Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Club der Verpeilten
Timolol
2017-02-28, 01:59:06
Moin,
Kann sich mir da jemand anschließen? Habe das "Problem" schon mein ganzes Leben. Das äußert sich teils völlig unterschiedlich.
Kann beispielsweise sein das ich in ner Gruppe mit Leuten zusammenstehe, eine andere Person dazu kommt und das so gar nicht registriere weil ich "gerade woanders" bin :freak:. Wenn mir dann einer aus der Gruppe "eine reinhaut und mich wachrüttelt" merke ich auch das mir ein anderer schon ne halbe Ewigkeit die Hand hin hält um ich zu begrüßen :freak:.
Problem im allgemeinen scheinen Multi-Tasking Situationen zu sein.
In Lärmsensitiven Bereichen blende ich den Umgebungslärm nach kurzer Zeit unterbewusst komplett aus. Wenn dann nebenan ne Bombe explodiert bekomme ich das nicht mit. Außer ich schalte das Gehör bewusst ein.
Weis das ja auch nur von dritten die mich drauf ansprechen :freak:.
Gibt natürlich mitunter auch witzige Situationen wo man über sich selbst lachen muss.
Z.B. Wollte ich mal tanken. Habe schon gemerkt, irgendwas ist anders. Aber so ganz klar wars mir nicht. Kam dann auch nix aus der Zapfsäule. Erst dann habe ich so richtig gemerkt das die ganze Beleuchtung aus war und ich im dunkeln stand.
Und bevor jetzt so ein Schlauberger daherkommt und mir empfiehlt weniger zu kiffen und zu saufen. Ich habe das schon mein ganzes Leben lang.
Mit hohen Dosen an Zucker und Koffeein kann ich diesem "Zustand" zwar etwas entgegen wirken, aber ganz so richtig erscheint mir das auch net zu sein.
Eine Reizüberflutung tritt bei mir schnell ein. Gerade in einer unbekannten Umgebung mit vielen externen Eindrücken.
Bin zufällig auf das Video gestoßen:
XlsTDmL1U_4
Nur die ersten 2 Minuten angeschaut. Im Grunde isses genau das. Wobei auch so ziemlich alle Symphtome von HSP & "ADS", zutreffen.
Dieses Problem mit dem "verlaufen" ist extrem nervig. Ohne Navi wär ich aufgeschmissen und würde oftmals nur im Kreis fahren.
Früher in der Schule wars aber auch schon so. 5min Konzentration und dann nur noch ein durchgängiges Rauschen. Schon nach kurzer Zeit immer Regelmäßig eingepennt. Trotzdem recht durchschnittlich durchgekommen.
Oder bei einer Schulung 40km entfernt im falschen Werk gesessen. Manchmal schon seltsam :freak:.
Was auffällt ist aber bei mir ein recht komplexes Denken in ganz anderen Sphären. Ist dann meist auch schwierig jemandem anderen diese Denkweise zu erklären, weil einfach mega Zeitaufwendig. Kann dann auch passieren das ich wirklich (insbesondere für andere) recht Wirres Zeug raushaue um es kompakt zu halten.
Hat natürlich auch seine Vorteile. Gerade wenn es um komplexe Problemlösungen geht kann dieses abstrakte Denken sehr hilfreich sein.
In Foren posten :freak:, ist wieder so ne Sache für sich. Kann nicht jeden Post eine Million Zeichen lang machen das jeder weis worauf ich raus will.
Simon Moon
2017-02-28, 08:25:27
Bist du schon mal auf AD(H)S abgeklärt worden?
Korfox
2017-02-28, 08:28:47
Wird es denn durch das Kiffen akut besser?
Klingt komisch... ich weiß. Aber soweit ich weiß sind doch Asperger und AD(H)S von der Symptomatik garnicht sooo weit auseinander, während die Ursachen völlig andere sind.
Für mich würde das nämlich auch erklären, dass du einen echt kruden und chaotischen Schreibstil hast, total chaotisch rüberkommst, aber offensichtlich in deinem Bereich ein echtes Brett bist, was die Fähigkeit angeht.
EDIT: Ich habe das extrem selten mal. Wenn ich in Gedanken bin. Dann bin ich aber auch nicht Teil der Gruppenunterhaltung, sondern denke so vor mich hin. In so Situationen kann aber um mich sogar das Gebäude zusammenstürzen und ich merke es nicht.
Simon Moon
2017-02-28, 08:33:58
Wird es denn durch das Kiffen akut besser?
Klingt komisch... ich weiß. Aber soweit ich weiß sind doch Asperger und AD(H)S von der Symptomatik garnicht sooo weit auseinander, während die Ursachen völlig andere sind.
Was sind denn da jeweils die Ursachen?
Korfox
2017-02-28, 08:54:58
Die Ursache bei Asperger ist die verminderte Aufmerksamkeitsfilterung des Gehirns (sprich: von unserer Umwelt nehmen wir ja eigentlich nur 5% oder so wahr - hat man Asperger, so ist diese Schwelle deutlichst höher und man ist einfach mit der bewussten Wahrnehmung überfordert und kann nicht mehr sortieren, was wichtig ist. Häufig geht das mit einer Inselbegabung einher (ich kann mir vorstellen, dass das dann die Dinge sind, in die man sich so sehr vertiefen kann, dass man eben die Umwelt doch nicht mehr wahrnimmt).
Dem AD(H)S-Patienten fehlt vor allem die Fähigkeit, sich auf einzelne Dinge bewusst zu konzentrieren. Stattdessen wird man oft von Kleinigkeiten total abgelenkt (hey, guck mal da eine Schnecke... 2 Stunden Schneckenbeobachtung).
Ich bin nicht vom Fach und habe mich bisher nur halbherzig damit beschäftigt. Das ist einfach das, wie ich es mir bisher 'hergeleitet' habe. Ist also wahrscheinlich nichtmal Halbwissen.
