Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DNA Herkunftstest (MyHeritage, 23andMe, etc.)
MadCat
2018-08-30, 13:03:57
Hi,
habt ihr sowas schon mal machen lassen oder mit dem Gedanken gespielt, sowas machen zu lassen?
Ich habe mir ein Kit bei MyHeritage bestellt und warte auf dessen Lieferung.
Bin mal gespannt, was bei mir raus kommt ^^
Die Großeltern kommen aus Bereichen, welche man zum Zeitpunkt der Geburt (1910er und 1920er) Deutschland genannt hat - zwischendurch mal DDR - und westliches Tschechien.
Von den Urgroßeltern weiß ich gar nix.
Könnte also auch Richtung Polen, Kaukasus/Russische Gebiete gehen, auch Osteuropa im Allgemeinen (Romänien, Ungarn, Slovakei, etc) ist sicherlich möglich...
Als Kind hatte ich ganz hell blonde Haare, welche später dann dunkel geworden sind. Habe braune Augen und einen "normalen" hellen kaukasischen Hautton.
Vielleicht auch was skandinavisches drinne... ^^
Wird sicher interessant ^^
Cyphermaster
2018-08-30, 13:16:04
Nachdem MyHeritage nur Gen-Informationen und keine Abstammung o.ä. auswertet, wirst du da eine Mischung bekommen, die sich bis auf ein paar Prozent hin oder her mit der Masse der Europäer ohne starken Migrationshintergrund gleicht. Also eher unspannend, man weiß ja sogar im Voraus, daß sich dann auch ein wenig Neandertaler und Mongolen finden werden.
Dafür überlasse ICH keiner privaten Firma meine kompletten Genomdaten zur Verwertung, für das Geld betreibt man besser "klassische" Ahnenforschung. Bekommt man mehr raus, gibt weniger von sich preis.
Poook
2018-08-30, 16:50:34
In der Rate in der der Fortschritt in diesem Bereich voran geht und dem Fakt, dass man seinen Gencode bei jedem atmen und der Berührung jeglicher Oberfläche durch die Umwelt schleudert, hat in 20 Jahren eh jeder deinen vollen Code der ihn haben will. Ein Gensequenzer, also das Gerät nicht der Test, kostet schon heute nur noch $750, die wird es in ein paar Jahren wie Schwangerschaft- oder HIV-Schnelltests in jeder asiatischen Apotheke geben. Da gibt es nichts zu verheimlichen, dass ist so als ob man versuchen würde sein Gesicht zu verheimlichen.
Cyphermaster
2018-08-30, 17:22:38
Sich meine Daten, respektive Gene, beschaffen können und sie von mir zur legalen Benutzung überlassen bekommen, das sind trotzdem zwei Dinge. Und wie gesagt: Aus den Genen liest man keine Ahnenreihe in einer Präzision, daß es wirklich lohnenswert wäre. IMO.
Nachdem MyHeritage nur Gen-Informationen und keine Abstammung o.ä. auswertet, wirst du da eine Mischung bekommen, die sich bis auf ein paar Prozent hin oder her mit der Masse der Europäer ohne starken Migrationshintergrund gleicht. Also eher unspannend, man weiß ja sogar im Voraus, daß sich dann auch ein wenig Neandertaler und Mongolen finden werden.
Dafür überlasse ICH keiner privaten Firma meine kompletten Genomdaten zur Verwertung, für das Geld betreibt man besser "klassische" Ahnenforschung. Bekommt man mehr raus, gibt weniger von sich preis.
Exakt so sehe ich das auch. Würde mir im Traum nicht einfallen, da freiwillig meinen Gen-Daten abzugeben.
desperado2000
2018-08-30, 22:54:09
Habe vor einigen Wochen in den Medien von einem gefasstem Mörder / Vergewaltiger in den USA gelesen. Er war vor einigen Jahrzehnten aktiv...
Wie hat man ihn geschnappt ? Einer seiner Verwandten lud seine DNA in einer dieser Datenbanken hoch. Die Polizei hat jene DNA-Pool angezapft (legal?) und abgeglichen mit der DNA des Täters und schwupps kam man dem mittlerweile greisem Mörder auf die Schliche. Seit jenem Artikel weiß ich das jegliche DNA Spuren von stattlichen Stellen gesammelt werden für alle Fälle...
insane in the membrane
2018-08-31, 05:47:00
Da hört es wirklich auf. Was gehen den Staat meine Verwandtschaftsverhältnisse an?! Und was kümmern den meine Verbrechen?!
Mortalvision
2018-08-31, 07:53:28
Also, für die Verbrechensverfolgung ist der Staat zuständig, nicht deine Faust...
Die Verwandtschaft kann auch mal wichtig sein, um jemand zu finden, daher Ahnenbücher/ Geburtsregister etc.
