Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Distro Empfehlung für älteren Laptop
paul.muad.dib
2020-11-22, 18:07:48
Hallo zusammen,
bin auf der Suche nach einer geeigneten Distro, doch je mehr ich mir anschaue, desto unentschiedener werde ich. Die Auswahl ist einfach zu groß. Aktuell ist Linux Mint Cinamon installiert. Werde damit aber nicht recht warm.
Doch von vorne:
Das ganze soll auf einem schon etwas älteren HP Elitebook mit Intel Core i5 der ersten Generation installiert werden. Grafik ist eine Nvida NVS IGP. Außerdem habe ich das gute Stück mit 8 GB RAM und einer SSD ausgestattet.
Einsatzzweck:
Laptop wird nur noch ab und zu hochgefahren, um z.B. mal in Bett Netflix zu schauen, oder wenn im Urlaub das Smartphone nicht ausreicht. Also primär Webseiten, Videos, ganz einfache Office Sachen und das ein oder andere alte Linux Spiel aus meiner gog oder Steam Bibliothek.
Das sollte jetzt soweit jede Distro können.
Nun zu den etwas spezifischeren Punkten:
Ich möchte ein stabiles LTS System und mich möglichst in der restlichen Lebensdauer der Geräts möglichst wenig mit Updates auseinander setzen. Klar, Sicherheitsupdates müssen sein, aber ansonsten habe ich kein Interesse, neue Funktionen zu bekommen. Mich hat bei Windows immer genervt, was dort an Updates angefallen ist, wenn ich das Gerät mal zwei Monate nicht an hatte und mal kurz was machen wollte.
Bin Linux Einsteiger und möchte mich nicht mit langen Anleitungen auseinandersetzen. Prinzipiell habe ich zwar kein Problem, mal ein paar Kommandos von einer Webseite in die Bash zu kopieren. Darüber habe ich z.B. mal testweise eine AMD ROCM Umgebung unter Ubuntu aufgesetzt.
Ich möchte gerne properitäre Software nutzen Nvida Treiber, Chrome Browser, Steam, gog games.
Als Desktopumgebung hat mir KDE ganz gefallen. Mir gefällt das moderne und helle Design und die vielen Einstellmöglichkeiten. Cinamon finde ich optisch zu "schwer" und dunkel und finde keine Einstellung, um das zu ändern.
Auf der Suche nach KDE Distros habe ich mal Manjaro ausprobiert. Aussehen und Bedienung fand ich super. Aber der Rolling Release ist wahrscheinlich nicht das, was ich möchte. Oder kann ich einfach keine Updates machen, oder wie bei Windows 10 einstellen, dass diese erst mit einigen Monaten Verzögerung kommen sollen?
Außerdem habe ich gelesen, dass viele Hersteller ihre Software auf Ubuntu Derrivate optimieren und befürchte, manche Programme dann vielleicht nicht zu bekommen. Auch habe ich bislang ganz gute Erfahrungen mit apt gemacht und möchte das gerne weiter nutzen.
Somit läuft vieles auf Kubuntu hinaus. Allerdings geht bei diesem der LTS "nur" bis 2023, während das normale Ubuntu LTS bis 2025 versorgt wird. Und dann hat Ubuntu ja auch einiges an Kritik einstecken müssen. Oder doch auf KDE Neon gehen? Oder eine ganz andere Distro? Oder gibt es andere Themepacks für Cinamon, so dass ich doch bei Mint bleiben kann? Es gibt einfach zu viele Optionen.
Opprobrium
2020-11-22, 18:34:23
Ich mag ja OpenSUSE.
Die haben KDE als Standard Desktopumgebung, gute Softwareunterstützung und sind für mich (vermutlich aus Gewohnheit, hab damit meine ersten Schritte in die Linux Welt getätigt) die angenehmste "out-of-the-box" Erfahrung unter den Linux Distributionen die ich bisher getestet hab.
Außerdem haben sie mit Yast2 ein recht gutes graphisches Interface für viele Systemeinstellungen, wodurch man sich einiges an Konsolenkommandos spart.
