Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Raspberry PI über SSH neu installieren
Hallo,
ich bin gerade in der Situation, dass mein RPI noch auf Wheezy läuft und ich eigentlich so langsam mal auf Stretch umsteigen möchte.
Mein Problem ist nun, dass ich physisch nicht an den RPI ran komme, da der im Rechenzentrum steht, samt eigener IP4. SSH ist alles was geht.
Die Anleitungen, die ich gefunden habe, setzen leider alle auf DHCP, was mir natürlich nix bringt.
https://blog.webernetz.net/reinstall-your-raspberry-over-the-network/
Glücklicherweise habe ich noch zwei leere USB-Sticks am RPI hängen.
Auf den ersten habe ich schon mal ein Backup gezogen...
Mein Plan ist aktuell, dass ich auf den zweiten Stick das Raspbian-Image mit dd drauf packe, den dann mounte, dort konfiguriere und dann vom USB-Stick aus mit dd auf die SD-Karte schreibe.
Kann das so funktionieren? Muss ich auf irgendwas achten?
lumines
2018-03-18, 11:19:52
Muss man Raspbian für jedes Major-Upgrade neu installieren? Vielleicht ist das Pi-spezifisch, aber mit Debian sollte das eigentlich nicht notwendig sein. Normalerweise ändert man einfach die Version in der sources.list und upgradet dann einmal mit apt-get upgrade (für ein sanftes Upgrade, das keine Abhängigkeiten entfernt) und dann vollständig mit apt-get dist-upgrade (oder full-upgrade bei aptitude).
Du musst übrigens einmal von Wheezy auf Jessie und dann auf Stretch. Leider kann Debian keine Versionen überspringen.
Generell ist das so eins der Killerfeatures von Debian, dass es schon praktisch seit Ewigkeiten echte Upgrades zwischen Releases zulässt und die Upgrade-Pfade relativ penibel getestet werden. Das ist bei Debian alles sehr smooth, was eigentlich ganz angenehm ist.
Muss man Raspbian für jedes Major-Upgrade neu installieren?
Müssen tut man nicht - es wird aber öfter empfohlen nicht den weg des dist-upgrades zu gehen, da angeblich Altlasten (Pakete aus dem Systemkern) nicht immer sauber gerade gezogen werden. Insbesondere, wenn die Installation schon ein paar Versionen alt ist.
Das war zumindest der Beweggrund, dass ich gerne neu installieren würde. Inhaltlich kenne ich mich zu wenig mit Debian und Raspbian aus, als dass ich das beurteilen könnte.
lumines
2018-03-18, 11:32:41
Müssen tut man nicht - es wird aber öfter empfohlen nicht den weg des dist-upgrades zu gehen, da angeblich Altlasten (Pakete aus dem Systemkern) nicht immer sauber gerade gezogen werden. Insbesondere, wenn die Installation schon ein paar Versionen alt ist.
Das ist nicht wirklich schlimm und ganz normal. Manchmal ändern sich die Zusammenstellungen der vorinstallierten Pakete, aber wenn da etwas überflüssig ist, wird dir das irgendwann schon angezeigt.
Vielleicht empfehlen die Leute hinter Raspbian das, weil sie das dem normalen Nutzer nicht zutrauen würden. Wenn du dich aber sowieso überwiegend per SSH einloggst und kein Problem hast apt über die Shell zu benutzen, dann sollte das kein Problem sein.
Ganon
2018-03-18, 11:54:27
Müssen tut man nicht - es wird aber öfter empfohlen nicht den weg des dist-upgrades zu gehen, da angeblich Altlasten (Pakete aus dem Systemkern) nicht immer sauber gerade gezogen werden. Insbesondere, wenn die Installation schon ein paar Versionen alt ist.
So allgemein gesagt ist das ist Käse. Debian ist nicht Windows. Beim Upgrade wird das vorherige Paket normal entfernt und durch das neue Paket ersetzt.
Probleme kann es geben, wenn du was am Paketmanager vorbei installiert hast oder wenn eine individuelle neue Version eines neuen Programms eine Konfigurationsanpassung braucht (ist eher selten der Fall). Letzteres steht in der Upgrade-Anleitung.
Beides kein Grund das komplette System von Grund auf neu zu installieren.
Normalerweise ändert man einfach die Version in der sources.list und upgradet dann einmal mit apt-get upgrade
Ich habe mal versucht den Upgrad-Weg zu gehen.
apt-get update sagt jetzt:
[...]
Ign http://mirrordirector.raspbian.org jessie/rpi Translation-en
Paketlisten werden gelesen... Fertig
W: Ignoring Provides line with DepCompareOp for package pypy-cffi
W: Ignoring Provides line with DepCompareOp for package pypy-cffi-backend-api-max
W: Ignoring Provides line with DepCompareOp for package pypy-cffi-backend-api-min
W: Probieren Sie »apt-get update«, um diese Probleme zu korrigieren.
Jemand ne Idee? Google ist leider nicht sehr hilfreich.
