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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Job-Dilemma


Gast
2017-06-16, 12:40:23
Ich brauche euren Ratschlag/ Einschätzung in Sachen Jobwahl.

Ausgangsituation.
Ich bin 40 Jahre Alt, seit knapp 1,5 Jahren an Multiples Sklerose erkrankt.
Ich arbeite in einen kleinen Betrieb seit 18 Jahren als technischer Zeichner.

Auf der aktuellen Arbeitsstelle herrscht folgende Situation.
Ab Juli meldet die Firma Insolvenz an, aber wir arbeiten „ganz normal“ weiter. Arbeit ist für die nächsten Monate gesichert. In die Insolvenz ist die Firma nur geraten das die öffentliche Hand die Rechnungen nicht bezahlt und dadurch uns ein paar Hunderttausend Euro fehlen.


Jetzt war ich gestern bei einer anderen Firma zu einem Vorstellungsgespräch, diese Firma hat mir einen Job angeboten. Auf den ersten Blick nicht schlecht, aber der neue Job wird wohl Zeitintensiver (sprich mehr Überstunden) und auch stressiger werden (was jetzt nicht so gut ist wegen meiner MS Erkrankung)

Das ist ein anderes Jobangebot erhalten habe habe ich heute in der Firma meinem Vorgesetzten erzählt und dieser möchte mich in der Firma halten. Ich würde auch (vorausgesetzt das mit der Insolvenz regelt sich alles und wir arbeiten weiter (Chance steht wohl zu 80-90%) in der Firma auch mehr Geld bekommen.

Jetzt habe ich quasi die Auswahl:
Alte Firma: Es ist nicht 100% sicher das wir weitermachen.
Lange Betriebszugehörigkeit
Die Chefs wollen mich unbedingt halten
Weniger Stunden pro Woche an Arbeitszeit
Mehr Urlaub (30 Tage im Jahr)
Job kenne ich und weiß was ich zu tun habe

Neue Firma
Keine Insolvenz, sprich Firma geht es gut (denke ich jedenfalls)
Chefs wollen mich auch
Mehr Stunden Arbeit die Woche (Stundenlohn wäre minimalst höher als in der alten Firma)
Wesentlich weniger Urlaub im Jahr (nur 20 Tage)
Job wäre was neues für mich, aber zum Teil auch das was ich jetzt mache, nur andere Sachlage)
Mehr Überstunden
Wohl mehr Stress
Für mich schlechter Arbeitszeiten.


Jetzt bin ich am grübeln was ich machen soll.
Einerseits weiß ich nicht wie es mit der alten Firma weitergeht, andererseits habe ich bedenken wegen meiner Krankheit. Also auch wenn man man nicht wegen der Krankheit kündigen kann, so ist doch schon sehr schlecht wenn ich jetzt einen MS Schub bekommen würde und ein paar Wochen ausfallen würde.

[dzp]Viper
2017-06-16, 12:59:45
Nur 20 Tage Urlaub?

Halsabschneider.. da würde ich nicht mal im Traum hin wechseln. Eine Firma die nur 20 Tage Urlaub im Jahr gibt und sogar mehr Überstunden verlangt... da klingeln bei mir alle Alarmglocken. Da ist der Arbeitnehmer nicht wirklich viel wert...

Dann doch lieber das (kleine) Risiko der alten Firma mit tragen und dort bleiben.

Rooter
2017-06-16, 13:09:02
Sehe ich ganz genau so.

MfG
Rooter

GSXR-1000
2017-06-16, 13:10:27
Ich würde allein deshalb deinen Job jetzt nicht kündigen, da du damit deine nicht unerheblichen Anwartschaften verlieren würdest (18 Jahre Betriebszugörigkeit). Die würde ich grade in der Situation nicht ohne Grund wegwerfen.
Zum anderen: Wenn es sich um eine Vollzeitstelle handelt, stehen Dir laut Bundesurlaubsgesetz afaik 24 Tage Mindesturlaub zu?
Dann noch die Frage: Führt die Erkrankung zu nennenswerten Einschränkungen bzw Behinderung? Wenn ja, solltest du auch das umgehend feststellen und dokumentieren lassen. Wirkt sich auch eher vorteilhaft für deinen AG aus (Stichwort Schwerbehindertenabgabe).

Radeonfreak
2017-06-16, 13:11:35
Ich würde auch in der alten Firma bleiben. Und selbst wenn die Firma pleite geht, als technischer Zeichner findet man sicher immer was.


Und nur 20 Tage? :ucrazy:

Morale
2017-06-16, 13:12:09
Zum anderen: Wenn es sich um eine Vollzeitstelle handelt, stehen Dir laut Bundesurlaubsgesetz afaik 24 Tage Mindesturlaub zu?
4 Wochen Urlaub stehen einem zu, da er vermutlich eine 5 Tage Woche hat ergo 20 Tage Urlaub.
24 Tage gilt für die 6 Tage Woche, da Samstag = Werktag (aber die wenigsten 6 Tage arbeiten)

Gast
2017-06-16, 13:45:36
Dann noch die Frage: Führt die Erkrankung zu nennenswerten Einschränkungen bzw Behinderung? Wenn ja, solltest du auch das umgehend feststellen und dokumentieren lassen. Wirkt sich auch eher vorteilhaft für deinen AG aus (Stichwort Schwerbehindertenabgabe).