Was bleibt ist, dass die Symptome ähnlich, die Ursachen jedoch gegensätzlich sind - was die einen zu viel haben haben die anderen zuwenig:
https://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivit%C3%A4tsst%C3%B6rung#Ursachen_und_Risikofaktoren
https://de.wikipedia.org/wiki/Asperger-Syndrom#Ursachen
ich selbst bin jemand, der Regeln gerne mag. Das geht soweit, dass ich unbewusst daran arbeite, jegliches Auskommen aus einer Situation zu "simulieren" und werde völlig "leer", wenn etwas anderes geschieht. Das geschieht meistens z.B. an der Kasse, wenn ein Produkt einen anderen Preis hat und damit die Rechnung vollkommen falsch wird; dann zahle ich völlig entgeistert, beschwere mich nicht und die "Erkenntnis" kommt erst nach längerer Zeit. Außerdem werde ich nach längerer Zeit in großen Menschengruppen aggressiv....
Timolol
2017-02-28, 09:39:26
Wird es denn durch das Kiffen akut besser?
Klingt komisch... ich weiß. Aber soweit ich weiß sind doch Asperger und AD(H)S von der Symptomatik garnicht sooo weit auseinander, während die Ursachen völlig andere sind.
Für mich würde das nämlich auch erklären, dass du einen echt kruden und chaotischen Schreibstil hast, total chaotisch rüberkommst, aber offensichtlich in deinem Bereich ein echtes Brett bist, was die Fähigkeit angeht.
Ich "kiffe" (mag den Begriff irgendwie nicht so). Eh nur abends. Dadurch kann ich schwer sagen wie es mich im Alltag so beeinflussen würde.
Ok gestern Nacht musste ich ja noch an den Arsch der Welt und ne Karre von ner Verwandten zusammentüdeln. Da hats mich schon genervt das ich schon 2 mal am Pfeiffchen gezogen hatte.
Da wollte mich das Navi auch komisch herumlotsen. Aber so im Nüchternen Zustand halte ich mich daran wegen der Planlosigkeit. Habe ich gestern nicht gemacht und trotzdem nach Beschreibung hingefunden. Was ich schon ziemlich seltsam fand, dazu war es noch stockduster, hat gestürmt und gepisst.
Trotzdem kannste das im Alltag net machen. Da bist dann im Fall der Fälle den Lappen weg, obwohl ich damit sicherer und bewusster unterwegs bin. Glaubt dir aber dann wieder keiner und es wird einem irgend nen Mist unterstellt.
Diese Orientierungslosigkeit scheint einer meiner größeren Schwächen zu sein. Ist halt extremst Nervig. Und beim Autofahren, insbesondere in Städten extrem blöd wenn man aufgrund der Reizüberflutung nicht mehr klar kommt.
Können aber auch andere Situationen mit vielen Menschen oder Party im allgemeinen sein. Das verspult einen dann relativ schnell. Mit Alkohol potenziert sich das ganze dann noch. Deswegen keine Party mehr mit Alkohol :freak:.
Hatte diese Reizüberflutung schon oft und totale Blackouts. Das Umfeld reagiert dann sowieso komplett falsch und machts noch schlimmer. Mittlerweile weis ich aber was geht und was nicht. Somit komme ich damit halbwegs klar. Limitiert einen dann halt manchmal schon.
Das geschreibsel kann man nachträglich immernoch ordnen und zugänglicher für andere machen. Das ist ja das schöne daran. Machen tu ich das aber auch nicht immer.
Wenn ich jetzt irgendwo so super Kräfte in gewissen spezial Bereichen hätte wäre ja schick. Viele mit so einer Begabung können sich dann Nummern und Zahlen oder Namen merken. Geht bei mir gar nicht.
Vermutlich ist es eher das abstrakte Denken und eine hohe Vorstellungskraft.
Personen die mich privat richtig kennen beschreiben mich auch völlig anders als dritte. Aber dann halt stark im positiven Sinn.
Mache recht viel Kunst welche auch immer recht gut von anderen aufgenommen wird. Was mich selbst dann immer wieder erstaunt. Bzw. löst sie das aus worauf ich indirekt abziele. Mache viele Skulpturen und allgemein vieles mit Metall und Technik. Wurde mir schon oft gesagt das ich mein Potential nicht nutze. Kann mir aber auch nicht so recht vorstellen wie mir sowas bspw. meine Finanzen aufbessern könnte.
Zwänge wie es auch viele haben, hatte ich in der Kindheit. Heute so nicht mehr. Hatte damals hunderte Bügelperlenbilder an der Wand hängen. Und nachts bin ich immer wieder ausm Bett gesprungen und habe angefangen die horizontalen und vertikalen zu zählen. Dann ging es weiter und die einzelnen Perlen der Bilder mussten in eine Spezielle Logik gebracht werden. War klar wie gut ich darauf schlafen konnte:freak:. Besser wäre für mich damals ein leerer Raum ohne soviel Information gewesen. Habe ich ganz schlimm in Erinnerung. Und Matheass bin ich ja auch keines geworden.
Psychologe war ich einmal um mich ausmustern zu lassen. Da war mein Limit beim Bund damals schnell erreicht und ich kam auf nix mehr klar.
Meine größte Fähigkeit scheint immernoch zu sein, user in Foren auf 180zu bringen. :biggrin:
Grüße
Korfox
2017-02-28, 09:52:23
Ok gestern Nacht musste ich ja noch an den Arsch der Welt und ne Karre von ner Verwandten zusammentüdeln. Da hats mich schon genervt das ich schon 2 mal am Pfeiffchen gezogen hatte.
