Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schielen
superflow
2020-04-11, 14:01:08
Ich schiele - kann man bei einer VR-Brille das eine Bild irgendwie verschieben oder so, um das Schielen zu beheben - bzw. - naja, mir auch schielend die Räumlichkeitswahrnehmung zu reparieren?
MAX|HASS
2020-04-11, 14:42:19
Ich habe zwar weder VR noch eine Augenfehlstellung, aber das ist ja mal interessant: ist eine Störung der Räumlichkeitsdarstellung quasi das Manko, wenn man schielt? Ich dachte früher immer, man würde gar nicht "so klar" gucken können, weil sich die Bilder irgendwie überlappen?! =)
Technisch sollte das im begrenzten Rahmen theoretisch möglich sein.
Die meisten besseren VR-Headsets ermöglichen eine IPD-Korrektur, allerdings ist mir keines bekannt, dass dies pro Auge ermöglicht.
Eventuell lässt sich damit aber etwas machen indem man diese benutzt um den Augenabstand einzustellen und das Headset bewusst etwas "schief" am Gesicht festzurrt damit das Bild für einen passt.
Theoretisch ließe sich auch das Bild am VR-Monitor für solche Zwecke digital verschieben, es ist mir allerdings auch kein Headset bekannt, dass so etwas anbietet, und hat natürlich auch gleichzeitig das Problem, dass das Bild dann nicht mehr im Sweet Spot der Linse ist.
Die Frage die ich mir stelle ist aber eher ob das überhaupt irgendwas bringt.
Nachdem sich dein Gehirn ja im Alltag auf die physischen Gegebenheiten deines Körpers einstellen muss, erlernt es ja dein schielendes Stereobild als "normal".
Ich bezweifle daher stark, dass dein Gehirn überhaupt in der Lage ist, ein auf dein Schielen korrigiertes Stereobild überhaupt korrekt Räumlich zu "übersetzen".
Ähnliches kann beispielsweise auch bei Menschen beobachtet werden, die auf beiden Augen eine stark unterschiedliche Fehlsichtigkeit aufweisen und sich im Alltag unkorrigiert bewegen.
In diesem Fall schauen diese Menschen real hauptsächlich nur mit 1 Auge, und deren Gehirn verlernt das stereoskopische Sehen komplett, bzw. erlernt es erst gar nicht.
Wenn von diesen die Fehlsichtigkeit anschließend mit Brille oder ähnlichem korrigiert wird benötigt es erst einige Zeit, damit deren Gehirn das stereoskopische Sehen wieder erlernt.
Nachdem du wohl kaum den ganzen Tag mit VR-Headset herumwandern willst bezweifle ich, dass dein Gehirn überhaupt die Zeit bekommen kann das korrekte stereoskopische Sehen zu erlernen, bzw. wenn doch wäre es Kontraproduktiv, da du damit dein Sehen im Alltag verschlechtern würdest.
js320d
2020-04-12, 01:23:02
Dem Beitrag vom Gast vor mir ist kaum etwas hinzuzufügen. Interessant wäre vielleicht noch: Es gibt grob gesagt muskulär bedingte und neurogene Formen des Schielens. Rein muskulär bedingte kann man durchaus operativ verbessern, wobei man auch da nicht erwarten darf, daß danach die 3D-Fähigkeit mit mal perfekt wieder da ist... Aber diese Form des Schielens wäre wie o.a. zumindest theoretisch korrigierbar... Wenn das Hirn allerdings mit der Steuerung Deiner Augenmuskulatur völlig auf Kriegsfuß steht, hilft das natürlich nix...
Kannst Du den räumlichen Eindruck im 3D-Kino wahrnehmen?
