Linux für Medion AltConvertible?

[taddy]

Hallo,

meine Frage ist etwas speziell, aber hier vermute ich die Profis, die mir vllt helfen können.

Ich habe ein 2014er Convertible von Aldi:

https://www.notebookcheck.com/Test-Medion-Akoya-P2211T-P2212T-MD98602-Convertible.108989.0.html.

Das Teil lief damals auf Win8.1, mehr leidlich. Nach Umstieg auf Windows 10 musste ich einsehen, dass der Klapptaschenrechner wohl etwas zu schwach auf der Brust ist.

Im Moment läuft auf der Klapperkiste ein ChromiumOS, flott und angenehm, eigentlich super. Hat nur 2 Nachteile:

Trei und ber :rolleyes:
Weder das Touchdisplay noch die im Dock eingebaute 500Gb HDD lassen sich ansprechen. Besonders das fehlende Touch stört.

Könnt ihr mir ein Linux empfehlen, welches A einsteigerfreundlich und B Treiberseitig gut ausgestattet ist? Oder eine Möglichkeit dieses unter ChromeOS doch noch zu aktivieren?

Medion selbst muss ich damit nicht behelligen vermute ich

Mit Linux habe ich mich noch nie groß beschäftigt.

Meine 2 Erfolge sind im Grunde nur Pi's mit Kodi und einem PiHole.

[lumines]

Ich würde einmal Fedora ausprobieren. Das benutzt als Desktop vorwiegend GNOME, welcher einer der besseren Desktops für Touch-Bedienung ist: https://getfedora.org/de/workstation/

Mit dem Fedora Media Writer kann man unter Windows übrigens relativ einfach bootbare USB-Sticks erstellen: https://fedoraproject.org/wiki/How_to_create_and_use_Live_USB

Fedora ist auch immer relativ aktuell mit (freien) Treibern, meistens auch leicht aktueller als Ubuntu und Co.. Bietet sich daher zum Ausprobieren von einer Live CD an. GNOME ist auch generell sehr angenehm zu bedienen.

Wahrscheinlich ist dein Chromium Build nicht ganz so gut gepflegt. Kann gut sein, dass da ein paar gerätespezifische Funktionen fehlen. Das sollte bei den großen Linux-Distributionen weniger der Fall sein.

[Gimmick]

Live Dvd/Usb von Ubuntu testen.

[Gorkon]

Ich würde es mit einer Arch-basierten Distri versuchen...da ist die Chance am höchsten, dass die HW funktioniert, da noch mit am aktuellsten. Manjaro wäre da ein Versuch wert.

https://manjaro.org/get-manjaro/

Entweder GNOME, wie schon erwähnt wegen Touch...oder die XFCE-Version. Soviel Bumms hat die Atom-Kiste jetzt ja auch nicht.

[iuno]

die bereits Genannten (Fedora und Ubuntu) haben in aktuellen Versionen Kernel 4.13, da ist Arch auch noch nicht weiter. Ich wuerde auch vorschlagen, einen USB Stick mit Ubuntu oder Fedora zum Testen zu verwenden.

[lumines]

Ich würde es mit einer Arch-basierten Distri versuchen...da ist die Chance am höchsten, dass die HW funktioniert, da noch mit am aktuellsten. Manjaro wäre da ein Versuch wert.

Fedora ist in Teilbereichen oft noch aktueller als Arch. Arch liefert immer die möglichst aktuelle Stable der Projekte aus, aber Fedora macht in manchen Bereichen Ausnahmen und liefert auch hin und wieder Release Candidates oder Alpha-Versionen aus, wenn die Vorteile überwiegen. Jedenfalls haben sie das in der Vergangenheit hin und wieder gemacht, wenn es sich angeboten hat.

Dafür ist Arch natürlich unproblematischer bei proprietärer Software, aber das sollte beim Medion Convertible kein Problem sein.

[aufkrawall]

Kann von Gnome und KDE Plasma auf langsamen SoCs nur abraten, hab den Vergleich mit einem Atom x5-Z8300. Zumal der Intel-Treiber für die Gen8 Grafik auch schon wesentlich schlechter als für Gen9 funktioniert, und der TO hat noch Gen7. Wenn Touch abseits von Gnome unbrauchbar ist, dann ist Linux halt in dem Fall keine Option.

[iuno]

Schon mal an Android gedacht? Gibt es ja auch fuer x86, habe allerdings keine Erfahrung damit. Wenn keine besonderen Desktop Apps Pflicht sind (da ChromiumOS verwendet wurde ja offenbar nicht) und touch wichtig ist, waere das wohl eine Option.
Das Pixel C geht ja auch in Richtung convertible und Android laesst sich prinzipiell neben dem Touchscreen auch mit Maus/Touchpad und Tastatur bedienen.
Natuerlich vorausgesetzt, dass man das Ding ueberhaupt erstmal mit irgend einem Linux Kernel ordentlich zum Laufen bekommt.

