Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kommen Rührgeräte in den Himmel? Ein Film über Nachhaltigkeit - 2016
Timolol
2016-12-10, 21:12:14
Abend,
Denke das in dieser Sparte des Forums am besten aufgeboben ist. Habe mir die Doku heute Vormittag angesehen und habe Freudentränen geheult.
Kann ich euch nicht vorenthalten.
http://vimeo.com/channels/gmfilmspresse/161695407
Scheinbar gibt es tatsächlich Individuen welche so denken wie ich :).
Nach der Doku war ich sowas von tiefenentspannt und habe Nachmittags auch noch einen alten Corsa von nem Kumpel durchgeschweißt.
Irgendwie fühle ich mich wohl wenn ich helfen und zur Nachträglicheit beitragen kann. Geld annehmen fällt mir hierbei massiv schwer.
Nach meiner Weltanschauung kommen wir ohne den Kapitalismus aus.
Geht es hier im Forum jemand ähnlich oder hat was zum Video anzumerken? :)
Karümel
2016-12-11, 08:21:24
Geht es hier im Forum jemand ähnlich oder hat was zum Video anzumerken? :)
In gewisse Wiese "ähnlich". Mir fällt es wirklich schwer Sachen wegzuschmeißen bzw. zu ersetzten die noch funktionieren. So wurde ich von meinen Eltern erzogen.
Um auf der Rührgerät zu kommen. Also als Beispiel.
Meine Eltern haben ein Küchenradio welches jeden Tag noch für Stunden benutzt wird und das ist z.B. auch so um die 40 Jahre alt ist.
Ich habe im Schlafzimmer einen Digitalwecker/- radio, der hat auch schon 30 Jahre Einsatzbereitschaft. Den würde ich nie wegschmeißen/ ersetzten so lange er noch funktioniert.
Mortalvision
2016-12-11, 09:07:50
Ja, nur als Hinweis: das Rührgerät hat Lager, wo du die Rührer einsteckst. Da kommt mit der Zeit -durch Lagerschaden- Schmiere raus, die du nicht im Essen haben willst. Aber klaro, es gibt Rührgeräte, die echt lange durchhalten ;)
Timolol
2016-12-11, 10:43:52
Man sollte bedenken das der RG28 in der ehemaligen DDR hergestellt wurde wo die Resourcen sowieso knapp waren. Zudem ist das heutige Know how bei weitem höher. Aber man nutzt es nur aus um max. Profit zu machen.
Dabei könnte man viele technisch recht anspruchslose Geräte auf max Lebensdauer bauen. Und bei Verschleiß könnte man sie Warten. Nen Mixer der über 100 Jahre funktioniert ist konstruktiv nicht schwer zu realisieren.
Gehäuse aus Rostfreiem Stahl und möglichst keinen Kunststoff. Bürstenlose Motoren mit quasi keinem Verschleiß... Geht alles. Getriebe lässt sich auch so konstruieren das es unkaputtbar ist. Der RG28 schien ja thermische Probleme zu haben. Aber man muss sich mal in die Zeit zurückversetzen.
Alleine der Testaufbau für den Mixxer war sehr realitätsfremd. Das kann man heute alles besser machen.
Meine Mutter kam auch erst vor kurzem mit nem def. Mixer auf mich zu. Aber was soll ich da groß machen? Müsste ich mir erstmal Spezialwerkzeug kaufen oder selbst herstellen nur um das Teil zu öffnen. Und selbst dann würde das Drama weitergehen.
Schokokettensäge
2016-12-11, 12:10:04
Schau ich mir mal an danke, aktuell geht auch bei mir zuviel zu bruch, taugt halt alles nix.
Mortalvision
2016-12-11, 12:44:04
Dann sollte man für besonders ressourcenschonende Produkte die USt auf 7% senken. Dann bleibt mehr Profit beim Hersteller, weil er eh den selben Preis verlangt. Wie wäre das?
Wie oft musste ich dem Reiz wiederstehen: Uh, das will ich haben. Ich hab zwar schon etwas vergleichbares, aber das neue ist besser. Ich bin beileibe kein Sammler: Ich finde ausmisten / wenig beistzen erfüllend. Dabei aber natürlich nicht wegschmeißen, sondern verkaufen / verschenken.
Mein Computer ist 7 Jahre alt, der TV 5 (aber auch nur weil ich davor gar keinen besaß). Was kaputt ist, wird versucht zu reparieren: Elektr. Zahnbürste Akkutausch, defektes Handy Mainboardtausch aus einem defekten Handy (gesprungenes Glas). Allerdings sind viele Geräte heute tatsächlich schwer zu reparieren...
Timolol
2016-12-11, 12:51:51
Das System funktioniert im Kapitalismus nicht. Irgendwann ist der Markt voller guter Produkte. Auch Autos Fernseher etc. das kein Bedarf mehr besteht. Es würde das alte Handwerk stärken, aber die Großkonzerne würden der Reihe nach Pleite gehen weil Sie kaum mehr was verkaufen können.
Es gibt kleine Firmen die Produkte Nachhaltig produzieren. Aber die sind nie groß.
Stell dir vor VW baut ein Auto bzw. eine Serie nach neusten Erkentnissen auf max. Lebensdauer. Erweiterungsfähig und problemlos zu reparieren. Würde kurzfristig funktionieren. Nur wenn die Karre dann nach 50 Jahren Alltag immernoch ohne Probleme läuft gib es keinen Bedarf mehr für Neuwagen.
Dann würde die Politik, Lobbyisten und Marketingindustrie Aktiv werden und Produkte Zwangsverschrotten aufgrund irgendeiner ausgedachten Sache.
Haarmann
2016-12-11, 13:18:45
Timolol
Kitchen Aid fällt mir dazu ein...
Sehen sicher toll aus - aber mit dem Motor kannst ja nich mal Teig kneten ;).
