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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Atommüllendlagersuche


Karümel
2017-03-23, 11:11:49
Heute wird ja das Gesetzt zur Atommüllendlagersuche verabschiedet.

Es soll ja (angeblich) eine Weiße Landkarte geben und kein Standort wird zum Anfang ausgeschlossen.

Dieser Standort, falls er dann mal gefunden wird, soll ja 1 Millionen Jahre sicher sein un der Atommüll muss/ soll ja auch wieder (falls das Lager eben keine 1 Millionen Jahre hält) wieder zurückholbar sein. Mal abgesehen von der Frage wie die das mit der Sicherheit bestimmen bzw. testen wollen, eine paar Fragen dazu.
(Ob nun eine Gesteinsschicht die Millionen Jahre hält kann doch keiner voraussagen, also ist doch alles in dieser Richtung Spekulation. )

So wie ich das jetzt mitbekommen habe suchen die immer einen unterirdischen Standort in (angeblich) geeigneten Gesteinsschichten. Also irgendwas was von der Form in Richtung „Schacht nach unten“ wie z.B. ein Bergwerk, Salzstock etc.

Wäre es nicht einfacher/ besser man würde waagerecht in einen Berg bohren, also von der technischen Machbarkeit her?
Also um es ganz einfach auszudrücken. Berg suchen, Tunnelbohrer nutzen und dann in den Berg rein bohren anstatt nach unten zu gehen?

Waagerecht hätte doch die Vorteile das das ganze von der Logistik einfacher wäre. Tunnelbau ist sehr gut erprobt. Im Tunnel könnten selber Fahrzeuge fahren die das ganze Gestein usw. abtransportieren und dann nachher den Strahlenmüll reinbringen. Wenn man nach direkt nach unten geht erfordert es doch viel mehr Aufwand den Abraum erst aus der Tiefe zu holen und dann nachher den Müll nach unten zu bringen, z.B. per eine Art Aufzug. Auch müßten doch die ganzen nötigen Gerätschaften nach unten gebracht werden, bei großen Maschinen ist es dann doch so. Maschine wird in Einzeilteilen nach unten gebracht und dort dann erst wieder zusammengeschraubt.
In einem Tunnel würde solche aufwendigen Sachen doch entfallen.

Oder habe ich da einen „Denkfehler“?

dreas
2017-03-23, 12:04:15
Heute wird ja das Gesetzt zur Atommüllendlagersuche verabschiedet.

Es soll ja (angeblich) eine Weiße Landkarte geben und kein Standort wird zum Anfang ausgeschlossen.

Dieser Standort, falls er dann mal gefunden wird, soll ja 1 Millionen Jahre sicher sein un der Atommüll muss/ soll ja auch wieder (falls das Lager eben keine 1 Millionen Jahre hält) wieder zurückholbar sein. Mal abgesehen von der Frage wie die das mit der Sicherheit bestimmen bzw. testen wollen, eine paar Fragen dazu.
(Ob nun eine Gesteinsschicht die Millionen Jahre hält kann doch keiner voraussagen, also ist doch alles in dieser Richtung Spekulation. )

So wie ich das jetzt mitbekommen habe suchen die immer einen unterirdischen Standort in (angeblich) geeigneten Gesteinsschichten. Also irgendwas was von der Form in Richtung „Schacht nach unten“ wie z.B. ein Bergwerk, Salzstock etc.

Wäre es nicht einfacher/ besser man würde waagerecht in einen Berg bohren, also von der technischen Machbarkeit her?
Also um es ganz einfach auszudrücken. Berg suchen, Tunnelbohrer nutzen und dann in den Berg rein bohren anstatt nach unten zu gehen?

Waagerecht hätte doch die Vorteile das das ganze von der Logistik einfacher wäre. Tunnelbau ist sehr gut erprobt. Im Tunnel könnten selber Fahrzeuge fahren die das ganze Gestein usw. abtransportieren und dann nachher den Strahlenmüll reinbringen. Wenn man nach direkt nach unten geht erfordert es doch viel mehr Aufwand den Abraum erst aus der Tiefe zu holen und dann nachher den Müll nach unten zu bringen, z.B. per eine Art Aufzug. Auch müßten doch die ganzen nötigen Gerätschaften nach unten gebracht werden, bei großen Maschinen ist es dann doch so. Maschine wird in Einzeilteilen nach unten gebracht und dort dann erst wieder zusammengeschraubt.
In einem Tunnel würde solche aufwendigen Sachen doch entfallen.

Oder habe ich da einen „Denkfehler“?

grundsätzlich hast du recht. allein fehlt, wie so häufig, der politische wille eine pragmatische lösung zu finden. auf dem weg zum endlager wird derartig viel politischer einfluss geltend gemacht, das schlussendlich die eigentlich gute lösung bis zur unkenntlichkeit geistigem blödsinn weicht.

wird auch dieses mal nicht viel besser sein.

Commander Keen
2017-03-23, 14:01:29
Pragmatisch wäre den Schrott einfach gegen Kippgebühren den Russen zu vermachen. Die haben ihren eigenen Müll doch einfach in diesen See in Sibirien gekippt, seitdem ist das die am stärksten verstrahlte Region der Erde. Da kommts dann auf unseren Scheiß auch nicht mehr an und die Sowjetunion würde sich über die westlichen Devisen freuen und könnte sich damit von uns wiederum schicke Autos kaufen.

Aber: Das wäre ja ohne Scheuklappen gedacht.

#44
2017-03-23, 14:06:07
Meine Laieneinschätzung: Berge sind das Ergebnis tektonischer Aktivität - von sicher und stabil kann man da eher nicht reden.
Wenn das die Lösung sein soll, kann man es wirklich genau so gut irgendwo hin kippen. (Nur, dass man dann selbst dem letzten Deppen nicht erzählen kann, dass es "sicher" wäre)

dreas
2017-03-23, 14:07:07
das beisst sich mit der überhöhten eigenen moral. grundsätzlich sollte ein mindestmass an ethik aber auch vorhanden sein. das jeder mensch seinen persönlichen abfall entsorgt geht doch auch.

wenn herrchen im stadtpark hundchens haufen nicht wegmacht gibts bussgeld. wenn die atommafia ihren brennstoffmüll nicht entsorgt gibts ein gesetz was die kosten der allgemeinheit aufbürdet. im vergleich ist hundchens haufen einfach zu klein^^

Eisenoxid
2017-03-23, 15:19:53
Meine Laieneinschätzung: Berge sind das Ergebnis tektonischer Aktivität - von sicher und stabil kann man da eher nicht reden.
Wenn das die Lösung sein soll, kann man es wirklich genau so gut irgendwo hin kippen. (Nur, dass man dann selbst dem letzten Deppen nicht erzählen kann, dass es "sicher" wäre)
Da liegt das Problem. Bspw. in den Alpen kann man es vergessen, da sich diese immernoch um einige mm-cm pro Jahr auffalten. Klingt nicht nach viel, aber bei geplanten 1Mio a kommt doch einiges an Verschiebung zusammen.
Einige unserer Mittelgebirge sind tektonisch stabiler. Allerdings muss man das richtige Gestein haben. Kalkstein z.B. kann man vergessen (noch ein Grund warum die dt. Alpen ausscheiden).

Möglich sind im Endeffekt nur Tongestein, Steinsalzlagerstätten, oder Granit.

Imo ist die Endlagerung eh der falsche Ansatz. Viel zu viele Unsicherheiten.
Einzig sinnvoll wäre imo die Transmutation der langlebigen Isotope in kurzlebige bzw. stabile Isotope. Hier wäre internationale Zusammanarbeit angebracht - die Forschung steckt in dem Bereich noch in den Kinderschuhen.

Der_Korken
2017-03-23, 15:52:08
Lagerung für 1 Millionen Jahre klingt sowieso total übertrieben bzw. utopisch. 1000 Jahre wären schon ziemlich gut, da man - sofern es die Menschheit dann noch gibt - bis dahin sicher deutlich bessere Möglichkeiten gefunden hat, um das Zeug zu entschärfen.

DonVitoCorleone
2017-03-23, 15:53:25
Ob nun eine Gesteinsschicht die Millionen Jahre hält kann doch keiner voraussagen, also ist doch alles in dieser Richtung Spekulation.

https://img.memesuper.com/c402f379b40ed63875ab99887a15b291_science-ancient-aliens-meme-memes-science_408-356.jpeg


Lagerung für 1 Millionen Jahre klingt sowieso total übertrieben bzw. utopisch. 1000 Jahre wären schon ziemlich gut, da man - sofern es die Menschheit dann noch gibt - bis dahin sicher deutlich bessere Möglichkeiten gefunden hat, um das Zeug zu entschärfen.

Ja, das Ziel sollte meines Erachtens nach auch keine Endlagerung sein.

Endlagerung wäre wahrscheinlich leichter zu bekommen. Rückholbarkeit macht das Ganze etwas schwieriger, aber man hat noch Optionen für später.

Dino-Fossil
2017-03-23, 16:20:23
Das Millionen-Jahre-Problem ist nach unserem Ermessen eigentlich kaum abzuschätzen.
Nicht nur das man einen geologisch sicheren Standort benötigt, es muss ja eigentlich auch Sorge getragen werden, dass zukünftige Gesellschaften potentielle Gefahren erkennen.
1000 Jahre sind da zwar immer noch eine Menge Zeit, aber dennoch deutlich leichter zu überschauen.
Es wäre daher schon viel gewonnen, wenn man, z.B. durch Transmutation die langlebigen Stoffe in kurzlebigere überführen könnte.
Forschung im Bereich Kernspaltung hat allerdings aktuell einen eher schweren Stand, obwohl es auch sinnvoll wäre, verbesserte Reaktorkonzepte zu untersuchen (meiner Meinung nach).

Joe
2017-03-23, 16:54:03
"Endlager" ist IMHO völlig verantwortungslos.
Wir können nicht mal die nächsten 20 Jahre zuverlässig abschätzen und die labern war über 1.000.000 Jahre.

Ich persönliche finde, wir als Verursacher haben die Pflicht das Zeug so lange zu betreuen, bis es ungefährlich ist. Also bis wir es entweder Recyceln können oder dekontaminieren.
Den Mist einfach in ein "tiefes Loch" zu kippen geht gar nicht. Oder wie die Russen, einfach eins Meer.

Wie die Amis das lagern, finde ich eigentlich ganz akzeptabel. Nur müsste man halt parallel forschen, wie man den Müll irgendwann wirklich los wird.

http://cdn.missourinet.com/wp-content/uploads/2015/08/dry-storage.jpg

Palpatin
2017-03-23, 17:22:18
Wie die Amis das lagern, finde ich eigentlich ganz akzeptabel. Nur müsste man halt parallel forschen, wie man den Müll irgendwann wirklich los wird.

Die Amis machen das doch imo genau wie wir, zwischen Lagern und nebenbei Endlager suchen.

Joe
2017-03-23, 17:41:59
Ja, aber so ein Zwischenlager wie auf dem Bild würde ich der Asse 10000000000000000000000000x vorziehen.
Die Asse wieder auszulagern und zu dekontaminieren wird zig Milliarden kosten.
Glaub kaum, dass EOn und Co. das zahlen werden.
Ich würde den Müll direkt auf dem Kraftwerksgelände stehen lassen, schön im Besitz der Betreiber.

Monger
2017-03-23, 18:16:36
Die Diskussion ums Endlager ist nicht... sagen wir mal, von Fakten geprägt, sondern von rechtlichen Problemen.

Der Betrieb der deutschen Meiler war halt schon ziemlich früh an die Existenz eines Endlagers verknüpft. Ohne Endlager erlischt diese irgendwann.
Da aber niemand ein Interesse an einem Endlager hat (aus wissenschaftlicher Sicht ist es Quatsch, aus wirtschaftlicher nicht zu bezahlen, aus politischer extrem unpopulär), verschleppt man das Problem bis sich eine "bessere" Lösung findet.

Ich glaube, man hat immer wieder darüber spekuliert, ob die Kernforschung nicht mal eine Lösung ergibt um die Strahlung zu minimieren, so dass die Regelung hinfällig wird. Da ist leider in den letzten 50 Jahren nix brauchbares rausgekommen.

Plutos
2017-03-23, 18:25:36
Wieso versenkt man das Zeug eigentlich nicht in irgendeiner Tiefsee-Subduktionszone, wo es innerhalb von ein paar hundert Jahren unter die angrenzende Kontinentalplatte gedrückt wird (und bei entsprechend hoher Dichte dann ggf. sogar Richtung Erdkern absinkt, "back to the roots" quasi)?

Karümel
2017-03-23, 18:26:17
Die beste Lösung zur Zeit wäre doch wenn man den Strahlenmüll (erstmal) in den jeweiligen AKWs lässt. Dort sind sie relativ sicher, also im Castor eingeschlossen und man muss den Müll nicht für X Millionen Euro durch das Land transportieren bin ins undichte Zwischenlager.

Wieso versenkt man das Zeug eigentlich nicht in irgendeiner Tiefsee-Subduktionszone, wo es innerhalb von ein paar hundert Jahren unter die angrenzende Kontinentalplatte gedrückt wird (und bei entsprechend hoher Dicht dann ggf. sogar Richtung Erdkern absinkt, "back to the roots" quasi)?
Wie stellt man sicher das der Gammel da unten nicht beim "zerdrücken" platz und die Suppe dann ausläuft?

Eisenoxid
2017-03-23, 21:00:28
Wieso versenkt man das Zeug eigentlich nicht in irgendeiner Tiefsee-Subduktionszone, wo es innerhalb von ein paar hundert Jahren unter die angrenzende Kontinentalplatte gedrückt wird (und bei entsprechend hoher Dichte dann ggf. sogar Richtung Erdkern absinkt, "back to the roots" quasi)?
Das aufgeschmolzene Gestein aus Subduktionszonen kann leider teilweise durch Vulkanausbrüche an der Oberfläche landen. Und das letzte was man will sind staubförmige hochradioaktive Isotope in der Atmosphäre.

Joe
2017-03-23, 21:06:19
Leider sind unsere Raketen auch noch nicht zuverlässig genug, um den Scheiß in die Sonne zu ballern.
Könnte aber in 50-100 Jahren eine echt brauchbare Lösung sein.

#44
2017-03-23, 21:16:41
Leider sind unsere Raketen auch noch nicht zuverlässig genug, um den Scheiß in die Sonne zu ballern.
Könnte aber in 50-100 Jahren eine echt brauchbare Lösung sein.
Es ist leichter unser Sonnensystem zu verlassen als zur Sonne zu kommen.

Wenn eines sicher ist, dann dass wir niemals Müll in der Sonne entsorgen. Vorher landet der auf dem Mond oder in Jupiter.

Simon Moon
2017-03-23, 23:18:12
Es ist leichter unser Sonnensystem zu verlassen als zur Sonne zu kommen.


Hö? Wieso? Ich mein, dass muss ja nicht genau auf etwas zusteuer, reicht doch, wenn man das Zeug in eine tiefere Umlaufbahn zur Sonne bringt, als die Erde ist - so schwierig kann das doch nicht sein? (verglichen mit einem Planeten treffen... )

Filp
2017-03-23, 23:27:55
Allein das Risiko, dass irgendwas beim Start passiert, schließt "zur Sonne schießen" wohl für ewig aus. Kosten und mangelnde Nutzlasten braucht man da gar nicht erst mit anbringen.

Simon Moon
2017-03-23, 23:32:11
Allein das Risiko, dass irgendwas beim Start passiert, schließt "zur Sonne schießen" wohl für ewig aus. Kosten und mangelnde Nutzlasten braucht man da gar nicht erst mit anbringen.

Wieso nicht per Railgun?

Commander Keen
2017-03-23, 23:37:06
Wieso nicht Russland?

Mal im Ernst, bin ich echt der einzige, der die Idee sinnvoll und effektiv findet? Warum den Kack hier behalten?

Simon Moon
2017-03-23, 23:43:31
Wieso nicht Russland?


Weil Railgun geiler ist?

Commander Keen
2017-03-23, 23:51:34
Russische Railgun...? Mit folgender Musik:

https://www.youtube.com/watch?v=lDQ7hXMLxGc

Simon Moon
2017-03-23, 23:59:21
Russische Railgun...? Mit folgender Musik:

https://www.youtube.com/watch?v=lDQ7hXMLxGc

Von mir aus nordkoreanische Railgun. Ich mein, das Ding darf ja auch gut so 100 - 1'000 Mrd. € kosten - ist immer noch günstig.

Bei den Russen hast du halt immer die Gefahr, dass das irgendwo landet weil wer genug Geld für seine schmutzigen Fantasien hat.

maguumo
2017-03-24, 01:42:51
Der Karatschai See ist glaube ich eh schon länger zubetoniert seitdem sie extreme Probleme mit radioaktivem Staub hatten nachdem er halb ausgetrocknet ist... Noch mehr da zu versenken wäre wohl eh eine schlechte Idee.

Zwischenlagern bis man den Dreck in IFRs oder so entsorgen kann wäre wohl wirklich die beste Lösung. Aber moderne Reaktoren wird es in Deutschland und vielen anderen Ländern wohl nicht geben, Kernkraft ist ja grundsätzlich verschrien, egal wie.

#44
2017-03-24, 06:21:41
Hö? Wieso? Ich mein, dass muss ja nicht genau auf etwas zusteuer, reicht doch, wenn man das Zeug in eine tiefere Umlaufbahn zur Sonne bringt, als die Erde ist - so schwierig kann das doch nicht sein? (verglichen mit einem Planeten treffen... )
Dann ist es - per Definition - nicht in der Sonne, oder?

Einen Planeten treffen ist nicht übermäßig schwierig - aber in der orbitalen Mechanik gilt Umlaufbahn = Geschwindigkeit. Die Erde saust halt mit 30km/s um die Sonne, davon muss der Großteil weg, wenn man an sie ran will.
Abgesehen davon, dass Gravitationseinflüsse der Planeten leichte Objekte die im Sonnensystem umherschwirren überall hin befördern können. Wir haben ja schon genug Angst vor Asteroiden die nicht völlig Radioaktiv sind :freak:

Und die Railgun... Nun unsere Atmosphäre macht das treffen einer bestimmten Umlaufbahn quasi unmöglich. Außerdem versucht sie Dinge, die sich mit mehreren (dutzend) km/s bewegen zu verdampfen. Keine guten Vorraussetzungen.

Für den Preis, den ein im Weltraum "entsorgtes" Kilo Atommüll kostet, stelle ich mich höchstpersönlich zur Verfügung das Kilo zu adoptieren und in meinem Keller endzulagern. Hab dann ja genug Geld, mich zur Ruhe zu setzen...

€: So zum einordnen, so sehen läppische 2,4 km/s aus. (Das was da brennt ist die Luft und das Projektil)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d3/Railgun_usnavy_2008.jpg/1920px-Railgun_usnavy_2008.jpg
Für einen einfachen Erdorbit braucht es schon das 3-fache (plus Atmosphärische Verluste)

Mortalvision
2017-03-24, 08:02:09
Entsorgung in der Sonne kommt nicht in Frage, am ehesten noch die Venus.

Das Problem ist im Moment technisch nicht einzudämmen. Der größte Kernenergie-Erzeuger in Europa - Frankreich - hat ebenfalls keine brauchbare Lösung bisher.

Man kann bestenfalls ein paar gute hundert Meter tief graben, das Zeug da einsperren und gut bewachen. Viiiiiele zigtausend Jahre lang...

Palpatin
2017-03-24, 09:17:30
Allein das Risiko, dass irgendwas beim Start passiert, schließt "zur Sonne schießen" wohl für ewig aus. Kosten und mangelnde Nutzlasten braucht man da gar nicht erst mit anbringen.
Mit einem Seil zum Mond ziehen wird vielleicht irgendwann mal gehen.

