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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wechsel von Windows 10 auf Linux Mint 20.2: Erfahrungsbericht


Grundkurs
2021-08-07, 20:34:56
Hallo an alle,
während meiner Uni-Zeit hatte ich die "Angewohnheit" jährlich Linux auf einem der älteren Notebooks zu installieren die bei mir noch rumflogen (zunächst ein 17 Zoll HP Gerät, später dann ein T420S Thinkpad, das ich sehr günstig gebraucht gekriegt hatte). Ich hab es selten länger als eine Woche am Stück durchgehalten Linux Mint zu benutzen, bis es von der Platte flog und wieder gegen Windows 7/8/10 getauscht wurde.
Seit ich arbeite fehlte mir für diese Experimente irgendwann die Zeit und auch etwas die Geduld, ich habe sogar festgestellt, dass mich Computerprobleme mit den Jahren regelrecht wütend machen können, wo ich früher eher gutmütig wie ein Esel mich ans Troubleshooting gemacht habe.

Linux habe ich stellenweise als eine absolute Zumutung empfunden, als etwas, das man nur Leute empfehlen kann, die zu viel Zeit haben sich mit Driss auseinander zu setzen oder die ihr Betriebssystem zum Hobby erklären.
Wobei auch bei Windows nicht alles immer rosig war (siehe https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=605072)

Der Bericht, dass Apple sich zukünftig als Stasi aufspielen will und auf den Endgeräten ihrer Nutzer nach unerwünschtem Material schnüffeln will, hat meine Sicht auf Linux SCHLAGARTIG verändert.
Hintergrund:
https://www.heise.de/meinung/Totalueberwachung-durch-die-Hintertuer-Apples-fataler-Suendenfall-6157251.html (https://www.heise.de/meinung/Totalueberwachung-durch-die-Hintertuer-Apples-fataler-Suendenfall-6157251.html)
https://arstechnica.com/tech-policy/2021/08/apple-explains-how-iphones-will-scan-photos-for-child-sexual-abuse-images/

Heute ist der Vorwand (wie üblich) "Kinderpornos" und "BuT tHiNk AbOuT ThE ChIlDrEn!!!!!!, morgen dann "andere schwere Straftaten", übermorgen "Urheberrechtsverletzungen" und irgendwann dann sind es "allgemein unerwünschte Inhalte".

Dass bei den großen Tech-Unternehmen an solchen hirnverbrannten Geschichten mit Hochdruck gearbeitet wird, muss hier jedem Forum-Nutzer eine Warnung sein. Den großen OS-Herstellern kann man nicht mehr trauen.

Vor diesem Hintergrund habe ich heute Linux Mint 20.2 Cinnamon auf meinem Dell Inspiron 7577 (5755?) installiert, ein Gaming Notebook mit irgendeiner Intel CPU dessen Kennzahl sich niemand mehr merken kann, einer GTX 1050 Ti, 16 GB RAM und interner Grafikkarte.

Der Versuch nach der Ersteinrichtung Nvidia-Linux-Treiber ohne Anleitung von der Nvidia Website runterzuladen und zu installieren hat dazu geführt, dass ich für immer in tty1 gefangen war und nie wieder meinen Desktop gesehen habe. Der XServer ließ sich ums verrecken nicht mehr starten und ich habe wirklich alle empfohlenen Konsolenbefehle die es im Internet hierzu gibt durchprobiert.
Ja, so ungefähr hatte ich Linux noch in etwa in Erinnerung.

Also nochmal OS komplett neu installiert, neues Spiel, neues Glück.
1. Keepass Passwort Manager im Software Center gefunden. Funktioniert.
2. Nextcloud AppImage von der Website heruntergeladen. Datei muss man über Kontextmenü auf "executable" stellen, muss man wissen, danach lief es einwandfrei.
3. Spotify - über Snap installiert - nullo problemo.
4. Steam - nullo problemo.
4a. GTA San Andreas ausgecheckt....läuft via Proton. Kein Driss, einfach ein paar mal auf "OK" klicken und es startet einfach, so als ob es keine große Sache wäre. Zauberei.
4a.b. Enhanced Mod drüber gebügelt. LÄUFT.
Ok, cool.
5. Blutooth Kopfhörer gekoppelt - Läuft.
6. Jetbrains IDE installiert. Über SH-Befehl in Konsole. Installprozess geht schöner, aber läuft.
7. Signal Desktop App - Konsolenbefehle für Installation auch via Konsole, geht schöner aber man kann kaum was falsch machen.
8. Notepad++ - Über Snap installiert, läuft.
9. Softmaker Office 21. Läuft.

Ein kleines Ärgernis: Aus irgendeinem Grund war die Installation von Snap über Apt gesperrt. Dumm. Aber lösbar.

