Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Theorie der Mitte
Lost Prophet
2003-03-15, 16:24:27
ok, ich hoffe das hat noch niemand vor mir formuliert, ich nenns jetzt mal theorie der mitte.
sollte es doch schon jemand vor mir formuliert haben, kann man ja trotzdem darüber diskutieren.
Es wird schwer das zu erklären, da das eine ausgeburt meines geistes ist, aber ich tu mein bestes ;)
ok, das ganze dreht sich um den menschen der für sich selbst immer ein gleichgewicht braucht. ich hab diese theorie jetzt mal auf diskussionen und gespräche angewandt es geht aber mit ziemlicher wahrscheinlichkeit auch andersowo
ok zuerst im allgemeinen.
einfachste situation
topic A, 2 personen
gut...........TopicA.........schlecht
|---------------|---------------|
person 1 bezieht zum thema eine position, die ihrer meinung entspricht
gut...........TopicA.........schlecht
|----------1----|---------------|
meinung von person 2 wäre
gut...........TopicA.........schlecht
|---------------|2---------------|
diese position bezieht sie aber NICHT
sondern sie bezieht diese:
gut...........TopicA.........schlecht
|----------1----|M----2----------|
wobei M der Subjektive Mittelpunkt/Durschnitt beider Meinungen von person 2 ist. Was noch viel wichtiger ist, das das ganze normalerweise komplett unterbewusst gemacht wird und das der subjektive mittelpunkt für person 1 sich praktisch nie mit dem von person 2 deckt
das führt dazu das person 1 mit ihrer subjektiven unterbewussten meinung (in dem fall, alles nur schematisch) weiter nach links muss. Das erfolgt durch zB schärfere Argumentation bzw Beschimpfung und/oder (versuch der) Einschüchterung des Gegenübers. Das führt dazu das auch person 2 weiter nach aussenrückt, was dann praktisch eine eigendynamik bekommt
es gibt dann 3 verschiedene Möglichkeiten wie diese Diskussion weitergeführt wird
1. Die Diskussion eskaliert (mehr oder weniger schnell, je nachdem wie weit viel sich die subjektiven Mittelpunkte voneinander unterscheiden)
2. Eine Person gibt auf / Rückt von ihrem Standpunkt ab (in letzterem fall kann das dazu führen das das ganze mehr oder weniger von vorne beginnt) Das Abrücken kann je nach Grad der Veränderung auch unbemerkt für das gegenüber bleiben.
3. im Optimalfall muss keine der Personen von ihrer Meinung abrücken, da die Diskussion mehr oder weniger gesittet verläuft und die gesprächspartner sich gegenseitig respektieren. Das kann auch dazu führen das eine der Personen überzeugt wird (mehr oder weniger, bzw in einigen punkten) was ähnlich mit punkt 2B ist nur das man das auch offenkundiger zugibt bzw dem anderen dann mehr zuhört weil er über seinen standpunkt sicher mehr bescheid weiß als man selbst.
Das ganze lässt sich natürlich auch auf mehrere personen anwenden, wobei hier aber der subjektive "Anteil" am Mittelpunkt mit Anzahl der Personen exponentiell steigt
Es ist eigentlich recht leicht zu beobachten auch zum beispiel in diesem forum. (man sieht ja wie oft das im geflame endet ;) )
Ihr müsst mit meiner Meinung nicht konform gehen ich hätt nur gern das ihr sie respektiert, ich wär froh über ein paar Meinungen, bzw eine nette diskussion ;)
schönen tag noch
cya axel
edit: bitte auch die posts unten lesen, und keine fragen scheuen =)
Madkiller
2003-03-15, 21:36:24
Originally posted by Purple_Stain
das führt dazu das person 1 mit ihrer subjektiven unterbewussten meinung (in dem fall, alles nur schematisch) weiter nach links muss. Das erfolgt durch zB schärfere Argumentation bzw Beschimpfung und/oder (versuch der) Einschüchterung des Gegenübers.