Nen Mixer der über 100 Jahre funktioniert ist konstruktiv nicht schwer zu realisieren.
Gehäuse aus Rostfreiem Stahl und möglichst keinen Kunststoff. Bürstenlose Motoren mit quasi keinem Verschleiß... Geht alles. Getriebe lässt sich auch so konstruieren das es unkaputtbar ist.
Geräte sollten schon eine gewisse Zeit lang funktionieren. Aber einen Mixer so zu konstruieren das er hundert Jahre hält würde das Gerät auch wesentlich teurer machen.
So selten wie man diese Geräte nutzt macht es nur wenig Sinn diese auf Unkaputtbar zu designen und entsprechend teuer zu produzieren.
Dann können sich nur noch Leute mit gutem Einkommen diese Geräte leisten und wir haben wider die Situation wie in den 1960ern als nur hochwertige aber unbezahlbare Ware produziert wurde.
Bis in die 1980er hinein hat ein TV zwei Monatslöhne eines Arbeiters gekostet. Heute bekommt man ein 50" für das drittel des Lohnes eines schlecht bezahlten Aushilfsarbeiters.
Dafür gehen die Geräte nach 6-7 Jahren kaputt. Früher haben sie doppelt so lange gehalten und das 6 Fache gekostet.
Was ist nun besser?
Das System funktioniert im Kapitalismus nicht. Irgendwann ist der Markt voller guter Produkte. Auch Autos Fernseher etc. das kein Bedarf mehr besteht. Es würde das alte Handwerk stärken, aber die Großkonzerne würden der Reihe nach Pleite gehen weil Sie kaum mehr was verkaufen können.
Das alte Handwerk ist übrigens so teuer das es sich nicht lohnt günstige Geräte reparieren zu lassen. Der Fernsehtechniker arbeitet nicht umsonst.
Mit ist in den 1990ern ein TV zweimal in drei Jahren kaputt gegangen und wurde für jeweils 200DM repariert. Die Kosten lagen also bei 400DM. Für 800DM habe ich schließlich Ersatz gekauft als das Gerät das dritte mal die Grätsche gemacht hat. Das hätte ich gleich beim ersten defekt das alten TV machen sollen.
Timolol
Kitchen Aid fällt mir dazu ein...
Sehen sicher toll aus - aber mit dem Motor kannst ja nich mal Teig kneten ;).
Meine Kitchen Aid knetet super. Ist deine eine Fälschung?
AtTheDriveIn
2016-12-11, 15:50:59
Das System funktioniert im Kapitalismus nicht. Irgendwann ist der Markt voller guter Produkte. Auch Autos Fernseher etc. das kein Bedarf mehr besteht. Es würde das alte Handwerk stärken, aber die Großkonzerne würden der Reihe nach Pleite gehen weil Sie kaum mehr was verkaufen können.
Dann funktioniert Kapitalismus so aber mit unserem Planeten nicht. Das Bewusstsein muss wachsen, das Dinge eine Langlebigkeit brauchen und sich reparieren lassen. Auch über Ersatzteile kann man Geld verdienen.
Eine steuerliche unterschiedliche Behandlung von reparierbaren Produkten ist ein guter Ansatz.
TV, Computer etc. sind eher schlechte Beispiele, da es dort ja technische Innovation gibt, bei der der Kunde bewusst entscheiden kann ob er sein Geld in was neues investiert. Das alte Produkt wandert dann aber nicht gleich in die Tonne, sondern wird weiterverkauft.
Wenn Geräte in Einsatzgebieten wo es eigentlich keine Prozessänderung mehr gibt, nicht reparierbar gebaut werden und nach Garantiezeit ihren Geist aufgeben, dann gehört das reguliert. Rührgerät, Waschmaschine, Staubsauger sind Paradebeispiele.
Regelt der Markt sowas nicht selber?
Wenn die Leute ein großes Interesse daran hätten nur langlebige weiße Ware zu kaufen, für die 20 Jahre Ersatzteile vorgehalten wird, würden sich Geräte von Miele wie geschnitten Brot verkaufen.
Die Realität sieht aber anders aus. Kaum einer ist bereit 1200 Euro für eine Waschmaschine auszugeben. Viele haben einfach nicht die 1200,- auf einen Schlag über um Miele zu kaufen. Die Leute nehmen lieber eine LG für 400,- die dann halt nach 6-7 Jahren den Geist aufgibt. Eine Reparatur ist bei dem Preis von 400 Euro unwirtschaftlich weil diese 200-300 Euro kosten würde.
Da hilft es auch nicht mal wieder nach dem Staat zu rufen der irgendwas regulieren soll :wink:
Monger
2016-12-11, 17:31:41
TV, Computer etc. sind eher schlechte Beispiele, da es dort ja technische Innovation gibt, bei der der Kunde bewusst entscheiden kann ob er sein Geld in was neues investiert. Das alte Produkt wandert dann aber nicht gleich in die Tonne, sondern wird weiterverkauft.
Wenn Geräte in Einsatzgebieten wo es eigentlich keine Prozessänderung mehr gibt, nicht reparierbar gebaut werden und nach Garantiezeit ihren Geist aufgeben, dann gehört das reguliert. Rührgerät, Waschmaschine, Staubsauger sind Paradebeispiele.
Schönes Beispiel, weil du ziehst hier ja eine Trennlinie zwischen "etablierten" Geräten und technischen Neuerungen mit "naturgemäß" kurzen Lebenszyklen.
Klar: es gibt Dinge die verändern sich auch in 1000 Jahren nicht. Messer, Gabel, Hammer sind seit dem späten Mittelalter nahezu unverändert. An einem Hammer gibt es einfach nicht mehr viel zu verbessern, es ist bereits im Rahmen seines Anwendungszwecks perfekt.
