Im Falle eures Todes - wie plant ihr Zugriff auf euren PC/Hosting

[Lyka]

Hallo,

wir sind jung, kaum einer denkt an sowas wie den eigenen Tod. Aber ab einem gewissen Alter legt man sich doch ein Testament zurecht - aber was macht man mit Internetkonten, Datenbanken, was mit den Sammlungen von Fotos, Texten, ggf Filmen auf dem PC - gerade bei Verschlüsselungen?

Falls ihr das schon geplant habt - wie? Habt ihr eine Liste mit Konten und Passwörter ausgedruckt - und an einem sicheren Ort versteckt, so dass nur der Leser des Testaments sie bekommt? Oder gebt ihr den Nachfolgern das Passwort für den PC und leitet sie dann auf einen Ordner mit allen Kontodaten fürs Internet?

Ich bin da gerade etwas ratlos. Ich betreibe ja auch zwei Websites, die über einen Hosting-Anbieter laufen, dessen Konto normalerweise im Rahmen meines Todes abgeschaltet wird - ich gehe nicht davon aus, dass meine Nachfolger die 90 EUR im Jahr investieren werden. Amazons Kindle Publishing kann ja ruhig weiterlaufen, die wenigen Tantiemen für meine Bücher können ja auch auf ein anderes Konten überwiesen werden.

[LuckyD]

Hab ich mir schon seit 10 Jahren Gedanken gemacht. Ich habe eine handgeschrieben Passwort-Liste, von der eine Kopie versteckt bei meinen Eltern liegt. Wenn ich mich irgendwo registriere, ergänze ich diese Liste und erneuere auch meine Kopie. Es gibt auch keine digitale Version dieser Passwort-Liste. Ist zwar ein wenig anstrengend, da meine Passwörter teilweise über 30 Zeichen haben und in etwa so aussehen: sjhgG/&&F/Vja8()(hHGFVZ&&78782uh2 (war Beispiel ... im Endeffekt nur wild auf Tastatur rumgeklickt) - aber ich fühle mich besser, wenn es ein sicheres Passwort ist. Habe lange Zeit auch diese Passwörter eingegeben, aber seit einigen Jahren benutze ich jetzt schon KeePass mit KeeFox zusammen. Ist einfach angenehmer. Das Master-Passwort steht natürlich auch auf meiner handgeschriebenen Passwort-Liste und dieses kann man sich einigermaßen merken, wenn man es öfters benutzt. Es sieht so ähnlich aus: mawe!!%%MAWE987mawe!!%%WEMA123!!

Passwörter digital zu speichern z. B. in Excel auch mit Passwort ist mir nicht sicher genug. Keine Ahnung, ob ein langes Passwort in Verbindung mit KeePass Master-Passwort-Verschlüsselung auch 100% nicht hackbar ist, aber es ist imo die beste Lösung.

Bis auf KeePass speichere ich nirgends meine Passwörter. Lieber schön mit Kulli aufschrieben. Sind mittlerweile 2 DINA4 Seiten vollgeschrieben. Man sollte allerdings darauf achten, dass es lesbar bleibt. So über die Jahre bleicht vieles auch aus.

[seba86]

LuckyD, du bist genau das Gegenteil von mir:

Sämtliche, wesentlich einfachere, Passwörter speichere ich digital in einem Excel-ähnlichen Programm, für jeden theoretisch zugreifbar. Sicherheitskopien dessen offen auf einem FTP-Server in einem verschlüsselten 7z-File, welches natürlich auch nur 1 Zeichen für das Passwort hat, wie manch andere.

Bilanz in ~20 Jahren: 0 gehackte Konten.

@Thread:

Auch nur ~30€ Website-Kosten.. Rest ist unwichtig (foren- und Shop-Accounts...)

[Mond]

Passwort Safe mit allen wichtigen Zugängen und Master Passwort hat die Frau/weiß wo sie es findet. Das muss reichen.

[Monkey]

Ich hab ein kleines grünes Buch.

