Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psychotherapie und Angabe bei der KV
Hallo,
ich musste mich zu Beginn dieses Jahres nach der Trennung durch meine Partnerin in psychotherapeutische Behandlung begeben. Heute geht es mir zwar deutlich besser, ich suche meine Psychologin jedoch weiterhin einmal im Monat auf.
Ich bin privat versichert und habe im Laufe dieses Jahres ingesamt 2500 Euro in meine psychotherapeutische Behandlung gesteckt. Jetzt bin ich dabei, meine Arzt- und Medikamentenrechnungen bei meiner KV einzureichen.
Ich bin jedoch unsicher, ob ich die Kosten für die Psychotherapie gegenüber der KV angeben möchte, da ich fürchte, dass mir die Offenlegung einer psychischen Behandlungsnotwendigkeit in Zukunft nachteilig ausgelegt werden könnte, beispielsweise beim Abschluss einer BU-Versicherung. Also auf deutsch gesagt möchte ich ungern, dass die Diagnose “aktenkundig” wird.
Zum anderen geht es natürlich um viel Geld, das ich vorgestreckt habe und beim Abschluss einer BU müsste ich ja sowieso wahrheitsgemäß alle Diagnosen angeben, um keinen Versicherungsbetrug zu begehen. Aber dann könnte ich ja auch wieder meiner KV gegenüber mit offenen Karten spielen...
Ich drehe mich um diese Frage ständig im Kreis. Wie würdet ihr euch verhalten?
Über jede Hilfe wäre ich sehr dankbar!
Ich bin privat versichert und habe im Laufe dieses Jahres ingesamt 2500 Euro in meine psychotherapeutische Behandlung gesteckt. Jetzt bin ich dabei, meine Arzt- und Medikamentenrechnungen bei meiner KV einzureichen.
Ich bin jedoch unsicher, ob ich die Kosten für die Psychotherapie gegenüber der KV angeben möchte, da ich fürchte, dass mir die Offenlegung einer psychischen Behandlungsnotwendigkeit in Zukunft nachteilig ausgelegt werden könnte, beispielsweise beim Abschluss einer BU-Versicherung. Also auf deutsch gesagt möchte ich ungern, dass die Diagnose “aktenkundig” wird.
Zum anderen geht es natürlich um viel Geld, das ich vorgestreckt habe und beim Abschluss einer BU müsste ich ja sowieso wahrheitsgemäß alle Diagnosen angeben, um keinen Versicherungsbetrug zu begehen. Aber dann könnte ich ja auch wieder meiner KV gegenüber mit offenen Karten spielen...
Ich drehe mich um diese Frage ständig im Kreis. Wie würdet ihr euch verhalten?
Über jede Hilfe wäre ich sehr dankbar!
Uhh, schwierig. Also falls ich es mir leisten könnte, würde ich davon absehen es bei der privaten KV angeben zu müssen. Es könnte dir in Zukunft nachteilig ausgelegt werden, z.B. durch höhere monatliche KV-Beiträge... gerade die privaten Krankenversicherungen klotzen ordentlich mit Beitragserhöhungen um potentielle Risiken abzusichern und psychiatrische Diagnosen sind teeeuuuuerrr..
Atropin
2020-12-18, 20:38:12
Hallo,
Zum anderen geht es natürlich um viel Geld, das ich vorgestreckt habe und beim Abschluss einer BU müsste ich ja sowieso wahrheitsgemäß alle Diagnosen angeben, um keinen Versicherungsbetrug zu begehen. Aber dann könnte ich ja auch wieder meiner KV gegenüber mit offenen Karten spielen...
Du hast dir die Frage doch schon selbst beantwortet...
Monger
2020-12-18, 21:12:22
Das ist wohl nicht vergleichbar, aber ich war ein knappes Jahr oder so bei ner Heilpraktikerin Psychotherapie. Ich hätte es von der Krankenkasse eh nicht wiedergekriegt, ergo habe ich es erst gar nicht versucht.
Hamster
2020-12-18, 23:00:33
Könnte man es ggf. gegenüber dem Finanzamt geltend machen?
Bei einer BU-Versicherung kann es schon Probleme geben, ansonsten aber eher nicht. Die Versicherung wird halt Angaben von Behandlungen abfragen und das geht bei ambulanten Behandlung 5 Jahre zurück und bei stationären Aufenthalten 10 Jahre.
Je nach Berufsfeld, bekommst du aber eh keine die bezahlbar ist ;)
Je nach Berufsfeld, bekommst du aber eh keine die bezahlbar ist ;)
weil...?
Plutos
2020-12-19, 02:36:21
Für schnöde 2.500€ für immer und ewig aktenkundig zu dokumentieren, dass man ein "Psycho" ist? Niemals. Es ist wunderbar, wenn dir die Behandlung hilft und es dir besser geht, aber ich würde das so tief unter dem Radar wie irgend möglich belassen. Du hast davon überhaupt nichts (außer eines unerheblichen Geldbetrags) zu gewinnen und alles zu verlieren.
Wenn du natürlich schreibst, das sei für dich "viel Geld", du bist mithin darauf angewiesen, dann hast du ja eigentlich keine andere Wahl. Aber ich traue Versicherungen, und dazu zählt auch die PKV, nicht weiter als ich sie mir mit Fackel und Mistgabel auf Abstand halten kann.
Haarmann
2020-12-19, 08:04:45
Gast
Ich sehe keinen Sinn in einer BU Versicherung - aber wenn das nicht über die KV ging, dann wars auch nicht notwendig etc. Ergo musst Du das auch nicht deklarieren.