Nein, zur Zeit habe ich keine Einschränkungen. Habe zwar ein "Attest" das dich MS habe und eine anerkannte Behinderung von 20%. Die 20% bringen weder mir noch dem Arbeitgeber nichts. Sind zu wenig Prozentpunkte.

Mortalvision
2017-06-16, 13:46:16
Bist du schwerbehindert? Dann würde ich unbedingt bei der alten Firma bleiben. Du könntest im Fall der Fälle immer noch wechseln, und du hättest ein nicht zu unterschätzenden Vorteil umfangreicher Leistungen der Agentur für Arbeit dadurch.

Gast
2017-06-16, 14:15:45
Bist du schwerbehindert? Dann würde ich unbedingt bei der alten Firma bleiben. Du könntest im Fall der Fälle immer noch wechseln, und du hättest ein nicht zu unterschätzenden Vorteil umfangreicher Leistungen der Agentur für Arbeit dadurch.

Schwerbehindert eigentlich ja, es sind aber nur 20%. Also habe ein Attest wo die 20% festgestellt worden sind.
Die 20% bringen mir und dem Arbeitgeber aber nichts, das sind zu wenig Prozentpunkte.

Rush
2017-06-16, 14:28:07
Alte Firma

Mortalvision
2017-06-16, 15:08:52
Hast du Fehlzeiten wegen der Krankheit?

Gast
2017-06-16, 15:34:43
Hast du Fehlzeiten wegen der Krankheit?

Also Krankheitstage?
Ja natürlich, Krankenhausaufenthalt wegen Schub oder im Dezember und Januar wegen anderer Erkrankungen die aufgrund meines geschwächten Immunsystem (wegen der MS Medikamente).

Aber so wie ich das hier lese gibt ist doch eine starke Tendenz.

Korfox
2017-06-16, 15:51:24
Alte Firma.
Die 80-90% Chance, dass es weitergeht würde ich festhalten, falls du das für realistisch hältst.
Zur neuen Firma:
Bei 250 Arbeitstagen/Jahr 10 Tage weniger Urlaub und mehr Überstunden kommst du halt auch mal gemütlich auf 10% mehr Arbeitszeit pro Mitarbeiter. Auf Kosten der MA kann man so ein Unternehmen natürlich auch gesund halten, macht aber dem MA wenig Spaß.

GBWolf
2017-06-16, 15:56:18
Würde bei der alten Firma bleiben. Wenn die zu macht kannste immer noch zur andern wechseln.

Mortalvision
2017-06-16, 16:39:35
Vor allem: die Lohnansprüche werden in einer Insolvenzzeit immer vorrangig behandelt, weil es sonst teuer werden kann...

Mosher
2017-06-16, 16:41:35
20 Tage Urlaub? Auf gar keinen Fall. Solche Läden sollten boykottiert werden.

GSXR-1000
2017-06-16, 17:36:26
20 Tage Urlaub? Auf gar keinen Fall. Solche Läden sollten boykottiert werden.
Wobei die Gesamtkonstellation eines Arbeitsverhältnisses natürlich schon aus deutlich mehr besteht als die Zahl der urlaubstage.

littlejam
2017-06-16, 19:22:43
Wobei die Gesamtkonstellation eines Arbeitsverhältnisses natürlich schon aus deutlich mehr besteht als die Zahl der urlaubstage.
Ist aber schon ein guter Indikator für oder in diesem Fall IMHO gegen den Arbeitgeber.

[x] Alter Arbeitgeber definitiv

Grüße

Dondy
2017-06-16, 19:57:35
4 Wochen Urlaub stehen einem zu, da er vermutlich eine 5 Tage Woche hat ergo 20 Tage Urlaub.
24 Tage gilt für die 6 Tage Woche, da Samstag = Werktag (aber die wenigsten 6 Tage arbeiten)

Fast richtig. Es wird zwar von einer 6 Tage Woche im Gesetz ausgegangen, dennoch steht in §3 Bundesurlaubsgesetz:
Dauer des Urlaubs. (1) Der Urlaub beträgt jährlich mindestens 24 Werktage.

GSXR-1000
2017-06-16, 20:07:48
Fast richtig. Es wird zwar von einer 6 Tage Woche im Gesetz ausgegangen, dennoch steht in §3 Bundesurlaubsgesetz:
Dauer des Urlaubs. (1) Der Urlaub beträgt jährlich mindestens 24 Werktage.
So hatte ich es auch in erinnerung. Hätte mich ehrlich gesagt auch sehr gewundert wenn ich mich da vertan haette.

maximAL
2017-06-17, 00:18:14
Fast richtig. Es wird zwar von einer 6 Tage Woche im Gesetz ausgegangen, dennoch steht in §3 Bundesurlaubsgesetz:
Dauer des Urlaubs. (1) Der Urlaub beträgt jährlich mindestens 24 Werktage.

Und Samstag ist ein Werktag, den man bei einer 5 Tage Woche eh frei hat.

