Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mückenpopulationen ausrotten via Gendrive
Radeonator
2018-04-03, 11:19:11
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/malaria-muecken-gene-drive-methode-der-programmierte-tod-a-1178071.html
Ich hasse Mücken zwar wie die Pest, halte diesen Vorstoß aber für mehr als gefährlich. Eine Auswirkung auf das Ökosystem und auf Tiere die Insekten mit "Gendrive" konsumieren ist nicht abzusehen.
joe kongo
2018-04-03, 11:29:11
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/malaria-muecken-gene-drive-methode-der-programmierte-tod-a-1178071.html
Ich hasse Mücken zwar wie die Pest, halte diesen Vorstoß aber für mehr als gefährlich. Eine Auswirkung auf das Ökosystem und auf Tiere die Insekten mit "Gendrive" konsumieren ist nicht abzusehen.
Interessant, Chinesen entwickeln gerade für sehr viel Geld einen Insektenradar,
über die Art der Eliminierung der georteten Ziele lest man nichts.
https://de.sputniknews.com/wissen/20180331320138531-china-radar-moskito-kampf/
Gent Leman
2018-04-03, 11:36:26
Eine Auswirkung auf das Ökosystem und auf Tiere die Insekten mit "Gendrive" konsumieren ist nicht abzusehen.
Ist ja nun nicht so, dass Mücken essentieller Bestandteil der Nahrungskette sind, dazu Giftanwendungen weitaus mutagener wirken und wenn gezielt innerhalb der Spezies Fortpflanzungsgene ausgeschaltet werden können, ist das immer noch sicherer, als die Einpflanzung von Fremdgenen in Produkte, die schon lange auf unseren Speisekarten zu finden sind. Also meinetwegen probieren auszurotten.
EL_Mariachi
2018-04-03, 11:41:37
Menschen sind auch kein essentieller Bestandteil der Nahrungskette... das Argument ist also doof! ;)
Ansonsten gibts hier auch ne gute Zusammenfassung...
https://www.geo.de/natur/tierwelt/50-rtkl-muecken-warum-rotten-wir-moskitos-nicht-einfach-aus
.
EvilOlive
2018-04-03, 13:07:30
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/malaria-muecken-gene-drive-methode-der-programmierte-tod-a-1178071.html
Ich hasse Mücken zwar wie die Pest, halte diesen Vorstoß aber für mehr als gefährlich. Eine Auswirkung auf das Ökosystem und auf Tiere die Insekten mit "Gendrive" konsumieren ist nicht abzusehen.
Hier am Rhein gibt es ein ähnliches Programm seit den 80ern mithilfe eines Bakteriums das tödlich auf die Mückenlarven wirkt.
Die Nahrungsquelle für Vögel, Fledermäuse, Libellen und Fische fällt dann natürlich auch weg.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/muecken-am-rhein-plage-gegen-plage-1.2402743
AnnoDADDY
2018-04-03, 13:25:37
Ist ja nun nicht so, dass Mücken essentieller Bestandteil der Nahrungskette sind, dazu Giftanwendungen weitaus mutagener wirken und wenn gezielt innerhalb der Spezies Fortpflanzungsgene ausgeschaltet werden können, ist das immer noch sicherer, als die Einpflanzung von Fremdgenen in Produkte, die schon lange auf unseren Speisekarten zu finden sind. Also meinetwegen probieren auszurotten.
Ich wäre mit so einer Aussage vorsichtig, wir haben keine Ahnung wie wichtig Mücken wirklich sind. Nichts in der Natur ist überflüssig oder ohne Sinn.
Ash-Zayr
2018-04-03, 13:38:36
Nichts in der Natur ist überflüssig oder ohne Sinn.
Wenn der Sinn einzig der der bloßen Existenz ist, hat jedes Lebewesen per se auch die selbe Darseinsberechtigung.
Gibt es einen Sinn und Zweck darüber hinaus, ist fraglich, wer den wie ergründet, definiert; sei es für sich, oder auch resultierend angewendet auf andere Spezies, wobei sich der Mensch mit dem mutmaßlichen Primär-Lebens-Zweck dann entsprechend anmaßt, die anderen Spezies einzuordnen, zu kategorisieren....und so kommen wir dann wie hier zu dem Ergebnis, dass eine Spezies ausgerottet werden sollte, da sie keinen Sinn hier erfüllt und sogar noch aktiv störend und gefährlich ist....schwupps, so war es auch im dritten Reich...eingeordnet, für lebensunwert oder ausrottenswert erachtet.