Da wollte mich das Navi auch komisch herumlotsen. Aber so im Nüchternen Zustand halte ich mich daran wegen der Planlosigkeit. Habe ich gestern nicht gemacht und trotzdem nach Beschreibung hingefunden. Was ich schon ziemlich seltsam fand, dazu war es noch stockduster, hat gestürmt und gepisst.
THC dämpft.
Wenn ich jetzt irgendwo so super Kräfte in gewissen spezial Bereichen hätte wäre ja schick. Viele mit so einer Begabung können sich dann Nummern und Zahlen oder Namen merken. Geht bei mir gar nicht.
Wie du von der Arbeit schreibst und dass du dich da trotzdem hälst muss da schon eine gewisse Begabung existieren ;). Oder du schummelst, wenn du hier über Arbeit schreibst.
Und - unabhängig davon, ob mir deine Kunst gefällt... - auch Kunst/Muse kann eine Insel sein.
Simon Moon
2017-02-28, 10:00:13
Die Ursache bei Asperger ist die verminderte Aufmerksamkeitsfilterung des Gehirns (sprich: von unserer Umwelt nehmen wir ja eigentlich nur 5% oder so wahr - hat man Asperger, so ist diese Schwelle deutlichst höher und man ist einfach mit der bewussten Wahrnehmung überfordert und kann nicht mehr sortieren, was wichtig ist. Häufig geht das mit einer Inselbegabung einher (ich kann mir vorstellen, dass das dann die Dinge sind, in die man sich so sehr vertiefen kann, dass man eben die Umwelt doch nicht mehr wahrnimmt).
Dem AD(H)S-Patienten fehlt vor allem die Fähigkeit, sich auf einzelne Dinge bewusst zu konzentrieren. Stattdessen wird man oft von Kleinigkeiten total abgelenkt (hey, guck mal da eine Schnecke... 2 Stunden Schneckenbeobachtung).
Das sind ja auch nur Symptome, welche die beiden Syndrome beschreiben. Und das relativ eindimensional. Was heisst schon "Wahrnehmung"? Bzw. wie will man das in Prozent ausdrücken? Was ist denn der Unterschied ob man mit 100% Wahrnehmung überfordert ist oder nur 5% wahrnimmt? Das setzt ja quasi schon ein absolutes Bewusstsein voraus.
Charakteristisch ist ja eher, dass man sich bei AD(H)S nur auf Dinge konzentrieren kann, die einen auch wirklich interessieren. Bei Asperger ist es eher, dass man Mühe hat mit ungewohnten Strukturen / Situationen.
Im Moment mag ich jetzt da auch nicht zu ausführlich werden. Nur noch kurz angemerkt, Asperger geht keineswegs häufig mit einer Inselbegabung einher. Das würd ich eher "vergessen", erfahrungsgemäss macht es das für Betroffene nur schwieriger, weil gerade diese sich dann einem Leistungsdruck ausgesetzt sehen. Aber eben, das nur ganz ganz kurz angemerkt.
THC dämpft.
Definitiv nicht.
Ich "kiffe" (mag den Begriff irgendwie nicht so). Eh nur abends. Dadurch kann ich schwer sagen wie es mich im Alltag so beeinflussen würde.
Komm auf die Frequenz an. Wenn du täglich kiffst, bist du quasi dauer stoned - aber das merkt das eigene Bewusstsein natürlich nicht.
Meine größte Fähigkeit scheint immernoch zu sein, user in Foren auf 180zu bringen. :biggrin:
Mich zumindest nicht. Ich finds interessant, zudem spür ich, dass du es ehrlich meinst.
Klingt komisch... ich weiß. Aber soweit ich weiß sind doch Asperger und AD(H)S von der Symptomatik garnicht sooo weit auseinander, während die Ursachen völlig andere sind.
was mich sehr interessiert: wie gehen Psychiater/Psychologen/Psychotherapeuten bei der Differentialdiagnostik vor? Ich habe mich aus Interesse zu einigen psychischen Störbildern (AD(H)S, Asperger-Syndrom, Schizoide Persönlichkeitsstörung, Dysthymie, Borderline-Persönlichkeitsstörung, schizophrenia simplex, Anpassung- und Bindungsstörung, soziale Phobie etc.) informiert und die Symptome weisen in vielerlei Hinsicht große Schnittmengen auf, bei einigen dieser Störbilder ist es fast 1:1 die gleiche Symptomatik. Wie kann ein Arzt sich da wirklich sicher sein, dass er das richtige diagnostiziert? Klar, eine umfassende und zeitintensive Differentialdiagnostik vorausgesetzt, geht das bestimmt, aber die Zeit haben ja die wenigsten Ärzte für die Diagnose. Da muss i.d.R. 'ne halbe bis eine Stunde reichen.
Die Ursache bei Asperger ist die verminderte Aufmerksamkeitsfilterung des Gehirns (sprich: von unserer Umwelt nehmen wir ja eigentlich nur 5% oder so wahr - hat man Asperger, so ist diese Schwelle deutlichst höher und man ist einfach mit der bewussten Wahrnehmung überfordert und kann nicht mehr sortieren, was wichtig ist. Häufig geht das mit einer Inselbegabung einher (ich kann mir vorstellen, dass das dann die Dinge sind, in die man sich so sehr vertiefen kann, dass man eben die Umwelt doch nicht mehr wahrnimmt).
Dem AD(H)S-Patienten fehlt vor allem die Fähigkeit, sich auf einzelne Dinge bewusst zu konzentrieren. Stattdessen wird man oft von Kleinigkeiten total abgelenkt (hey, guck mal da eine Schnecke... 2 Stunden Schneckenbeobachtung).
Meines Wissens ist ein markanter Unterschied zwischen Aspergern und AD(H)Slern, dass AD(H)Sler recht gute Empathen & "hochsensibel" sind, also Emotionen, Körpersprache und Mimik anderer Menschen überdurchschnittlich gut lesen können, wohingegen die Asperger damit deutliche Probleme haben! Oder liege ich damit falsch?