Aber was ist mit Staubsaugern? Werden wir in 10-20 Jahren wirklich noch den klassischen Staubsauger durch die Wohnung schieben, oder wird er durch Putzroboter verdrängt worden sein?
Bei Waschmaschinen stehen mehrere große Revolutionen an: in der einen Ecke wird an der wasserfreien Waschmaschine geforscht, in der anderen werden Smartgrids in Zukunft bestimmen wann wir mit dem billigsten Tarif waschen können - je nach zukünftigem Energie- und Wasserpreis evtl. ein Killerargument für eine neue Maschine.
Nicht nur die Technologien verändern sich, sondern auch die menschlichen Ansprüche daran. Vor 50 Jahren standen die meisten Küchengeräte in familiären Großküchen, um die Schar an Kindern und Verwandten mit frischgebackenen Plätzchen zu versorgen. Heute stehen viele Küchengeräte in Single-Haushalten die sich mal auf die Schnelle zwischendrin was machen wollen. Die Filter-Pad-Kaffeemaschine ist ein Resultat eben dieser gesellschaftlichen Veränderung: wer nur wenige Tassen trinkt, will nicht viel Zeit mit Kochen und Maschine putzen verbringen.
Ich habe z.B. einen 40 Jahre alten Kleiderschrank aus Vollholz. Eigentlich super, aber nicht zerlegbar, was bei Umzügen ziemlich nervig ist. Vor 40 Jahren war man halt der Auffassung, wer einmal sein Zimmer eingerichtet hat, verändert es die nächsten 100 Jahre nicht mehr.
Ähnliches gilt selbst für Häuser: mein Vater hat sein Haus noch mit der Erwartung gebaut, dass die Kinder zukünftig dort wohnen können. Ein Bauwerk für die Ewigkeit.
Nicht nur dass aus beruflichen Gründen es uns über ganz Deutschland verstreut hat - die Ansprüche an Wohnraum haben sich so drastisch verändert in den letzten 30 Jahren (auch durch gesetzliche Auflagen z.B. zur Wärmedämmung), dass du eigentlich alle 15 Jahre dein Haus kernsanieren musst, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Man kann jetzt alles auf die Gier des Kapitalismus schieben, aber ich glaube die viel fundamentalere und wichtigere Ursache ist: die Welt verändert sich immer schneller, selbst in Aspekten die als unveränderbar galten. Wer will sich heute wirklich noch anmaßen, beurteilen zu können wie die Zukunft in 30 Jahren aussieht, und ob das Produkt von heute dann noch relevant sein wird?
Ich denke, das macht die Diskussion zu Nachhaltigkeit so attraktiv, aber auch so schwierig. Besonders langlebige Produkte sind meistens auch in der Produktion besonders resourcen- und energieintensiv. Langlebigkeit steht oft im krassen Widerspruch zu Recyclingfähigkeit: was nicht schnell kaputt geht, ist oft auch schwer kaputt zu machen.
UFOBASE
2016-12-12, 02:41:26
https://www.youtube.com/watch?v=IMNuWPvLLyI
Gebt euch mal die halbe Stunde!
Da steckt viel Wahrheit hinter, auch wenn es schon was älter ist.
Das lässt sich auch auf Küchengeräte übertragen =)
"Wertarbeit"! ist für den Durchschnittsbürger nicht bezahlbar.
Wie der Schmied sagt: "Uns ist die Zeit abhanden gekommen"
Das ist wie die "Miele" für 1200€.
Allein wie viel Werkzeuge er für sich gefertigt hat..das Wissen...die Technik, unbezahlbar.
Diese ganze "der letzte seines Standes" Serie ist sehr empfehlenswert.
Da bekommt man mal einen Einblick auf was unsere Technik beruht und was bald verloren ist.
Schaut mal den "Brunnenbauer" wie er am Schluss das Steigrohr fertigt.
Haarmann
2016-12-12, 07:50:16
Viele Teile werden einfach mit Vorsatz "vergossen", damit mans ja nicht reparieren kann...
Unser Mini R53 fährt jetzt ohne Servounterstützung... der Motor würde noch laufen, aber das vergossene Relais schaltet nicht mehr... für flauschige 1200€ könnte ichs tauschen lassen bei ner freien Werkstatt - etwa 2000€ bei "Partner" (Ich hätts Gauner genannt). Das passende Relais könnt ich für 2€ kaufen und für 100€ würds mir eingebaut - aber das kriegte ich auch selbst hin.
Und zu aller Freude sollt noch erwähnt sein, dass diese Scheisspumpe vom "Entwickler", sogenannte "Premiummarke", auch ungesichert und direkt an der Batterie hängt. Schaltet das Relais also mal nicht aus, gibts auch oft, dann fackelt Dir die Karre in voller Fahrt ab (das war ein Versicherungsfall bei AXA) oder die Batterie ist plötzlich leer.
Dagegen, besonders gegen das Abfackeln, dürfte man durchaus imo was unternehmen und grundsätzlich das vorsätzliche Vergiessen von Bauteilen verbieten.
exxo
Mein Goldesel ist gerade in den Ferien ... zudem schlägt Funktion die Form bei mir.
Ich selbst habe ergo eine 1200W Maschine, die auch den Babybrei hinbekam - was weder der 450W, noch der 550W Mixer hinbekam - abgeraucht - beide beim ersten Gebrauch. Jetzt weisst auch wann und wofür ich das Teil gekauft hab ;).
Es wird Dich auch kaum erstaunen, warum ich den paar W im Designerteil nix zutraue... könnt auch dran liegen, dass der Schwager, der mehr auf Design steht, schon die dritte hat - rate mal was hinne ging...
BlacKi
2016-12-12, 09:35:05
"Wertarbeit"! ist für den Durchschnittsbürger nicht bezahlbar.
