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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verwirrung um FTTH Anschluss


Gast
2018-03-05, 03:57:40
Hallo,

am Wohnort wird durch einen regionalen Anbieter ein FTTH Anschluss möglich. Dazu bringt der Provider eine sogenannte Glasfaser-Anschlussbox und einen Converter an. Zusätzlich dazu bekommt man zu dem Auftrag eine FritzBox 7490, die keinen LWL-Anschluss hat. Siehe dazu auch das Merkblatt, das unter folgender Adresse zu finden ist: https://www.netcom-bw.de/fileadmin/user_upload/02_Geschaeftskunden/Docs/merkblatt-lwl-hausanschluss_07-2015.pdf

Die FritzBox ist laut Kontakt zwingend zu kaufen bzw. im Anschlusspreis enthalten. Außerdem behauptet der Mitarbeiter, die Box sei vom Anbieter vorkonfiguriert und man könne keine bereits vorhandene verwenden (obwohl selbes Modell). Nun weiß ich aber, dass der sog. Routerzwang abgeschafft wurde. Im Prinzip stört mich nicht, dass eine Box dazugekauft werden muss, aber verstehen würde ich es schon gerne.

Laut einem Nachbar, der das Produkt schon hat, ist die FritzBox so konfiguriert, dass das Modem deaktiviert wird und sie nur als Router fungiert, das ist eine Einstellung "Internet von LAN1" o.ä. heißt. Ich bin daher davon ausgegangen, dass der "Converter" das eigentliche Modem ist und nicht nur "Licht in Strom wandelt". Insofern müssten in diesem Gerät die Zugangsdaten gespeichert sein. Ist das richtig? Wie kann das aber sein? Wie lässt es sich mit der freien Routerwahl vereinbaren? Und warum bezeichnet der Betreiber die FritzBox durchgängig als Modem, dessen Zweck sie augenscheinlich nicht erfüllt?

Vielen Dank vorab für hilfreiche Antworten :)

Bucklew
2018-03-05, 09:12:33
Wenn die FritzBox des Nachbarn so konfiguriert ist, wie du es beschreibst, dann erhaltet ihr ein simplen MedienConverter, bei dem Glasfaser rein geht und hinten Ethernet raus fällt. Da kannst du dann also tatsächlichen jeden Router nutzen, der eine WAN-Schnittstelle per Ethernet hat.

Wichtig wird garantiert IPv6 sein, fast keiner der regionalen Anbieter hat bietet noch IPv4.

lumines
2018-03-05, 11:13:33
Wichtig wird garantiert IPv6 sein, fast keiner der regionalen Anbieter hat bietet noch IPv4.

Denke auch, dass das ein großer Punkt ist. Heute wird IPv4 meistens über IPv6 getunnelt. Kein IPv6, kein IPv4. Trotzdem sollte der Provider dafür mindestens eine Anleitung bereitstellen, damit man auch andere Router benutzen kann.

Ist für den Provider natürlich angenehm, wenn alle die gleiche, vorgeschriebene Hardware benutzen.

Ich weiß jetzt natürlich nicht, wie das rechtlich so genau aussieht, aber bei Unitymedia bekommt man auch einen Router aufs Auge gedrückt. Dadurch, dass der wohl im Preis direkt enthalten ist, ist das wahrscheinlich irgendwie wieder in Ordnung. Man kann dort dann da anrufen, die MAC-Adresse der eigenen Box (es kommen dort praktisch nur Fritzboxen in Frage) angeben und wird dann freigeschaltet. Wahrscheinlich müsste das dein Provider auch mindestens so handhaben. Eventuell geben sie deshalb auch solche Flaggschiffe raus. Wenn sie nur "gute" Modelle verteilen, hoffen sie wahrscheinlich darauf, dass niemand auf die Idee kommt ein eigenes Gerät zu benutzen.

Das Problem für die Provider dürfte nämlich genau die etwas komplexere Konfiguration durch den IPv4-Adressmangel sein. Nicht alle Router aus dem Media Markt unterstützen DS-Lite oder was auch immer dein Provider da anbietet. Die IPv6-Unterstützung ist teilweise auch generell sehr dürftig. Ich schätze mal, dass sie einem normalen Konsumenten nicht zutrauen da die richtige Hardware zu kaufen und den enormen Supportaufwand scheuen, wenn da jemand anruft und fragt, warum sein Asus-Flaggschiff nicht am jeweiligen Anschluss funktioniert, auch wenn das vielleicht nur ein (etwas komplexeres) Konfigurationsproblem ist.

Falls du noch irgendwo einen alten Router rumfliegen hast, könntest du einmal ein neueres LEDE / OpenWRT flashen und an den Anschluss hängen. Die haben Support für haufenweise unterschiedliche Konfigurationen (https://openwrt.org/docs/guide-user/network/ipv6/start), egal ob DS-Lite, Dual Stack etc. Das hilft dir natürlich nicht so direkt weiter, könnte aber für die Zukunft interessant sein, wenn man weiß, wie der Provider das genau konfiguriert.

desperado2000
2018-03-05, 11:55:32
Kann gut dass dass du jenes Gerät zwingend nutzen musst. Bei FTTH Anschlüssen sind Zugangsdaten nicht mehr üblich (kein PPOE)
Warum aber soll das ein Problem sein ?

Rechner-Tester
2018-03-05, 23:34:16
VoIP nicht vergessen, dafür braucht man Zugangsdaten selbst wenn der Internetzugang keine benötigt.
Ich bin aber auch der Meinung dass du dank Routerfreiheit alle nötigen Daten inkl. Internet und VoIP auf Nachfrage ausgehändigt bekommen musst.

Gast
2018-03-20, 10:45:01
Kann gut dass dass du jenes Gerät zwingend nutzen musst. Bei FTTH Anschlüssen sind Zugangsdaten nicht mehr üblich (kein PPOE)
Warum aber soll das ein Problem sein ?
Danke, das war mir nicht bekannt!
Allerdings sind inzwischen Zugangsdaten per Post eingetroffen...? Insofern sollte man also doch ein anderes Modem nutzen können.

Niemand hat gesagt, dass es ein Problem sein soll, bitte genau lesen!