Mücken sucken aber wirklich wie Hölle....für mich sind schon Wespen eine Spezies, die ich mir weg-sehne...
ash
Daredevil
2018-04-03, 13:52:15
Der Mensch sollte nicht Gott spielen und schon gar keine Experimente damit machen, wie man Gott spielen kann.
Aber natürlich ist Malaria ein riesen Problem, welches man irgendwie angehen muss.
Das Zitat passt da schon sehr gut zu: Wären wir in Europa stärker betroffen, würden wir Gene Drives wohl offener gegenüberstehen.
Monger
2018-04-03, 13:57:22
Hey, was könnte schon schief gehen?
Das größte Problem was ich sehe ist, dass nach wie vor schlecht erforscht ist wie Gene artenübergreifend wandern können. Wir wissen dass es geht, wir wissen nur nicht wie häufig, und wo speziell. "Höhere" Lebewesen scheinen allgemein sehr stabil in ihrem Erbgut zu sein, sie wehren Mutationen größtenteils erfolgreich ab. Gerade Insekten haben ihre große Anpassungsfähigkeit ja aber gerade dem zu verdanken, dass ihr Gencode eben empfänglicher für Veränderungen ist. Mücken haben eine enorme Reichweite, sie können sich über große Landstriche ausbreiten.
Wenn man eine solche Änderung in eine komplette Population entlässt, erwischt es dann wirklich alle? Oder überleben welche? Was passiert mit denen, die das erfolgreich überstehen? Wie sieht es mit anderen Arten außenrum aus?
Ich verstehe wie problematisch Malaria und andere Erkrankungen sind. Aber ne Genbombe ist jetzt halt wirklich krass. Damit könnte man das gesamte globale Ökosystem treffen.
x-force
2018-04-03, 13:58:17
Also meinetwegen probieren auszurotten.
richtig. parasiten benötigt niemand. die nische werden schon andere insekten besetzen.
Ash-Zayr
2018-04-03, 14:00:01
Eine Mücke ist per se kein Parasit...demnach wären wir auch Parasiten an unseren Kornfeldern und Schweineställen....
Marodeur
2018-04-03, 15:27:21
Spinnen werden sich fragen wo die Nahrung bleibt. Und auch einige andere Tierchen. ^^
Wenn man sich nicht durch Bomben oder Strahlung ausrottet dann eben durch Genmanipulation. Der Mensch schaffts schon irgendwie.
THEaaron
2018-04-03, 15:30:37
Die Genophage wird Realität. :freak:
x-force
2018-04-03, 15:37:56
Eine Mücke ist per se kein Parasit...
warum nicht? sie schmarotzt und ist sicher kein symbiont.
https://de.wikipedia.org/wiki/Parasiten_des_Menschen
hier steht sie auch
Gent Leman
2018-04-03, 16:06:53
Ich wäre mit so einer Aussage vorsichtig, wir haben keine Ahnung wie wichtig Mücken wirklich sind. Nichts in der Natur ist überflüssig oder ohne Sinn.
Na wenn man die Todes-/Verkrüpplungsmücken als Korrektiv der Natur in Gegenden mit Überbevölkerung und Entwicklungs- und Hygienemängeln betrachten, dann machen sie ihren Job. Das wäre aber zynisch so zu denken.
Alternativ wäre das alte, vorgrüne, mitteleuropäische Modell zu empfehlen. Alles roden und trocken legen. Man sieht ja an renaturierten Bereichen, welche Mückenhöllen auch hier möglich sind. Einmal Zikaverwandschaft und der eigene moralische Widerstand würde bröckeln.
Zudem, Viren und Bakterien auszurotten, damit hat nun wiederum niemand ein Problem. Gesteht man denen nicht ihren Anteil an der Evolution durch Gentransfer zu? Wo fängt da Mitleid, Moral und Empathie an?
Wir, als Menschheit haben auch keine Bestandsgarantie, wenn wir sowas nicht erforschen und/oder anwenden. Zumindest sollten wir Möglichkeiten "auf Tasche" haben, wie auch im medizinischen Sektor, der nie wirklich gewonnen werden kann.
aufkrawall
2018-04-03, 16:23:40
Wer in maßloser Selbstüberschätzung eine Nische in der Natur frei macht, könnte später schön blöd gucken, wer sich dann stattdessen breit macht...
dreamweaver
2018-04-03, 17:51:06
Gibt sicherlich gute Gründe, sich einen solchen Schritt dreimal zu überlegen.
Aber die hier genannten
- Mensch darf nicht Phantasiefigur spielen
- Natur hat alles geplant
- alles hat schon seinen Sinn
etc.
zählen sicherlich nicht dazu.
