Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Zukunft der Windenergie
ChaosTM
2021-02-05, 16:36:12
Analog zum Solar-Boom Thread kann einer zum Thema Windenergie glaub ich nicht schaden.
Ich fange einmal damit an.:
Denmark will build a wind-generating artificial island in the North Sea (https://www.engadget.com/denmark-energy-island-north-sea-wind-power-140022879.html)
Prognostizierte Bauzeit ist 12 Jahre bis zum Vollausbau mit 10 GWh.
Dort soll auch Wasserstoff aus Meerwasser und "Green Fuel" erzeugt und gespeichert werden.
ChaosTM
2021-02-05, 21:46:10
Südkorea baut weltgrößten Offshore-Windpark (https://de.finance.yahoo.com/nachrichten/s%C3%BCdkorea-baut-weltgr%C3%B6%C3%9Ften-offshore-windpark-143935227.html?guccounter=1&guce_referrer=aHR0cHM6Ly93d3cuZWNvc2lhLm9yZy8&guce_referrer_sig=AQAAAJhKS2pGVAPEv5bygevyRw3CUu0b-i-EJZDQIBxMh7Ve398CxVvOx4QoZ2qX_kTRnKiWvfoiOiQIE0Htlgld1sX3wsRg70kXV7jali-8vZCf0mSEg9PFdFq__lPKscsIDuudA9EzIAL9FM8C9Q2jrRNOfioOnm81CpgaLOQi0Ume)
Am selben Tag hat auch Südkorea ein ähnliches Projekt angekündigt.
LivingAudio
2021-02-05, 22:14:07
Wer hat denn im Windkraft Bereich inovative Produkte? Mit guter also inovativer Energie-Effizienz und Patenten und Produkten in der Pipeline?
Sumpfmolch
2021-02-05, 22:27:03
Analog zum Solar-Boom Thread kann einer zum Thema Windenergie glaub ich nicht schaden.
Ich fange einmal damit an.:
Denmark will build a wind-generating artificial island in the North Sea (https://www.engadget.com/denmark-energy-island-north-sea-wind-power-140022879.html)
Prognostizierte Bauzeit ist 12 Jahre bis zum Vollausbau mit 10 GWh.
Dort soll auch Wasserstoff aus Meerwasser und "Green Fuel" erzeugt und gespeichert werden.
Anschlussverwendung der über 500 Ölplattformen in der Nordsee wäre keine Idee? :uponder:
Opprobrium
2021-02-05, 22:33:27
Anschlussverwendung der über 500 Ölplattformen in der Nordsee wäre keine Idee? :uponder:
Mir gefällt die Idee sehr gut :up:
Dank (käuflicher) Politik* oder eben dank Energiegroßkonzernlobby ist Windkraft in Deutschland doch zu Grabe getragen worden. Oder wird sich da wider Erwarten doch mal wieder etwas tun? Wünschenswert wäre es ja.
ChaosTM
2021-02-05, 22:49:41
Anschlussverwendung der über 500 Ölplattformen in der Nordsee wäre keine Idee? :uponder:
Klingt nicht schlecht in der Theorie, nur sind viele bereits altersschwach und müssten fachgerecht abgebaut werden.
zb (schnellgoogel).:
https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Uebersicht/Alte-Oelplattformen-bedrohen-die-Nordseekueste
Anschlussverwendung der über 500 Ölplattformen in der Nordsee wäre keine Idee? :uponder:
Für die paar Windräder, die da Platz haben, eine ganze Bohrinsel instand halten :uponder:
Sumpfmolch
2021-02-05, 23:30:17
Für die paar Windräder, die da Platz haben, eine ganze Bohrinsel instand halten :uponder:
Auf die künstliche Insel kommt auch kein Windrad, sondern die Fabrik für die Wasserstofferzeugung.
Wer hat denn im Windkraft Bereich inovative Produkte? Mit guter also inovativer Energie-Effizienz und Patenten und Produkten in der Pipeline?
Anders als in der PV gibts da wenig Innovation. Windkraft wird besser, je größer der Rotor. r²*ℼ und so. Innovation ist darum hauptsächlich in der Fertigungstechnik zu suchen.
wr7QZ364jPY
Monger
2021-02-06, 00:01:47
Für die paar Windräder, die da Platz haben, eine ganze Bohrinsel instand halten :uponder:
Normalerweise ist es elends teuer, mitten im Meer entsprechend große Sockel zu versenken damit das Windrad da stehen kann. Deshalb baut man Windräder ja oft in Küstennähe, trotz meist schwächerem Wind.
Aber ne Ölbohrinsel ist halt auch nicht dafür gebaut, ein riesiges Windrad zu halten. Taugt also leider alles nix.
Anders als in der PV gibts da wenig Innovation. Windkraft wird besser, je größer der Rotor. r²*ℼ und so.
Ich fand https://www.x.company/projects/makani/ spannend - hat es aber nicht zur Marktreife geschafft.
Monger
2021-02-06, 00:09:36
Anders als in der PV gibts da wenig Innovation. Windkraft wird besser, je größer der Rotor. r²*ℼ und so. Innovation ist darum hauptsächlich in der Fertigungstechnik zu suchen.
https://youtu.be/wr7QZ364jPY
Probleme die man lösen könnte gibts genug. Bekanntermaßen ist ja Demontage und Recycling von Windrädern nicht ganz einfach. Bisher sind Windräder quasi von der Stange, kaum Anpassung an die lokalen Windverhältnisse. Die Generatoren sind sackeschwer, und enthalten sehr teure Materialien.
Ich denke, man kann aus den Windrädern nicht mehr viel Effizienz heraus holen, aber sie flexibler einsetzbar machen, billiger machen, und Wartung bzw. Recycling verbessern.
Wer meint, die Kennzahlen der WKA seien niedrig und lassen noch Luft fuer grosse Verbesserungen, der lese https://de.wikipedia.org/wiki/Betzsches_Gesetz
Anders als in der PV gibts da wenig Innovation. Windkraft wird besser, je größer der Rotor. r²*ℼ und so.
Ja, da die Energiedichte niedrig ist, will man moeglichst grosse Flaeche, die den Wind einfaengt. Aber nicht nur - auch mehr Hoehe hilft. Weiter oben weht der Wind konstanter und schneller, deshalb werden auch die Tuerme immer hoeher.
Alternativ dazu ist eine Technologie, Wind in groesserer Hoehe zu "ernten", Drachen an einer Leine fliegen zu lassen. Waehrend der Drache am Seil zieht wird per Generator Strom geerntet, das Einholen des Seils passiert dann in einem schnellen Manoever, das weniger Energie braucht:
https://skysails-power.com/
Normalerweise ist es elends teuer, mitten im Meer entsprechend große Sockel zu versenken damit das Windrad da stehen kann.
Alternativ werden schwimmende WKA getestet, sieht dann so aus:
- https://www.iwr.de/ticker/schwimmende-offshore-windenergie-floatgen-turbine-produziert-mehr-strom-als-erwartet-artikel2114
- https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Positive-Bilanz-Schwimmende-Windkraftanlage-funktioniert,windraeder256.html
Und auch vertikale Windkraftanlagen sind zwar nichts neues, aber mMn. wird man die in Zukunft oefter sehen. Die Leistungsbeiwerte sind niedriger als bei horizontalen Anlagen, dafuer sind sie einigermassen unscheinbar, lassen sich in bestehende Infrastruktur integrieren und sehr guenstig und liessen sich massenhaft aufstellen.
Oder man macht's wie unsere Kommissionspraesidentin und vertraut auf die "Macht der KI"
AI can turn on wind turbines and can produce more energy as the weather changes, for example.
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/speech_21_419
:facepalm:
SCNR
auch interessant war https://w3.windmesse.de/windenergie/pm/34986-bwe-drehrichtung-diskussion-leistung-effizienzsteigerung-missverstandlichkeit-korrektur-corioliskraft-theorie-turbulenzen
Dort soll auch Wasserstoff aus Meerwasser und "Green Fuel" erzeugt und gespeichert werden.
Energieverschwendung ohne Not, schade. Aber trifft den H2-Hype und gibt vermutlich Foerdergelder.
Marodeur
2021-02-06, 11:45:48
Naja, H2 wird benötigt. Stahlindustrie, etc. Die Mengen sind nicht allzu gering.
Opprobrium
2021-02-06, 12:22:22
Eines meiner Aha-Erlebnisse des Jahres 2020 war ja, daß die Windkrafträder (vor allem in Windkraftparks) auf der Nordhalbkugel sich aufgrund der Corioliskraft in ihrer Effizienz um ein paar Prozent steiger ließen, wrnn man die Rotationsrichtung umdreht.
Das wäre mal ein simpler (aber aufwändiger) Ansatz.
Die Frage ist doch, ob es überhaupt Sinn macht hochvolatile Energiequellen noch weiter auszubauen.
Ragnus
2021-02-06, 12:36:55
Die Frage ist doch, ob es überhaupt Sinn macht hochvolatile Energiequellen noch weiter auszubauen.
Was wäre denn die Alternative?
Marodeur
2021-02-06, 12:44:29
Frage ich mich auch. Alles an regenerativen Energiequellen birgt gewisse Risiken. Hier eine Flaute, dort keine Sonne bzw. einfach Nacht und der Wasserkraft fehlt bei lang anhaltender Trockenheit auch mal das Wasser. Und bei an sich recht stabilen Energiequellen wie Geothermie hat man andere Risiken wie seismische Aktivitäten. Regenerativ ist automatisch auch mit gewissen Risiken behaftet soweit ich das sehe.
Oder man macht's wie unsere Kommissionspraesidentin und vertraut auf die "Macht der KI"
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/en/speech_21_419
:facepalm:
SCNR
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupt, dass was Sie eigentlich ausdrücken wollte (wenn Sie nicht inkompetent und desinteressiert wäre), war "KI kann dazu benutzt werden Tägliche und Stündliche Erträge bei den Windkraftanlagen zuverlässig vorherzusagen und dadurch kann man den Anteil der erneuerbaren optimieren, weil man recht präzise vorhersagen kann, wie viel zusätzliche fossile Energie man im Mix dazu erzeugen muss."
Opprobrium
2021-02-06, 12:55:28
Die Frage ist doch, ob es überhaupt Sinn macht hochvolatile Energiequellen noch weiter auszubauen.
Jo, deshalb wird ja auch zunehmend auf regenerative Energien gesetzt ;)
Tobalt
2021-02-06, 12:59:32
Ich meine Mal vor einigen Jahren folgendes gelesen zu haben:
Windkraft ist quasi tot außer in polaren Ländern, weil Solar massiv billiger ist, und künftig immer billiger wird.
Wie sieht das aktuell aus ?
PS: das gleiche Argument kommt auch immer bei Fusionsenergie, quasi dead on arrival da solar immer billiger sein wird. Nur für nicht terrestrischen Einsatz relevant
Heelix01
2021-02-06, 13:11:10
Bin wohl parteiisch da ich für einen großen Hersteller arbeite.
Grundlegend Boom Windkraft gerade extrem zumindest außerhalb Deutschlands.
Sicher ist Windkraft ohne Speichermedium schwierig zu handhaben, jedoch gibt es durchaus heute die Möglichkeit überschüssige Energie zu speichern jedoch ist dies nicht sonderlich günstig ... der Staat muss da einfach Anreize schaffen. Statt für viele Milliarden konventionelle Gaskraftwerke vorzuhalten als Backup könnte man in Energiespeicher investieren (mein persönlicher Favorit: Wasserstoff)
Naja wie gesagt Deutschland als Markt aktuell ist leider ziemlich kaputt andere Länder machen es besser.
Generell ist die Windkraft Branche in Deutschland sehr gebeutelt worden und es wurden die letzten Jahre Zehntausende Jobs vernichtet weit mehr als noch im Kohle Bereich beschäftigt sind die auf Krampf künstlich am Leben gehalten wurden / werden. Lobby der Kohle ist traditionell stark und Windkraft Industrie wurde / wird quasi ignoriert, erst als Enercon massiv Leute entlassen hat ist es kurz mal an die Oberfläche gespült worden.
Was die Windkraft noch ein wenig rettet und uns vor dem Schicksal der solar Branche schützt sind einfach die Maße :x . Wobei man sagen muss ... sobald Gondel und Blätter aufs Schiff müssen ist es fast egal woher sie kommen (zumindest wenn man es Kontinent weise betrachtet) Will man das es weiter Fertigungen in Deutschland gibt braucht man Märkte die man per LKW gut erreichen kann. ( beste case Deutschland )
Die Margen in der Windkraft sind gering, und deutsche Standorte kann man ausschließlich über Logistik kosten irgendwie versuchen schön zu rechnen, gibt es keine lokalen Projekte sind deutsche Standorte komplett unwirtschaftlich.
Marodeur
2021-02-06, 13:12:56
Ich sag mal so. Will man auf vieles vorbereitet sein sollte man sich breit aufstellen und nicht nur danach gehen was am billigsten ist.
Windkraft ist quasi tot außer in polaren Ländern, weil Solar massiv billiger ist, und künftig immer billiger wird.
Das hängt von der Betrachtungsperspektive ab. Bei den https://de.wikipedia.org/wiki/Stromgestehungskosten ist Freifeld PV mittlerweile in den meisten Regionen vorne.
Wenn man weiter in Richtung 100% regenerative Erzeugung geht wird relevant wie viel Speicher man braucht (und bezahlen muss), da könnte Wind in Regionen mit Winter nochmal einen Aufschwung haben.
Eine gute Analyse dazu gibt es in dem Video (und in mehr Detail im PDF dazu):
6zgwiQ6BoLA
Monger
2021-02-06, 13:46:00
Eines meiner Aha-Erlebnisse des Jahres 2020 war ja, daß die Windkrafträder (vor allem in Windkraftparks) auf der Nordhalbkugel sich aufgrund der Corioliskraft in ihrer Effizienz um ein paar Prozent steiger ließen, wrnn man die Rotationsrichtung umdreht.
Das wäre mal ein simpler (aber aufwändiger) Ansatz.
Das war möglicherweise ne Ente: https://www.erneuerbareenergien.de/streit-um-windrad-drehrichtung
Aber in Sachen Effizienz ist glaub schon noch viel drin.
Opprobrium
2021-02-06, 14:14:34
Auch interessant sind wie ich finde vertikale Windräder, gerade für Häuser auf dem Land, aber auch Hochhäuser in den Großstädten.
Würde natürlich den üblichen Aufschrei geben, von den gleichen Leuten die kein Problem mit häßlichen Glas-Stahl-Kuben und von SUVs zugeparkten Gehwegen haben.
Aber irgendeinen Aufschrei gibt es halt immmer. War ja bei der Einführung der Anschnallgurtpflicht damals nicht anders. :smile:
Marodeur
2021-02-06, 14:22:48
Ideal wird es halt erst wenn es bei der Gebäudeplanung mit berücksichtigt wird. Wie beim Bahrain World Trade Center das über 1 GWh im Jahr produziert.
Opprobrium
2021-02-06, 14:27:04
Ideal wird es halt erst wenn es bei der Gebäudeplanung mit berücksichtigt wird. Wie beim Bahrain World Trade Center das über 1 GWh im Jahr produziert.
Jo, schon allein wegen der Statik/der Vibrationen.
Trotzdem irgendwo peinlich wenn man bedenkt, daß die Technik letztlich tausende Jahre alt ist
Schriftliche Überlieferungen aus dem Codex Hammurapi deuten darauf hin, dass die ersten Windmühlen vor mehr als 4000 Jahren errichtet wurden. Hau nennt Indizien für ägyptische Windmühlen mit einem geschätzten Alter von ca. 3000 Jahren, räumt aber zugleich ein, dass es keine hochwertigen Belege dafür gibt, dass Völker der Antike wie Ägypter, Phönizier, Griechen und Römer tatsächlich Windmühlen kannten. Ebenfalls existieren Berichte über eine Orgel, die von einem Windrad angetrieben wird. Sie soll von dem griechischen Erfinder Heron von Alexandria stammen, der im 1. Jahrhundert nach Christus lebte. Diese frühen Anlagen sind unumstritten. So nennt der italienische Wirtschaftshistoriker Malanima z. B. als ersten bekannten Beleg für die Existenz von Windmühlen eine frühmittelalterliche Schriftquelle aus der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts nach Christus.
Elektrizität ist zwar eine etwas neuere Entdeckung, aber die Umwandlung von Wind/Wasserkraft in Strom ist auch nicht sooo neu. Gab's sogar in der DDR... ;)
Ragnus
2021-02-06, 14:42:59
Da ich in der Solarbranche aktiv bin, kenne ich mich vorallem damit aus, aber natürlich bekommt man auch viel vom Wind mit.
Letzendlich hat Wind preislich das Problem, dass die Kosten stark am Stahlmarkt hängen und soweit ich es verstehe, die technologische Innovation weitestgehend immer nur Richtung größere Windkraftanlagen ging. Als ich vor 15 Jahren in dem Bereich angefangen habe, lag Windkraft (onshore) in Deutschland bei ca. 8 ct/kWh Stromgestehungskosten, heute ist man bei 6 ct/kWh. Bei der Photovoltaik haben wir die Kosten von 45 ct/kWh auf 5 ct/kWh runter bekommen, wobei wir uns seit 2-3 Jahren seitwärts bewegen. Die nächsten Technologien stehen aber in den Startlöchern, die sowohl Kosten weiter senken als auch Wirkungsgrade weiter erhöhen. In der Solarbranche geht man daher davon aus, dass man die Kosten auch in Deutschland bis 2030 auf 2-3 ct/kWh runter bekommen müsste. Für Südeuropa ist das Ziel unter 1 ct/kWh.
Vergleichbare Zahlen kenne ich leider zum Wind nicht. Gibt es denn da groß potential für weitere Innovation. Z.B. neue Baustoffe für den Turm, um von der Abhängigkeit vom Stahlpreis loszukommen?
Marodeur
2021-02-06, 14:59:58
Meinst sowas hier?
https://www.en-former.com/holz-statt-stahl-windrad-turm-im-praxistest/
Vattenfall ist im September mit eingestiegen.
