mungo, über die Dingo und Puma bis hin zur (deutlich leichteren) Donar-Artillerie, dem A400m und den modularen Bewaffnungen der Marine-Einheiten ist alles längst auf maximale Modularität und Beweglichkeit, inklusive möglichst Luftverlegbarkeit geplant. Das gleiche Bild bei den Russen mit z.B. ihrer "Armata"-Panzerplattform, bei den Amerikanern, den Chinesen...
Die Unterstützung solcher automatisierter Systeme wird das nur in so weit beschleunigen, wie dadurch Einsparungen an Menschen und Material entstehen. Erst, wenn die "Humanlimitierung" von direkten Kampfeinheiten (wie z.B. die 9g-Schwelle bei den Jets) wegfällt, entstehen wirklich neue taktische Optionen.
Avalox
2016-10-21, 08:59:41
Leichte Fahrzeuge werden ja auch benötigt bei der Bundeswehr, u.a. weil diese über keine entsprechend schweren Lufttransport Kapazitäten verfügt, oder verfügen wird.
Die ARES Drohnen sind ja von der DARPA beauftragt.
Es geht dabei natürlich um progressive Konzepte, aber ARES ist nicht eine Beschaffung einer Regelausstattung.
DARPA verschiebt die Grenzen damit wieder ein Stück. Ob es nun die voll automatisierten Militär LKW, oder Laufroboter wie Big Dog, oder eben ARES. Man testet Konzepte und Umsetzung auf praktische Verwendbarkeit.
Wie man ja an der X-47B der Marine sieht sind ja alle vollautomatierten Systeme im Verbund zu betrachten. Automatisierte Drohnen, die an automatisierten Tankflugzeugen tanken, ihre Ziele mit automatisierte Aufklärung abstimmen, usw..
Die USA entwickeln ja auch an voll automatisierte Kampfpanzern, extrem flach, leicht ohne Platz für eine Besatzung.
In der Gesamtheit zeichnet sich dann ein völlig neues Bild und solche unbemannten und flexiblen Transportdrohnen gehören dann dazu.
Cyphermaster
2016-10-29, 14:38:40
Du siehst das immer noch zu wenig strategisch, würde ich sagen. "Verfügbarkeit" geht viel, viel weiter. Für Einsätze im Ausland, die man nicht aus bestehenden Basen heraus bestreiten kann, müssen diese für längerfristige Operationen vor Ort geschaffen werden, ggf. auch verlegt, und am Ende wieder demontiert (zumindest, was die relevante Infrastruktur betrifft). Das kostet unglaublich viel Geld, und ist damit auch ein extrem wichtiger Faktor für die Leistungsfähigkeit - denn die Armee kann nur so groß und weitreichend sein, wie ihre Ressourcen (grundlegend also das Geld) reichen.
Je schwerer, weniger modular und schlechter zu warten also die Einheiten sind, die man bewegen will, umso mehr Aufwand braucht es. Je leichter und besser verlegbar also für den Zweck geeignete Einheiten sind, umso mehr Geld ist vorhanden, um deren Anzahl, ihren Aktualisierungsgrad oder ihre Beweglichkeit zu erhöhen. Jeder nicht benötigte Soldat, egal ob Pilot, Fahrer oder Mechaniker, jedes nicht benötigte zusätzliche System, jedes nicht zu transportierende Kilogramm Gewicht bedeutet also freie Ressourcen, die anderswo eingesetzt werden können. Dafür braucht es aber gut zusammen arbeitende und -passende Systeme.
Die DARPA-Konstruktionen mögen Aufsehen erregen (macht man ja auch absichtlich mit viel Show, um weitere Gelder loszueisen...), aber sie sind in meinen Augen genau wie die in der gleichen Art spektakulären Me162, Horten 9, Natter, usw., die man gebaut hat, "nur" Prototypen, ein "Proof of Concept", und noch lange kein "Proof of System". Bei weitem nicht alle solchen spektakulären Neuerungen setzen sich am Ende auch durch; zumindest nicht in reeller Zeit. Gutes Beispiel: Der "Small Arms Master Plan", dessen Kernstück, das OICW, trotz "bahnbrechender" Prototypen schlußendlich eingestellt wurde. Genau wie der "Big Dog" Lastenesel es immer noch nicht in Stückzahlen geschafft hat.
Die eigentliche Qualität der Entwicklungen wird sich daran zeigen, wie interoperabel, wie störsicher, wie zuverlässig und wartungsarm/preisgünstig zu warten die Entwicklungen sich am Ende zeigen. Diese Faktoren bestimmen, ob und welches neue Bild sich zeichnet.
5tyle
2016-10-29, 15:01:45
An Command and Conquer und Avatar musste ich auch denken. So ist das eben in den Amilanden, erst Science-Fiction-Literatur und dann wird es Realität, ob das nun ein Tablet ist oder sonstwas, so vieles kommt aus der Science-Fiction-Literatur. Ganz besonders stark deutlich wird das am Layout.
Und natürlich von Lockheed-Martin primär für die Kriegsführung gedacht. Aber was für einen Nutzen hätte denn eine Armee davon tatsächlich? Eine mobile Armee? Man kann auch so mit dem Helikopter Güter rein- und rausfliegen. Der entscheidende Unterschied ist, dass man keinen Menschen mehr braucht, aber den Autopilot gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten! Man könnte genau so gut einen autonomen Hubschrauber designen, aber nein, es muss eben genau so aussehen. Da hat man dann auch eine Vorstellung von dieser Innovation bzw. ist klar, was man davon zu halten hat.
Jetzt hätte man die Möglichkeit nutzbringende Anwendungen und Maschinen zu erschaffen, aber was macht man, man erschafft fliegende Designerroboter die niemanden nutzen außer demjenigen, der am längeren Hebel sitzt, währenddessen die Mehrheit der Personen nicht mal weiß wie sie ihren Umzug organisieren sollen. Für einen potenziellen Kriegseinsatz ist das totale Verschwendung, dazu sieht das auch noch irgendwie nach James Bond aus. Erstaunlich, dass man sich überhaupt traut so ein Ding zu produzieren. Da geht es nur darum irgendwelche Leute zu beeindrucken, der Nutzen tritt wohl in den Hintergrund. Es werden auch viele autonome Dinge entwickelt, die sind ja toll dass es sie gibt, aber rein praktisch haben die überhaupt keine relevante Anwendung mehr.
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