Agenor
2018-04-03, 18:30:53
In den USA gab es bis 1950 in einigen Regionen auch sehr viele Malariaerkrankungen.
Die Lösung welche man dort anwendete: Trockenlegung von Sumpfgebieten, Bau von Kanälen, und in den verbleibenden Brutgebieten versprühen von DDT.
Innerhalb von 5 Jahren wurde da Malaria praktisch überwunden.
In Afrika probierte man es nur mit Insektiziden. Dementsprechend starben Jahr für Jahr immer noch Hunderttausende.
Alles nur eine Frage der Prioritäten.
Persönlich bin ich um jede zusätzliche Option froh, es zwingt einem ja niemand diese Option auch zu nutzen.
Aber man ist ja noch nicht an dem Punkt, dass man es effektiv probieren kann/sollte.
maguumo
2018-04-03, 19:02:28
Ohne funktions- und leistungsfähige Infrastruktur kannst du diese Lösung in Afrika vergessen, das hat wenig mit Prioritäten zu tun. Und sobald die hier diskutierte Option einmal auf dem Tisch ist kannst du dich darauf verlassen das sie eingesetzt wird, Millionen Erkrankte pro Jahr machen es ethisch extrem schwer bis unmöglich sowas ungenutzt in einem Aktenordner verstauben zu lassen, erst recht wenn der Rest der Welt davon weiß und der entsprechende Druck von außen dazu kommt.
Man sollte sich bei sowas also vorher überlegen ob man es riskieren kann sowas auf die Umwelt los zu lassen. Wobei das vermutlich kaum einen Unterschied macht, erfahrungsgemäß sind Wissenschaftler außerordentlich schlecht darin interessante, neue Sachen nicht weiter zu verfolgen.
Mortalvision
2018-04-03, 19:22:38
Die Genophage wird Realität. :freak:
Schnell ruft die Kroganer aus der Zukunft zurück! Die helfen gerne, ein paar Wissenschaftler umzuziehen!
So, und wer die Bedeutung von Mücken nicht kennt, dem sei ein Abend an einem lauwarmen See im Sommer mal ans Herz gelegt. Die Viecher sind etwas besonderes: als Parasiten saugen sie Blut am Ende der Nahrungskette und reichen die Nährstoffe an z.T. völlig andere Nahrungsketten weiter! Ohne Mücken deutlich weniger trans-feeding!
Sven77
2018-04-03, 19:27:38
Alle vernichten!!!
Philipus II
2018-04-03, 19:40:40
Die Ausrottung von Mücken könnte unseren Lebensstandard beachtlich steigern. Ich halte weitere Forschung daher für sinnvoll.
Monger
2018-04-03, 20:19:24
Zudem, Viren und Bakterien auszurotten, damit hat nun wiederum niemand ein Problem.
Hat das denn je jemand geschafft? Meines Wissens sind alle Krankheiten immer noch da: Pest, Lepra, Cholera... es gibt wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen, aber keine dieser Krankheiten ist ernsthaft "bedroht".
Und gerade die Erfahrungen mit resistenten Stämmen zeigen ja, wie gefährlich es sein kann, wenn man versucht einen Erreger mit Gewalt zu verdrängen.
Bestimmte Moskitos etc. dauerhaft los zu werden ist schon ne interessante Option - aber wenn es nicht gelingt, ist es möglicherweise danach schlimmer als vorher.
Auch bei Viren und Bakterien geht ja der Trend dahin, eher die Stämme aktiv anzusiedeln und zu pflegen die man haben will, statt mit der großen Keule zu versuchen welche auszurotten.
Man sollte die Möglichkeit via Gendrive schon erforschen, aber man sollte SEHR vorsichtig damit sein. Bisherige Versuche das Ökosystem gezielt zu verändern, sind regelmäßig voll in die Hose gegangen.
maguumo
2018-04-03, 20:36:45
Pocken wären das einzige Beispiel das mir einfällt.
Muselbert
2018-04-03, 21:57:12
Das komplette Ausrotten von Krankheitserregern kann ja auch nur dann funktionieren, wenn er nur Menschen infizieren und zur Vermehrung nutzen kann. Sonst müsste man ja zusätzlich beispielsweise Mäuse und Ratten impfen :D
Das Ausrotten von bestimmten Tierarten aus einem Ökosystem kann unabsehbare Folgen haben.
So einen Irrsinn gab es übrigens schon: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ausrottung_der_vier_Plagen
Brillus
2018-04-03, 22:10:06
Hat das denn je jemand geschafft? Meines Wissens sind alle Krankheiten immer noch da: Pest, Lepra, Cholera... es gibt wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen, aber keine dieser Krankheiten ist ernsthaft "bedroht".