Wie der Schmied sagt: "Uns ist die Zeit abhanden gekommen"
Das ist wie die "Miele" für 1200€.
bingo, es gibt genug geräte die noch was taugen, aber wer zahlt den doppelten oder sogar 10x preis für etwas, was hinterher sogar noch weniger kann, aber 30 jahre hält.
Edit: hab jetzt mal den film angefangen zu sehen, aber als "wessi" steht man dem ganzen etwas anders gegenüber, denn die sache ist die, das auch bei uns im westen damals noch reparierbare geräte gebaut worden sind, trotz kapitalismus. mein vorwerk tiger ist auch über 30 jahre alt und es gibt noch ersatzteile, ist noch im gebrauch. was rührgeräte angeht, kann man heutzutage ebenfalls noch qualitäts geräte kaufen.
Haarmann
2016-12-12, 18:03:40
BlacKi
Im "Wessi" Telefunken gabs zu meiner Zeit noch immer nen Fach fürs Schaltschema der Kiste...
Alles war machbar.
Einige Jahre später wurden wir wie Aliens angesehen, als wir für nen Schneider TV Gerät nen Hochspannungsteil wollten...
exxo
Mein Goldesel ist gerade in den Ferien ... zudem schlägt Funktion die Form bei mir.
Ich selbst habe ergo eine 1200W Maschine, die auch den Babybrei hinbekam - was weder der 450W, noch der 550W Mixer hinbekam - abgeraucht - beide beim ersten Gebrauch. Jetzt weisst auch wann und wofür ich das Teil gekauft hab ;).
Es wird Dich auch kaum erstaunen, warum ich den paar W im Designerteil nix zutraue... könnt auch dran liegen, dass der Schwager, der mehr auf Design steht, schon die dritte hat - rate mal was hinne ging...
Warum kaufst du dir billige Küchenmaschinen mit *fetten* Wattzahlen auf dme Typenschild die nicht mal Babybrei mixen können?
Meine Schwiegereltern kneten Brotteig mit ihrer Kitchen Aid. 2x pro Woche für ca. 30 Minuten jeweils. Das Teil macht diese Programm seit drei Jahren mit. Ein arbeitskollege von mir hat sich den Edelstahl-Fleischwolf für das Teil besorgt und 12kg Fleisch für Würstchen damit geschreddert ohne das die Maschine geschwächelt hat.
Einerseits nörgelst du rum das Geräte billig gebaut sind, anderseits kaufst du selber solchen Plunder.
Das ist halt das Problem bei hochwertiger Technik. Sie ist teuer. Nicht jeder benötigt solche Boliden oder hat das nötige Kleingeld für eine Funktionalität die er gar nicht nutzen kann oder will.
Ja, nur als Hinweis: das Rührgerät hat Lager, wo du die Rührer einsteckst. Da kommt mit der Zeit -durch Lagerschaden- Schmiere raus, die du nicht im Essen haben willst. Aber klaro, es gibt Rührgeräte, die echt lange durchhalten ;)
Und vor allen Dingen riechen die nach einer Weile gar nicht mehr gut, wenn Du sie einschaltest. :frown:
Timolol
2016-12-12, 23:50:08
Hm, leider haben es einige nicht verstanden wie das Prinzip der Nachhaltigkeit funktioniert.
@ Haarmann: ist bei meinem Renault genauso. Die Zündspule ist mit dem Verteiler zu einer Einheit vergossen. Nun ist dieses Teil unterdimensioniert und es verreckt in Regelmäßigen abständen irgendein Cent Bauteil an das du nicht rankommst. Ausfallen von einem bis mehreren Zylindern ist der Fall.
Wird mal wieder Zeit, dürfte bald wieder fällig sein :freak:
Sicherheitsrelevante Teile sind beim PKW immer korrekt konstruiert. Und da hörts oftmals auch auf.
Man kann es deutlich besser ab tuts nicht.
Und falls einer denkt ich komme ausm Osten. Ist nicht der Fall. Nen Trabant fährst heutzutage nicht mehr im Alltag. Meine Murmel ist auch 55 Jahre alt. Fährt heute noch :freak:. Im Alltag aber nicht Praktikabel.
Reparier ein Auto aus 2010 in 2060... Wird gar nicht mehr machbar sein.
Fusion_Power
2016-12-12, 23:56:41
Wäre ich Ingenieur wärees mir ein persönliches Vergnügen und Herausforderung, Geräte zu konstruieren die lange halten. Damit kann man sicher auch Geld verdienen und die Konkurenzalt und vorallem blöd aussehen lassen, das wäre die Mühen allemal wert. :D
Drucker, Elektronische Geräte, Haushaltsgeräte, etc... da kann man so viel optimieren und verbessern, ich kauf auch ungern billig, lieber etwas teurer aber dafür wertig, und lange haltbar. Hab hier ne Tastatur die ist über 20 Jahre alt z.B. erst jetzt verabschiedet sich die Leertaste. mal sehen wie die gut die neue Tastatur sein wird.
Unser Vorwerk Staubsauger ist auch so um die 20 Jahre alt, funzt immer noch.
Dein Renault ist ein Paradebeispiel für billiges Produkt das dementsprechend nur für moderate Nutzungsdauer und Belastung entwickelt wurde.
Du hattest nicht mehr Geld und hast dich für einen günstigen Franzosen statt für einen teuren deutschen Wagen entschieden.
Natürlich kann Renault auch alle teile in ihren Autos so domensionieren udn entwickeln das sie nicht kaputt gehen. Dann würden die Autos so viel kosten wie teuere premium Marken. die Renault Händler würden an jedem verkauften Wagen mehr verdienen und müssten nicht dadurch unterstützt werden das öfters mal was Kaputt geht was du dann beim Händler reparieren lassen musst.
Womit wir wider bei meinem Miele Beispiel wären. Wer nicht so viel Geld hat, kauft halt was günstiges, was wiederum öfter ausgetauscht wird oder hin und wieder mal defekt ist. Oder man spart so lange bis man den Audi oder Daimler kaufen kann.
