Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TIA-568A/B, Auto MDI-X, Crossover: Alles inzwischen egal?
Hi,
ich will an einer Stelle im Haus eine Buchse neu setzen (das Gegenstück liegt schon 8 Jahre).
Dummerweise habe ich vergessen, ob ich das Haus in TIA-568A oder TIA-568B (https://de.wikipedia.org/wiki/TIA-568A/B) verkabelt habe :( Schlechte Dokumentation halt.
Wenn ich es also falsch anschließe, bastele ich mir im blödestens Fall ein Crossover-Verlegekabel.
nun habe ich aber aufgeschnappt, dass das im prinzip nicht so schlimm ist, weil inzwischen quasi alle Geräte Auto MDI-X haben.
Gibt es aber trotzdem noch weitere Nachteile? Z.B. ein langsamerer Verbindungsaufbau, wenn ich es als crossover verlege? Oder nimmt es sich wirklich nichts? (ich komme nur ganz blöd an die andere Dose ran um das nachzuprüfen)
Ist egal, da heutige Geräte sich ja automatisch richtig einstellen.
MadCat
2020-12-17, 18:12:54
Hi,
Man(n) (oder auch Frau) nehme ein altes Netzwerkkabel, oder ein anderes vollbeschaltetes Kabel mit RJ45-Stecker und zerschneidet dieses.
Dann nimmt man Bündel 1 (Pin 1&2) des Netzwerkkabels und schließt es kurz.
Sollte durch die Klarsichtstecker ersichtlich sein.
Das schließt man an die vorhandene Dose an.
Dann nimmt man ein einfaches Multimeter, sei es mit reinem ohm'schen Betrieb oder mit Piepser und sucht das kurzgeschlossene Paar auf der anderen Seite, wo man die offenen Enden hat.
Danach weiss man, wie die Dose aufgelegt wurde:
Isses Grün, dann A...
Isses Orange, dann B...
Einfach dann richtig auflegen, damit es grade ist, und gut.
EDIT:
Insbesondere wenn man was mit PoE einsetzen will, sollte alles gerade sein! Denn ist lt. Murphy genau DAS Kabel was gedreht ist, das, wo das Gerät mit PoE dran soll... xD
/dev/NULL
2020-12-18, 13:09:27
TIA-568B ist eigentlich nur in Amerika in Verbreitung ich hab in meinen 20 Jahren Netzwerk in Deutschland nichts anderes als TIA-568A gesehen. Wäre also mein erster Schuss
Annator
2020-12-18, 14:34:23
Insbesondere wenn man was mit PoE einsetzen will, sollte alles gerade sein! Denn ist lt. Murphy genau DAS Kabel was gedreht ist, das, wo das Gerät mit PoE dran soll... xD
Fällt dann schnell auf, weil das mit POE zu versorgende Gerät einfach nicht funktioniert, weil die Stromquelle das anhand eines Widerstandes im Endgerät prüft.
Wenn ich es also falsch anschließe, bastele ich mir im blödestens Fall ein Crossover-Verlegekabel.
nun habe ich aber aufgeschnappt, dass das im prinzip nicht so schlimm ist, weil inzwischen quasi alle Geräte Auto MDI-X haben.
Nicht ganz. Korrekterweise hättest du dann ein Crossover-Ethernet-Kabel. Also ein CrossOver mit max 100 Mbit/s. Wenn du die Leitung aber als Gigabit-LAN nutzen willst, dann ist dies nicht mehr möglich, da nicht alle Adern gekreuzt sind.
Praktischerweise ist dies aber auch gleich die Lösung für dein Problem. Denn dadurch kannst du erkennen, ob du die Adern richtig angeschlossen hast oder nicht. Schließ die Dose einfach mal an und teste, ob du damit Gigabit-LAN Geschwindigkeit erreichst. Falls nicht, dann musst du die roten und grünen Adern tauschen. Fertig.
Tatsächlich musst du noch nichtmal einen Übertragungstest durchführen, weil dein Gigabit-LAN-Anschluss bereits mitteilt, ob er sich mit Gigabit-LAN oder mit 100 Mbit anbindet (unter Windows 10 bei Einstellungen -> Netzwerk und Internet -> Eigenschaften -> Ganz unten bei Verbindungsgeschwindigkeit steht es).
