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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Windows 10: Dienste manuell deaktivieren - ja/nein?


r3ptil3
2021-07-04, 11:30:08
Hallo zusammen

Früher war das Thema bei mir ein "muss", in Windows 10 hingegen, habe ich nur eine überschaubare Menge an Dienste, welche ich manuell beende. (Telemetrie-Daten, Xbox-Zeug, Hintergrund-Apps...).

Wie ist die Thematik heute zu bewerten, gerade hinsichtlich Leistungsfähigkeit beim Gaming (Stichwort Micro-Drops in den Frametimes)?

Legt ihr da selber Hand an und optimiert das Betriebssystem bis ins letzte Detail oder seht ihr aufgrund der heutigen Leistungsfähigkeit der PCs (Kerne, RAM...) keinen Bedarf dazu?


Meine Meinung:
Ich habe die Thematik ehrlichgesagt vernachlässigt in den letzten Jahren, jedoch habe ich die Vermutung, dass gerade bei Windows 10 extrem viel Optimierungspotenzial steckt hinsichtlich nicht benötigter Dienste/Services etc.

Falls sich jemand dem Thema stark gewidmet hat: Gibt es hierzu einen qualitativ empfehlenswerten Artikel?

Rebell
2021-07-04, 13:11:48
Meine Meinung dazu, es sein lassen, kein Bedarf, damit leben. Und das nicht nur im Privateinsatz.

Firmentechnisch haben wir Windows 10 als VDI im Einsatz (VMware Horizon) und selbst da wird nicht mehr optimiert und Dienste abgeschaltet. Das Problem ist inzwischen, dass viele Betriebssystemfunktionen voneinander abhängen und wenn bestimmte Dinge deaktiviert werden fällt das vielleicht nicht mal sofort auf aber irgendwann tritt dann ein Problem auf das man sich mal wieder nicht erklären kann..

Dienste fassen wir zumindest nicht mehr an.

Die Studien die da Bootzeiten usw. messen und einen Vorteil von zweistelligen % für das "optimierte" Windows 10 ermitteln, sollen sich mal nicht nur auf nackte Zahlen beschränken sondern tagtäglich wirklich mit so einem System arbeiten und Hotlineanrufe genervter Mitarbeiter abarbeiten. Das lässt sich alles schön messen aber praktikabel sieht anders aus.

Und heutzutage mit >6 Kernen, >=32GB Ram, NVME spielt das alles eine eher untergeordnete Rolle solange man sein System nicht absichtlich zumüllt.

BTB
2021-07-04, 13:20:36
Gerade Betriebssystem Funktionen würde ich aktiviert lassen. Andere Dinge die nachinstalliert laufen, da kann man sicher mal was abschalten (bei mir z.B. Oculus)

Wie Rebell schon geschrieben hat, eventuell erfordern andere Funktionen zumindest ein Feedback eines deaktivierten Dienstes und klemmen dann? Du löst also keine Probleme sondern schaffst neue. So meine Theorie, bin aber nicht so weit im Thema.

Lowkey
2021-07-04, 13:28:41
Das Problem ist die Verschachtelung der Dienste. Windows bzw. Microsoft setzt ein Standard System vorraus und dann auch mit allen Diensten. Deaktivierst du einen Dienst, dann läuft das System vll 0.1% schneller, aber beim nächsten Update gibt es Fehlermeldungen, die du noch nie gehört hast.

Daher MSCONFIG öffnen und maximal alle nicht-MS Dienste deaktivieren.

Mein neuer Freund:

[HKEY_CURRENT_USER\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\Serialize]
"StartupDelayInMSec"=dword:00000000

Und dann tauchen in den Logs nur noch die echten Fehler auf.



Mein Problem ist immer noch eine Auswertung des Bootvorgangs, denn da sieht man aufgrund der langen Ladezeit noch ein paar Fehler im System. Ich komme nich dahinter was derzeit das lange Laden des Benutzeraccounts verursacht.

Zockmaschine
2021-07-04, 13:54:49
Ich habe die Thematik ehrlichgesagt vernachlässigt in den letzten Jahren, jedoch habe ich die Vermutung, dass gerade bei Windows 10 extrem viel Optimierungspotenzial steckt hinsichtlich nicht benötigter Dienste/Services etc.

Ich habe mir einen Windows 10 ISO gebaut, wo alles an unnötigem Käse (Telemetrie, Cortana, SmartScreen, etc etc etc.) rausgeschmissen ist und garnicht erst installiert wird. Eine reine Windows 10-Installation liegt bei mir (ohne hibernate/pagfile) bei <12GB und alles funktioniert.

Ein Grossteil des Diensteschrott der nur nervt wird so garnicht erst installiert.

Nach ein paar weiteren Optimierungen lief Cinebench auch ein paar Prozent schneller und ich habe weit mehr Ram frei und eine generell geringere Anzahl an laufenden Prozessen.