Filp
2017-03-24, 09:26:18
Mit einem Seil zum Mond ziehen wird vielleicht irgendwann mal gehen.
Weil man den dann in eine geostationäre Umlaufbahn bringt? Oder lässt man das dann um die Erde schleifen? Und was machen wir mit dem Müll auf dem Mond?

Eddyk
2017-03-24, 09:40:54
Sobald das richtige Material gefunden wurde könnte ein "Space Elevator" in frage kommen, danach sollte es einfacher sein, Müll im All zu verteilen.
https://www.extremetech.com/extreme/176625-60000-miles-up-geostationary-space-elevator-could-be-built-by-2035-says-new-study

Sollte weniger als 1000 Jahre dauern so etwas zu realisieren.

Die wiederverwendbare Rakete von SpaceX existiert ja auch schon.

#44
2017-03-24, 10:15:42
Die wiederverwendbare Rakete von SpaceX existiert ja auch schon.
Die Explodiert doch häufiger als sie startet.

"existiert" :ulol:

:sneak:

Wie es mit der tatsächlichen Wiederaufbereitung/Wiederverwendung aussieht muss sich aber erst noch zeigen...

Dennoch ist mit Atommüll im LEO oder GEO niemandem geholfen. Der teure Teil ist doch, Raketen die groß genug sind, voll betankt ebenfalls dorthin zu bekommen, dass man das Zeug dann da wieder weg bekommt.
Und was man dann noch für militärische Sicherheit fahren muss. Die Raketen sind schließlich auf dem Präsentierteller sitzende dreckige Bomben. Da kann man mit wenigen (zehn)tausend Euro einen hübschen Anschlag verüben.

Cyphermaster
2017-03-24, 11:12:15
Mit einem Seil zum Mond ziehen wird vielleicht irgendwann mal gehen.
Jegliche Orbit-Technologie verbietet sich nach meinem Dafürhalten, da sie ALLE das Restrisiko beinhalten, daß hochradioaktives Material bei einem Unfall über die Atmosphäre breit verteilt wird, was in der Auswirkung deutlich massiver und schlechter beherrschbarer wäre, als ein lokales Leck in einem terrestrischen Endlager oder dergleichen.
Von dem Punkt gar nicht erst zu reden, daß der energetische Aufwand (eine durchschnittliche Jahresfüllung eines Reaktors liegt bei mehreren Dutzend Tonnen Material, das zuzüglich Schutzabschirmung, Transportstabilisation etc. transportiert werden müßte) für Dinge wie einen Railgun-Schuß, die Herstellung von Raketentreibstoff usw. ja auch von irgendwo her kommen muß - und vorzugsweise nicht wie aktuell wieder aus AKWs...

soLofox
2017-03-24, 11:17:36
Wieso nicht Russland?

Mal im Ernst, bin ich echt der einzige, der die Idee sinnvoll und effektiv findet? Warum den Kack hier behalten?

Oh nee, ernsthaft? Echt?

Du bist Präsident von Russland: "Herr Commander Keen, wir, Deutschland, haben uns gefragt, ob wir nicht unseren Atommüll bei Ihnen einlagern können. Für 1 Millionen Jahre. Was sagen Sie?"

Wer würde da nicht sofort schreien "KLAR!"? Auch wenn die Russen mit am wenigsten für Umwelt übrig haben, niemand will den Scheiss vor der Tür haben. Das Geld könnte Russland vielleicht aktuell gut gebrauchen, aber es geht alleine um Macht und da wird sich der Kreml sagen: "Die Müllkippe für Deutschland? Moment, die die aktuell in der Nato sind und im Ukraine Konflikt gegen uns stehen? Ernsthaft?"

Alleine aus politischen Gründen sollte man Russland weder fragen noch sollte Russland das erwägen.

Normalerweise MÜSSTE jedes Land mit Atommüll in der Mitte des Landes ein Endlager positionieren. Das wäre am fairsten den Nachbarländern gegenüber. Da das aber schon bei Atomkraftwerden (natürlich auch schon aus logistischen Gründen) nicht der Fall ist, wird man es natürlich beim Endlager auch nicht so machen.

Dass es für eine Millionen Jahre auf der Erde sicher ist, ist im Prinzip auch quatsch, denn es gibt 2 Szenarien für die nächsten Jahrhunderte:

1. Der Mensch wird in der Lage sein den Rotz mit relativ wenig Aufwand/Energie/Kosten ins Weltall zu blasen, auf nimmer Wiedersehen. (Antriebstechnik)
2. Die Menschheit löscht sich selbst aus.

Das Lager muss sicher sein, aber der Müll sollte irgendwann wieder transportfähig sein. Also einfach einen mehrere Kilometer tiefen Schacht bohren und da unten einlagern, wäre irgendwann wieder ziemlich aufwändig beim hervorholen.

Alleine aus politischer Sicht sollte man sich bei der Atommüllfrage niemals auf andere Länder verlassen. Man weiss schließlich nie, was in 10 Jahren ist, oder in 50, oder in 100...

Geächteter
2017-03-24, 12:50:53
1. Der Mensch wird in der Lage sein den Rotz mit relativ wenig Aufwand/Energie/Kosten ins Weltall zu blasen, auf nimmer Wiedersehen. (Antriebstechnik)

Wird nie möglich sein, Gesetze der Physik.
Der Müll wird solange abklingen wie er halt braucht. Ist aber nicht die größte Gefahr der Menschheit in den nächsten 1000 Jahren. Das ist Überbevölkerung, Ausgehen von fossiler Energie und Rohstoffen, dadurch in Zusammenspiel mit Klimawandel massive Bedrohung der modernen Zivilisation, was ganz schnell in Milliarden von Hunger-/Wärme- und Kältetoten inkl. großflächiger Seuchen enden kann, gerade wenn eine Zivilisation nicht mehr anders leben kann als mit Unterstützung von massiven technischen Hilfsmitteln, die lange Bildung, stabile Gesellschaften, jede Menge Rohstoffe und Energie voraussetzen.
Wenn man die Menschheit als Werkzeug der Natur verstehen könnte und hinter jedem einen (philosopphischen) Sinn vermutet, also wie es Fleisch- und Pflanzenfresser gibt, dann dass es die Aufgabe des Menschen war, die fossile Energie wieder in den Kreislauf als CO2 einzubringen und dann ist Schuldigkeit auch schon getan.
Also so ca. in 150 Jahren.

Simon Moon
2017-03-24, 16:11:52
Dann ist es - per Definition - nicht in der Sonne, oder?

Einen Planeten treffen ist nicht übermäßig schwierig - aber in der orbitalen Mechanik gilt Umlaufbahn = Geschwindigkeit. Die Erde saust halt mit 30km/s um die Sonne, davon muss der Großteil weg, wenn man an sie ran will.
Abgesehen davon, dass Gravitationseinflüsse der Planeten leichte Objekte die im Sonnensystem umherschwirren überall hin befördern können. Wir haben ja schon genug Angst vor Asteroiden die nicht völlig Radioaktiv sind :freak:


Ok, stimmt, das klingt plausibel. Aber dann jagt man das Zeug eben auf die Venus oder den Merkur.

Und die Railgun... Nun unsere Atmosphäre macht das treffen einer bestimmten Umlaufbahn quasi unmöglich. Außerdem versucht sie Dinge, die sich mit mehreren (dutzend) km/s bewegen zu verdampfen. Keine guten Vorraussetzungen.

Naja, man könnte die Railgun auf ein Flugzeug montieren und dann in entsprechender Höhe durch weniger und dünnere Atmosphäre schiessen. Ich mein, wie geil wär denn das, Flugzeuge welche per Railgun Atommüll ins Weltall schiessen!!

Ich bin sicher, wenn man das Trump vorschlägt, würde er begeistert von der Idee sein.

Für den Preis, den ein im Weltraum "entsorgtes" Kilo Atommüll kostet, stelle ich mich höchstpersönlich zur Verfügung das Kilo zu adoptieren und in meinem Keller endzulagern. Hab dann ja genug Geld, mich zur Ruhe zu setzen...

Und wie willst du sicherstellen, dass du diesen Müll auch so lange bewachen kannst? Lässt du dich dann von mutierten Bärtierchen beissen, damit deine Lebenserwartung entsprechend ansteigt?

Abromsia
2017-03-24, 17:03:33
Die beste Idee ist die Glaskügelchen-Idee!

https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=9731131&postcount=60
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=8283475&postcount=18
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=8283695&postcount=21

Ich finde das eine gute Idee! :up:

AffenJack
2017-03-24, 17:09:19
Die ganze Diskussion um ein Lager für eine Million Jahre ist doch sowieso Blödsinn und ergibt eigentlich keinen Sinn. Die Isotope deren Halbwertzeit so lang sind, sind doch ungefährlich. Die könnt ihr den Leuten ins essen geben und es wird sich nix ändern an der Lebenserwartung, da die Leute eher sterben, als dass sie ernsthaft durch Strahlung vergiftet werden. Die Strahlen so schwach, dass die Lagerung davon nicht problematisch ist. Eigentlich braucht man nur ein Lager für 100-500 Jahre, aus dem man den Müll zurückholen kann. Danach strahlt das Zeug nur noch einen Bruchteil wie im Moment und man kann sich ne einfach Lösung ausdenken.

maguumo
2017-03-24, 17:22:16
Schwach radioaktive Alphastrahler zu schlucken ist eine ganz schlechte Idee, auch in geringen Mengen. Radon ist auch kein besonders starker Strahler, im Keller sammeln soll es sich trotzdem nicht.

AffenJack
2017-03-24, 17:30:13
Radon hat eine Halbwertzeit von 3,8 Tagen. Das kannste nicht vergleichen mit den Isotopen die ne Halbwertzeit von >10000 Jahren haben. Caesium 137, Strontium 90 sind beide bei 30 Jahren und gehören zu den gefährlicheren Elementen. Nach 500 Jahren ist davon aber nicht mehr viel übrig. Der Rest ist halb so schlimm.

Botcruscher
2017-03-24, 17:32:47
Die beste Idee ist die Glaskügelchen-Idee!

Ich finde das eine gute Idee! :up:

Unbrauchbar. Glas ist nicht stabil. Das wird durch die Strahlung spröde und zersetzt sich. Tiefseeboden wird nicht sehr alt und mit etwas Pech kommt es konzentriert aus dem nächsten Vulkan.

Die Idee mit der Entsorgung im Meer haben wir schon mal aus guten Gründen aufgegeben.
Dann lieber trockene Lagerung in eine Tonschicht. Da besteht wenigstens eine gute Chance auf 1MRD Jahre ohne Zwischenfall.

maguumo
2017-03-24, 17:39:57
Radon hat eine Halbwertzeit von 3,8 Tagen. Das kannste nicht vergleichen mit den Isotopen die ne Halbwertzeit von >10000 Jahren haben. Caesium 137, Strontium 90 sind beide bei 30 Jahren und gehören zu den gefährlicheren Elementen. Nach 500 Jahren ist davon aber nicht mehr viel übrig. Der Rest ist halb so schlimm.
Die Radon Konzentration in deinem Keller ist aber auch lächerlich gering. Alphastrahler im Körper sind immer mies. Fingerfood nach Touristenfotos auf zerlegten irakischen Panzern ist deswegen zum Beispiel eine schlechte Idee.

Botcruscher
2017-03-24, 17:56:13
Konzentration hängt vom Standort deines Kellers ab. Schau dir mal bei YT ein paar Folgen über den Nachweis per Staubsauger und Geigerzähler an. Gering ist da überhaupt nichts mehr.

Monger
2017-03-24, 17:58:30
Hö? Wieso? Ich mein, dass muss ja nicht genau auf etwas zusteuer, reicht doch, wenn man das Zeug in eine tiefere Umlaufbahn zur Sonne bringt, als die Erde ist - so schwierig kann das doch nicht sein? (verglichen mit einem Planeten treffen... )
Vereinfacht gesagt: du musst mehr bremsen um zur Sonne zu kommen als du beschleunigen musst um das Sonnensystem zu verlassen. Energetisch gesehen ist die Sonne wesentlich "weiter weg" (ergo, du brauchst mehr Sprit) als z.B. Pluto.
Das hat kuriose Folgen für die Kursberechnung. Wenn man wirklich zur Sonne will, könnte es energetisch sinnvoller sein erst Richtung Jupiter zu fliegen, und dann wieder zurück.

Raumfahrt ist kompliziert.

Karümel
2017-03-24, 18:10:59
Dann lieber trockene Lagerung in eine Tonschicht. Da besteht wenigstens eine gute Chance auf 1MRD Jahre ohne Zwischenfall.

Warum eigentlich Ton?

Abromsia
2017-03-24, 18:11:03
Unbrauchbar. Glas ist nicht stabil. Das wird durch die Strahlung spröde und zersetzt sich. Tiefseeboden wird nicht sehr alt und mit etwas Pech kommt es konzentriert aus dem nächsten Vulkan.
Man muss halt gucken wo man es idealerweise versenken könnte. In kleinen Kügelchen großflächig verteilt dürfte die Gefahr deutlich senken. Das Zeug kommt aus der Natur, warum es nicht der Natur wiedergeben. Das ist der natürliche Kreislauf der Dinge.


Die Idee mit der Entsorgung im Meer haben wir schon mal aus guten Gründen aufgegeben.
Wer hat das bestimmt?


Dann lieber trockene Lagerung in eine Tonschicht. Da besteht wenigstens eine gute Chance auf 1MRD Jahre ohne Zwischenfall.
Ja, und wenn in 100 Jahren in Deutschland eine "andere Kultur" vorherrschend ist, haben sie direkten Zugriff auf ein großes Waffenlager für schmutzige Bomben :freak:

Ob das nun Glas oder eine andere Ummantelung ist... whatever. Es wird ja sicherlich ein Material geben, dass gut für eine stabile und langlebige Ummantelung geeignet ist. Dann sucht man sich eine abgelegene Tiefseespalte und versenkt das Zeug dort großflächig, lässt es im Schlick versinken. Im Meer sind sowieso schon Milliarden Tonnen Uran gelöst, da tun die zusätzlichen paar Tausend Tonnen Radioaktives keinen Schaden. Und man muss es vielleicht auch positiv sehen: Mikroorganismen sind evolutiv anpassungsfähig. Vielleicht können sie das Zeug als Energiequelle nutzen? Damit würden wir sozusagen eine neue ökologische Nische schaffen.

https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCd-Sandwich-Graben
(Kermadecgraben und Tontagraben sind auch nicht uninteressant)

=> Wobei ich es wegen der Abgelegenheit irgendwo in der Tiefsee bei der Antarktis versenken würde. Und wenn man schon ein Trockenlager bauen will, dann soll man es @ Antarktis machen. Einen 3km tiefen Stollen im Gestein unter dem Eisschild der Antarktis. Problem ist: teuer! ^^

Wir sollten aber wirklich zusehen, dass wir von der Kernspaltung als Consumer-Energiequelle wegkommen. Besser das Geld in die Fusionsforschung stecken.

Abromsia
2017-03-24, 18:12:34
Vereinfacht gesagt: du musst mehr bremsen um zur Sonne zu kommen als du beschleunigen musst um das Sonnensystem zu verlassen. Energetisch gesehen ist die Sonne wesentlich "weiter weg" (ergo, du brauchst mehr Sprit) als z.B. Pluto.
Das hat kuriose Folgen für die Kursberechnung. Wenn man wirklich zur Sonne will, könnte es energetisch sinnvoller sein erst Richtung Jupiter zu fliegen, und dann wieder zurück.

Raumfahrt ist kompliziert.
Das sinnvollste wäre es das Zeug im Jupiter versinken zu lassen. Was passiert eigentlich mit dem Zeug, wenn es im metallischen Wasserstoff versinkt? ^^

Monger
2017-03-24, 18:18:11
Das sinnvollste wäre es das Zeug im Jupiter versinken zu lassen. Was passiert eigentlich mit dem Zeug, wenn es im metallischen Wasserstoff versinkt? ^^
Das sinnvollste ist das was wir aktuell machen: Offene Zwischenlager, an die man rankommt und die man überwachen kann. Du kannst tausende Tonnen an radioaktivem Material in Beton gießen und da hinstellen, und mit ner Hand voll Wachpersonal kriegst du auch Sicherheitsbedenken geregelt. Das ist ökologisch, ökonomisch, technologisch und sicherheitspolitisch die beste Lösung.

Was nicht heißt dass es eine gute Lösung ist. Aber es ist wahrscheinlich so gut wie es geht.

Botcruscher
2017-03-24, 18:23:21
Warum eigentlich Ton?
Weil es kein Lebensmittel ist wie Salz und es deswegen kaum jemand anbohren wird. Dazu ist es plastisch und versiegelt zu 100%. Damit entfällt ein Hauptproblem bei der Endlagerung: Verfrachtung durch erwärmtes Wasser.

Man muss halt gucken wo man es idealerweise versenken könnte. In kleinen Kügelchen großflächig verteilt dürfte die Gefahr deutlich senken. Das Zeug kommt aus der Natur, warum es nicht der Natur wiedergeben. Das ist der natürliche Kreislauf der Dinge.
Es kommt eben nicht aus der Natur. Natürlicher Zerfall ist etwas anderes als ein Reaktor. Deswegen kann unser Körper auch mit Uran umgehen aber nicht mit Plutonium. Großflächig verteilen ist auch schon gescheitert. Einiges von dem Zeug reichert sich immer in der Nahrungskette an. Spätestens mit dem Fisch ist es wieder da.

Wer hat das bestimmt?
Einige internationale Verträge. Dazu gibt es wieder die berühmten Ausnahmen.


Ja, und wenn in 100 Jahren in Deutschland eine "andere Kultur" vorherrschend ist, haben sie direkten Zugriff auf ein großes Waffenlager für schmutzige Bomben :freak:

Das geht viel billiger auch ohne Müll. 3km tief in Ton und dann alle Reste verpressen. Da kommt keiner so schnell ran. Die typische 500m Billiglösung könnte natürlich ein Problem sein. Schmutzige Bomben sind zudem militärisch wertlos.

Ob das nun Glas oder eine andere Ummantelung ist... whatever. Es wird ja sicherlich ein Material geben, dass gut für eine stabile und langlebige Ummantelung geeignet ist. Dann sucht man sich eine abgelegene Tiefseespalte und versenkt da Zeug dort großflächig, lässt es im Schlick versinken. Im Meer sind sowieso schon Milliarde Tonnen Uran gelöst, da tun die zusätzlichen paar Tausend Tonnen Radioaktives keinen Schaden. Und man muss es vielleicht auch positiv sehen: Mikroorganismen sind evolutiv anpassungsfähig. Vielleicht können sie das Zeug als Energiequelle nutzen? Damit würden wir sozusagen eine neue ökologische Nische schaffen.
Gegen Strahlung ist nichts auf Dauer stabil. Uran ist auch nicht das Problem. Spaltprodukte(jenseits der natürlichen Reihe) sind es. Uran pullert der normale Deutsche im Urin wieder aus.
Ionisierende Strahlung ist zumindest für die uns bekannten Lebewesen nicht nutzbar.



=> Wobei ich es wegen der Abgelegenheit irgendwo in der Tiefsee bei der Antarktis versenken würde. Und wenn man schon ein Trockenlager bauen will, dann soll man es @ Antarktis machen. Einen 3km tiefen Stollen im Gestein unter dem Eisschild der Antarktis. Problem ist: teuer! ^^
Wir sollten aber wirklich zusehen, dass wir von der Kernspaltung als Consumer-Energiequelle wegkommen. Besser das Geld in die Fusionsforschung stecken.