Eines meiner Aha-Erlebnisse des Jahres 2020 war ja, daß die Windkrafträder (vor allem in Windkraftparks) auf der Nordhalbkugel sich aufgrund der Corioliskraft in ihrer Effizienz um ein paar Prozent steiger ließen, wrnn man die Rotationsrichtung umdreht.
Hatte ich oben schon verlinkt. Die dort berechneten theoretischen Steigerungen sind nicht auf die Praxis anwendbar weil man die Stroemungsdynamik idR. schon bei der Planung von Windparks in der Anordnung der einzelnen Anlagen beruecksichtigt hat.
Fuer zukuenftige Windparks bestimmt interessant, bestehende umzubauen wird man deswegen aber nicht.
Naja, H2 wird benötigt. Stahlindustrie, etc. Die Mengen sind nicht allzu gering.
Sinnvoll ist es, dort wo H2 als Rohstoff(!) gebraucht wird, direkt Elektrolyseure hinzustellen - also z.B. am Stahlwerk. Dann kann das sein H2 bedarfsgerecht erzeugen. Der Elektrolyseur muss dann auch nicht voellig ueberdimensioniert sein und nur wenige Stunden laufen und man braucht auch keine Transportinfrastruktur des fluechtigen Stoffs.
Irgendwann brauchen wir H2 schon auch mal als Energiespeicher, davon sind wir aber noch weit weg.
Windkraft ist quasi tot außer in polaren Ländern, weil Solar massiv billiger ist, und künftig immer billiger wird.
Einfach mal schauen wie Windkraft weltweit ausgebaut wird.
Darueber hinaus ist das kein entweder/oder, Wind+PV ergaenzen sich auch hervorragend. WKA erzeugen in der Regel im Winter mehr als im Sommer - und sogar nachts mehr als tags.
Waehrend die PV prinzipbedingt nur tags erzeugen kann und im Winter weniger als im Sommer. Nicht wegen des Wetters sondern einfach weil die Tage kuerzer sind und die Sonne tiefer steht. D.h. wenn man die ganze Energieversorgung nur auf PV stuetzen wollte braeuchte man massiv mehr Speicherkapazitaet als ein sinnvolles Verhaeltnis von Wind+PV. Das muss man langfristig auch beruecksichtigen, neben den reinen Gestehungskosten.
Aber irgendeinen Aufschrei gibt es halt immmer.
Das NIMBY-Problem wird mMn. sowieso voellig ueberschaetzt. Bei Menschen wo WKA in der Naehe stehen ist die Meinung fuer Windkraft hoeher als im Landesdurchschnitt - und das voellig ohne zusaetzliche Praemien. Propaganda ist mMn. viel groessere Problem als eine grundsaetzliche Ablehnung der Bevoelkerung und dagegen hilft nur Aufklaerung.
Marodeur
2021-02-06, 15:18:54
Sinnvoll ist es, dort wo H2 als Rohstoff(!) gebraucht wird, direkt Elektrolyseure hinzustellen - also z.B. am Stahlwerk. Dann kann das sein H2 bedarfsgerecht erzeugen. Der Elektrolyseur muss dann auch nicht voellig ueberdimensioniert sein und nur wenige Stunden laufen und man braucht auch keine Transportinfrastruktur des fluechtigen Stoffs.
In der Theorie hast recht. In der Praxis spricht meiner Ansicht nach dagegen die Menge an H2 die benötigt wird.
In Österreich bei voestalpine läuft derzeit ein Pilotprojekt dafür. Jetzt ist voestalpine kein riesiger Hersteller (also rein auf die 2 Standorte in Österreich bezogen, global gesehen siehts wohl anders aus). Aber wenn sie ihre 2 Standorte in Österreich komplett auf Wasserstoff umstellen wollten benötigen sie dafür gut die hälfte der kompletten Stromproduktion in Österreich.
Wie soll sowas funktionieren? Wir haben aktuell genug damit zu tun den jetzigen Bedarf auf CO2 Neutralität hin zu ändern. Noch zusätzlich mal eben in den nächsten 10 oder 20 Jahren diese Größenordnungen aufbauen? Wo willst die Anlagen alle hinstellen?
Henry
2021-02-06, 15:18:57
Ich meine Mal vor einigen Jahren folgendes gelesen zu haben:
Windkraft ist quasi tot außer in polaren Ländern, weil Solar massiv billiger ist, und künftig immer billiger wird.
Wie sieht das aktuell aus ?
PS: das gleiche Argument kommt auch immer bei Fusionsenergie, quasi dead on arrival da solar immer billiger sein wird. Nur für nicht terrestrischen Einsatz relevant
Wenn du rein den Preis betrachtest stimmt das natürlich. Aber es gibt ja noch andere Faktoren. Wenn du den Speicher für die dunkle Zeit dazunimmst, dann sieht die Rechnung wieder anders aus.
Auch interessant sind wie ich finde vertikale Windräder, gerade für Häuser auf dem Land, aber auch Hochhäuser in den Großstädten.
Windenergie ist halt nicht so trivial zu handhaben wie PV und gerade urbane Gebiete bieten denkbar schlechte Bedingungen.
Heelix01
2021-02-06, 17:09:00
Bei der Photovoltaik haben wir die Kosten von 45 ct/kWh auf 5 ct/kWh runter bekommen, wobei wir uns seit 2-3 Jahren seitwärts bewegen.
Jede Technologie hat seine Berechtigung.
Das „Problem“ bei solar ist einfach die benötigte Fläche, um eine Standard 5,xMW WEA zu ersetzen brauchst halt einfach mal grob 14.000 Standard 350W Module und ich bin mir fast sicher das eine WEA deutlich mehr vollast Stunden an einem brauchbaren Standort hat als ein Solar Acker. Außen vor das wenn man die Fundament Fläche abzieht den Acker noch recht normal bestellen kann.
Die Ursache der Kostenreduktion bei Solar resultiert aus 95% Marktanteil von Made in China Modulen oO die Frage ist ob das positiv oder negativ ist :D
Grundlegend sind 14.000 Module samt Unterkonstruktion wohl noch immer deutlichst billiger als eine unserer 5MW Mühlen :D
Mortalvision
2021-02-06, 17:35:57
Das wird auch so bleiben. Windmühlen kommen an ihre technische Kotzgrenze, ist nicht weiter tragisch. Außerdem gibt es weit geeignetere Gegenden in Europa für Windkraft, besonders die nördlichen Länder. Aber auch verlassenere Gegenden wie die Estremadura in Spanien oder hügelige Gegenden in Südosteuropa haben noch viel Potenzial. Das mit Solar, Biogas und einer oder mehreren Akkutechniken (H2 etc.) wird die Zukunft sein.
Ragnus
2021-02-06, 19:18:06
Also 5 MW Solar kann man momentan für 2-2,5 Mio. € bauen. Bei Wind habe ich 1 Mio. € pro MW im Kopf. bei doppelten Wind Volllaststunden kommt man also auf ungefähr das gleiche Investment pro Volllaststunde in Deutschland drum liegen die Kosten aktuell ja auch ungefähr gleich (5 vs. 6 ct/kWh).
Grundsätzlich brauchen wir natürlich beides, aber es ist wichtig, dass der Wind auch mal etwas Innovationsdruck bekommt, nachdem er die letzten drei Jahrzehnte als Kostenführer bei den EE angepriesen wurde und man ziemlich auf der Stelle getreten ist. Weltweit gibt es genügend Staaten, die ausreichend Flächen für Solar haben, da greift dann auch das Platz Thema nur bedingt. Für Deutschland ist das etwas kritischer, aber auch hier haben wir genügend Platz.
Vor 15 Jahren haben wir ca. 2-3 ha pro 1 MW benötigt jetzt sind es <1ha pro MW, Tendenz weiter sinkend. 357.582 km² Fläche entsprechen 35.758.200 ha. Für 100 GW Solar auf der Freifläche brauchen wir aktuell also 100.000 ha. Das sind gerade einmal 0,3% der Gesamtfläche Deutschlands und damit würden wir die aktuelle Leistung verdreifachen. Im Vergleich dazu, werden z.B. aktuell 150.000 ha für Tagebau (Braunkohle, Steinbruch etc.) verwandt.
Und wenn made in China günstiger ist als made in Germany, dann habe ich damit auch kein Problem. Ohne China, die übrigens auch 30-40% des weltweiten Abnahme ausmachen, wären wir Kostenseitig nicht da wo wir heute sind, weil China einfach für die Nachfrage sorgt. Die bauen im Jahr so viel zu, wie insgesamt bei uns steht. Wie soll da denn eine deutsche Produktion bei einem Infrastrukturgut mithalten können?
Finde das immer interessant, wenn in einem Hardware Forum das als Punkt angebracht wird. Würde denn hier irgend jemand 20% mehr für eine Grafikkarte ausgeben, wenn die Qualität und Leistung exakt die gleiche wäre, aber made in Germany draufstehen würde? (wobei Solarworld sogar nur Mittelmaß war, d.h. die hätten wir eh nie verbaut)
BlacKi
2021-02-06, 19:29:15
Also 5 MW Solar kann man momentan für 2-2,5 Mio. € bauen. Bei Wind habe ich 1 Mio. € pro MW im Kopf. bei doppelten Wind Volllaststunden kommt man also auf ungefähr das gleiche Investment pro Volllaststunde in Deutschland drum liegen die Kosten aktuell ja auch ungefähr gleich (5 vs. 6 ct/kWh).
Grundsätzlich brauchen wir natürlich beides, aber es ist wichtig, dass der Wind auch mal etwas Innovationsdruck bekommt, nachdem er die letzten drei Jahrzehnte als Kostenführer bei den EE angepriesen wurde und man ziemlich auf der Stelle getreten ist. Weltweit gibt es genügend Staaten, die ausreichend Flächen für Solar haben, da greift dann auch das Platz Thema nur bedingt. Für Deutschland ist das etwas kritischer, aber auch hier haben wir genügend Platz.
Vor 15 Jahren haben wir ca. 2-3 ha pro 1 MW benötigt jetzt sind es <1ha pro MW, Tendenz weiter sinkend. 357.582 km² Fläche entsprechen 35.758.200 ha. Für 100 GW Solar auf der Freifläche brauchen wir aktuell also 100.000 ha. Das sind gerade einmal 0,3% der Gesamtfläche Deutschlands und damit würden wir die aktuelle Leistung verdreifachen. Im Vergleich dazu, werden z.B. aktuell 150.000 ha für Tagebau (Braunkohle, Steinbruch etc.) verwandt.
Und wenn made in China günstiger ist als made in Germany, dann habe ich damit auch kein Problem. Ohne China, die übrigens auch 30-40% des weltweiten Abnahme ausmachen, wären wir Kostenseitig nicht da wo wir heute sind, weil China einfach für die Nachfrage sorgt. Die bauen im Jahr so viel zu, wie insgesamt bei uns steht. Wie soll da denn eine deutsche Produktion bei einem Infrastrukturgut mithalten können?
Finde das immer interessant, wenn in einem Hardware Forum das als Punkt angebracht wird. Würde denn hier irgend jemand 20% mehr für eine Grafikkarte ausgeben, wenn die Qualität und Leistung exakt die gleiche wäre, aber made in Germany draufstehen würde? (wobei Solarworld sogar nur Mittelmaß war, d.h. die hätten wir eh nie verbaut)
sind die kosten denn wirklich ein thema? bei wind wohl nicht, bei solar, vl. bei wind kommt die standortdiskussion ins spiel. photovoltaik ist eine kostensache. wie steht es eigentlich um solarkraftwerke? muss unterirdisch sein, so ruhig wie es darum steht. dafür können die auch nachts liefern.
Sonne -> Waerme -> Dampf -> Strom ist viel ineffizienter als Sonne -> Strom. Kaum einer baut noch ernsthaft Solarthermiekraftwerke. Groessere PV-Parks entstehen natuerlich noch.
Ist auch das Problem der konventionellen Kraftwerke (inkl. Atom), dass die Dampferhitzer allesamt zu teuer sind fuer das was da an Strom hinten raus kommt.
ich bin mir fast sicher das eine WEA deutlich mehr vollast Stunden an einem brauchbaren Standort hat als ein Solar Acker.
Auf jeden Fall.
Die Ursache der Kostenreduktion bei Solar resultiert aus 95% Marktanteil von Made in China Modulen oO die Frage ist ob das positiv oder negativ ist :D
Das hat ja wenig mit dem Standort an sich zu tun, sondern mit der Skalierung. Wird doch eh alles maschinell gefertigt, Zellen kommen schon lange aus Fernost und fuer die Modulfertigung haben wir auch in Deutschland noch ein paar kleinere Firmen, die mehr oder weniger wettbewerbsfaehig sind.
Die Kosten sind in den Keller weil Die Menge einfach nur massiv zugenommen hat - uebrigens auch in Anfangszeiten des EEG durch deutsche Nachfrage befeuert. Und solch riesigen Firmen inkl. der ganzen Infrastruktur zieht man dann in China halt in ein paar Jahren hoch, bei uns halt nicht.
Ragnus
2021-02-06, 22:09:05
sind die kosten denn wirklich ein thema? bei wind wohl nicht, bei solar, vl. bei wind kommt die standortdiskussion ins spiel. photovoltaik ist eine kostensache. wie steht es eigentlich um solarkraftwerke? muss unterirdisch sein, so ruhig wie es darum steht. dafür können die auch nachts liefern.
Die Kosten sind mittelfristig schon ein Thema. Du willst 100% Erneuerbare ja so günstig wie möglich erreichen. Es wird hauptsächlich am Preis liegen, ob wir am Ende 50/50 Wind/Solar, 70/30 oder 30/70 haben werden.
Aktuell gibt es natürlich noch separate Ausschreibungen und damit hat der direkte Preisvergleich nicht wirklich eine Wirkung (außer bei Technologie offenen Ausschreibungen).
BlacKi
2021-02-07, 00:56:38
Die Kosten sind mittelfristig schon ein Thema. Du willst 100% Erneuerbare ja so günstig wie möglich erreichen. Es wird hauptsächlich am Preis liegen, ob wir am Ende 50/50 Wind/Solar, 70/30 oder 30/70 haben werden.
Aktuell gibt es natürlich noch separate Ausschreibungen und damit hat der direkte Preisvergleich nicht wirklich eine Wirkung (außer bei Technologie offenen Ausschreibungen).ich hab das so gemeint, das die betreiber der windparks hinter jedem stückchen land her sind wo sie was draufstellen können. geld ist dabei nebensache das kommt so oder so wieder rein. bei solar ist es ein größeres thema.
Sonne -> Waerme -> Dampf -> Strom ist viel ineffizienter als Sonne -> Strom. Kaum einer baut noch ernsthaft Solarthermiekraftwerke. Groessere PV-Parks entstehen natuerlich noch.
effizienztechnisch kann ein solarthermikraftwerk sogar voltaik+ batterie überflügeln. die baukosten werden wohl aber höher ausfallen. bei voltaik brauchst du ebenfalls nen speicher. das darf man eigentlich nicht rausrechnen für einen ernsthaften vergleich.
solar funktioniert eigentlich überall fast gleichgut, windräder brauchen aber eben platz mit wind, platz mit ausreichend abstand zu wohngebieten und dann eben auch abnehmer.
=Floi=
2021-02-07, 02:33:55
Dank (käuflicher) Politik* oder eben dank Energiegroßkonzernlobby ist Windkraft in Deutschland doch zu Grabe getragen worden. Oder wird sich da wider Erwarten doch mal wieder etwas tun? Wünschenswert wäre es ja.
Weil schlicht der platz in D nicht ausreicht. Wohnraum ist ja schon zu knapp und da ist kein platz für mehr windräder. Auch stellt sich die frage, ob der winddurchsatz wirklich überall wirtschaftlich genug ist.
Wir bräuchten erstmal mehr speicherkraftwerke zur zwischenspeicherung. So lange diese technik in D zu tode subventioniert werden muss, hat sie auch keine daseinensberechtigung.
Am ende vom tag wird der strom aus dem ausland kommen und zum glück günstiger sein.
Schaut mal über den tellerrand. Die ganzen industriearbeitsplätze gehen alle ins ausland!
Weil schlicht der platz in D nicht ausreicht.
Nonsens.
Wir bräuchten erstmal mehr speicherkraftwerke zur zwischenspeicherung.
Nein, das braeuchten wir nicht. Wir erzeugen zu keinem Zeitpunkt hinreichend Strom aus erneuerbaren Quellen um unseren Bedarf zu decken geschweige denn unter Wirkungsgradverlusten irgendwelche Speicher zu fuellen. Woran es kurz- und mittelfristig fehlt sind Erzeugungsanlagen.
So lange diese technik in D zu tode subventioniert werden muss, hat sie auch keine daseinensberechtigung.
Welche jetzt genau?
Dir ist aber schon bewusst, dass Kohle- und Atomenergie in D "zu Tode subventioniert werden muss"? Gar kein Strom oder 100% Import ist halt auch keine Loesung.
Am ende vom tag wird der strom aus dem ausland kommen und zum glück günstiger sein.
Schaut mal über den tellerrand.
Mach doch mal. Ist doch ok wenn der Strom aus dem Ausland kommt wenn bei uns Flaute ist und vice versa. Gibt es einen Grund, der dagegen spricht?
Heelix01
2021-02-07, 08:24:56
Weil schlicht der platz in D nicht ausreicht. Wohnraum ist ja schon zu knapp und da ist kein platz für mehr windräder. Auch stellt sich die frage, ob der winddurchsatz wirklich überall wirtschaftlich genug ist.
Mit den aktuell vorherrschenden Vorgaben gibt es nur noch wenig verfügbare Fläche mit brauchbaren Windverhältnissen, dabei geht es nicht ausschließlich um Wohnbebauung. Und ja sicher die Anlagen werden anhand vorhandener Winddaten geplant bzw. Es werden Langzeitmessungen mit Windmasten gemacht. Man weiß schon ziemlich gut vorher was da an Ertrag kommen wird, man braucht passend zum Standort durchaus andere Turbinen / Blätter oder gar ggf. Hersteller die effizienter sind bei vorhandenen Bedingungen.
Denke keiner stellt sich für etliche Millionen eine Anlage auf den Acker ohne zu wissen wann er das Geld wieder drin hat. Am Ende werden die Anlagen gebaut weil man Gewinne erwirtschaften will und das maximal viel und nicht weil die Investoren was für die Umwelt machen wollen.
