Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alte AR/VR-Hasen anwesend? (Prä-Oculus-Zeitalter)
Kennung Eins
2016-12-11, 21:33:26
Es gibt das alte "oldschool" AR/VR und die neue moderne Rift/Vive/Hololens-Welt.
Die alte Welt war immer sehr akademisch, wenig alltagstauglich und sehr teuer. (Bspw. NVIS ST50 ~20.000€ .. ohne Tracking).
Mich interessiert mal, gibt es hier noch andere Leute, die (wie ich) aus dieser alten AR/VR-Welt stammen?
Warum möchte ich das wissen?
Seit Jahrzehnten sind einige großartige Konferenzen zu dem Feld etabliert. ISMAR, IEEE VR, 3DUI, Laval Virtual, usw ..
Mein Eindruck ist (und so habe ich es auf dem Podiumtalk CES2015 auch artikuliert), dass die neue Welt diese alte VR-Welt völlig außen vor lässt. Manche Sachen werden doppelt und dreifach neu erfunden (Trackingsysteme, Visualisierungskonzepte, Interaktionskonzepte) und dabei auch mal die selben Fehler gemacht (Überfrachtung von Menüs, Locomotion, etc.). Geht euch (den "alten Hasen") das auch so?
P.S.:
Juhu, es gibt ein VR Unterforum :)
Es gibt das alte "oldschool" AR/VR und die neue moderne Rift/Vive/Hololens-Welt.
Die alte Welt war immer sehr akademisch, wenig alltagstauglich und sehr teuer. (Bspw. NVIS ST50 ~20.000€ .. ohne Tracking).
Mich interessiert mal, gibt es hier noch andere Leute, die (wie ich) aus dieser alten AR/VR-Welt stammen?
Ich hab nur noch das "Ende" miterlebt.
Warum möchte ich das wissen?
Seit Jahrzehnten sind einige großartige Konferenzen zu dem Feld etabliert. ISMAR, IEEE VR, 3DUI, Laval Virtual, usw ..
Mein Eindruck ist (und so habe ich es auf dem Podiumtalk CES2015 auch artikuliert), dass die neue Welt diese alte VR-Welt völlig außen vor lässt.
Das klingt nach der akademischen Forschungsperspektive. In der Industrie wurde das imo recht schnell in die bestehenden VR Systeme integriert und das Wissen weiter verwendet. Was ich in den letzten 2-3 Jahren bei Industriepartnern gesehen hab, ist schon echt beeindruckend...
Im Gegensatz dazu habe ich aus den Forschungskreisen immer nur gehört, dass das ja alles nicht neu ist und sich eh nicht durchsetzen wird. Es hat manchmal so gewirkt als ob sie sich gestört fühlen, dass jemand das Thema aus dem Tiefschlaf erweckt.
Manche Sachen werden doppelt und dreifach neu erfunden (Trackingsysteme, Visualisierungskonzepte, Interaktionskonzepte) und dabei auch mal die selben Fehler gemacht (Überfrachtung von Menüs, Locomotion, etc.). Geht euch (den "alten Hasen") das auch so?
Das wird immer vorkommen, wenn neue Leute ein Gebiet für sich entdecken. Oculus und Valve haben sich aber auch viele Leute aus der Wissenschaft eingekauft. Da ist wird vieles einfach für Produktiveinsatz fertig gemacht und nicht neu erfunden.
Momentan arbeiten aber mehr Leute wie jemals zuvor auf dem Gebiet und es wird sicherlich auch einiges funktionieren, was früher als No-Go galt. Ich bin auf jeden Fall froh, dass die Zeiten von Powerwalls mit "schlechten" Trackingsystemen und den üblen Flysticks hinter uns liegen. An solche "Visualisierungssysteme" wie Lightning möchte ich noch nicht mal mehr in Alpträumen erinnert werden und ich kann inzwischen auch eine gute Immersion erleben ohne nach 10 Minuten kreidebleich, kurz vorm Kübeln aus der Cave zu kommen.
RaumKraehe
2016-12-13, 10:15:54
Keine Ahnung ob ich ein Hase bin, war aber dem Thema gegenüber immer sehr aufgeschlossen. :)
Hatte in den 90ern schon diverse HMDs auf dem Kopf gehabt und für das Frauenhofer Institut mal so eine 360° 3D Doppelprojektions Cave gebaut.
War schon spannend. Und ja ich habe auch das Gefühl das gerade viel doppelt erfunden wird.
Kennung Eins
2016-12-13, 20:55:59
In der Industrie wurde das imo recht schnell in die bestehenden VR Systeme integriert und das Wissen weiter verwendet.
(...)
Das wird immer vorkommen, wenn neue Leute ein Gebiet für sich entdecken. Oculus und Valve haben sich aber auch viele Leute aus der Wissenschaft eingekauft. Da ist wird vieles einfach für Produktiveinsatz fertig gemacht und nicht neu erfunden.
Momentan arbeiten aber mehr Leute wie jemals zuvor auf dem Gebiet und es wird sicherlich auch einiges funktionieren, was früher als No-Go galt.
Ja das Zeug ist definitiv demokratisiert - ich erlebe es so, dass sich inzwischen jeder, der sich mal ne Vive aufgesetzt hat, als VR-Experte beschreibt (ok, ich übertreibe etwas). Und dann geht immer die "was könnte man alles damit machen"-Maschine los. Ist jedes Mal der gleiche Ablauf, man kann quasi zugucken und auf die Sekunde genau vorhersagen, wann der erste Vorschlag für eine fiktive neue Anwendung ausgesprochen wird. Das nervt auch an so News-Kollektiven wie VRNerds.