Einfach mal mach dem MSMG Toolkit suchen: https://fossbytes.com/ultimate-windows-10-bloatware-removal-tool-msmg-toolkit-delete-bloatware-cortana-windows-defender/

Leonidas
2021-07-04, 16:46:25
Das Problem ist die Verschachtelung der Dienste. Windows bzw. Microsoft setzt ein Standard System vorraus und dann auch mit allen Diensten. Deaktivierst du einen Dienst, dann läuft das System vll 0.1% schneller, aber beim nächsten Update gibt es Fehlermeldungen, die du noch nie gehört hast.

Ist mir in der Praxis noch nie untergekommen. Und ich setzte standardmäßig auf meine entsprechende Anleitung + deaktivierte unter Windows 10 noch zusätzlich nach den Empfehlungen von W10Privacy:
https://www.3dcenter.org/artikel/die-windows-7-diensteverwaltung-fuer-paranoiker

Bislang in der Praxis von ca. 50 damit eingerichteten PC-Systemen keine Probleme.

PS: Ob irgendwas schneller läuft, ist mir dabei wurstegal. Ich würde sogar Performance-Einbußen in Kauf nehmen. Mir geht es um Sicherheit durch Abschaltung unbenötigter Netzwerk/Server-Dienste.

r3ptil3
2021-07-04, 16:52:45
@Zockmaschine

Das Toolkit wird direkt vom Antivirus geblockt (Virus) - sicher, dass da alles sauber ist?

Rooter
2021-07-04, 16:55:21
Ich habe mir einen Windows 10 ISO gebaut, wo alles an unnötigem Käse (Telemetrie, Cortana, SmartScreen, etc etc etc.) rausgeschmissen ist und garnicht erst installiert wird. Eine reine Windows 10-Installation liegt bei mir (ohne hibernate/pagfile) bei <12GB und alles funktioniert.

Ein Grossteil des Diensteschrott der nur nervt wird so garnicht erst installiert.Und wie machst du die Updates auf eine neue Version alle halbe Jahr?

MfG
Rooter

Opprobrium
2021-07-04, 16:59:31
@Zockmaschine

Das Toolkit wird direkt vom Antivirus geblockt (Virus) - sicher, dass da alles sauber ist?

Ich würd mir jedenfalls keine OS Version mit einem nicht quelloffenen Tool zusammenstricken :eek:

Und wie machst du die Updates auf eine neue Version alle halbe Jahr?

Würd mich auch interessieren. Die Updates tendieren ja dazu diverse Privatsphäre Einstellungen zurückzusetzen, so daß man selbst Tools wie OOSU und W10Privacy nach jedem größeren Update erneut durchgehen muss.

BlacKi
2021-07-04, 18:28:11
das problem ist auch, das mit jedem update der ganze rotz wieder an sein kann. ich mache mir auch keine mühe mehr. nicht umsonst ist der windows pc nur noch mein gaming pc. alles wichtige mache ich auf meinem linuxrechner. der säuft beim surfen auch nur noch einen bruchteil des stroms des gaming pcs.

blackbox
2021-07-04, 19:18:06
Wenn man ein stabiles System haben möchte: nix ändern.

Wenn man Spaß am Basteln und die Zeit hat, potentiell hausgemachte Probleme zu lösen: dann mach es

Zergra
2021-07-05, 09:10:35
Ich nutze schon seid Jahren die Enterprise LTSB jetzt LTSC 2019. Dort gibt es vieles von Haus aus gar nicht, viele weitere Dienste sind rausgeflogen ja. Am Ende gibt es ganz selten Probleme mit Treibern. DCH z.B.
Trotzdem ist mir das am Ende das aufgeräumte Windows inkl. des langen Supports Wert. Dazu sind die aktuellen Versionen nicht besser geworden.

kmf
2021-07-05, 20:15:01
Ist mir in der Praxis noch nie untergekommen. Und ich setzte standardmäßig auf meine entsprechende Anleitung + deaktivierte unter Windows 10 noch zusätzlich nach den Empfehlungen von W10Privacy:
https://www.3dcenter.org/artikel/die-windows-7-diensteverwaltung-fuer-paranoiker

Bislang in der Praxis von ca. 50 damit eingerichteten PC-Systemen keine Probleme.

PS: Ob irgendwas schneller läuft, ist mir dabei wurstegal. Ich würde sogar Performance-Einbußen in Kauf nehmen. Mir geht es um Sicherheit durch Abschaltung unbenötigter Netzwerk/Server-Dienste.Hab die Diensteverwaltung meiner beiden Arbeitsrechner (DELL CAD-Workstations) gemäß deiner Aufstellung damals eingestellt. Laufen seit 2016 ohne irgendein Problem oder Auffälligkeit. Mir war wichtig dass ich möglichst hohe Sicherheit an den beiden Rechnern habe, da unter anderem recht sensible CAD-Daten da drauf sind, für die ich Verschwiegenheitserklärungen mit hoher finanzieller Strafe bei Vertragsbruch unterschreiben musste.