Morale
2017-06-17, 06:21:26
Fast richtig. Es wird zwar von einer 6 Tage Woche im Gesetz ausgegangen, dennoch steht in §3 Bundesurlaubsgesetz:
Dauer des Urlaubs. (1) Der Urlaub beträgt jährlich mindestens 24 Werktage.
Und (2) Als Werktage gelten alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder gesetzliche Feiertage sind.
Also 24/6 = 4 Wochen ;)

Wer sich natürlich nur an die 24 Tage erinnert vergisst die wichtige Hälfte.

Gast
2017-06-17, 08:33:03
Lebenszeit ist unersätzlich, gerade noch bei gravierender Krankheit. Und eine Butze, die einem AN gerade mal das lächerliche gesetzliche Minimum zugesteht und noch Überstunden verlangt, verheizt das Personal vorsätzlich, dementsprechend die Fluktuation und Schnelligkeit des Bewerbungs- und Einstellungsprozesses. Bleib bei deiner alten Firma.

jorge42
2017-06-17, 08:34:41
Und (2) Als Werktage gelten alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder gesetzliche Feiertage sind.
Also 24/6 = 4 Wochen ;)

Wer sich natürlich nur an die 24 Tage erinnert vergisst die wichtige Hälfte.
Für mich ist eine Firma die sich lediglich an das gesetzliche minimum hält ein no go. Es gibt mehr im Leben als Arbeiten und zur Wertschätzung des Arbeitnehmers gehört es dazu, dass eine Firma dies auch ermöglicht.

Dondy
2017-06-17, 08:44:26
Und (2) Als Werktage gelten alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder gesetzliche Feiertage sind.
Also 24/6 = 4 Wochen ;)

Wer sich natürlich nur an die 24 Tage erinnert vergisst die wichtige Hälfte.

Ich dachte immer, dass richtet sich dann auch noch danach, wie in der Firma die Arbeitswoche gelebt wird. Aber hast ja recht, das steht als (3) nicht mehr im Gesetz ... ich werd nie ein guter Jurist :freak:

Oid
2017-06-17, 09:35:54
Wenn einen der neue Arbeitgeber wirklich will, sollte man doch bei den Urlaubstagen noch etwas heraus handeln können.
Ich würde das in so einer Situation einfach versuchen. Das ist nämlich auch eine Möglichkeit an Informationen zu kommen, wie der neue Arbeitgeber tickt. Wenn da der neue AG überhaupt keine Kompromissbereitschaft zeigt bzw. Ausreden auffährt, will er einen vielleicht doch nicht unbedingt haben.

Gast
2017-06-17, 10:44:58
Wenn einen der neue Arbeitgeber wirklich will, sollte man doch bei den Urlaubstagen noch etwas heraus handeln können.
Ich würde das in so einer Situation einfach versuchen..

Habe ich versucht, wurde aber abgelehnt weil alle dort (angeblich) in der Firma nur 20 Tage haben.

Korfox
2017-06-17, 12:03:44
Dann weiß man immernoch nicht, ob man dann die Urlaubstage nicht nur in Überstunden umwandelt. Und ansonsten klingt das für mich so, als wären Überstunden nicht abfeierbar sondern grundvergütet (wobei man hier berücksichtigen muss, dass pauschale Klauseln à la "Überstunden sind mit dem Grundgehalt vergütet" unwirksam sind und da stehen muss, "Überstunden im zu erwartenden Rahmen von xxh/Monat...").

GSXR-1000
2017-06-17, 13:23:08
Wenn einen der neue Arbeitgeber wirklich will, sollte man doch bei den Urlaubstagen noch etwas heraus handeln können.
Ich würde das in so einer Situation einfach versuchen. Das ist nämlich auch eine Möglichkeit an Informationen zu kommen, wie der neue Arbeitgeber tickt. Wenn da der neue AG überhaupt keine Kompromissbereitschaft zeigt bzw. Ausreden auffährt, will er einen vielleicht doch nicht unbedingt haben.


Das Probblem wird sein, das die meisten AG Sachverhalte wie die Zahl der Urlaubstage ungern zur verhandlungsmasse machen, sondern betriebsweit gleich umsetzen. Einfach um diskussionen innerhalb der belegschaft zu verhindern, wenn der eine 20, der andere 30 tage urlaub hat. Denn das ist sehr leicht für andere auch zu erkennen. Bei der Vergütung ist das was anderes. Da kann man gut individualvereinbarungen treffen, da dies eben für andere kaum sichtbar ist.
Bei uns zum Beispiel ist die Zahl der Urlaubstage auch nicht diskutabel.

Rooter
2017-06-17, 13:37:41
Bei der Vergütung ist das was anderes. Da kann man gut individualvereinbarungen treffen, da dies eben für andere kaum sichtbar ist.Wieso ist das was anderes? Unter (guten) Kollegen kann man sich doch auch über Gehälter unterhalten.

MfG
Rooter

Oid
2017-06-17, 14:25:52
Wieso ist das was anderes? Unter (guten) Kollegen kann man sich doch auch über Gehälter unterhalten.

Ist das so? Meiner Erfahrung nach ist das Thema Gehalt auch unter sehr guten Kollegen immer noch ein Tabu-Thema.