Das solar der Standort egal ist stimmt natürlich nicht ... ist es ein massiver Unterschied ob man in München 800 vollast Stunden im Jahr erreicht oder in Hamburg 350 ....
Henry
2021-02-07, 10:48:58
Weil schlicht der platz in D nicht ausreicht.
Falsch, ihr habt sie nur dank 10H Regel künstlich verknappt.
Wohnraum ist ja schon zu knapp
Falsch, im Gegenteil, es gibt einen massiven Leerstand.
Die ganzen industriearbeitsplätze gehen alle ins ausland!
Falsch, es gibt gewisse Fluktuationen und manche Bereiche wandern komplett weg, aber nicht über alle Branchen hinweg. Schau dir einfach einmal an, wieviel Energie die deutsche Industrie verbraucht.
BlacKi
2021-02-07, 11:43:11
Nein, das braeuchten wir nicht. Wir erzeugen zu keinem Zeitpunkt hinreichend Strom aus erneuerbaren Quellen um unseren Bedarf zu decken geschweige denn unter Wirkungsgradverlusten irgendwelche Speicher zu fuellen. Woran es kurz- und mittelfristig fehlt sind Erzeugungsanlagen.
das ist nicht korrekt. an der nordsee wird zum teil der strom an andere länder nicht nur verschenkt, sondern die anderen länder zahlen sogar dafür, das sie unseren strom abnehmen. alles nur wegen der fehlenden stromtrasse nach süddeutschland, oder den fehlenden speichern.
ich hab ebenso gelesen, das man als besitzer von stromspeichern zum teil strom geschenkt bekommt.
Bis zu 20 Prozent der über Windkraftanlagen gewonnenen Energie verpuffen, wenn es zu stark weht. Es gibt keinen wirtschaftlichen Weg der Speicherung und um einer Überlastung der Netze zuvorzukommen, schalten die Betreiber in diesen Fällen die Windräder ab oder stellen sie in den Wind, sodass sie sich nicht mehr drehen können. Manchmal wird auch der überschüssige Strom zu Negativpreisen in andere Netze geleitet: Wir müssen Geld bezahlen, damit andere uns den Strom abnehmen (https://www.focus.de/immobilien/energiesparen/regenerative_energie/negative-strompreise-deutschland-verschenkt-tausende-euro-ans-ausland-die-rechnung-zahlt-der-verbraucher_id_8309486.html). Eine Förderung erfolgt dennoch. Für den gegensätzlichen Fall beträgt die gesicherte Leistung nur circa 10 Prozent, sodass immer noch ein fossiler Kraftwerkspark nötig ist, der die gesamte Nachfrage decken kann.
https://www.focus.de/immobilien/experten/energiewende-strom-wird-verschenkt-trotz-fehlender-speicher-wird-die-windkraft-weiter-ausgebaut_id_8441583.html
das ist nicht korrekt.
Dann such doch bitte den Zeitpunkt raus bei Agora oder Fraunhofer. Die Zeitpunkte zu denen die Residuallast negativ ist sind vernachlaessigbar, sowohl in Anzahl, Dauer, als auch im Wert und uebertrifft idR. unsere bestehenden Speicherladeleistungen nicht - geschweige denn unsere Exportkapazitaeten.
an der nordsee wird zum teil der strom an andere länder nicht nur verschenkt, sondern die anderen länder zahlen sogar dafür, das sie unseren strom abnehmen.
Und das ist jetzt schlecht? Nein, ist es nicht.
Deutschland verdient gutes Geld mit Stromexporten. Auch wenn das vermutlich nur ein Schreibfehler war laeuft dein "Argument" ins Leere, da DE im Mittel mehr Geld fuer exportierten Strom bekommt als man fuer importierten bezahlt.
Man muss endlich mal aufhoeren den internationalen Stromhandel zu verteufeln. Die Korrelation von Winderzeugung sinkt mit Entfernung von ein paar 100km auf quasi 0. Die anderen Laender sind genauso froh dass sie unseren Windstrom abkaufen koennen wie wir dass wir bei Flaute dort einkaufen koennen.
Was daran schlimmer ist, als Uran, Steinkohle und Erdgas und Erdoelprodukte zu importieren darfst du mir auch noch gerne erklaeren.
alles nur wegen der fehlenden stromtrasse nach süddeutschland, oder den fehlenden speichern.
Natuerlich muessen die Netze mit den Erzeugungsanlagen ausgebaut werden. Es werden ein paar TWh im Jahr durch Netzengpaesse abgeregelt, das ist bedauerlich aber man muss es halt einordnen koennen. Die Kosten, diesen Strom durch Netzausbau oder auch durch Einspeichern/Umwandeln, Transportieren und spaeteres Rueckverstromen zu "retten" sind weitaus hoeher als die gleiche Menge (und mehr) einfach durch Zubau von weiteren Erzeugungsanlagen ueberzukompensieren. Der Netzausbau ist wichtig, aber derzeit nicht das Nadeloehr. Und Speicher erst recht nicht.
ich hab ebenso gelesen, das man als besitzer von stromspeichern zum teil strom geschenkt bekommt.
Das ist nicht nur fuer Betreiber von Stromspeichern so sondern auch fuer alle anderen, die direkt der Stromboerse einkaufen oder fuer die Bereitstellung von Regelenergie bezahlt werden oder von Netzentgelten befreit sind, usw. Der Strompreis ist halt nicht eindimensional.
Das muss auch so sein, sonst waeren Speicher nicht wirtschaftlich zu betreiben - u.a. weil sie auch immer noch durch Abgaben belastet sind, z.T. sogar doppelt (sowohl beim Be- als auch beim Entladen). Und dass Pumpspeicher gebaut wurden, um traegen Kohlemeiler zu unterstuetzen war halt damals politischer Wille.
Marodeur
2021-02-07, 12:59:56
Geschenkt gabs den nicht. Nannte sich Econamic Grid bei Senec und kostete eine Grundgebühr. Dafür wurde immer mal Nachts im Winter der Speicher gefüllt. Ist mit Aufkauf durch EnBW durch Cloud verdrängt worden. Erst teurer dann ganz abgeschafft. Angeblich rentiert es sich nicht mehr weil diese Überschusszeiten immer seltener wurden.
BlacKi
2021-02-07, 13:24:45
Dann such doch bitte den Zeitpunkt raus bei Agora oder Fraunhofer. Die Zeitpunkte zu denen die Residuallast negativ ist sind vernachlaessigbar, sowohl in Anzahl, Dauer, als auch im Wert und uebertrifft idR. unsere bestehenden Speicherladeleistungen nicht - geschweige denn unsere Exportkapazitaeten.
Und das ist jetzt schlecht? Nein, ist es nicht.
Deutschland verdient gutes Geld mit Stromexporten. Auch wenn das vermutlich nur ein Schreibfehler war laeuft dein "Argument" ins Leere, da DE im Mittel mehr Geld fuer exportierten Strom bekommt als man fuer importierten bezahlt.
Man muss endlich mal aufhoeren den internationalen Stromhandel zu verteufeln. Die Korrelation von Winderzeugung sinkt mit Entfernung von ein paar 100km auf quasi 0. Die anderen Laender sind genauso froh dass sie unseren Windstrom abkaufen koennen wie wir dass wir bei Flaute dort einkaufen koennen.
Natuerlich muessen die Netze mit den Erzeugungsanlagen ausgebaut werden. Es werden ein paar TWh im Jahr durch Netzengpaesse abgeregelt, das ist bedauerlich aber man muss es halt einordnen koennen. Die Kosten, diesen Strom durch Netzausbau oder auch durch Einspeichern/Umwandeln, Transportieren und spaeteres Rueckverstromen zu "retten" sind weitaus hoeher als die gleiche Menge (und mehr) einfach durch Zubau von weiteren Erzeugungsanlagen ueberzukompensieren. Der Netzausbau ist wichtig, aber derzeit nicht das Nadeloehr. Und Speicher erst recht nicht.
Das ist nicht nur fuer Betreiber von Stromspeichern so sondern auch fuer alle anderen, die direkt der Stromboerse einkaufen oder fuer die Bereitstellung von Regelenergie bezahlt werden oder von Netzentgelten befreit sind, usw. Der Strompreis ist halt nicht eindimensional.
Das muss auch so sein, sonst waeren Speicher nicht wirtschaftlich zu betreiben - u.a. weil sie auch immer noch durch Abgaben belastet sind, z.T. sogar doppelt (sowohl beim Be- als auch beim Entladen). Und dass Pumpspeicher gebaut wurden, um traegen Kohlemeiler zu unterstuetzen war halt damals politischer Wille.
ab wieviel negativer Rlast siehst du denn stromspeicher als nützlich an? auch wenn man derzeit sicherlich noch kein problem hat, war meine andeutung der überproduktion auf den zukünftigen ausbau bezogen, nicht auf die vergangenheit, oder dieses jahr. wenn wir den ausbau der E.e. weiter vorantreiben, und das passiert nach wie vor auf jedenfall mit voltaik, selbst wenn der windenergieausbau aktuell stagniert, dann werden wir in zukunft genauso speicher benötigen, da sich sonst die E.e. nicht rentieren werden, weil die vergütung wegfällt. natürlich kann man auch einfach einfach die segel aus dem wind nehmen wenn die speicher zu teuer sind...
andere geschichte: biogasanlagen
kann man nicht jene einfach nur dann laufen lassen wenn es zu wenig strom durch wind und solar gibt? sozusagen als batterie?
Was daran schlimmer ist, als Uran, Steinkohle und Erdgas und Erdoelprodukte zu importieren darfst du mir auch noch gerne erklaeren.
den satz hättest du dir echt sparen können.
ab wieviel negativer Rlast siehst du denn stromspeicher als nützlich an? auch wenn man derzeit sicherlich noch kein problem hat, war meine andeutung der überproduktion auf den zukünftigen ausbau bezogen, nicht auf die vergangenheit, oder dieses jahr. wenn wir den ausbau der E.e. weiter vorantreiben, und das passiert nach wie vor auf jedenfall mit voltaik, selbst wenn der windenergieausbau aktuell stagniert, dann werden wir in zukunft genauso speicher benötigen, da sich sonst die E.e. nicht rentieren werden, weil die vergütung wegfällt. natürlich kann man auch einfach einfach die segel aus dem wind nehmen wenn die speicher zu teuer sind...
Pauschalisieren kann man/ich das so nicht. Ich hatte ja oben schon geschrieben: da wir ohnehin viel zu wenig in die Energiewende investieren sollten wir uns wenigstens darauf konzentrieren, mit Einsatz von Ressourcen den groessten Effekt zu erzielen. Und das ist derzeit mit Abstand der Zubau von Erzeugungsanlagen. Selbst wenn wir soweit sind, dass nennenswerte Mengen an Energie weggeworfen werden muessen ist das nicht tragisch, denn problematischer als die Spitzen (Abregeln geht zur Not nach Speichern, Export und Regellast immer) sind die Senken. Solange die oft und tief genug sind wird die Kohle nicht rausgedraengt. Und wenn wir fuer X € in Speicher investieren, was nur denselben Effekt bringt einen Bruchteil von X € in EZA zu stecken bringt das nichts sondern das Speichern hat sogar noch einen erhaltenden Effekt fuer die Kohlekraft.
Von mir aus koennen wir auch gerne ein Vielfaches von X bauen und gleich Speicher mit, das passiert aber leider nicht ;)
Es gibt Studien dazu, z.B. von Fraunhofer, die moegliche Szenarien beschreiben. Das ist hier schoen visualisiert: https://energy-charts.info/charts/remod_installed_power/chart.htm?l=de&c=DE&source=Batterie&stacking=grouped
Auch Wandler (Elektrolyseure) und den benoetigten Zubau von Erzeugungsanlagen kann man einblenden.
Aber ein grundsaetzlicher Fehler, den ich oft sehe ist die Sichtweise auf Deutschland zu beschraenken. Wir haben jetzt kuerzlich Nordlink in (Test)Betrieb genommen, eine HGÜ Leitung nach Norwegen mit 1,4 GW Leistung, die für uns wie ein riesiger Speicher funktioniert - und das mit sehr geringen Verlusten. Die Norweger stellen einfach ihre Wasserspeicherkraftwerke (keine Pumpspeicher) ab und wir versorgen sie währenddessen mit Windstrom. Bei Flaute machen sie die Schleusen auf und versorgen sich selbst oder uns mit Strom. Auch wenn Norwegen dahingehend sicher ein Sonderfall ist brauchen wir viel mehr in diese Richtung.
Auch wenn Baerbock von Leuten, die nicht abstrahieren können, dafür ausgelacht wird, fungiert das Netz aus Sicht der Erzeuger eben doch wie ein großer Speicher. Man speist ein, wenn man übrig hat und bezieht, wenn man braucht - im kleinen wie im Großen. Die Marktmechanismen sorgen dafür, dass entsprechend regelbare Erzeuger vom Netz gehen, ob das nun im In- oder Ausland ist spielt keine Rolle. Man müsste das halt mal ernsthaft auf europäischer Ebene angehen.
Natürlich brauchen wir in Zukunft Speicher, aber man muss nicht so tun als käme das von heute auf morgen. Batteriespeicher sollten wirtschaftlicher sein als Elektrolyseure und Rückverstromung und es ist jetzt auch kein Ding der Unmöglichkeit, große batterieelektrische Speicher aufzustellen. Was aktuell passiert ist der Versuch, eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen die es so eigentlich nicht braucht und die viel teurer ist als die Alternative - einfach nur, damit das Hochziehen dieser Wasserstoffwirtschaft auf mehreren Schultern verteilt wird und nicht nur von der Industrie zu stemmen ist, die das auch als Rohstoff braucht.
Und weiterhin muss man auch bedenken dass wir bis in 2 Jahren noch über 8 GW an Atomenergie vom Netz nehmen. Das muss auch erstmal kompensiert werden. Auch bei unseren Nachbarländern gehen Atomkraftwerke vom Netz, wenn auch nicht so schnell. Und der Bedarf an Strom wird steigen über die Elektrifizierung der Sektoren Wärme und Mobilität. Das wird derzeit alles von fossilen Erzeugern abgefangen, weil wir schlicht viel zu wenig erneuerbare Erzeugungsleistung haben. Dass wir kurz- und mittelfristig zu viel Strom aus Erneuerbaren Quellen haben werden ist derzeit einfach nicht absehbar.
Um das mal einzuordnen: fuer die Menge an Strom, die die 8 GW AKW erzeugen braeuchten wir vielleicht 35 GW Wind oder 80 GW PV, sagen wir einfach mal 20+40. Wir haben aber in den letzten 20+ Jahren insgesamt nur gut 60 bzw. 50 GW aufgestellt. Klar, das koennten wir jetzt nicht von heute auf morgen aufstellen, ohne Speicher zuzubauen - was aber aufgrund der Wirkungsgradverluste weitere Erzeugungsanlagen nach sich zieht. Lassen wir das mal kurz aussen vor.
Wir bauen derzeit ~6 GW im Jahr zu - PV+Wind zusammen. D.h. dieses und naechstes Jahr ist alleine durch die Abschaltung der AKW der Ausbau schon "gedeckt", weil genug Leistung aus dem Netz genommen wird und damit entsprechend Platz ist. Dann haben wir 2023 - zu der Zeit fallen schon nennenswert der ersten EEG Anlagen von vor 20 Jahren wieder raus weil sie abgebaut oder repowert werden, sind vom Zubau also abzuziehen. Kohlekraftwerke werden waehrenddessen auch abgestellt. Es fehlt die naechsten Jahre einfach vorne und hinten an Erzeugungsleistung bevor man an den Bau von Speichern im grossen Stil denken muss.
andere geschichte: biogasanlagen
kann man nicht jene einfach nur dann laufen lassen wenn es zu wenig strom durch wind und solar gibt? sozusagen als batterie?
Kann man, wenn man das Gas zwischenspeichert. Das waere auch in jedem Fall sinnvoller als die Biogasanlagen stur durchlaufen zu lassen. Dazu wurden jetzt AFAIK juengst auch Anreize geschaffen, bin aber nicht weiter im Thema drin. Biogas ist aber ziemlich beschraenkt darin, wie viel Leistung wir zubauen koennen. Im Endeffekt wie Wasserkraft, aber aus einem anderen Grund. Das bringt oekologischen Schaden und wir verbrauchen viel mehr Platz als wenn wir fuer dieselbe Menge an Energie auf diese Flaechen einfach PV bauen wuerden - mit dem Vorteil, dass man hier eben leicht bedarfsgesteuert verstromen koennte, was bisher leider nicht gemacht wird.
Erdgaskraftwerke uebrigens analog dazu. Es gibt ziemlich grosse Erdgasspeicher in DE, die Kraftwerke koennen im Gegensatz zu Kohle und Atom sehr flexibel gefahren werden. Das sind 30 GW die man gut der Residuallast anpassen kann. Auch das ist Potenzial das genutzt werden wird bevor es irgendwann Speicher fuellen muessen.
den satz hättest du dir echt sparen können.
Wieso? Das ist eine ernst gemeinte Frage. Ich sehe andauernd, dass der Stromhandel verteufelt wird, aber dass wir bereits 70% unserer Energie in einseitiger Abhaengigkeit von teils despotischen Staaten importieren spielt dabei keine Rolle. Die Alternative - wechselseitige Abhaengigkeiten mit unseren europaeischen Nachbarlaendern und insgesamt weniger Speicherbedarf - ist demgegenueber doch sehr zu bevorzugen.
BlacKi
2021-02-07, 19:22:59
Wieso? Das ist eine ernst gemeinte Frage. Ich sehe andauernd, dass der Stromhandel verteufelt wird, aber dass wir bereits 70% unserer Energie in einseitiger Abhaengigkeit von teils despotischen Staaten importieren spielt dabei keine Rolle. Die Alternative - wechselseitige Abhaengigkeiten mit unseren europaeischen Nachbarlaendern und insgesamt weniger Speicherbedarf - ist demgegenueber doch sehr zu bevorzugen.
zuerst muss ich mich entschuldigen, da mir in der formulierung was durcheinander gekommen ist. in meinem copy paste zitat stands richtig. wir zahlen dafür das sie unseren strom nehmen.
was ich unnötig fand, war einfach die unterstellung ich würde kohle uran oder erdgas besser finden als E.e. auszubauen. das stimmt nicht, das hättest du dir sparen können.