So wie man in den 1970ern lange auf ein TV gespart hat das wesentlich länger funktioniert hat als der 50" für 399 Euro.
Die Hersteller können heutzutage für jeden Geldbeutel etwas produzieren. Das niedrige Preise die Qualität beeinflussen sollte klar sein.
Das du bei deinem wagen regelmäßig das gleiche Teil austauschen musst ist schon nervig..
Timolol
2016-12-13, 21:32:46
Du hattest nicht mehr Geld
Doch hatte ich ich
und hast dich für einen günstigen Franzosen statt für einen teuren deutschen Wagen entschieden.
Der hat so knuffig geschaut.
Gerade im Automobilbau wäre ich mit deinen Aussagen vorsichtig. "deutsche Premiummarken" ;D. Und dann auch Premiumpreise bei den Ersatzteilen.
geschröpft wird, wer geschröpft werden kann. Der Premium Golf 3 war schlimmer wie der Renault... :rolleyes:
Von den Premium 3er Golfs siehst du quasi nix mehr auf den Straßen. Die 1er Twingos sind immernoch eine Seuche.
Lowkey
2016-12-13, 21:40:14
Die Meinung oder Erfahrung mit einem Modell oder Hersteller lassen sich nicht übertragen. Serie 2013 ist genial, aber 2014 ist es fast Schrott.
Ich kenne genug Menschen mit ausreichend Geld, aber das Geld wird gesammelt und selten in Konsum gesteckt. Es wird kein Auto nach Optik, sondern nach Gebrauch gekauft (siehe Trend weg vom Statussymbol).
sei laut
2016-12-28, 08:26:56
Erstmal danke für das Verlinken des Film, wirklich gut gemacht.
Man müsste Mittel und Wege finden, dass sich in unserem Wirtschaftssystem Nachhaltigkeit auszahlt. Oder eben ein neues begründen. :D
Eine Bewegung in dieser Richtung bildet übrigens "Transition".
https://transitionnetwork.org/transition-near-me/
Dort sind nicht alle eingetragen, die es gibt. Manchmal muss man dafür eine Suchmaschine der Wahl nutzen, um diese zu finden.
http://www.tomorrow-derfilm.de ist ein Film über Menschen, die bereits gehandelt haben und Lösungen leben. Leider nicht so zum online anschauen verfügbar.
@Lowkey: Es wird immer auch nach der Optik gegangen. Zwangsläufig. Das wurde auch sehr schön im Film mit den Rührgeräten dargelegt. Zumindest in unserem Wirtschaftssystem.
RoNsOn Xs
2016-12-28, 10:44:17
http://vimeo.com/channels/gmfilmspresse/161695407
Geht es hier im Forum jemand ähnlich oder hat was zum Video anzumerken? :)
Ist leider privat geworden. Hat jmd nen anderen Link?
Rooter
2016-12-28, 11:24:31
Abspielen kann man es noch mit dem Link im Startpost. Aber JDownloader fordert ein Passwort(:confused:). Mit http://www.clipconverter.cc/ kann man es aber auch runterladen.
MfG
Rooter
Haarmann
2016-12-28, 12:09:13
Timolol
Das Teil wolltens beim Mini Cooper, ohne S, auch immer wechseln. Muss so ne Art Reflex sein bei Denen. Scheint auch ne Sollbruchstelle zu sein.
Dann sah ich noch den Motor eines Passat, der nur Kurzstrecke lief - Benziner... Diagnose - wegwerfen. Motor wechseln ist billiger.
Ich denke nen Lada wirst 2060 noch hinbekommen... nen VW wird schon 2030 keiner mehr sehen wollen... ich merke zZ gerade wie wenige Trophy SE es noch aufm Markt gibt und die Preise scheinen jetzt auch schon nach Oben zu gehen. Der ist aber auch erst ca 16 Jahre alt.
Ich denke der Trend, wieder nach Funktion zu kaufen und das Geld sorgfältiger anzulegen, ist erkennbar. Nur die Hersteller scheinen, besonders faulen Äpfel, die Trends verpennt zu haben. Das könnte sich in 5 Jahren durchaus rächen.
exxo
Meine Küchenmaschine kann ja den Brei mixen?
Nur die dedizierten Mixer scheiterten an der Aufgabe - sowas kriegt man auch für den halben Preis der Geräte, die ich gekillt hab.
Natürlich nicht von Kitchen Aid - dort kostet auch nen armseeliger Toaster ein Vermögen...
Das ist wie "Premiumhersteller" von PKWs - Premium ist einzig der Preis. Was man kriegt ist überteuerter, mit Vorsatz kurzlebiger, Schrott.
Nebenher sollte Dir klar sein, dass ich unter Brei nicht die Konsistenz der Gläschenware verstehe - das erinnert mich eher an Suppe.
Sprich es wurde mit Kartoffelstockflocken eingedickt und klebte als "Hauffen" am Löffel - so dass die Kleine damit essen lernen konnte. Bei Gläschenware hätte ich nur meine Putzfertigkeiten trainieren können ... das Kind hielt nämlich beim Essen den Löffel immer verkehrt.
Ich kaufte jedes Gerät nur einmal - wenns versagte, wurds retourniert. So mache ich das immer. Man sucht eben funktionale und günstige Geräte - nicht überteuerte Designerware ala Apfel.
Ich kaufe Geräte nur nach Funktion - für Design bezahle ich genau gar nix.
Und mit dem Knethaken von Kitchen Aid kann man mit 500W auskommen... man muss einfach die Menge entsprechend klein halten etc...
Wir haben nen alten Kangoo - wie fast jeder Bauer hier ;). Den gibts mit 4x4 und die sind sozusagen alle über 14J alt.
