Glückliche Menschen - Gibt es solche

[seba86]

Liebe Members,

gibt es in eurem Umfeld Menschen, von denen ihr behaupten könnt, dass Sie jeden Tag strahlend/zufrieden/voller Energie durch die Welt laufen und nach dem Aufwachen jeden Tag kaum erwarten können? Sozusagen das Gegenteil von Depression. Oder vielleicht sogar Menschen, die wirklich absolut glücklich sind und keine ernsthaften Probleme (Scheidung) kennen?

Bei mir aus dem Niedriglohnsektor geht die Lebenszeit der meisten Menschen für die Arbeitszeit drauf; es wird oft auf der Arbeit gemeckert (eher so als Zeitvertreib). Viele sind etwas stumpf: Arbeit, Einkauf, Fernseher am Abend - fertig ist der Tag über Jahrzehnte hinweg. Entsprechend träge Gesichter. Aber auch allgemein in der Öffentlichkeit. Thailand macht von außen ein viel lockeren, entspannteren Eindruck.

Bekannte wie Verwandte von mir haben oft "keine Zeit" oder drücken sich immer so aus: "Ich MUSS morgen früh aufstehen. Ich MUSS meine Wohnung aufräumen. Ich MUSS bis dahin fertig werden" etc.

Ein einziger von 30-60 Menschen aus meinem Umfeld fällt mir ein, welcher unter der Kategorie passen würde:

Eigenheim-Besitzer, extrem intelligent und sehr leistungsfähig... Neben Leitung seiner Musikschule arbeitet er rund um die Uhr allein selbstmotiviert an Haus & Garten und immer wieder kommen zwischendurch andere Projekte dazwischen, die er durchzieht. Und er wird bald 60.

Wenn ich in der Stadt das Essen ausliefere, scheint es auch dort in den besseren Vierteln (Berlin Prenzlauer Berg etc.) Menschen zu geben, welche voll lebensbejahend zu sein scheinen.

Allerdings arbeite ich nur im Niedriglohn-Sektor. Habe also keinen Zugriff/keinerlei Erfahrung mit obiger Ausnahme auf die obere Mittelklasse und aufwärts.

Könnte mir aber schon denken, dass es solche Menschen gibt. Welche reich geboren werden, keiner Pflichtarbeit nachgehen müssen, sondern sorglos das Geld in ihre eigenen Ideen & Projekte verwenden.

[Argo Zero]

"Gibt es in eurem Umfeld Menschen, von denen ihr behaupten könnt, dass Sie jeden Tag strahlend/zufrieden/voller Energie durch die Welt laufen und nach dem Aufwachen jeden Tag kaum erwarten können?"

Nein, denn das wäre unmenschlich und ungesund!
Was ich aber in meinem Umfeld habe, sind Menschen, die ihre Umwelt und sich selbst reflektieren können. Menschen, die dauernd negativ eingestellt sind, habe ich keine in meinem Umfeld. Das möchte ich auch nicht in meinem Umfeld haben.
Ich sehe bei dir das Problem, dass du denkst, Geld würde glücklich und frei machen. Ich habe schon genau das Gegenteil gesehen. Menschen, die wegen dem Geld alles gewinnen und dann gleich wieder alles verlieren. Wirklich glücklich ist nur der zufriedene und das geht nicht, wenn man sich mit vermeintlich glücklichen Menschen vergleicht. Eigentlich hat jeder ein Päckchen, das er mit sich selbst herumtragen muss. Wichtig ist nur, dass man lernt damit umzugehen und nicht an seinen, teilweise ausgedachten Problemen, erstickt.

[Flyinglosi]

Ich fühle mich glücklich und hatte noch nie ernsthafte Probleme, was nicht heißt, dass ich mir nicht bewusst bin, dass mich mal solche betreffen werden. Die bisherigen Sorgen in meinem Leben (Partnersuche, berufliche Entwicklung, etc.) haben sich einfach stets in Wohlgefallen aufgelöst und da dies nicht selten durch schwierige aber am Ende richtig getroffene Entscheidungen passiert ist, lässt mich das auch positiv auf meine Zukunft blicken (fühle mich quasi gut gerüstet).