Natürlich brauchen wir in Zukunft Speicher, aber man muss nicht so tun als käme das von heute auf morgen. Batteriespeicher sollten wirtschaftlicher sein als Elektrolyseure und Rückverstromung und es ist jetzt auch kein Ding der Unmöglichkeit, große batterieelektrische Speicher aufzustellen. Was aktuell passiert ist der Versuch, eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen die es so eigentlich nicht braucht und die viel teurer ist als die Alternative - einfach nur, damit das Hochziehen dieser Wasserstoffwirtschaft auf mehreren Schultern verteilt wird und nicht nur von der Industrie zu stemmen ist, die das auch als Rohstoff braucht.
Und weiterhin muss man auch bedenken dass wir bis in 2 Jahren noch über 8 GW an Atomenergie vom Netz nehmen. Das muss auch erstmal kompensiert werden. Auch bei unseren Nachbarländern gehen Atomkraftwerke vom Netz, wenn auch nicht so schnell. Und der Bedarf an Strom wird steigen über die Elektrifizierung der Sektoren Wärme und Mobilität. Das wird derzeit alles von fossilen Erzeugern abgefangen, weil wir schlicht viel zu wenig erneuerbare Erzeugungsleistung haben. Dass wir kurz- und mittelfristig zu viel Strom aus Erneuerbaren Quellen haben werden ist derzeit einfach nicht absehbar.
Um das mal einzuordnen: fuer die Menge an Strom, die die 8 GW AKW erzeugen braeuchten wir vielleicht 35 GW Wind oder 80 GW PV, sagen wir einfach mal 20+40. Wir haben aber in den letzten 20+ Jahren insgesamt nur gut 60 bzw. 50 GW aufgestellt. Klar, das koennten wir jetzt nicht von heute auf morgen aufstellen, ohne Speicher zuzubauen - was aber aufgrund der Wirkungsgradverluste weitere Erzeugungsanlagen nach sich zieht. Lassen wir das mal kurz aussen vor.
Wir bauen derzeit ~6 GW im Jahr zu - PV+Wind zusammen. D.h. dieses und naechstes Jahr ist alleine durch die Abschaltung der AKW der Ausbau schon "gedeckt", weil genug Leistung aus dem Netz genommen wird und damit entsprechend Platz ist. Dann haben wir 2023 - zu der Zeit fallen schon nennenswert der ersten EEG Anlagen von vor 20 Jahren wieder raus weil sie abgebaut oder repowert werden, sind vom Zubau also abzuziehen. Kohlekraftwerke werden waehrenddessen auch abgestellt. Es fehlt die naechsten Jahre einfach vorne und hinten an Erzeugungsleistung bevor man an den Bau von Speichern im grossen Stil denken muss.
Kann man, wenn man das Gas zwischenspeichert. Das waere auch in jedem Fall sinnvoller als die Biogasanlagen stur durchlaufen zu lassen. Dazu wurden jetzt AFAIK juengst auch Anreize geschaffen, bin aber nicht weiter im Thema drin. Biogas ist aber ziemlich beschraenkt darin, wie viel Leistung wir zubauen koennen. Im Endeffekt wie Wasserkraft, aber aus einem anderen Grund. Das bringt oekologischen Schaden und wir verbrauchen viel mehr Platz als wenn wir fuer dieselbe Menge an Energie auf diese Flaechen einfach PV bauen wuerden - mit dem Vorteil, dass man hier eben leicht bedarfsgesteuert verstromen koennte, was bisher leider nicht gemacht wird.
Erdgaskraftwerke uebrigens analog dazu. Es gibt ziemlich grosse Erdgasspeicher in DE, die Kraftwerke koennen im Gegensatz zu Kohle und Atom sehr flexibel gefahren werden. Das sind 30 GW die man gut der Residuallast anpassen kann. Auch das ist Potenzial das genutzt werden wird bevor es irgendwann Speicher fuellen muessen.
du pochst also lieber auf eine überproduktion als zu speichern. ich bin mir da aber nicht sicher ob das reichen wird. #dunkelflaute
Ragnus
2021-02-07, 19:56:41
@Iuno, gute Zusammenfassung.
Bevor wir überhaupt nennenswerte Speicher brauchen, müssten wir deutlich mehr zubauen und dann sind Netzausbau und Ertüchtigung in Kombination mit Abschaltung bzw. Regelung die nächsten sinnvollen Schritte, Speicher brauchen wir erst sehr viel später, wahrscheinlich für die letzten 20-25%.
Leider verstehen das aber auch gerade viele nicht, die den Ausbau der erneuerbaren befürworten. Da wird oft genauso nach Wasserstoff und Speicherausbau geschrien, wie auf der anderen Seite kritisiert wird, dass das alles ohne Speicher eh nicht funktioniert und viel zu teuer wird.
wir zahlen dafür das sie unseren strom nehmen.
Das ist die absolute Ausnahme und nicht die Regel. Wie gesagt, die Aussenhandelsbilanz ist positiv. In aller Regel (und im Durchschnitt) bezahlt man fuer deutschen Strom im Ausland mehr als Deutschland fuer eingekauften Strom bezahlt.
du pochst also lieber auf eine überproduktion als zu speichern. ich bin mir da aber nicht sicher ob das reichen wird. #dunkelflaute
Nein, das eine schliesst das andere nicht aus. Aber Speichern setzt voraus, dass es ueberhaupt erst eine nennenswerte Ueberproduktion gibt. Und die ist nicht absehbar.
Die Last liegt im Maximum etwa bei 80 GW, in der Dunkelflaute laufen Wasserkraft und Biogas, 30 GW Gaskraftwerke sind flexibel einsetzbar. Wenn du die Dunklelflaute mit aus EE gespeistem Speicherstrom abfangen willst, brauchst du zwangsweise erstmal Hunderte GW an Erzeugungsleistung. Sieh dir die Rechnung oben zu den AKW an, die 8 GW sind nur 10% davon, selbst wenn man Gas noch laufen laesst und Biogas, Wasser und ein paar GW Import abzieht fehlen da noch Zig GW. Speicher mit Kohle zu fuellen bringt uns nicht weiter, dann bekommen wir pro verbrannter Kohle nur weniger kWh Strom raus.
Sorry fuer den Doppelpost, hierauf wollte ich noch antworten:
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupt, dass was Sie eigentlich ausdrücken wollte (wenn Sie nicht inkompetent und desinteressiert wäre), war "KI kann dazu benutzt werden Tägliche und Stündliche Erträge bei den Windkraftanlagen zuverlässig vorherzusagen und dadurch kann man den Anteil der erneuerbaren optimieren, weil man recht präzise vorhersagen kann, wie viel zusätzliche fossile Energie man im Mix dazu erzeugen muss."
Das wird doch schon seit langem gemacht. Die Uebertragungsnetzbetreiber koennen ziemlich genau vorhersagen, wie viel Strom aus Windkraft zu erwarten ist. Die Boersenpreise bilden sich ebenfalls nach den Prognosen. Nur hat das mit KI nichts zu tun. Was von Europa jetzt gebraucht wird ist den Ausbau massiv voranzutreiben und nicht so ein Gewaesch ueber die "maechtige KI".
Und noch eine Frage von mir: betreibt jemand hier eine Kleinwindanlage? Ich sammle da gerne Erfahrungsberichte. Das ist natuerlich untypisch und nicht so verbreitet wie PV aber auch ein nettes Hobby.
Hasenpfote
2021-02-08, 16:01:33
Da ich in der Solarbranche aktiv bin, kenne ich mich vorallem damit aus, aber natürlich bekommt man auch viel vom Wind mit.[...] Die nächsten Technologien stehen aber in den Startlöchern, die sowohl Kosten weiter senken als auch Wirkungsgrade weiter erhöhen. In der Solarbranche geht man daher davon aus, dass man die Kosten auch in Deutschland bis 2030 auf 2-3 ct/kWh runter bekommen müsste.Geil! D.h. so'ne 300W Balkonsolaranlage für 150€? Wie sieht's bei den Wechselrichtern aus?
Dank (käuflicher) Politik* oder eben dank Energiegroßkonzernlobby ist Windkraft in Deutschland doch zu Grabe getragen worden.Was meinst Du warum Off-Shore-Wind so sehr gepusht wurde in den vergangenen Jahren? :wink:Im Gegensatz zu Onshore kostet das soviel, dass das n Bürgerverein nicht mehr stemmen kann.
Ragnus
2021-02-08, 16:50:38
Geil! D.h. so'ne 300W Balkonsolaranlage für 150€? Wie sieht's bei den Wechselrichtern aus?
Die Preisangaben haben sich auf Freiflächenanlagen bezogen, wobei man das bei einer selbst installierten Balkonanlagen wahrscheinlich dann auch hinbekommen sollte. Ein 300 Wp Modul sollte man heute schon für um die 100 € bekomme, Einkauf für Großmengen liegt um die 60 €. Was ein entsprechend kleiner WR kostet, habe ich leider keine Ahnung, aber wenn der Modulpreis sich in den nächsten 10 Jahren nochmal halbiert, klingen 150 € für 300 Wp nach einem realistischen Preis.
Screemer
2021-02-08, 17:21:48
Geil! D.h. so'ne 300W Balkonsolaranlage für 150€? Wie sieht's bei den Wechselrichtern aus?
Die kosten doch heute schon kaum mehr. Ich hab vor wenigen Tagen 750Wp inkl. 600kw WR für <550€ gekauft. An meinem Standort sind das ~650-700kwh im Jahr. Sprich es hat sich in ~3 Jahren bei 25c schon amortisiert.
RavenTS
2021-02-08, 22:53:19
Die kosten doch heute schon kaum mehr. Ich hab vor wenigen Tagen 750Wp inkl. 600kw WR für <550€ gekauft. An meinem Standort sind das ~650-700kwh im Jahr. Sprich es hat sich in ~3 Jahren bei 25c schon amortisiert.
Du meinst steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen, die du mit deinem Hausnetz verbindest?
Bedenke bitte, das solche Anlagen beim Netzbetreiber anzumelden sind. Ebenso muss dies mit der verbauten Messtechnik sowie der elektrischen Installation harmonisieren, sonst kommen da schnell noch einige weitere Kosten oder gar Verfahren/Schäden auf dich zu.
Ein Infoblatt gibt es über den bdew:
https://www.bdew.de/energie/publikationen-zur-kundeninformation-energieversorger-netzbetreiber/
RavenTS
2021-02-08, 22:57:18
...
Was meinst Du warum Off-Shore-Wind so sehr gepusht wurde in den vergangenen Jahren? :wink:Im Gegensatz zu Onshore kostet das soviel, dass das n Bürgerverein nicht mehr stemmen kann.
Dafür sind auch inzwischen die ersten Windparks ohne EEG-Förderung in der Planung.
Hinzu kommt, dass die ersten EEG-Anlagen seit diesem Jahr aus der Förderung fallen und sofern kein PPA abgeschlossen wird oder die Zwischenregelung des EEG2021 genutzt wird, diese Anlagen ab nun vom Rückbau "bedroht" sind.
Screemer
2021-02-09, 00:27:10
Du meinst steckerfertige Kleinst-PV-Anlagen, die du mit deinem Hausnetz verbindest?
Bedenke bitte, das solche Anlagen beim Netzbetreiber anzumelden sind. Ebenso muss dies mit der verbauten Messtechnik sowie der elektrischen Installation harmonisieren, sonst kommen da schnell noch einige weitere Kosten oder gar Verfahren/Schäden auf dich zu.
Ein Infoblatt gibt es über den bdew:
https://www.bdew.de/energie/publikationen-zur-kundeninformation-energieversorger-netzbetreiber/
600wp sind Meldepflichtig aber nicht abmeldepflichtig. Wird hoffentlich Mal auf 900-1000wp erhöht. Passwnde Dose hab ich schon lang und mein Zähler ist nicht rücklauffähig. Passt aktuell gut zu meiner Grundlast und der Rest landet 1 phasig im eauto. Da sind mir die Verluste dann auch wurscht.
Semmel
2021-02-09, 06:51:15
Windräder sind für mich sowas wie die Dinosaurier unter den EE.
Der Wirkungsgrad lässt sich nicht mehr nennenswert steigern, außer durch Gigantismus und sowas ist fast immer zum Scheitern verurteilt.
Dazu kommt die problematische Standortfrage und die Umweltverschmutzung durch Infraschall.
Außerdem werden Windräder von den erwarteten Rohstoffpreissteigerungen sehr stark betroffen sein. Der Eisenerzpreis hat sich auf Jahressicht schon fast verdoppelt und es ist noch lange kein Ende der Preissteigerungen in Sicht.
Dagegen werden Solaranlagen immer noch effizienter und damit billiger. Gegen Solar stinkt sehr langfristig betrachtet einfach alles andere ab.
Wird hoffentlich Mal auf 900-1000wp erhöht.
Ganz ehrlich: wieso nicht 4,6 kVA? Das ist die Grenze für einphasige Einspeisung mit noch zulässiger Schieflast. Wir haben viel zu viele willkürliche Schwellwerte und Grenzen die Zubau hemmen und nach einphasigen PV kräht wirklich kein Hahn. Wer kein Geld fürs Einspeisen will soll das halt so machen können.
Dass ordentliche Installation erfordert und entsprechend abgesichert sein muss ist auch klar, hat dann aber halt mit der jeweiligen Situation vor Ort zu tun und ist kein Grund für so eine willkürliche Grenze.
Aber ist falsches Thema hier.
Gigantismus
Steigert nicht den Wirkungsgrad, man fängt nur ganz einfach mehr Wind ein.
Natürlich ist auch PV von Rohstoffpreisen abhängig, Silizium und Alu - Unterkonstruktion braucht es auch. Ich schrieb es hier auch schonmal - wir kommen an den Punkt, an dem die reinen Gestehungskosten nicht mehr allein ausschlaggebend sind. Und da ist Windenergie in dem Sinne wertvoller als noch mehr PV da sie dann erzeugt wenn die PV es eben nicht tut.
Ragnus
2021-02-09, 15:32:15
... Ich schrieb es hier auch schonmal - wir kommen an den Punkt, an dem die reinen Gestehungskosten nicht mehr allein ausschlaggebend sind. Und da ist Windenergie in dem Sinne wertvoller als noch mehr PV da sie dann erzeugt wenn die PV es eben nicht tut.
In 2019 wurden von 126,9 TWh Windproduktion 667 GWh abgeregelt (0,53%). Von 46,4 TWh Solar, wurden lediglich 35 GWh abgeregelt (0,08%). Die Solarenergie wird heute also knapp nur 1/5 so oft abgeregelt, wie Windenergie.
Daher verstehe ich die Aussage so nicht. Es ist richtig, dass auch Wind weiter zugebaut werden muss. Aber aktuell ist es wertvoller die Solarproduktion zu erhöhen, da Wind sowieso schon deutlich öfter abgeregelt wird. D.h. wenn ich von der aktuellen Basis die Solarproduktion um 10 TWh erhöhe führt das zu weniger zusätzlichen Abregelungen als bei 10 TWh Windenergie, es kommt also netto mehr im Strommix an und kann zeitgleich genutzt werden.
Kurz- Mittelfristig kein Widerspruch (lies dazu meine anderen Beitraege hier). Die Antwort galt jetzt einer ferneren Zukunft, bei der ein reiner PV-Zubau in Aussicht gestellt wurde. Die Aussage war auch nicht so gemeint, dass Wind im Moment "wertvoller" sei sondern eben dann, wenn dieser Punkt erreicht ist - und es deshalb keinen Sinn gibt an diesem Punkt keine WKA mehr aufzustellen.
D.h. wenn ich von der aktuellen Basis die Solarproduktion um 10 TWh erhöhe führt das zu weniger zusätzlichen Abregelungen als bei 10 TWh Windenergie, es kommt also netto mehr im Strommix an und kann zeitgleich genutzt werden.
Aber das kann man so auch nicht sagen. Windenergie wird abgeregelt, weil sie nicht wegtransportiert werden kann. Schleswig-Holstein macht da alleine mehr aus als der Rest der Republik zusammen. Wenn ich in Sueddeutschland oder in der Naehe von Ballungsgebieten Standorte finden, muss da voraussichtlich genausowenig abgeregelt werden wie in der PV halt auch.
Am Rande weiss ich nicht, wo du deine Zahlen her hast, aber eher das 10-Fache duerfte bei Wind hinkommen. Es waren schon deutlich mehr als 5 TWh Wind die 2019 abgeregelt wurden, das habe ich im Kopf weil es ca 1% des dt. Stromverbrauchs entspricht.
Screemer
2021-02-09, 19:09:36
Ganz ehrlich: wieso nicht 4,6 kVA? Das ist die Grenze für einphasige Einspeisung mit noch zulässiger Schieflast. Wir haben viel zu viele willkürliche Schwellwerte und Grenzen die Zubau hemmen und nach einphasigen PV kräht wirklich kein Hahn. Wer kein Geld fürs Einspeisen will soll das halt so machen können.
Dass ordentliche Installation erfordert und entsprechend abgesichert sein muss ist auch klar, hat dann aber halt mit der jeweiligen Situation vor Ort zu tun und ist kein Grund für so eine willkürliche Grenze.
Aber ist falsches Thema hier.
Bin ich voll bei dir. Mehr wäre natürlich besser. Steckerfertig für jede 0815 schuko dachte ich für die von mir genannten 1kw. Sollten wir aber im PV thread diskutieren.
Zum Thema Gigantismus: https://www.vestas.com/en/media/company%20news?n=3886820
Vestas bringt eine Anlage mit 15 MW, 236 m Rotordurchmesser.
Ragnus
2021-02-10, 11:31:49
Am Rande weiss ich nicht, wo du deine Zahlen her hast, aber eher das 10-Fache duerfte bei Wind hinkommen. Es waren schon deutlich mehr als 5 TWh Wind die 2019 abgeregelt wurden, das habe ich im Kopf weil es ca 1% des dt. Stromverbrauchs entspricht.
