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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : LibreOffice in Unternehmen


Boris
2017-02-20, 16:05:53
Hallo zusammen,

gibt es eigentlich irgendwo eine Übersicht von Unternehmen/Behörden/Institutionen die LibreOffice produktiv nutzen?

Ich habe mal die offiziellen LibreOffice Webseiten gecheckt, dort finde ich jedoch keine Übersicht von Referenzen.

Oder habt ihr vielleicht Beispiele aus eurem Arbeitsalltag?


Viele Grüße
Boris

BBig
2017-02-20, 16:46:49
Über : https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Linux_adopters
auf: https://en.wikipedia.org/wiki/LibreOffice#Users_and_deployments gestoßen.

Für Erfahrungen im Behördenbetrieb kannst du dich vertrauensvoll an den münchener Bürgermesiter Dieter Reiter (https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtpolitik/Stadtspitze/OB_Dieter_Reiter.html)wenden. SCNR.

Boris
2017-02-20, 23:38:23
Es ist schon interessant zu sehen wie sich die Entwicklung der einzelnen Länder unterscheidet, gerade im Vergleich zu Deutschland. Irgendwie tut sich hier bei uns recht wenig in die Richtung, obwohl die/das eine oder andere chronisch finanzschwache Gemeinde/Behörde/Ministerium mit GNU/Linux sicherlich besser fahren würde.

Behörden sind aber eher uninteressant, da das Umfeld dort geschlossen ist, Dokumente prinzipiell nur intern bearbeitet und verteilt werden, so dass man leichter umsteigen kann als z.B. in einem Unternehmen das Dokumente mit anderen Unternehmen tauschen muss. Solange man Dokumente als PDF tauschen kann, ist das sicherlich machbar, aber bei Excel sieht es schon schlecht aus.

Liszca
2017-02-26, 17:52:57
Was mich wundert, dass man nicht mit einer Langsamen Migration anfängt.
Zum Beispiel:
Outlook und MS Office durch Thunderbird und LibreOffice ersetzen es sieht oft so aus als wolle man sofort alles auf Linux umstellen, dabei wird in meinen Augen der Mitarbeiter nicht genügend beachtet.

Boris
2017-02-26, 18:26:25
Was mich wundert, dass man nicht mit einer Langsamen Migration anfängt.
Zum Beispiel:
Outlook und MS Office durch Thunderbird und LibreOffice ersetzen es sieht oft so aus als wolle man sofort alles auf Linux umstellen, dabei wird in meinen Augen der Mitarbeiter nicht genügend beachtet.
Das Problem ist denke ich, dass ein Unternehmen gerne aus einer Hand kauft, also eine Lösung mit der möglichst viele Bereiche abgedeckt sind. Man kann sagen was man will, aber bei MS Office wirkt alles aus einem Guss und mit Outlook hat man Kontake, Terminplanung und E-Mails an einem Platz. Das geht prinzipiell zwar auch mit Thunderbird, aber es wirkt halt alles nicht wie aus einem Guss. Und zu Exchange gibt es meiner Meinung nach auch keine Alternative (lasse mich da aber gerne belehren).

Und an der UI hat sich bei Thunderbird seit einer gefühlten Ewigkeit nichts geändert, irgendwie merkt man, dass Mozilla kein Interesse mehr an der Weiterentwicklung hat.

Liszca
2017-02-26, 19:18:07
Das Problem ist denke ich, dass ein Unternehmen gerne aus einer Hand kauft, also eine Lösung mit der möglichst viele Bereiche abgedeckt sind. Man kann sagen was man will, aber bei MS Office wirkt alles aus einem Guss und mit Outlook hat man Kontake, Terminplanung und E-Mails an einem Platz. Das geht prinzipiell zwar auch mit Thunderbird, aber es wirkt halt alles nicht wie aus einem Guss. Und zu Exchange gibt es meiner Meinung nach auch keine Alternative (lasse mich da aber gerne belehren).

Und an der UI hat sich bei Thunderbird seit einer gefühlten Ewigkeit nichts geändert, irgendwie merkt man, dass Mozilla kein Interesse mehr an der Weiterentwicklung hat.

Ausschlag gebend ist denke wirklich das Argument alles aus einer Hand.

Zu Thunderbird kann ich nur sagen:
Bis auf das Adressbuch ist das ganz rund und stimmig, da ist einfach keine neue Oberfläche notwendig.
Anders in Outlook bzw. Word die Design gibt mir das Gefühl es wird noch immer für 5:4 Bildschirme entwickelt, da ist Libreoffice/OnlyOffice deutlich weiter.

Vielleicht sollten sich die Jungs von LibreOffice gedanken über einen E-Mail Client, Kalender und Adressbuch machen.

aufkrawall
2017-02-26, 19:20:43
Erstmal bitte Performance-Optimierungen für große Datenmengen. Wenn ich z.B. aus Frametimes ein Diagramm machen möchte, friert es sich meist zu Tode ein.