Ich verstehe nicht ganz, wie du zu dieser Schlußvolgerung kommst...
Warum denkst du, daß der wirkliche Standpunkt immer weiter außen ist?
Kann es nicht auch sein, daß jemand schärfer Argumentiert, als sein wirklicher Standpunkt ist, um den Anderen eher zu seiner wirklichen Meinung zu bekommen?
Lost Prophet
2003-03-16, 01:22:29
Originally posted by Madkiller
Ich verstehe nicht ganz, wie du zu dieser Schlußvolgerung kommst...
Warum denkst du, daß der wirkliche Standpunkt immer weiter außen ist?
ok ich werds nochmal versuchen vielleicht hab ich mich schlecht ausgedrückt
Das gesagte ist ungleich dem gemeinten
Was ich meinte ist das man weiter aussen redet als man ist
(die eigentliche meinung ist weiter innen als das was man sagt)
was ich vergessen hab zu sagen: das ganze spielt sich auf einer winzig bis kleinen skala ab, ich habs jetzt sagen wir mal stark vergrössert gemacht (hab probleme mit der darstellung) ;)
ich probiers nochmal
Meinung A.........TopicA.........Meinung B
....|----------1--MM|MMM---2----------|
das lila M ist immer noch der subjektive mittelpunkt von person 2
die grünen M sind die möglichen subjektive mittelpunkte von person 1. (das entscheidet wie stark er "nach aussen" rückt bzw seine meinung verstärkt
wie gesagt man darf sich das jetzt nicht als geschlossene skala vorstellen das spielt sich alles in einem bereich ab der vieeeel kleiner is aber das lässt meine darstellung nicht zu :(
Originally posted by Madkiller
Kann es nicht auch sein, daß jemand schärfer Argumentiert, als sein wirklicher Standpunkt ist, um den Anderen eher zu seiner wirklichen Meinung zu bekommen?
der gendanke ist ja eigentlich die basis einer jeden diskussion (auch unterbewusst imho) daher JA =)
sollte eine der kernaussagen des ersten posts sein (ich muss an meiner ausdrucksweise arbeiten :D)
cya axel
edit: hab noch ein paar sachen nachgetragen, hab mich etwas unverständlich ausgedrückt
Thowe
2003-03-16, 09:50:14
Egal wie jemand diskutiert und mit wem, der Durchschnittsmensch wird immer versuchen einen Einigungspunkt anzupeilen. Das passiert aber natürlich unterbewusst und ist nicht bei jeden Menschen so. Es gibt sicher auch welche, die um so konträrer mit der Meinung gehen weil sie den Gegenüber nicht mögen oder einfach eine andere Meinung haben wollen.
Einiges hängt auch mit dieses selten dämmlichen Sprüchen zusammen, das Menschen eine feste Meinung brauchen. Viele sehen das zu verbissen, deshalb variieren sie in die falsche Richtung. Eine feste Meinung sollte man zu verständlich und wertvollen Dingen wie Treue, Liebe etc. haben. Alles andere was diskussionswürdig ist sollte man immer offen betrachten, ansonsten wäre eine feste Meinung eine Stagnation und das ist gegen das was (menschliche) Entwicklung ausmacht.
Wer seine Meinung verbissen äußert schadet sich nur selbst, egal wie recht er hat, letztendlich wird er als Fanatiker abgestempelt dessen Worte ohne Wert sind.