Australien wäre besser, da geologisch stabiler. Die Planungen dafür existierten ja... Selbst eine Europäische Lösung mit den Schweden wird aber kaum zu machen sein. Kernfussion brauchen wir eh wenn wir jemals von diesem Planeten weg wollen. Aber Kohle ist ja für die Forschung nicht da. Der Umfang ist ein Witz gegen Militärforschung.

Was nicht heißt dass es eine gute Lösung ist. Aber es ist wahrscheinlich so gut wie es geht.
Wenn ich das über die Zeit umrechne sind Fahrräder zur Stromerzeugung vermutlich ökonomischer... und sicherer.

SOL
2017-03-24, 18:24:24
Wie schon einige angemerkt haben, halte auch ich die Lagerung für 1 Millionen Jahre für absoluten Quatsch. Typisch politisch motiviertes Gelabere unserer Umweltministerin (oder sie ist in der Tat so unkreativ und ideenlos). Eine ehrliche Antwort würde so aussehen: Wir sind auf der Suche nach einem sicheren Zwischenlager mit einfacher Rückholmöglichkeit für vielleicht 100 bis 200 Jahre. Dann wird der technische Fortschritt Verfahren bieten, den Atommüll anderweitig zu entsorgen oder unschädlich zu machen.
Was das jetzt genau sein wird, keine Ahnung. Aber wenn Transmutation aktuell im Labor funktioniert, dann wird es in 100 bis 200 Jahren auch im großen Maßstab funktionieren und vielleicht gibt es dann auch schon einen Weltraumaufzug oder sonstiges. Man schaue einfach mal zurück, auf welchem technischen Niveau sich die Menschheit im Jahr 1817 bewegt hat.

Abromsia
2017-03-24, 18:34:40
Wie schon einige angemerkt haben, halte auch ich die Lagerung für 1 Millionen Jahre für absoluten Quatsch. Typisch politisch motiviertes Gelabere unserer Umweltministerin (oder sie ist in der Tat so unkreativ und ideenlos). Eine ehrliche Antwort würde so aussehen: Wir sind auf der Suche nach einem sicheren Zwischenlager mit einfacher Rückholmöglichkeit für vielleicht 100 bis 200 Jahre. Dann wird der technische Fortschritt Verfahren bieten, den Atommüll anderweitig zu entsorgen oder unschädlich zu machen.
Was das jetzt genau sein wird, keine Ahnung. Aber wenn Transmutation aktuell im Labor funktioniert, dann wird es in 100 bis 200 Jahren auch im großen Maßstab funktionieren und vielleicht gibt es dann auch schon einen Weltraumaufzug oder sonstiges. Man schaue einfach mal zurück, auf welchem technischen Niveau sich die Menschheit im Jahr 1817 bewegt hat.
Was hältst Du von meiner Kügelchen Idee?

Aber mal 'ne andere Frage. Kann man das Zeug nicht so stark verdünnen, so dass man es wieder ins Meer leiten kann? Okay, die Kosten sind natürlich eine Sache, aber rein technisch ginge das doch sicherlich?

AffenJack
2017-03-24, 18:47:35
Die Radon Konzentration in deinem Keller ist aber auch lächerlich gering. Alphastrahler im Körper sind immer mies. Fingerfood nach Touristenfotos auf zerlegten irakischen Panzern ist deswegen zum Beispiel eine schlechte Idee.

Dabei ist aber nicht die Radioaktivität das Problem, sondern die Schwermetaltoxizität der Uranmunition. Die Trinkwassergrenzwerte von Uran sind auch mit der Schwermetaltoxizität und nicht der Radioaktivität begründet.

Was hältst Du von meiner Kügelchen Idee?

Aber mal 'ne andere Frage. Kann man das Zeug nicht so stark verdünnen, so dass man es wieder ins Meer leiten kann? Okay, die Kosten sind natürlich eine Sache, aber rein technisch ginge das doch sicherlich?

Am Anfang wegen Caesium, Strontium, Iod die über die Nahrungskette bei uns ankommen nicht gerade ne tolle Lösung. Nach 500 Jahren zwischenlagern könnte das machbar sein.

Botcruscher
2017-03-24, 18:52:18
Aber wenn Transmutation aktuell im Labor funktioniert, dann wird es in 100 bis 200 Jahren auch im großen Maßstab funktionieren und vielleicht gibt es dann auch schon einen Weltraumaufzug oder sonstiges. Man schaue einfach mal zurück, auf welchem technischen Niveau sich die Menschheit im Jahr 1817 bewegt hat.

Funktioniert nicht mal im Labor und von der Ökonomie brauchen wir nicht sprechen. Wenn am derzeitigen physikalischen Standardmodel was dran ist, dann bleibt das auch höchst unwahrscheinlich.
Gegen das Beispiel 1817 setzte ich die Entwicklung von Raketen. Große Schritte bis die Physik ausgereizt ist und dann laaaaaaaange nichts mehr.

Dabei ist aber nicht die Radioaktivität das Problem, sondern die Schwermetaltoxizität der Uranmunition. Die Trinkwassergrenzwerte von Uran sind auch mit der Schwermetaltoxizität und nicht der Radioaktivität begründet.
Ein paar Dokus zum Irak mit Tests an Veteranen und der Bevölkerung sieht das zum Teil anders. Die Munition verdampft zu großen Teilen und ist dann sehr gut Lungengängig. Den Rest mach die Menge.

#44
2017-03-24, 19:26:11
Ok, stimmt, das klingt plausibel. Aber dann jagt man das Zeug eben auf die Venus oder den Merkur.
Da hat man doch noch Hoffnung, die zu terraformen und zu kolonisieren. Das ist vermutlich auch ohne radioaktive Umwelt nicht unbedingt so einfach.

Und wie willst du sicherstellen, dass du diesen Müll auch so lange bewachen kannst? Lässt du dich dann von mutierten Bärtierchen beissen, damit deine Lebenserwartung entsprechend ansteigt?
Ich schirme das Bröckchen mit einem PAL-Feld ab. Hat in der Atomkraft bisher sehr gut funktioniert. Mit radioaktivem Getier zu experimentieren ist aber sicherlich auch Bestandteil von Plan A.

@Abromsia: Natürlich kann man das machen. Ob es eine gute Idee ist, weiß man dann - wie schon bei Einführung der Kernkraft - erst hinterher.

Abromsia
2017-03-24, 20:02:26
Kernfussion brauchen wir eh wenn wir jemals von diesem Planeten weg wollen. Aber Kohle ist ja für die Forschung nicht da. Der Umfang ist ein Witz gegen Militärforschung.

Die stiefmütterliche Behandlung der Fusionsforschung ist in der Tat eine Schande. Wäre in die Fusionsforschung genauso viel Geld geflossen wie z.B. in die Regenerativen, dann wären wir in der Hinsicht schon viel weiter... :redface:

Und ja: Für die Kolonisierung des Sonnensystems sind Kernfusionsreaktoren unerlässlich.

Fusion_Power
2017-03-24, 20:10:48
Atommüll->Rakete->Sonne->gg. Es könnte so einfach sein... ;)

SOL
2017-03-26, 21:29:23
Funktioniert nicht mal im Labor und von der Ökonomie brauchen wir nicht sprechen.

Nach Wikipedia funktioniert das teilweise schon. Hast du andere Links parat? Zur Ökonomie: -> +200 Jahre, dann sehen wir weiter.

Ash-Zayr
2017-03-27, 14:42:57
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d3/Railgun_usnavy_2008.jpg/1920px-Railgun_usnavy_2008.jpg



Wieso steht der Rasende Falke da herum?

Cyphermaster
2017-03-27, 16:31:38
Radon hat eine Halbwertzeit von 3,8 Tagen. Das kannste nicht vergleichen mit den Isotopen die ne Halbwertzeit von >10000 Jahren haben. Caesium 137, Strontium 90 sind beide bei 30 Jahren und gehören zu den gefährlicheren Elementen. Nach 500 Jahren ist davon aber nicht mehr viel übrig. Der Rest ist halb so schlimm.Tendenziell sind Strahler mit langer Halbwertszeit sogar akut unproblematischer als welche mit kurzer, da bei vielen Zerfällen pro Zeit mehr Strahlung erzeugt wird, als bei wenigen. Effektiv spielen da dann viele Komponenten in den Punkt "Gefährlichkeit" rein.
Dann lieber trockene Lagerung in eine Tonschicht. Da besteht wenigstens eine gute Chance auf 1MRD Jahre ohne Zwischenfall.Ich denke da in einem Punkt anders: Es kann vorteilhafter sein, weniger "endgültig" zu bauen, wenn man dafür bei auftretenden Problemen mit der Lagerstätte leichter "umziehen" kann. Über Zeiträume von Zehn- oder Hunderttausenden von Jahren stehen die Chancen sowieso gut, daß sich a) Technologien/Fähigkeiten verändern (bessere Einlagerung oder vielleicht sogar Beseitigung), b) die Bewertungen der Endlagerstätte (z.B. Entfernung zur nächsten Bebauung) ändern und c) natürliche Unwägbarkeiten zu Problemen führen, die ein Umlagern bedingen.
Atommüll->Rakete->Sonne->gg. Es könnte so einfach sein... ;)Ist es nur nicht. Wie schon gesagt: Egal wie ich versuche, Atommüll in den Orbit bzw. weiter zu kriegen, es besteht das Restrisiko eines Unfalls (= globaler, intensiver Fallout) und das Problem der für diese Tonnagen aufzubringenden Energiemengen (muß ja auch irgendwo herkommen).

BUG
2019-07-31, 20:33:31
bwvveZ-bt1k

Edit: sorry 4 Störung der Totenruhe.

Gruß
BUG

EL_Mariachi
2019-07-31, 21:00:16
Nur müsste man halt parallel forschen, wie man den Müll irgendwann wirklich los wird.

Ja das müsste man tun... und so lange es keine Lösung für das Problem gibt, sollte die Nutzung verboten werden, damit kein neuer Müll entsteht!

Zum Forschen und Testen ist ja nun wirklich mehr als genug von der Scheisse vorhanden...

Iscaran
2019-07-31, 23:04:24
Der Quarks & Co Beitrag ist in meinen Augen wieder mal viel zu reißerisch und populistisch aufgemacht.

Klar die Endlager müssen 1 Mio Jahre halten - weil ja genau die Macher sich die Nuklidvektoren der Endzulagernden Brennelemente angesehen haben.

Realistische "Endlager"-Zeiten (hinsichtlich der Radioaktivität) sind ca 1.000-10.000 Jahre - wobei nach ~300 Jahren in etwa nur noch 1% der Ursprünglichen Aktivität enthalten wäre.

Das größere Problem ist - das einige der Zerfallsprodukte vor allen Dingen CHEMISCH giftig sind und darüberhinaus aus Elementen bestehen die eine Gewisse Affinität zu Wasser haben ("Wasserlöslich") sind.

So ein Endlager - wenn man das so auslegt das man das Zeug einfach irgendwohin kippt und dann verrotten lässt bis es ins Erdreich/Grundwasser eindrigt, ist daher eigentlich absolut kontraproduktiv.

Viel sicherer wäre die Lagerung in geiegneten tiefgelegten Bauten mit der laufender Überwachung und Sicherstellung des Einschlusses der Stoffe.

Klar - billig ist das nicht. Aber auf jeden Fall technisch machbar und wesentlich besser als einfach irgendwo "ein paar Fässer hinkippen" und "zumachen".

Andererseits - solange die BRD Bestand hat (oder auch deren politische Nachfolgegebilde) - werden wir sicherlich Polizei/Bundeswehr oder vergleichbare Organe haben. Ein kleiner Teil dieser Organe könnte also zur Sicherung, Kontrolle und Bewachung eingesetzt werden und nach 1000 Jahre kann man das dann ggf. in der Tat auch weglassen.

Die Frage ist also wohl eher - wird unser Land überhaupt 1000 Jahre leben (oder gar die Menschheit ?) Stichworte "Klimawandel", "Nachhaltiges Wirtschaften"...usw.

Des Lesen dieser Veröffentlichung ist jedenfalls 1000 mal informativer als der sehr plakative Quarks und Co beitrag.

Schade Jogi hats eigentlich besser drauf...

Cyphermaster
2019-08-01, 08:24:26
Alleine das chemische Giftpotential erlaubt nicht, nach 1000 Jahren Schluß zu machen, und auch 1% der "Ursprungsaktivität" ist noch weit oberhalb dessen, was man als normale Hintergrundstrahlung hätte, also als auf ungefährliches Niveau "abgebaut" ansehen kann. Realistisch gesehen, reden wir über "Endlager"zeiten in Größenordnungen, die eine Zeitspanne wie vom Ende der Antike bis zum Beginn der Neuzeit umfassen - im "best case". Eine ungeheure Aufgabe, wenn man sich ansieht, wie drastisch sich Dinge alleine in den letzten 50 Jahren verändert haben...

Aber ja, Rückholbarkeit ist für mich auch ein unbedingtes Muß. Ohne wäre weder ein Umlagern zum Schutz vor Naturkatastrophen, noch eine potentielle Reduktion durch neue Techniken, noch eine vernünftige Überwachung der Emissionen machbar. Deshalb fehlt mir so ein wenig Forschung an "Langzeit-Castoren" statt der Suche nach einem auf quasi "ewig" unberührten Flecken Erde, den es erfahrungsgemäß auf der Erde nicht wirklich gibt.

maguumo
2019-08-01, 16:39:56
Von einer potentiellen Reduktion sind wir ja eigentlich gar nicht so weit entfernt. Extrem vielversprechende Konzepte wie den IFR gibt es schon lange. Heute scheinen es statt (lösbaren) Sicherheitsbedenken vor allem Kosten zu sein die verhindern das in die Richtung irgendwas erwähnenswertes passiert. Ziemlich unlustig wenn man bedenkt was wir an Geld in irgendwelchen Salzstöcken verbrannt haben.

ChaosTM
2019-08-01, 17:39:53
Bill Gates Firma Terra Power arbeitet an einem Reaktortyp auf Molten Salt/Chlorid Basis, der mit Atommüll betrieben werden soll. Auch Traveling Wave Reactor genannt.

Der löst aber nicht das akute Lagerproblem.

Sollte das Design funktionieren, was es auf dem Computer schon tut, hätten wir mit dem derzeit vorhanden Müll Energie für 1000 Jahre.

Cyphermaster
2019-08-01, 19:31:17
Von einer potentiellen Reduktion sind wir ja eigentlich gar nicht so weit entfernt. Extrem vielversprechende Konzepte wie den IFR gibt es schon lange. Heute scheinen es statt (lösbaren) Sicherheitsbedenken vor allem Kosten zu sein die verhindern das in die Richtung irgendwas erwähnenswertes passiert. Ziemlich unlustig wenn man bedenkt was wir an Geld in irgendwelchen Salzstöcken verbrannt haben.
Forschung und Entwicklung sind nicht planbar. Kann genauso gut sein, daß die "vielversprechenden Konzepte" erst in vielen Jahrzehnten, oder am Schluß gar nicht funktionieren = ebenso "Geld verbrannt". Lagerkonzepte zu erarbeiten ist als Ansatz daher nicht zwingend schlechter. Vor allem, weil wir schon heute ein Lagerproblem haben, das deshalb völlig unabhängig von anderen Forschungen gelöst werden muß.

maguumo
2019-08-01, 20:04:40
Stimmt, sollte man nicht gegeneinander aufwiegen, es spricht ja nichts gegen das erarbeiten und umsetzen von Lagerkonzepten (auch wenn "Endlager" der aktuellen Konzeption fragwürdig sind). Die Forschung an neuen Reaktortypen die den Dreck vermutlich abfackeln könnten sollte man trotzdem nicht so unter den Tisch fallen lassen wie wir das seit Jahrzehnten tun.

Iscaran
2019-08-01, 21:26:41
Sorry hatte den Link vergessen zu posten:
https://www.bundestag.de/endlager-archiv/blob/373852/9b35eb1e6e96e4c9347bfa34806155ab/drs_018-data.pdf

1% der "Ursprungsaktivität" eines bereits 30 Jahre zwischengelagerten Brennelements ist zwar in der Tat noch nicht "Untergrund"Niveau - aber schon ziemlich niedrig.
Siehe Seite 13-14.

Wären unsere Brennelemente nicht so stark mit U-238 "durchseucht" hätten wir auch viel weniger von dem "Drecks" Pu-239 das eigentlich das Super-Problem ist. Da I) SUPER GIFTIG. und II) 12.7 Mio Jahre Halbwertszeit, als EINZIGES Abfallisotop hier derart aus dem Rahmen fällt.

Würde man auf super angereicherte Brennstäbe aus U-235 setzen (wie z.B. in vielen Forschungsreaktoren) ist nach 500 Jahren quasi kein Pu-239 da und die Aktivität ist nochmals einen Faktor 10 oder so geringer als bei "herkömmlichen" Brennelemente mit >90% Anteil an U-238.


Wie gesagt hätten wir kein Pu-239 bleiben nur noch die zwar immer noch sehr schlimmen Isotope I-129 und Cl-36 und Se-79 aber für alle diese Elemente gilt:

"Im Rahmen der o.g. Nachweisführung für die Langzeitsicherheit des Endlagers sind Ausbreitungsszenarien für Radionuklide weit über 10.000 Jahre hinaus zu modellieren. Dabei
sind nach bisherigen Erkenntnissen folgende Radionuklide besonders wichtig:
• Iod-129 mit einer Halbwertszeit von 15,7 Millionen Jahren,
• Selen-79 mit einer Halbwertszeit von 480.000 Jahren,
• Chlor-36 einer Halbwertszeit von 301.000 Jahren.
Ihr Radioaktivitätsanteil beträgt zu Anfang nur ein 100.000-stel der endgelagerten Gesamtaktivität.
Aufgrund ihres langsameren Zerfalls sowie wegen ihrer hohen Löslichkeit und Mobilität
können diese Radionuklide, falls sie den einschlusswirksamen Gebirgsbereich verlassen
haben, auf dem weiteren Weg zur Biosphäre nicht oder wenig zurückgehalten werden.
In allen bisher durchgeführten in Deutschland durchgeführten Langzeitsicherheitsanalysen
für die Wirtsgesteine Steinsalz und Tonstein liefern diese Radionuklide die
größten Beiträge zur Strahlenexposition in der Biosphäre.

Die Aktivität ist tatsächlich WEIT <1% der Anfangsaktivität...Cs und die anderen Kurzlebigen Produkte sind nach 10 Halbwertszeiten = 300 Jahre quasi weg.

Cyphermaster
2019-08-03, 07:43:30
Und? Fakt ist: Wir haben jetzt schon eine riesige Menge Müll, den du nicht mehr 'umarbeiten' kannst, und der so aktiv ist, dass auch 1% seiner Aktivität noch eine ganz erkleckliche Belastung sind = für sehr, sehr lange Zeit gesichert gelagert und von der Umwelt abgeschirmt werden muss.

Und so hohe U-235 Anreicherung wie bei Forschungseinrichtungen kannst du bei kommerziellen Anlagen vergessen, das wird schon aus Kostengründen nicht passieren, von dem Problem der Waffenfähigkeit also ganz abgesehen.

Karümel
2020-09-28, 13:11:17
https://www.tagesschau.de/inland/endlagersuche-103.html

90 Gebiete in Deutschland haben nach Erkenntnissen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) günstige geologische Voraussetzungen für ein Atommüll-Endlager.

https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/endlager-bge-101~_v-videowebl.jpg

Exxtreme
2020-09-28, 13:25:39
Das gibt Bürgerproteste noch und nöcher. :D Strom aus der Steckdose ja aber den Müll nicht vor meine Haustür.