Laufen und laufen... wie die Twingos der ersten Generation auch.
Das kann man von den Steuerketten Golf 6 nicht behaupten...
An den Strassenrändern sieht man mit Pannenblinkern nur einen Konzern stetig stehen - VAG. Und was unser 220 000 km R53 mit Tuning an Öl säuft übertreffen die Neuwagen bei VAG zT bereits locker.
Wertig sieht anders aus - Langlebig erwarte ich bei den gesalzenen Preisen der "Premiumherstellern" nur noch in der grauen Theorie.
Timolol
2016-12-29, 21:11:03
Laufen und laufen... wie die Twingos der ersten Generation auch..
Ah ich weis nicht. Das ist immer Kack schwierig zur beurteilen wenn mann nur 1-2 Autos regelmäßig bewegt.
Die ersten Twingos sind ja auch weggefault. Die späten 1er wurden dann vollverzinkt. Könnte mit dem 16V Motor gekommen sein? Erste "Anzeichen" von Durchrostung erwarte ich 2020 frühestens, wenn der Zink an den Einstiegen wegkorrodiert ist.
Motor und Getriebe sind absolut solide. Fahrwerk und Karosse auch Bulletproof. Und da hörts dann auch auf. Es ist schon viel Kirmes weggebrochen oder abgefallen wo man sich fragen muss welcher Wixxor das Teil so billig konstruiert hat, oder welcher Mongo die Schrauben angezogen hat (Es fielen sehr viele Schrauben und Bauteile ab).
Aktueller kilometerstand 184.700
Und die Karre war schon 5x wirtschaftlicher Totalschaden wenn ichs net selber gemacht hätte.
Beispielsweise die Fensterheber sind mechanisch nach Zyklus x defekt. Reperatur übersteigt den Wert jedes Twingos...
Ein zweckdienliches Auto ohne Kirmes welches mir auch noch gefällt ist mir noch nicht untergekommen. Auch am Twingo hängt zuviel scheiß dran. Evtl. wäre einer aus den 90er eher mein Fall ohne die ganze Elektronik.
Haarmann
2016-12-30, 18:11:40
Timolol
Ich besitze 5 - meine Frau 3 ;)
Das sind ja nur die Eigenen...
3 MGs und ein alter Mini... die Baustelle ist der BMW Mini ;). Falls dieser Konstrukteur jemals hier vorbeikommt... fahr weiter... geh nie in ne dunkle Ecke ;).
Ich finds einfach dämlich, wenn man immer wegwirft... oft ists nicht viel und einer sagt einfach nur ne hohe Zahl. Mehr isses nicht....
Aja - mein MG Experte mag alte Twingos... er wartet mindestens noch 20 davon. Meine Tante und mein Kumpel haben auch je noch einen ;). Und die Dinge fallen nunmal auf...
P.S. Gefallen ist immer so ne Sache... alleine 4 Ringe gefallen mir einfach nur an nem alten Auto Union Rennwagen ;).
TwoBeers
2016-12-31, 11:02:27
Haha, so'n RG28 haben meine Eltern auch noch. Da funktioniert zwar nur noch eine Rührseite bzw. Rührstab.
Aber um den auf das "Rohkostgerät" zu stecken und damit Kartoffelpuffer zu machen, reicht es. :D
Is schon erstaunlich wie lange diese alten DDR Geräte teilweise halten. :up:
1668mib
2016-12-31, 18:23:30
Ich denke bei der ganzen Thematik sollte man etwas differenzieren.
Es gibt Geräte, wo ich durchaus eine hohe Lebensdauer erwarte. Das sind aber vor allem die, bei denen es kaum noch technischen Fortschritt gibt oder dieser in Bezug auf Anschaffungspreis und Nutzen zu gering ist.
Küchengeräte möchte ich langlebig haben. Waschmaschine und Trockner gehören ebenfalls dazu, auch wenn hier und dort durchaus interessante technische Fortschritte gemacht werden. Bei Fernsehern weiß man mittlerweile, dass alle paar Jahre mal Neuerungen kommen, die evtl. eine Neuanschaffung zur Folge haben, wenn man sie haben möchte (4K, HDR).
Aber es gibt auch Produkte, in denen die Mehrzahl der Kunden gar keine Langlebigkeit verlangen. Extremes Beispiel sind vor allem High-End-Smartphones. Natürlich kann man heute ein drei Jahre altes Smartphone noch benutzen... aber der Kunde verlangt doch kaum danach. Die meisten Smartphones werden nicht aufgrund von Defekten ausgetauscht. Natürlich würden manche hier auch von einer signifikant höheren Lebensdauer profitieren, aber die Kosten auf alle umzuwälzen wäre auch nicht verhältnismäßig.
Gerade bei Dingen, die man nicht aufgrund von Bedarf sondern eher aufgrund von Lust kauft, wird eine höhere Lebensdauer nicht zwingend auch zu einer längeren Nutzungsdauer führen.
Was ich sagen will: Das Umdenken muss beim Kunden und nicht bei den Firmen stattfinden. Wir bekommen den Markt, den wir uns machen.
Timolol
2016-12-31, 20:03:50
https://shop.fairphone.com/de/ersatzteile/
Also mir wär ein möglichst langlebiges Handy recht! 3 Jahre? Mein aktuelles hab ich auch schon ca.8 Jahre. Scheint aber sporadisch Probleme beim Empfang mit anderen Handys zu haben. Die Leute verstehen mich manchmal einfach nicht.
Beim Fairphone kannst alles tauschen.
https://shop.fairphone.com/media/catalog/product/cache/3/image/560x/602f0fa2c1f0d1ba5e241f914e856ff9/s/i/side_view_opaque_black.jpg
Wenn mal wirklich neues Handy, dann wohl das.