Und gerade die Erfahrungen mit resistenten Stämmen zeigen ja, wie gefährlich es sein kann, wenn man versucht einen Erreger mit Gewalt zu verdrängen.
Bestimmte Moskitos etc. dauerhaft los zu werden ist schon ne interessante Option - aber wenn es nicht gelingt, ist es möglicherweise danach schlimmer als vorher.
Auch bei Viren und Bakterien geht ja der Trend dahin, eher die Stämme aktiv anzusiedeln und zu pflegen die man haben will, statt mit der großen Keule zu versuchen welche auszurotten.
Man sollte die Möglichkeit via Gendrive schon erforschen, aber man sollte SEHR vorsichtig damit sein. Bisherige Versuche das Ökosystem gezielt zu verändern, sind regelmäßig voll in die Hose gegangen.
Pocken sind weg, wenn man die paar Exemplare die noch in ich glaub 2 Laboren existiren ausen vor lässt.
x-force
2018-04-03, 22:13:36
bei polio ist man auch gut davor.
Dicker Igel
2018-04-14, 16:08:14
Wer in maßloser Selbstüberschätzung eine Nische in der Natur frei macht, könnte später schön blöd gucken, wer sich dann stattdessen breit macht...+1
mercutio
2018-04-27, 13:39:35
Laser gegen Mücken
https://www.heise.de/tr/artikel/Laser-gegen-Insekten-3639913.html
Ich warte nun schon einige Jahre auf ein Home-user Gerät, bisher leider nix am Markt.
Wäre das nicht mal was für Kickstarter oder so?
Die Idee gibts ja schon länger, warum muss ich noch immer warten?
Solange tut's dann eben ein Moskitonetz vorm Fenster.
Moskitos stören ja nur da, wo Menschen sind. Man muss also nur Siedlungen vor Moskitos schützen und nicht gleich die ganze Art vernichten.
Poook
2018-04-27, 13:46:34
Laser gegen Mücken
https://www.heise.de/tr/artikel/Laser-gegen-Insekten-3639913.html
Ich warte nun schon einige Jahre auf ein Home-user Gerät, bisher leider nix am Markt.
Wäre das nicht mal was für Kickstarter oder so?
Die Idee gibts ja schon länger, warum muss ich noch immer warten?
Solange tut's dann eben ein Moskitonetz vorm Fenster.
Moskitos stören ja nur da, wo Menschen sind. Man muss also nur Siedlungen vor Moskitos schützen und nicht gleich die ganze Art vernichten.
Ich bezweifle, dass das in Europa eine CE Verifizierung bekommen kann.
...demnach wären wir auch Parasiten ....
Parasiten [von *parasit- ], Schmarotzer, Lebewesen, die dauernd oder vorübergehend auf (Ektoparasiten) oder in (Endoparasiten) einem andersartigen Organismus, dem Wirt, leben und diesen schädigen, ihn aber höchstens zu einem späteren Zeitpunkt töten (Gegensatz zu Parasitoiden). Neben dem "Energieraub" können die Schädigungen vor allem mechanisch oder toxisch erfolgen (Gegensatz zur Karpose) (https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/parasiten/49484)
Jap wir Menschen sind definitiv Parasiten wenn man die Welt als unseren Wirt betrachtet.
@Topic:
Einerseits rotten wir Menschen jeden Tag mind. eine Spezies aus. Andereseits ist halt die Frage in wie weit so eine Genbombe wirklich nur die Mücken betrifft und was sie letztendlich für Auswirkungen hat. Gegen "keine Mücken mehr" hätte ich auch nix einzuwenden. Allerdings haben wir ja eh schon ein Insektensterben und damit Vogelsterben. Ob die Ausrottung der Mücken dann so vorteilhaft ist? Man weiss es nicht ...
dreamweaver
2018-04-27, 14:53:02
Parasiten [von *parasit- ], Schmarotzer, Lebewesen, die dauernd oder vorübergehend auf (Ektoparasiten) oder in (Endoparasiten) einem andersartigen Organismus, dem Wirt, leben und diesen schädigen, ihn aber höchstens zu einem späteren Zeitpunkt töten (Gegensatz zu Parasitoiden). Neben dem "Energieraub" können die Schädigungen vor allem mechanisch oder toxisch erfolgen (Gegensatz zur Karpose) (https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/parasiten/49484)
Jap wir Menschen sind definitiv Parasiten wenn man die Welt als unseren Wirt betrachtet.
Da man dies aber nicht tut, weil die Welt kein Organismus, sondern ein Haufen toter Materie ist, die eine Plattform für Leben bietet, sind wir keine Parasiten.
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