00-Schneider
2020-09-28, 13:29:39
Was spricht eigentlich dagegen, Atommüll in Afrika unter irgendeiner riesigen Wüste einzulagern, wo eh keine Sau ist?

Cyphermaster
2020-09-28, 13:42:16
@Exxtreme: Unzweifelhaft. Aber egal, ob, wie lange und wie viel protestiert wird, es wird nichts daran ändern, daß der Müll schon in irgendjemandes Nähe gelagert ist und weiter gelagert werden wird. Ob man es nun Zwischen- oder Endlager nennt, ob nun an Ort A (= wo er jetzt liegt) oder B (= da, wo man am Ende ein Endlager macht) - der Müll ist da, und er bleibt da, für eine verdammt lange Zeit.
Es wäre allseits wahrscheinlich deutilch produktiver, das einzusehen, und sich mehr auf die bestmögliche Lösung und damit insgesamten Schutz der Bevölkerung zu fokussieren, als das erwartbare Mimimi nach dem Sankt-Florians-Prinzip, das eh keine Aussicht auf umfassenden Erfolg haben kann. Umso länger lamentiert wird, umso länger steht das Zeug nur in etwas besseren Lagerhallen auf den Betriebsgeländen der AKWs rum.

@00-Schneider: Der Abstand auf der Erdoberfläche ist ziemlich wumpe. Egal, wo du es einlagerst, du mußt sicherstellen, daß kein Material davon wieder in die natürlichen Stoffkreisläufe gelangt (Trinkwasser, Boden,...), denn die erreichen schlußendlich den Menschen, heißt nicht umsonst KREISlauf. Und mit Erreichen ist ÜBERALL gemeint. Deswegen: Einlagern in möglichst unveränderlichen, gegen Katastrophen, Kriege usw. unempfindlichen Bauten oder natürlichen Formationen, und Be-/Überwachen, daß das auch funktioniert. Kann man logischerweise auch an geeigneten Stellen in Afrika machen, werden die sich aber wahrscheinlich ebenso logischerweise vergolden lassen.

Karümel
2020-09-28, 13:53:07
Und schon kommt der erste "Politiker" um die Ecke und fängt an zu weinen:
https://www.tagesschau.de/inland/endlagersuche-bericht-reaktionen-101.html

Bayerns Ministerpräsident Söder hat den Zwischenbericht zur Suche nach einem Atommüll-Endlager kritisiert. Es sei nicht schlüssig, warum Gorleben nicht mehr in Frage komme. Bayern hingegen sei geologisch für Atommüll ungeeignet.

Filp
2020-09-28, 13:56:28
Und schon kommt der erste "Politiker" um die Ecke und fängt an zu weinen:
https://www.tagesschau.de/inland/endlagersuche-bericht-reaktionen-101.html

Bayerns Ministerpräsident Söder hat den Zwischenbericht zur Suche nach einem Atommüll-Endlager kritisiert. Es sei nicht schlüssig, warum Gorleben nicht mehr in Frage komme. Bayern hingegen sei geologisch für Atommüll ungeeignet.
Er will es halt auf keinen Fall vor der eigenen Haustür haben, auf den Rest scheißt er ;)

Opprobrium
2020-09-28, 14:39:57
"Gewinnen" wird eh Berlin/Brandenburg, die haben auch schon eine große Fläche dafür präpariert: https://www.berliner-kurier.de/berlin/atommuell-endlager-in-spandau-und-reinickendorf-moeglich-li.107934

Auch das Areal um den künftigen Flughafen BER in Schönefeld wird in der Karte angezeigt.

Döner-Ente
2020-09-28, 15:14:05
Auch das Areal um den künftigen Flughafen BER in Schönefeld wird in der Karte angezeigt


Das macht Sinn, den Atommüll beim Sondermüll zu lagern :).

josefYY
2020-09-28, 15:36:35
Er will es halt auf keinen Fall vor der eigenen Haustür haben, auf den Rest scheißt er ;)
Genau so ist es!:mad:
Die haben sogar in ihrem Koalitionsvertrag festschreiben lassen, das Bayern ungeeignet ist.

Frei übersetzt: "Wir sind was besseres und scheissen auf den Rest."

Und woher zum Teufel weiß er das Bayern ungeeignet ist? Der ist ein verdammter Politiker und kein Geologe.

Daher hoffe inständig dass das Endlager irgendwo in Bayern sein wird!!

=Floi=
2020-09-28, 16:06:58
Was spricht eigentlich dagegen, Atommüll in Afrika unter irgendeiner riesigen Wüste einzulagern, wo eh keine Sau ist?

man hat sich in den 70er jahren dazu entschieden es in D zu lagern.
Rein technisch gesehen fände ich den export in dafür geeigneten gebieten schon besser.

Irgendwo sollte man damit beginnen den müll sicherer zu lagern. Endlager ist hald auch ein so schöner begriff.

Semmel
2020-09-28, 16:12:29
Ich finde das Konzept Endlagerung eh veraltet.
Moderne AKW können heutigen Müll teilweise noch als Brennstoff verwerten und damit unschädlicher machen. Damit müsste man allerdings derartige moderne Reaktoren bauen und die Forschung vorantreiben.

Technologisch ist es eh nur eine Zeitfrage, bis man den Atommüll vollständig unschädlich machen kann. Von daher ist eine Endlagerung nicht sinnvoll, weil eine zukünftige Bergung aus einem Endlager teuer bis unmöglich sein könnte.

Eine langfristige "Zwischenlagerung" sollte anvisiert werden. Also genau das, was eh schon seit Jahrzehnten gemacht wird. :wink:

Fusion_Power
2020-09-28, 16:12:57
https://www.tagesschau.de/inland/endlagersuche-103.html

90 Gebiete in Deutschland haben nach Erkenntnissen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) günstige geologische Voraussetzungen für ein Atommüll-Endlager.

https://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/endlager-bge-101~_v-videowebl.jpg
Und welcher Untergrund auf dieser Karte ist nun am besten geeignet? Salz oder Ton? Und welche Art davon?Und wieso will Bayern mal wieder ne Extrawurst? War es nicht ein gewisser Franz Josef Strauß der einst die Atomkraft in Deutschland gepuscht hatte? Koste es was es wolle?
Da garantiert niemand ein Endlager unter seinem Rasen haben will, sehe ich am Ende eh nur eine einzige, funktionierende Methode: Die betroffene Gegend mit Geld zuscheißen dass die gar nicht mehr wissen wohin damit. Anders wirds nicht funktionieren.

Karümel
2020-09-28, 16:18:15
Genau so ist es!:mad:
Die haben sogar in ihrem Koalitionsvertrag festschreiben lassen, das Bayern ungeeignet ist.

Frei übersetzt: "Wir sind was besseres und scheissen auf den Rest."

Und woher zum Teufel weiß er das Bayern ungeeignet ist? Der ist ein verdammter Politiker und kein Geologe.

Daher hoffe inständig dass das Endlager irgendwo in Bayern sein wird!!

Wenn einem die Fakten nicht "passen" kommt der "Politikersachverstand".
Aber es war doch von vorne herein eh klar das es das Endlager nie in Bayern geben wird. Selbst wenn es in Bayern den perfekten Ort geben sollte für ein Endlager würde die CSU und Kumpelparteien das abstreiten.

Ist eben Bayern.
Windräder? Nee, wollen wir nicht.
Stromtrasse Nord-Süd, nee nicht durch unser Bundesland.
Atommüll(end)lager, nee, auch wenn wir die 3 Atomkraftwerke haben die laufen.
Strom kommt doch aus der Wand, was scherrt mich der Rest.

Cyphermaster
2020-09-28, 17:20:23
Das macht Sinn, den Atommüll beim Sondermüll zu lagern :).
Bei Berlin? Dann würde der Bau aber doch erst dann fertig, wenn der Müll gar nicht mehr strahlt... :uponder: :udevil:

Man muß sowieso sehen, ab wann es nicht mehr lohnt, nach den letzten (statistischen) 0,1% passiver Sicherheit durch Optimierung am Ort zu suchen und darüber zu streiten. Schließlich sind 100% Sicherheit unmöglich, und auch 95%+ auf die notwendigen Lagerdauern nicht besonders realistisch. Und was nicht über passive Sicherheit erreicht wird, muß dann eben über aktive Sicherheit (Kontrolle/Überwachung, Möglichkeit der Wiederaus- und damit Umlagerung) erledigt werden. Kann gut sein, daß so mehr rauszuholen ist, als mit noch 10 Jahren Endlagerforschung. Insbesondere, wenn man sich die Güte der aktuellen Zwischenlager im Vergleich betrachtet.

Cyphermaster
2020-09-28, 17:26:11
Eine langfristige "Zwischenlagerung" sollte anvisiert werden. Also genau das, was eh schon seit Jahrzehnten gemacht wird. :wink:Auch, wenn ich dir bei den Sätzen darüber in weiten Teilen zustimme: Diese beiden Sätze widerspechen sich leider definitiv. Aktuelle Zwischenlager sind im Wesentlichen nur verfügbar und billig - und dort gelagerte, verglaste Reste, strahlende Turbinenteile usw. kriegst du auch nicht mehr realistisch nutzbar aufgearbeitet. Das entspricht also mitnichten der Richtung, die du vorher beschrieben hast - abseits dem Punkt der leichten Rückholbarkeit, die man dadurch erreicht, daß man die Abfälle noch gar nicht irgendwo hin gebracht hat...

Ragnus
2020-09-28, 17:45:29
Ich finde das Konzept Endlagerung eh veraltet.
Moderne AKW können heutigen Müll teilweise noch als Brennstoff verwerten und damit unschädlicher machen. Damit müsste man allerdings derartige moderne Reaktoren bauen und die Forschung vorantreiben.

was zu beweisen wäre. Auch wenn Deutschland nicht mehr mitspielt, gibt es ja genügend Nationen weltweit, die weiter Forschen und auch investieren und trotzdem hat man das Gefühl, dass hier nichts voran kommt. Warum bauen Russland/China/Frankreich/USA nicht einfach mal ein paar Forschungsreaktoren, wenn das doch die Zukunft ist und die Energiewirtschaft revolutioniert. Man liest immer davon, dass ein erster kommerzieller Reaktor ca. 1 Mrd. $ kosten soll, mit Potential für deutliche Kostensenkungen. Das kann doch jedes dieser Länder problemlos selber stemmen, bei 5-10 Jahren Bauzeit sind das 100-200 Mio. $ im Jahr. Wenn das Konzept wirklich wirtschaftlich funktioniert, dann wäre es ja eine Gelddruckmaschine für den, der zuerst einen Reaktorkonzept zur Serienreife bringt. Vielleicht habe ich ja einige wichtige Piloptprojekte verpasst, aber geführt treten wir bei den Konzepten seit mindestens 10 Jahren auf der Stelle.

Auch wenn ich persönlich ein Fan der erneuerbaren bin, so hoffe ich auch, dass wir irgendwann in der Nuklearenergie einmal weiterkommen. Aber irgendwie kommt da nix voran.

Technologisch ist es eh nur eine Zeitfrage, bis man den Atommüll vollständig unschädlich machen kann. Von daher ist eine Endlagerung nicht sinnvoll, weil eine zukünftige Bergung aus einem Endlager teuer bis unmöglich sein könnte.
Eine langfristige "Zwischenlagerung" sollte anvisiert werden. Also genau das, was eh schon seit Jahrzehnten gemacht wird. :wink:

Selbst wenn das Technologisch geht, wird die Frage sein, was wirtschaftlich günstiger ist.

Karümel
2020-09-28, 17:52:12
Ich finde das Konzept Endlagerung eh veraltet.
Moderne AKW können heutigen Müll teilweise noch als Brennstoff verwerten und damit unschädlicher machen.

Also müßte/ sollte man den Müll dort lagern wo er anfällt, sprich im Kraftwerk selber?

Monger
2020-09-28, 17:57:53
Eine langfristige "Zwischenlagerung" sollte anvisiert werden. Also genau das, was eh schon seit Jahrzehnten gemacht wird. :wink:

Die ganze Endlagerdebatte existiert ja nur aus rechtlichen Gründen. Die Betreiber durften nur bauen, weil sie zugesichert haben endzulagern. Gäbe es ein Endlager, würde das Staat und Betreiber astronomische Summen kosten, deshalb wird man da nie einen geeigneten Endlagerplatz "finden".
Die ganze technische Diskussion ist nur Scharade für offenen Rechtsbruch.

Marodeur
2020-09-28, 18:16:33
was zu beweisen wäre. Auch wenn Deutschland nicht mehr mitspielt, gibt es ja genügend Nationen weltweit, die weiter Forschen und auch investieren und trotzdem hat man das Gefühl, dass hier nichts voran kommt. Warum bauen Russland/China/Frankreich/USA nicht einfach mal ein paar Forschungsreaktoren, wenn das doch die Zukunft ist und die Energiewirtschaft revolutioniert. Man liest immer davon, dass ein erster kommerzieller Reaktor ca. 1 Mrd. $ kosten soll, mit Potential für deutliche Kostensenkungen. Das kann doch jedes dieser Länder problemlos selber stemmen, bei 5-10 Jahren Bauzeit sind das 100-200 Mio. $ im Jahr. Wenn das Konzept wirklich wirtschaftlich funktioniert, dann wäre es ja eine Gelddruckmaschine für den, der zuerst einen Reaktorkonzept zur Serienreife bringt. Vielleicht habe ich ja einige wichtige Piloptprojekte verpasst, aber geführt treten wir bei den Konzepten seit mindestens 10 Jahren auf der Stelle.

Auch wenn ich persönlich ein Fan der erneuerbaren bin, so hoffe ich auch, dass wir irgendwann in der Nuklearenergie einmal weiterkommen. Aber irgendwie kommt da nix voran.


Russland hat ja den BN-800 laufen der ja ihr Plutonium verwertet.

Es gibt ja auch noch die Träume das es keinen Müll mehr gibt dank Transmutation, etc. in den sagenumwobenen Generation IV Kraftwerken der Atomlobby aber dabei wird auch gerne vergessen das man eben nur einen Teil des Mülls wieder verwenden kann und sowieso nicht alles.

Cubitus
2020-09-28, 18:25:06
warum vergäbt man das zeug nicht in irgendeiner Wüste?
Also Gobi, Sahara halt dort wo in den nächsten Jahrtausenden eh kein Leben möglich ist..

Oder soll Elon Musk das Zeug halt ins All befördern... eben weg von unserem Planeten, der Raum wirds schon richten..

Benutzername
2020-09-28, 18:29:44
Genau so ist es!:mad:
Die haben sogar in ihrem Koalitionsvertrag festschreiben lassen, das Bayern ungeeignet ist.

Frei übersetzt: "Wir sind was besseres und scheissen auf den Rest."

Und woher zum Teufel weiß er das Bayern ungeeignet ist? Der ist ein verdammter Politiker und kein Geologe.

Das hat ihm der ehemalige Atomminister Strauß eingeflüstert als der dem Söder im Schlaf erschien.


Daher hoffe inständig dass das Endlager irgendwo in Bayern sein wird!!

Der heilige Sankt Florian ist der heimliche Schutzheilige bayrischer Politik. Siehe auch das NIMBY Theater um neue HGÜ Leitungen in Bayern.


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Ich finde das Konzept Endlagerung eh veraltet.
Moderne AKW können heutigen Müll teilweise noch als Brennstoff verwerten und damit unschädlicher machen. Damit müsste man allerdings derartige moderne Reaktoren bauen und die Forschung vorantreiben.


Diese AKW gibt es in Deutschland nicht. Müsste man neu bauen. Ooh....


Technologisch ist es eh nur eine Zeitfrage, bis man den Atommüll vollständig unschädlich machen kann. Von daher ist eine Endlagerung nicht sinnvoll, weil eine zukünftige Bergung aus einem Endlager teuer bis unmöglich sein könnte.


Nicht entwickelte Tehcnologie, die womöglich nie Einsatzreife erlangt ist keine Planungsgrundlage. Außerdem erforderte das einen Neubau eines oder mehrer Kernreaktoren. Tjaaa


Eine langfristige "Zwischenlagerung" sollte anvisiert werden. Also genau das, was eh schon seit Jahrzehnten gemacht wird. :wink:

Eine dauerhafte Lagerung mit Überwachung statt des bisherigen aus den Augen aus dem Sinn" wird wohl als einzige übrig bleiben. IIRC planen die franzosen derzeit mit 100 Jahren ruckholfähigkeit. Was natürlich ein albern kurzer Zeitraum ist angesichts der Hlabwertszeiten. man stelle sich vor, Karl der Große hätte ein Atommüllendlager angelegt. Wie hätte man mit all der geschehenen Geschichte eine verantwortungsvolle Lagerung und Überwachung sicherstellen können in der Zeit bis heute?

Opprobrium
2020-09-28, 18:47:09
warum vergäbt man das zeug nicht in irgendeiner Wüste?
Also Gobi, Sahara halt dort wo in den nächsten Jahrtausenden eh kein Leben möglich ist..

Oder soll Elon Musk das Zeug halt ins All befördern... eben weg von unserem Planeten, der Raum wirds schon richten..

Wüste: Nur mit verbuddeln ist es nicht getan. Und auch die Wüste lebt, hat Grundwasser, tektonische Bewegungen etc.

Weltall: Aufwand und Risiko. Ist ja schon sauteuer einen Apfel ins Weltall zu schießen, und die zig-tausend Tonnen Atommüll ins All zu schießen würde vermutlich soviel CO2 Ausstoß bedeuten, daß wir uns auch gleich alle erhängen könnten. Mal davon abgesehen, daß z.B. eine Explosion der Rakete innerhalb der Atmosphäre den radioaktiven Müll ganz wunderbar verteilen würde. Und ein solcher Unfall ist bei den unzähligen Starts die vonnöten wären quasi garantiert.

Ohne Weltraumaufzug geht da nichts ;)

Mortalvision
2020-09-28, 20:19:32
Und falls wer mit in den Vulkan kippen kommt: Magma schwimmt immer oben, also auch alles, was man in sie reinkippt :freak:

Das Zeuchs in ein paar Kilometern Tiefe ablegen, wo es hübsch trocken ist und anschließend den Grund komplett zubetonieren (oder was auch immer bautechnisch möglich ist) und fertig. Das meiste ist Cäsium und Strontium mit HW Zeit von ca. 30 Jahren. Sprich: in 300 Jahren ist kaum noch was übrig und fällt unter ferner liefen. Alles mit HW Zeit deutlich über 100 Jahren sollte vielleicht nicht ins Essen kommen, das wars dann aber schon. Dass die Castoren und andere Behältnisse aufgrund der Strahkung durch Neutronenbeschuss leck werden, gehört einfach dazu. Keep cool, und let it ray ;D

dllfreak2001
2020-09-28, 20:55:12
Ganz einfach alles in die Asse schmeißen. Niedersachsen ist sowieso schon das Klo Deutschlands da darf man alles. Dass keines dieser alten Bergwerke in der Region dicht bzw. trocken ist, ist den Herren egal.

Opprobrium
2020-09-28, 21:45:10
Naja, früher hat man das Zeug einfach im Meer versenkt :freak:

Unyu
2020-09-28, 22:21:16
Früher? La Hague wurde nicht stillgelegt.

Sumpfmolch
2020-09-28, 22:35:22
Selbst wenn das Technologisch geht, wird die Frage sein, was wirtschaftlich günstiger ist.

Wenn die Endlager daurauf ausgerichtet sind, dass die "Rückholbarkeit" bei nur 100 Jahren liegt, dann ist natürlich das Endlager günstiger. Spätestens nach 100 Jahren sind die Kosten genau 0.