Korfox
2017-02-28, 12:27:31
Definitiv nicht.
Ahja. Deswegen wird es auch als Schmerzmittel genutzt. Danke für das Gespräch.
@Gast:
Ich weiß nicht (vermute nicht), obdu falsch liegst. Wie gesagt habe ich selbst wenig Ahnung.
Simon Moon
2017-02-28, 13:29:29
Ahja. Deswegen wird es auch als Schmerzmittel genutzt. Danke für das Gespräch.
Nur weil das Schmerzempfinden unterdrückt wird, heisst das doch nicht, dass THC dämpft. Auch z.b. Kokain unterdrückt Schmerz.
Wobei "dämpfen" eh ein sehr blödes Wort in dem Zusammenhang ist. Dämpfend wirken wohl am ehesten die typischen Benzodiazepine, Barbiturate, (atypische) Neuroleptika und Opioide.
THC, vor allem in Mischung mit anderen Cannabinoiden, wirkt eher psychedelisch. Wobei dann je nach weiteren Cannabinoiden (aktuell ist ja v.a. CBD hier im Fokus) dann schon "dämpfen" kann - halt das typische Kiffer stoned. Das ist aber nicht vom THC alleine (und lustigerweise wirkt CBD alleine auch nicht so dämpfend).
Aber um auf den Anfang zurück zu kommen: "Ok gestern Nacht musste ich ja noch an den Arsch der Welt und ne Karre von ner Verwandten zusammentüdeln. Da hats mich schon genervt das ich schon 2 mal am Pfeiffchen gezogen hatte.
Da wollte mich das Navi auch komisch herumlotsen. Aber so im Nüchternen Zustand halte ich mich daran wegen der Planlosigkeit. Habe ich gestern nicht gemacht und trotzdem nach Beschreibung hingefunden. Was ich schon ziemlich seltsam fand, dazu war es noch stockduster, hat gestürmt und gepisst."
Wenn er da "gedämpft" gewesen wäre, hätte er den Weg ja erst recht nicht gefunden.
was mich sehr interessiert: wie gehen Psychiater/Psychologen/Psychotherapeuten bei der Differentialdiagnostik vor? Ich habe mich aus Interesse zu einigen psychischen Störbildern (AD(H)S, Asperger-Syndrom, Schizoide Persönlichkeitsstörung, Dysthymie, Borderline-Persönlichkeitsstörung, schizophrenia simplex, Anpassung- und Bindungsstörung, soziale Phobie etc.) informiert und die Symptome weisen in vielerlei Hinsicht große Schnittmengen auf, bei einigen dieser Störbilder ist es fast 1:1 die gleiche Symptomatik. Wie kann ein Arzt sich da wirklich sicher sein, dass er das richtige diagnostiziert? Klar, eine umfassende und zeitintensive Differentialdiagnostik vorausgesetzt, geht das bestimmt, aber die Zeit haben ja die wenigsten Ärzte für die Diagnose. Da muss i.d.R. 'ne halbe bis eine Stunde reichen.
Im Endeffekt kann der da auch nur eine Tendenz ausmachen und dann auswählen, was er findet passt am besten. Wirklich klar sind die Fälle praktisch nie und ich kenne da genug Leute, die schon ein halbes Dutzend verschiedene Diagnosen bekommen haben. Man muss sich halt auch immer klar machen, dass es hier nicht so klare Abgrenzungen gibt wie bei einer Virusinfektion wo man den Erreger und somit die Krankheit klar unterscheiden kann. Das alles sind eigentlich eher Schemata welche aufgrund der Symptome erstellt wurden. Und hierbei gibt es dann verschiedene psychologische Modelle, welche im DSM / ICD irgendwie unter einen Hut gebracht werden sollen.
GSXR-1000
2017-02-28, 13:35:15
Ich finds doch arg bezeichnend, wie gelassen hier mit der Tatsache umgegangen wird, das Leute sich selbst zusprechen, unter Drogeneinfluss "besser" und "sicherer" zu fahren und das dann auch tatsächlich tun ("2 mal am Pfeifchen ziehen"). Da äussert man auch noch Verständnis für und spricht dem ganzen zu "das man es ja ehrlich meint".
Narkotika/THC sind im Straßenverkehr nicht ohne Grund verboten. Was zählt ist eben nicht das subjektive Gefühl der grösseren Sicherheit. Was ja eben ein Resultat der Sinnesbeinflussung ist. Sondern die objektiv messbaren Folgen in Reaktionsfähigkeit und Wahrnehmung im Strassenverkehr.
Ich finds wirklich unfassbar, das derlei Dinge hier nicht nur als Bagetelle angesehen werden, sondern faktisch noch positiviert werden. Vermutlich würdet ihr das anders sehen, wenn Ihr selbst mal Opfer eines solchen "sichereren" Fahrers der mal am Pfeifchen gezogen hat würdet.
Desweiteren sollte der TS darauf hingewiesen werden, das sein Führerschein nicht nur dann in Gefahr ist, wenn er an diesem Tag oder am Vortag konsumiert hat. Wird bei einer Kontrolle aus welchem Grund auch immer ein Test angeordnet und wird dabei Drogenkonsum festgestellt (der auch gerne mehrere Wochen vorher stattgefunden hat) wird auch hier die Entziehung der Fahrerlaubnis geprüft (wenigstens dann, wenn der Betroffene am Steuer angetroffen wurde).
Da äussert man auch noch Verständnis für und spricht dem ganzen zu "das man es ja ehrlich meint".
Niemand hat den entsprechenden Abschnitt irgendwie wertend kommentiert. Niemand.
Und Simon Moon glaubt lediglich, das Timolol kein Troll ist. :rolleyes:
GSXR-1000
2017-02-28, 13:45:19
Niemand hat den entsprechenden Abschnitt irgendwie wertend kommentiert. Niemand.