Deren "LTS" Variante heißt Leap, der Support ist aber relativ kurz (daher die ""). Dafür ist ein System Upgrade (https://de.opensuse.org/SDB:Distribution-Upgrade) recht schmerzlos, und es ändert sich auch nicht wahnsinnig viel von Version zu Version.
Mit Ubuntu bin ich nie wirklich warm geworden.
Ansonsten kannst Du Dir theoretisch auf jeder Distribution KDE als Desktopumgebung installieren, da ist man bei Linux nicht so festgelegt. Bei Debian kannst Du es afaik schon während der Installation wählen, wie gut das bei Mint oder Ubuntu mit KDE klappt weiß ich aber nicht.
Rooter
2020-11-22, 18:48:22
Gibt ja noch Linux Mint mit MATE und xfce Desktop. Vielleicht gefallen die dir besser.
Mich hat bei Windows immer genervt, was dort an Updates angefallen ist, wenn ich das Gerät mal zwei Monate nicht an hatte und mal kurz was machen wollte.Das ist unter Linux aber auch nicht anders. Allerdings gehen Updates dort sehr viel schneller.
MfG
Rooter
konkretor
2020-11-23, 08:34:38
CentOS 8 wäre noch eine Variante, da gibt es Einschränken was den Desktop angeht.
Aktuell ist dort nur Gnome zu haben, alles andere ist halt basteln.....
Dann ist aber auch Ruhe bis 2029 dann ist das Laptop aber schon mehr als Retro......
jellyfish
2020-11-23, 11:44:53
Nimm Xubuntu, das ist sozusagen die Home Distro von XFCE. Kann man, muss man aber nicht konfigurieren, und hat sehr viele nützliche Features, die den anderen (zumindest out-of-the-box) fehlen. Macken hat sowieso jedes Desktop-Environment, damit muss man sich abfinden. KDE finde ich sehr überladen. Was soweit gut funktioniert ist auch das Anschließen von externen Bildschirmen, da merkt es sich nämlich wie was konfiguriert war bzw. hat man Profile die man erstellen kann. Ob das in der älteren LTS schon so gut funktioniert weiß ich aber nicht. Was ich aber total bemängeln musste, war dass der Ruhezustand nicht konfiguriert ist, das muss man erst manuell machen, im Gegensatz zu Standby, das funktioniert out-of-the-box. Auf einem Laptop finde ich das schon als großen Mangel, aber auch auf einem Desktop würde ich das haben wollen.
Bezüglich Updates ist es auch soweit konfigurierbar, dass du nicht alle installieren musst, also auch nur sicherheitskritische auswählen kannst.
Edit: Dass da jetzt eine Desktop-Umgebung gravierend mehr Ressourcen braucht als andere kann man nicht mehr behaupten. Allenfalls gibt es Unterschiede bei den Distros, also eher bei den Services, die im Hintergrund gestartet werden.
Benutzername
2020-11-23, 19:55:04
Nimm Xubuntu, das ist sozusagen die Home Distro von XFCE. Kann man, muss man aber nicht konfigurieren, und hat sehr viele nützliche Features, die den anderen (zumindest out-of-the-box) fehlen. Macken hat sowieso jedes Desktop-Environment, damit muss man sich abfinden. KDE finde ich sehr überladen. Was soweit gut funktioniert ist auch das Anschließen von externen Bildschirmen, da merkt es sich nämlich wie was konfiguriert war bzw. hat man Profile die man erstellen kann. Ob das in der älteren LTS schon so gut funktioniert weiß ich aber nicht. Was ich aber total bemängeln musste, war dass der Ruhezustand nicht konfiguriert ist, das muss man erst manuell machen, im Gegensatz zu Standby, das funktioniert out-of-the-box. Auf einem Laptop finde ich das schon als großen Mangel, aber auch auf einem Desktop würde ich das haben wollen.
Ruhezustände sind leider immernoch zickig, aber bei älteren Schleppis stehen die Chancen gut, daß es da eine Lösung gibt. Muss man leier selbst machen. Dank der zickigen Implementierungen der Laptophersteller. :(
Bezüglich Updates ist es auch soweit konfigurierbar, dass du nicht alle installieren musst, also auch nur sicherheitskritische auswählen kannst.