Lost Prophet
2003-03-16, 11:36:24
Originally posted by Thowe
Egal wie jemand diskutiert und mit wem, der Durchschnittsmensch wird immer versuchen einen Einigungspunkt anzupeilen. Das passiert aber natürlich unterbewusst und ist nicht bei jeden Menschen so.
ich widerspreche dir in keinster weise
aber das einigen, der kompromiss hat etwas mit nachgeben von (normalerweise) beiden seiten zu tun
daher das abrücken, weil man streit scheut. auch eine art auf der suche nach harmonie (seehr oft zu beobachten)
Originally posted by Thowe
Es gibt sicher auch welche, die um so konträrer mit der Meinung gehen weil sie den Gegenüber nicht mögen oder einfach eine andere Meinung haben wollen.
diskutieren um der diskussions willen ( in dem fall eher die suche nach streit, reibepunkten) ist auch oft der fall.
aber das konträr gehen entspricht ja in gewissen weise auch dem "nach aussen rücken"
Originally posted by Thowe
Einiges hängt auch mit dieses selten dämmlichen Sprüchen zusammen, das Menschen eine feste Meinung brauchen. Viele sehen das zu verbissen, deshalb variieren sie in die falsche Richtung.
naja wenn man keine feste meinung hat, heist das eigentlich das man kompromissbereit ist was ja (im zuge der diskussionskultur) was gutes ist. ich weiß jetzt nicht genau inwieweit du mit deinen allgemeinen aussagen auf mich und meinen text anspielst, deshalb tu ich mir schwer das zu beantworten :D
Originally posted by Thowe
Eine feste Meinung sollte man zu verständlich und wertvollen Dingen wie Treue, Liebe etc. haben. Alles andere was diskussionswürdig ist sollte man immer offen betrachten, ansonsten wäre eine feste Meinung eine Stagnation und das ist gegen das was (menschliche) Entwicklung ausmacht.
Auch hier widerspreche ich dir nicht.
ich hab auch bezgl auf meinen nicht gesagt das das positiv ist.
sondern eher das gegenteil, weil das verstärken der diskussion im normalfall nicht gut tut.
hier sind wie bei einem punkt wo man wieder über das thema kompromisse streiten kann. ohne kann man imho nicht überleben imho, aber das ist eine andere geschichte..... ;)
es geht also eigentlich um den fall einer festen meinung, und hier ist dann imho dieses verstärken bzw rücken festzustellen
Originally posted by Thowe
Wer seine Meinung verbissen äußert schadet sich nur selbst, egal wie recht er hat, letztendlich wird er als Fanatiker abgestempelt dessen Worte ohne Wert sind.
FULL ACK =)
wie gesagt ohne kompromisse gehts nicht, das ist dann der fall in der das rücken zur "eskalation" führt.
trotzdem danke für den post =)
cya axel
Thowe
2003-03-16, 11:47:50
Hehe, hab auch nur das gesagt was du Eingangs sagtest bloß (hoffe ich) leichter verständlich.
Lost Prophet
2003-03-16, 11:56:24
Originally posted by Thowe
Hehe, hab auch nur das gesagt was du Eingangs sagtest bloß (hoffe ich) leichter verständlich.
ich würd mal sagen das hast du mit sicherheit geschafft =)
weil ich halt weil es halt schwer ist das zu erklären, was man selbst gemacht hat (hintergrund wissen, was für einen selbstverständlich ist hat ein anderer nicht)
ich hab halt probiert das zu erklären was da imo abläuft
mann ich mach mir zu viele gadanken machen :D
cya axel
Thowe
2003-03-16, 12:18:18
Der Grundsatz passt ja auch, das Problem ist immer die Formulierung und dabei vor allem, es so zu schaffen das jeder es versteht. Wenn man versucht etwas zu erklären (beweisen) dann wird recht häufig ein, sagen wir mal mathematischer Ton angesetzt um die Beweiskraft sozusagen zu (be)stärken. Das Hauptproblem ist dann aber, das kaum jemand sich die Mühe macht es ernsthaft zu lesen und deshalb eben leider gar nichts sagt. Die Alternative wäre zu fragen: "Häh"? und dummerweise will sich ja auch keiner die Blöße geben, das er sagt es nicht verstanden zu haben.