Oh, da habe ich die Tabelle mit den Entschädigungszahlungen für den Ertrag gehalten. Quelle ist das EEG in Zahlen.
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/ZahlenDatenInformationen/EEGinZahlen_2019_BF.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Abschaltung Wind sind dann 6,272 TWh (4,9%) Solar 0,178 TWh (0,4%), am Verhältnis ändert sich also nichts.
Tatsächlich war das Thema aber von mir nicht richtig durchdacht. Du hast recht, dass die Abschaltungen mit dem Netz begründet sind und nicht mit der Nachfrage. Baut man neue WKAs in Süddeutschland, gibt es wahrscheinlich keine Probleme mit dem Netz und die werden 100% einspeisen können.
Ragnus
2021-02-10, 14:10:01
Gut das heute alles transparent veröffentlich wird. Hier kann man sich aktuelle Zeitreihen zur Erzeugung (je Energieträger) und zum Verbrauch runterladen. Aufgelöst mit 1/4h Werten.
https://www.smard.de/home/downloadcenter/download-marktdaten#!?downloadAttributes=%7B%22selectedCategory%22:2,%22selectedSubCatego ry%22:false,%22selectedRegion%22:%22DE%22,%22from%22:1577833200000,%22to%22:1609 455599999,%22selectedFileType%22:%22XLS%22%7D
Da kann man die echten 1/4h aufgelösten Produktions- und Verbrauchszahlen in Deutschland runterladen und selber berechnen, was bei verschiedenen EE Szenarien auf Basis echter Daten in 2020 passiert wäre.
Verdoppelt man z.B. die EE Leistung, bekommen wir von 36% zeitlgeichem Solar+Wind Strom auf 66%. Lediglich 10% wären Überschuss (aktuell 0%) und müssten entweder abgeschaltet oder zwischengespeichert werden. Das bekommen wir also wahrscheinlich noch gut ohne zusätzliche Speicher hin.
Leider sieht man aber auch, dass es die Zeiten mit wenig Wind und Solar gibt. In der Spitze fehlen 66GW und an mehr als 10% der Zeit 40 GW an Leistung. Hier sind tatsächlich Morgenstunden ausschlaggebend, wenn viel Verbrauch ist, es aber noch dunkel ist und gleichzeitig kein Wind weht. Leider bringt hier auch viel mehr WKAs wenig. Selbst wenn ich Solar und Onshore Wind vervierfache und offshore Wind verzehnfache, sinkt der Spitzenbedarf aus flexiblen Kraftwerken gerade einmal auf 64 GW. Die Zeiten mit mehr als 40 GW gehen dafür deutlich auf 2,5% runter. Wir werden also eine hohe flexible Leistung benötigen, die aber wenig ausgelastet sein wird. Das wird also durchaus eine Herausforderung. aber diese Herausforderung müssen wir nicht heute lösen, sondern wahrscheinlich erst 2031-2050. Und völlig unbetrachtet ist hierbei natürlich das Thema Sektorenkopplung. Das wird erhebliche Verschiebungen beim Bedarf mit sich bringen.
Wer's noch nicht kennt und sich nur mal einen Ueberblick verschaffen will, solche Daten gibt's auch aufbereitet, z.B. bei:
Fraunhofer ISE: https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE
Agora: https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/
International inkl. Stromfluesse ueber Grenzen (hier kann man leider nicht an beliebige Zeitpunkte springen): https://www.electricitymap.org/map
Auch Interessant finde ich bei den Uebertragungsnetzbetreibern Prognose vs. reelle Einspeisung, z.B. https://www.transnetbw.de/de/transparenz/marktdaten/kennzahlen
Leider sieht man aber auch, dass es die Zeiten mit wenig Wind und Solar gibt. In der Spitze fehlen 66GW und an mehr als 10% der Zeit 40 GW an Leistung. Hier sind tatsächlich Morgenstunden ausschlaggebend, wenn viel Verbrauch ist, es aber noch dunkel ist und gleichzeitig kein Wind weht. Leider bringt hier auch viel mehr WKAs wenig. Selbst wenn ich Solar und Onshore Wind vervierfache und offshore Wind verzehnfache, sinkt der Spitzenbedarf aus flexiblen Kraftwerken gerade einmal auf 64 GW.
Hier bildet sich ab, dass die Windkraft so konzentriert im Norden der Republik aufgebaut wurde. Die Erzeugung der Windparks korreliert durch raeumliche Naehe schon ziemlich stark in Deutschland, das heisst aber nicht, dass an der Atlantikkueste, am Mittelmeer, oestlich in der Ostsee usw. ueberall gleichzeitig auch Flaute ist. Im Sueden Europas sollte man auch endlich anfangen, entsprechende Kapazitaeten aufzubauen. UK und Irland planen jetzt gross, das geht in die richtige Richtung. Je breiter Windkraft ausgebaut wird und je besser alles vernetzt ist, desto hoeher steigen diese Minima. Natuerlich ist auch die Last entsprechend hoeher, wenn man das ganze europ. Verbundnetz betrachtet, Aber deutliche Ueberkapazitaeten in der Erzeugungsleistung brauchen wir so oder so.
Wir werden also eine hohe flexible Leistung benötigen, die aber wenig ausgelastet sein wird. Das wird also durchaus eine Herausforderung.
Ja, dafuer brauchen wir dann sicherlich auch Batteriekraftwerke und Rueckverstromung aus mit erneuerbarer Energie hergestelltem Wasserstoff oder Kohlewasserstoffen. Aber wie du sagst dauert das noch Jahre, bis wir da hin kommen. Fuer die Uebergangszeit haben wir schon jetzt noch 30 GW Erdgas, Importkapazitaeten werden auch ausgebaut werden (muessen).
BlacKi
2021-02-15, 11:51:01
https://i.imgur.com/0Ofqd0m.mp4
Wahrscheinlich am ehesten hier:
https://i0.wp.com/electrek.co/wp-content/uploads/sites/3/2021/04/Orbital-O2.jpg?w=1500&quality=82&strip=all&ssl=1
9hN3dBpPu8Q
Screemer
2021-04-25, 13:29:18
Viel zitierte Studie zu Infraschall hat sich wohl um den Faktor 1000 verrechnet. Mussen die Phobiker wohl was neues finden:
https://www.br.de/nachrichten/wissen/rechenfehler-infraschall-von-windraedern-schwaecher-als-behauptet,SVPJbfO
Fusion_Power
2021-04-28, 20:17:30
Viel zitierte Studie zu Infraschall hat sich wohl um den Faktor 1000 verrechnet. Mussen die Phobiker wohl was neues finden:
https://www.br.de/nachrichten/wissen/rechenfehler-infraschall-von-windraedern-schwaecher-als-behauptet,SVPJbfO
Bug oder feature...äh Zufall oder Absicht? So ein kapitaler Rechenfehler sollte ja eigentlich mal ehr aufgefallen sein, zumindest bei so ner vielbeachteten und viel zitierten Studie. Und natürlich mal wieder der Altmaier. Immer dabei:
https://twitter.com/rohdepatrick/status/1230539893656424448
Wir halten also fest: #Gegenwind, #Vernunftkraft und #VLAB sind ein Netzwerk mit mindestens starken Überschneidungen und Verbindungen zu Klimawandelleugnern, zur #CDU im #Saarland, zur #AfD & der #FDP.
Screemer
2021-04-28, 20:34:28
Bug oder feature...äh Zufall oder Absicht? So ein kapitaler Rechenfehler sollte ja eigentlich mal ehr aufgefallen sein, zumindest bei so ner vielbeachteten und viel zitierten Studie. Und natürlich mal wieder der Altmaier. Immer dabei:
https://twitter.com/rohdepatrick/status/1230539893656424448
Was für eine shitshow.
Agenor
2021-05-02, 20:33:52
Also Mediziner, welche sich mit den gesundheitlichen Folgen von Infraschall befassen sehen WKA nicht aus dem Schneider. (https://www.welt.de/wirtschaft/article230800405/Windkraft-Gesundheitsrisiko-steigt-durch-den-Schall.html)
Das Gegenteil sei jedoch der Fall, sagte Vahl, der als Leiter der Arbeitsgruppe Infraschall der Universitätsmedizin Mainz seit Jahren die Wirkung von Infraschall auf Zellgewebe und Organe erforscht.
..
Weil Windkraftanlagen heute zudem sehr viel größer sind als im Untersuchungszeitraum 2004, sei es umso dringlicher, die gesundheitlichen Auswirkungen von Infraschall eingehend zu untersuchen, sagte Vahl. Die modernen, größeren Anlagen „emittieren einen erheblich höheren Schalldruck, außerdem verschiebt sich die Emission zu niedrigeren Frequenzen, die sehr wahrscheinlich ein höheres Gesundheitsrisiko bewirken“.
„Die Korrektur der BGR ändert nicht die grundsätzlichen Stresswirkungen von Infraschall, die auf verschiedenen Ebenen des Organismus gefunden wurden“, sagte Vahl. Der Mediziner nannte beispielhaft „Wirkungen bei Membranstrukturen und der zellulären Kommunikation, im Gleichgewichtssystem und bei Aktivierung distinkter Gehirnbereiche im Unterbewusstsein.“
Was den Rechenfehler betrifft. Der war gut 16 Jahre lang vorhanden. Man könnte auch so argumentieren, dass die Politik 10 Jahre benötigte um darauf zu reagieren und die Abstände zu vergrößern. Doch die Politik hat sich ja nicht wirklich auf Infraschall berufen. Die Abstände von WKA wurden aufgrund von Bürgerprotesten/Naturschützern erhöht (ein paar sind immer dagegen, das reicht dann schon aus). Die Idee war diesen damit den Wind aus dem Flügel zu nehmen (:rolleyes:). Stehen die weit genug weg, sinkt der Widerstand.
So wie ich das Ganze aktuell verstehe (und ich bin nicht der Experte zu dem Thema), hat man trotz dieser Studie von 2004 recht wenig unternommen, um in weiteren Untersuchungen Klarheit zu schaffen. (Sonst hätte sich diese Studie von 2004 nicht solange gehalten).
Zumindest erschließt sich das aus den Worten von Dr. Vahl.
Stattdessen wird Infraschall und dessen gesundheitlichen Folgen wohl nur ohne Bezug auf von WKAs untersucht?
Also ich hätte schon gerne Klarheit über die Folgen, ob die nun groß oder unbedeutend sind.
Mortalvision
2021-05-02, 21:06:20
So nen AKW gibt auch gut Infraschall. Diese Verdunstung in den Kühltürmen erzeugt so ein Brummen in mir :freak:
Henry
2021-05-03, 00:37:13
Also Mediziner, welche sich mit den gesundheitlichen Folgen von Infraschall befassen sehen WKA nicht aus dem Schneider. (https://www.welt.de/wirtschaft/article230800405/Windkraft-Gesundheitsrisiko-steigt-durch-den-Schall.html)
...Zumindest erschließt sich das aus den Worten von Dr. Vahl.
Stattdessen wird Infraschall und dessen gesundheitlichen Folgen wohl nur ohne Bezug auf von WKAs untersucht?
Also ich hätte schon gerne Klarheit über die Folgen, ob die nun groß oder unbedeutend sind.
Den Vahl kannst du komplett knicken. Der Typ weiß nicht einmal, dass er sein Versuchsobjekt von der Umgebung entkoppeln muss, wenn er verwertbare Ergebnisse haben möchte.
Außerdem arbeitet er mit dem 10000!!!-fachen Schalldruck einer Windkraftanlage.(Logarithmische Skalierung)
Infraschall einer Windanlage ist nach 700m nicht mehr vom Hintergrundrauschen unterscheidbar.
Um den Infraschall einer 3h Autofahrt abzubekommen, müssten wir fast 30 Jahre neben einem Windrad stehen.
Den Infraschall einer Windkraftanlage kannst du mit dem Wedeln deiner Hand simulieren.
Der BGR ist quasi die PR-Abteilung der fossilen Energiewirtschaft.
Sardaukar.nsn
2021-06-25, 07:41:20
Blick heute Morgen um 7:00 von meinem Garten nach Osten. 5x Zoom.
https://i.imgur.com/x44wils.jpg
Und ein kleines Video dazu... https://i.imgur.com/DlYEdV1.mp4
Voll der Ausblick verschandelt und dann dieses nervige Gebimmel von dem Teil... ;D
ChaosTM
2021-06-25, 09:42:38
Hinter unserem Haus am Berg steht auch eine. Ich schau denen gerne zu.
Kühltürme von Kalorischen Anlagen hingegen verursachen kein angenehmes Gefühl.
Add.: Das gebimmel stammt wohl eher von einer Kirche. Falls nicht.. WTF :D
Tobalt
2021-06-25, 09:48:24
ich finde das sehr schön und auf eine positive Weise futuristisch.
Thema Infraschall halte ich auch für eine 100%ige Nebelkerze. Da gibt es soviel stärkere, selbst natürliche Quellen. Regen, Gewitter, Meeresrauschen. Von den anderen zivilisatorischen Quellen ganz zu schweigen.. ich möchte gerade im Sommer nicht auf meine Deckenventilatoren verzichten...
Hinter unserem Haus am Berg steht auch eine. Ich schau denen gerne zu.
Kühltürme von Kalorischen Anlagen hingegen verursachen kein angenehmes Gefühl.
Add.: Das gebimmel stammt wohl eher von einer Kirche. Falls nicht.. WTF :D
Scheinbar kann ich den "Windenergiehäuser" trotz Smiley überzeugend imitieren :D
Wenn ich übern Ith aufs AKW Grohnde zufahre, macht das auch kein gutes Gefühl...
Sardaukar.nsn
2021-06-25, 10:07:19
Wir haben uns langsam an die Riesen gewohnt. Morgens im Nebel finde ich die teilweise ganz mystisch.
Die Energie muss ja irgendwo her kommen und wenn sich der PC mal wieder etwas mehr Strom gönnt, ist zumindest mein ökologisches Gewissen im grünen Bereich ;)
Schiller
2021-06-25, 10:09:11
Blick heute Morgen um 7:00 von meinem Garten nach Osten. 5x Zoom.
https://i.imgur.com/x44wils.jpg
Und ein kleines Video dazu... https://i.imgur.com/DlYEdV1.mp4
Sehr idyllisch. Wie aus einem Sci-fi Film. Wenn das Teil jetzt aber plötzlich drei Beine bekommt und anfängt, mit Thermostrahlen zu schießen, wäre die Idylle dahin.
ChaosTM
2021-07-03, 20:27:09
nNp21zTeCDc
Da sind einige sehr interessante, relativ neue und vor allem wartungsarme Windanlagen dabei, abseits der Elektrostatischen Anlage auf dem Bild.
Da geht noch sehr viel. Vor allem die Freya oder Powerpod Anlagen schauten interessant aus.
Hamster
2021-07-05, 19:59:16
Wow, der PowerPod sieht interessant aus.
Fusion_Power
2021-07-05, 20:18:49
Ich finde diese Technik hier sehr interessant, hoffe das wird so auch in real gebaut:
https://www.golem.de/2106/157135-277208-277205.jpg
Neuartige Windturbine erzeugt Strom mit vielen Rädern (https://www.golem.de/news/windenergie-neuartige-windturbine-erzeugt-strom-mit-vielen-raedern-2106-157135.html)
Das Windkraftwerk von Wind Catching Systems soll so viel Strom liefern wie 25 konventionelle Windräder.
ChaosTM
2021-08-25, 10:12:43
Sehr interessante Technik, ja.
Im Gegensatz dazu dieses Monster.: https://futurezone.at/produkte/china-groesstes-windrad-mingyang-smart-energy/401482312
Kallenpeter
2021-08-27, 20:48:27
Das "Problem" von neuen Turbinenarten ist leider, dass die jetztigen einen enormen Vorsprung haben.
Technisch mehr als ausgereift, aber immer noch Potential nach oben (gerade offshore), eine weltweite Zulieferer Industrie und viel Erfahrung. Man hat die heutigen WKAs Designs ja nicht einfach nur immer größer gemacht, da stecken ja Jahrzehnte an Erfahrung, Materialforschung, Designkniffen etc. atc. hinter.
Eine neue Art von WKA hat es da sehr schwer sich zu etablieren.
ilPatrino
2021-08-27, 21:05:28
das hauptproblem ist die ausrichtung. im gegensatz zu den klassischen geht nur eine hauptwindrichtung. also nur offshore, und selbst da nicht überall
Mortalvision
2021-08-27, 21:15:07
Iwo, die Teile kann man bestimmt schwimmend installieren und verankern. Dann drehen sie sich auomatisch in den Wind, wenn gut konstruiert.
SamLombardo
2021-09-07, 14:58:03
https://www.welt.de/wirtschaft/article233638377/Brandenburg-Foerderung-laeuft-aus-Mehr-als-400-Windkraftanlagen-werden-stillgelegt.html
ChaosTM
2021-09-07, 15:11:53
https://at.trustpilot.com/review/www.welt.de
"aus 200€/Monat werden 825.000." Das sagt schon erschreckend viel aus über die Seite.
SamLombardo
2021-09-07, 16:09:24
https://at.trustpilot.com/review/www.welt.de
"aus 200€/Monat werden 825.000." Das sagt schon erschreckend viel aus über die Seite.
Was hat das mit der Meldung zu tun?
Agenor
2021-09-07, 16:12:09
https://at.trustpilot.com/review/www.welt.de
"aus 200€/Monat werden 825.000." Das sagt schon erschreckend viel aus über die Seite.
Was für eine Zeitverschwendung.
Welt 1,3
FAZ 1,5
Spiegel online 1,2
TAZ 1,9 (bei gerade mal 59 Bewertungen)
süddeutsche 1,3
Zeit 1,6
Die Idee von trustpilot ist nicht schlecht, doch hier geht es auch nur darum wer mehr seiner Leute mobilisieren kann. Wer ist das ist da beliebteste Medialluder im Land?
Also lieber Chaos, werden die Anlagen nicht abgeschaltet und der Artikel ist falsch?
Oder wird nach den Wahlen beschlossen die Anlagen zusätzlich zu fördern?
Gibt es Repowering?
trustpilot kann mir das nicht beantworten. Der Welt-Artikel hat eine link zur Quelle nämlich das Umweltministerium. Da kann jeder nachlesen ob sie richtig zitiert haben.