Das gilt genauso für Mint mit XFCE zB. eigentlich die meisten distros kann man abstufen nach updates. Aber wie Rooter schon schrieb, updates sind gemeinhin schmerzloser unter Linux und man muss eigentlich nur bei einem neuen Kernel komplett neu starten. Ich könnte mich jetzt auch nicht erinnern, daß mir ein Linux update mal das System zerschossen hätte.
Edit: Dass da jetzt eine Desktop-Umgebung gravierend mehr Ressourcen braucht als andere kann man nicht mehr behaupten. Allenfalls gibt es Unterschiede bei den Distros, also eher bei den Services, die im Hintergrund gestartet werden.
Ja eben. Man braucht nicht unbedingt einen Haufen gestarteter daemons um Hintergrund. Deswegen gibt es ja schlanke distros die das auf das notwendigste beschränken damit man nicht erstmal alles abstellen muss. Da ist es bei Linux tatsächlich nach unten offen mit Distris die einen 80486 als Minumum angeben für ein Desktop Linux. wie TiniyCore Linux.
MX Linux (https://mxlinux.org) und AntiX Linux (https://antixlinux.com/)(sind verwandt, AntiX ist ohne systemd) kommen beide mit vorkonfiguriertem XFCE und sehen dann sogar ganz hübsch aus. Ich habe zB noch eine Zeit lang einen ollen Pentium M Laptop mit MX Linux betrieben und war sehr zufrieden. Ist Debian basiert und hat auch eine nette Vorauswahl an Tools und so dabei. Und einen Installer für den nVidia Blob ähnlich wie Mint und Ubuntu. MX hat auch alternativ KDE (fetter als XFCE) und fluxbox (noch leichter) vorkonfiguriert.
LXDE bzw. die Qt basierte Variante LXQt sind auch schlank. Peppermint OS (https://peppermintos.com) ( Fork von Mint) kommt damit oder auch Lubuntu, welches ein Ubuntu auf Diät ist. Ich meine Lubuntu macht auch nicht diesen snap Kram (aufgeblasene App Pakete wie zb unter Android)
Ich meine Open Suse kommt mit Enlightenment, chic und schlank.
Von Manjaro und Arch gibt es auch eine leichte Ausgaben, aber die habe Ich noch nie getestet oder benutzt.
Bodhi Linux wollte Ich schon immer mal ausprobieren: https://www.bodhilinux.com/download/
Aber im Moment habe Ich nicht so den Bedarf eines schlanken Linux.
hier mal eine relativ aktuelle Übersicht:l https://fossbytes.com/best-lightweight-linux-distros/
Aber bei den meisten Ditris kann man auch einen anderen Windowmanager nachinstallieren, so man dies wünscht. Vorteil von Ubuntu Forks ist, daß man Zugriff auf die PPA repositories hat, die viele Drittanbieter anbieten. zB Webbrowser, wenn man nicht Firefox oder Chromium benutzen mag. Plus die Doku von Ubuntu hilft einem auch weiter. Achja und Steam wird bie Ubuntu im Multiverse Repo angeboten. Für Debian gibt es das passende .deb Paket bei Steam direkt: https://store.steampowered.com/about/
Läuft eigentlich auf jedem Debian. Steam hat dann aber einen eigenen Upddater, der ähnlich wie unter Windows dann beim starten von Steam läuft läuft. Naja, könnten mal ruhig ein eigenes Repo anbieten.
Rooter
2020-11-23, 21:33:55
LXDE bzw. die Qt basierte Variante LXQt sind auch schlank. Peppermint OS (https://peppermintos.com) ( Fork von Mint) kommt damit oder auch Lubuntu, welches ein Ubuntu auf Diät ist. Ich meine Lubuntu macht auch nicht diesen snap Kram (aufgeblasene App Pakete wie zb unter Android)LXDE und Lubuntu LTE sind aber schon sehr runtergespeckt. Eher wie Win95.
LXQt ist da etwas moderner iirc, steht von den Resourcen xfce dann aber auch kaum noch nach.