Liszca
2017-02-26, 22:17:51
Erstmal bitte Performance-Optimierungen für große Datenmengen. Wenn ich z.B. aus Frametimes ein Diagramm machen möchte, friert es sich meist zu Tode ein.

Dann nimm doch lieber Python, das schaft solche Dinge in wenigen Sekunden wozu MS und LO Minuten brauchen und mehrere GB RAM benötigen.

Gimmick
2017-03-28, 07:38:12
Erstmal bitte Performance-Optimierungen für große Datenmengen. Wenn ich z.B. aus Frametimes ein Diagramm machen möchte, friert es sich meist zu Tode ein.

Das wird nie was werden. Dafür gibts andere Software, die das gescheit kann, mit LO oder MS: O ist man da verloren.

Wobei ich Softmaker Office noch nicht getestet habe.

StefanV
2017-03-28, 08:18:37
Was mich wundert, dass man nicht mit einer Langsamen Migration anfängt.
Weil das Zeugs z.T. einfach Mist ist und WELTEN hinter M$ Office, selbst die vorletzte (oder sogar die Version davor) ist besser als LibreOffice...

Die Bedienung ist Meilenweit hinterher...
Einige Features werden gar nicht unterstützt oder nur sehr umständlich - für einfache gelegentliche Arbeiten allerdings OK. Für 'harte Arbeit' aber nicht unbedingt zu empfehlen...

Meinereiner hatte auch das Glück letztens mit LibreOffice geplagt zu sein. Das Exportieren der Diagramme in Bilddateien war die Pest. Nicht mal Copy und Paste ging bei der (etwas älteren) Version, die ich hatte. Immerhin gings nach 'nem Update...

Microsoft Excell kann das ab Werk...

Damals, als es noch in Hamburg entwickelt wurde und StarOffice hieß, war es noch ganz OK und konnte mit 'den anderen' Mithalten. Aber seit dem hat sich leider viel zu wenig getan - insbesondere an der Oberfläche...

sei laut
2017-03-28, 12:12:44
Vielleicht sollten sich die Jungs von LibreOffice gedanken über einen E-Mail Client, Kalender und Adressbuch machen.
Warum sollten sie? Alles aus einer Hand ist für ein Unternehmen wichtig anzubieten, so kann man Konkurrenz klein halten.

Bei einem Projekt wie LibreOffice wäre das eine Katastrophe, weil einfach die Ressourcen fehlen.

@StefanV: Durfte mich mit Microsoft Office rumägern, weil ich mit der neuen Menüstruktur nicht klarkomme. Gut, ich bin zu sehr auch an LibreOffice gewöhnt, aber so ist das halt: Was man kennt, kann man bedienen. Andere Software dann nicht. Das ist auch umgekehrt so.

Sonyfreak
2017-03-28, 12:49:51
@StefanV: Durfte mich mit Microsoft Office rumägern, weil ich mit der neuen Menüstruktur nicht klarkomme. Gut, ich bin zu sehr auch an LibreOffice gewöhnt, aber so ist das halt: Was man kennt, kann man bedienen. Andere Software dann nicht. Das ist auch umgekehrt so.So geht es mir auch oft. In der Arbeit setzen wir Office 2013 ein und es kommt häufig vor, dass ich mich erst langwierig auf der Ribbon-Oberfläche orientieren muss, bis ich die richtige Einstellung finde. Da komme ich mit LibreOffice wesentlich besser zurecht.

mfg.

Sonyfreak

GBWolf
2017-03-28, 14:28:43
Der Support ist einer der Hauptgründe.

Mit MS hat man entsprechende Verträge. Mit wem schließt man diese bei Libreoffice?

aufkrawall
2017-03-28, 14:30:16
Und was beinhaltet "Support" faktisch?

Ganon
2017-03-28, 14:39:00
Naja, das Hauptproblem an LibreOffice ist auch nicht ob Feature A jetzt besser oder schlechter ist, oder ob Feature B jetzt fehlt oder nicht. Das ist alles kein allgemeines KO-Kriterium, weil es eben nur einen Bruchteil der Benutzer treffen kann.

Aber zumindest im normalen deutschen Büroalltag wandern diverse Excel-Tabellen und Word-Dokumente durch verschiedene Rechner, werden per E-Mail verschickt und ausgetauscht. Und hier ist das Problem. Es ist eben nicht garantiert, dass diese Dokumente und der Austausch dieser gut funktioniert, wenn der eine MS Office und der andere LibreOffice nimmt. Schon alleine wenn es dir die Datums-Spalten in der Exceltabelle zerferkelt, dann ist das unschön. Ob daran jetzt eine fehlerhafte Definition in der Excel-Tabelle schuld ist, oder irgendwas anderes, das Problem ist da.