Natürlich brauchst du hierfür auch einen Gigabit-LAN-Router/Switch. Ein bisschen Restrisiko ist dabei. Kann nämlich sein, dass alles mit deiner Verkabelung stimmt und er sich trotzdem nur mit 100 Mbit konnektiert (weil dein LAN-Port so eingestellt ist oder weil dein Router/Switch auf 100Mbit gestellt wurde). Aber ich wüde es trotzdem so probieren. Denn in 95% aller Fälle ist die Sache in 1 Minute gegessen.
Hi,
Man(n) (oder auch Frau) nehme ein altes Netzwerkkabel, oder ein anderes vollbeschaltetes Kabel mit RJ45-Stecker und zerschneidet dieses.
Dann nimmt man Bündel 1 (Pin 1&2) des Netzwerkkabels und schließt es kurz.
Sollte durch die Klarsichtstecker ersichtlich sein.
Das schließt man an die vorhandene Dose an.
das war tatsächlich mein jetziger Versuch
1+2 sind das grüne Paar und 3+6 sind das orangene Paar. Somit habe ich damals wohl tatsächlich 568A verkabelt. Muss ich gleich mal notieren, damit ich nicht in 8 Jahren wieder mit der Frage ankomme ;D
Werde dann jetzt den letzten Keystone auch so anschließen.
Ändert trotzdem nicht die Frage: Was wären denn die Auswirkungen gewesen?
Aus den Antworten entnehme ich:
- Kann Probleme bei PoE geben
- Kann Probleme mit GBit-LAN geben
werde ich dann sehen, wenn ich alles angeschlossen habe :)
Da passiert nichts schlimmes. Es kommt dann eben keine GbLAN-Verbindung zustande. Auch bei PoE passiert nichts schlimmes. Da keine Verbindung zustande kommt, kann er keine Stromübertragung aushandeln und das Gerät geht dann einfach nicht an.
Falsch verdrahte Adern sind eines der häufigsten Probleme bei der Netzwerkverkabelung. Wenn jedesmal alles in die Luft fliegen würde, nur weil was falsch verdrahtet ist, dann gebe es bis heute kein Internet.
Also jetzt läuft alles tadellos :)
Frage am Rande: Wieso gibt es überhaupt noch Patchpanels? Ein Keystone ist ja so genial zum Auflegen und wegen den kürzeren ungeschirmten Stellen im Stecker sicher auch besser auf noch höhere Bandbreiten zu kriegen. Will nichts anderes mehr.
(Hier war es ein Notnagel für das 13. Kabel nachdem das 12er Panel voll war, aber trotzdem)
Die typischen Patchpanels nehmen Keystones auf. Die Panels selber brauchst du, damit es übersichtlich bleibt. In einem typischen Bürogebäude hast du nicht selten über 100 Ports pro Stockwerk. Da macht es schon Sinn, die nicht auf einem Haufen, sondern in einem Patchpanel sortiert anzubieten.
Für zuhause macht ein Patchpanel dann schon weniger Sinn, weil man da auch nicht so häufig etwas umsteckt. Ich würde es der Übersicht zuliebe aber dennoch empfehlen. Bei (sehr) neuen Wohnungen sehe ich es immer wieder, dass da ein kleines 5-Port-Patchpanel angeboten wird und je einen Anschluss in das jeweilige Zimmer führt.
Die typischen Patchpanels nehmen Keystones auf. Die Panels selber brauchst du, damit es übersichtlich bleibt.
Das ist mir schon klar :)
Frage war eher, warum es noch "feste" Patchpanels gibt, wo man mühsam und beengt die Drähte auflegen muss
Wenn ich jetzt alles neu machen würde, würde ich garantiert ein Panel mit Keystone-"Fächern" nehmen.
PatkIllA
2020-12-19, 16:30:45
Die Keystoneteile sind bei höherer Portanzahl schon noch eine ecke teurer, etwas breiter und ich fand das werkzeuglose Auflegen jetzt auch nicht einfacher.
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