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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AMD Ryzen R7 1700 für Virtualisierungs-Server?


qiller
2017-03-04, 13:33:44
Es stürzen sich ja grad alle auf die Benchmarks der neuen AMD-Riege und sind etwas über die Spiele-Performance enttäscht. Ich fand das jetzt gar nicht so schlimm, interessiert mich doch vor allem, ob man den kleinsten 8-Kerner nicht vlt als Virtualisierungshost (vorzugsweise Hyper-V) einsetzen kann.

Klar, die Stabilität muss noch zunehmen (hab da gerade in Bezug auf Virtualisierung noch von Problemen gelesen?) und ECC-Speicherunterstützung muss gegeben sein.

Aber ansonsten seh ich da (fast) nur Vorteile:

für die gebotene Leistung sehr günstig
ausreichend Performance für gleich mehrere VMs durch 8 Kerne
für meine Zwecke ausreichender Speicherausbau möglich
guter Ausbau an PCIe-Lanes für die Anbindung mehrere NICs bzw. Multiport-NICs und Sata-Ports


Ein Nachteil gibt es leider auch: Es wird eine zusätzliche Graka benötigt, zumindest bei normalen Desktop-Mainboards. Hier würde mich dann interessieren, ob es den einen oder anderen Mainboard-Hersteller gibt, der eine einfache, stromsparende VGA-Lösung aufs Mainboard von AM4-Plattformen lötet oder zumindest ein UEFI bastelt, dass den Rechner auch ohne eingesetzte Graka booten lässt.

mfg Oli

maximus_hertus
2017-03-04, 13:39:21
Es stürzen sich ja grad alle auf die Benchmarks der neuen AMD-Riege und sind etwas über die Spiele-Performance enttäscht. Ich fand das jetzt gar nicht so schlimm, interessiert mich doch vor allem, ob man den kleinsten 8-Kerner nicht vlt als Virtualisierungshost (vorzugsweise Hyper-V) einsetzen kann.

Klar, die Stabilität muss noch zunehmen (hab da gerade in Bezug auf Virtualisierung noch von Problemen gelesen?)

Hast du vielleicht mal einen Link?


und ECC-Speicherunterstützung muss gegeben sein.

Ja und nein. Offizielle Ansage ist, dass ECC prinzipiell läuft, aber keine Validierung seitens AMD erhält. Wenn der Boardhersteller es erlaubt, spricht nicht dagegen.


Aber ansonsten seh ich da (fast) nur Vorteile:

für die gebotene Leistung sehr günstig
ausreichend Performance für gleich mehrere VMs durch 8 Kerne
für meine Zwecke ausreichender Speicherausbau möglich
guter Ausbau an PCIe-Lanes für die Anbindung mehrere NICs bzw. Multiport-NICs und Sata-Ports


Jau, aber die Boards könnten noch ein wenig günstiger werden.


Ein Nachteil gibt es leider auch: Es wird eine zusätzliche Graka benötigt, zumindest bei normalen Desktop-Mainboards. Hier würde mich dann interessieren, ob es den einen oder anderen Mainboard-Hersteller gibt, der eine einfache, stromsparende VGA-Lösung aufs Mainboard von AM4-Plattformen lötet.

Extrem unwahrscheinlich. Für Server wird es ja Naples geben. Von daher macht es wenig Sinn, eine VGA Lösung bei AM4 Boards einzusetzen, zumal es ja auch APUs geben wird. Der Anteil an Homelab/VM Rechner auf AM4 Basis dürfte verschwindend gering sein.

qiller
2017-03-04, 14:37:41
Deswegen das Fragezeichen, ich dachte in einem Review Probleme mit AMD-V gelesen zu haben und das wohl auf unfertige UEFIs geschoben wurde, Link finde ich nicht mehr.

Zu den Mainboards denke ich, dass wohl erstmal der normale Desktopmarkt bedient wird, aber vlt gibt es ja in Zukunft den einen oder anderen MB-Hersteller, der auch diesen "Home-Server"-Markt erschließen wollen würde. Ein Intel-Server-Pendant mit 8-Kernen würde jedenfalls deutlich teurer werden und irgendwie seh ich da eine sicherlich kleine, aber ungenutzte Lücke im Angebot der MB-Hersteller.

maximus_hertus
2017-03-04, 14:53:11
Da wirst du auf einen Single-Socket SP3 Board warten müssen. Oder eine Grafikkarte in ein AM4 Board einbauen.