[KrisNeme]

Keepass mit sämtlichen Passwörtern erreichbar über ein Masterkey + Masterpasswort.

[LuckyD]

Keepass mit sämtlichen Passwörtern erreichbar über ein Masterkey + Masterpasswort.
Und das Masterpasswort kennst nur du?

[KrisNeme]

Das Passwort + Anweisungen ist in einem geschlossenen Brief bei einer Vertrauensperson (in meinem Fall mein Bruder).

Wenn man es übertreiben will kann ich mir auch folgendes vorstellen. Master-Passwort im Brief mit Anweisungen um an den PasswordSafe zu kommen, Master-Key in einem Bankschließfach. Das Zusammenbringen über einen Zusatz im Testament.

Wenn man das auf dem Radar hat und die Geschichte mit den Eltern, welche Zugriff auf die Daten ihrer toten Tochter in Facebook wollten, hat das bei einigen Leuten ins Bewusstsein gebracht, kann man da durchaus was bewerkstelligen.

[LuckyD]

Das ist sehr gut vorgesorgt!

[KrisNeme]

Ein Testament, Vorsorgevollmacht (da ist dieses Thema angeschnitten, man muss nur gewährleisten das die Person Zugriff auf den Passwordsafe erhält), Organspendeausweis + Patientenverfügung sind imo die Basics. Dafür sollte man sich Zeit nehmen, um Verwandten, wenn es zu einer Kack-Situation kommt nicht mit Entscheidungen allein zu lassen (die in so einer Ausnahmesituation nicht leicht zu fällen sind), die einen selbst betreffen. Zudem kann man nur so selber Einfluss auf die Entscheidungen nehmen.

[Rooter]

Habe meine Passwörter in einer Textdatei. Bei dem Chaos auf meinem PC findet die außer mir eh niemand. Die Accounts werden also mit mir sterben.

MfG
Rooter

[Wodde]

Ich hab auf meinen PCs nichts relevantes gespeichert, also: Wayne?

[greeny]

Mein PC ist nicht passwortgeschützt, und den vererbe ich einer Freundin... Was die dann damit macht, ist ihre Sache...
Die Accounts werden also mit mir sterben.
Wird dann bei mir wohl auch so sein...

[Semmel]

Das Passwort für mein Emailkonto habe ich ausgedruckt und an einer sicheren Stelle deponiert. Darüber können praktisch alle anderen Passwörter zurückgesetzt werden, von daher halte ich das für ausreichend.

[sei laut]

Ich hab auf meinen PCs nichts relevantes gespeichert, also: Wayne?
Die meisten haben ihre Daten nicht auf ihrem PC.

Aber gute Anregung hier, war eigentlich selbst damit auch mal indirekt konfontiert.
Meine Passwörter sind alle in einer keepass Datenbank, die man aber ohne Passwörter nicht erreicht (Kopien existieren nur auf verschlüsselten Datenträgern). Da muss ich mir mal Gedanken machen..

Eigentlich wollte ich den großen Datencrash im Jahr 2030 überleben, daher war das Thema nur semi revelant.

[RaumKraehe]

Was interessiert mich mein online Zeug wenn ich tot bin?

[Rancor]

@Raumkrähe

Dito.

Was interessieren mich meine Online Accounts wenn ich tot bin ? Verstehe die Frage jetzt nicht wirklich?

[/dev/NULL]

Geht ja nicht nur um Online Accounts, aber auch z.B. Online Banking, Bitcoin Wallets o.ä.

Ich hab nen Keepass mit den wichtigsten Accounts aber den Masterkey bisher nicht geteilt.
*auf ToDo schreiben

[greeny]

Eigentlich wollte ich den großen Datencrash im Jahr 2030 überleben, daher war das Thema nur semi revelant.
2030?? Was soll da anliegen? Oder war das große Chaos zum Jahrtausendwechsel gemeint?

[Rancor]

Geht ja nicht nur um Online Accounts, aber auch z.B. Online Banking, Bitcoin Wallets o.ä.