Zeitverschwendung war das Ganze jetzt trotzdem.
ChaosTM
2021-09-07, 16:13:42
Das ist so verfasst, dass es sich anhört als wenn alle Windräder "geschlossen" werden würden, was natürlich völliger Unfug ist.
Einige sind abgeschrieben und werden durch größere, neuere ersetzt. ;)
Ragnus
2021-09-08, 11:27:47
https://www.welt.de/wirtschaft/article233638377/Brandenburg-Foerderung-laeuft-aus-Mehr-als-400-Windkraftanlagen-werden-stillgelegt.html
Was genau soll die Meldung eigentlich sagen?
Im Prinzipe steht dort doch nur, dass 429 Windkraftanlagen in 2020 stillgelget wurden und für den Betreiber eine Rückbauverpflichtung besteht.
Das ist qualitativ relativ dürftig, aber die Fragen der Freien Wähler haben ja auch nicht darauf abgezielt, viel Erkenntnisgewinn zu bekommen. Wobei auch die Journalisten der Welt kein Interesse an weiterer Recherche zu haben scheinen.
Die Rückbauverpflichtung ergibt sich aus der Baugenehmigung, genauso die Laufzeit der Genehmigung an sich. Da steht auch drinnen, bis wann ein Rückbau zu erfolgen hat. Im Artikel wird aber fälschlicherweise der Eindruck erweckt, dass es keine Fristen gibt. Auch gibt es Sanktionen. Bei den meisten der betroffenen Anlagen sollten in der Baugenehmigung oder in einem städtebaulichen Vertrag entsprechende Rückbaubürgschaften vereinbart sein. Die müssen oftmals schon mit Baubeginn gestellt werden. Das ließe sich recht einfach rausfinden, wenn man das wirklich wollen würde, sowohl für die Freien Wähler als auch für die Welt-Journalisten. Scheint halt kein Interesse zu bestehen.
Semmel
2021-09-08, 16:30:13
Ich finde es unfassbar, dass diese vollständig angeschriebenen Windräder anscheinend nicht mal ihre Betriebskosten erwirtschaften, sodass lieber Geld für den Rückbau ausgegeben wird.
Woran liegt das?
Screemer
2021-09-08, 16:33:30
zum einen können die standorte mit deutlich effizenteren anlagen bestückt werden und zum anderen laufen schlicht genemigungen aus. das sie nicht mal ihre betriebskosten decken können ist nach meiner info eine mähr die gerne gestreut wird.
Semmel
2021-09-08, 16:52:56
zum einen können die standorte mit deutlich effizenteren anlagen bestückt werden und zum anderen laufen schlicht genemigungen aus. das sie nicht mal ihre betriebskosten decken können ist nach meiner info eine mähr die gerne gestreut wird.
An Genehmigungen sollte es eher nicht scheitern. Schon garnicht, wenn die Anlagen überbaut werden können. Also, warum sind fertig da stehende und vollständig abgeschriebene Windräder unwirtschaftlich? Dafür muss es doch eine Erklärung geben.
Cyphermaster
2021-09-08, 17:05:20
Ich finde es unfassbar, dass diese vollständig angeschriebenen Windräder anscheinend nicht mal ihre Betriebskosten erwirtschaften, sodass lieber Geld für den Rückbau ausgegeben wird.
Woran liegt das?Siehe das Posting über dir, die im Artikel erwähnten Rückbaupflichten (d.h., das kann sich der Betreiber nicht aussuchen) haben -wie z.B. bei Atomkraftwerken auch- mit der jeweiligen Genehmigung der Anlagen, nicht ihrer Wirtschaftlichkeit zu tun. Sogar im Artikel gibt es ja einen Verweis auf "Repowering", d.h. Ersatz - der kann natürlich auch da erfolgen, wo ein älteres Windkraftwerk abgebaut wird:
Bisher gebe es keine einheitlichen rechtlichen Vorgaben für die Behörden, schreibt die Agentur im Internet. Gemeinden könnten jedoch den Ersatz älterer Anlagen durch moderne gezielt fördern.
Die genehmigungsrechtliche Praxis ist in dem Feld ja nicht erst seit gestern ein nimmerwährender Anlaß zur Kritik...
BlacKi
2021-09-08, 17:10:42
liegt es daran, das alleine die eeg förderung, den abriss und neubau der anlage, höher ist, als das weiterbetreiben ohne eeg förderung?
welche betriebskosten hat denn eine anlage, wenn der strompreis schon so hoch ist.
das liegt wohl einfach an der deutschen schwerindustrie. warum brauchen wir die nochmal?
edit:
wurde das schon gepostet?
Nein, Windkraftanlagen werden nicht zwangsläufig abgerissen, nur weil die EEG-Förderung ausläuft
(https://correctiv.org/faktencheck/2020/03/11/nein-windkraftanlagen-werden-nicht-zwangslaeufig-abgerissen-nur-weil-die-eeg-foerderung-auslaeuft/)
krass
Es sei fraglich, ob die Betriebskosten durch die Preise, die an der Strombörse erzielt werden können, zu tragen seien. Dafür müsste mindestens ein Preis zwischen 3,5 und 6 Cent pro Kilowattstunde erzielt werden. Der Kurs liege momentan aber bei knapp unter 3,5 Cent pro Kilowattstunde. „Potenziell besteht also die Gefahr, dass zum 1. Januar 2021 4.200 Anlagen zurückgebaut werden. Es ist aber denkbar, dass ein großer Teil dieser Anlagen zumindest bis zur ersten größeren Reparatur weiterbetrieben werden.“
3,5cent...und wir zahlen das 10 fache bis er bei uns ankommt. das ist mein deutschland.
damit kann man bestimmt günstig wasserstoff und efuels herstellen.
Screemer
2021-09-08, 17:19:44
alternativen gibt es durchaus. muss man alles rechnen. bei den aktuellen börsenpreisen kann ich persönlich mir nicht vorstellen, dass es auch nur eine anlage gibt die sich nicht rentabel weiter betreiben lässt. hier ein artikel zu möglichem weiterbetrieb: https://www.erneuerbareenergien.de/markt/windmarkt/weiterbetrieb-wie-sich-mehr-geld-verdienen-laesst-mit-ue20-altanlagen
darin wird noch von niedrigen börsenpreisen durch corona gesprochen. das hat sich ja mittlerweile erledigt und an der börse werden beträge bezahlt wie noch nie.
an manchen standorten ist es aber deutlich sinnvoller neue anlagen zu errichten als alte anlagen weiter zu betreiben. windkraftanalgen aus der zeit um 2000 lieferten so 2MW. Anlagen der letzten 4-5 jahre etwa das zwei bis fünffache. deutlich größere anlagen die der nächste schritt sind, die sich aber nicht für jeden standort eignen (abstände, etc.) liefern bis zu 20MW.
Marodeur
2021-09-08, 17:28:25
Ich würde vermuten weil eine neue (größere) Anlage innerhalb der 20 Jahre mehr abwirft abzüglich Baukosten als wenn man die alte weiter betreibt.
Ragnus
2021-09-08, 18:51:38
Warum WKA ersetzt oder abgebaut werden, hat oft sehr spezifische Gründe und man müsste sich da schon immer die konrkete Situation vor Ort anschauen
Genehmigungen werden oft nur für 20-25 Jahre vergeben. Durch neue Anforderungen, z.B. Abstandsregeln gibt es Standorte, die heute nicht mehr ohne weiteres Genehmigungsfähig sind. Auch erteilen Gemeinden nicht zwingend die Genehmigung zum Weiterbetrieb oder es kann sogar von der Gemeinde verlangt werden im Rahmen der Anschlussgenehmigung 10 mal 1 MW mit 4 mal 2,5 MW zu ersetzen, weil subjektiv der Einfluss von größeren aber weniger WKA als weniger störend bewertet wird.
Auch kann man heute auf die gleiche Fläche einfach mit modernen WKA viel mehr Leistung bringen als bisher. Daher kann auch das eine Forderung der Gemeinden sein, weil man ansonsten vielleicht das Problem bekommt, woanders neue Vorranggebiete ausweisen zu müssen.
Meines Wissens werden die WKA auch nach einer Laufzeit von 15-20 Jahren sehr wartungsintensiv, so dass sich irgendwann ein vollständiges Ersetzen einfach mehr lohnt, als der unendliche Weiterbetrieb.
Und für alle alle die sagen, man nimmt lieber neue EEG Subvention mit, die sollten sich auch mal die aktuellen Vergütungshöhen anschauen. Die Ausschreibung Wind Onshore liegt bei ca. 6 ct/kWh, das ist niedriger als die Marktpreiserwartungen für die nächsten 3 Jahre. Aktuell bekommen solche WKAs seit Juni dieses Jahres gar keine Subvention, da der Börsenwert für Windstrom darüber liegt. Zuletzt im doch recht windigen August bei über 7,2 ct/kWh. Es gibt hier also aktuell eher um einen abgesicherten Mindestpreis und nicht mehr um suventionen, die ein mehrfaches des Marktpreises ausmachen.
Semmel
2021-09-08, 19:10:19
Warum WKA ersetzt oder abgebaut werden, hat oft sehr spezifische Gründe und man müsste sich da schon immer die konrkete Situation vor Ort anschauen
Genehmigungen werden oft nur für 20-25 Jahre vergeben. Durch neue Anforderungen, z.B. Abstandsregeln gibt es Standorte, die heute nicht mehr ohne weiteres Genehmigungsfähig sind. Auch erteilen Gemeinden nicht zwingend die Genehmigung zum Weiterbetrieb oder es kann sogar von der Gemeinde verlangt werden im Rahmen der Anschlussgenehmigung 10 mal 1 MW mit 4 mal 2,5 MW zu ersetzen, weil subjektiv der Einfluss von größeren aber weniger WKA als weniger störend bewertet wird.
Auch kann man heute auf die gleiche Fläche einfach mit modernen WKA viel mehr Leistung bringen als bisher. Daher kann auch das eine Forderung der Gemeinden sein, weil man ansonsten vielleicht das Problem bekommt, woanders neue Vorranggebiete ausweisen zu müssen.
Meines Wissens werden die WKA auch nach einer Laufzeit von 15-20 Jahren sehr wartungsintensiv, so dass sich irgendwann ein vollständiges Ersetzen einfach mehr lohnt, als der unendliche Weiterbetrieb.
Und für alle alle die sagen, man nimmt lieber neue EEG Subvention mit, die sollten sich auch mal die aktuellen Vergütungshöhen anschauen. Die Ausschreibung Wind Onshore liegt bei ca. 6 ct/kWh, das ist niedriger als die Marktpreiserwartungen für die nächsten 3 Jahre. Aktuell bekommen solche WKAs seit Juni dieses Jahres gar keine Subvention, da der Börsenwert für Windstrom darüber liegt. Zuletzt im doch recht windigen August bei über 7,2 ct/kWh. Es gibt hier also aktuell eher um einen abgesicherten Mindestpreis und nicht mehr um suventionen, die ein mehrfaches des Marktpreises ausmachen.
Danke für die erste fundierte Antwort auf meine Frage. :up:
Die Sachlage bleibt zwar für die Einzelfälle intransparent, aber deine Argumentation ist für mich plausibel.
Iscaran
2021-09-08, 20:02:26
Abgesehen davon sind die Teile >20Jahre alt. Ich könnte mir vorstellen, daß man da mit "end-of-Life" rechnet und nun ggf. mindestens eine Prüfung des kompletten Windradsockels etc. anstehen würde.
Da ist es vermutlich einfach "billiger" gleich eine neueres, effizienteres, modernes Windrad mit entsprechender Bewilligung als Ersatz hinzubauen. Da ist der "Gewinn" am Ende, also nach 20 weiteren Jahre oder so eben höher als wenn man das alte Ding weiterbetreibt ggf. mit ständigen Wartungsausfällen oder ähnlichem.
Wundert mich, daß unser Finanzexperte Semmel ausgerechnet nicht auf eine "wirtschaftliche Ursache" für den Rückbau/Neubau kommt.
RavenTS
2021-09-09, 13:31:56
...
Und für alle alle die sagen, man nimmt lieber neue EEG Subvention mit, die sollten sich auch mal die aktuellen Vergütungshöhen anschauen. Die Ausschreibung Wind Onshore liegt bei ca. 6 ct/kWh, das ist niedriger als die Marktpreiserwartungen für die nächsten 3 Jahre. Aktuell bekommen solche WKAs seit Juni dieses Jahres gar keine Subvention, da der Börsenwert für Windstrom darüber liegt. Zuletzt im doch recht windigen August bei über 7,2 ct/kWh. Es gibt hier also aktuell eher um einen abgesicherten Mindestpreis und nicht mehr um suventionen, die ein mehrfaches des Marktpreises ausmachen.
Hinzu kommt, dass das Ausschreibungssystem so einige Tücken mit sich bringt und ständig daran rumgedoktert wird - andererseits muss man gerade für Alt-Anlagen auch erst einmal jemanden finden, der einem einen auskömmlichen Betrag für den Weiterbetrieb bringt - PPAs sind hier auch erst im Kommen.
In Summe mag es einfach die effizienteste Lösung sein einen alten Windpark abzubauen und durch einen neuen "Repower-Windpark" zu ersetzen anstatt all die vielen Variablen und Unsicherheiten bearbeiten zu wollen...
insane in the membrane
2021-09-30, 23:15:50
Riesenwindrad bricht aus unklarer Ursache zusammen (https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/windrad-im-ruhrgebiet-bricht-aus-unklarer-ursache-zusammen-17563219.html)
Wie oft Windräder komplett einstürzen, ist nicht bekannt, da keine offizielle Statistik geführt wird. Die Sicherheit von Windrädern werde derzeit zu selten geprüft.
Ich möchte nicht, dass meine Kinder mit dieser verantwortungslosen Hochrisikotechnologie aufwachsen müssen.:frown:
Windi
2021-09-30, 23:23:11
Willst du deine Kinder unter Windräder spielen lassen?
Falls das wirklich häufiger passieren würde, würden die Versicherungsgebühren steigen und die Versicherungen würden bessere Kontrollen verlangen.
insane in the membrane
2021-09-30, 23:26:24
Ich erwarte von einem User namens "Windi" keine unvoreingenommene Meinung zu diesem Thema.
Wundert mich, daß unser Finanzexperte Semmel ausgerechnet nicht auf eine "wirtschaftliche Ursache" für den Rückbau/Neubau kommt.
Wirtschaftlichkeit in einem subventionieren und hoch politischen Bereich. Das ist so eine schwierige Sache.
Windi
2021-10-01, 00:02:04
Ich erwarte von einem User namens "Windi" keine unvoreingenommene Meinung zu diesem Thema.
Ok, nehme ich zur Kenntnis.
Jetzt müssen die armen Windradbetreiber alle ohne Versicherungsschutz leben, da die Teile viel zu häufig einstürzen. Die Öffentlichkeit hat es nur noch nicht mitbekommen.
Ja nee, is klar....
Nightspider
2021-10-01, 00:24:25
Wie ist denn die Lebenserwartung von moderneren, getriebelosen Windrädern?
Hab jetzt mal gelesen, das die TÜF Prüfungen usw. nach 20 Jahren (oder so?) extrem teuer sein sollen (5 stellig?) und es sich teilweise eher lohnen würde den alten "Schrott" ins Ausland zu verkaufen, wo die Windräder dann vielleicht noch ein paar Jahre drehen.
Wie stark nutzen sich denn die Lager ab? Kann man moderne Windräder etwas leichter warten, so das eine lange Lebensdauer realisiert werden kann?
Hab im gleichen Artikel auch gelesen, das etliche kaum 7 Jahre alten Offshore-Windanlagen abgebaut oder teuer saniert werden mussten, weil Salz und Wind die Flügel so schnell zerstört haben, wie ein feiner Sandstrahl.
Kann man die Schaufeln und Türme bei modernen Bauten sinnvoll weiterverwenden oder wachsen die Windräder immer weiter, so das man in 20 Jahren eher noch größere bauen will als die aktuellen Größen instandzuhalten?
Mein Gefühl würde mir ja sagen, dass das Windrad Wachstum langsam zum erliegen kommt.
Plutos
2021-10-01, 05:12:06
Riesenwindrad bricht aus unklarer Ursache zusammen (https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-energie-und-umwelt/windrad-im-ruhrgebiet-bricht-aus-unklarer-ursache-zusammen-17563219.html)
Wie oft Windräder komplett einstürzen, ist nicht bekannt, da keine offizielle Statistik geführt wird. Die Sicherheit von Windrädern werde derzeit zu selten geprüft.
Ich möchte nicht, dass meine Kinder mit dieser verantwortungslosen Hochrisikotechnologie aufwachsen müssen.:frown:
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Solar- und Windstromopfer zahlenmäßig die Atomstromopfer übersteigen. :frown::(;(
Ungard
2021-10-01, 06:27:58
Nehmt euch doch mal ein Zimmer ihr beiden.
Marodeur
2021-10-02, 13:47:07
Was sind Solaropfer? Wenn man beim Dach reinigen besoffen über die PV Anlage stolpert? :freak:
Agenor
2021-10-02, 16:05:36
Was sind Solaropfer? Wenn man beim Dach reinigen besoffen über die PV Anlage stolpert? :freak:
Fast, nur die sind nicht wirklich besoffen, es ist einfach ein gefährlicher Beruf.
https://www.bls.gov/charts/census-of-fatal-occupational-injuries/civilian-occupations-with-high-fatal-work-injury-rates.htm
Dazu arbeitet man mit Strom, ein Solarpaneel ist an sobald Sonnenlicht einfällt. Überall sollte man da auch nicht hingreifen. Privatleute klettern und machen dann ja auch noch hin und wieder mal rum (Schnee, Blätter, Staub entfernen). Da ist es wohl nicht ganz einfach ein korrekte Zahl von Todesfällen zu bestimmen.
Our world data (https://ourworldindata.org/safest-sources-of-energy) sieht Solar und Wasserkraft am besten, statista (https://www.statista.com/statistics/494425/death-rate-worldwide-by-energy-source/)hingegen AKWs.
Statistia spricht von "rooftop Solar", OWD von solar.