Es gibt ja auch keine 1151er Boards mit integrierter Grafik (nur CPU Grafik) und AMD hat nur einen Bruchteil des Marktes. Da macht sowas noch weniger Sinn, leider.

xiao didi *
2017-03-04, 14:59:23
Es gibt ja auch keine 1151er Boards mit integrierter Grafik
Sicher gibts das, zB von Supermicro. LINK (http://geizhals.de/?cat=mbxeon&xf=544_Supermicro~597_Aspeed+AST2400~644_Sockel+1151)

Trap
2017-03-04, 15:10:00
Windows Nano Server sollte auch ohne Grafikkarte laufen.

qiller
2017-03-04, 15:25:51
Ja genau Trap, auf sowas in der Art hoffe ich ja. Nur muss das UEFI aber auch mitspielen, wenn nach fertiger Installation/Konfiguration die Grafikkarte wieder ausgebaut wird.

Screemer
2017-03-04, 15:26:39
warum nicht einfach sowas: http://geizhals.de/raidsonic-icy-box-usb-3-0-auf-vga-adapter-ib-ac507-a1244300.html?hloc=at&hloc=de&hloc=pl&hloc=uk&hloc=eu. gibts ab 10€ in allen möglichen varianten. hdmi, dvi und vga sind verfügbar. am besten wäre sogar wenn das board usb 3.0/1 type-c hätte, denn die sind am billigsten.

robbitop
2017-03-04, 15:44:57
ist sowas bootfähig?

maximus_hertus
2017-03-04, 15:52:19
Sicher gibts das, zB von Supermicro. LINK (http://geizhals.de/?cat=mbxeon&xf=544_Supermicro~597_Aspeed+AST2400~644_Sockel+1151)

Oooops, ich hatte nur die Z/H/B-Chipsätze auf dem Radar. Aber da hast du natürlich recht. Dennoch, Server-CPUs wird es afaik nur für den SP3 geben, nicht für AM4 und damit wird es wohl auch keine AM4 Boards mit integrierter Grafik geben.

@USB-Grafikkarte

Das wäre echt interessant, ob man so einen "Dongle" nutzen könnte (bei AM4 Boards).

Screemer
2017-03-04, 15:54:30
gute frage. daran hatte ich gar nicht gedacht. scheint nicht zu funkionieren.

Question:
Why does my UV Plus+ attached monitor not display anything when my
computer is booting up or in a DOS based environment?

Answer:
UV Plus+ will only activate in a Windows based environment. Signal will
be passed to your UV Plus+ attached monitor when the UV Plus+ software has fully loaded as part of the Windows startup process.
-> http://www.evga.com/support/manuals/files/100-U2-UV12-A1.pdf

man könnte aber sicherlich für uefi solche treiber integrieren. ich bezweifle allerdings, dass das ein hersteller tut.

qiller
2017-03-04, 16:21:25
Hmmm, solch einen Adapter find ich aber trotzdem interessant. UEFI-Settings muss ich nur einmal einstellen - wird einmal mit eingebauter Grafikkarte gemacht. Falls ich dann am installierten Virtualisierungshost lokal rumfummeln muss (die meisten Dinge werden ja per Remotezugriff gemacht), wird einfach der Adapter angesteckt und dann das Bild ausgegeben.

Aber wie gesagt, das setzt trotzdem voraus, dass das Mainboard/Uefi auch ohne eingesetzte Graka bootet.

ENKORE
2017-03-07, 17:00:54
Oooops, ich hatte nur die Z/H/B-Chipsätze auf dem Radar. Aber da hast du natürlich recht. Dennoch, Server-CPUs wird es afaik nur für den SP3 geben, nicht für AM4 und damit wird es wohl auch keine AM4 Boards mit integrierter Grafik geben.


Bei Intel gibt es diverse Boards für Consumer-Sockel, die eine integrierte Grafik haben für IPMI/KVM, ich sehe jetzt so spontan keinen Grund, wieso es das nicht auch für AM4 geben sollte. Die entsprechenden Chips von ASPEED hängen einfach am PCIe.

Edit: Ich persönlich würde mir nix mehr ohne IPMI/KVM hinstellen. Separates Management-Netz (VLAN) ist einfach sooo viel praktischer, als zum (lauten) Rack zu stiefeln und sich da vor zu knien.

Loeschzwerg
2017-03-07, 17:05:41
Hängt davon ab wie AMD den eigenen Markt aufteilt. Wenn AMD einen normalen Ryzen als Opteron ins Programm aufnimmt und diesen für Sockel AM4 bringt, dann werden wir sehr wahrscheinlich entsprechende Boards mit "Server Management" (BMC) Funktionen sehen, sonst aber eher nicht.