€: APT unterstützt ab Jessie in den Provides wohl Angaben, die es unter Wheezy noch nicht gab. Entsprechend kann es damit (noch) nichts anfangen. Dann sehe ich das mal nicht als Problem und mache weiter.
nalye
2018-03-18, 13:32:55
Certbot mal deinstallieren und dann testen?
Certbot mal deinstallieren und dann testen?
Ich wüsste nicht wieso der überhaupt installiert sein sollte.
Alleine das apt-get upgrade dauert nun schon ewig. In der Zeit hätte ich das Ding 2x neu aufgesetzt und den lighttp neu konfiguriert...
Ganon
2018-03-18, 13:57:25
Der Upgrade kann ein paar Stunden dauern. Ist halt lahm die Kiste. Aber wenn du keinen Zugang zum Gerät hast, kannst du schlecht das Image auf der SD-Karte austauschen.
Der Upgrade kann ein paar Stunden dauern. Ist halt lahm die Kiste. Aber wenn du keinen Zugang zum Gerät hast, kannst du schlecht das Image auf der SD-Karte austauschen.
Laut diversen Anleitungen schon, siehe Post #1.
Ich muss halt nur irgendwie meine Netzwerkkonfiguration in diesem Prozess unterbringen...
Ganon
2018-03-18, 14:14:20
Gesetz dem Fall, dass das Vorgehen dir nicht das Dateisystem grillt (nie probiert, würde ich auch nie), müsstest du so vorher erst ein Image bauen, was a) SSH aktiviert (siehe Kommentare) und b) dein Netzwerk ordentlich eingerichtet hat.
Beim Upgrade-Pfad musst du im Endeffekt nur warten.
Gesetz dem Fall, dass das Vorgehen dir nicht das Dateisystem grillt
Wieso sollte es? Hast du da etwas konkretes im Sinn?
lumines
2018-03-18, 14:29:11
Wieso sollte es? Hast du da etwas konkretes im Sinn?
Weil es im Betrieb gemountet ist und man gemountete Dateisysteme, auf die eventuell sogar noch vom laufenden System geschrieben wird, nicht mit einem Image überschreiben sollte. Mit dem Standard-Image würde wohl auch sshd mit dem Standardpasswort laufen. Ohne Firewall hinter einer öffentlichen IP-Adresse ist das nicht die beste Idee. Wahrscheinlich wäre der Pi schneller gehackt als du das Passwort ändern könntest. Der IPv4-Adressraum wird regelmäßig gescannt und gerade per SSH versuchen Bots gerne Standardinfos für den Login. Ich gehe hin und wieder meine Logs durch und da sieht man das mehr als deutlich.
Upgrades dauern auf langsamen Medien immer ein bisschen länger, aber dafür hast du eben nach einem Reboot automatisch ein aktuelles System und musst nichts manuell einstellen.
EDIT: sshd ist wohl schon länger nicht mehr standardmäßig in Raspbian aktiv. Insofern müsstest du sowieso dein eigenes Image bauen, weil du sonst nach der Neuinstallation kein SSH mehr hast. Du kannst natürlich das bestehende Image modifizieren, aber in ein gemountetes Dateisystem zu schreiben ist trotzdem nicht die beste Idee. Da kann viel verloren gehen.
Ganon
2018-03-18, 14:34:43
Wieso sollte es? Hast du da etwas konkretes im Sinn?
a) es werden keinerlei Maßnahmen getroffen, dass das laufende System nichts mehr auf die SD-Karte schreiben will (hier gibt's eigentlich auch eine SysRq Option für)
b) du vertraust deiner SD-Karte, dass sie vor dem hard-reset alles vernünftig geschrieben hat
c) du vertraust darauf, dass dein Host während des Vorgangs nichts mehr auf die SD-Karte schreiben will bzw. dir nicht irgendwelche wichtigen Dateien grillt (siehe a)
d) du benötigst im Vorfeld ein Image was auf deinen Pi passt (SSH aktiv, Netzwerk konfiguriert)
e) du vertraust darauf, dass dein Image dann funktioniert
Ziemlich viele Optionen die schief gehen können. Dass du nach dem Dist-Upgrade ein unbootbares System vorfindest ist halt sehr unwahrscheinlich. Voraussetzung ist hier an sich nur, dass du die *.list Dateien ordentlich bearbeitet hast.
edit:
Achja, aus eigener Erfahrung (schon die dritte SD-Karte in einem Pi): Tausche wenn möglich die SD-Karte mal aus. Die Dinger halten nicht ewig und fallen im Regelfall von einer Minute auf die Andere total aus, ohne Vorwarnung.
Ah, ok, ja das macht Sinn :uponder:
€: Diesen Umweg könnte man wohl gehen: http://www.binarycents.com/raspberry-pi/raspberry-pi-remote-reinstall/. Aber jetzt ist das erste Upgrade schon durch...
Und zum Tausch der SD-Karte fehlt mir halt auch der physische Zugang. Das Geld für ein Supportticket gebe ich nur aus, wenn es wirklich nötig sein sollte :S
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