Und Simon Moon glaubt lediglich, das Timolol kein Troll ist. :rolleyes:
Hmm. und einfaches totschweigen und Akzeptanz ist die richtige Reaktion drauf? ich denke nicht.
Simon Moon
2017-02-28, 14:06:40
Da äussert man auch noch Verständnis für und spricht dem ganzen zu "das man es ja ehrlich meint".
Das bedeutet doch nicht, dass ich das positiv finde. Nur, was soll ich mich da aufregen oder verurteilen? Seh ich aus wie ein Blockwart?
Ich denk, evtl. solltest du das alles auch mal gelassener sehen. Du wirst hier im Forum niemanden ändern können, egal wie sehr du dich aufregst. Also wozu die Empörung?
Und Simon Moon glaubt lediglich, das Timolol kein Troll ist. :rolleyes:
Wieso sollte ich das annehmen? Nein, auch wenn vieles was Timolol hier schreib ziemlich weird klingt, glaub ich das effektiv nicht.
Hmm. und einfaches totschweigen und Akzeptanz ist die richtige Reaktion drauf? ich denke nicht.
wer bitte akzeptiert denn PKW-Fahren unter Drogeneinfluss? Du interpretierst da mal wieder mehr rein als es das wert ist.
GSXR-1000
2017-02-28, 14:35:36
Das bedeutet doch nicht, dass ich das positiv finde. Nur, was soll ich mich da aufregen oder verurteilen? Seh ich aus wie ein Blockwart?
Ich denk, evtl. solltest du das alles auch mal gelassener sehen. Du wirst hier im Forum niemanden ändern können, egal wie sehr du dich aufregst. Also wozu die Empörung?
.
Stimmt. Bagetellisierung ist die richtige Reaktion. Hast schon recht. Was reg ich mich auf? Is doch halb so wild. Laut eigener Einschätzung fährt er ja unter Drogeneinfluss sicherer, also is doch alles dobrze.
Wissenschaft is doch alles Papperlapapp. Son paar Pfeifchen haben noch nie jemandem geschadet. Und manche fahren eben gerade dann wie die jungen götter.
Klingt ziemlich genau wie die Leute die illegale Rennen fahren. Auch die sind tatsächlich (subjektiv) der Meinung das sie niemanden damit gefährden, weil sie ja alles im Griff haben. Würdet ihr das genauso unwidersprochen hinnehmen?
Zum anderen: Ist es nicht ein wenig bezeichnend, ständig neue Themen zum Thema psychische Probleme/Eigenarten etc aufzumachen, dann aber nicht einmal das naheliegenste anzusprechen, wenn man eben gleichzeitig THC konsumiert? Findest du es nicht sehr bagatellisierend, wenn dies hier widerspruchslos als "Lösung" für psychische Probleme angenommen wird, nicht aber mal als Ursache in den Raum gestellt?
Ist THC heute schon so Mainstream das man eher sich hinterfragen muss, wenn man es nicht konsumiert?
Annator
2017-02-28, 14:45:20
Und bevor jetzt so ein Schlauberger daherkommt und mir empfiehlt weniger zu kiffen und zu saufen. Ich habe das schon mein ganzes Leben lang.
Könnte auch einfach sein, dass deine Erinnerung vor dem Kiffen/Saufen einfach nicht mit der Realität übereinstimmen. Drogen neigen dazu, dass man sich Dinge gut redet. Gerade eine THC Abhängigkeit führt dazu sich vorzustellen nicht mehr normal funktionieren zu können ohne zu kiffen.
Simon Moon
2017-02-28, 15:08:52
Stimmt. Bagetellisierung ist die richtige Reaktion. Hast schon recht. Was reg ich mich auf? Is doch halb so wild. Laut eigener Einschätzung fährt er ja unter Drogeneinfluss sicherer, also is doch alles dobrze.
Wissenschaft is doch alles Papperlapapp. Son paar Pfeifchen haben noch nie jemandem geschadet. Und manche fahren eben gerade dann wie die jungen götter.
Klingt ziemlich genau wie die Leute die illegale Rennen fahren. Auch die sind tatsächlich (subjektiv) der Meinung das sie niemanden damit gefährden, weil sie ja alles im Griff haben. Würdet ihr das genauso unwidersprochen hinnehmen?
Nein, ich würde protestieren... vielleicht... oder so...
yTzjFURoXPk
Zum anderen: Ist es nicht ein wenig bezeichnend, ständig neue Themen zum Thema psychische Probleme/Eigenarten etc aufzumachen, dann aber nicht einmal das naheliegenste anzusprechen, wenn man eben gleichzeitig THC konsumiert? Findest du es nicht sehr bagatellisierend, wenn dies hier widerspruchslos als "Lösung" für psychische Probleme angenommen wird, nicht aber mal als Ursache in den Raum gestellt?
Ah, ok, dachte, du hättest dich über das Forum aufgeregt, weil hier nicht alle lautstark empörten, aber wenn du damit nur eine naheliegende Sache für psychische Probleme ansprechen wolltest, hab ich dich wohl falsch verstanden.
Ist THC heute schon so Mainstream das man eher sich hinterfragen muss, wenn man es nicht konsumiert?
Keine Ahnung. Der Mainstream guckt auch das Dschungelcamp - muss ich mich hinterfragen, weil ich das nicht tue?
Timolol
2017-02-28, 18:21:47
Ganz ehrlich. Die größten Probleme hatte ich früher ohne THC. Gab in der Vergangenheit schon Studien über das fahren mit THC im Blut. Kann man sich auch selber suchen wen es interessiert.
Würde das schonmal gerne ne Weile austesten. Aber da wirste dann zu Unrecht gefickt, im Worst Case.