Ich hab dann tatsächlich für einen kurzen Moment dieses nie dagewesene Gefühl gehabt, dass Linux und ich eine Zukunft haben könnten.

Eins ist zumindest klar: Bevor mir eine Drecksfirma auf der SSD meines teuer gekauften Rechners rumschnüffelt fliegt der Rechner eher aus dem Fenster.

Grundkurs
2021-08-08, 10:31:35
heute morgen Rechner gestartet, in Cinnamon wird im Reiter "Programming" meine IDE (Jetbrains Clion) nicht mehr angezeigt, der Eintrag ist einfach verschwunden. Auch die Suchfunktion findet Clion nicht mehr, so als hätte ich es nie installiert, dabei habe ich das Programm gestern noch ausgiebig genutzt. Was soll man dazu sagen.

Gast
2021-08-08, 11:09:10
Linux ist kein Workstation OS.
Fertig!

EOVI
2021-08-08, 14:09:32
Was soll man dazu sagen.
Mir würden mehrere Sachen einfallen aber vermutlich wäre das folgende wohl am treffendsten: Bleib einfach bei deinem Windows!

Ich persönlich verwende Linux seit mehr als 10 Jahren und man wird nicht einfach ein Windows mit Linux Kernel bekommen. Linux ist nicht Windows. Das fängt an, wie du z.B. den Nvidia Treiber installieren wolltest. Nein einfach nein so klappt das nicht (für einen Anfänger).

Verwende den Weg deiner Distribution. Und ich würde dir für den Anfang Ubuntu 20.04 LTS oder Fedora empfehlen (Beides Gnome3). Alles andere ist Spielerei und bringt dich nicht wirklich weiter am Anfang.

Mein PC in der Firma hat schon die dritte Hardware in den Knochen und ist immer noch aktuell und leicht zu pflegen. Es ist ein Arch Linux mit i3/Sway aber das nur am Rande.

lumines
2021-08-08, 14:42:50
Generell verstehe ich auch nicht, warum alle unbedingt Linux Mint benutzen wollen. Linux Mint ist weder eine Distribution mit vergleichbarer Manpower wie bei Fedora, Ubuntu oder Debian noch sind sie für irgendeine besondere Qualität ihrer Distribution bekannt.

Vor vielen, vielen Jahren war eins ihrer Alleinstellungsmerkmale (wenn man das so nennen kann), dass Linux Mint Patente und Copyright ignoriert und diverse proprietäre / patentbehaftete Software direkt vorinstalliert hat. Die Idee war, dass es die Installation für Neueinsteiger vereinfachen könnte. Das ist heute natürlich nicht mehr der Fall, weil viele Patentfragen gelöst sind und z.B. Ubuntu mit einigen Hardwareanbietern wie Nvidia zusammenarbeitet. Linux Mint ist hier eher ins Hintertreffen geraten. Das ist aber auch nicht erst seit heute so, sondern seit mindestens 10 Jahren. Ein Standard-(Debian|Ubuntu|Fedora) ist in praktisch jeder Hinsicht einsteigerfreundlicher und zuverlässiger.

Ansonsten hatten sie nur ihre Themes und ein paar mehr schlecht als recht gepatchte Libraries, die immer wieder mit den Paketen ihrer "Upstream"-Distribution kollidiert sind und zu Problemen geführt haben.

Ihre einzige große Eigenentwicklung ist nach wie vor Cinnamon, aber das ist natürlich auch in anderen Distributionen paketiert.

Ich würde auch eher eine andere Distribution empfehlen. Nur weil der Marketinggag von Linux Mint einmal "Einsteigerfreundlichkeit" war, heißt das nicht, dass sie das in irgendeiner Weise liefern können.

EOVI
2021-08-08, 14:58:03
Linux ist kein Workstation OS. Fertig!
Da spricht aber ein Profi! Keine einzige nützliche Information zum Thema aber rumlabern...

Lord Wotan
2021-08-08, 16:32:20
Generell verstehe ich auch nicht, warum alle unbedingt Linux Mint benutzen wollen. .
Linux Mint Cinnamon ist wie Windows 10 nur als Linux. Für Umsteiger das beste Linux was es gibt.

aufkrawall
2021-08-08, 16:36:58
Verwende den Weg deiner Distribution. Und ich würde dir für den Anfang Ubuntu 20.04 LTS oder Fedora empfehlen (Beides Gnome3). Alles andere ist Spielerei und bringt dich nicht wirklich weiter am Anfang.

Wieso? Warum nicht Arch/Manjaro? Damit ist auch die Installation der aktuellsten NV-Treibers komplett via Distri-Repository genau 0 Gefrickel.
Man muss sich einfach immer vor Augen führen, dass Valve mit dem Deck nicht grundlos darauf setzt. Und ich würde jetzt auch sagen, dass sie ebenfalls nicht grundlos Plasma Gnome vorziehen.

lumines
2021-08-08, 17:11:13
Linux Mint Cinnamon ist wie Windows 10 nur als Linux. Für Umsteiger das beste Linux was es gibt.