ChaosTM
2021-10-02, 16:51:25
Ihr wisst aber schon, wie viele Leute pro Jahr an den Abgasen der verbrannten Dinosäften sterben im Vergleich zu den paar erschlagenen ? :D
Add - zb.: Tote pro TWh: Welche ist die sicherste Energiequelle? (https://www.tech-for-future.de/sicherste-energiequelle/)
ChaosTM
2021-10-20, 18:07:28
Windwand statt Windrad soll Jahresbedarf an Strom erzeugen (https://futurezone.at/science/windturbinen-wand-windrad-joe-doucet-windenergie/401776647)
Noch ein recht guter interessanter Ansatz.
Wie gut lässt sich noch ned sagen..
Ragnus
2021-10-20, 19:26:18
Also die Windwand sieh ja interessant aus, ich kann da aber nicht wirklich lange drauf schauen, irgendwie wird mir da komisch im Kopf. Also wenn das Kilometer lang an der Autobahn steht, darf ich da nicht langfahren.
Mortalvision
2021-10-20, 21:15:19
Bei der Geschwindigkeit kein Problem. Erklär mir aber mal einer wie man die tausende von Lagern, kleinen Lagern!, bei Eis und Schnee und Hitze viele Jahre ohne großen Ausfall am Laufen halten soll. Da würde sich ein Schaeffler aber sehr freuen…
large molecule
2022-03-20, 07:55:47
https://twitter.com/noahrettberg/status/1505320926749106179?s=21
Ganz schöner Thread, der exemplarisch zeigt, was "nur 2%" Verspargelung bedeutet. Und wie widersinnig es ist.
Mortalvision
2022-03-20, 08:39:23
Nix widersinnig da dran. Gehen wir nicht grüne Energie, gibts das Schlösschen als Wüstendeko :freak:
generisches Benutzerkonto
2022-03-20, 09:16:07
Nix widersinnig da dran. Gehen wir nicht grüne Energie, gibts das Schlösschen als Wüstendeko :freak:
Weil wir da nichts dran ändern können bleibt es widersinnig. Der eingesparten Co2 Ausstoß macht nichts besser. Die aufgezeigte Alternative AKW will ja niemand. Aber die Windrädchen da hinstellen und meinen man hat die Welt gerettet. Wie im Twitter Thread aufgelistet liefern die einfach viel zu wenig Energie. Das ist Schönfärberei sonst nix. Massive PV Förderung auf allen verfügbaren Dächern, Aufbau und Kosten nicht auf dem Rücken der Bevölkerung sondern wie früher auch der Kraftwerksbetreiber denn das sind es Microkraftwerke. Wind nur da wo es sich wirklich lohnt.
Everdying
2022-03-20, 10:19:58
https://youtu.be/E9OGeiAu1g4
Geiler Scheiss.
BlacKi
2022-08-04, 23:10:04
ich frage mich, ob die hohen energiepreise die akzeptanz der bürger für windräder nun deutlich steigert.
Fusion_Power
2022-08-04, 23:30:53
ich frage mich, ob die hohen energiepreise die akzeptanz der bürger für windräder nun deutlich steigert.
Zumindest in Bayern offenbar immer noch nicht. :freak:
Simon Moon
2022-08-05, 00:14:27
ich frage mich, ob die hohen energiepreise die akzeptanz der bürger für windräder nun deutlich steigert.
;D
lol, der war gut.
Zumindest in Bayern offenbar immer noch nicht. :freak:
Für den Tourismus bleiben die Teile unattraktiv.
Aber es gibt sicher auch hässliche Gegenden in Bayern, in und um München beispielsweise.
Tangletingle
2022-08-05, 11:23:09
Das bayerische Oberland oder das Moos als hässlich zu bezeichnen, da muss man schon richtig starke Meinungen vertreten :ugly:
Die sollen die Dinger endlich hinballer wo Platz ist.
BlacKi
2022-08-05, 12:09:42
die stehen ja auch nicht für immer. ich hätte lieber ein windrad in der nähe als ein gas/kohle/atomkraftwerk.
Das bayerische Oberland oder das Moos als hässlich zu bezeichnen, da muss man schon richtig starke Meinungen vertreten :ugly:
Die sollen die Dinger endlich hinballer wo Platz ist.Ziel ist wohl ein Planet wie Coruscant?
Rincewind
2022-08-05, 12:29:49
Ziel ist wohl ein Planet wie Coruscant?
wäre mir neu, wenn irgendwo auf Corusant Windräder stehen würden.
die stehen ja auch nicht für immer. ich hätte lieber ein windrad in der nähe als ein gas/kohle/atomkraftwerk.
So lange es genug Abstand gibt. Ich finde den Mikroschall nicht wirklich bereichernd.
Shink
2022-08-05, 13:03:39
Zumindest in Bayern offenbar immer noch nicht. :freak:
Bayern ist einfach zu nah an Österreich für Windräder.:freak:
Karümel
2022-08-05, 13:26:59
In Bayern muss doch noch Platz bleiben für die ganzen neuen Skilifte.
Die Förderung dafür wurde/ wird doch gerade verlängert.
Obwohl, wenn da schon eine Skilift steht, kann da eigentlich auch gleich ein Windrad hin. ;)
/dev/NULL
2022-08-05, 14:48:26
So lange es genug Abstand gibt. Ich finde den Mikroschall nicht wirklich bereichernd.
Wr das nicht das Autofahren mehr Infraschall erzeugt als ein Windrad?
https://www.br.de/nachrichten/bayern/faktenfuchs-infraschall-im-auto-hoeher-als-am-windpark,S8keGlp
-> Also ggf eher im Rahmen von Elektrofühligkeit ->psychosomatisch?
Ich will weder unter nem Windrad leben, als neben nem Kraftwerk. Finde jetzt "eine Verspargelung" nicht so fürchterlich, freue mich eher das da erneuerbar Strom gewonnen wird.
In Bayern muss doch noch Platz bleiben für die ganzen neuen Skilifte.
Das einer meiner Lieblingsrants.
Für irgendwelche Skipisten werden ganze Berghänge gerodet und die Erosion liebend gern in Kauf genommen. Ganze Ökosysteme werden wegplaniert.
Aber wenn einer irgendwo ein Windrad bauen will oder mim MTB da durch den Wald fahren will werden Plötzlich irgendwelche Schützenswerten Kriechtiere und Baumwurzeln hervorgezaubert und einem um die Ohren gehauen.
Wr das nicht das Autofahren mehr Infraschall erzeugt als ein Windrad?
https://www.br.de/nachrichten/bayern/faktenfuchs-infraschall-im-auto-hoeher-als-am-windpark,S8keGlp
-> Also ggf eher im Rahmen von Elektrofühligkeit ->psychosomatisch?
Ich will weder unter nem Windrad leben, als neben nem Kraftwerk. Finde jetzt "eine Verspargelung" nicht so fürchterlich, freue mich eher das da erneuerbar Strom gewonnen wird.
Ka, ich weiss nur, dass im Osten in der Nähe des Hauses meiner Schwiegereltern paar so Spargel stehen und die hört man mehrere 100m weit. Hätte ich nicht gedacht. Ist so ein dumpfes Brummen/Surren in der Luft (aber kein angenehmes). Hätte ich sowas in Hörweite würde ich wohl wahnsinnig werden (und ich wohne in Spuckweite zum Frankfurt Flughafen, bin also Lärm durchaus gewöhnt)
Karümel
2022-08-05, 17:46:04
Das einer meiner Lieblingsrants.
Für irgendwelche Skipisten werden ganze Berghänge gerodet und die Erosion liebend gern in Kauf genommen. Ganze Ökosysteme werden wegplaniert.
Aber wenn einer irgendwo ein Windrad bauen will oder mim MTB da durch den Wald fahren will werden Plötzlich irgendwelche Schützenswerten Kriechtiere und Baumwurzeln hervorgezaubert und einem um die Ohren gehauen.
Skifahren ist halt traditionelles Brauchtum, das andere ist neumodischer Kram.
wäre mir neu, wenn irgendwo auf Corusant Windräder stehen würden.
Bezieht sich auf die Umweltvernichtung. Die Natur hat keinen Raum mehr. Wird immer weiter zurück gedrängt.
Und das obwohl die Leute teilweise dicht gedrängt und Städten wohnen, trotzdem darf es keinen Raum mehr für die Natur geben?
Das einer meiner Lieblingsrants.
Für irgendwelche Skipisten werden ganze Berghänge gerodet und die Erosion liebend gern in Kauf genommen. Ganze Ökosysteme werden wegplaniert.
Aber wenn einer irgendwo ein Windrad bauen will oder mim MTB da durch den Wald fahren will werden Plötzlich irgendwelche Schützenswerten Kriechtiere und Baumwurzeln hervorgezaubert und einem um die Ohren gehauen.
Skipisten sind auch so ein Ding. Aber in Bayern kann man doch mangels genügend Schnee einige davon zurück bauen.
In den Alpen jedenfalls ist der Wintertourismus bemerkenswert. Ein Vielfaches vom Sommertourismus insbesondere in Sachen Schädigung der Natur. Positiv ist einzig die künstliche Beschneiung, wenn dadurch Gletscher etwas länger bedeckt sind bis zum Frühsommer.
ChaosTM
2022-08-05, 18:11:13
Gletscher werden bis jetzt noch nicht beschneit. :D
Mehr sag ich dazu lieber nicht..
Im Randbereich, wo Ski gefahren wird sehr wohl. Als Testlauf will man das ausdehnen.
Hast wahrscheinlich noch nie eine Schneekanone von der Nähe gesehen.
Im Randbereich, wo Ski gefahren wird sehr wohl. Als Testlauf will man das ausdehnen.
Hast wahrscheinlich noch nie eine Schneekanone von der Nähe gesehen.
Also ich wohn in den Bergen und bin regelmäßig aufm Gletscher.
Schneekanonen hab ich da noch nie gesehen.
Was gemacht wird ist, dass der Gletscher im Sommer mit reflektiven Planen abgedeckt wird um das Abschmelzen zu reduzieren.
Was ich leider auch schon öfters in Österreich gesehen habe ist, dass wenn kein Schnee mehr auf dem Gletscher liegt fräsen die einfach die obersten paar cm Eis ab und häckseln das super fein als Pistenersatz.
Was ich leider auch schon öfters in Österreich gesehen habe ist, dass wenn kein Schnee mehr auf dem Gletscher liegt fräsen die einfach die obersten paar cm Eis ab und häckseln das super fein als Pistenersatz.
Andere Länder andere Sitten.
Aber dann bitte nicht mit Umweltschutz und Gletscherschmelze kommen. ;D
Nein das habe ich bisher nicht gesehen.
Ich meine bei 2-3.000m hat man noch Gletscherreste. Dort wird auch Ski gefahren. Und dann hat man hier und da kleine abgedeckte Areale mit Planen. Als Pilot Projekt will man tatsächlich den Morteratschgletscher beschneien, großflächig. Leider redet man darüber nur und aus politischen Gründen wird das nun ohnehin auf "Eis" gelegt.
Karümel
2022-08-05, 18:54:33
https://youtube.com/shorts/EE8tDWolNoU?feature=share
Geht leider nur als Link, sorry
Skifahren aufm Gletscher 2022
Rincewind
2022-08-05, 19:19:08
https://youtube.com/shorts/EE8tDWolNoU?feature=share
Geht leider nur als Link, sorry
Skifahren aufm Gletscher 2022
mit nem Surfbrett (+ Segel (Kitesurfen)) ginge das bestimmt schneller.
Mortalvision
2022-08-05, 20:40:51
Nicht gut, dass da die letzten Reste Süßwasservorrat in großer Höhe abschmelzen :down:
ChaosTM
2022-08-05, 20:50:09
Nicht gut, dass da die letzten Reste Süßwasservorrat in großer Höhe abschmelzen :down:
Daher müssen wir in Zukunft im Winter die Gletscher intensiv beschneien. ;)
Am Dachstein Gletscher experimentiert man schon seit ein paar Jahren mit weißen Planen, um neuralgische Gebiete vor noch schnellerem Abschmelzen zu bewahren. Speziell in Jahren mit relativ wenig Neu-Schnee.
Beschneien ist natürlich absoluter Unfug.
Rincewind
2022-08-05, 20:51:21
Nicht gut, dass da die letzten Reste Süßwasservorrat in großer Höhe abschmelzen :down:
gewöhn Dich dran. Selbst wenn wir von heute auf morgen keinen Mist in die Atmosphäre pumpen würden werden weiterhin Gletscher abschmelzen, Permafrost auftauen usw. Wir sind am Arsch.
Tangletingle
2022-08-05, 20:52:21
Bezieht sich auf die Umweltvernichtung. Die Natur hat keinen Raum mehr. Wird immer weiter zurück gedrängt.
Ach du meinst die wirtschaftsforste der letztwn 100 Jahre die fast ausschließlich reine Monokulturen sind und erst im Zuge der Aufforstung der letzten 10 Jahre auf Mischwälder gesetzt wird? Oder meinst du die anfälligen Sorten im Bewuchs, welche anfällig für wenig Wasser und Schädlinge sind? Oder meinst du die Versiegelung von einer Vielzahl an Grünflächen und den Schwund von ganzen Ökosystemen in urbanen Randgebieten? Oder meinst du ernsthaft die paar qm² und das Fundament das keine Natur mehr zulässt? Da gibt's echt größere Baustellen.
Nicht gut, dass da die letzten Reste Süßwasservorrat in großer Höhe abschmelzen :down:
Fast alle ehemaligen Gletscherzonen ließen sich hervorragend als Speicherkraftwerke nutzen. Damit schlüge man zwei Fliegen mit einer Klappe. Aber Leuten wie unyu passen die natürlich auch nicht. Heute ging übrigens eines der größten Pumpspeicherkraftwerke Europa in der Schweiz nach 14 Jahren :eek: Bauzeit ans Netz.
ChaosTM
2022-08-05, 20:54:41
Daher muss man neben der Reduktion auch massive Mengen von dem Zeug aus der Luft holen.
Damit könnte man das "Fucked sein" zumindest hinauszögern und den "Umkehrpunkt" um viele Jahre vorverlegen.
Einfach so weitermachen kanns auch ned sein, aber das hatten wir schon so oft.
Tangletingle
2022-08-05, 20:56:25
Jup recarbonisierung muss ein Ziel sein. Dafür muss aber erst einmal genügend Energie zur Verfügung stehen und die haben wir Dank aller möglicher blockieren nicht.
ChaosTM
2022-08-05, 20:57:50
Gas geben beim Umstieg! -> weiter mit The Sandman :)
Tangletingle
2022-08-05, 20:59:45
Jup am besten mit Gas aus fracking in Norddeutschland ;D
ChaosTM
2022-08-05, 21:06:52
Jup am besten mit Gas aus fracking in Norddeutschland ;D
Oder aus dem Weinviertel in Ö :)
Gas ist so wie Atomkraft jetzt offiziell "grün".
Ach du meinst die wirtschaftsforste der letztwn 100 Jahre die fast ausschließlich reine Monokulturen sind und erst im Zuge der Aufforstung der letzten 10 Jahre auf Mischwälder gesetzt wird? Oder meinst du die anfälligen Sorten im Bewuchs, welche anfällig für wenig Wasser und Schädlinge sind? Oder meinst du die Versiegelung von einer Vielzahl an Grünflächen und den Schwund von ganzen Ökosystemen in urbanen Randgebieten? Oder meinst du ernsthaft die paar qm² und das Fundament das keine Natur mehr zulässt? Da gibt's echt größere Baustellen.Von Wald gar nicht die Rede.
Der Unterschied Windrad zu Baum ist die bekannt?
Das eine baut man, das andere nicht. Aber gut wenn du schon beim Ablenken bist, gehst du sicher davon aus das man drauf anspringt und den ursprünglichen Faden verlässt. Sprich das die Natur gar keinen Platz haben soll und Industrie bis in den letzten Winkel vordringen soll, Hauptsache am Marienplatz ist alles hübsch.
Was ist denn der sogenannte Waldumbau? Massenweise Entnahme von Fichten, dabei zerstört man man kleine Bäume und jeglichen Sturmschutz. Und die Leute gewöhnen sich daran, das man im Wald Kilometer weit blicken kann.
Fast alle ehemaligen Gletscherzonen ließen sich hervorragend als Speicherkraftwerke nutzen. Damit schlüge man zwei Fliegen mit einer Klappe. Aber Leuten wie unyu passen die natürlich auch nicht. Heute ging übrigens eines der größten Pumpspeicherkraftwerke Europa in der Schweiz nach 14 Jahren :eek: Bauzeit ans Netz.
Das Land hat genug Speicher. Sogar soviel das man die ans Ausland verkaufen könnte. Hier blockieren politische Gründe.
Mehr Speicher sind nicht nötig für den internen Gebrauch. Schon Linth Limmern lief nicht so wie erhofft. Mangels politisch gebremster Nachfrage aus den Ausland.
Problem ist, das sind Pumpspeicher. Die muss man auch befüllen! Eigentlich wäre das eine Ergänzung zur deutschen Windkraft aber dazwischen liegt eben eine Landesgrenze.
Tangletingle
2022-08-05, 21:41:36
Das Land hat genug Speicher. Sogar soviel das man die ans Ausland verkaufen könnte. Hier blockieren politische Gründe.
Mehr Speicher sind nicht nötig für den internen Gebrauch. Schon Linth Limmern lief nicht so wie erhofft. Mangels politisch gebremster Nachfrage aus den Ausland.
Problem ist, das sind Pumpspeicher. Die muss man auch befüllen! Eigentlich wäre das eine Ergänzung zur deutschen Windkraft aber dazwischen liegt eben eine Landesgrenze.
Was hindert die Schweiz, genau wie sie es schon seit Jahren tun, überschüssige Energie aus dem Ausland zu kaufen (:eek: das geht wow) und die Pumpspeicherkraftwerke, wie sie es auch schon seit Jahren tun, zur Stabilisierung des europäischen Netzes zu nutzen und damit sogar noch Geld zu verdienen? Na da behindert sie natürlich die Landesgrenze. ;D
Zu deinem Mist zum Wald sag ich gar nix mehr. Kommt eh jedes mal nur der selbe unbelegte und verquere Mist.