PatkIllA
2017-06-17, 14:41:34
Ist das so? Meiner Erfahrung nach ist das Thema Gehalt auch unter sehr guten Kollegen immer noch ein Tabu-Thema.
Ist das nicht sogar oft vertraglich untersagt? Auch wenn wohl eigentlich nicht zulässig.

Gast
2017-06-17, 16:08:53
Wenn einen der neue Arbeitgeber wirklich will, sollte man doch bei den Urlaubstagen noch etwas heraus handeln können.
Ich würde das in so einer Situation einfach versuchen. .

Mhmm, hatte vorhin schon auf die Sache was geschrieben, aber der Beitrag wurde wohl nicht freigeschaltet.
Also hatte ich versucht, aber das gibt es nicht da wohl jeder in der Firma nur 20 Tage Urlaub hat. Sprich keine Chance.

Dann weiß man immernoch nicht, ob man dann die Urlaubstage nicht nur in Überstunden umwandelt. Und ansonsten klingt das für mich so, als wären Überstunden nicht abfeierbar sondern grundvergütet
Es kam so rüber.
"Du hast zwar nur 20 Tage Urlaub aber die restlich 10 Tage kommen locker mit Überstunden übers Jahr verteilt hinzu.

Rooter
2017-06-17, 17:35:32
Ist das so? Meiner Erfahrung nach ist das Thema Gehalt auch unter sehr guten Kollegen immer noch ein Tabu-Thema.Also bei uns nicht so. Aber bei uns wird eh scheiße bezahlt und es gab seit 10 Jahren keine generelle Lohnanpassung mehr, da löst sich das Tabu vermutlich auf.

MfG
Rooter

taddy
2017-06-17, 17:56:16
Bleib bei der alten Firma, wenn das Überleben der Firma gesichert ist, dann bleib dabei, auch im Hinblick auf deine MS.

Die Gesundheit geht IMMER und überall vor!

Korfox
2017-06-17, 18:26:07
Ist das nicht sogar oft vertraglich untersagt? Auch wenn wohl eigentlich nicht zulässig.
Beides korrekt. Das AGG müsste es sein, wodurch die Klausel ungültig ist. Die Diskussion hatte ich mit meinem letzten Chef, als ich ihn gefragt habe, warum unsere neuen Mitarbeiter weniger verdienen, als ich zum Einstieg, dafür aber der Sprung von B.Sc. auf M.Sc. größer ist. "Ah, dann weiß ich jetzt ja, wer entgegen der Vertragvereinbarung über Gehälter redet und wo die 'neuen' das her haben" - "Du, ich habe da kein Problem mit, mich nicht an ungültige Vertragsklauseln zu halten. Lies mal das AGG(?) durch. Und ehrlich ist es dir doch egal, solange wir dir Geld ranschaffen.". Das hat er nicht dementiert und damit war die Diskussion durch. Damals wusste ich noch sicher, welches Gesetz es war.

"Vorteile" hat dann derjenige, der nach Tarif beschäftigt wird. Da muss man nicht offen darüber reden.

GSXR-1000
2017-06-17, 18:59:45
Beides korrekt. Das AGG müsste es sein, wodurch die Klausel ungültig ist. Die Diskussion hatte ich mit meinem letzten Chef, als ich ihn gefragt habe, warum unsere neuen Mitarbeiter weniger verdienen, als ich zum Einstieg, dafür aber der Sprung von B.Sc. auf M.Sc. größer ist. "Ah, dann weiß ich jetzt ja, wer entgegen der Vertragvereinbarung über Gehälter redet und wo die 'neuen' das her haben" - "Du, ich habe da kein Problem mit, mich nicht an ungültige Vertragsklauseln zu halten. Lies mal das AGG(?) durch. Und ehrlich ist es dir doch egal, solange wir dir Geld ranschaffen.". Das hat er nicht dementiert und damit war die Diskussion durch. Damals wusste ich noch sicher, welches Gesetz es war.

"Vorteile" hat dann derjenige, der nach Tarif beschäftigt wird. Da muss man nicht offen darüber reden.


Ich weiss zwar nicht, was dir das oben beschriebene gespräch (sofern es denn so stattgefunden hat) gebracht haben sollte, ausser das gefühl mega dicke eier zu haben, aber der letzte Satz stimmt so natürlich auch nicht. Tarifgebundenheit legt primär untergrenzen fest. es schliesst natürlich nicht aus, das darüber hinaus gehende individualvereinbarungen getroffen werden, und das machen eigentlich auch alle unternehmen. Die vorstellung, in tarifgebundenen unternehmen wuerden einheitliche Vergütungen bezahlt ist ziemlich abwegig.

Joe
2017-06-17, 19:18:05
Ausgangsituation.
Ich bin 40 Jahre Alt, seit knapp 1,5 Jahren an Multiples Sklerose erkrankt.
Ich arbeite in einen kleinen Betrieb seit 18 Jahren als technischer Zeichner.

Auf der aktuellen Arbeitsstelle herrscht folgende Situation.
Ab Juli meldet die Firma Insolvenz an, aber wir arbeiten „ganz normal“ weiter.

Ich schmeiß das jetzt nur mal so in den Raum, ohne den ganzen Fred gelesen zu haben.

Hast Du einen Schwerbehinderten Ausweis oder die Chance einen zu bekommen?
Wenn ja unbedingt machen. Als Schwerbehinderter bist Du grundsätzlich der letzte, der betrieblich kündbar ist, selbst in Bayern.

Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Aus deinem jetzigen Job, bist Du kaum entfernbar, aber ein zukünftiger Arbeitgeber hat das natürlich auch im Hinterkopf.

Gast
2017-06-17, 20:12:08
Ich schmeiß das jetzt nur mal so in den Raum, ohne den ganzen Fred gelesen zu haben.

Hast Du einen Schwerbehinderten Ausweis oder die Chance einen zu bekommen?
Wenn ja unbedingt machen. Als Schwerbehinderter bist Du grundsätzlich der letzte, der betrieblich kündbar ist, selbst in Bayern.

Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Aus deinem jetzigen Job, bist Du kaum entfernbar, aber ein zukünftiger Arbeitgeber hat das natürlich auch im Hinterkopf.

Habe die Behinderung anerkannt bekommen, es sind aber nur 20% Behinderung, welche praktisch nichts bringt.

Ich weiß das ich schwer kündbar bin, meine Chefs wollen mich auch nicht kündigen. Nur bringt mir dieser Vorteil nichts falls die die Firma doch dichtmachen würde aufgrund der Insolvenz.

Korfox
2017-06-17, 20:23:31
Ich weiss zwar nicht, was dir das oben beschriebene gespräch (sofern es denn so stattgefunden hat) gebracht haben sollte, ausser das gefühl mega dicke eier zu haben, aber der letzte Satz stimmt so natürlich auch nicht. Tarifgebundenheit legt primär untergrenzen fest. es schliesst natürlich nicht aus, das darüber hinaus gehende individualvereinbarungen getroffen werden, und das machen eigentlich auch alle unternehmen. Die vorstellung, in tarifgebundenen unternehmen wuerden einheitliche Vergütungen bezahlt ist ziemlich abwegig.
Da der Wortwechsel an dieser Stelle aus dem Kontext gerissen ist kannst du es nicht wissen. Stimmt. Geht dich auch nichts an.
Ansonsten: Auch Individualvereinbarungen sind tariflich Schranken gesetzt. Oft sind sogar ATler in einem Rahmenvertrag 'gefangen'.

EDIT: Ich inkludiere in "tariflich" die frei einsehbaren Rahmenverträge.

Joe
2017-06-17, 22:54:06
Habe die Behinderung anerkannt bekommen, es sind aber nur 20% Behinderung, welche praktisch nichts bringt.

Ich weiß das ich schwer kündbar bin, meine Chefs wollen mich auch nicht kündigen. Nur bringt mir dieser Vorteil nichts falls die die Firma doch dichtmachen würde aufgrund der Insolvenz.

Besser als nix. Wenn der Insolvenzverwalter kommt, können deine Chefs das nicht mehr unbedingt entscheiden. Und das "dichtmachen" kann sich ja letztlich Jahre hinziehen, besonders bei größeren Firmen.

Grundsätzlich finde ich ist ein Wechsel mit 40 noch Problemlos.
Umschauen kann man sich immer und Das sollte Dir auch Niemand in deiner Firma mit mehr als drei Gehirnzellen negativ anlasten. Besonders nicht in dieser Außergewöhnlichen Situation mit der drohenden Insolvenz.

GSXR-1000
2017-06-17, 22:56:27
Da der Wortwechsel an dieser Stelle aus dem Kontext gerissen ist kannst du es nicht wissen. Stimmt. Geht dich auch nichts an.
Ansonsten: Auch Individualvereinbarungen sind tariflich Schranken gesetzt. Oft sind sogar ATler in einem Rahmenvertrag 'gefangen'.

EDIT: Ich inkludiere in "tariflich" die frei einsehbaren Rahmenverträge.
Ich kenne keine tarifvertragliche oder sonstige Regelungen, die es einem AG untersagen könnten individuelle Zuschläge, Boni oder Prämien zu vereinbaren. Solange die die Rahmenvereinbarungen und auch die Tarifvorgaben nicht UNTERSCHRITTEN werden.

-|NKA|- Bibo1
2017-06-18, 11:57:17
Ist das nicht sogar oft vertraglich untersagt? Auch wenn wohl eigentlich nicht zulässig.
Das ist nicht zulässig.
Wie soll man dann als AN herausfinden können daß man schlechter bezahlt wird?
Wenn eine Firma so etwas im Vertrag hat sollten eigentlich Alarmglocken losgehen.

Gast
2017-06-18, 15:13:45
Ich werde wohl Morgen dann bei der anderen Firma absagen.
Aber so wie ich mein Glück kenne heißt es das die alte Firma dann in 2 Monaten dicht macht. Wenn ich bei der neuen Firma zusagen würde, würde ich bestimmt in der Probezeit länger krank werden/ ausfallen und dann den Job verlieren. Was man macht macht man falsch.

Haarmann
2017-06-18, 17:29:52
Gast

Bleib wo Du bist...

Kurz und Knapp gesagt...

Das "Angebot" ist für Dich ungeeignet

Gast
2017-06-19, 12:41:39
So, vorhin bei der andern Firma abgesagt.
Danke für eure Ratschläge.