Ich hab nen Keepass mit den wichtigsten Accounts aber den Masterkey bisher nicht geteilt.
*auf ToDo schreiben

Ja aber was interessiert mich das, wenn ich tot bin?

[Mond]

Ja aber was interessiert mich das, wenn ich tot bin?

Dich nicht, aber deine Familien würde sich schon über deine Cryptos freuen.

[Lokadamus]

Ja aber was interessiert mich das, wenn ich tot bin?Wenn du deine Verwandschaft hast oder es keine Erben gibt, dann brauchst du dich auch um nichts kümmern.

Ansonsten könntest du wenigstens dafür sorgen, dass der Zugriff auf dein Sparbuch, Konto geregelt ist.
https://www.erbrecht-ratgeber.de/erbrecht/erbschaft/erblasser-konto.html

Ebenso solche Sachen wie kostenpflichtiges Hosting usw.

[LuckyD]

2030?? Was soll da anliegen? Oder war das große Chaos zum Jahrtausendwechsel gemeint?

Ich tippe auf das Linux Zeit System, da (glaub) die Zeit einfach seit 1970 hochzählt und die Größe von 32-bit im Jahr 2030 erreicht ist. Ist aber jetzt nur geraten. Hab da noch sowas im Hinterkopf.

[RaumKraehe]

Ja, 2030 könnte es wieder zu einem Zeitproblem kommen. Und so wie ich die Menschen kenne kümmert man sich erst 6 Monate vorher.

[Argo Zero]

Da es keinen Nachfolger gibt, habe ich auch nicht vorgesorgt. Im Grunde landen meine Daten dann auch im Ofen.

[Lokadamus]

Ja, 2030 könnte es wieder zu einem Zeitproblem kommen. Und so wie ich die Menschen kenne kümmert man sich erst 6 Monate vorher.Nein. Es tritt erst im Jahr 2038 auf. https://de.wikipedia.org/wiki/Jahr-2038-Problem
Bei aktuellen Systemen sollte das Problem behoben sein. Wenn allerdings noch nicht angepasste Software verwendet wird ...

[rokko]

Ich habe mir da ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht.
Allerdings gibts zumindest bei mir und meinen Onlineaktivitäten nichts zu vererben.
Facebook und co nutze ich persönlich nicht und der Rest geht in die ewigen Datenjagdgründe. Kein Verlust. Nichts emotionales für die Familie.:wink:

[sei laut]

2030?? Was soll da anliegen? Oder war das große Chaos zum Jahrtausendwechsel gemeint?
Na, 2030 ist eine willkürlich gewählte Zahl. Bei der Menge an aktuell vorhandenen Daten muss es aber zu so einem Ereignis kommen. Wann auch immer. ;)

[alkorithmus]

Bis auf das Wallet scheiße ich auf meine digitalen Hinterlassenschaften. Meine Frau hat in ihrem Tagebuch ein Zettel mit allen relevanten Informationen, die für sie von Interesse sein werden, wenn ich gegangen bin.

[Björn321]

@Threadersteller.. gute Frage. Die haben ja alle keinen Plan vom Computern. Ich hoffe man shreddert vor der Versteigerung die Festplatte.. obwohl scheiß egal, bin dann eh weg. ;(

[Gouvernator]

So makaber das auch klingt, finde ich es informativ per Facebook über den Tod informiert zu werden. Der Nachbar ist verstorben und die Verwandten haben sein Account gekapert um die Todesmeldung abzusetzen. Schon krass wenn du auf sein Beitrag klickst und siehst Todestag mit dem üblichen Kreuz. Bei plötzlichem Tod wird bei mir keiner was merken. Wenn Tod vorauszusehen ist dann würde ich einem Kumpel, die Anweisung geben in relevanten Sachen zu posten. Als Belohnung würde er Zugriff auf meine eventuelle Spiele Accounts bekommen: Xbox, Steam, Path of Exile ect.