PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Internetabbrüche im "Leerlauf"


Peterxy
2018-03-02, 11:40:26
Hatte vorher über Coax Kabel das Internet laufen, nachdem der Coax Adapter durch Blitzeinschlag kaputt gegangen ist, halt ein TP Link Powerline gekauft.

Das Ding ist nun, wenn man z.b. eine Website ein weilchen liest und weiterbrowsen will, passiert meist nix (Time Out) oder es "dauert ewig" bis ein Host aufgelöst wird.
Dagegen hilft dann nur das Netzwerk/Netzwerkkarte deaktivieren und die Verbindung wieder aktivieren. Hatte schon eine Batch erstellt die einen Dauerping sendet (in der Hoffnung das die Verbindung dann "bestehen bleibt") , hilft aber nicht gegen die Abbrüche, das deaktiveren des Stromspar/Ruhemodus der TP Link Adapter war auch nicht weiterführend.

Eigenartigerweise gibt es hingegen keine Verbindungsabbrüche wenn man etwas herunterläd. :confused:
Ergo laß ich letzlich über den Downloadmanager vom Firefox mit 10kb/s immer irgendne Datei runterladen (dann funktioniert auch das surfen ohne Abbrüche und "zügig")

Natürlich würde mich dennoch mal interessieren, woran das liegt und hatte bislang die Poweline Adapter im Verdacht,
da ich aber noch einen zweiten PC mit dem gleichen Mainboard habe und sich dort kaum bis keine Abbrüche zeigen,
frage ich mich - ob die interne Netzwerkkarte vielleicht einen Rappel haben kann ?
Denn seltsam ist, wenn man die Verbindung deaktviert und wieder aktiviert, poppt unten so ein Fenster:
"Ein Netzwerkkabel ist nicht angeschlossen" :|-- dann dauert es paar Sekunden, dann geht die Meldung weg und die Verbindung steht.
(Das Kabel wurde bereits ausgetauscht)


Oder kann es vielleicht auch an irgendwelch Einstellungen liegen?
(obgleich das auch komisch wäre, da mit den Coax Adapter es keine Abbrüche gab und an den OS Einstellungen seitdem nix verändert wurde)

lumines
2018-03-02, 11:47:25
Ist leider vollkommen normal für PowerLAN, auch wenn das oft gerne unter den Tisch gekehrt wird. Kann an den Stromsparfunktionen des Chipsatzes in den Adaptern liegen, kann am Stromnetz liegen oder vielleicht auch aus der Kombination von Netzwerkkarte, Betriebssystem, den jeweiligen Anwendungen und den Adaptern. Die Chipsätze sind leider eine Blackbox und man kann von außen nicht so genau sagen, woran es wirklich liegt.

Man kann natürlich Glück haben und es funktioniert einwandfrei, aber deine Probleme decken sich da komplett mit meinen Erfahrungen und dem, was man über PowerLAN praktisch überall im Netz ließt.

Oder kann es vielleicht auch an irgendwelch Einstellungen liegen?
(obgleich das auch komisch wäre, da mit den Coax Adapter es keine Abbrüche gab und an den OS Einstellungen seitdem nix verändert wurde)

Habe auch ein Paar PowerLAN-Adapter mit einem weit verbreiteten Qualcomm-Chipsatz. Man kann ja über das TP-Link-Tool gewisse Sachen einstellen, aber auch mit deaktivierten Stromsparfunktionen hat das bei mir keinen Unterschied gemacht.

Das Betriebssystem hinter den Adaptern macht bei mir auch keinen Unterschied.

Kannst du vielleicht die PowerLAN-Adapter näher zusammenbringen und die restliche Strecke per WLAN überbrücken? Setzt natürlich voraus, dass man irgendwo ein Gerät hat, das man als Access Point umfunktionieren und an einen der PowerLAN-Adapter hängen kann. Eventuell verringert das die Anzahl Abbrüche.