Auch freu ich mich über jeden neuen Tag und meist beinhaltet jeder ein bis zwei Highlights.

Aber ich laufe nicht „strahlend“ durch die Welt bzw. wird mir oft nach gesagt, dass ich gerne mal eher ernst drein schaue. Das liegt aber am Vollbart und daran, dass mein entspannter Gesichtsausdruck eben keinem dümmlichen Grinsen entspricht ;)

[Monger]

Man kann ja in Menschen nicht reingucken. Ich kenne und kannte Menschen, die mit einer unfassbaren Energie einen Raum betreten. Die lächeln, und alle im Raum schmelzen dahin. Aber ich weiß auch von einigen davon, dass die schwerst depressiv sind. Viele Menschen sind sehr gut darin, eine Maske zu tragen. Die sinnbildliche, natürlich.

Gibt umgekehrt Menschen die konstant am klagen sind, sich aber damit regelmäßig entlasten, und emotional wahrscheinlich zu den stabilsten Menschen zählen.

Zum Thema glücklich und zufrieden sein verweise ich immer wieder gerne auf diesen Kurs:
https://www.coursera.org/learn/the-science-of-well-being

Glücklich sein ist harte Arbeit, und wenn man nicht regelmäßig seine Akkus füllt, werden sie zwangsläufig leer. Gibt sicherlich Menschen die können zumindest zeitweise sich auf nahezu 100% halten. Frisch verliebt, neue Wohnung... Das kann schonmal ein Jahr lang ein hohes Glücksgefühl erzeugen.

Aber insgesamt im Schnitt gesehen sind Menschen darauf gepolt unglücklich zu sein. Jede Gewohnheit wird irgendwann lästig, je mehr man weiß, desto mehr weiß man auch was man nicht hat. Evolutionär ist Unzufriedenheit von großem Vorteil, er ist der größte Treiber für Anpassung.

Denke daher: vorbehaltslos zufriedene Menschen gibt's nicht.

[Haarmann]

Es gibt Menschen, die haben wenig, aber zeigen viel Freude - und es gibt Menschen, die haben viel - nur keine Freude.

Ich würd jedenfalls schon einmal das Lobotron (oft als Fernseher bekannt) deaktivieren und es zB mit Kochen ersetzen ...

[und]

Ich bin glücklich, wenn man mich so leben läßt, wie ich will.

[Monger]

Ich bin glücklich, wenn man mich so leben läßt, wie ich will.
Glaub ich nicht. Du wirst immer was anderes wollen. Womit sich wohl auch dein aktuelles Glücksgefühl erklärt.

[und]

Ne, ich bin einfach gestrickt und weiß was mir wichtig ist. Ich weiß schon, wann ich glücklich bin.

[Korfox]

Ich bin glücklich. Ich hatte hinreichend viele schwere Situationen, aber wieso sollte ich nicht glücklich sein? Ich habe alles, was ich brauche - inklusive Ziele und Dinge, die ich mir erarbeiten muss, wenn ich sie will.

[BTB]

Vor allem nicht immer neidvoll auf andere Teller gucken.

Im Normalfall muss man sich eine realistischen Punkt suchen den man erreichen möchte. Immer Schritt für Schritt, je nach Möglichkeit.

[Lowkey]

Das ist doch alles nur eine chemische Sache im Kopf.

[Flyinglosi]

Das ist doch alles nur eine chemische Sache im Kopf.

Hat ja niemand gefragt, was man sich für dieses Glücksgefühl so reinpfeift ;)

Ich bin glücklich, wenn man mich so leben läßt, wie ich will.
Der Satz ist erstmal nichts-sagend, weil jeder von uns als Mitglied einer Gesellschaft Einschränkungen unterliegt bzw. steht da quasi: „Ich bin glücklich, wenn ich glücklich sein kann“. Sprich du legst nur mal fest, dass du dich nicht aktiv entscheidest unglücklich zu sein.

[GBWolf]

Das Leben ist immer ein auf und ab. Wien Aktienkurs.