Peppermint fand ich optisch sehr schick, nutzt iirc das Frontend von xfce mit dem Backend von LXDE. Da muss man aber sehr viel nachinstallieren für einen alltagstauglichen Desktop.
MfG
Rooter
Benutzername
2020-11-23, 23:38:44
LXDE und Lubuntu LTE sind aber schon sehr runtergespeckt. Eher wie Win95.
LXQt ist da etwas moderner iirc, steht von den Resourcen xfce dann aber auch kaum noch nach.
Peppermint fand ich optisch sehr schick, nutzt iirc das Frontend von xfce mit dem Backend von LXDE. Da muss man aber sehr viel nachinstallieren für einen alltagstauglichen Desktop.
MfG
Rooter
Ja Peppermint kommt sehr nackt daher aber alles problemlos nachinstallierbar. Aber mit Peppermint habe Ich auch nur auf nem USB Stick herumgespielt.
Da ist imho MINT oder MX Linux im Vorteil, die kommen shcon mit einer sinnvollen Vorauswahl. Bei MX mag Ich dieses kleine Auswahl Tool mit alternativen Programmen. Mit einem klick ist dann Chromium oder Vivaldi oder Waterfox zB installiert.
Shink
2020-11-24, 11:19:53
LXQt ist da etwas moderner iirc, steht von den Resourcen xfce dann aber auch kaum noch nach.
Ich hab auf meinem alten Laptop Lubuntu 20.04 mit LXQt und find es schrecklich.:biggrin:
Es sieht um nichts besser aus als die alten LXDE-Lubuntus, die wenigstens ressourcensparsam waren und kann auch kaum mehr.
Ach ja: LXQT soll laut Phoronix immer noch schneller als XFCE sein.
Hauptargument "pro LXQT" wäre, dass man QT-Anwendungen oder KDE-Bestandteile ohne viele Dependencies installieren kann.
paul.muad.dib
2020-11-24, 21:29:57
Wow das sind sehr viele Varianten, und jeder empfiehlt was anderes 😀
Ich habe jetzt erst mal eine ganze Menge Livesysteme durchprobiert. Kubuntu lief irgendwie unrund. Linux Mint xfce bzw. Xubuntu waren mir nicht chic bzw. konfigurierbar genug. Ubuntu mit gnome 3 finde ich ähnlich "gut" wie Windows 8. Open Suse hat mir gut gefallen. Meine Erfahrungen mit Suse waren aber durchwachsen - ist allerdings auch schon 15 Jahre her und damals musste man noch Textdateien editieren, damit die mittlere Maustaste geht.
Am Ende hat sich der Kreis geschlossen. Linux Mint als Ubuntu Derrivat ohne Ubuntu Nachteile war dann doch wieder am attraktivsten: Updates bis 2025, Ubuntu Bibliotheken und Wiki, apt-get.
Also habe ich mich mal wild durch die Cinamon Themen und Taskbar Applets kofiguriert. Jetzt habe ich ein Cinamon mit tranzparenz Effekten und hellgrauer Taskleiste, Windows ähnlicher Festerdeko, dunklen Fenstern und Windows 7 Startmenü mit grünem M. Also am Ende ließ sich doch sehr viel einstellen.
Werde also weiter herumspielen und wenn ich doch nicht zufrieden bin kommt Open suse kde drauf. Mx Linux finde ich auch interessant.
Porco
2020-11-25, 13:51:31
Linux Mint Cinnamon
Opprobrium
2020-11-26, 10:01:21
Wow das sind sehr viele Varianten, und jeder empfiehlt was anderes 😀
Joa, so geht Linux ;)
Watson007
2020-11-26, 18:16:31
MX Linux fand ich ganz gut, hatte aber irgendwie Probleme mit dem Zugriff auf meinen Samba-Server
Tempo
2020-11-26, 20:50:06
Ich benutze hier an meiner Workstation openSuSE 15.2 mit KDE.
Auf meinem älteren Chromebook läuft ebenfalls openSuSE 15.2 aber mit IceWM als Desktop-Manager. Hat dem alten Chromebook neues Leben eingehaucht, da der Software-Support seitens Google eingestellt wurde.
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