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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gesundheitsapp Pro/Contra


SimonX
2018-09-17, 21:09:57
Hier schon mal eine Liste von Pro und Contra.

Gesundheitsapp pro contra (https://www.tagesschau.de/inland/gesundheitsapp-pro-contra-101.html)

Generell wäre ich für eine einheitliche Speicherung meiner Patientendaten inklusive aller zu mir relevanten Daten wie z.B. Protokolle der Pfleger im Krankenhaus.

Aber warum immer Zentral?!

Als erstes wäre da mal eine Verschlüsselung, die ich als Patient kontrolliere. Ich will Rechte vergeben um Daten einzusehen bzw. welche hinzufügen. Löschen oder Ändern muss Tabu sein. Löschen kann höchstes bedeuten, das die Daten mit einem noch privateren Schlüssel umverschlüsselt werden, um sie für normale Zugriffe wirklich unsichtbar zu machen.

Wenn die Schlüssel von mir kontrolliert werden und sie z.B. nur auf der Krankenkassenkarte gespeichert sind (mit Backup auf PC und USB Stick), dann können die Daten auch zusätzlich zentral gespeichert werden.

Aber solche sichere Konzepte sieht man ja garnicht. Wieder eine Billigapp zum Datensammeln ohne Kontrolle.
Schwaches Design, oder Absicht?

Monger
2018-09-17, 22:01:39
Dezentral hieße: Jeder Arzt müsste eine IT Infrastruktur bereitstellen die jederzeit erreichbar, robust und sicher ist, und über lange Zeiträume archiviert. Das sehe ich kritisch. Was ist mit Praxen, die irgendwann mal schließen? Gerade erst erlebt: Meine Frau wollte alte Unterlagen anfordern, aber der Arzt ist nicht mehr auffindbar

Yggdrasill
2018-09-18, 00:26:04
Der Datenschutz ist kein Argument - schließlich geben wir willig an jeder Supermarktkasse, in jedem Kaufhaus unser Daten über Kundenkarten weiter. Für kleine Rabatte und Vorteile ist die Weitergabe kein Problem, für die Gesundheit aber schon? Eine App, die im Notfall sogar Leben retten kann, weil der Arzt sofort weiß, woran er ist, ist das kleine Risiko der Datenspeicherung wert.
Was ich diese Art von Argumentation hasse. Und das kommt von einem "Journalisten". Nur weil ein Teil der Menschen vollkommen bereitwillig Daten innerhalb der gesetzlichen Richtlinien an Konzerne preisgeben, ist Datenschutz in sensiblen Bereichen plötzlich irrelevant. :facepalm:
Wie ignorant muss man eigentlich sein um Vorgaben zum Schutz der Bürger mal einfach so für unwichtig zu erklären?
Im Falle der Kundenkartendaten passiert mir im schlimmsten Fall das ich mit mehr Werbung zugemüllt werde. Im Falle der Patientenakte hat das Konsequenzen die existenzgefährdend sein können. Das muss man doch bei einer derartigen Aussage mal berücksichtigen.

Prinzipiell stehe ich einer zentralen Datenspeicherung nicht gänzlich ablehnend gegenüber, allerdings ist die Speicherung der Patientenakte direkt auf der Krankenkarte aus meiner Sicht eindeutig gegenüber einer "App" vorzuziehen. Wenn die "Sicherheit" der zentralen Speicherung ähnlich wie beim Anwaltspostfach BeA gelöst wird, na dann gute Nacht. Eher steht sogar noch zu befürchten das die zentrale Patientenakte noch schlechter gesichert wird, ist ja nur für den durchschnittlichen Bürger gedacht.

iuno
2018-09-18, 00:33:13
Ist halt dummes Geschwaetz, das die Diskussion anregen soll. Was soll man dazu schon sagen? Das macht bei weitem nicht jeder und man kann frei darueber entscheiden. Schaffen wir doch die Meinungsfreiheit gleich auch mit ab, die meisten haben doch eh nix zu sagen...

Datenschuetzer sind keine Fortschrittsverweigerer. Man muss es halt richtig machen und nicht so, wie es bei den Behoerden usw. ueblich ist. Verstehe nicht, was daran so schwer zu begreifen ist. Es ist sowieso absurd wie mit den Patientenakten umgegangen wird. Aber wer verklagt schon seinen Arzt.

SimonX
2018-09-18, 03:55:44
Dezentral hieße: Jeder Arzt müsste eine IT Infrastruktur bereitstellen die jederzeit erreichbar, robust und sicher ist, und über lange Zeiträume archiviert. Das sehe ich kritisch. Was ist mit Praxen, die irgendwann mal schließen? Gerade erst erlebt: Meine Frau wollte alte Unterlagen anfordern, aber der Arzt ist nicht mehr auffindbar


Dezentral heisst, das die Daten bei mir, dem Patienten, gesammelt werden. Der Arzt hat höchstens sein eigenes Backup der Daten, die er mir, dem Patienten, gegeben hat.

Es gibt höchstens ein zentrales Backup meiner, mir gehörenden, Daten, die auch die Arztdaten enthält.

Also nichts mit Infrastruktur bei jedem Arzt, den es dann nicht mehr gibt.

Es geht mir um die Hoheit der, mich betreffenden, Daten. Der Zugriff auf diese sollte nur von mir und von Personen, denen ich vertraue, möglich sein.

derpinguin
2018-09-18, 05:02:00
Dezentral heisst, das die Daten bei mir, dem Patienten, gesammelt werden. Der Arzt hat höchstens sein eigenes Backup der Daten, die er mir, dem Patienten, gegeben hat.


Wenn alles bei dir gespeichert ist, dann ist es doch nicht dezentral.

Monger
2018-09-18, 06:44:35
Dezentral heisst, das die Daten bei mir, dem Patienten, gesammelt werden.

Davon redet aber aktuell niemand. Die großen Krankenkassen verfolgen mehrere Modelle, aber keines davon deckt sich mit deiner Vorstellung.