Langenscheiss
2020-04-12, 12:44:55
Ich habe zwar weder VR noch eine Augenfehlstellung, aber das ist ja mal interessant: ist eine Störung der Räumlichkeitsdarstellung quasi das Manko, wenn man schielt? Ich dachte früher immer, man würde gar nicht "so klar" gucken können, weil sich die Bilder irgendwie überlappen?! =)
Ja, das ist leider eine bedauerliche Bildungslücke, über die ich als Schieler immer erstaunt bin. Also: Ja, stereoskopisches sehen verlangt, dass die Augen in einem spezifischen Winkel zueinander stehen, denn das Gehirn kann diese Bilder nur als eines interpretieren, wenn die Bilder nicht zu stark voneinander abweichen. Tun sie das, und tun sie das von früh an, entwickelt das Gehirn die Strategie des Führungsauges, sprich man sieht zwar manchmal Dinge doppelt, aber man hat quasi ein Hauptbild vom Führungsauge, und eine Art Nebenbild vom weniger dominanten Auge. Sofern das schielen nicht zu stark ist, lernt man dann, das Nebenbild zu ignorieren, sprich man sieht nicht immer doppelt. Daraus ergeben sich aber Probleme. Zum einen unterscheidliche Sehstärken, weil man das Führungsauge mehr anstrengt. Dazu kommt, dass Schielen meist eine Sehnenschwäche ist, die mit Müdigkeit insbesondere auf dem Führungsauge zunimmt. Wenn man also müde wird weil man ein Auge besonders anstrengt, wird das Schielen stärker, und das Nebenbild kommt zurück. Und zum anderen verhindert dies, sofern es sehr früh in der Kindheit auftritt, dass das Gehirn stereoskopisches Sehen lernt (man kann dies nicht von Geburt an). In meinem Fall zum Beispiel scheint es, als hätte mein Gehirn nur primitive Fähigkeiten diesbezüglich. Sobald die Bilder zu stark abweichen, bekomme ich keinen 3D Effekt, sondern stattdessen 2 Bilder. Bei schätzungsweise 5% der Menschen besteht dieses Problem, sprich der 3D-Film Markt und muss auf diese 5% verzichten und vice versa. Bei VR fehlt dann halt der stereoeffekt bei diesen Menschen.
MAX|HASS
2020-04-12, 17:25:53
Ok, wieder was gelernt. Mir fiel gestern beim Schreiben auf, daß in den 80ern zB. gefühlt viel mehr Kinder geschielt haben. Mir wäre nicht bewußt, in diesem Jahrtausend überhaupt mal jemanden getroffen zu haben, der schielt. Augenklappe genauso, früher™ hatte jeder Straßenzug ein Kind, welches eine getragen hat. Ist mir heute völlig fremd (wahrscheinlich aber auch, weil die Methode überholt ist).
ZeddZwerg
2020-04-12, 18:55:44
Hallo, wenn die Augen nicht gerade noch vorn blicken, sondern nach innen, kann man die Sichtbereiche näher zusammenschieben, so dass die Augen dann in ihrer natürlichen Lage beide Bilder gleichzeitig erfassen können. Zumindest klappt das mit der HTC Vive und wenn die Winkelfehlsichtigkeit nicht zu stark ist (kleiner als 15 bis 20 Grad) und die Abweichung eben nach innen (statt hoch/runter) ist.
Außerdem kann man unter den VR Headsets eine Brille tragen. Wenn diese die Winkelfehlsichtigkeit ausgleicht, sehe ich überhaupt gar kein Problem. Wenn diese allerdings so stark ausgeprägt ist, dann man im Alltag quasi immer nur mit einem Auge sieht, weiß ich nicht, ob es möglich ist. Vielleicht kennst du jemanden und probierst es einfach mal aus?
BananaJoe
2020-04-14, 23:37:27
Ok, wieder was gelernt. Mir fiel gestern beim Schreiben auf, daß in den 80ern zB. gefühlt viel mehr Kinder geschielt haben. Mir wäre nicht bewußt, in diesem Jahrtausend überhaupt mal jemanden getroffen zu haben, der schielt. Augenklappe genauso, früher™ hatte jeder Straßenzug ein Kind, welches eine getragen hat. Ist mir heute völlig fremd (wahrscheinlich aber auch, weil die Methode überholt ist).
Wird heutzutage normalerweise im Kindesalter, oder sogar noch als Baby (?) operiert.
Ansonsten könnte man das auch im Erwachsenenalter nachholen! Wobei es je nach Schielwinkel nicht "perfekt" wird.
MAX|HASS
2020-04-14, 23:45:42
Möglich. Wir können jetzt aber auch abschließen, der Verfasser scheint kein großes Interesse mehr an seinem Thema zu haben.