Gab damals ja auch diese Probleme in der Fahrschule. Ansich alles Logisch, aber den Informationsfluss konnte ich nicht kontrollieren. Damals NULL Alkohol und noch nie gekifft. Bin aber ziemlich überzeugt davon das ich nach nem Pfeifchen weniger Probleme gehabt hätte.
Ohne "kiffen" ist bei mir auch kein Thema. Von daher. Hab ich auch net immer Lust drauf :rolleyes:.
Finde es Prinzipiell gut das dies nicht so zum Thema gemacht wird. GSXR-1000 ist einfach nicht richtig informiert und weis nicht wirklich von was er redet. Von daher gehe ich darauf auch gar nicht ein.
Wenn ich trollen wollte, täte sich das anders anhören. Definitiv :freak:. Warum sollte ich Unsinn über mich verbreiten der mich in keinem guten Licht darstellt? Ergibt keinen logischen Sinn.
@Gast: Man kann schlecht in Schubladen schieben. Das scheint wohl auch das "Problem" zu sein. HSP trifft ansich fast alles bei mir zu. Dann noch was hiervon und davon.
Pschodoc werde ich definitiv nicht gehen. Was soll der mir großartig über mich erzählen können? Kann ja sein das es gewisse "Tests" gibt um einen irgendwo in Schublädchen zu schieben... Aber das brauche ich nicht.
Komme so mit dem Leben ja "weitestgehend" gut zurecht.
@Korfox: Das mit den Problemen auf der Arbeit hat sich ja hoffentlich erledigt.
Da hatte ich ja mitunter auch das Problem mit der Ehrlichkeit. Das hat immer wieder für "Probleme" gesorgt.
Im Endeffekt kann der da auch nur eine Tendenz ausmachen und dann auswählen, was er findet passt am besten. Wirklich klar sind die Fälle praktisch nie und ich kenne da genug Leute, die schon ein halbes Dutzend verschiedene Diagnosen bekommen haben. Man muss sich halt auch immer klar machen, dass es hier nicht so klare Abgrenzungen gibt wie bei einer Virusinfektion wo man den Erreger und somit die Krankheit klar unterscheiden kann. Das alles sind eigentlich eher Schemata welche aufgrund der Symptome erstellt wurden. Und hierbei gibt es dann verschiedene psychologische Modelle, welche im DSM / ICD irgendwie unter einen Hut gebracht werden sollen.
Wirklich optimal ist das ja nicht.
Bleibt die Frage, ob diese Einteilung heutzutage noch zweckmäßig ist. Die Kategorisierung geht ja überwiegend auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück.
Beispiel: https://de.wikipedia.org/wiki/Bindungsst%C3%B6rung#Differentialdiagnose
GSXR-1000
2017-02-28, 19:32:46
Ganz ehrlich. Die größten Probleme hatte ich früher ohne THC. Gab in der Vergangenheit schon Studien über das fahren mit THC im Blut. Kann man sich auch selber suchen wen es interessiert.
Würde das schonmal gerne ne Weile austesten. Aber da wirste dann zu Unrecht gefickt, im Worst Case.
Gab damals ja auch diese Probleme in der Fahrschule. Ansich alles Logisch, aber den Informationsfluss konnte ich nicht kontrollieren. Damals NULL Alkohol und noch nie gekifft. Bin aber ziemlich überzeugt davon das ich nach nem Pfeifchen weniger Probleme gehabt hätte.
Ohne "kiffen" ist bei mir auch kein Thema. Von daher. Hab ich auch net immer Lust drauf :rolleyes:.
Finde es Prinzipiell gut das dies nicht so zum Thema gemacht wird. GSXR-1000 ist einfach nicht richtig informiert und weis nicht wirklich von was er redet. Von daher gehe ich darauf auch gar nicht ein.
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Ich finde es schwer grenzwertig, wenn hier davon gesprochen wird, das es absolut okay sei unter drogeneinfluss autozufahren, weil man ja subjektiv der meinung ist man fahre sicherer und habe alles im griff.
Dann auch noch zu behaupten, wenn man dabei erwischt würde, würde man "zu unrecht gefickt" zeugt schon von extremen realitätsverlust, den ich schon als nicht ungefährlich kategorisieren würde.
Offensichtlich kann der TS nicht zwischen subjektiven erleben der Drogenwirkung und objektiv messbarer beeinflussung differenzieren. Daraus dann abzuleiten, es bestünde eigentlich ein moralischer anspruch darauf sein drogenerlebnis auch am steuer fortzusetzen ist schon gemeingefährlich.
Zudem ist doch durch die schilderung ziemlich offensichtlich, das es doch deutliche psychische Probleme gibt, die offensichtlich therapeutischer Hilfe beduerfen und keiner selbst indizierten drogenmedikamentierung.
Nochmal, das dies hier in diesem Forum offensichtlich von den diskutanten so als unkritische Äusserung gesehen wird, ist unfassbar.
Das ich keine Ahnung haette von was ich spreche, ist auch mehr als anmassend. Ich habe in meiner Jugend im Ruhrgebiet sehr viel Kontakt zur hiesigen Drogenszene gehabt, da ich mit einigen recht eng befreundet war. Auch habe ich selbst häufiger seinerzeit erfahrungen mit "weichen" drogen gemacht. Allerdings haben sie auf mich persönlich keinen besonders lohnenden Effekt gehabt, ebensowenig wie alkohol. Egal welche Art und welche Menge, das Ergebnis war eigentlich immer nur seltsames Gefühl und auch subjektiv wahrnehmbar seltsames benehmen, vor allem aber in erster Linie Müdigkeit.
Ich rede also nicht von dingen die ich nicht kenne. Ich habe im übrigen einen guten Freund aus den Staaten, der seit Jahren schwer erkrankt ist, und medizinisch indiziert THC konsumiert. er würde aber nie auf die Idee kommen, damit Auto zu fahren. Selbst wenn sein THC Konsum einzig darauf ausgerichtet ist, ihm einen halbwegs schmerzfreien normalzustand zu gewährleisten.