BTT: ein paar Kollegen haben diese Tests machen lassen, und heraus kam bis auf wenige % Abweichung das Gleiche. Ob da jemand einfach einen Algorythmus auf Basis von Namen und Adresse programmiert hat? ;D
urpils
2018-08-31, 08:11:08
Also, für die Verbrechensverfolgung ist der Staat zuständig, nicht deine Faust...
Die Verwandtschaft kann auch mal wichtig sein, um jemand zu finden, daher Ahnenbücher/ Geburtsregister etc.
BTT: ein paar Kollegen haben diese Tests machen lassen, und heraus kam bis auf wenige % Abweichung das Gleiche. Ob da jemand einfach einen Algorythmus auf Basis von Namen und Adresse programmiert hat? ;D
liegt woher eher daran, dass dort ja kein komplettes Genom sequenziert wird, sondern nur eine Hand voll Bereiche, die man sich eben ausgesucht hat - und da ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht mal so gering, dass man hohe Übereinstimmungen findet.
Bei der Kompleten Sequenzierung des Genoms sähe es anders aus, wobei man fast noch nichts darüber weiß, was all das überhaupt bedeuten würde. Selbst die bekannten Polymorphismen sind in ihrer Bedeutung nur teilweise und bruchstückhaft erforscht.
Cyphermaster
2018-08-31, 08:42:48
BTT: ein paar Kollegen haben diese Tests machen lassen, und heraus kam bis auf wenige % Abweichung das Gleiche. Ob da jemand einfach einen Algorythmus auf Basis von Namen und Adresse programmiert hat? ;DWozu etwas programmieren? Unser Genom unterscheidet sich insgesamt nur einige Prozent von Menschenaffen. Entsprechend "drastisch" sind die Unterschiede in den selektierten Gensequenzen. Damit kann man über eine große Menge an Probanden ggf. noch grob auf ganze Regionen hin Effekte von Völkerwanderungen über große Strecken (weil ja die Gene deutlich genug unterschiedlich sein müssen, um das festzustellen) statistisch nachweisen; Verwandtschaftsverhältnisse auf Personenebene oder so etwas aber nie und nimmer. Dafür bräuchte man eine Datenbank mit Milliarden von Vergleichs-Einträgen, und zwar auch vergangener Generationen.
Rancor
2018-08-31, 10:01:46
Da hört es wirklich auf. Was gehen den Staat meine Verwandtschaftsverhältnisse an?! Und was kümmern den meine Verbrechen?!
Wie, was kümmert den Staat deine Verbrechen ? :biggrin:
Colin MacLaren
2018-08-31, 10:28:33
Unnötig. Als altes und stolzes Geschlecht ist der Stammbaum bis ins 16. Jh. vorhanden. :cool:
Wozu etwas programmieren? Unser Genom unterscheidet sich insgesamt nur einige Prozent von Menschenaffen. Entsprechend "drastisch" sind die Unterschiede in den selektierten Gensequenzen.
Hab ich ja hier mal genauer beschrieben:
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=10070259&postcount=42
Betrachtet man bei beiden Arten die Menge der entsprechenden Proteine, die mithilfe der Informationen auf den Genen gebildet werden, beträgt der Unterschied sogar schon 71 Prozent.
Cyphermaster
2018-08-31, 16:04:36
Das ist richtig, man kann's mittlerweile auch noch tiefer aufbrechen. So eine saubere und weitgehende Ausdifferenzierung kostet in der Erstellung aber deutlich mehr Geld, als man an MyHeritage zahlt, wird man also von dort nicht bekommen.
Nightspider
2018-08-31, 16:24:05
Tolles Topic!
Habe ich gestern erst mit einem Kollegen darüber unterhalten und würde sowas auch mal machen lassen.
Eventuell habe ich kroatisch-asiatische Wurzeln :uponder:
Aber wie teuer und wie präzise ist sowas?
Der_Korken
2018-08-31, 16:46:11
Ich frage mich, ob diese ganze Ahnensuche und Stammbaumgenerierung für läppische 59€ überhaupt was taugt. Ich mein klar, Sequenzierung ist mittlerweile billig geworden, aber wie sieht es mit den Algorithmen dahinter aus? Braucht man für gescheite Stammbauminformationen nicht nur das Genom, sondern auch die Haplotypen aller Individuen? Und dann muss man noch schätzen, welcher Vererbungsbaum sich dahinter verbergen könnte. Das sind algorithmisch ziemlich schwierige Probleme. Klingt für mich daher erstmal ein wenig nach Scharlatanerei.
Marodeur
2018-08-31, 18:29:11
War noch am überlegen ob ich bei iGENEA die väterliche Linie testen lasse und dann in deren Nachnamensprojekt nach Übereinstimmungen schau. Problem: geht um die Vorfahren meiner Mutter, müsste also ein männlicher Nachkomme aus ihrer Verwandtschaft machen. Und ob’s wirklich was bringt ist die andere Frage.