Gast
2018-09-21, 20:13:59
Ich muss mich wieder melden.
Folgende Situation:
Ich bin wie weiter oben geschrieben nicht gewechselt und in der alten Firma geblieben. Wie wir diese Tage erfahren haben wird die Firma wohl ein weiteres mal Insolvenz anmelden. Montag werden wir die Gewissheit haben, eigentlich sollten wir heute erfahren was genau passiert, aber es gab nur Aussagen vom zweiten Geschäftsführer das der erste Geschäftsführer keine Aussage tätigt und wir wurden auf Montag vertröstet.

Es ist also für mich richtig schön scheiße gelaufen.
Zwar ist der Lohn für die nächsten 3 Monate gesichert, aber dann ist Ende.
Wer arbeitet mit einer Firma zusammen wo die Chefs die Firma in knapp 16 Monaten zweimal gegen die Wand gefahren haben.
Aufträge usw. haben wir zwar aber bei einer zweiten Insolvenz sind die ruckzuck weg.

Spasstiger
2018-09-23, 00:09:37
Die erste Insolvenz habt ihr aber offenbar überstanden. Kann nicht einschätzen, ob deine Schwarzmalerei berechtigt ist.
Was einen eventuellen Arbeitgeberwechsel angeht, so würde ich auf Minimum 5 Wochen Urlaub pochen und darauf achten, dass Überstunden ausgeglichen werden können. Wie stehst du eigentlich zum Thema Teilzeit? Vielleicht ist das mit deine Erkrankung auch ein Ansatz.

Und zu den Kommentaren, Urlaub sei nicht verhandelbar: Bei meiner ersten unbefristeten Vollzeitstelle wurden mir zusätzliche freie, bezahlte Tage angeboten, um die Differenz zwischen dem Gehaltsangebot und meiner Gehaltsvorstellung auszugleichen.

Gast
2018-09-23, 08:31:11
Die erste Insolvenz habt ihr aber offenbar überstanden. Kann nicht einschätzen, ob deine Schwarzmalerei berechtigt ist.

Wir Angestellen (die schon länger in der Firma sind und auch die erste Insolvenz mitgemacht haben) fühlen uns von einem der beiden neuen Geschäftsführer verarscht vor. Das ist so einer (so unser Eindruck): Ich bin Anwalt ich kann allles verspreche viel und geschehen ist quasi nichts sinnvolles von siner Seite. Der hat z.B. für das Büro diesen Monat noch einen neuen Mitarbeiter eingestellt (Der freut sich auch, zwei Wochen in einer anderen Firma und die Frima mach Insolvenz)
Ich kürze das hier mal etwa ein bevor ich hier noch einen Roman über das Vehalten des Geschäftsführers schreibe.
Es ist eher so das es nicht mehr die Geschäftsleitung in den Händen hat ob die Firma weiter existiert sondern die Mitarbeiter aus der Werkstatt und der Montage. Die haben aber keine Lust mehr, da die keine Zukunft mehr in der Firma sehen. Auf Versprechungen von der Geschäftsleitung geben die nichts mehr. Vertrauen ist einfach weg.


Was einen eventuellen Arbeitgeberwechsel angeht, so würde ich auf Minimum 5 Wochen Urlaub pochen und darauf achten, dass Überstunden ausgeglichen werden können. Wie stehst du eigentlich zum Thema Teilzeit? Vielleicht ist das mit deine Erkrankung auch ein Ansatz.

Den anderen Job der der eigentlich Grund meines Topics hier war hätte ich bis vor einen Monat noch haben können. Da hätte ich wahrscheinlich schon verhandeln können. Jetzt ist der Job (soweit ich weiß) weg, Ich werde aber wohl die nächste Woche da nochmal anrufen.
Teilzeit? Noch nicht drüber nachgedacht. Zur Zeit (bis dem Zeitpunkt bevor das alles wieder angefangen hat mit dem Job) ging es mir Gesundheit gut, also mein Gesundheitszusdtand war der beste seit der Erkrankung was Symptome, Nebenwirkungen angeht. Vom Teilzeitgehalt kannste aber auch jetzt nicht so gut über die Runden kommen.

Keine Ahnung was ich z.B. in einem Bewerbungsgespräch antworten sollte wenn die Frage nach dem Geahlt kommt.

[/QUOTE]

Gast
2018-09-24, 10:50:30
Es ist Montag und wir haben immer noch keine Aussage von der Geschäftsleitung bekommen.

konkretor
2018-09-25, 08:27:08
Hallo Gast,


wenn du da nochmals anrufst obwohl du schon mal abgesagt hast.
Schwächt deine Position, das ist hinterher rennen....

Ehrlich gesagt 20 Tage bei MS sind viel zu wenig. Hatte selbst eine Freunding mit der Krankheit. Die 30 Tage waren als weg wie nix.
Aber jeder Verlauf ist anders.

Wenn eine Firma Pleite geht ist das immer bitter. Habe ich selbst mehrmals mit gemacht.

Melde dich auf jedenfalls beim Arbeitsamt, wenn noch nicht geschehen.
suche die Stellenanzeigen deiner Region auf. Gib selber eine Anzeige auf.

Möglichkeit bei einem Kunden unter zu kommen?