Ich würde übrigens deine Studien sehr sehr gerne sehen. Mir sind bisher nur die medizinisch evaluierten Studien bekannt, die eindeutig die negativen auswirkungen auf wahrnehmung und reaktion, wie auch im Bezug auf das selbstbild beschreiben. Insofern: wenn du das anführst, verlinke doch bitte entsprechende Studien zu positiven Effekten von Drogen im Strassenverkehr.
Falls sich jemand wundert das ich auf dieses Thema so einsteige, ich habe am Tag meines 30. Geburtstages einen befreundeten Motorradfahrer in meinen Armen sterben sehen, der von einem bekifften Autofahrer vor meinen Augen einfach niedergemäht wurde. Wäre ich wie sonst meistens vorne gefahren, waere ich es gewesen.
Auch dieser Mensch behauptete in der Gerichtsverhandlung, das drogen absolut keinen nachteiligen Effekt auf ihn haetten, und das er dadurch bedeutend sicherer fahre. So sicher, das meinen Freund aus Kindertagen Sonntags morgens bei strahlendem Sonnenschein und kilometerweiter sicht auf einer kerzengraden Bundestrasse einfach weggemäht hat ohne auch nur zu bremsen in dem er 50 meter vor ihm auf unsere spur wechselte um in eine Seitenstrasse abzubiegen, die faktisch erst 500 meter später kam.
Aber er fuhr schon bedeutend sicherer mit THC im blut...
Timolol
2017-02-28, 19:46:21
Sollten wir das Thema hier nicht splitten? Du interpretierst Sachen in meine Posts welche so einfach nicht stimmen.
Im Grunde bin ich die meiste Zeit bei dir. Vermute aber wir reden aneinander vorbei.
Die Studien dazu kann sich jeder selber suchen. Wird einem sonst wieder nur negativ ausgelegt. Brauch ich nicht.
Wenn es um die allgemeine Gefährlichkeit im Straßenverkehr geht können wir ja ein sepperates Thema aufmachen? Ist bestimmt auch interessant.
GSXR-1000
2017-02-28, 20:01:42
delete
nalye
2017-02-28, 20:19:51
Ach Leute, und ihr wundert euch dann stellenweise echt noch ueber die Karten, die ihr bekommt?
Timolol
2017-02-28, 20:44:32
Momentan wundere ich mich gar nicht :wink:. Wenns interessant wird werden "Karten" verteilt. Finde ich sehr schade.
@GSXR-1000: Ich kann mich gut in dich hineinfühlen. So eine Situation wünscht man keinem :frown:.
Aber es ist genauso falsch einen Sündenbock für ein Fehlverhalten zu suchen. Ich weis aber auch wie hier die Rennmoppeds durch die Gegend rasen. Das sind reine Waffen, nix anderes. Ich war nicht dabei und kann darüber nicht urteilen.
Unfälle aus erster Hand kenne ich zur genüge. Ohne "Drogeneinfluss" wohlgemerkt.
Suche mal nach: "Dissertation von Hindrik W..J. Robbe"
Um was gehts hier jetzt? Um eine moralische Überlegenheit? Mehr als jeder zweite bei dem ich mitfahre spielt "rennerles" im Straßenverkehr oder/und fängt an andere bewusst zu nötigen. Das macht jedwede Diskussion darüber für mich völlig obsolet.
Dicker Igel
2017-02-28, 20:52:03
Komm auf die Frequenz an. Wenn du täglich kiffst, bist du quasi dauer stoned - aber das merkt das eigene Bewusstsein natürlich nicht.
Kommt auf die Menge und Sorte an. Wenn er nur abends ein bis drei moderate "Einblatt"-Tüten raucht, ist er am Morgen wieder nüchtern. Die Art der Ernährung kommt noch hinzu und ob man sich viel bewegt oder nicht. Nur weil das Blutbild "Cannabis anzeigt", ist man nicht gleich dauerdicht. Der Kreislauf muss in Schwung bleiben!
Nur weil das Schmerzempfinden unterdrückt wird, heisst das doch nicht, dass THC dämpft. Auch z.b. Kokain unterdrückt Schmerz.
Nur dass man beim Coke trotzdem drauf bleibt. Wenn man Indica - der eigentlich in den Sessel drückt - gegen Schmerzen nimmt, wirkt das anders als wenn man schmerzfrei ist. Das übliche High ist dann quasi weg. Ich schreibe hier(aus Erfahrung) auch von extremen Schmerzen und nicht von lapidaren Zeugs.
Ich finds doch arg bezeichnend, wie gelassen hier mit der Tatsache umgegangen wird, das Leute sich selbst zusprechen, unter Drogeneinfluss "besser" und "sicherer" zu fahren und das dann auch tatsächlich tun ("2 mal am Pfeifchen ziehen"). Da äussert man auch noch Verständnis für und spricht dem ganzen zu "das man es ja ehrlich meint".
Narkotika/THC sind im Straßenverkehr nicht ohne Grund verboten.
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=11001799&postcount=477
Soll nicht heißen dass ich breit fahren gut finde, aber wenn man das nächste Mal ein Bier vorm fahren ablässt, sollte man's sich vielleicht auch noch mal überlegen.
Kommt auf die Menge und Sorte an. Wenn er nur abends ein bis drei moderate "Einblatt"-Tüten raucht, ist er am Morgen wieder nüchtern. Die Art der Ernährung kommt noch hinzu und ob man sich viel bewegt oder nicht. Nur weil das Blutbild "Cannabis anzeigt", ist man nicht gleich dauerdicht. Der Kreislauf muss in Schwung bleiben!