[und]

@Flyinglosi
Das ist natürlich nicht richtig. Die Aussage an sich besagt ja schon einiges; es gibt z.B. auch Menschen, denen alle Türen offen stehen und die trotzdem unglücklich sind; dazu gehöre ich schon mal nicht. Zweitens sind meine Ansprüche auch nicht groß. Vor Corona konnte ich diese prima abdecken; wäre ich derzeit 15000km entfernt, ginge das auch. Also, alles nichts Schlimmes, und wer mich mittlerweile ein bisschen vom Forum kennt, ahnt, worum's mir geht. Das mir das durch eine völlig idiotische Politik und die Naivität der Bevölkerung kaputt gemacht wird, ist sehr traurig.

[BlacKi]

glücklichsein ist eine entscheidung, man muss sich dessen selbst bewusst machen. manchen fällt das sehr leicht, das sind dann glückliche menschen. andere werden niemals glücklich sein, egal wie ihre situation ist. wenn du verwehrte wünsche hast, die niemals erfüllt werden und deshalb nicht glücklich bist, dann wirst du nie glücklich sein. ich hab diverse wünsche, aber wenn ich meine emotionale lage davon abhängig mache ob ich die wünsche jemals erreiche oder nicht, dann mache ich mich selbst unglücklich.
letzteres ist weit verbreitet. aber um die themenfrage zu beantworten, ja, ich denke es gibt glückliche (kindern fällt es einfacher glücklich zu sein)erwachsene menschen.

[Rooter]

Kenne niemanden.

Wirklich glücklich ist man immer nur für einige Minuten oder Stunden. Aber man kann dauerhaft zufrieden sein.

Könnte mir aber schon denken, dass es solche Menschen gibt. Welche reich geboren werden, keiner Pflichtarbeit nachgehen müssen, sondern sorglos das Geld in ihre eigenen Ideen & Projekte verwenden.Keine Geldsorgen haben und glücklich zu sein korreliert nicht.

Es gibt Menschen, die haben wenig, aber zeigen viel Freude - und es gibt Menschen, die haben viel - nur keine Freude.+1

MfG
Rooter

[taddy]

Vor allem nicht immer neidvoll auf andere Teller gucken.

Im Normalfall muss man sich eine realistischen Punkt suchen den man erreichen möchte. Immer Schritt für Schritt, je nach Möglichkeit.

Volle Unterstützung!

Das Gras hinter dem Zaun ist immer grüner, aber dabei übersieht man, dass dort genauso viele Kuhfladen liegen wie auf der eigenen Wiese

[Björn321]

Mein Kollege scheint glücklich zu sein. Zumindest ist er immer gut drauf. Frau, Kind, Haus.. geilen Job und natürlich einen super Kollegen. :biggrin:

[Cubitus]

Ich bin aktuell zufrieden, phasenweise auch glücklich in Relation zu anderen Individuen mit anderen Lebensumständen.

[lumines]

Vor meiner Wohnung sitzt oft ein Obdachloser und wenn ich an ihm vorbeigehe, frage ich mich oft, wer von uns beiden glücklicher ist. Vor einiger Zeit habe ich mich einmal zusammengerissen und ihn angesprochen. Er erzählte mir von seiner Lebensgeschichte und wie er auf der Straße gelandet ist. Das war schon interessant, aber schnell kamen wir zum Punkt, an dem er mir erzählte, wie unglücklich er auf der Straße ist und wie sehr er sich ein Dach über dem Kopf wünscht.

Ab da war mir natürlich klar, was ihn eigentlich bedrückt und das war nicht der Wunsch nach einem Dach über dem Kopf, sondern dass er noch nie in seinem Leben ein Mindfulness-Training absolviert hatte. Also sind wir verschiedene Meditationstechniken durchgegangen, die er auch direkt anwenden konnte. Danach haben wir uns seine Besitztümer angeschaut. Alles, was ihn nicht glücklich macht, haben wir entfernt. Man mag es kaum glauben, aber auch ein Obdachloser kann viel nutzlosen Rümpel mit sich rumschleppen! Wir sind uns mittlerweile sicher, dass seine negative Einstellung unter anderem daran lag, dass er sich nie darüber Gedanken gemacht hat, was ihn überhaupt glücklich macht.