Wo aber in Zukunft LibreOffices Stärke liegen könnte ist der Online-Bereich, wie z.B. in Collabora Online Office in Verbindung mit NextCloud. Gemeinsames Bearbeiten von jeglichen Office-Dokumenten im Browser, ohne sich im Vorfeld die Daten auszutauschen. Dazu können die Daten auf dem In-House Server abgelegt werden und müssen nicht erst mal über den Atlantik in die USA.

Ich hab das hier gerade mal testhalber eingeführt und es wird durchaus positiv aufgenommen. Natürlich wanderten gleich erst mal zig Excel-Tabellen drauf, die nicht unbedingt 100%ig kompatibel sind. Aber in der Aussicht sich sämtliche Kopier-, Mail- und "mach mal das Dokument zu, ich muss da rein"-Vorgänge ersparen zu können, ist man auch bereit diese Probleme mal eben fix selbst zu lösen.

Ganon
2017-03-28, 14:48:08
Mit MS hat man entsprechende Verträge. Mit wem schließt man diese bei Libreoffice?

Das mag vielleicht für die Großkonzerne gelten, aber der normale Mittelstand hat einfach eine 08/15 Volumen-Lizenz, Einzellizenzen oder ne Raubkopie.

Da ist nichts mit "Verträgen" oder "Support".

Boris
2017-03-28, 19:19:16
Wo aber in Zukunft LibreOffices Stärke liegen könnte ist der Online-Bereich, wie z.B. in Collabora Online Office in Verbindung mit NextCloud. Gemeinsames Bearbeiten von jeglichen Office-Dokumenten im Browser, ohne sich im Vorfeld die Daten auszutauschen. Dazu können die Daten auf dem In-House Server abgelegt werden und müssen nicht erst mal über den Atlantik in die USA.

Ich hab das hier gerade mal testhalber eingeführt und es wird durchaus positiv aufgenommen. Natürlich wanderten gleich erst mal zig Excel-Tabellen drauf, die nicht unbedingt 100%ig kompatibel sind. Aber in der Aussicht sich sämtliche Kopier-, Mail- und "mach mal das Dokument zu, ich muss da rein"-Vorgänge ersparen zu können, ist man auch bereit diese Probleme mal eben fix selbst zu lösen.
Das kann aber auch MS Office, da sehe ich keinen Vorteil bei OS Lösungen.

Ganon
2017-03-28, 22:10:12
Der Knackpunkt ist, dass ich die Firmendaten nicht erst auf die Computer von Microsoft kopieren muss, sondern sie auf dem Firmenserver bleiben können.

Boris
2017-03-28, 23:55:02
Der Knackpunkt ist, dass ich die Firmendaten nicht erst auf die Computer von Microsoft kopieren muss, sondern sie auf dem Firmenserver bleiben können.
Erfahrungsgemäß ist das dem Endanwender egal, wenn überhaupt, interessiert das nur das Management. Und auf der Ebene sind oftmals andere Kriterien wichtiger.

Außerdem kann man MS Office als Webapp durchaus auf eigenen Servern betreiben, nämlich als Teil von Sharepoint. Für kleinere Unternehmen ist das sicherlich weniger interessant, aber wir reden ja davon aus möglich ist und was nicht.

Actionhank
2017-03-29, 06:01:29
Der Knackpunkt ist, dass ich die Firmendaten nicht erst auf die Computer von Microsoft kopieren muss, sondern sie auf dem Firmenserver bleiben können.
Musst du bei MS auch nicht. Eigener SharePoint ist möglich.

sei laut
2017-03-29, 08:07:11
Und was beinhaltet "Support" faktisch?
Das ist egal. Bei großen Firmen gehts nur darum, sagen zu können: Jemand anderes hat Schuld, muss handeln, Vorschläge bringen.

Cyphermaster
2017-03-29, 09:11:17
Der Support ist einer der Hauptgründe.

Mit MS hat man entsprechende Verträge. Mit wem schließt man diese bei Libreoffice?Ist zwar korrekt, halte ich als Begründung allerdings für großen BS. "Support" bei MS direkt wird praktisch nie wirklich gebraucht, der weit überwiegende Teil an Problemen in Firmen mit Office-Paketen ist nun mal nicht die Software per se, sondern deren Distribution/Installation/Konfiguration, und das kann praktisch jeder Dienstleister übernehmen, bzw. -schon fast eine aussterbende Sparte- die eigenen In-house-IT.

Das würde bei LibreOffice genauso funktionieren.

Ganon
2017-03-29, 09:19:12
Musst du bei MS auch nicht. Eigener SharePoint ist möglich.

Na gut... aber gerade mal nachgeguckt... Sharepoint ist teurer als unser kompletter Serverschrank :ugly:

Gast
2017-03-29, 09:26:32
Und Sharepoint shared buchstäblich sehr viel, wenn man nicht genau weiß, wo man die Schrauben stellt und jemand sich mit Hacking KnowHow auf die Suche macht :D

Das war zumindest der Stand vor ein paar Jahren.