Traditionelle Nachforschung wird schwierig und sicher nicht billig. Spur endet so 1800 rum im jetzigen Polen. Der Name lässt aber schottische Vorfahren als Verdacht zu. So geschrieben ist der Name in D sehr sehr selten. Gibt da wohl nur 2 größere Gruppen.
MadCat
2018-09-01, 10:50:28
Aber wie teuer und wie präzise ist sowas?
MyHeritage is grad im Angebot mit 59,- zzgl Versand - geht noch 3 Tage!
23andMe sind 99$ aber wohl nur für innerhalb der USA zugelassen/nutzbar.
iGENEA Basic 179,- €
Ein paar Berichte/Kommentare:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/ahnenforschung-dna-esoterik-zum-sonderpreis-kolumne-a-1194396.html
https://www.noz.de/deutschland-welt/gut-zu-wissen/artikel/1184897/was-bringt-dna-ahnenforschung-im-internet
Muss halt jeder selbst für sich entscheiden.
Plutos
2018-09-01, 12:41:51
Was passiert eigentlich, wenn man da bspw. Katzen-DNA einreicht? Ergibt das auch plausible Resultate?
Tyrann
2018-09-01, 13:17:56
versuchs doch mal:usweet:
ich würde sagen die Auswertung erfolgt stur nach Schema F und du bekommst dann einfach das was an der passenden Stelle der DNA steht
MadCat
2018-09-01, 13:18:03
Hi,
nein, die schauen ja u.a. nach Haplogruppe, Phänotyp usw... die sind bei anderen Säugern nicht vorhanden oder vergleichbar woanders. Zudem unterscheiden sich die Anzahl der Chromosomen.
Da würde das Sequenzierungsverfahren wohl fehlschlagen.
Mensch: 23 Chromosomen (einfacher Satz)
Katze: 19 Chromosomen (einfacher Satz)
desperado2000
2018-09-01, 22:05:16
Habe vor einigen Wochen in den Medien von einem gefasstem Mörder / Vergewaltiger in den USA gelesen. Er war vor einigen Jahrzehnten aktiv...
Wie hat man ihn geschnappt ? Einer seiner Verwandten lud seine DNA in einer dieser Datenbanken hoch. Die Polizei hat jene DNA-Pool angezapft (legal?) und abgeglichen mit der DNA des Täters und schwupps kam man dem mittlerweile greisem Mörder auf die Schliche. Seit jenem Artikel weiß ich das jegliche DNA Spuren von stattlichen Stellen gesammelt werden für alle Fälle...
Hier der Artikel hierzu.
https://www.stern.de/panorama/stern-crime/dna-test-und-ahnenforschung---so-wurde-der-golden-state-killer-gefasst-7961406.html
MadCat
2018-09-04, 17:30:24
Hi,
Kit heute angekommen, registriert, 2 Abstriche im Mundraum gemacht, alles eingetütet und morgen gehst Retoure.
MadCat
2018-10-07, 15:57:02
Hi,
heute das Ergebnis erhalten.
Hat nur etwas über einen Monat gedauert.
Eigentlich genau das, was ich auf Grund der Daten der Großeltern erwarten konnte.
https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/attachment.php?attachmentid=64392&stc=1&d=1538920340
Mein Problem ist, dass es nichts direktes aussagen kann ... es gibt zwar Leute, die mitteilen, dass sie ihren echten Vater oder einen Cousin 8 Grades in Italien gefunden haben (...), aber der Rest ...
Schade, dass es so schwierig ist, ohne echtes Grundwissen in die Familiengeschichte einzutauchen, ich kann maximal bis zu meinen Urgroßeltern zurückgehen, das wars aber auch.
derpinguin
2018-10-07, 17:40:06
So schwer ist es nicht. Über die Kirchenbücher der Heimatgemeinden der Vorfahren geht einiges. Ich kann zurück gehen bis ca 1600
Bei heise.de, da habe ich an diesen Thread gedacht:
Ancestry: Datenschützer warnen vor DNA-Analyse übers Netz (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Ancestry-Datenschuetzer-warnen-vor-DNA-Analyse-uebers-Netz-4255398.html):
...
... Mit der Probe gäben die Kunden dem Unternehmen einen "Freifahrschein nicht nur zur Ahnenforschung, sondern für jede sonstige genetische Analyse". Im Kleingedruckten lasse sich Ancestry die Erlaubnis einräumen, die Daten an die Pharmaindustrie oder sonstige Unternehmen "weltweit gewinnbringend" weiterzuverkaufen. Löschansprüche würden eingeschränkt. Die Betroffenen selbst dürften die Informationen dagegen nicht anderweitig nutzen.
...
Dafür soll ich auch noch Geld bezahlen? Was ändert die DNA-Information daran, wer ich bin?
Und ja, ich würde das nicht machen lassen. Ausnahme wäre eventuell um einen Gen-defekt ("Enzym-Synthese-Mangel") festzustellen, aber sonst nein.
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