Ganz ehrlich: das Endlager muss oberirdisch sein und am Besten mit direktem Blick der Regierung auf das Gebäude. Dann braucht man sich auch keine Schilder ausdenken, die Menschen in 500 Jahren verstehen.

Poook
2020-09-28, 23:23:59
am Besten mit direktem Blick der Regierung auf das Gebäude. Dann braucht man sich auch keine Schilder ausdenken, die Menschen in 500 Jahren verstehen.

Geb ich dir vollkommen Recht, Berlin besteht ja sonst auch immer darauf alle Institutionen, Subventionen und Infrastruktur geschenkt zu bekommen; Diese können sie gerne haben.

Cyphermaster
2020-09-29, 00:42:59
Also müßte/ sollte man den Müll dort lagern wo er anfällt, sprich im Kraftwerk selber?Wenn's gleich weiterverwendbar wäre, dann wäre es kein Müll. :wink: Und man hätte auch nie sowas wie eine "Wiederaufarbeitungsanlage" bauen müssen.
warum vergäbt man das zeug nicht in irgendeiner Wüste?
Also Gobi, Sahara halt dort wo in den nächsten Jahrtausenden eh kein Leben möglich ist..Fängt schon damit an: Wüsten sind sehr wohl sehr lebendig - im Gegensatz zu deinem Schulwissen in Erdkunde und Biologie, wie mir scheint... :|
Um es in ein simples Bild zu packen: "Einfach weit weg irgendwo vergraben" funktioniert ähnlich gut, wie Dünnschiss "ganz weit weg" im Eck auf der anderen Seite eines Schwimmbeckens abzulassen. Wie denkst du denn, hat es Mikroplastik geschafft, sich weltweit zu verteilen, so daß man Feinstpartikel mittlerweile in jedermanns Zellen nachweisen kann?
Oder soll Elon Musk das Zeug halt ins All befördern... eben weg von unserem Planeten, der Raum wirds schon richten..Und wie? Laß mal einen Start schiefgehen. Oberirdische Atomtests sind drei Generationen her, umfaßten in Relation winzige Mengen Material, sind aber immer noch überall nachweisbar - sogar bis in jedes Stück Stahl...
Und was die Chance angeht, daß da was passiert, ist es wie beim AKW selber: Restrisiko is immer, egal wie viel Aufwand man auch treibt. Aktuell ist das Risiko bei Starts in höhere Orbits immer noch in Prozent gemessen, nicht mal in ppm.
Geb ich dir vollkommen Recht, Berlin besteht ja sonst auch immer darauf alle Institutionen, Subventionen und Infrastruktur geschenkt zu bekommen; Diese können sie gerne haben.
Klingt vielleicht nach "Spielverderber" hinsichtlich des erhofften Abschiebens von Verantwortung, aber: Nicht nur die Politiker alleine wollten den "billigen, einfachen, sicheren" Atomstrom. Muß man so ehrlich sagen. Die Örtchen mit den AKW haben auch die Gewerbesteuern über Jahrzehnte, sowie die Arbeit für die Bevölkerung nicht abgelehnt - zumindest wüßte ich von keinem Fall. Abgesehen davon, daß 1, 10 oder 100km links oder rechts bei einem GAU in einem Endlager keinen Unterschied machen, weil sich der Dreck dann über alle möglichen wie unmöglichen Stoffströme breit in der Umwelt verteilt.

Cyphermaster
2020-09-29, 00:53:36
Alles mit HW Zeit deutlich über 100 Jahren sollte vielleicht nicht ins Essen kommen, das wars dann aber schon.Genau das wird aber mit dem langlegbigen Zeug passieren, wenn man auf "zubetonieren und vergessen" setzt. In ein paar Generationen erst, mag sein. Die können aber dann nix mehr dran machen, wenn wir den Dreck in einen einzigen, dann rissigen, Block verwandeln. Dann hat man einen Effekt bzw. ein Problem wie bei der Asse.
Hat schon auch einen Grund, warum man "den kleinen Rest" von Chernobyl nicht schon einfach entsorgt hat, wenn da jetzt, nachdem wir über die erste Halbwertszeit von Cs und Sr schon gut raus sind, schon so viel weniger an Kontamination übrig wäre. Und wie dann noch immer Wildschweine und Pilze Strahlungswerte aufweisen können, die hoch genug sind, um sie als radioaktiven Sondermüll entsorgen zu müssen, wäre auch schlecht erklärbar.

(Nicht auf dich bezogen: In dem Zusammenhang echt witzig, wie oft Leute solche Vorschläge bringen, dann aber gleichzeitig gegen 5G sind, wegen der "gefährlichen Strahlung" - erst heute wieder einen "Stop 5G" - Flyer im Briefkasten gefunden...)

Cubitus
2020-09-29, 01:34:36
Wenn's gleich weiterverwendbar wäre, dann wäre es kein Müll. :wink: Und man hätte auch nie sowas wie eine "Wiederaufarbeitungsanlage" bauen müssen.
Fängt schon damit an: Wüsten sind sehr wohl sehr lebendig - im Gegensatz zu deinem Schulwissen in Erdkunde und Biologie, wie mir scheint... :|
Um es in ein simples Bild zu packen: "Einfach weit weg irgendwo vergraben" funktioniert ähnlich gut, wie Dünnschiss "ganz weit weg" im Eck auf der anderen Seite eines Schwimmbeckens abzulassen. Wie denkst du denn, hat es Mikroplastik geschafft, sich weltweit zu verteilen, so daß man Feinstpartikel mittlerweile in jedermanns Zellen nachweisen kann?
Und wie? Laß mal einen Start schiefgehen. Oberirdische Atomtests sind drei Generationen her, umfaßten in Relation winzige Mengen Material, sind aber immer noch überall nachweisbar - sogar bis in jedes Stück Stahl...
Und was die Chance angeht, daß da was passiert, ist es wie beim AKW selber: Restrisiko is immer, egal wie viel Aufwand man auch treibt. Aktuell ist das Risiko bei Starts in höhere Orbits immer noch in Prozent gemessen, nicht mal in ppm.


Ja es gib in einer Wüste leben, eigl hätte ich schreiben sollen, Besiedlung durch den Menschen. Jedenfalls herrschen in Wüsten bessere Bedingungen durch das Fehlen von Wasser bzw. durch Trockenheit um so einen Castor zu lagern. Eventuell wäre auch eine Lagerung an den Polkappen möglich.

Jedenfalls weit genug weg von menschlichen Besiedelungen
Microplastik ist leider durch die Verschmutzung der Meere ein großes Thema, deswegen würde ich auch kein atomaren Müll im Meer versenken.

Bzgl. dem Entsorgen im All muss ich dir recht geben, dass wäre durch Trägerraketen wirklich zu gefährlich.

Poook
2020-09-29, 02:03:52
Es ist nicht sicher ob die Wüsten trocken bleiben, durch das Abschmelzen der Arktis ändern sich bereits die Windrichtungen wodurch es nicht mehr vorhersehbar ist wo sich in 50 Jahren die Regenzonen befinden werden.

Mortalvision
2020-09-29, 04:54:22
Ja, wollte nicht zu optimistisch klingen. Ein paar km tief und trocken, das gibt es in DE eigentlich nicht. Zuviele unterirdische Wasserströme! Vermutlich wird Indien oder das westliche Südamerika unseren Müll irgendwann abnehmen. Die Erdkruste unter Himalaya und Anden ist äüßerst tief. Da sollte ein Vergraben, wenngleich technisch sehr aufwendig, doch sehr sicher sein.

Cyphermaster
2020-09-29, 08:39:33
Nur so als Gedankenanstoß: Wo Gebirge oder Subduktionszonen sind, verändert sich die Erdkruste im Bereich cm/Jahr. Heißt, schon bis zum weitgehenden Abklingen der "kurzlebigen" Isotope Cs/Sr usw. haben sich die Teile deines Lagers im Bereich von Metern (!) gegeneinander verschoben...
Und was dein lockeres "ein paar km tief" angeht, na ja... der tiefste Bergwergsschacht Europas ist ein alter Uranbergbau in Deutschland, und an der tiefsten Stellen keine 2km tief. Die tiefsten Anlagen weltweit gehen in Richtung 4km, wobei da unten dann Temperaturen von ~60°C herrschen, d.h. zur Belüftung braucht man auch noch Klimatisierung, um dort überhaupt arbeiten zu können. In der Tiefe ist sogar Goldabbau (trotz den billigen Arbeitskräften in Afrika bzw. Südamerika) teilweise schon nicht mehr kostendeckend.

Ich denke, das läßt erahnen, wie sich das auch auf deinen höchstpersönlichen Geldbeutel auswirken würde, sogar FALLS solche Länder sich doch noch darauf einlassen würden (was sie bisher seit mehreren Jahrzehnten nicht tun).

Opprobrium
2020-09-29, 11:47:21
Ja es gib in einer Wüste leben, eigl hätte ich schreiben sollen, Besiedlung durch den Menschen. Jedenfalls herrschen in Wüsten bessere Bedingungen durch das Fehlen von Wasser bzw. durch Trockenheit um so einen Castor zu lagern. Eventuell wäre auch eine Lagerung an den Polkappen möglich.

Wasser gibts in/unter der Wüste auch. https://m.tagesspiegel.de/wissen/geowissenschaften-wasser-unter-der-wueste/8298694.html?utm_referrer=https%3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F

Und die Polkappen schmelzen wir gerade fleißig weg, ist also auch keine gute Idee.

Auch die Entfernung zu Siedlungen funktioniert nicht wirklich, da die Erde nunmal ein grošer Kreislauf ist.

Würde sogar eher zu Nähe tendieren, einfach weil dann der psychologische "Aus den Augen, aus dem Sinn" Effekt kleiner ist.

Beispiel Mikroplastik wurde ja schon gebracht: Man wirft eine Einkaufstüte oder Plastikflasche achtlos weg, die landet im Meer, und ein paar Jahre später nimmat Du Partikel davon wieder auf wenn Du ein Matjesbrötchen isst.

Marodeur
2020-09-29, 12:45:45
Aus den Augen aus dem Sinn hat man ja schon zu genüge auch beim Atommüll mit den ganzen versenkten Fässern im Meer die uns noch viel Freude bereiten werden...

Opprobrium
2020-09-29, 12:57:03
Jupp (https://m.dw.com/de/atomm%C3%BCll-und-fukushima-das-meer-als-perfektes-endlager-f%C3%BCr-nukleare-abf%C3%A4lle/a-52444866)

FeuerHoden
2020-09-29, 13:03:30
Ich bin noch nicht ganz so weit, aber so langsam scheint es mir sinnvoller ein Endlager als überirdischen Sarkophag zu errichten ähnlich wie Tschernobyl.

Eigenschaften:
Ein sichtbares Mahnmal für folgende Generationen.
Man kann jederzeit eine Schicht Beton dazu kippen, sollte das Ding undicht werden.
Man kann dass Ding in verschiedenen Schichten mit Messequipment ausstatten.
Die Außenseite wird mit Warnungen und Informationen in allen Schrift- und Symbolsprachen verziert, um auch zukünftige Kulturen über den Inhalt zu informieren.
Die Kosten für den Erhalt werden als "Die bessere Öko Umlage für sauberen, billigen Strom", auf die Stromrechnung der Bundesbürger addiert.
Es wird ein jährlicher Festtag eingeführt um das kollektive Gedächtnis aufrecht zu erhalten und die Weitsicht und Vernunft der ursprünglichen Atommüll-Produzenten zu huldigen.
Als Ort schlage ich dicht besiedeltes Gebiet vor. Im Falle eines Strahlungslecks ist die Politik dadurch immer gezwungen sofort zu reagieren. Eine Möglichkeit wären auch ehemalige Atomkraftwerke.

Gründe:
Die einzigen Bauten die uns von vor 5.000 - 10.000 Jahren erhalten geblieben sind, sind überirdische Monumentalbauten, deren Inhalt für Jahrtausende unangetastet geblieben ist.
Der Sarkophag in Tschernobyl befindet sich im Wachstum. Es wurde bereits ein neues Endlager ein paar km entfernt errichtet. Ein Erfolgskonzept das für sich spricht.
Wir wissen nicht welche Kulturen in 10.000 Jahren auf der Erde wandeln werden. Ob diese Kulturen mit Steinen und Stöcken neu beginnen werden oder eine Religion des wilden Erdbohrens entwickeln werden. Aber bisher hat noch jede Kultur verstanden Monumentalbauten stehen zu lassen. Zu plündern, auszubeuten, und den kulturellen Wert zu ignorieren oder nicht zu verstehen haben gerade die am weitesten Entwickelten Kulturen (wir) perfektioniert. Aber bewusst zerstört hat sowas bisher niemand.

Opprobrium
2020-09-29, 13:13:07
Ich bin noch nicht ganz so weit, aber so langsam scheint es mir sinnvoller ein Endlager als überirdischen Sarkophag zu errichten ähnlich wie Tschernobyl.
Die Idee gefällt mir. Man könnte ja direkt die Standorte der AKWs dafür nutzen. Die Wände der Sarkophage kann man dann gleich mit Solarpaneelen bestücken und obendrauf ein paar vertikale Windkraftanlagen :smile:

Nur beim allerletzten Satz bist Du glaube ich etwas gutgläubig ;)

Cyphermaster
2020-09-29, 13:27:26
+1. Wobei der Vorschlag mit dem AKW -> Endlager auch nicht neu ist, bis auf die Solaranlagen obendrauf. Das Problem bei dieser Lösung war halt schon immer das psychologische, das sich auch hier zeigt: "Bloß weit weg damit!!!" (Lustig, wie sich die Ansicht der Leute in dem Moment recht stark wandelt, sobald sich die Wandlung von einem Strom-produzierenden AKW/Brennelement zu einem mit quasi identischem Material gefüllten Müll-Lager bzw. Castor vollzogen hat...).

Anadur
2020-09-29, 13:47:06
Aber bewusst zerstört hat sowas bisher niemand.

Das ist leider doch schon passiert:

https://www.dw.com/de/zerstört-durch-terroristen-weltkulturerbe/g-19491862


Nur so als Gedankenanstoß: Wo Gebirge oder Subduktionszonen sind, verändert sich die Erdkruste im Bereich cm/Jahr. Heißt, schon bis zum weitgehenden Abklingen der "kurzlebigen" Isotope Cs/Sr usw. haben sich die Teile deines Lagers im Bereich von Metern (!) gegeneinander verschoben...

Deshalb wundert mich ja auch alles südlich des Mains auf der Karte.
Mein Geographiestudium ist zwar schon ein paar Jahre her, aber alles 200km um den Oberheingraben muss eigentlich absolut tabu sein. Dazu schiebt die afrikanische Platte immer noch nach Norden und der gesamte Alpenraum sowie die deutschen Mittelgebirge werden auch weiterhin angehoben.

Cyphermaster
2020-09-29, 13:51:51
Das ist leider doch schon passiert:Das passiert dauernd. Versuch z.B. mal nur was von den Phöniziern zu finden, das die Römer nicht plattgemacht haben - und das waren nur "Kollateralschäden", nicht eine der vielen ethnischen Säuberungen... Denk an die Maya, die Hugenotten,... Unsere Geschichte ist voll von kleineren und größeren Vorkommnissen dieser Art.
Deshalb wundert mich ja auch alles südlich des Mains auf der Karte.
Mein Geographiestudium ist zwar schon ein paar Jahre her, aber alles 200km um den Oberheingraben muss eigentlich absolut tabu sein. Dazu schiebt die afrikanische Platte immer noch nach Norden und der gesamte Alpenraum sowie die deutschen Mittelgebirge werden auch weiterhin angehoben.
Du gehst von einem "Verbuddeln+Vergessen"-Konzept aus. Wir wissen ja nicht, bezüglich welcher Endlagerkonzepte evaluiert wurde; dementsprechend verschiebt sich auch der Anforderungskatalog.

dllfreak2001
2020-09-29, 14:13:10
Ich wäre für eine oberirdische Lagerung, entweder in alten AKWs oder in entsprechenden neugebauten Bunkeranlagen. Rückholbar, trocken und vom Menschen überwacht. Ja, das ist aufwändig und teuer, aber das ist nunmal der Preis für diese theoretisch saubere Technologie. Eventuell fällt uns in paar hundert Jahren etwas sinnvolleres ein wie man mit dem Müll umgehen kann.

Ich bin wahrlich kein Freund der Grünen, aber der Ausstieg aus der Atomkraft war meiner Meinung nach gerechtfertigt.

Marodeur
2020-09-29, 14:23:59
Deshalb wundert mich ja auch alles südlich des Mains auf der Karte.
Mein Geographiestudium ist zwar schon ein paar Jahre her, aber alles 200km um den Oberheingraben muss eigentlich absolut tabu sein. Dazu schiebt die afrikanische Platte immer noch nach Norden und der gesamte Alpenraum sowie die deutschen Mittelgebirge werden auch weiterhin angehoben.

Naja, vom Untergrund allein her mag das Gebiet ja auch ok sein. Die andere Karte muss man dann eben drüber legen.

https://www.gfz-potsdam.de/fileadmin/gfz/sec26/resources/image/pics/germ_nad_zonation_localisation_07.png

FeuerHoden
2020-09-29, 14:30:16
Das ist leider doch schon passiert:

https://www.dw.com/de/zerstört-durch-terroristen-weltkulturerbe/g-19491862

Ich meinte eher was in Bauform und Größenordnung der Pyramiden. Dürfte bei der Menge der zukünftigen Ringspeicherkraftwerke und Fusionsreaktoren eh nicht weiter auffallen. Die Windkraftwerke kann man dann ja jeweils dahinter aufstellen damit die Landbevölkerung nicht gestört wird.

Derzeit sieht es aber so aus als hätte Cyphermaster die Lösung bereits genannt.

1. Alles außer einem Endlager bei dem garantiert ist dass sich die nächsten 10.000 Jahre geologisch nichts tut und von dem man nichts sieht und das ganz ganz tief ist, ist inakzeptabel.
2. Bis so ein Endlager gefunden ist wird der Atommüll in aktiven und inaktiven Atomkraftwerken temporär aufbewahrt und für den Abtransport ins demnächst gefundene Endlager bereit gehalten.
3. Sollte, was nicht angenommen wird, ein größter anzunehmender Unfall eintreten, wird dieser Ort zukünftig als temporärers Zwischenlager bevorzugt behandelt.

Cyphermaster
2020-09-29, 19:37:42
Derzeit sieht es aber so aus als hätte Cyphermaster die Lösung bereits genannt.

1. Alles außer einem Endlager bei dem garantiert ist dass sich die nächsten 10.000 Jahre geologisch nichts tut und von dem man nichts sieht und das ganz ganz tief ist, ist inakzeptabel.
2. Bis so ein Endlager gefunden ist wird der Atommüll in aktiven und inaktiven Atomkraftwerken temporär aufbewahrt und für den Abtransport ins demnächst gefundene Endlager bereit gehalten.
3. Sollte, was nicht angenommen wird, ein größter anzunehmender Unfall eintreten, wird dieser Ort zukünftig als temporärers Zwischenlager bevorzugt behandelt.
Das war weder das, was ich gesagt habe, noch beinhaltet es sowas wie "die Lösung".