Achill
2017-03-07, 17:13:12
Hmmm, solch einen Adapter find ich aber trotzdem interessant. UEFI-Settings muss ich nur einmal einstellen - wird einmal mit eingebauter Grafikkarte gemacht. Falls ich dann am installierten Virtualisierungshost lokal rumfummeln muss (die meisten Dinge werden ja per Remotezugriff gemacht), wird einfach der Adapter angesteckt und dann das Bild ausgegeben.

Aber wie gesagt, das setzt trotzdem voraus, dass das Mainboard/Uefi auch ohne eingesetzte Graka bootet.

Warum sollte man an dem Virtualisierungshost rum fummeln, das Widerspricht der Idee der Virtualisierung. Ziel ist doch, am Virtualisierer nichts ändern zu müssen.

Man braucht aber eigentlich auch keine Grafikkarte für diesen Fall, was man bracht ist eine serielle port um dort via Konsole rauf gehen zu können - da gibt es auch einige: http://geizhals.at/?cat=mbam4&xf=7088_seriell

ENKORE
2017-03-07, 17:19:16
Hängt davon ab wie AMD den eigenen Markt aufteilt. Wenn AMD einen normalen Ryzen als Opteron ins Programm aufnimmt und diesen für Sockel AM4 bringt, dann werden wir sehr wahrscheinlich entsprechende Boards mit "Server Management" (BMC) Funktionen sehen, sonst aber eher nicht.

Naja in der Vergangenheit wurden Marktsegmentierungsmaßnahmen seitens AMD und Intel auch eher als "liebliche Empfehlung" von den Boardhersteller aufgefasst.

Der Host sieht btw. den Management-Prozessor nicht und interagiert da auch gar nicht mit. Der sieht nur eine reguläre Tastatur, Maus, nen USB-Hub, eine Grafikkarte. Power und Reset sind über die normalen Signale realisiert, davon weiß der Host nix, das ist ununterscheidbar für das Chipset, ob da jetzt ein Transistor Power auf Masse zieht oder ein Mensch den Taster drückt.

Loeschzwerg
2017-03-07, 17:46:14
Du wirst eine BMC Kombo halt nur auf Plattformen mit Xeon/Opteron Brand finden und da müssen wir abwarten ob AMD einen Opteron für AM4 bringt.
Für AM3+ gab es z.B. ein paar Opterons, also stehen die Chancen gut dass wir auch Opterons für den AM4 sehen werden. Vorher wird sich allerdings kein Hersteller ala Supermicro darum bemühen ein entsprechendes Board zu bringen.

SavageX
2017-03-07, 20:30:32
Für das Grafikkarten-Problem: Vielleicht ist es ja eine einmalige Gelegenheit, mal wieder eine Matrox Millenium G550 zu verbauen - die gibt es als PCIe x1 für wenig Geld in der Bucht ;)

Damit hättest Du den x16-Slot noch frei für Controller oder Gedöns...

Manches Board hat ja sogar noch PCI(nix e)-Slots, da kann man zur Not ja auch was VGA-kompatibles reindengeln...

qiller
2017-03-07, 23:40:38
Extra Management-Schnittstelle wäre halt die 3. Variante, ohne Netz-Separierung würde ich das aber nicht dauerhaft offen lassen wollen (oder wie oft wird diese IPMI-Schnittstelle aktualisiert?). Bei den Graka-Lösungen wär mir schon lieber, wenn die Karte nach der Installation wieder rausfliegen kann (bisserl Strom zieht die immer und das ist einfach Verschwendung) - Mainboard muss dann nur noch booten :F.

ENKORE
2017-03-07, 23:57:54
IPMI wird grundsätzlich nur in eigenem (V)LAN betrieben.

Joe
2017-03-08, 13:57:53
Man sollte wohl auf Naples warten.
Ich hatte mit AMD CPUs in der Vergangenheit öfter mal Probleme mit der Stabilität.
Wenn die Standardreihen von HP und Dell mit Naples von VMware abgesegnet werden, werden wir aber mal wieder einen Blick riskieren.

qiller
2017-03-08, 19:49:11
Mit Naples wird aber der Preis in eine andere Richtung laufen. Im professionellen Bereich ist das auch sicherlich der bessere Weg. Aber im Home/SOHO/Semiprof.-Bereich ist halt der Preis nicht ganz unwichtig. Mal davon abgesehen, dass man häufig keinen 32-Kerner braucht und von den kleineren Naples hab ich noch gar nichts gehört, oder weiß wer schon, ob es z.B. 8-Kern-Naples geben wird und was die kosten werden?

x-dragon
2017-03-08, 20:03:46
Was haltet ihr denn von der News:
Serverprozessor AMD Naples in der Microsoft-Cloud

Auf dem OCP Summit kündigt Microsoft den Einsatz des kommenden AMD-Prozessors Naples in "Project Olympus"-Servern für Azure-Rechenzentren an.
...
Quelle: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Serverprozessor-AMD-Naples-in-der-Microsoft-Cloud-3647855.html

Klingt doch erstmal recht positiv ...