Zudem kann es auch sehr gut sein, dass die KV das gar nicht erstatten will. Daher würde ich mal die Therapeutin fragen - die kann Dir das viel besser beantworten.
Fraglich ist zudem, ob Du irgendwann eine echte Diagnose bekommen hast - ich tippe da auch auf nein.
bleipumpe
2020-12-19, 08:20:08
Du solltest prüfen, ob und wieviel Stunden einer Kostenübernahme von Psychotherapie in deinem Vertrag stehen. Oft ist die Stundenzahl begrenz und daher wird dann nur der entsprechende Betrag erstattet.
Weiterhin viel Erfolg!
weil...?
Weil die Versicherer Berufe in Risikogruppen einteilen und die Beiträge bei Berufen, die hoch eingestuft werden, deutlich teurer werden. Es ist eigentlich das entscheidene Kriterium für die Versicherungen.
Als Erzieher z.B. hast du einen Beruf, der durch die Belastungen häufig zum "Burnout" führt, also ist er höher eingestuft und es wird teuerer (nimmt man dann das Einkommen dazu, ist es eigentlich zu teuer). Kommt dann eine Vorerkrankung dazu, findest du je nach Krankheitsbild auch mal gar keine Versicherung mehr.
Als Erzieher z.B. hast du einen Beruf, der durch die Belastungen häufig zum "Burnout" führt
Wie schaut es mit Medizinern, Ingenieuren und Informatikern aus? Juristen?
NiCoSt
2020-12-20, 13:16:54
Ich bin Ingenieur und ich kenne keinen Kollegen, der eine BU hat (einschließlich mir). Was ich aber kenne sind leute, die eine BU hatten und keine einige Versichung hat im Bedarfsfall je was gezahlt. Die Winden sich raus ohne Ende. Mit glück bekommt man nach 10 Jahren vor Gericht was. Das Geld kann man sich sparen. In der Theorie klingt "das eigene Humankapital absichern" zwar gut, aber die Praxis ist eine andere leider.
Ich bin Ingenieur und ich kenne keinen Kollegen, der eine BU hat (einschließlich mir). Was ich aber kenne sind leute, die eine BU hatten und keine einige Versichung hat im Bedarfsfall je was gezahlt. Die Winden sich raus ohne Ende. Mit glück bekommt man nach 10 Jahren vor Gericht was. Das Geld kann man sich sparen. In der Theorie klingt "das eigene Humankapital absichern" zwar gut, aber die Praxis ist eine andere leider.
Ähnliches habe ich auch mitbekommen...
Wie schaut es mit Medizinern, Ingenieuren und Informatikern aus? Juristen?
Google doch mal ;)
Macht jede Versicherung etwas anders, deswegen sollte man da gut vergleichen und anfragen, es sind immer Einzelfall Prüfungen.
Haarmann
2020-12-21, 10:54:33
Ich bin Ingenieur und ich kenne keinen Kollegen, der eine BU hat (einschließlich mir). Was ich aber kenne sind leute, die eine BU hatten und keine einige Versichung hat im Bedarfsfall je was gezahlt. Die Winden sich raus ohne Ende. Mit glück bekommt man nach 10 Jahren vor Gericht was. Das Geld kann man sich sparen. In der Theorie klingt "das eigene Humankapital absichern" zwar gut, aber die Praxis ist eine andere leider.
Deswegen - nicht das Geld denen in den Rachen werfen ...
soLofox
2020-12-21, 18:11:26
Für schnöde 2.500€ für immer und ewig aktenkundig zu dokumentieren, dass man ein "Psycho" ist?
Warum gilt man in der heutigen Gesellschaft eigentlich als "Psycho", nur weil man Psychotherapie in Anspruch nimmt? Ernsthaft jetzt mal.
Seine Partnerin ist abgehauen. Umstände spielen erstmal keine Rolle. Es scheint ihm ja nicht gut zu gehen damit. Warum ist man jetzt ein Psycho, wenn man zur Psychotherapie geht?
Man kann wegen tausend Dingen zur Psychotherapie gehen, ein wahrer "Psycho" ist man erst, wenn man nicht alle Latten am Zaun hat. Z.B. ein Stalker oder sowas ist.
Ich bin auch ein Psycho. Aber nicht weil ich gerade eine Psychotherapie hinter mir habe. Also habe ich tatsächlich, aber nicht aus dem wahren Grund, warum ich ein Psycho bin X-D Weil es nämlich eben tausend Gründe gibt, warum man psychische Hilfe in Anspruch nehmen kann... und sollte. Man kann auch so leben, logo, aber lebt sich halt manchmal hinterher einfacher. So what.
Warum gilt man in der heutigen Gesellschaft eigentlich als "Psycho", nur weil man Psychotherapie in Anspruch nimmt? Ernsthaft jetzt mal.
Warum ist man jetzt ein Psycho, wenn man zur Psychotherapie geht?
Man ist augenscheinlich zu "schwach", bekommt seine Probleme nicht selbst in den Griff...
Haarmann
2020-12-26, 20:30:20
soLofox
Aus der "Privaten" kommt man ja kaum mehr raus imo ...
Geht ergo dem TS da wohl mehr um das.
Kann ich wesentlich besser nachvollziehen.
In CH kommt in meinem Alter kaum mehr wer in ne Zusatzversicherung - weil alle irgendwas haben etc ... so bist an die Bisherige gebunden.
vBulletin®, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.