Das, was es schon mal als Idee gab, war das UMBAUEN der AKW nach der Abschaltung zu Langzeitlagern, um die normalerweise brauchbare Lage an erdbebenarmen Stellen, die vorhandenen Infrastrukturen usw. weiter zu nutzen. Hat dann aber nicht nur Vor- sondern nur andere Nachteile.
Wir werden uns ganz simpel wegen der Unmmöglichkeit von (1) -weil es so einen Ort auf der Erde nicht gibt- auf einen gangbaren Kompromiß einigen müssen, früher oder später. "Lösung" würde ich das Beobachten hochgefährlicher atomare Asche über mehr Generationen, als wir bisher schon als Spezies existieren, grundsätzlich NICHT nennen. Ob man dafür dann neue Lager baut oder vorhandene Bauten umwidmet, ändert da nix dran.

joe kongo
2020-09-29, 21:35:55
Ich bin dafür die Endlager in tektonisch hoch aktiven Bereichen zu bauen, in diesen Subduktionszonen. Natürlich in die richtige Platte, diejenige die untertaucht. :D Wenn sich die Platte auch nur wenige Zentimeter bewegt, in ein paar zehntausend Jahren hats die Erde geschluckt, highway to hell.

Marodeur
2020-09-30, 08:25:59
Sollte man aber nicht zu viel auf einmal versenken. Auch wenn ich nicht weis ob die Menge für Veränderung der Temperaturen in der Lava ausreicht. ;)

https://www.weltderphysik.de/gebiet/erde/news/2011/natuerliche-radioaktivitaet-erklaert-gigantische-vulkanausbrueche/

Cyphermaster
2020-09-30, 08:36:39
Euch ist klar, daß das nicht wie zwei Teppiche ist, die untereinander gleiten? In den Zonen gibt es z.B. Vulkane, die Magma aus der Reibungszone wieder auswerfen... Zudem ist der Prozeß so langsam, daß man da nicht einfach einen Castor "reinstopfen" kann, den es dann wie in einem Aktenshredder einzieht. Lagerbehälter würden schon weit vor dem "Verschwinden" zerstört, und das Material darin freigesetzt, so daß es aus dem Bereich herausgetragen würde, z.B. unter Wasser mit Meeresströmungen oder über "schwarze/weiße Raucher", also Hydrothermalquellen.

Scrypt0n
2020-09-30, 14:33:16
Aber bewusst zerstört hat sowas bisher niemand.Ähm, doch?!
Stichwort IS.

Agenor
2020-09-30, 19:24:39
Wenn die Politik sich so gegen ein Endlager wehrt macht es nur umso mehr Sinn die technologische Lösung zu forcieren.

Weil bezeichnete es ja auch als "Segen für Niedersachsen", dass Gorleben raus ist.

Ob AKWs der vierten Generation, einige Arten von Fusionsreaktoren oder Mitteltemperaturplasma, die technologische Antwort für dieses Problem wird kommen.
Ob das ausreicht vollständig auf ein Endlager zu verzichten ist eine andere Frage.


Die Geologen haben übrigens klargemacht, dass etwa 50 Prozent der Fläche Deutschlands prinzipiell für ein Endlager geeignet sind. Diese Fläche wird im nächstem Schritt kleiner werden.
Dennoch scheinen sie zuversichtlich was Passendes zu finden.

Fusion_Power
2020-09-30, 19:53:33
Kann man nur hoffen dass dieses mal das Endlager nicht aus rein politischen Motiven ausgesucht wird wie einst Gorleben. Wenn sich also z.B. herausstellt, dass der sicherste Ort für ein deutsches Endlager 1000m unter der Münchner Wiesn ist, dann wird das da gefälligst auch hingebaut! :D

Wie haben eigentlich andere Länder ihr Endlager-Problem gelöst? Deutschland ist damit ja sicher nicht alleine und Atomkraftwerke sind anerdnorts ja noch viel häufiger anzutreffen als bei uns.

Karümel
2020-09-30, 20:07:32
Es gibt (soweit ich weiß) nur ein Land mit einem richtigen Endlager: Finnland.
Alle anderen Länder "suchen" noch.

Mortalvision
2020-09-30, 20:08:20
Ich finde es ganz witzig, dass da mit 1 km Tiefe gerechnet wird. Bei dem Zeug sollte man doch besser 5-7 km Tiefe anstreben, oder? Ja, nicht einfach wegen der Temperatur und den Gasen für die Arbeiter. Aber „je tiefer, desto vergessener“ sollte wohl Prinzip sein. Dann kommt keiner an das Zeug ran, und keiner geht freiwillig mehr da runter ;D

Cyphermaster
2020-09-30, 21:32:17
Tiefer heißt nicht immer besser.

Fusion_Power
2020-09-30, 23:15:40
Es gibt (soweit ich weiß) nur ein Land mit einem richtigen Endlager: Finnland.
Alle anderen Länder "suchen" noch.
Wow, haben sich ja damals alle so richtig Gedanken gemacht als die ersten Atomkraftwerke gebaut wurden, wo man denn überhaupt mit dem Abfall hin soll am Ende. :freak:
Die Franzosen und andere Staaten kippten doch sogar massig radioaktive Abfälle ins Meer. Hoffe das war nicht auch deren Endlager-Idee für den ganzen Rest. Wobei, die 11 Kilometer Tiefe des Mariannengraben sind ja schon ganz ordentlich... :uponder:

Tiefer heißt nicht immer besser.
Außer in Pornos, gell? ;)

Anadur
2020-09-30, 23:30:27
Kann man nur hoffen dass dieses mal das Endlager nicht aus rein politischen Motiven ausgesucht wird wie einst Gorleben.


Es wird selbstverständlich am Ende eine rein politische Veranstaltung werden. Das hier ist alles reine Show um Zeit zu schinden und sich vor einer Entscheidung zu drücken. Man müsste ja Verantwortung für sein Handeln übernehmen und das will heute nun wirklich kein Politiker mehr.

joe kongo
2020-10-01, 11:31:20
Hätt in Gorleben vesenkt gehört.
Das Foto mein ich.
https://cdni.rt.com/deutsch/images/2020.09/article/5f733987b480cc7c103e9bcd.JPG

Spasstiger
2020-10-01, 12:51:21
Vielleicht wird sich irgendwann die Erkenntnis durchsetzen, dass die Idee eines Endlagers nicht funktioniert. Wir benötigen sichere und sicher betriebene Lager für radioaktive Abfälle und keinen Ort, an dem wir das Zeug verklappen, um es zu vergessen.

rokko
2020-10-01, 14:29:33
Vielleicht wird sich irgendwann die Erkenntnis durchsetzen, dass die Idee eines Endlagers nicht funktioniert. Wir benötigen sichere und sicher betriebene Lager für radioaktive Abfälle und keinen Ort, an dem wir das Zeug verklappen, um es zu vergessen.
Ja dürfte wohl die teuerste aber sicherste Lösung sein.

Einfach irgendwie verbuddeln und die Wette eingehen "wird scho schiefngehn" ist echt unpraktisch.
Denn was werden die Menschen denn von uns in mehreren tausend Jahren wissen? Wo und wie wir das genau verbuddelt haben? Echt unwahrscheinlich.

Poook
2020-10-01, 19:02:43
Es gibt (soweit ich weiß) nur ein Land mit einem richtigen Endlager: Finnland.
Alle anderen Länder "suchen" noch.

Ich hab mir das gerade mal angesehen, dass befindet sich gerade mal 5 bis 10 Meter über dem Meeresspiegel. Haben die einen Damm für die Ostsee mit eingeplant um das vor dem steigenden Meeresspiegel zu schützen :confused:

Mit der Position des Kernkraftwerkes verwechselt

Edit: Doch nicht vertan, die Koordinaten sind 61°14'10''N 21°28'58''O, gerade mal 10m über dem Meeresspiegl und 900m vom Meer entfernt, Überschwemmung garantiert...

joe kongo
2020-10-01, 20:33:32
Wir benötigen sichere und sicher betriebene Lager für radioaktive Abfälle und keinen Ort, an dem wir das Zeug verklappen, um es zu vergessen.

Gerade auf den menschlichen Faktor kann und darf man sich nicht verlassen.
Wer sagt denn das in 1000 Jahren noch jemand vor Ort ist, ob Wissen und Möglichkeiten existieren, und auch ein Bewusstsein vorhanden ist.
Solche Endlagerstätten dürfen keine Instandhaltung notwendig machen, keine Technik, alles passiv und statisch.

Für mich ist diese Herausforderung viel zu wichtig und aufwändig um sie einzelnen Staaten zu überlassen, gleichzusetzen mit dem Klimawandel. Wenn man nichts tut, krachts. Und ich würde Endlager auch nicht so verteilen wie die AKWs schon sind, höchstens 3 weltweit, mit einer strategischen Reseve um ein ganzes Endlager im Ernstfall auf die restlichen 2 aufteilen zu können. zB wegen Asteroid, Supervulkan, Versagen der Eindämmung, Schlechtwetterklausel.
Es muss für Neandertaler gebaut sein.

Opprobrium
2020-10-01, 20:44:06
Gerade auf den menschlichen Faktor kann und darf man sich nicht verlassen.
Wer sagt denn das in 1000 Jahren noch jemand vor Ort ist, ob Wissen und Möglichkeiten existieren, und auch ein Bewusstsein vorhanden ist.
Um das mal zu veranschaulichen:

b63p6FnyC-E

Karümel
2022-09-10, 18:07:42
Die Schweiz hat jetzt einen Standort, an der der Grenze zu Deutschland:

Schweiz will Atommülllager an der deutschen Grenze
https://www.sueddeutsche.de/wissen/atom-hohentengen-am-hochrhein-schweiz-will-atommuelllager-an-der-deutschen-grenze-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220910-99-707312

Die Schweiz will das Endlager für Atommüll an der Grenze zu Deutschland wenige Kilometer südlich der deutschen Gemeinde Hohentengen bauen


Zum passenden Zeitpunkt als ich das gerade posten wollte:
Nicht so weit weg davon
https://abload.de/img/screenshot2022-09-10axvcqq.png
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=612292

Karümel
2022-11-10, 16:17:58
Wenns mal wieder länger dauert.
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/suche-nach-atommuell-endlager-101.html

Nun hat das Umweltministerium bestätigt: Die Suche nach einem Atommüll-Endlager wird länger als bis 2031 dauern.

Bis 2031 wird in Deutschland kein Endlager für hochradioaktiven Atommüll gefunden werden. Das gehe aus einem Dokument der für die Suche beauftragten Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) hervor, teilte das Umweltministerium mit. Auf dpa-Anfrage erklärte das Ministerium, dass das Verfahren "unter Berücksichtigung der hohen Anforderungen an die Auswahl des Standortes mit der bestmöglichen Sicherheit nicht bis zum Jahr 2031 abgeschlossen werden" kann. Bislang wollte Deutschland bis dahin den Standort für die Entsorgung seiner hochradioaktiven Abfälle festgelegt haben.

Karümel
2024-08-08, 19:00:21
Neuer Zeitplan
2074 ist angepeilt. :freak:
Wenn es ideal läuft

Podcast vom Deutschlandfunk:
https://www.deutschlandfunk.de/atomkraft-die-folgen-einer-endlosen-endlagersuche-dlf-166bc3b3-100.html

Unyu
2024-08-08, 19:13:29
Einen Atomausstieg machen und Jahrzehnte, nachdem die Meisten von heute unter der Erde liegen, ein Endlager finden. D.h. noch nicht parat haben. Das ist Humor!

Warum nicht 2072 oder 2076? Weil der Termin kein Termin ist, sondern die Aussage "Wir schaffen es nicht, es gibt kein Endlager"

Fragman
2024-08-08, 19:44:05
Neuer Zeitplan
2074 ist angepeilt. :freak:
Wenn es ideal läuft


Die 2070ziger werden ein spannendes Jahrzehnt.
Zuerst der Deutschlandtakt 2070 und mit Glück nur 4 Jahre später der Standort für das Endlager.
Also wenn jetzt noch S21 in 2072 fertig werden soll...

Surrogat
2024-08-08, 22:23:50
hatten wir Sabine hier schon?
Für mich sieht das Problem wesentlich weniger groß aus, als es gerne von bestimmten Leuten gemacht wird

aDUvCLAp0uU

Mortalvision
2024-08-09, 00:06:22
Das Video habe ich auch gesehen. Es geht Sabine auch nicht darum, Atommüll zu verharmlosen, das bitte auch beachten. Aber es bleibt rein technisch vom Behälter für den jeweiligen Stoff bis zur Lagerstätte einfach auch ein technisch diffiziles Thema, hat doch jede Lösung ihre Vor- und Nachteile.

redpanther
2024-08-09, 10:06:58
hatten wir Sabine hier schon?
Für mich sieht das Problem wesentlich weniger groß aus, als es gerne von bestimmten Leuten gemacht wird


Ganz gutes Video, aber etwas zu Polemisch geraten.
Endlager VS Chemiefabrik. Warum nicht, Endlager VS Wind- oder gar Solarfarm. Da wüsste ich meine Entscheidung.

Sie erwähnt auch nicht die Gefahren von Sabotage und Terrorismus.

Gut fand ich den Part, wie man die Zukünftigen Generationen Warnen will.
Bei "atomic priests" kam mir doch gleich Fallout in den Sinn :biggrin:
Es ist einfach total Mindblowing, wenn man sich mal die Zeiträume vor Augen hält. Aber einfach Verbuddeln wird schon reichen. Aus den Augen, aus dem Sinn, wie man so schön sagt.


Ich frage mich halt immer: wenn das doch gar kein so großes Problem ist mit diesem Atommüll, warum haben wir dann Weltweit kein Endlager im Betrieb?

Ich meine, Kernenergie gibt's mittlerweile seit ~80 Jahren. Man sollte doch meinen, das wäre genug Zeit gewesen?

Das US Lager war doch irgendwo in der Wüste? Das soll laut Video daran gescheitert sein, das die Anwohner dagegen waren??? :freak:

Fragman
2024-08-09, 10:50:33
Ist ein politisch heißes Eisen das jahrelanger Aufmerksamkeit bedarf und Durchsetzungswillen erfordert weil die Widerstände groß sind dank den ganzen NIMBY Leuten da draußen, in den Verwaltungen und den eigenen politischen Reihen.

Heutzutage ist schon der Fakt, das man damit Realitäten schafft und politischer Populismus daher keine Option ist, ein Sargnagel für jedwedes Engagement.
Warum sind wohl die politischen Großmäuler wie Söder so ruhig?
Der ist nicht dumm genug um sich des Themas ernsthaft anzunehmen.
Und die Großmäuler in der Bevölkerung sind froh wenn deren Kreischerei keiner ernst nimmt, sind das doch fast alles NIMBYS.

=Floi=
2024-08-09, 10:59:07
Ich finde das wort endlager leider auch komplett absurd. M an braucht einfach immer zugang.
Hat man aus asse noch immer nichts gelernt?!

Ich bin mittlerweile so weit, dass es genug unbewohnbare regionen auf der welt gibt und man einfach dort bauen sollte. Vor der haustüre oder in der EU braucht das keiner.

Dino-Fossil
2024-08-09, 11:34:07
Mein Stand ist inzwischen möglicherweise ein wenig veraltet (entsprechende Vorlesung im Studium ist 15+ Jahre her), aber damals zumindest waren die technischen Probleme v.a.:


Atommüll ist ein "Millionen Jahre" Problem, teils bleibt er halt paar hunderttausend Jahre gefährlich. In der Zeit sollte das Lager geologisch stabil bleiben und der Müll sicher eingeschlossen sein (wie man zukünftige Generationen informiert, was da liegt, ist noch mal ein anderes Problem)
Möglichkeit zur Entnahme sollte gegeben sein, z.B. zur Aufbereitung, Verwertung oder Umlagerung - teilweise könnte man die Abfälle nochmal zur Energieerzeugung nutzen, oder es gibt irgendwann wirtschaftliche Verfahren, den Müll in weniger gefährliche Stofffe umzuwandeln


Und dazu kommen dann noch die politischen Probleme. NIMBY wurde ja schon erwähnt.

Selbst unser sehr atomstromfreundlicher Prof damals war der Meinung, dass Atomkraft, wie wir sie aktuell betreiben, keine dauerhafte Perspektive ist. Wir haben uns in D als Gesellschaft dagegen entschieden, aber wollte man weiterhin auf Atomkraft setzen bräuchte es mMn:

zum einen eine Lösung des Endlagerproblems (entweder durch Findung ein passendes Endlager (wir sehen ja, wie gut das läuft), oder die Entschärfung des Mülls z.B. durch Transmutation, wozu entsprechende Verfahren entwickelt werden müssten)
inhärent sichere Kraftwerke, bei denen ein GAU (wie er bei aktuellen Kraftwerken auftreten kann) prinzipbedingt ausgeschlossen werden kann (es gibt wohl diverse Konzepte, aber alle nicht so recht in einem Stadium, dass man die auch so bauen würde/könnte)

Cyphermaster
2024-08-09, 11:34:50
Unbewohnbar != unproblematisch.

Wenn radioaktives Material freigesetzt wird, verteilt es sich über den Globus, daher muß es nicht nur ein möglichst stabiles und von Naturkatastrophen ausreichend unbetroffenes Gebiet sein, sondern auch für Notfälle/Umlagerungen gut zugänglich (= mit Infrastruktur). Und gegen unbefugten Zugriff muß man es sichern. Ergo: Die Gründe, warum Regionen unbewohnt sind, sprechen praktisch immer auch gegen diese Bedingungen.

Gumril
2024-08-09, 11:47:50
Ich finde das wort endlager leider auch komplett absurd. M an braucht einfach immer zugang.
Hat man aus asse noch immer nichts gelernt?!

Ich bin mittlerweile so weit, dass es genug unbewohnbare regionen auf der welt gibt und man einfach dort bauen sollte. Vor der haustüre oder in der EU braucht das keiner.


Auf den Weg dahin passiert auch bestimmt nix.
Dann kannste das Zeug gleich in die Rakete packen und zur Sonne schießen.

Mortalvision
2024-08-09, 12:32:08
Wo es leider nicht ankommen kann. Gewöhnliche Raketen haben nicht genug Delta-V um sie zur Sonnenoberfläche abzubremsen (also die Reduktion der Orbitalgeschwindigkeit)

Karümel
2024-08-09, 12:40:38
Unbewohnbar != unproblematisch.

Wenn radioaktives Material freigesetzt wird, verteilt es sich über den Globus, daher muß es nicht nur ein möglichst stabiles und von Naturkatastrophen ausreichend unbetroffenes Gebiet sein, sondern auch für Notfälle/Umlagerungen gut zugänglich (= mit Infrastruktur). Und gegen unbefugten Zugriff muß man es sichern. Ergo: Die Gründe, warum Regionen unbewohnt sind, sprechen praktisch immer auch gegen diese Bedingungen.


Wäre es (für Deutschland da die Kraftwerke ja nicht mehr produzieren) den ganzen Kram im jeweiligen Kraftwerk zu lassen?

redpanther
2024-08-09, 12:40:45
Wo es leider nicht ankommen kann. Gewöhnliche Raketen haben nicht genug Delta-V um sie zur Sonnenoberfläche abzubremsen (also die Reduktion der Orbitalgeschwindigkeit)

Warum sollte man abbremsen wollen????

Wäre es (für Deutschland da die Kraftwerke ja nicht mehr produzieren) den ganzen Kram im jeweiligen Kraftwerk zu lassen?
Macht man ja derzeit. Sozusagen, temporäre Endlager LOL

Surrogat
2024-08-09, 12:55:07
Dann kannste das Zeug gleich in die Rakete packen und zur Sonne schießen.


*gähn* :rolleyes:
ab ca. 06:05, aber das Vid ist insgesamt sehr sehenswert

awwCj4NnGdk

Spring
2024-08-09, 12:57:58
Auf den Weg dahin passiert auch bestimmt nix.
Dann kannste das Zeug gleich in die Rakete packen und zur Sonne schießen.

Das ist mit Abstand die blödeste Idee.
Richtig lustig wenn die Trägerrakete in der Atmosphäre hochgeht, schafft keine Atombombe, diese Art der nuklearen Verseuchung.