In dem Moment, wo sie sich dann aber ernsthaft damit auseinandersetzen, und plötzlich so Themen wie Datenversorgungsketten oder Uncanny Valley auftauchen, steht man wieder da, wo man auch vor 5 Jahren noch stand. Und das wird dann nicht von den "wir können jetzt alles damit machen, die Technik ist reif"-Leuten verstanden.
Die Technik hat die Forschung überholt. Und das empfinde ich irgendwie als unzufriedenstellend. (Wohl wissend, dass natürlich weiterhin an den Antworten zu solchen Fragen geforscht wird.)
Es hat manchmal so gewirkt als ob sie sich gestört fühlen, dass jemand das Thema aus dem Tiefschlaf erweckt.
;D Vielleicht simmt es. :eek:
Ich bin auf jeden Fall froh, dass die Zeiten von Powerwalls mit "schlechten" Trackingsystemen und den üblen Flysticks hinter uns liegen. An solche "Visualisierungssysteme" wie Lightning möchte ich noch nicht mal mehr in Alpträumen erinnert werden und ich kann inzwischen auch eine gute Immersion erleben ohne nach 10 Minuten kreidebleich, kurz vorm Kübeln aus der Cave zu kommen.
Full ACK.
Aber: Gerade einer Studentin ein Erlebnis in einer Bewegungsplattform in VR verschafft. 10 Minuten Spaß, 4 Stunden Nachwirkungen :D .. sowas gibts immer noch.
Hatte in den 90ern schon diverse HMDs auf dem Kopf gehabt und für das Frauenhofer Institut mal so eine 360° 3D Doppelprojektions Cave gebaut.
Interessehalber aufgrund eigener Historie .. - "das Fraunhofer Institut" - welches war es? IGD? IFF? IAO? IPK?
RaumKraehe
2016-12-14, 09:42:14
Interessehalber aufgrund eigener Historie .. - "das Fraunhofer Institut" - welches war es? IGD? IFF? IAO? IPK?
Ich denke es war FOKUS.
In dem Moment, wo sie sich dann aber ernsthaft damit auseinandersetzen, und plötzlich so Themen wie Datenversorgungsketten oder Uncanny Valley auftauchen, steht man wieder da, wo man auch vor 5 Jahren noch stand. Und das wird dann nicht von den "wir können jetzt alles damit machen, die Technik ist reif"-Leuten verstanden.
Da muss man imo unterscheiden zwischen Consumer und Industrie. Bei der Spieleentwicklung gibt es quasi keine Probleme mit der Datenintegration. In der Industrie ist das leider zu großen Teilen politisch von den Zulieferern gewollt und oft auch prähistorischer Stand. Wenn ich sehe, dass in manchem europäischen Großunternehmen ein nennenswerter Teil des "Quellcodes" in Excel geschrieben wird.... Und dann will man den Kram in VR Umgebungen integriert haben. Von den Powerpoint Prozessen für Spezifikationen will ich mal gar nicht reden. :freak:
Allerdings gab es da in den letzten 5 Jahre imo schon nennenswerte Fortschritte bei Forschung und Anwendungen zum Thema Datenintegration.
Die Technik hat die Forschung überholt. Und das empfinde ich irgendwie als unzufriedenstellend.
Das ist der Lauf der Dinge, wenn Forschung nicht nur zum Selbstzweck betrieben werden soll.
Interessehalber aufgrund eigener Historie .. - "das Fraunhofer Institut" - welches war es? IGD? IFF? IAO? IPK?
Interessanterweise hat das IGD als erstes seine Cave abgebaut. :D
Hallo
2016-12-18, 18:53:08
Das war meine erste Erfahrung, 1994. Ein RailShooter wo man als Player (Viele Player) die seitlichen Geschütze eines Raumschiffes übernimmt mittels Headtracking.
http://system16.com/cabinets/vr.jpg
Die Auflösung war bescheiden und mein Augenbastand war nicht so kompatibel was dazu geführt hat das der 3D Effekt n bissle unterging. Aber hey mein Kumpel und ich haben ne "ECHTE" Medaille bekommen für den ersten Platz. :freak:
Bei der Grafik bin ich noch am rätseln welches Sega-Board das Teil angetrieben hat. ich weiss nur das es min. 30fps. waren und nicht flat shaded wie der übliche ruckelige VR-Kram aus den 90s.
...hier die Deluxe Variante:
http://system16.com/cabinets/as.jpg
Kennung Eins
2016-12-19, 13:22:38
Das war meine erste Erfahrung, 1994. Ein RailShooter wo man als Player (Viele Player) die seitlichen Geschütze eines Raumschiffes übernimmt mittels Headtracking.
http://system16.com/cabinets/vr.jpg
Die Auflösung war bescheiden und mein Augenbastand war nicht so kompatibel was dazu geführt hat das der 3D Effekt n bissle unterging. Aber hey mein Kumpel und ich haben ne "ECHTE" Medaille bekommen für den ersten Platz. :freak:
Bei der Grafik bin ich noch am rätseln welches Sega-Board das Teil angetrieben hat. ich weiss nur das es min. 30fps. waren und nicht flat shaded wie der übliche ruckelige VR-Kram aus den 90s.
...hier die Deluxe Variante:
http://system16.com/cabinets/as.jpg
Die URLs zu den Bildern funktionieren nicht :-/
Da muss man imo unterscheiden zwischen Consumer und Industrie. Bei der Spieleentwicklung gibt es quasi keine Probleme mit der Datenintegration.
Das ist wahr .. da schau ich vielleicht zu stark mit der Industriebrille. (Ha, Wortspiel.)
Interessanterweise hat das IGD als erstes seine Cave abgebaut. :D
Durch GameEngines erlebe ich gerade eine Rennaissance der CAVEs :D
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