THUNDERDOMER
2020-04-15, 18:05:46
Ich schiele nicht, trotzdem kann ich kein räumlich wahrnehmen. Einzige 3D die ich im Leben wahrnehme geht es nur mit Real 3D-Brille + 3D-TV/3-Kino anschauen, aber beim VR sehe ich alles nur Doppelbildern. Hängt wohl mit meine Gehirn ab. Das nützt mit VR Einstellungen kaum, die Doppelbildern bleiben.
Realen Welt sehe ich alles nur 2D, wie mit Spielfilme ohne 3D-Effekte schauen.
Leute, die schielt, schaut immer mur mit einem Auge und die anderen Auge wird einfach nur vom Gehirn "ausgeblendet"
Ich schiele nicht, trotzdem kann ich kein räumlich wahrnehmen. Einzige 3D die ich im Leben wahrnehme geht es nur mit Real 3D-Brille + 3D-TV/3-Kino anschauen, aber beim VR sehe ich alles nur Doppelbildern. Hängt wohl mit meine Gehirn ab. Das nützt mit VR Einstellungen kaum, die Doppelbildern bleiben.
Wenn du in VR Doppelbilder siehst, sollte der IPD nicht passen.
Wenn du nicht stereoskopisch sehen kannst, sollte dein Gehirn eigentlich auch in VR das 2. Bild ausblenden.
Andererseits hat es meistens einen Grund, warum man nicht stereoskopisch sehen kann, beispielsweise weil ein Auge deutlich schlechter sieht.
Falls das korrigierbar ist, sollte auch stereoskopisches sehen trainierbar sein.
Langenscheiss
2020-04-30, 17:06:56
Wird heutzutage normalerweise im Kindesalter, oder sogar noch als Baby (?) operiert.
Ansonsten könnte man das auch im Erwachsenenalter nachholen! Wobei es je nach Schielwinkel nicht "perfekt" wird.
Keine Ahnung, ob es einen Unterschied macht, wann operiert wird, aber das ist oft eine Sehnenschwäche, sprich du kannst die Sehne zwar verkürzen und damit den Winkel korrigieren, aber die Sehne wird sich dann wieder verlängern und das Schielen kommt zurück. Das ist dann ein angeborener Markel, den man nicht einfach so los wird. Vielleicht wird aber heute mehr gemacht, um das dauerhaft stabil zu halten???
Ansonsten kann man Brillen natürlich ein wenig dazu nutzen, in dem man die Linsen so schleift und positioniert, dass der Fokalpunkt das Auge ein wenig in die Richtung entgegen des Schielwinkels lenkt.
x-force
2020-05-15, 07:52:27
Betroffenen rate ich dazu sich über eine Prismabrille zu informieren... Komisch dass das noch nicht genannt wurde:confused:
Piffan
2020-05-20, 10:08:20
Betroffenen rate ich dazu sich über eine Prismabrille zu informieren... Komisch dass das noch nicht genannt wurde:confused:
Ist die Prismenbrille nicht eher für leichtes, latentes Schielen geeignet? Welches durch Anstrengung kompensiert wird?
Mortalvision
2020-05-20, 13:11:37
Jap, habe ich z.B., weil es mal zufällig vor vier Jahren von einer hervorragenden Optiker-Meisterin bemerkt wurde! Etwas Eingewöhnungszeit hatte ich gebraucht, z.B. sah ich mit der neuen Brille ca. ein Jahr lang die Ampellichter etwas weiter vorne. Aber mein Hirnchen hat auch das noch hinbekommen. Dabei hatte ich schon mit 16 dem Augenarzt gesagt, dass ich abends Sachen doppelt sehe. Kommentar: das tut doch jeder, nix wars...
Optikerin: also, was sehen sie da jetzt?
Ich: zwei Striche, einer da in der Mitte und einen eine handbreit weiter links.
Optikerin: Das war ein guter Witz.
Ich: Nein, da... und da!
Optikerin: oh...
Dann hat sie sich wirklich eine halbe Stunde mit mir hingesetzt und die ganzen Tests und Feinabstufungen vorgenommen.
Seitdem habe ich auch 300% in der kombinierten Sehleistung. Jedes Auge allein schafft nicht ganz die 150%. Es ist so geil, sage ich euch!