Von kleineren Naples als mit 32-Cores hab ich noch nichts gelesen, gab es da irgendwelche Infos in die Richtung?

qiller
2017-03-08, 21:07:23
Der 32-Kerner wird mehrere Tausend Dollar kosten (sonst wäre das den Aktionären schwer vermittelbar) und wird daher für die meisten kleineren Server vollkommen indiskutabel werden. Kann natürlich sein, dass AMD tatsächlich nur große 32-Kerner Naples rausbringt und damit den Markt für kleinere Server links liegen lässt. Da fehlt mir leider die Übersicht. Wenn dieser Markt eher klein ist, macht das wirtschaftlich gesehen ja sogar Sinn. Wäre nur noch ein Grund mehr, sich die Ryzen-8-Kerner und erhältliche Mainboards anzuschauen.

stav0815
2017-03-09, 09:21:32
Das Problem mit VMWare wird sein, dass der ESXi Kernel Ryzen nicht unterstützt und diese, wenn überhaupt für Consumer Prozessoren, erst kommt, wenn Naples raus ist.

Bei Windows sieht das durch den mit Consumer-Prozessoren gesharten Kernel etwas anders aus.

Pirx
2017-03-09, 09:31:11
Sowas ähnliches (mit KVM) habe ich auch vor mit dem 1700 aber erst muß die Plattform und Software noch reifen und richtig verfügbar sein.

The_Invisible
2017-03-09, 10:21:08
Das Problem mit VMWare wird sein, dass der ESXi Kernel Ryzen nicht unterstützt und diese, wenn überhaupt für Consumer Prozessoren, erst kommt, wenn Naples raus ist.

Bei Windows sieht das durch den mit Consumer-Prozessoren gesharten Kernel etwas anders aus.

Zum Glück gibts nicht nur (das überteuerte) VMWare, Linux Kernel hat schon erste Patches bekommen und Windows wird wohl auch folgen wenn nötig.

Für mich reicht es daher wenn die größeren Systemhersteller (HP, Dell, usw) erste Systeme anbieten und Support für RHEL/Centos/Ubuntu/Debian geben. Vorher ist es nur Bastelstunde.

Kleinere CPUs werden hoffentlich auch kommen sonst würde AMD ein großer Markt entgehen. Wir kaufen in letzter Zeit auch immer kleinere Server aber dafür mehr wegen HA und Ceph.

Hat hier noch keiner Ryzen laufen mit KVM/XEN/Hyper-V und kann was dazu sagen?

Grendizer
2017-03-09, 16:24:22
Leider nicht .... aber zu VMware und überteuert. Ob ein Produkt "teuer" ist merkt man immer nur wenn man ein Problem hat. Und der VMware Support ist mir jeden Cent wert den wir jährlich für unseren Cluster zahlen. Verglichen zu einem Windows 2016 auf einer 2x14 Core CPU ist das auch nicht mehr soviel.:rolleyes:

jorge42
2017-03-09, 16:34:27
Leider nicht .... aber zu VMware und überteuert. Ob ein Produkt "teuer" ist merkt man immer nur wenn man ein Problem hat. Und der VMware Support ist mir jeden Cent wert den wir jährlich für unseren Cluster zahlen. Verglichen zu einem Windows 2016 auf einer 2x14 Core CPU ist das auch nicht mehr soviel.:rolleyes:
Vor allem wenn man ein zum virtual Center äquivalentes Management haben möchte, wird das bei MS auch richtig teuer. System Center ist nicht billig.

stav0815
2017-03-10, 15:44:20
Sorry, aber meiner Meinung nach ist der VMWare Support mies. V.a. für das Geld, was man bezahlt.
Dafür ist natürlich der Hypervisor kostenlos...

Grendizer
2017-03-10, 18:11:30
zurück zum Thema:

Mit Windows 10 und Hyper-V läuft es sehr gut.

qiller
2017-03-11, 11:12:08
Was meinst du mit "es"? Ein Ryzen-System?

Grendizer
2017-03-11, 11:36:25
Was meinst du mit "es"? Ein Ryzen-System?

Ryzen 1700X mit 16 Gb

qiller
2017-03-11, 12:26:11
Das hört sich doch schonmal gut an :>

stav0815
2017-03-16, 11:47:17
Naja, war ja bei Hyper-V nicht anders zu erwarten, da Windows als Basis.
Interessant wird es erst mit ESXi und KVM...