Künstliche Intelligenz in Games?

[Karümel]

Laienfrage meinerseits
Wie wird eigentlich eine KI bei Spielen entwickelt/ geschrieben?
Also Gegner legt ein Verhaltensmuster an den Tag.
sind das viele: Passiert A mach das, passiert B mach was anderes?

[x-force]

afaik gibt es überhaupt keine form von ki in spielen, die brauchbar ist.
der starcraft showcase letztens dürfte der erste anwendungsfall gewesen sein.

entweder wird fleißig gescripted, gecheated oder sie ist nicht brauchbar.

[Mortalvision]

jo, und es wäre sauteuer. Weil anders als eine engine für die Welt kannst du das nicht mal so eben rüberportieren.

[Gast]

In der Regel ist eine Spiele-KI eine mehr oder weniger komplexe State-Machine.

Die KI befindet sich also in einem Zustand (z.B. wartend), von welchem es eine oder mehrere Bedingungen gibt um in einen anderen Zustand zu wechseln (z.B. verfolge Spieler). Jeder Zustand kann dabei mehrere Folgezustände haben und Zyklen sind natürlich auch möglich.

[gravitationsfeld]

AI muss nicht intelligent sein. Sie muss so handeln, dass der Spieler Spass hat. Das sind zwei unterschiedliche Dinge.

[x-force]

AI muss nicht intelligent sein. Sie muss so handeln, dass der Spieler Spass hat. Das sind zwei unterschiedliche Dinge.

als hätte künstliche intelligenz etwas mit spielspaß zu tun...
nur weil niemand zu 100% intelligenz definieren kann, ist nicht jedes programm intelligent.

das was du als ki bezeichnest ist bestenfalls ein euphemismus.

wenn eine ki nicht lernen und sich nicht selbst verändern kann, würde nicht nur ich behaupten, daß es keine ki ist.

[gravitationsfeld]

Du hast meinen Punkt nicht verstanden. Es ist nicht so, dass niemand bessere KI bauen koennte, das ist nur nicht die Zielvorgabe.

[Monger]

Die Starcraft KI wurde ja teilweise darauf trainiert, nicht nur zu gewinnen, sondern auch menschlich zu agieren. Das wäre sicherlich unterhaltsamer als gegen die heutigen Skripte.

[Lokadamus]

Laienfrage meinerseits
Wie wird eigentlich eine KI bei Spielen entwickelt/ geschrieben?
Also Gegner legt ein Verhaltensmuster an den Tag.
sind das viele: Passiert A mach das, passiert B mach was anderes?So einen Thread gab es vor zig Jahren mal.

Es kommt mehr oder weniger auf das Spiel drauf an. Baldurs Gate, FarCry und irgendein Strategiespiel sind sich in diesem Sinne gleich, dass jeder "Feind" immer wieder seine Umgebung überprüft. Dabei ist die Frage, ob es wie bei MAX einen Sicht- und einen Hörbereich gibt oder ob die KI vom Spiel die ganze Karte kennt.

Bei FarCry hatten wir damals festgestellt, dass einiges von der KI gemacht wird, aber auch viel gescriptet wurde, um Ereignisse hervorzurufen, die von der KI entweder nicht gemacht werden würde oder zu einem anderen, unpassenden Zeitpunkt.

Bei BG kann man selber eine kleine KI schreiben, damit die Chars auf Gegner automatisch reagieren können (Waffe zwischen Nah- und Fernkampf wechseln, Angreifen (wer hätte das gedacht?), Heilen).

KIs, die sich der Umgebung anpassen sollen, sind gerne fehlerträchtig. Gothic 3 und Assassin's Creed Unity https://www.golem.de/news/kuenstliche-intelligenz-in-spielen-die-ki-ist-so-intelligent-wie-ihre-entwickler-1412-110758.html (von 2014) zeigen die Probleme.Die Starcraft KI wurde ja teilweise darauf trainiert, nicht nur zu gewinnen, sondern auch menschlich zu agieren. Das wäre sicherlich unterhaltsamer als gegen die heutigen Skripte.Bedeutet in den meisten Fällen, dass die KI geschwächt wurde.

Bin mir nicht sicher, ob das dazu passt: http://www.linux-magazin.de/ausgaben/2017/08/snapshot/

[Monger]

sind das viele: Passiert A mach das, passiert B mach was anderes?
Im Prinzip ja. Sind wohl fast immer State Machines, die in bestimmten Zeitpunkten zentrale Werte überprüft. Gegner in Sicht? Schieß drauf. Genug Resourcen? Bau ne Einheit.

Also mühevolle Kleinarbeit. Im Idealfall greifen alle Routinen so ineinander, dass sich schön dynamische Regelkreisläufe bilden. Oder alles bricht auseinander.

[Ganon]

Es ist nicht so, dass niemand bessere KI bauen koennte, das ist nur nicht die Zielvorgabe.