Rooter
2020-05-20, 23:39:19
Klingt nach:
SoOdrSgHw7Q
MFG
Rooter
QUERSCHLÄGER
2020-05-21, 00:25:17
Das ist Uwe. Uwe fährt einen ICE.
https://abload.de/img/uwe20qdismk2g.jpg (https://abload.de/image.php?img=uwe20qdismk2g.jpg)
Wir können dicht machen. TE war nicht an Antworten interessiert. Oder joke, um mal zu sehen, wie das Thema angegangen wird.
Prosit!:ubeer:
superflow
2020-06-07, 14:12:59
Hi!
Ich habe ein etwas ungewöhnliches Anliegen... Ich bin da selber alles andere als ein Profi... aber da es für mich um ziemlich grundlegende "Basics" geht, ist das Thema an sich für mich (sicher verständlich, oder?) superwichtig, GRUNDLEGEND!! Ich BIN wie gesagt kein Fachmann, aber die Motivation ist soo groß, dass ich auch gewillt bin, zu testen, zu probieren, Fehlschläge zu riskieren - und evtl. in den nächsten Versuch "einzubauen"....
Und es wäre Richtig gut, wenn ich Leute finden könnte, die meine Behinderungen verstehen und andererseits auch verstehen, wie ich da rangehen will - vielleicht sogar selber weitere Ideen entwickeln...
Ich bin eigentlich keiner, der typischerweise Romane darüber schreibt, wie super-schrecklich es ihm geht (das bringt mich ja nicht weiter... eher im Gegenteil!) aber hier ist wohl ein Bericht nötig:
Ich bin 48 - Baujahr 71 - und seit knapp 30 Jahren habe ich "Multple Sklerose".
Seit 6 Jahren bin ich 100% schwerbehindert. Ungefähr dann (2014...) hat auch das Schiele begonnen...
Anfangs war das sehr variabel (mal mehr, mal weniger...), aber inzwischen ist es ziemlich stabil bei ... mmh ... um die 15°C?
Ich weiß natürlich nicht, ob mein Hirn noch fit genug ist, aus 2 Bildern ein "Stereobild" mit Tiefeninformation zu generieren - aber einen Test wär'!!!
Ich bring' meine Augen nicht mehr dazu, in dieselbe Richtung zu schauen... aber da könnte ich mir helfen lassen! Zum Einen denke ich da an Brillen, Optik, Gläser, Hardware, Physik,... Das ist schwierig, lässt sich aber bestimmt irgendwie machen, WENN der Schielwinkel eben wirklich statisch bleibt...
Naja... Ich bin Informatiker! Seit Jahren erwerbsunfähig/Rentner/mache schon lange garnichts mehr - aber diese Idee packt mich jetzt doch!!!
In einer VR-Brille gibt's doch ggf. Mittel, die Pupillenstellung festzustellen und das zu diesem Auge gehörende Bild entsprechend in Echtzeit zu verschieben!
So könnte man ein ruhiges Bild ja sogar für jemanden bereitstellen, der an einer Ataxie leidet - das ist krasses Augenzittern...
Ich weiß nicht, inwieweit die VR-Brillen in der Lage sind, das Bild so weit zu verschieben - in Echtzeit sogar... aber es ist großartig, sich vorzustellen, dass man so dieses gesundheitliche Problem "in den Griff" bekommen könnte! Naja, eine Heilung wäre das erstmal nicht, aber vielleicht könnte man so ja sogar beginnen, den Schielwinkel nachher durch Training zu minimieren...
Ich hab' mir vorhin fast die VALVE-Brille gekauft. Ich lasse es. 1079€. Zu Viel für nur EIN Auge...! Schade! Aber wenn das ginge - wenn ich auf diese Art endlich mal wieder normal sehen könnte...
Das wäre der Wahnsinn!
Erst mal in der virtuellen Realität - aber möglicherweise später auch in der echten Realität mit einer (oder 2?) Kameras...? Dann würde meine Krankenkasse den Preis sicher übernehmen...