GSXR-1000
2018-09-25, 08:37:14
Hallo Gast,


wenn du da nochmals anrufst obwohl du schon mal abgesagt hast.
Schwächt deine Position, das ist hinterher rennen....

Ehrlich gesagt 20 Tage bei MS sind viel zu wenig. Hatte selbst eine Freunding mit der Krankheit. Die 30 Tage waren als weg wie nix.
Aber jeder Verlauf ist anders.

Wenn eine Firma Pleite geht ist das immer bitter. Habe ich selbst mehrmals mit gemacht.

Melde dich auf jedenfalls beim Arbeitsamt, wenn noch nicht geschehen.
suche die Stellenanzeigen deiner Region auf. Gib selber eine Anzeige auf.

Möglichkeit bei einem Kunden unter zu kommen?
Er kann sich erst dann wirksam beim AA melden, wenn die insolvenz amtlich ist. Ebenso wird ihm im zuge der insolvenz auch mitgeteilt, ob und wann er mit freistellung zu rechnen hat. Vorher gibts keinen anlass und keine grundlage mit der AA zu reden.

Gast
2018-09-27, 17:40:33
Gestern die Mitteilung bekommen das wir wieder Insolvenz angemeldet haben.

Gast
2018-10-04, 11:01:13
Ich würde gerne eine Bewertung meines Arbeitszeugnisse haben, wäre jemand so nett und würde das sich anschauen und was dazu schreiben?
http://666kb.com/i/dxidzbg1dni31fsbo.jpg


Ja ich bin mir bewusst das das eigentlich nicht zu dem Original-Topic gehört aber ich möchte lieber Anonym bleiben.

Gast
2018-10-26, 11:55:19
Dein Arbeitszeugnis ist nicht gut.

Ich sehe in den Sätzen 3,3,3 und eine 4.

Mit dem "Satz" ehrlich sagt man, daß es über Dich nichts positives zu sagen gibt.

Gast
2018-10-27, 18:16:17
Ist dann dass was irgendwelche Personaler reininterpretieren wenn sie Zeugnisse von kleinen/mittleren Unternehmen in die Fittiche bekommen. (wos der Chef/Sekretärin auch nicht auf Profiniveau kann) Der Mann hat letztendlich 20 Jahre da gearbeitet....."volle Zufriedenheit" ist allgemein wohl ne 2, "vollsten" im Personalerdeutsch wohl ne 1. Auch wenns nicht steigerbar ist.

Gast
2018-10-27, 20:35:00
Dein Arbeitszeugnis ist nicht gut.

Ich sehe in den Sätzen 3,3,3 und eine 4.

Mit dem "Satz" ehrlich sagt man, daß es über Dich nichts positives zu sagen gibt.

Könntest Du das bitte genauer erklären?
Und ja das ist ne kleine 30 Mann Firma ohne "richtige Personalabteilung" oder ähnliches.

Cerise
2018-10-28, 10:10:09
Ich würde gerne eine Bewertung meines Arbeitszeugnisse haben, wäre jemand so nett und würde das sich anschauen und was dazu schreiben?
http://666kb.com/i/dxidzbg1dni31fsbo.jpg


Ja ich bin mir bewusst das das eigentlich nicht zu dem Original-Topic gehört aber ich möchte lieber Anonym bleiben.

Ist das das komplette Zeugnis oder geht es noch weiter?

Gast
2018-10-28, 10:39:16
Ist das das komplette Zeugnis oder geht es noch weiter?

Es folgt nur noch

"Das Zwischenzeugnis wird auf Wunsch von Herrn XXXXXX ausgestellt. Wir bedanken uns für die geleistete Arbeit und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit".

Cerise
2018-10-28, 12:22:22
Ich würde es zurückgeben und die Erstellung eines ordentlichen qualifizierten Zwischenzeugnisses anfordern. Das was du da hast ist nichts Halbes und nichts Ganzes, und obendrein lieblos zusammengeklatscht.

Und ganz ehrlich: auch eine Sekretärin kann sich mal eine halbe Stunde lang Zeit nehmen, die üblichen Kriterien und Beispielsätze googlen und dann ein schöneres Zeugnis erstellen.

Ferengie
2018-10-28, 12:33:42
"stets ehrlich und aufrichtig", bedeutet genau das Gegenteil, wenn Selbstverständlichkeiten betont werden.

Fliwatut
2018-10-28, 12:49:25
Arbeitszeugnisse sind doch eh für den Allerwertesten, weil jeder weiß, dass die Dinger erstunken und erlogen sind. Ich halte es für komplett albern, dass der Arbeitgeber nicht die Wahrheit ins Zeugnis schreiben darf. Den Kindern muten wir das doch auch zu...

PatkIllA
2018-10-28, 12:58:21
Arbeitszeugnisse sind doch eh für den Allerwertesten, weil jeder weiß, dass die Dinger erstunken und erlogen sind. Ich halte es für komplett albern, dass der Arbeitgeber nicht die Wahrheit ins Zeugnis schreiben darf. Den Kindern muten wir das doch auch zu...
In meinem Grundschulzeugnis stand "bemühte sich um eine saubere Handschrift". Das habe ich erst 20 Jahre später vertanden, als ich mich mit Arbeitszeugnissen beschäftigt habe.