Mal angenommen du möchtest ausdrücken, das unser Planet ein fester Bestandteil des Sonnensystems ist, Rund ist, wir sorgsam damit umgehen sollten etc. Dann kann man das sehr ausführlich machen und kein Schwein hört zu weil es wie üblich das Selbe ist. Die Alternative, du sagst einfach: "Die Erde ist ein Ball, das heisst nicht das wir sie treten sollten, denn wir und andere brauchen sie noch".
Madkiller
2003-03-16, 12:33:05
Originally posted by Purple_Stain
ich hab halt probiert das zu erklären was da imo abläuft
mann ich mach mir zu viele gadanken machen :D
cya axel
Es werden sich - IMO - allgemein viel zu wenig Gedanken gemacht.
Erst wenn man sich bewußt ist, wie gewisse Sachen ablaufen, kann man sein Verhalten effektiv beeinflussen/abändern.
Es gibt so viele Leute die nicht wissen, warum sie so handeln wie sie handeln.
Man kann viel bewußter/intensiver leben, wenn man sich immer bewußt ist, warum man so ist, wie man ist.
Von daher finde ich es gut, daß du diesen Thread eröffnet hast.
Wenn auch nur ein paar dadurch zum Denken angeregt werden, hat er sich schon rentiert =)
Lost Prophet
2003-03-16, 19:29:46
Originally posted by Thowe
Der Grundsatz passt ja auch, das Problem ist immer die Formulierung und dabei vor allem, es so zu schaffen das jeder es versteht. Wenn man versucht etwas zu erklären (beweisen) dann wird recht häufig ein, sagen wir mal mathematischer Ton angesetzt um die Beweiskraft sozusagen zu (be)stärken. Das Hauptproblem ist dann aber, das kaum jemand sich die Mühe macht es ernsthaft zu lesen und deshalb eben leider gar nichts sagt. Die Alternative wäre zu fragen: "Häh"? und dummerweise will sich ja auch keiner die Blöße geben, das er sagt es nicht verstanden zu haben.
Mal angenommen du möchtest ausdrücken, das unser Planet ein fester Bestandteil des Sonnensystems ist, Rund ist, wir sorgsam damit umgehen sollten etc. Dann kann man das sehr ausführlich machen und kein Schwein hört zu weil es wie üblich das Selbe ist. Die Alternative, du sagst einfach: "Die Erde ist ein Ball, das heisst nicht das wir sie treten sollten, denn wir und andere brauchen sie noch".
schön gesagt =)
ich hab bis jetzt das den leuten immer versucht bildlich zu erklären da es so am leichtesten war. hier driftet das in technische :(
wenigstens habens sich 2 durchgelesen ;)
cya axel
Lost Prophet
2003-03-16, 19:35:35
Originally posted by Madkiller
Es werden sich - IMO - allgemein viel zu wenig Gedanken gemacht.
denk ich mir auch oft. wenn mir da leute irgenwas zu erklären versuchen muss ich mich oft anstrengen da aufmerksam zu bleiben (aus respekt)
was die da für argumente bringen *zitter*
aber hast du sicher auch schonmal erlebt :D
Originally posted by Madkiller
Erst wenn man sich bewußt ist, wie gewisse Sachen ablaufen, kann man sein Verhalten effektiv beeinflussen/abändern.
Es gibt so viele Leute die nicht wissen, warum sie so handeln wie sie handeln.
Man kann viel bewußter/intensiver leben, wenn man sich immer bewußt ist, warum man so ist, wie man ist.
Ansichtssache, obwohl ich da klar auf deiner seite stehe.
viele leute leben einfach aus dem bauch heraus und es geht ihnen damit mehr oder weniger gut bzw es interessiert sie nicht (-> btw wir entwickeln uns zur null-bock-gesellschaft)
Originally posted by Madkiller
Von daher finde ich es gut, daß du diesen Thread eröffnet hast.
gern =)
Originally posted by Madkiller
Wenn auch nur ein paar dadurch zum Denken angeregt werden, hat er sich schon rentiert =)
naja ich hoff das schaffen wir ;)
cya axel
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