Und selbst wenn die Raketen 10000%ig sicher wären, wäre es so schweineteuer (noch mehr als ein irdisches Endlager), dass der teure Atomstrom vergoldet wird.

redpanther
2024-08-09, 13:20:53
*gähn* :rolleyes:
ab ca. 06:05, aber das Vid ist insgesamt sehr sehenswert

https://youtu.be/awwCj4NnGdk

Wieso musst du gähnen? Denkst du das ist alles Allgemeinwissen?
Das mit der Sonne wusste ich nicht, und nehme daher auch meinen Kommentar zum Abbremsen zurück.

Vid ist sehr nice, und ich kannte es glaube ich noch gar nicht, oder ich habs wieder vergessen.

Aber ich hatte den Kommentar "dann können wir es auch gleich zur Sonne" schießen aber eher Ironisch verstanden.
Das Raketen Allgemein keine Gute Idee dafür sind, sollte dann tatsächlich recht einleuchtend sein.

Surrogat
2024-08-09, 14:26:28
Wieso musst du gähnen? Denkst du das ist alles Allgemeinwissen?

War doch nicht gegen dich oder überhaupt abwertend gemeint
Gähn deswegen, weil sich natürlich schon vor Jahrzehnten Leute darüber Gedanken gemacht haben, das sollte einem schon klar sein.
Bei so einem wichtigen Thema dürfte schon jegliche Lösung zur Gänze diskutiert worden sein

PS: Auch lustig das sich wirklich niemand Gedanken über ein Endlager der ebenfalls radioaktiven Kohleasche aus unseren Kraftwerken Gedanken macht, aber das scheint ja so ok zu sein X-D

Palpatin
2024-08-09, 14:40:14
Macht man ja derzeit. Sozusagen, temporäre Endlager LOL
Ja wobei man das ja eher auf dem Gelände lagert. Die Kraftwerke selbst sollen ja zurückgebaut werden. Von z.B. Isar 2 soll ja in 30 Jahren nichts mehr zu sehen sein. Da drängt sich schon die Frage auf ob man nicht die Kühltürme in Zwischenlösungen umbauen könnte. Ist ja schonmal jede Menge Stahlbeton verbaut......

Mortalvision
2024-08-09, 15:52:10
Welche sndere Anlage braucht derart viel Kühlung? Chipfabriken?

redpanther
2024-08-09, 16:23:18
Ja wobei man das ja eher auf dem Gelände lagert. Die Kraftwerke selbst sollen ja zurückgebaut werden. Von z.B. Isar 2 soll ja in 30 Jahren nichts mehr zu sehen sein. Da drängt sich schon die Frage auf ob man nicht die Kühltürme in Zwischenlösungen umbauen könnte. Ist ja schonmal jede Menge Stahlbeton verbaut......

Man kann ja den Zaun und die Wachleute stehen lassen.
Andert ja nix an der Situation, oder? Wer braucht schon Beton :biggrin:

Der_Korken
2024-08-09, 17:36:02
Aus einer wissenschaftlichen Perspektive halte ich die großen Zeiträume, in denen der Atommüll weiterstahlt, gar nicht für so ein großes Problem. Die Wissensvermehrung der Menschheit ist so schnell, dass wir in spätestens 100 Jahren zuverlässige Methoden entwickelt haben werden, um den Großteil des Atommüll zu entschärfen. Es gibt bereits (in der Theorie) Verfahren, die afaik 95% der Radioaktivität von existierendem Atommüll noch weiterverwenden könnten und dabei Spaltprodukte mit deutlich kleineren Halbwärtszeiten (30 Jahre statt >1000 Jahre) hinterlassen. Ich halte es für sehr viel wahrscheinlicher, dass die Menschheit in den nächsten 100 Jahren an etwas anderem ausstirbt, als dass Atommüll zu einem ernsthaftem Problem für uns werden könnte. Man muss mal in Relation dazu sehen wie unfassbar dämlich sich einige Länder bei Atommüll bereits angestellt haben und wie "gering" die Folgen davon bisher geblieben sind: https://de.wikipedia.org/wiki/Karatschai-See. Nicht dass ich so ein Verhalten irgendwie schönreden möchte, aber setzt man die Auswirkungen von Nuklearkatastrophen mal ins Verhältnis zum Klimawandel, wäre es vielleicht ein besserer Deal für die Menschheit, wenn sie ihren Atommüll einfach gesammelt in irgendeinen entlegenen See kippt, wenn als "Gegenleistung" das Klima wieder resettet wird.

Iscaran
2024-08-09, 17:41:29
Aus einer wissenschaftlichen Perspektive halte ich die großen Zeiträume, in denen der Atommüll weiterstahlt, gar nicht für so ein großes Problem. Die Wissensvermehrung der Menschheit ist so schnell, dass wir in spätestens 100 Jahren zuverlässige Methoden entwickelt haben werden, um den Großteil des Atommüll zu entschärfen. Es gibt bereits (in der Theorie) Verfahren, die afaik 95% der Radioaktivität von existierendem Atommüll noch weiterverwenden könnten und dabei Spaltprodukte mit deutlich kleineren Halbwärtszeiten (30 Jahre statt >1000 Jahre) hinterlassen

Nichts gegen deinen Glauben an den Wissensfortschritt - aber mit solchen Spekulationen kann man auch mal schnell 100 Jahre daneben liegen.

Kernfusion ist auch seit den 50er Jahren ein Konzept und seit den 60er Jahren, heisst es "in 20 Jahren haben wir den Durchbruch geschafft"...

Funktionierende Fusionsreaktoren gibt es nach wie vor keine...

Spring
2024-08-09, 17:46:32
Aus einer wissenschaftlichen Perspektive halte ich die großen Zeiträume, in denen der Atommüll weiterstahlt, gar nicht für so ein großes Problem. Die Wissensvermehrung der Menschheit ist so schnell, dass wir in spätestens 100 Jahren zuverlässige Methoden entwickelt haben werden, um den Großteil des Atommüll zu entschärfen.

Wieder Märchenstunde im 3DC? Oder was soll die Verharmlosung?

Hier brauchen einige scheinbar echt bissl Atommüll im Keller oder Garten und klar zu kommen.

Weiß gar nicht wo man das anfangen soll, bei den geringen Folgen des Karatschi Sees vielleicht.

"Die Strahlungsbelastung am Ufer des Sees lag vor oder um 1991 im am stärksten belasteten Bereich bei etwa 6 Gray pro Stunde.[6] Für ungeschützte Menschen wäre diese Strahlung bereits nach einer Stunde tödlich.[9] Laut russischen Wissenschaftlern riskiert jeder, der sich in der Nähe des Sees aufhält, eine akute Strahlenkrankheit.[10] Es kann für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden, dass das Wasser des Sees über Grundwasserströme in Kontakt mit dem Fluss Tetscha und damit dem Ob kommt. Auf diese Weise könnte die Radioaktivität auch den Arktischen Ozean erreichen."
"
Details...

Cyphermaster
2024-08-09, 17:58:00
wenn als "Gegenleistung" das Klima wieder resettet wird.Würde es ja nicht.
Nutzung von Kernenergie holt kein Gramm Kohlendioxid aus der Luft, das schon emittiert wurde, genau wie der Abbau von fossilen Kraftwerken und der Neubau von Kernkraftwerken das nicht täte (sogar das Gegenteil).

Aktuelle Unfälle haben bereits ganze Regionen dauerhaft für menschliche Besiedlung unbrauchbar gemacht, sowie die mutagene Belastung noch weit größerer Bereiche meßbar erhöht. Emissionen größeren Umfangs würden deutlich fühlbarere negative Folgen haben, egal ob man sie "toleriert" oder ob in Form einer versehentlichen Freisetzung. Vervielfachte Krebs- und Mißbildungsraten bei Kleinkindern beispielsweise. Oder latente/chronische Schwermetallvergiftungen (Plutonium, Uran, Thorium usw. sind auch chemisch nicht grade unproblematisch).

Wir werden schon jetzt sehr, sehr, sehr, sehr, wirklich sehr lange und mit entsprechendem Aufwand und Risiko den Müll über Generationen hinweg "betreuen" müssen, den wir erzeugt haben, und den die existierenden Meiler noch erzeugen werden. Wir sollten nur dann da noch eine Schippe drauflegen, wenn wirklich jegliche anderen Optionen ausgeschöpft sind.

Der_Korken
2024-08-09, 18:03:26
Nichts gegen deinen Glauben an den Wissensfortschritt - aber mit solchen Spekulationen kann man auch mal schnell 100 Jahre daneben liegen.

Gut, dann eben 200 Jahre. Das ist immer noch weit von den Horrorrechnungen entfernt, dass wir ab jetzt für Jahrzehntausende massive Hochsicherheitstrakte aufrecht erhalten müssen oder die geologische Stabilität von Lagern sicherstellen müssten für Zeiträume, die die historische Spanne bisheriger menschlicher Zivilisation um das 100- oder 1000-fache übersteigen.


Weiß gar nicht wo man das anfangen soll, bei den geringen Folgen des Karatschi Sees vielleicht.

[...]

Details...

Ketzerische Frage: Wieviel Prozent der Erdoberfläche ist dadurch unbewohnbar geworden?

Ich habe ja nicht gesagt, dass es eine gute Idee wäre unseren Müll im Bodensee zu verklappen (und schon gar nicht komplett ohne Schutzbehältnisse...), aber selbst dafür, dass man am Karatschi-See fast schon mit Absicht eine möglichst große Nuklear-Katastrophe herbeiführen wollte, finde ich die Schäden (im Verhältnis zu z.B. Klimawandelschäden), schon erstaunlich gering.

Cyphermaster
2024-08-09, 18:15:21
Ich habe ja nicht gesagt, dass es eine gute Idee wäre unseren Müll im Bodensee zu verklappen (und schon gar nicht komplett ohne Schutzbehältnisse...), aber selbst dafür, dass man am Karatschi-See fast schon mit Absicht eine möglichst große Nuklear-Katastrophe herbeiführen wollte, finde ich die Schäden (im Verhältnis zu z.B. Klimawandelschäden), schon erstaunlich gering.
Du hast einfach nicht verstanden, daß diese Schäden nicht statisch sind, sondern sich immer noch weiter ausbreiten. Durch die Verteilung verringert sich die Belastung an den Stellen, an der sie sich anfangs konzentriert - aber bis man z.B. in der Gegend von Chernobyl wieder dauerhaft ohne größere erwartbare Gesundheitsschäden leben können wird, wird es sehr lange dauern. Dafür steigt die Belastung in größerer Distanz an (was ggf. zu einem Wachsen der Sperrzone führt) - und das nicht mal linear, weil es auch Akkumulationseffekte gibt. Hierzulande werden z.B. trotz der großen Entfernung noch immer jedes Jahr eine große Menge Wildschweine als Sondermüll entsorgt statt gegessen, weil sie durch die Nahrungskette so stark radioaktiv belastet sind. Und bei uns kam vergleichsweise kaum was an radioaktivem Material runter...
Man kann noch heute durch die Auswirkungen der oberirdischen Atomtests ermitteln, ob ein Stück Stahl vor oder nach dem Beginn der Tests erzeugt wurde, überall auf der Welt.

Provokant zugespitzt: Wie viele % der Ernährungs-/Wonungs- und sonstiger Lebensgrundlagen der aktuellen Weltbevölkerung hältst du für verzichtbar?

Gumril
2024-08-09, 18:48:23
Danke für das Video.
Aber wie @redpanther richtig anmerkte war das in die Sonne schießen Ironisch gemeint.
Wollte halt mal keinen Smiele benutzen.

Simon Moon
2024-08-09, 18:50:20
z.B. in der Gegend von Chernobyl wieder dauerhaft ohne größere erwartbare Gesundheitsschäden leben können wird, wird es sehr lange dauern.

"Sehr lange" ist ja immer ziemlich relativ. Als Kind fand ich die Sommerferien gehen sehr lang. Kann man da nicht etwas spezifischer werden? Klar, ein genaues Jahr wird schwierig moeglich aber z.b. in Prozent zur Erdgeschichte faend ich jetzt ganz interessant.

Spring
2024-08-09, 19:11:36
Ketzerische Frage: Wieviel Prozent der Erdoberfläche ist dadurch unbewohnbar geworden?



Nach einer Trockenheit trug der Wind im Jahre 1968 radioaktiven Staub von der trockengefallenen, früher vom See bedeckten Fläche weg und belastete eine halbe Million Menschen sowie eine Fläche von 1.800 km² mit 185 Peta-Becquerel an Strahlung (fünf Millionen Curie),einer ähnlichen Aktivität, wie sie in Hiroshima nach dem Abwurf der Atombombe Little Boy freigesetzt wurde.

Brauchst nicht Prozenten kommen auch nicht Simon Moon mit "Erdgeschichte" und "was ist sehr lange".

Lang genug das die nächsten Generationen dafür blechen dürfen, mit ihrer Gesundheit oder eben viel Geld.

Urandioxid hat eine Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren, reicht Dir das?
Das Cäsium-137 gnädigerweise nur 30 Jahre hat, ist gut für uns, hilft aber Pripyat und Umgebung nicht.

Unyu
2024-08-09, 19:32:19
Provokant zugespitzt: Wie viele % der Ernährungs-/Wonungs- und sonstiger Lebensgrundlagen der aktuellen Weltbevölkerung hältst du für verzichtbar?Meinst du Windräder? Beim Anblick von Teilen Deutschlands ist das der Fall, die Flächen sind geopfert worden.

Immer wieder Tschernobyl ist ein ganz blödes Beispiel: Es war ein politischer Fehler mit einem Reaktortyp, den wir heute nicht kennen in einem Land, das weiterhin auf Atomkraft setzt und diese Stand heute ausbaut während es in einem Krieg ist. Sicher genug?

Tschernobyl hat zudem den Fallout großflächig verteilt, eben dank seiner Bauweise. Und jetzt wo du gegen Atomkraft bist, wegen Tschernobyl, müsstest du sofort ein Endlager parat haben oder mit dem Bau beginnen. Nicht 2074. Das ist kein Atomausstieg. Das ist keine Lösung, das ist nichts, gar nichts.

Spring
2024-08-09, 19:40:28
Meinst du Windräder? Beim Anblick von Teilen Deutschlands ist das der Fall, die Flächen sind geopfert worden.

Immer wieder Tschernobyl ist ein ganz blödes Beispiel: Es war ein politischer Fehler mit einem Reaktortyp, den wir heute nicht kennen in einem Land, das weiterhin auf Atomkraft setzt und diese Stand heute ausbaut während es in einem Krieg ist. Sicher genug?

Tschernobyl hat zudem den Fallout großflächig verteilt, eben dank seiner Bauweise. Und jetzt wo du gegen Atomkraft bist, wegen Tschernobyl, müsstest du sofort ein Endlager parat haben oder mit dem Bau beginnen. Nicht 2074. Das ist kein Atomausstieg. Das ist keine Lösung, das ist nichts, gar nichts.

Nächste Verharmlosung: Windräder sind ja so schlimm gegen AKWs :freak:
Dummerweise haben Windräder nicht hunderttausende (wenn das reicht) km² unbewohnbar gemacht bzw stark belastet.

Jeder Reaktor der eine Kernschmelze hinter sich bringt, hat Schwierigkeiten das Corium zu halten, auch mit (modernen) Core Catcher hast du dann hunderte Tonnen hochradioaktiven Abfall (Tschernobyl: ~200t !), der Mrd Jahre strahlt.
Das Corium zerfällt durch seine hohe Radioaktivität auch gerne einfach an der Oberfläche zu Staub, der dann vom Wind/Luftzug weggetragen wird. Plus damals die 600-800k Liquidatoren (WHO Angabe!) die verstrahlt worden sind. Sowas mit Windrädern auch nur annähernd zu vergleichen ist irrsinnig.

Das 2074 einfach die Unfähigkeit beweist, wie man damit umgeht, macht es nicht besser.

Simon Moon
2024-08-09, 20:16:17
Urandioxid hat eine Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren, reicht Dir das?

Krass, dann gibts also Kohlenstoff Isotope die mehr strahlen? :eek:

Unyu
2024-08-09, 21:10:59
Nächste Verharmlosung: Windräder sind ja so schlimm gegen AKWs :freak:
Dummerweise haben Windräder nicht hunderttausende (wenn das reicht) km² unbewohnbar gemacht bzw stark belastet.
Flächen Verbrauch. ;D


Das 2074 einfach die Unfähigkeit beweist, wie man damit umgeht, macht es nicht besser.
Es beweist das die, die aussteigen wollen bzw. Ausgestiegen sind gar nicht fähig oder willens sind aus zu steigen obwohl sie vorgeben Ausgesteigen zu sein.

Wenn man sagt Atomausstieg 2024, dann gehört ein Endlager dazu. Und nicht eines in 2074 vielleicht, vielleicht auch später (nie)

Surrogat
2024-08-09, 21:57:38
Oder latente/chronische Schwermetallvergiftungen (Plutonium, Uran, Thorium usw. sind auch chemisch nicht grade unproblematisch).

Sich mit Plutonium eine Schwermetallvergiftung einfangen?
Ich denke nicht das man das wirklich schaffen kann, siehe auch: https://nuklearia.de/2023/02/27/der-gefaehrlichste-stoff-der-welt/

Sehr aufschlussreich, wie ich finde

Simon Moon
2024-08-09, 22:26:27
Sich mit Plutonium eine Schwermetallvergiftung einfangen?
Ich denke nicht das man das wirklich schaffen kann, siehe auch: https://nuklearia.de/2023/02/27/der-gefaehrlichste-stoff-der-welt/

Sehr aufschlussreich, wie ich finde

Die USA durften ja mal eine Zeit lang in Nord Korea deren Anlagen besichtigen. Da hat dann so ein Dude mal dem US Inspektor stolz praesentiert, was die da schon alles fertig gebracht haben. Der war aber ziemlich ueberrumpelt und hatte keine Messinstrumente da und naja, so ne silbrige Kugel kann dir jeder zeigen. Aber Plutonium ist ja sehr dicht, also hat der Inspector die Kugel halt mal in die Hand genommen und gemerkt, dass sie schwer ist und auch noch eine gewisse Waerme abstrahlt.

Wirklich akut gefaehrlich wird das ja erst, wenn man die aus dem Zerfall abgespalteten Protone nicht mehr weglaesst. Dann loest man die Kettenreaktion aus, die das Zeugs heftig strahlen laesst. Aber halt auch nur relativ "kurz" (im Vergleich zur normalen Halbwaertszeit) und dann ist das Zeug zerfallen und man braucht neue Brennstaebe. Und das ist es eigentlich immer: Entweder du hast halt so Caesium Isotope die heftig strahlen, aber nach ein paar Jahren zerfallen sind oder sowas wie Urandioxid, dass so schwach strahlt, dass man kaum die Halbwertszeit bestimmen kann.

Natuerlich ist der Atommuell nicht ungefaehrlich, aber global betrachtet duerfte wohl die Strahlung mehr aufgrund von Kohlekraftwerken, denn wegen Atomkraftwerken zugenommen haben. Auch die Umwirkungen auf die Umwelt bleibt in jedem Fall regional beschraenkt und hat sich in ein paar 10k Jahren wohl erledigt - unser CO2 Ausstoss hat jedoch gute Chance das Klima global und vielleicht fuer Millionenen von Jahren zu veraendern. Das sind ganz andere Dimensionen... aber gut, wir koennen uns natuerlich darauf aufhaengen, dass irgendeine Zivilisation nach uns bei der Entdeckung eines Atommuelllagers noch zu einer wissenschaftlichen Erkenntnis gelangen koennte.