Und beim Fernseher. 4K? Brauch ich nicht. Und andere genausowenig. Ich sitze keine 50cm vor der Glotze. Full HD reicht. Ich hoffe das der Plasma möglichst lange hält. Bei Extremen Diagonalen von mehr als 2m macht 4K vlt. "Sinn". Aber noch sind die meisten Filme gerade mal in FullHD, wenn überhaupt.
Die alten Röhren waren verhätnissmäßig ein Rotz gegen die LED/Plasma Flatscreen. Da macht die Entwicklung schon Sinn. Und er erfüllt meine Ästhetische Voraussetzung. Neuer Fernseher? Kein Interesse.
Und ja logisch gibt es in gewissen Abständen technologische Sprünge wo es in einem Gewissen Rahmen sinnvoll ist mitzuziehen. Aber nicht wenn man nen FullHD durch 4K ersetzt, einfach des haben wollens.
Handys? Sind doch mitlerweile alle so Raketenschnell das Sie auch noch in 10-20Jahren brauchbar wären.
Hab mich ja bezüglich des RG28 schon gut informiert, mittlerweile. Denke nicht das der ein sonderlich "gutes" Gerät ist. Für die damalige Zeit vlt. OK Aber nicht Perfekt. Er hat wohl eine Schwachstelle. Diese KANN aber repariert werden. Trotzdem scheint die Mechanik wohl unterdimensioniert zu sein. Also wenn RG28, dann Ersatzteile auf Lager legen. Mir persönlich gefällt er aufgrund des Designs und der einfachen Technik, habe aber selbst keinen.
1668mib
2016-12-31, 22:43:24
Ja, DU brauchst es nicht. Aber die heutige Konsumgesellschaft tickt halt anders als du. Und ja, es gibt das Fairphone. Aber der Erfolg dieses Produktes ist ja als Spiegelbild der Gesellschaft zu sehen.
Und andere genausowenig
Du kannst den Leuten nicht vorschreiben, was sie glauben zu brauchen. Brauchen tut man vieles nicht im Leben. Und ich habe das alles mal komplett ohne Wertung geschrieben. Ich habe schließlich geschrieben "wenn man sie haben möchte". Und dass du _heute_ keinen neuen Fernseher brauchst (genauso wenig wie ich im Übrigen, mein Plasma Full-HD reicht mir auch noch locker), ist auf das _Heute_ zurückzuführen. Vor 20 Jahren war auch jeder mit einer Röhre zufrieden... Dinge ändern sich.
Und du musst echt nicht bei jedem Beispiel von mir schreiben "gilt für mich nicht". Das war mir schon klar. Ich wollte dir nur zeigen, dass nicht jeder tickt wie du. Und dabei nehme ich nicht mal irgendeine Position ein und sage was richtig, oder falsch ist. Jeder hat das Recht so zu konsumieren, wie er/sie es gerne hätte. Wenn jemand jede Woche ein neues Smartphone will, dann soll er sich das kaufen. Wenn jemand denkt, dass er wegen 4K einen neuen TV braucht, dann soll er sich ihn holen. Die Industrie richtet sich nach der breiten Masse aus, aber es wird (hoffentlich) auch immer Nischenanbieter geben (Fairphone, Senioren-Handys, ...). Was ich damit sagen will ist nur, dass man es sich zu leicht macht, die Schuld nur bei der Industrie zu suchen.
Timolol
2016-12-31, 22:53:53
Die Industrie schafft sich den Markt durch andauerndes unterschwelliges Brainwashing selbst.
Keiner wird mit dem "vorgelebten" Konsumverhalten der Werbeindustrie glücklich/er. Es wird einem nur gesagt man brauch dies und jenes. Und wenn mans hat benötigt man kurze Zeit später wieder ein Produkt x aufgrund irgendeiner ausgedachten Sache, oder es geht halt kaputt, dann isses Zwangskonsum.
Wiedersetzt man sich diesem System bewusst wehrt es sich selbst und möchte dir weiterhin xyz aufdrängen. Schlußendlich wirst verachtet und verstosen.
Es gibt einige Lichtblicke und es tut sich aktuell schon einiges. Aber halt nicht genug.
Wir Leben nicht mit, sondern gegen die Natur. In wenigen Jahren ist der "Point of no return" erreicht und folgende Generationen wird es nicht mehr geben.
Aber hei, so weit denkt man ja nicht.
1668mib
2016-12-31, 23:06:59
Wiedersetzt man sich diesem System bewusst wehrt es sich selbst und möchte dir weiterhin xyz aufdrängen
Wie denn?
Verachtet? Verstossen? Was hast du denn für Freunde und Familie?
Mir fällt da spontan ein Spruch ein, den ich in anderem Zusammenhang einem Kollegen gesagt hab: "Zum Verarschen gehören immer zwei."
Wenn sich die Menschen einreden lassen, alles zu brauchen, was ihnen die Industrie vorgaukelt, ja dann sind die Menschen selbst schuld. Also auch wenn ich hier Gefahr laufe, Dinge zu äußern, die wohl nicht öffentlich bekannt sind: Unternehmen haben das Ziel, Geld zu verdienen und Gewinne zu machen. Darin unterscheiden sie sich auch gar nicht so sehr von Menschen, die wenigsten gehen nur aus Spaß an der Freude zur Arbeit... die Gesellschaft, die das alles mit sich machen lässt, ist selbst an dem Zustand schuld.
Und ich persönlich glaube nicht, dass es die Industrie geschafft hat, Menschen umzuerziehen. Menschen kann man nur schwer ändern... viele der Dinge sitzen tiefer und die gab es früher einfach nicht. Aber gemessen an anderen hat man sich früher auch. Nur heute ist es viel einfacher als früher.
Timolol
2016-12-31, 23:29:33
Könnte dir tausende Beispiele nennen. Gar nen Buch drüber schreiben. Aber das ist nicht Sinn der Sache.