Peterxy
2018-03-02, 12:01:07
Danke für die Antwort,
und ja ist echt seltsam mit diesen Powerline, v.a. weil es an dem zweiten PC (zwar auch nicht ganz fehlerfrei), aber sichtlich besser funktioniert ohne erkennbaren Grund. Denn wie gesagt, ist der zweite PC vom Aufbau identisch (gleiches Mainboard, gleiche CPU, gleiche Treiber für alles und auch das OS mitsamt Einstellungen ist weitgehnst identisch (vom anderen PC rübergeklont)

Ganz seltsam war, das dieses deaktivieren der Stromsparfunktion in den TP Links zumindest beim erstmal gar funktionierte (man konnte paar Stunden surfen ohne abbrüche)
Dann den PC ausgeschaltet und am nächsten Tag wieder diesselben Probleme. (trotz deaktiverter Stromsparfunktion)

Irgendwie eine Black Box und es scheint wohl nur permanent eine Datei runterladen zu helfen.
Gibt es für Yandex (Chrome) oder Opera auch so ein Plugin wie für den Firefox (Down them all), wo man die Geschwindigkeit eines download limitieren kann?

lumines
2018-03-02, 12:07:00
Du könntest iperf als Client auf deinem Rechner und irgendwo auf der anderen Seite der PowerLAN-Adapter irgendein Gerät mit iperf als Server laufen lassen.

Seit Version 3.0 kann man wohl die Bandbreite per TCP beschränken. So würde das dann in etwa aussehen:

Server:

iperf -s

Client:

iperf -c <ipDesServers> -b 10K

Könnte man dann beim Start von Windows über die Aufgabenplanung anwerfen.

Setzt natürlich irgendein stromsparendes Gerät auf der anderen Seite in deinem Netzwerk voraus.

EDIT: Moment, du könntest auch andauernd in einer Schleife per HTTP dein Routerinterface runterladen. Weiß nicht so genau, was man unter Windows dafür benutzt, aber mit curl oder wget sollte das sehr einfach sein.

Wobei ich dazu sagen muss, dass ich auch schon auf die Idee gekommen bin, aber auf Dauer hat das bei mir auch nicht gegen Disconnects geholfen. Habe das jedenfalls auch exakt so mit iperf gemacht.

qiller
2018-03-02, 15:30:34
Also Probleme mit dem Ethernetkabel/LAN-Anschlüssen/Einstellungen deines Rechners kannst du ja ganz einfach ausschließen indem du mit dem Ethernetkabel direkt an den Router gehst. Wie Lumines schon schrieb, sind Techniken wie PowerLAN, aber auch WLAN nicht 100% gleichförmig was Zuverlässigkeit und Performance angeht.

Screemer
2018-03-03, 16:03:51
Absolut. Ich hatte die Tage auch ziemliche Probleme mit meine pl Adaptern. Lösen konnte ich’s nur in dem ich einen der Adapter durch einen nicht baugleichen ersetzt habe. Bei mir sind es homeplug2 Adapter. Hab auch festgestellt, dass im Haus noch irgendjemand powerline nutzt, denn ich komme an mind. zwei Dosen in ein anderes lan wenn ich kein Passwort setze. Natürlich sind auch alle Wohnungen mit fi versehen aber es kommt wohl irgendwo zu Übersprechen. Wahrscheinlich auf den beiden Leitungen in den Waschraum und ins kellerabteil.

Peterxy
2018-05-31, 08:50:59
Nach endlosen Fehlersuchen, die aber letztlich zu nichts führten - hatte ich mich entschlossen 9Euro für die alte Kiste noch für einen "Blindversuch" springen zu lassen für eine PCI D-Link Netzwerkkarte und siehe da; das PowerLAn funktioniert nun mittels PCI Karte doch tatsächlich stabil.
(hatte innerhalb von 5Tagen nur einmal diese "Lags", wo das OS meldet "ein Netzwerkkabel ist nicht angeschlossen" - vorher mit der onboard Netzwerkkarte hatte ich diese Meldung incl. Abbrüche ja im Stundentakt :freak: )

Wieso eigenartigerweise der Zweit PC mit demselben Mainboard, diese Verbindungsabrüche am gleichen Kabel + gleiche Steckdosen für PowerLAN nicht zeigte, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Festhalten läßt sich nur, das warum auch immer zumindest diese hier vorliegenden PowerLAn Adapter "wohl jenachdem" nicht mit jeder Netzwerkkarte laufen wollen.