Mittlerweile geht es ihm viel besser. Er ist gut justiert zu seiner Lebenssituation und hat alle negativen Gedanken aus seinem Leben verbannt. Er versucht nicht mehr Dinge in seinem Leben zu ändern, auf die er sowieso keinen Einfluss hat. Er zählt jeden Tag seine Besitztümer und versucht nicht zu viel zu besitzen, um sich nicht unglücklich zu machen. Er meditiert jeden Tag und ist vermutlich ausgeglichener, als wir es jemals sein werden. Ich beneide ihn mittlerweile wirklich. Wer hätte das gedacht?

[Flyinglosi]

Von allem was wahrscheinlich nie passiert ist, ist das am sichersten nie passiert ;)

[Marscel]

Was ich aber in meinem Umfeld habe, sind Menschen, die ihre Umwelt und sich selbst reflektieren können.

Selig sind die geistig Armen.

Ob die per sé glücklicher sind, weiß ich nicht. Aber manchmal denke ich, dass man als reflektierender Mensch sich sehr viel mehr Sorgen vorab macht, dafür vielleicht weniger Fehler, und auch irgendwelche Probleme mit der Zeit nicht ganz so gut wegrauschen lassen kann.

Zumindest kenne ich Menschen, deren Zustand jeden Tag wie auf Reset wirkt.

[Flyinglosi]

Ja klar, die Glücklichen sind dumm und die sozial auffälligen alle hochintelligent.

3DC-Forenlogik at its best!

[BlacKi]

genau das hat er gemeint^^ 3dcenter at its best.

[Björn321]

oh man..

[BTB]

Vor meiner Wohnung sitzt oft ein Obdachloser und wenn ich an ihm vorbeigehe, frage ich mich oft, wer von uns beiden glücklicher ist. Vor einiger Zeit habe ich mich einmal zusammengerissen und ihn angesprochen. Er erzählte mir von seiner Lebensgeschichte und wie er auf der Straße gelandet ist. Das war schon interessant, aber schnell kamen wir zum Punkt, an dem er mir erzählte, wie unglücklich er auf der Straße ist und wie sehr er sich ein Dach über dem Kopf wünscht.

Ab da war mir natürlich klar, was ihn eigentlich bedrückt und das war nicht der Wunsch nach einem Dach über dem Kopf, sondern dass er noch nie in seinem Leben ein Mindfulness-Training absolviert hatte. Also sind wir verschiedene Meditationstechniken durchgegangen, die er auch direkt anwenden konnte. Danach haben wir uns seine Besitztümer angeschaut. Alles, was ihn nicht glücklich macht, haben wir entfernt. Man mag es kaum glauben, aber auch ein Obdachloser kann viel nutzlosen Rümpel mit sich rumschleppen! Wir sind uns mittlerweile sicher, dass seine negative Einstellung unter anderem daran lag, dass er sich nie darüber Gedanken gemacht hat, was ihn überhaupt glücklich macht.

Mittlerweile geht es ihm viel besser. Er ist gut justiert zu seiner Lebenssituation und hat alle negativen Gedanken aus seinem Leben verbannt. Er versucht nicht mehr Dinge in seinem Leben zu ändern, auf die er sowieso keinen Einfluss hat. Er zählt jeden Tag seine Besitztümer und versucht nicht zu viel zu besitzen, um sich nicht unglücklich zu machen. Er meditiert jeden Tag und ist vermutlich ausgeglichener, als wir es jemals sein werden. Ich beneide ihn mittlerweile wirklich. Wer hätte das gedacht?

So gute Nacht Geschichte ist durch, ich kann jetzt ins Bett. Die Welt kann so schön sein. Weltfrieden ..... schnarch

[han_solo]

Erinnert mich an diesen Jackenspinner von früher. 3dcenter hat sich nicht geändert.

Bzw irgendwie doch. Früher gab es noch Leute wie Thowe, die wirklich was zu sagen hatten, anstatt nur Worthülsen abzusondern.