[BBig]

Bei einem "älteren Gurken-Rechner" nehme ich gerne Peppermint:
https://peppermintos.com/
Gerade, wenn wenig RAM da ist.

Oder taddy, wenn du mal wirklich was Neues ausprobieren möchtest:
http://www.bodhilinux.com/

[lumines]

Das Problem bei solchen DEs ist allerdings, dass sie nicht auf Touchbedienung optimiert sind. Das merkt man vor allem an den Buttons und generell Schaltflächen. Bei DEs wie GNOME haben die alle eine gewisse Fläche, damit man die mit den Fingern zuverlässig treffen kann. Man hat bei GNOME auch weniger tief verschachtelte Menüs.

[aufkrawall]

WLAN-Verbindungen antippen dürfte auch in anderen DEs nicht das Problem mit Touch sein, oder was macht man sonst so im alltäglichen Gebrauch mit der DE? Ist trotzdem ein PC-Desktop und kein Android, bei der Benutzung des Browsers ändert sich durch die DE mitunter wenig bis gar nichts.

[Rooter]

Bei einem "älteren Gurken-Rechner" nehme ich gerne Peppermint:
https://peppermintos.com/
Gerade, wenn wenig RAM da ist.Danke für den Tip, das sieht echt gut aus, zumindest besser als Lubuntu.

MfG
Rooter

[taddy]

So, dann will ich mich mal melden.

Vielen Dank für die vielen Zuschriften. Ich habe natürlich fleißig mitgelesen, auch wenn ich mich beruflich leider nicht um mein Projekt kümmern konnte.

Ich habe erst das Android ausprobiert. War aber irgendwie zu dämlich das OS auf dem Teil zu installieren. Habe zwar eine Boot Partition erstellt, aber funktioniert hat es nicht.
Bin nun auf Peppermint umgestiegen und bin ganz zufrieden.

Sound läuft, Touchdisplay funktioniert und schnell ist die Möhre auch noch, zumindest reicht es für Youtube und Internet.
Ob ich da noch weitere Software draufspiele, schaue ich noch.

Ich wollte erst einen Virenscanner installieren, Linux ist kein Ziel, ist mir schon klar, aber so komplett nackt ist halt auch irgendwie doof.
Geschafft habe ich es noch nicht, aber da habe ich zwischen Tagen noch ein tolles Projekt ;)

[iuno]

Ja, Android ist halt leider kein "Standard" System. Aber schoen zu hoeren, dass du voran kommst ;)
Kann man denn z.B. Browser mit Touch unter Linux anstaendig bedienen? Mit fluessigem zoomen/scrollen usw? Ernste Frage, hab keine Erfahrung damit.

[lumines]

Ich wollte erst einen Virenscanner installieren, Linux ist kein Ziel, ist mir schon klar, aber so komplett nackt ist halt auch irgendwie doof.
Geschafft habe ich es noch nicht, aber da habe ich zwischen Tagen noch ein tolles Projekt ;)

Gegen gezielte Angriffe hilft auch kein Virenscanner. Der würde gezielte Angriffe sogar eher begünstigen. Um so etwas zu verhindern ist ein Virenscanner kein geeignetes Werkzeug. Gezielte Angriffe würde man eher dadurch verhindern die Angriffsfläche zu verringern und möglichst Software zu benutzen, die einen guten "Track Record" bei Sicherheitsproblemen hat sowie aktiv gewartet wird.

Du bist übrigens nicht komplett nackt, sogar eher das komplette Gegenteil. Die allermeisten Linux-Distributionen lassen dich nur von den Maintainern der Distribution signierte Software installieren. Man muss schon durch ein paar Reifen springen, um Software aus anderen Quellen zu installieren, was für dich wahrscheinlich erst einmal eine sehr gute Sache ist. Solange du automatische Updates aktiv hast oder manuell selbst die Updates in regelmäßigen Abständen einspielst (was bei GNU/Linux meistens mit einem Klick getan ist), würde ich mir nicht so viele Sorgen machen.

[Ganon]

Naja, ich würde es aus einer anderen Seite betrachten: Was genau soll der Virenscanner verhindern? Mal am Beispiel clamav... den kann mal als OnAccessScanner konfigurieren. Clamd (der Scanner-Dienst) wird dir konstant ~500MB RAM fressen. In der Virendatenbank befinden sich vermutlich zu 99,8% nur Definitionen für Windows Schädlinge.

D.h. auch wenn irgendwas gefunden werden sollte, und es dann kein False-Positive ist, wird das Teil mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit keinen Schaden anrichten können. Und wenn man Linux angreift, dann vermutlich mit einem Shell-Skript und nicht mit einer Binärdatei.

Wenn man sein System schön "härten" möchte, dann gibt es weitaus sinnvollere Möglichkeiten und dazu gibt es auch tausende Anleitungen dazu.