Peterxy
2018-06-16, 10:43:56
Hatte mich wohl etwas zu früh gefreut da das laggen -jenachdem- auf mit der neuen Netzwerkkarte wieder anfing. Z.T. ließ sich diesmal aber ein Verursacher finden, es sind anscheinend bei Websites irgendwelch Trackingscripts wie ioam.de, google.analytics oder so Mist, wenn die Server die diese Scripts bereitsstellen wohl "hängen".

Für den Yandex Browser habe ich nun dieses UBlock Origin gefunden + installert, womit man diesen Script Kram blocken kann und im Web eine Liste gefunden die ich mal eingetragen habe:
*.2mdn.net
*.abmr.net
*.adform.net
*.adition.com
*.adrtx.net
*.audiencescience.com
*.brightcove.com
*.doubleclick.net
*.elitepartner.de
*.googleadservices.com
*.google-analytics.com
*.googlesyndication.com
*.google-tagmanager.com
*.infonline.de
*.ioam.de
*.ivwbox.de
*.krux.com
*.krxd.net
*.llnwd.net
*.mathtag.com
*.mediavoice.com
*.meetrics.*
*.meetrics.net
*.mxcdn.net
*.nuggad.net
*.optimizely.com
*.outbrain.com
*.quality-channel.de
*.rackcdn.com
*.rackspace.com
*.refinedads.com
*.research.de.com
*.revsci.net
*.symcd.com
*.t4ft.de
*.tfag.de
*.vinsight.de
*.visualrevenue.com
*.webtrekk.net
*.yieldlab.net


Seitdem läuft das Internet spürbar schneller und die meiste Zeit stabil, ich vermute aber das das gewiß nicht alle Trackingscripts sind.

lumines
2018-06-16, 21:38:18
Für mich hört sich das ehrlich gesagt nach purem Zufall an. Deine Adapter machen kein Connection Tracking wie eine Firewall, daher bekommen die von "hängenden" Verbindungen auch nichts mit.

lumines
2018-06-19, 12:03:06
Wobei, mir ist da noch etwas aufgefallen. Eventuell "hängen" die Webseiten, weil die nicht vollständig rendern, wenn eine Ressource von den Servern nicht geladen werden kann, auf denen die Werbung gehostet wird. uBlock kann Werbung ziemlich gezielt blockieren, sogar bevor überhaupt eine DNS-Anfrage durchgeführt wird und eventuell wird das Rendern dadurch nicht blockiert.

Das liegt allerdings leider sehr wahrscheinlich nicht an den Servern, sondern am Packet Loss per PowerLAN. Um die IPs der Webseiten aufzulösen, wird im Internet DNS benutzt. DNS ist allerdings extrem anfällig für Packet Loss, weil es in den allermeisten Fällen per UDP durchgeführt wird und das keine Mechanismen kennt, um Pakete wieder neu einzuspielen. Wenn eine DNS-Anfrage verloren geht, wird im besten Fall nach einigen Sekunden wieder neu angefragt und im schlechtesten Fall guckt man in die Röhre, wenn die nächste Anfrage dann wieder verloren geht.

Packet Loss ist leider ein heftiges Problem mit PowerLAN. Das merkt man bei Streaming und Co. nicht so sehr, weil das meistens per TCP bzw. HTTP / HTTPS abgewickelt wird und das ein gutes Stück resistenter gegenüber Packet Loss ist. Daher meine Vermutung, dass dich der Packet Loss speziell bei Webseiten mit viel Werbung und Tracking-Skripten beißt – da werden sehr viele Ressourcen von sehr vielen unterschiedlichen Domains geladen, was wiederum zu haufenweisen DNS-Anfragen führt, die potentiell dem Packet Loss zum Opfer fallen können.

Theoretisch könntest du einmal versuchen DNS per TCP abzuwickeln. AFAIK kann man in aktuellen Firefox-Nightlies einen eigenen Resolver benutzen, der DNS über HTTPS zu den Cloudflare-Servern macht. Eigentlich ist das eine Privatsphärefunktion, aber als Nebeneffekt bekommt man damit auch DNS per TCP, weil HTTPS auf TCP basiert. Wäre jedenfalls einen Versuch wert.

Hier kann man nachlesen, wie man das aktivieren kann: https://www.ghacks.net/2018/04/02/configure-dns-over-https-in-firefox/