ChaosTM
2022-10-25, 08:12:53
Mini-Windturbine am Dach erzeugt mehr Strom als 15 Solarmodule (https://futurezone.at/start-ups/mini-windturbine-dach-aeromine-strom-windkraft-solar/402193761)
Wieder ein kleiner Baustein. Speziell für größere, lange Bauwerke wie Speditionen, Fabrikanlagen etc.
/dev/NULL
2022-10-25, 10:55:57
Abwarten. Viele Startups grade mit kleinen Windrädern produzieren eher heiße Luft, statt Strom. Grade kosten/nutzen ist da oft um Potenzen schlechter als bei großen Anlagen. Und Ideen (PV als Radweg) hatten ja viele, nicht vieles hat sich durchgesetzt, da es sich einfach ökonomisch nicht trägt.
Mini-Windturbine am Dach erzeugt mehr Strom als 15 Solarmodule (https://futurezone.at/start-ups/mini-windturbine-dach-aeromine-strom-windkraft-solar/402193761)
Wieder ein kleiner Baustein. Speziell für größere, lange Bauwerke wie Speditionen, Fabrikanlagen etc.
Das große Problem von allem was nicht PV ist, ist dass es nicht Solid State ist. Irgendwas bewegt sich immer, irgendwas verschleißt immer.
So eine PV Anlage knallst Du Dir aufs Dach. Die Module schaust Du 20 Jahre nicht mehr an, den WR 10+ Jahre und wenn der unweigerlich die Grätsche macht baut dir einer in 2 Stunden einen neuen für den halben Preis vom alten ein.
So geil ich Windenergie oder auch aus Wellen oder Gezeiten finde. Im kleinen Maßstab bin ich da noch extrem skeptisch. Nach paar Jahren hast Du dann garantiert was am Dach, dass rattert und quietscht und gewartet werden muss.
Agenor
2022-11-30, 12:16:05
Ich sehe es schon kommen, in 3-4 Jahren kommt eine Klagewelle und strengere Auflagen.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2351989422001512
Within the European Union it is legally required to curtail the operation of wind turbines at periods of high bat activity, yet this is not practiced at old wind turbines.
...
Our search campaign in August and September 2021 yielded a total of 18 carcasses. We estimated that at least 209 bats were likely killed during our field survey, yielding more than 70 casualties/wind turbine or 39 casualties/MW in two months. Since our campaign covered only part of the migration season, we consider this value as an underestimate.
...
We call for reconsidering the operation procedures of old wind turbines to stop the continuous loss of bats in Germany and other countries where turbine curtailments are even less practiced than in Germany.
...
Assuming high fatality rates at these old wind turbines, it is likely that these turbines generate more than 200.000 bat casualties per year in Germany
...
The removal of wind turbines from habitats that are important for bats and the implementation of efficient curtailment schemes would constitute two conservation measures that may help prevent thousands of casualties in Germany.
Kurzsfassung: Ihre Daten deuten darauf hin, dass die Gefahr bis jetzt unterschätzt wurde, und alte Anlagen ohne Prüfung ihrer Gefahren für Fledermäuse gebaut wurden. -> Mehr Futter für die Gegener von WKAs.
Meridian12
2022-11-30, 12:51:58
Windkraft ist eh ohne Zukunft.Die Frage ist nur wann diese Zukunft anfängt.
Wenn jede qm Solaranlage 20fachen Strom liefern würde und wir Speicher hätten dafür, würde dann noch die Gegend mit 150 Meter hohen Vogel und Insektenschreddern vollgemüllt werden?
Garantiert nicht.
Windkraft ist eh ohne Zukunft.Die Frage ist nur wann diese Zukunft anfängt.
Würd ich so nicht sagen. "Kleine Windkraftanlagen sind ohne Zukunft" würde ich aber unterschreiben.
Wind hat den Riesen Vorteil das er statistisch den meisten Strom genau dann liefert wenn PV den wenigsten liefert. Und zwar sowohl in einem 24 Stunden als auch einem 12 Monats Zyklus. Die art wie PV und Wind komplementär zu einander sind ist schon ziemlich geil.
Die Zukunft der Windenergie sehe ich aber viel mehr in riesigen Windparks mit gigantischen Rotordurchmessern. Ich gehe davon aus, dass sich die Größe der Windräder in den nächsten 20 Jahren noch mal verdoppeln wird.
Selbst wenn Stromspeicher in der gleichen Log Funktion wie bisher weiter im Preis fällt werden diese Anlagen noch Jahrzehnte konkurrenzfähig sein. Wenn die Rotordurchmesser weiter so wachsen.
Sardaukar.nsn
2022-11-30, 14:00:15
Die Speicher sind halt noch sehr teuer. Unser lokaler Windkraft Unternehmer sagte zuletzt das eine Kilowattstunde aus dem Speicher etwa das dreifache kostet als wenn er mit Wind eine neue kWh erzeugt.
Ich schaue vom Haus aus auf eine Anlage mit 115m Durchmesser: https://www.wind-turbine-models.com/turbines/832-enercon-e-115-3.000
Marodeur
2022-12-03, 14:15:48
Nach mini hier wieder was größeres.
https://efahrer.chip.de/e-wissen/dreimal-mehr-strom-als-bisher-deutscher-rentner-baut-super-windrad_105736
Windrad für Höhenwind ab 200 Meter. Generator am Boden statt am Windrad in der Luft.
Kallenpeter
2022-12-05, 21:47:41
Windkraft ist eh ohne Zukunft.Die Frage ist nur wann diese Zukunft anfängt.
Stimmt schon, langfristig werden die Kosten für (Überschuss-)Solarstrom gegen Null gehen. Bleiben noch die Speicherkosten. Wind muss also günstiger als die Speicherkosten sein und ich denke das wird noch lange so sein. Zumindest dort, wo es im Winter nicht ausreichend Sonne gibt (wie bei uns). Windstrom macht ja auch noch große Fortschritte bei den Produktionskosten.
Und dann gibt es natürlich auch noch ein paar Regionen auf der Welt, die ganzjährig mit konstanten Wind gesegnet sind. Dort wird man noch lange Sicht mit PV Konkurrenzfähig sein. Speicher mal ganz außen vor gelassen.
Wenn jede qm Solaranlage 20fachen Strom liefern würde und wir Speicher hätten dafür, würde dann noch die Gegend mit 150 Meter hohen Vogel und Insektenschreddern vollgemüllt werden?
Das Problem sollte man nicht größer machen als es ist...
Übrigens findet tatsächlich in vielen Regionen (Kommunen, Länder...) ein Umdenken statt bei Windenergie. Hier ein Beispiel aus Bayern:
https://www.heise.de/news/Bayerns-neuer-Windboom-Aiwanger-erwartet-Verdoppelung-der-Windraeder-bis-2027-7365903.html
Tangletingle
2022-12-05, 22:55:06
Ich bin ja heute ein bisschen durch die Niederlande gegondelt. Hier stehen die Dinger quasi im Industriegebiet. Find ich gut. Oben Windpark und unten Maloche und Shopping. Da is nix mit 4h-blödsinn
Sardaukar.nsn
2022-12-06, 07:10:54
Übrigens findet tatsächlich in vielen Regionen (Kommunen, Länder...) ein Umdenken statt bei Windenergie. Hier ein Beispiel aus Bayern:
https://www.heise.de/news/Bayerns-neuer-Windboom-Aiwanger-erwartet-Verdoppelung-der-Windraeder-bis-2027-7365903.html
Wir in Lichtenau sind mit dem Thema ja schon durch und inzwischen haben sich alle dran gewöhnt und profitieren: https://www.ardmediathek.de/video/quarks/loesungen-fuer-die-windkraft/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTAxN2ViYWUzLTM0MmMtNGMxOS04ZjYwLWQ4NTdhNmY2MjBlZQ
Interessant finde ich auch den Ansatz Rechenzentren in den Fuß der Anlagen zu bauen: https://www.windcores.de/
Agenor
2023-02-27, 17:37:20
Jetzt mischt sich auch noch Greta ein.
Greta Thunberg demonstriert gegen Windkraftanlagen in Norwegen (https://www.welt.de/politik/ausland/article243996969/Norwegen-Greta-Thunberg-demonstriert-gegen-Windkraft-Deckmantel-fuer-Kolonialismus.html)
Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und Dutzende Aktivisten der Minderheit der Samen haben aus Protest gegen Windkraftanlagen im Westen Norwegens den Zugang zum Energieministerium in Oslo blockiert. „Wir können die sogenannte Klimawende nicht als Deckmantel für Kolonialismus benutzen“, sagte Thunberg am Montag vor den Türen des Ministeriums.
Die samischen Aktivisten protestieren gegen das Fortbestehen von Windparks in der Region Fosen im Westen Norwegens – mehr als 500 Tage nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs gegen die Anlagen. Der Gerichtshof hatte beschieden, dass das Windparkprojekt die Rechte der indigenen Samen beschneide, ihre Kultur der Rentierzucht zu praktizieren. Die elf Richter erklärten die für den Bau der 151 Turbinen erteilten Genehmigungen einstimmig für ungültig. Die Vertreter der Samen verlangen nun den Abriss der Windkraftanlagen.
[dzp]Viper
2023-02-27, 19:50:27
In dem Fall aber auch nachvollziehbar.. die hätten da niemals gebaut werden dürfen
Agenor
2023-03-05, 09:34:32
Klar, wenn ein Gericht das erklärt werde ich dem nicht widersprechen. Es tun sich halt langsam Risse auf, in der PR. Den einen erzählt man wie wenig Einfluss WKAs auf Landwirtschaft haben. Beim nächsten wird erklärt, dass "das Windparkprojekt die Rechte der indigenen Samen beschneide, ihre Kultur der Rentierzucht zu praktizieren."
Und es sind ja lange nicht die Einzigen. (https://oilprice.com/Latest-Energy-News/World-News/Native-Americans-Urge-Biden-To-Halt-Offshore-Wind-Permitting.html)
The National Congress of American Indians (NCAI) is calling on the Biden Administration to halt all permitting and scoping for offshore wind projects until a comprehensive procedure to protect tribal interests is in place.
NCAI adopted this week a resolution that “strongly urges the Department of the Interior and the Bureau of Ocean Energy Management to halt all scoping and permitting for offshore wind projects until completion of a comprehensive and transparent procedure adequately protecting tribal environmental and sovereign interests is developed and implemented.”
Native Americans also demand that Tribal Nations be included in the management, permitting, and development of power purchase agreements and both consulted and included in determining the terms and conditions of the agreements.
This should also include “negotiating fair compensation for the use of their lands and resources, inclusion in any revenues associated with such development of their traditional resources as well as ensuring that the development does not harm their environment or cultural heritage,” NCAI said in its resolution.
In den fett formatierten Absätzen komme sie auf den Punkt.
Es geht um Geld. Hier geht es wie gesagt um offshore wind. Bei den Samen wird es wahrscheinlich ähnlich ablaufen.
Interessante Neuigkeiten aus meiner Gegend.
Hier baut eine Gemeinde die Windräder mit lokalem Fundraising und die Bürger halten dann Anteile an der Anlage.
Der Erfolg ist ziemlich überwältigend.
Scheinbar haben Die Anwohner nix gegen Windkraft, wenn Sie auch was davon haben und sich nicht nur ein Großkonzern mit drei bis vier Buchstaben an Ihnen bereichert.
https://www.merkur.de/lokales/region-holzkirchen/otterfing-ort29238/sechs-millionen-in-zweieinhalb-stunden-92802993.html
Sardaukar.nsn
2024-01-30, 22:49:55
Freut mich zu hören. Hier gibt es auch einige Windparks mit Bürgerbeteiligung und noch mehr sind geplant. Wichtig ist halt die Bevölkerung vor Ort mit günstigem Strom und anderen Benefits teilhaben zu lassen.
Marodeur
2024-01-30, 23:24:19
Die Politik stellt sich unter "Bürger mitnehmen" oft halt was falsches vor, Hauptsache nicht finanziell... ;)
Palpatin
2024-01-30, 23:45:39
Wenn man die Bürger nicht mitnimmt, geht es in die Hose:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/buergerentscheid-gegen-windpark-im-chemiedreieck-und-jetzt,U2muwJG
Wenn man die Bürger nicht mitnimmt, geht es in die Hose:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/buergerentscheid-gegen-windpark-im-chemiedreieck-und-jetzt,U2muwJG
Bayern zahlen eh nicht mit, da ist alles verloren ;D
Palpatin
2024-01-31, 00:33:23
Das Positiv Beispiel Otterfing liegt auch in Oberbayern, also nein. Geht auch hier wenn man die Bürger so mitnimmt das sie davon profitieren.
Tobalt
2024-01-31, 07:01:26
Gerade Bayern muss dringend ausbauen.
Wenn Süddeutschland endlich mal Windkraft bauen würde, dann würde der Netzausbau viel entspannter. Momentan haben wir im Winter halt ein massives Nordsüd-Gefälle bei der Erzeugung.
Mortalvision
2024-01-31, 07:40:31
Jo, die Bayern werden sich schon noch bewegen, müssen! Hier steht dermaßen viel Industrie rum, von Schweinfurt bis München gibts da genug Energiebedarf. Die Herrschaften aus der Industrie sollten mal lieber anfangen statt nach AKW-Förderungen zu jauchzen, sich mit der neuen "grünen" (was ist daran grün?) Energiewende zu orientieren. Die haben normalerweise guten Druck auf die Politik hier in Bayern und ein "ach, meine Firma braucht 0,10€ Energiekostenzuschuss pro KWh" ist nur Jammern statt Tatsachen schaffen.
Fliwatut
2024-01-31, 08:17:25
Warum bauen die Unternehmen eigentlich keine BHKW? Dann wären Sie unabhängig vom Netz.
Tobalt
2024-01-31, 09:02:55
Weil sie es nicht bezahlen könnten. Gas ist teuer. Die Logistik, das Gas ranzukarren macht dich sicher nicht "unabhängig". Ein 0.25€ Strom aus dem Netz ist ein Schnäppchen im Vergleich zu einer Selbstversorgung mit Fossilen.
Der einzige Weg wie du noch deutlich günstiger wirst, ist selbst auf deinem Grund EE zu produzieren.
Palpatin
2024-01-31, 09:34:30
Das kann sich schon rechnen, auch mit "Klima-neutralen" Brennstoffen. Ein Problem ist sicherlich der aktuell recht hohe Zins.
Aber große wie Wacker machen das ja schon genau so.
Gerade Bayern muss dringend ausbauen.
Wenn Süddeutschland endlich mal Windkraft bauen würde, dann würde der Netzausbau viel entspannter. Momentan haben wir im Winter halt ein massives Nordsüd-Gefälle bei der Erzeugung.
Das Problem ist, das man hier nicht ergebnisoffen isty sondern mit aller Macht eine Technologie einsetzen will. Wie wirtschaftlich diese ist, vollkommen Nebensache.
Ist ungefähr so, als ob man in Alpentälern Photovoltaik aufstellen will, wo um 13 Uhr die Sonne untergeht.
Mortalvision
2024-01-31, 13:18:28
… aber dafür geringeren Luftdruck und mehr Sonnenstrahlen erhalten ;)
Tobalt
2024-01-31, 14:40:35
Das Problem ist, das man hier nicht ergebnisoffen isty sondern mit aller Macht eine Technologie einsetzen will. Wie wirtschaftlich diese ist, vollkommen Nebensache.
Ist ungefähr so, als ob man in Alpentälern Photovoltaik aufstellen will, wo um 13 Uhr die Sonne untergeht.
So dann erkläre er mir wo das Problem liegt?
Bayern hat ca. 90% vom Wind wie Norddeutschland auf WKA-relevanten Höhenlagen. Norddeutschland hat umgekehrt 10% weniger Sonne. Trotzdem werden im Norden PV-Kraftwerke gebaut.
Dies ist absolut sinnvoll, weil ein Netzausbau VIEL VIEL teurer wäre.
So dann erkläre er mir wo das Problem liegt?
Die Fixierung auf eine einzige Technologie. Mit kompletter Ausblendung aller Rahmenbedingungen. Dazu zählt nicht nur die Windstärke, die in Bayern in weiten Teilen gering ist.
Die Idee soll nun sein auf den höchsten Gipfeln Windräder auf zu stellen? Ja da brauchst du dich nicht über Wiederstand wundern. Das Norddeutschland hässlich zugebaut wurde ist übrigens kein Argument.
fake1955
2024-01-31, 21:30:18
Wie wir uns in 50 Jahren an den schönen Landschaften erfreuen werden, wenn die Welt untergeht.
(Absichtlich überspitzt)
Fliwatut
2024-01-31, 21:36:14
Die Idee soll nun sein auf den höchsten Gipfeln Windräder auf zu stellen?
Wer verlangt das? Wie es geht, zeigt doch ein Dorf in Bayern: https://www.allgaeu-klimaschutz.de/wildpoldsried.html
Man muss halt alles nutzen: PV, Wind und Biogas. Ja, Windräder sind hässlich, AKW und Braunkohlekraftwerke aber auch.
Fusion_Power
2024-01-31, 23:10:10
Freut mich zu hören. Hier gibt es auch einige Windparks mit Bürgerbeteiligung und noch mehr sind geplant. Wichtig ist halt die Bevölkerung vor Ort mit günstigem Strom und anderen Benefits teilhaben zu lassen.
Wer konnte auch ahnen dass die betroffenen Bürger plötzlich viel kooperativer sind, sobald sie an den Gewinnen aus Windkraft und Co. Beteiligt werden? :freak: Wundert mich schon immer dass die Konzerne keinen Cent dafür locker machen, die Wutbürger mit ins Boot zu holen, wenn mal wieder ne Stromtrasse oder ein Windrad in Sichtweite eines Ortes errichtet werden soll. Scheint den großen Energiekonzernen offenbar doch nicht so wichtig zu sein das zu bauen. Lieber nix zahlen und sich verklagen lassen. Resultierend in den vielen Verzögerungen beim Netzausbau und den erneuerbaren Energien.
Scheißt die Anwohner einfach zu mit Geld, dann ist auch Ruhe. Und niemand interessiert sich dann für irgend ne bedrohte Zauneidechse die sonst ganze Bauvorhaben behindern könnte.
vBulletin®, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.