Es wäre toll, wenn eine Firma das mal antesten würde! Ich stehe als Testperson jederzeit bereit! Vielleicht habe ich es schon verlernt, stereoskopisch zu sehen - aber vielleicht kann ich's wieder lernen?
Vielen Dank für all eure durchdachten und intelligenten Antworten! Ich bin langsam :-) - aber das Sehenkönnen ist mir wichtig genug und ich habe eure Antworten gründlich studiert! Jetzt würde ich gerne
Testen!
Ausprobieren!
Danke!
thomas62
2020-06-07, 15:07:27
ich würde mich mal zum Augen Arzt hinschielen.
GBWolf
2020-06-07, 16:37:23
Der Dartweltmeister schielt auch
Ich glaube nicht, dass VR von irgendeinem VR- oder Spieleentwickler unterstützt werden wird, da die Modelle für normales Sehvermögen gemacht sind. Jemand schlägt vor, ein Auge zu schließen, aber das ist nur die Hälfte der Erfahrung. Kennen Sie irgendwelche Entwickler, die sich auf dieses Thema einstellen wollen?
Mega-Zord
2020-12-10, 14:50:45
Technisch sollte das im begrenzten Rahmen theoretisch möglich sein.
Die meisten besseren VR-Headsets ermöglichen eine IPD-Korrektur, allerdings ist mir keines bekannt, dass dies pro Auge ermöglicht.
Eventuell lässt sich damit aber etwas machen indem man diese benutzt um den Augenabstand einzustellen und das Headset bewusst etwas "schief" am Gesicht festzurrt damit das Bild für einen passt.
Theoretisch ließe sich auch das Bild am VR-Monitor für solche Zwecke digital verschieben, es ist mir allerdings auch kein Headset bekannt, dass so etwas anbietet, und hat natürlich auch gleichzeitig das Problem, dass das Bild dann nicht mehr im Sweet Spot der Linse ist.
Die Frage die ich mir stelle ist aber eher ob das überhaupt irgendwas bringt.
Nachdem sich dein Gehirn ja im Alltag auf die physischen Gegebenheiten deines Körpers einstellen muss, erlernt es ja dein schielendes Stereobild als "normal".
Ich bezweifle daher stark, dass dein Gehirn überhaupt in der Lage ist, ein auf dein Schielen korrigiertes Stereobild überhaupt korrekt Räumlich zu "übersetzen".
Ähnliches kann beispielsweise auch bei Menschen beobachtet werden, die auf beiden Augen eine stark unterschiedliche Fehlsichtigkeit aufweisen und sich im Alltag unkorrigiert bewegen.
In diesem Fall schauen diese Menschen real hauptsächlich nur mit 1 Auge, und deren Gehirn verlernt das stereoskopische Sehen komplett, bzw. erlernt es erst gar nicht.
Wenn von diesen die Fehlsichtigkeit anschließend mit Brille oder ähnlichem korrigiert wird benötigt es erst einige Zeit, damit deren Gehirn das stereoskopische Sehen wieder erlernt.
Nachdem du wohl kaum den ganzen Tag mit VR-Headset herumwandern willst bezweifle ich, dass dein Gehirn überhaupt die Zeit bekommen kann das korrekte stereoskopische Sehen zu erlernen, bzw. wenn doch wäre es Kontraproduktiv, da du damit dein Sehen im Alltag verschlechtern würdest.
Das Gehirn ist sehr wohl in der Lage sich an neue Gegebenheiten anzupassen. Es gab mal Versuche mit einer Brill, die das Bild auf den Kopf dreht. Nach ca. 14 Tagen hatte der Proband mit der Brille ein korrekt gedrehtes Bild... musste sich nun wieder an das sehen ohne Brille gewöhnen.
Das funktioniert auch mit diversen anderen Bereichen im Hirn. Wenn ein Areal nicht mehr für die eigentliche Funktion genutzt wird, weil Gliedmaßen fehlen oder ähnliches, dann werden diese irgendwann für andere Funktionen benutzt.
Ein schönes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit sind auch Cochlea-Implantate mit denen Menschen im Erwachsenen-Alter hören neu lernen oder überhaupt erst lernen.
Wäre nicht das erste Spielzeug, welches für medizinische Zwecke verwendet wird. Die Kinect wird von diversen Gruppen verwendet.
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