Gast
2018-10-28, 13:40:55
Beim einen bedeutet das eine dass und beim andern jenes...
Hatte auch mal drinstehen "war immer pünktlich und zuverlässig"....mein damaliger Chef meinte das durchaus gut (weils auch so war, und wir uns auch nicht im bösen getrennt haben)

Nen "Profipersonaler" interpretiert da u.U., das Gegenteil rein.

RoNsOn Xs
2018-10-28, 14:29:34
War dein letzter Satz schon vollständig?

Gast
2018-10-28, 14:37:38
War dein letzter Satz schon vollständig?

Wenn du das hier:
"Das Zwischenzeugnis wird auf Wunsch von Herrn XXXXXX ausgestellt. Wir bedanken uns für die geleistete Arbeit und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit".
meinst dann ja. Danach nur zwei Unterschriften der Geschäftsführer.

PatkIllA
2018-10-28, 14:41:47
War dein letzter Satz schon vollständig?Fast. Ich bemühe mich auch vollständige Sätze zu schreiben.

00-Schneider
2018-10-28, 16:57:45
Lass das Zeugnis zurückgeben, und gibt der Sekretärin genau vor, was drin zu stehen hat, also Wort für Wort.

cartman5214
2018-10-28, 19:43:28
Arbeitszeugnisse sind doch eh für den Allerwertesten, weil jeder weiß, dass die Dinger erstunken und erlogen sind. Ich halte es für komplett albern, dass der Arbeitgeber nicht die Wahrheit ins Zeugnis schreiben darf. Den Kindern muten wir das doch auch zu...

Ja, alle Parteien auf dem Markt wissen um die Beliebigkeiten dieser Zeugnisse und die verbreitetsten Codes sind auch bekannt. Dadurch sind Arbeitszeugnisse in meinen Augen ist nur noch als negative Indikatoren zu werden.
Ist es ein beliebiges Tralala-Zeugnis im Bereich einer 2 kommt die Bewerbung weiter ohne das ich als Personaler auf die Details achte. Wer ein Zeugnis wie das da oben einreicht hat entweder wirklich eine schlechte Referenz oder war nicht Willens sich um ein vernünftiges zu kümmern. Also raus.

Gast
2018-10-29, 03:13:30
Könntest Du das bitte genauer erklären?
Und ja das ist ne kleine 30 Mann Firma ohne "richtige Personalabteilung" oder ähnliches.
Da die Captcha-Anfragen immer sehr mühsam sind: Nimm einfach die Sätze und google danach mit Stichwort "Arbeitszeugnis". Und nein, es ist überhaupt kein gutes AZ, es ist IMHO aufgeschlüsselt wirklich schlecht.

Schnäppchenjäger
2018-10-29, 05:33:15
In meinem Grundschulzeugnis stand "bemühte sich um eine saubere Handschrift". Das habe ich erst 20 Jahre später vertanden, als ich mich mit Arbeitszeugnissen beschäftigt habe.Ich habe das damals direkt durch meinen Onkel verstanden (es war zwar nicht die Handschrift, aber dafür etwas anderes). Die Euphemismen sind schon sehr derbe. Als Kind war ich auch geschockt und wollte meinem Onkel erst nicht glauben :eek:

Korfox
2018-10-29, 07:31:42
Bei mir stand von Anfang an klar und deutlich:
Verhalten: Ausreichend (1: sehr gut - 4: ausreichend)
Mitarbeit: Ausreichend (1: sehr gut - 4: ausreichend)

Warum machen die so einen Käse, selbst bei Schulzeugnissen zu verschwurbeln, was Phase ist?

PatkIllA
2018-10-29, 08:45:08
Bei mir stand von Anfang an klar und deutlich:
Verhalten: Ausreichend (1: sehr gut - 4: ausreichend)
Mitarbeit: Ausreichend (1: sehr gut - 4: ausreichend)

Warum machen die so einen Käse, selbst bei Schulzeugnissen zu verschwurbeln, was Phase ist?
Das war noch erste oder zweite Klasse. Da gab es keine Noten. Du kriegst ja auch für das pure Antreten eine Teilnehmerurkunden

Ich habe das damals direkt durch meinen Onkel verstanden (es war zwar nicht die Handschrift, aber dafür etwas anderes). Die Euphemismen sind schon sehr derbe. Als Kind war ich auch geschockt und wollte meinem Onkel erst nicht glauben :eek:Mich hat es nur verwirrt. Da ich mich nicht im Wortsinne bemüht hatte. Ich glaube es stand auch drin, dass ich die AUfgaben "stets sehr zügig" erledigt habe. Das passte wieder.

RoughNeck
2018-10-29, 09:37:18
Beim Praktikanten den wir hatten war "stehts sehr zügig" extrem langsam bis gar nicht erledigt.
Ich bin froh dass ich ihn keines ausstellen musste, die Ehre hatte mein Chef und der meinte da er stehts das sagt was er denkt, er soll sich einen Arbeitgeber suchen der faule junge Leute mit einer Smartphone Sucht einstellt.

Es ist schon schlimm wie viele keine Ahnung und vor allem keinen Willen haben.
Die denken, ja geh ich halt zur Arbeit, da muss ich wenig bis nichts machen und wollen dann auch noch entlohnt werden.