Gilt zumindest für die KI, die gegen dich kämpfen soll. Bei freundlichen/neutralen NPCs (bei RPGs wie Skyrim oder Witcher z.B.) ist noch viel Luft nach oben und hier ist das Problem nicht der mangelnde Wille, sondern eher der zu große Zustandsraum, der auch mit entsprechenden Aktionen und Mono-/Dialogen unterlegt werden müsste.

[Demirug]

Im Prinzip ja. Sind wohl fast immer State Machines, die in bestimmten Zeitpunkten zentrale Werte überprüft. Gegner in Sicht? Schieß drauf. Genug Resourcen? Bau ne Einheit.

Also mühevolle Kleinarbeit. Im Idealfall greifen alle Routinen so ineinander, dass sich schön dynamische Regelkreisläufe bilden. Oder alles bricht auseinander.

Genau genommen sind es Behavior Trees die heute in der Regel verwendet werden:

https://en.wikipedia.org/wiki/Behavior_tree_(artificial_intelligence,_robotics_and_control)

[Exxtreme]

als hätte künstliche intelligenz etwas mit spielspaß zu tun...
nur weil niemand zu 100% intelligenz definieren kann, ist nicht jedes programm intelligent.

das was du als ki bezeichnest ist bestenfalls ein euphemismus.

wenn eine ki nicht lernen und sich nicht selbst verändern kann, würde nicht nur ich behaupten, daß es keine ki ist.
Die Problematik ist viel mehr, eine gute KI macht keinen Spaß für den Spieler. Was bringt dir z.B. ein Strategiespiel mit einer guten KI wenn der Spieler schon im ersten Szenario gnadenlos scheitert? Der versucht es drei Mal und wirft das Spiel dann entnervt in die Ecke und macht seinen Ärger auf Steam und reddit Luft.

Genau genommen sind es Behavior Trees die heute in der Regel verwendet werden:

https://en.wikipedia.org/wiki/Behavior_tree_(artificial_intelligence,_robotics_and_control)

Die Dinger finde ich nicht so toll. Ich habe da irgendwie ein Talent dafür herauszufinden was diese Dinger triggert bzw. wann dieser Baum welche Ergebnisse liefert. Und wenn ich das ausnutze dann wird ein Spiel plötzlich sehr viel einfacher.

[x-force]

Die Problematik ist viel mehr, eine gute KI macht keinen Spaß für den Spieler. Was bringt dir z.B. ein Strategiespiel mit einer guten KI wenn der Spieler schon im ersten Szenario gnadenlos scheitert?

eine gute ki in spielen kann auch in der schwierigkeit skalierbar sein. das eine schließt das andere nicht aus!
im zweifelsfall muss die ki einfach zwischen jeder eingabe eine zeitmenge x verstreichen lassen.
ich komme mir jedoch -egal auf welcher schwierigkeit- verarscht vor, wenn der computer bevorteilt wird, weil er sonst nicht gewinnen kann.

[Gast]

Ich finde auch, dass sich im Gegensatz zum Rest, die KI in Spielen kaum weiterentwickelt, ja teilweise sogar zurückentwickelt hat.

Ein Unreal Tournament um die Jahrtausendwende hatte beispielsweise eine wesentlich bessere Bot-KI als heute ein Overwatch.

Und im SP kann ich mich an kein Spiel erinnern, dass die KI von F.E.A.R. übertroffen hat, und das ist sicher auch schon über 10 Jahre her. Es gab einige Spiele auf vergleichbarem Niveau, aber vieles auch in den letzten Jahren ist deutlich schlechter.

Das hängt sicher auch mit dem Trend zu Open-World zusammen und, dass es sicher wesentlich einfacher ist für lineare Levels eine glaubwürdige KI zu bauen, aber beispielsweise Crysis hatte wenn auch keine echte Open World schon recht große Levels die man frei erkunden konnte und dabei eine wesentlich bessere KI als vieles was später kam.

Generell habe ich jedenfalls das Gefühl, dass sich die Spiele-KI in den letzten 10-15 Jahren kaum bis gar nicht weiterentwickelt hat.

[Leonidas]

Generell habe ich jedenfalls das Gefühl, dass sich die Spiele-KI in den letzten 10-15 Jahren kaum bis gar nicht weiterentwickelt hat.


Dafür haben die KI-Gegner nun Social Media Accounts bekommen. Wichtiges zuerst!

PS: Ironie.

[Dorn]

Dafür haben die KI-Gegner nun Social Media Accounts bekommen. Wichtiges zuerst!

PS: Ironie.
Oder Autos. :eek:

[Fisch]

Schlimmstes Beispiel ist für mich Civ VI.
Ein AAA Titel der die beste künstliche Doofheit eingebaut hat die ich in letzter Zeit erlebt habe.
Eine KI die schon mit den Bezirken völlig überfordert ist.

[Mortalvision]

dagegen ist total war warhammer ii ja ein richtiger Genuss!