Es ist absolut Allgemeingültig. Wir befinden uns in einem Konkurrenzkampf mit "den anderen". Dem Nachbar, den Kollegen, den Freunden, Personen die du nichtmal kennst. Jeder muss zumindest mitziehen.
Ein Beispiel. Du fährst ein altes Auto aus überzeugung. Hast ein altes Handy weil es dir reicht und div. Trends interessieren dich nicht. etc pp.
Zum einen wirst du durch die Werbeeindustrie immer und immer wieder dazu gebracht an dir selbst zu zweifeln, gar ein schlechtes Gewissen zu bekommen weil du nicht den neuesten Blue efficency Diesel fährst, oder anderenKirmes onsumierst. Damit wirst du indirekt dazu gebracht deine ansich guten gebrauchsgüter in Frage zu stellen (siehe bspw. Abwrackprämie damals).
Reicht das nicht hast du immernoch dein "Hirngewaschenes" Umfeld welches dich ständig darauf anspricht, gar bedrängt mit "der Technik", den "Trends" mitzuziehen.
Ich führe definitiv net das Hippieleben das sich manche vlt. jetzt vorstellen. Aber versuche zumindest der Matrix zu entkommen. Denn etwas anderes ist es nicht.
Ich liebe übrigens den Philosph Alan Watts. Die Zusammenhänge zum Thema sind vlt. nicht sofort zu erkennen, aber doch bestehen sie:
QiIzATvPuqY
Haarmann
2017-01-01, 09:22:07
Timolol
Du wirst scheitern denke ich, denn viele Leute von Heute sind Menschen, die glauben, und gegen einen Glauben antreten ist fast wie gegen Windmühlen anzurennen, das Sie das sind, was se haben.
Wer nun zu den Personen gehört, die eben sind, was se sind, der schüttelt da wohl recht oft den Kopf.
In meiner Generation wars halt noch immer so - wer nen Label zur Schau trägt ist ne Lachnummer. Gute Ware erkennt man auch ohne Label... und Mist bleibt auch mit Label Mist.
Wieviel Wert einige Leute auf Label legen sieht man an den ganzen "Chinaplagiaten" ...
P.S. Fairphone in allen Ehren - aber Erstens - baut ne Kamera ein und wenns nur ne Option ist - Zweitens - mit Nachhaltigkeit werben und nen verklebtes Displaymodul passen imo nicht zusammen ;). Ich hab zwar länger um zB nen Sony zu zerlegen, aber die Teile kriege ich dort auch raus...
Mortalvision
2017-01-01, 10:04:11
Kann mir wer einen guten Kühlschrank empfehlen? Ca. 1,80 hoch, Breite max 1m. Preis gerne 600-800€. Ich trau mich nicht, einen Samsung mit Display zu kaufen.
https://geizhals.de/samsung-rb37j5215ss-a1383419.html?show_description=1
Neurosphere
2017-01-01, 13:11:02
Problem an der heutigen Zeit ist, das ein großteil der Kosten für das Produkt garnicht mehr in das eigentlich Produkt fließen.
Denken wir mal 50 Jahre zurück und an eine mittelstädischen Betrieb. Der Betrieb stellt ein Produkt her und vetreibt es selbst. Von den 100 Mitarbeitern arbeiten 70 im Betrieb und 30 in der Konstruktion, Vetrieb usw.
Heute wäre der gleiche Betrieb ein Unternehmen mit wohl ca. 150 Mitarbeitern. Von diesen arbeiten aufgrund von Automatisierung und einer optimierten Fertigung noch 50 im Betrieb und 100 sind Angestellte. Es gibt eine eigene Marketing Abteilung, es gibt eine Purchasing Division die ständig die günstigsten Preise weltweit herausfindet. Viele Fertigungsschritte wurden für eine geringere Fertigungstiefe outgesourced. Es gibt eine IT Abteilung, es gibt viele Mitarbeiter die nur das PPS mit Daten zu füttern.
Der Output des Unternehmens ist viel höher.
Die Verlagerung von Mitarbeitern aus dem Betrieb ins Büro und die pure Gewinnorientierung ohne Ideal führt dazu das die Lohnkosten bei einem Produkt quasi immer weiter steigern und somit auch dazu das das Produkt an sich auch nichts mehr kosten darf damit man noch was mit ihm verdienen kann. Die Produktion muss auf Masse ausgelegt werden, die ganzen Menschen an ihren Schreibtischen, die normalerweise deutlich besser verdienen als die Mitarbeiter die direkt an der Fertigung beteiligt sind, sind auf einmal ebenfalls in Masse vorhanden.
Früher konnte man die Produkte auch noch nicht so genau auslegen und hat deshalb bei Materialstärken usw mit einem größeren Sicherheitspuffer gearbeitet. Heute kann man per FEM und allerhand anderen Simulationen alles ziemlich genau bestimmen. Auch wenn die Geräte bei normaler Funktion genauso funktionieren wie vor 50 Jahren, sind sie trotzdem empfindlicher gegen Alterung und ungewollten Belastungen, wie zb Sturz usw.
1668mib
2017-01-01, 14:15:25
Immerhin verstehst du nun, was ich sagen will.
Das Problem am Konsumwahn sind ja nicht die geringen Lebensdauern (Haltbarkeiten) von Produkten, sondern viel mehr, dass der Kunde immer etwas Neues will. Durch wen oder was getrieben, dazu habe ich ja gar nichts gesagt. Aber dass die Hersteller aufgrund des Konsums gar nicht bemüht sind, nachhaltige Produkte in allen Segmenten herzustellen, ist eine logische Konsequenz.
Und ich kann nur sagen: Zur Gehirnwäsche gehören auch immer zwei. Man muss nicht alles mitmachen. Man muss sich nicht vom Umfeld alles aufzwingen lassen. Aber die meisten Menschen überlassen das Denken sowieso anderen...
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