Dem würde ich jetzt mal als bekennender Kiffer widersprechen. Wenn ich mal längere Zeit jeden Abend kiffe, dann hab ICH IMHO am nächsten Tag ein Konzentrationsdefizit. Mag bei anderen Menschen nicht so sein, ok.
@Timolol: Als Heilerziehungspfleger und ohne dich zu kennen würd ich mal spontan eher auf Asperger Tendenz tippen. Ich find die übrigens ganz cool (wenn auch durchaus mal nervig). Sortierst Du zufällig dein Besteck penibel in der Schublade?
Korfox
2017-03-01, 07:11:38
Nur dass man beim Coke trotzdem drauf bleibt. Wenn man Indica - der eigentlich in den Sessel drückt - gegen Schmerzen nimmt, wirkt das anders als wenn man schmerzfrei ist. Das übliche High ist dann quasi weg. Ich schreibe hier(aus Erfahrung) auch von extremen Schmerzen und nicht von lapidaren Zeugs.
Er antwortete ja auf meine Behauptung, THC dämpfe. Ich kann hier tatsächlich nicht von Eigenerfahrung sprechen, da THC bei mir keinerlei Wirkung zeigt.
Offensichtlich habe ich die Vokabel "dämpfen" so, wie "Inselbegabung" (anstelle von Spezialinteresse) falsch verwendet.
@Böse-Böse:
Es ist natürlich immer ein schlimmes Schicksal, wenn man Freunde durch solche Fälle verliert. Für gewöhnlich ist man damit nicht alleine auf der Welt.
Was ich hier nicht bin: Suchtberatung und Verkehrserziehung. Was es bringt sieht man an den Reaktionen: nichts.
Ich habe gerade keine Ahnung, ob Drogenkonsum so häufig als Unfallursache existiert. Unabhängig davon ist sicherlich eh jedem klar, dass der Drogentest auch dann morgens positiv ist, wenn man nur abends mal eine Tüte raucht. Für den Lappen ist es also bei den gegebenen Rauschmitteln unerheblich, wann genau sie konsumiert werden, wenn sie so regelmäßig konsumiert werden. Und die statistische Chance einer AVK sehe ich als größer an, als die eines tödlichen Unfalls. Von daher ist für mich bei regelmäßigem Konsum von Rauschmitteln und 'gleichzeitiger' Teilnahme am Straßenverkehr der Gedankengang, was wäre wenn, eh schon abgeschlossen. Davon gehe ich dann aus.
(Und ja: Ich verteufle es und hasse es, wenn jemand andere so sehr gefährdet. Nur bringt es nichts, jemanden ins Gewissen zu reden.)
Simon Moon
2017-03-01, 09:04:08
Wirklich optimal ist das ja nicht.
Bleibt die Frage, ob diese Einteilung heutzutage noch zweckmäßig ist. Die Kategorisierung geht ja überwiegend auf den Anfang des 20. Jahrhunderts zurück.
Da hat sich schon einiges geändert in der Kategorisierung und hauptsächlich wurden die Kataloge dicker. Aber da man im Endeffekt meist ja sowieso nur Symptome beschreibt, stellt sich imo auch die Frage, wie wichtig denn eine benannte Diagnose ist. Häufig sind die Behandlungen ähnlicher Störungen ja auch ähnlich - da ists ja dann eigentlich egal wie man es nennt.
Dicker Igel
2017-03-01, 12:18:41
Dem würde ich jetzt mal als bekennender Kiffer widersprechen. Wenn ich mal längere Zeit jeden Abend kiffe, dann hab ICH IMHO am nächsten Tag ein Konzentrationsdefizit. Mag bei anderen Menschen nicht so sein, ok.
Es wirkt ja auch verschieden, kommt wohl auf den Typ und die "Sortenverträglichkeit" an. Wenn man sich jeden Abend schweres Indica gibt, ist's klar dass man am nächsten Morgen 'nen Kiffkater hat. Nur wird man den auch relativ schnell wieder los. Ich konsumiere es täglich und hab keine Konzentrationsprobleme, egal ob @work oder daheim. Das passiert hier eher ohne, aber nicht so, dass es mich aus der Bahn werfen würde.
Er antwortete ja auf meine Behauptung, THC dämpfe. Ich kann hier tatsächlich nicht von Eigenerfahrung sprechen, da THC bei mir keinerlei Wirkung zeigt.
Offensichtlich habe ich die Vokabel "dämpfen" so, wie "Inselbegabung" (anstelle von Spezialinteresse) falsch verwendet.
Ich würde auch behaupten dass es je nachdem dämpft.
Da hat sich schon einiges geändert in der Kategorisierung und hauptsächlich wurden die Kataloge dicker.
Die Aufblähung des DSM-V macht ja jetzt jeden zum Psychisch-Kranken. Ob das zielführend ist?
Aber da man im Endeffekt meist ja sowieso nur Symptome beschreibt, stellt sich imo auch die Frage, wie wichtig denn eine benannte Diagnose ist. Häufig sind die Behandlungen ähnlicher Störungen ja auch ähnlich - da ists ja dann eigentlich egal wie man es nennt.
Okay, auch wieder wahr.
Letztendlich muss der Patient zusehen, dass er alle Symptome aufzählt und nichts wichtiges weglässt. Die Scham über bestimmte Themen zu sprechen verhindert in vielen Fällen eine Anamnese...
Simon Moon
2017-03-01, 13:28:27
Die Aufblähung des DSM-V macht ja jetzt jeden zum Psychisch-Kranken. Ob das zielführend ist?
Ich bin für mich zum Schluss gekommen, eher nicht. Eine Diagnose kann in gewisserweise denke ich wie eine selbst erfüllende Prophezeihung wirken.
Aber für die "Psycho-Industrie" ist es natürlich toll - so hat sie für jeden Kunden ein passendes Produkt oder für jeden Patienten eine Diagnose. Wenn sie doch nur auch so effektiv mit Lösungen wären.
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