Iscaran
2024-08-09, 23:58:42
Sich mit Plutonium eine Schwermetallvergiftung einfangen?
Ich denke nicht das man das wirklich schaffen kann, siehe auch: https://nuklearia.de/2023/02/27/der-gefaehrlichste-stoff-der-welt/

Sehr aufschlussreich, wie ich finde

Naja - das ist aber auch nur beschränkt auf die Weltsicht von B. Cohen, dessen Buch von 1985 mehrfach zitiert wird.

Seitdem wurde doch bestimmt weiter an der Toxizität von Pu geforscht - kamen da keine neuen Erkenntnisse dabei raus?

hmmmm...

In diesem Review aus dem Jahr 2010 auf 320 Seiten zusammengefasst das Toxizitätsprofil von Pu:
https://www.atsdr.cdc.gov/toxprofiles/tp143.pdf

Da steht immer noch nicht, das es annähernd so harmlos ist wie Cohen 1985 aufgrund einer recht beliebigen, ziemlich dünnen, eher Anekdotischen Studienlage gefunden hat.

Ich würde also so Fakten von Lobby-Seiten (wie z.B. Nuklearia) mit einem Gewissen Maß Skepsis betrachten.

Da man bei Atomunfällen das Verstauben von Pu kaum verhindern kann ist also in solchen Fällen das Expositionsrisiko auch für andere normalerweise nicht mit Pu in Kontakt tretende Personen nicht zu vernachlässigen.

Da steht dass ca 10^8 Atome Pu-239 in etwa 0.1mBq Strahlung entsprechen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Plutonium#Gewinnung_und_Darstellung

In den Studien mit Hunden reichen Dosen um 1 kBq/ kg Hund um relativ sicher zu einem Tödlichen Ereignis zu führen (z.B. Kapitel 2 in Review oben)

1 kBq/kg Hund sind sind in der Regel recht linear auf Menschen übertragbar.

Also bei Mensch(50-100 kg) 50-100 kBq dann exodus, vielleicht nicht sofort aber binnen gewisser Zeiträume. Ausnahmen können natürlich vorkommen. Ist halt doof mit Statistischen Wahrscheinlichkeiten bei individuellen Verläufen. Hat die Masse aber auch schon bei Corona nicht verstanden.

Also 100 kBq / 0.1mBq*10^8 Atome => 0.1*10*1000*1000*10^8 => ca 10^17 Atome

Das sind 0.166 µMol Pu-239 oder in Gramm Staub umgerechnet eta 0.166x10-7 mol *239 g/mol = 3.97x10^-5 Gramm

Man könnte auch 39.7 µg Pu sagen.

Solche Mengen einzuatmen kann schnell passieren, wenn mal entsprechende Mengen Pu irgendwo in einem Atomunfall freigesetzt werden.

Die ganzen Todesfälle in Majak und anderen Orten wo es zu Unfällen mit Pu-239 kam (meist wurden dabei Flüssigkeiten von Pu-Nitrat verschüttet) oder PuO2 Stäube verteilt) führten bei den beteiligten Arbeiter auch sehr häufig zum Tod.

Allerdings waren die Aufgenommenen Mengen in allen diesen Fällen natürlich erheblich.

Die Argumentationskette von Nuklearia basiert also darauf, dass man Risiken ruhig eingehen kann, weil es passiert ja viel weniger als man meint.

Kann ich nicht nachvollziehen. Und deckt sich auch nicht mit dem aktuellen Wissenstand zur Toxizität von Pu.

Es gibt auch noch neuere Studien zur Toxizität von Pu, z.B. vom July 2024:
Leider Paywall - aber vielleicht hat der eine oder andere ja einen Uni-Zugang:
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0265931X24000985


Was ich aber noch finden konnte ist diese neuere Review Studie (2016), welche auch sehr viele Zahlen, inkl. Modellrechnung vs tatsächliche Fallzahlen präsentiert.
https://remcp.hirosaki-u.ac.jp/wp-content/uploads/2017/05/rem_vol5no2_02_SatoshiSato-1.pdf

Gerade die Manhattan-Projekt Toxizitätsstudie wird da stark diskreditiert, da sehr wenig über die genauen Dosisaufnahme bekannt ist - vermutlich wurden die Manhattan-Arbeiter nicht "Lungengängig" verstrahlt, sondern eben nur an der Haut...klar macht das dann unterschiede.

Dazu kommt noch das Pu relativ lange im Körper verweilt...

Hmmm....irgendwie kann ich der Cohen-Argumentationskette von 1985 nicht so gaaaanz folgen.

=Floi=
2024-08-10, 08:12:52
Unbewohnbar != unproblematisch.




ich meinte unberwohnbar, weil dort schon alles verstrahlt ist. Gib in russland mehrere gebiete und wo anders sicherlich auch.
Es reichen ja dann 100m tiefe und eine ordentliche lagerung und nicht verklappung.
Ich finde den ansatz, wer es produziert muss sich auch drum kümmern löblich, aber am ende würde eine ausländische lagerung mehr sinn machen.


Transport per bahn sollte problemlos sein.

Fliwatut
2024-08-10, 08:57:51
Die german angsthasen mal wieder ;D

Cyphermaster
2024-08-10, 09:17:53
ich meinte unberwohnbar, weil dort schon alles verstrahlt ist. Gib in russland mehrere gebiete und wo anders sicherlich auch.
Es reichen ja dann 100m tiefe und eine ordentliche lagerung und nicht verklappung.Bei einer "ordentlichen Lagerung" könnte man damit auch woanders hin. Das Problem ist doch genau, daß man eben dafür noch keinen Ansatz gefunden hat, der ausreichende Sicherheit gegen einen Austritt (und damit eine Verbreitung der Kontamination) bei akzeptabel geringem Aufwand über lange Zeit garantieren kann. Und das, obwohl die Skandinavier kilometertief in stabilsten Granit und Gneis für ihre Lagerstätte bohren, nicht nur 100m.

Ich befürchte allerdings, am Ende wird es drauf hinaus laufen, daß es nirgendwo und niemals einen Lagerplatz gibt, den man sozusagen "vergessen" kann nach der Einlagerung und maximal unbefugten Zutritt unterbinden. Sondern daß wir eine Art "verbesserte, rollierende Zwischenlager" konstruieren müssen, die regelmäßig kontrolliert, und bei auftretenden Schäden in eher überschaubaren Zeitfenstern in neue Lagerstätten umgelagert werden müssen. Inklusive dem erhöhten aktiven (statt bisher geplant passiven) Sicherungsaufwand gegen Naturkatastrophen.
Ich finde den ansatz, wer es produziert muss sich auch drum kümmern löblich, aber am ende würde eine ausländische lagerung mehr sinn machen.... außer du wohnst plötzlich in so einem "Ausland", wo gelagert werden soll...
Aber ja, wenn man einen vernünftigen Lagerplatz finden kann, sollte der gemeinsam genutzt werden, egal wo er liegt.
Die german angsthasen mal wieder ;D
Dieser "german angsthase" hier hat schon mal in einem AKW seine Brötchen verdient, also wenigstens ein klein wenig Ahnung von ionisierender Strahlung und so.

Cyphermaster
2024-08-10, 09:28:02
Sich mit Plutonium eine Schwermetallvergiftung einfangen?
Ich denke nicht das man das wirklich schaffen kann, siehe auch: https://nuklearia.de/2023/02/27/der-gefaehrlichste-stoff-der-welt/

Sehr aufschlussreich, wie ich finde
Nach DER Quelle ist Kerntechnik auch was, was du dir am Besten als neues Heizsystem im Haus installierst, und von jedem Klempner gewartet werden kann. Ich persönlich würde das mit eher einem Fragezeichen versehen. Einem großen...

Die Toxizität vieler Stoffe, die im Bereich der Kerntechnik vorkommen, ist in der Medizin jetzt nicht gerade etwas ganz Neues. Und da Toxizität auch bei den "stabilen" Isotopen gegeben ist, und sich anorganische Stoffe/Elemente nicht irgendwie "abbauen", bleibt die der Zerfalls-Endprodukte auch für eine (wirklich) unbegrenzte Zeit erhalten, wenn sie nicht mehr strahlen. International wird massiv darauf geachtet, daß die Exposition von sowas wie Schwermetallen (vor Allem Blei, Cadmium, Quecksilber) tunlichst reduziert wird. Aus guten Gründen.

Unyu
2024-08-10, 09:51:23
Ich finde den ansatz, wer es produziert muss sich auch drum kümmern löblich, aber am ende würde eine ausländische lagerung mehr sinn machen.
Wer es produziert, sprich die Förderstätte in Kanada, Australien, Kasachstan, Niger und Russland? Alles schön weit weg.

Bei anderen Müll sieht das anders aus. Der wird sehr wohl auch exportiert. China hat doch lange europäisches Plastik verwertet. Bei "Atommüll" muss nun jedes kleine Land eine Lösung finden, insgesamt also viel teurer und schlechter (!) als wenn man sich mehr zusammen tun würde. Und da manche Länder das weiter verwerten werden, wäre verbudeln in undichten Fässern, achtlos auf Halde kippen und später wieder herausholen inkl. Totaler Umweltkatastrophe wie in Deutschland, nicht so nötig.

Ich schätze der stümperhafte Umgang in der Asse ist mit ein Grund für die Atomkraft Ablehnung in Deutschland. Nur ist dieses Problem bereits Realität. Keine Zukunftsvision, nicht rückgängig zu machen, egal wie es weiter geht.

Fliwatut
2024-08-10, 10:59:35
Dieser "german angsthase" hier hat schon mal in einem AKW seine Brötchen verdient...
Im bible belt (USA) oder in Israel? :biggrin:

Cyphermaster
2024-08-10, 11:19:01
Im bible belt (USA) oder in Israel? :biggrin: Auch, wenn das hier ein Nerdforum ist, kennen einige hier die Welt nicht nur von Reisen mit dem Finger auf der Karte oder aus dem Internet. :comfort:
(Bible Belt käme sogar fast hin - aber dem hiesigen. :wink:)

Fliwatut
2024-08-10, 11:43:39
Das tut mir sehr leid für dich:comfort:

Cyphermaster
2024-08-10, 11:57:48
Du kannst ja auch mal eine Erkenntnisreise machen und schauen, in welchen Reaktoren ein JEF 10 BB 001 verwendet wurde. Dann dürftest du wissen, wo ich war. Oder wir veranstalten eine Schnitzeljagd über die Maße des Kerininnenmeßsystems. (Oder ich mach was Produktiveres - was vermutlich die größten Chancen hat zu passieren)

=Floi=
2024-08-10, 12:02:03
https://de.wikipedia.org/wiki/Kerntechnische_Anlage_Majak

Meinte ua solche orte und dann auch normal lagern.
Aber dort braucht sich keiner mehr über austretende strahlung gedanken machen.

Iscaran
2024-08-10, 13:28:16
https://de.wikipedia.org/wiki/Kerntechnische_Anlage_Majak


Hmmmm da steht z.B. auch was interessantes:
Eine Dürre-Periode im Frühjahr 1967 führte zu einem absinkenden Wasserspiegel des als Zwischenlager genutzten Karatschai-Sees. Starke Winde verfrachteten zwischen dem 10. April und dem 15. Mai radioaktiv belastete Sedimentstäube von den trockenen Ufern über ein Gebiet von 1.800 bis 5.000 km2. Ihre Gesamtaktivität wird von verschiedenen Quellen auf 22 TBq bis 220 TBq (2,2 bis 22 · 1013 Bq) geschätzt.


Nice - man stelle sich mal vor ein Gebiet von 5.000 km^2 in Deutschland würde über Nacht wegen Staubstürmen im Züge einer unerwarteten Dürrperiode quasi unbewohnbar.

Ja - definitiv alles safe.

Cyphermaster
2024-08-10, 13:33:16
https://de.wikipedia.org/wiki/Kerntechnische_Anlage_Majak

Meinte ua solche orte und dann auch normal lagern.
Aber dort braucht sich keiner mehr über austretende strahlung gedanken machen.Ich glaub, du machst dir da ein paar Gedanken zu wenig. Egal, ob durch mangelnde Eindämmungsmaßnahmen oder Unfälle, freiwerdendes Material ist IMMER ein Problem, weil es sich verteilt. So weit sind wir uns einig, oder?
Und wenn du so viel Strahlungsintensität an einer Stelle zusammenbringst, daß du leckschlagende Lagereinrichtungen nicht mehr sanieren und den Austritt verhindern kannst (vorausgesetzt, du bekommst das überhaupt mit; das bedingt ja schon Vorkehrungen für regelmäßige Inspektionen + Messungen), was bekommst du in Konsequenz?

Nimm Chernobyl, da hat man genau dieses Problem mit dem havarierten Reaktorblock. Die ersten Eindämmungsmaßnahmen waren imperfekt, es kam weiteres strahlendes Material in die Umwelt. Sanieren geht wegen der Strahlungswerte und der Freisetzung von noch mehr Material dadurch dort nicht. Also hat man gegen weitere Freisetzung ein größeres Containment drum herum gebaut. Das bröckelt jetzt auch, und man kriegt auch das nicht repariert, also baut man ein noch größeres Containment über das ehemalige Containment, das die nächsten 100-150 Jahre überdauert. Und nach den 100-150 Jahren... Umgekehrter Matroschka-Effekt, bis entweder die Verdünnung durch Verteilung oder das Abklingen des Materials erträglich niedrige Werte erzeugen.
Wie das mit noch weniger aufwendigen Sicherungsmaßnahmen (= "normaler Lagerung") aussähe, kann man sich vorstellen. Und das, wenn alles optimal läuft, also keine Unfälle, keine Naturkatastrophen, nix.

Unyu
2024-08-10, 16:36:01
https://de.wikipedia.org/wiki/Kerntechnische_Anlage_Majak

Meinte ua solche orte und dann auch normal lagern.
Aber dort braucht sich keiner mehr über austretende strahlung gedanken machen.
Ist ja leider im falschen Land.

Und wer soll in dieser Umgebung die Lagerung vollziehen? Arme Kerle. Dann kann man das Zeug auch weiter in rostigen Fässern die Asse runter schütten.

Spring
2024-08-10, 17:12:27
Paar Leute sind hier Faktenresistent, da machste nix.

Geil wie Majak und der Karatschisee hier als Eigentore genannt wurden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Unf%C3%A4llen_in_kerntechnischen_Anlagen

harmlos :freak:

=Floi=
2024-08-16, 04:16:02
https://de.wikipedia.org/wiki/USS_Seawolf_(SSN-575)

Die radioaktive Reaktorabteilung, die in der Folge aus der Seawolf entfernt worden war, wurde von der Navy in einen Edelstahl-Container eingeschweißt und 1959 circa 120 Kilometer vor der Küste Marylands in drei Kilometer tiefem Wasser verklappt.


Wäre mal interessant, wie viele zig tonnen über die jahre einfach irgendwo hingeschüttet wurden.

Iscaran
2024-08-16, 10:00:51
Wäre mal interessant, wie viele zig tonnen über die jahre einfach irgendwo hingeschüttet wurden.

Gibt ja durchaus Studien dazu...

http://prop1.org/2000/accident/1989/8907a1.htm

z.B.: 1965: Ein US-Bomber mit Nuklearsprengkopf 500 Meilen vor China ins Meer gefallen

1975: Feuer an bord der Belknap. nur 30 Cm entfernt vom Nuklearraketensilo gestoppt und das mitten im Mittelmeer. Wäre nice gewesen wenn das nicht gestoppt worden wäre, durch reinen Zufall.

uvm...

redpanther
2024-08-16, 10:34:49
Ja, das eine Militärische Nuke bisher noch nicht durch Unfall explodiert ist, grenzt an ein Wunder.
Alleine wieviele die USA bei Flugzeugen "verloren" hat. Krass.
Die sind natürlich mehrfach gesichert.
Aber bei einer die mal aus dem Bomber gefallen ist, haben sie im nachhinein festgestellt, das nur noch eine Sicherung aktiv war. So erinnere ich mich.

Topic: Wie und wo werden eigentlich die ganzen Atomwaffen entsorgt/endgelagert?
Hab dazu irgendwie noch nie was gehört?
Sind die nicht so Radioaktiv?
Der KKW Brennstoff ist es ja auch nicht, bis er nicht genutzt wurde.

ilPatrino
2024-08-16, 12:49:32
Topic: Wie und wo werden eigentlich die ganzen Atomwaffen entsorgt/endgelagert?
Hab dazu irgendwie noch nie was gehört?
Sind die nicht so Radioaktiv?
Der KKW Brennstoff ist es ja auch nicht, bis er nicht genutzt wurde.
die ausgemusterten bomben werden zu mox-brennstäben recycelt. europa hat z. b. jahrelang den russischen abrüstungs"abfall" verheizt

Palpatin
2024-08-16, 14:18:48
die ausgemusterten bomben werden zu mox-brennstäben recycelt. europa hat z. b. jahrelang den russischen abrüstungs"abfall" verheizt
War den Amis zu teuer:
https://www.deutschlandfunk.de/abruestung-usa-planen-neuen-weg-zur-atomwaffen-beseitigung-100.html
Oder ist das nicht mehr aktuell und es wurde doch fertig gestellt?

Surrogat
2024-08-20, 19:39:32
scheint als gäbe es Möglichkeiten, weit über 90% des radioaktiven Abfalls sinnvoll zu entsorgen, mit Lasern vielleicht sogar das üble Zeug, erstaunlich
Mal sehen was die Schweizer draus machen....

rLE0j1PQGPI

Iscaran
2024-08-21, 00:37:12
Cool. Wir brauchen dann nebst einer Transmutationsanlage, die bislang nicht mal im Ansatz als Prototyp steht wo man dann das super strahlende zeug gezielt irgendwie einbringt um es dann zu transmutieren. Dann entfernt man den Müll, trennt gaaanz einfach die relevanten hochstrahlenden Reste ab und vergräbt die dann für nur 500 Jahre...

Hmmm, ich glaube die Hossenfellner meint das ein bisschen Ironisch das ganze Video.

Finch
2024-08-21, 10:32:06
Die Anlage kann dann direkt neben einem Flüssigsalzreaktor und Fusionskraftwerk stehen.

Unyu
2024-08-21, 13:07:41
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/schweiz-daenemark-schmelzsalz-fluessigsalz-reaktor/
Ein neuer Reaktor im Schweizer Aargau. Zum Glück grenzt Deutschland nicht ans Aargau. ;D

Dort soll die Anlage auch errichtet werden und bereits 2026 in Betrieb gehen. ...
Übrig bleibt letztlich Müll, der nur ein paar 100 Jahre lang strahlt statt viele 1000.

registrierter Gast
2024-08-21, 16:15:01
Transmutation wird wahrscheinlich früher funktionieren als die Suche nach einem Endlager. :ulol: Also frühestens 2074 in Deutschland.
Und wenn Transmutation irgendwann funktioniert, sinken die Anforderungen an ein Endlager massiv. 500 Jahre sind eben viel weniger als über 100.000 Jahre.

Iscaran
2024-08-21, 22:40:24
Transmutation wird wahrscheinlich früher funktionieren als die Suche nach einem Endlager. :ulol: Also frühestens 2074 in Deutschland.
Und wenn Transmutation irgendwann funktioniert, sinken die Anforderungen an ein Endlager massiv. 500 Jahre sind eben viel weniger als über 100.000 Jahre.

Ja, nur brauchen wir 2075 auch keine AKWs mehr...
In 20 Jahren gibts ja Fusionskraftwerke ;D

Surrogat
2024-08-31, 10:02:23
die Suche nach einem Atommüllendlager scheint nur den Deutschen Sorgen zu bereiten, auf EU-Ebene dagegen, wird Atomenergie gepusht: https://archive.ph/0o9Kz

Scheinbar ist Deutschland hier der Fisch der gegen den Strom schwimmt....