Ich habe gute Nachrichten für dich: Fedora, Ubuntu, Debian und Arch bieten auch alle Cinnamon als Desktop-Umgebung an.

Warum genau ist Linux Mint jetzt besser als die anderen Distributionen? Gibt es da irgendeinen Grund außer Cinnamon?

Gebrechlichkeit
2021-08-08, 17:23:21
Gobolinux ist Windows fuer Linux. Ansonsten lieber gleich LFS, Slackware usw. bzw. "GUI Linuxe" wie Solus, Elementary ...

Grundkurs
2021-08-08, 17:28:20
Ich würde auch eher eine andere Distribution empfehlen. Nur weil der Marketinggag von Linux Mint einmal "Einsteigerfreundlichkeit" war, heißt das nicht, dass sie das in irgendeiner Weise liefern können.

Ich hab den Fehler gemacht und und aus Jux einfach mal Ubuntu 20.04 installiert.

Nachdem ich es installiert und Updates runtergeladen hatte, empfohlenen Neustart durchgeführt...fuhr der Rechner nicht mehr hoch.

Eigentlich hatte ich vor hier so eine Art Tagebuch zu schreiben und zu dokumentieren, was lief gut, was nicht so gut, wo sind typische Fallstricke. Einmal für mich selbst und natürlich auch für interessierte Leser die ebenfalls den Schritt wagen wollen.

Die Ubuntu-Erfahrung hat mir schon wieder gereicht. Zurück zu Windows. EVOLI hat wohl leider recht.

EDIT:
So sieht das ganze dann aus:
https://streamable.com/3o6q0p

lumines
2021-08-08, 17:35:42
Eigentlich hatte ich vor hier so eine Art Tagebuch zu schreiben und zu dokumentieren, was lief gut, was nicht so gut, wo sind typische Fallstricke. Einmal für mich selbst und natürlich auch für interessierte Leser die ebenfalls den Schritt wagen wollen.

Der einzige große Fallstrick ist eigentlich deine Nvidia-Grafikkarte. Leider ist es ein offenes Geheimnis, dass Notebooks unter GNU/Linux mit Nvidia-Grafikkarten Probleme machen. Desktop-Grafikkarten sind weniger problematisch, aber auch da ist Nvidia leider das Schlusslicht.

Weder du noch Canonical haben hier vermutlich einen Fehler gemacht und es macht auch keinen Sinn in diesem speziellen Fall Distro-Hopping zu betreiben in der Hoffnung, dass eine andere Distribution das irgendwie besser handhaben kann (können sie nicht, die Nvidia-Treiber sind komplett proprietär).

Im Grunde kannst du dich nur bei Nvidia beschweren. Oder eben von Anfang an Hardware kaufen, von der bekannt ist, dass sie unter GNU/Linux unterstützt wird.

Grundkurs
2021-08-08, 17:51:27
Der einzige große Fallstrick ist eigentlich deine Nvidia-Grafikkarte. Leider ist es ein offenes Geheimnis, dass Notebooks unter GNU/Linux mit Nvidia-Grafikkarten Probleme machen. Desktop-Grafikkarten sind weniger problematisch, aber auch da ist Nvidia leider das Schlusslicht.

Weder du noch Canonical haben hier vermutlich einen Fehler gemacht und es macht auch keinen Sinn in diesem speziellen Fall Distro-Hopping zu betreiben in der Hoffnung, dass eine andere Distribution das irgendwie besser handhaben kann (können sie nicht, die Nvidia-Treiber sind komplett proprietär).

Im Grunde kannst du dich nur bei Nvidia beschweren. Oder eben von Anfang an Hardware kaufen, von der bekannt ist, dass sie unter GNU/Linux unterstützt wird.
Das Nivida-Grafikkarten unter Linux gurkig laufen hat man ja schon mitgekriegt.
https://www.meme-arsenal.com/memes/13b192f6dc414221d388b05a15ce63a4.jpg
Vom Ding her hat mir Linux Mint eigentlich ganz gut gefallen und meine ganze Produktivsoftware habe ich auch zum Laufen gekriegt, ich denke jedoch mit meinem aktuellen Notebook wird es jedoch leider weiterhin Probleme geben. Mein nächstes Notebook wird dann eventuell von Tuxedo. Vieles ging schon deutlich leichter von der Hand als bei meinem letzten Versuch vor ein paar Jahren. Ich nehme es jetzt so hin und komme wieder. Ich bin mit dir noch nicht fertig Linux.

aufkrawall
2021-08-08, 18:03:05
Dürfte mit so Steinalt-Kram wie Ubuntu/Mint bei einer AMD-GPU direkt wieder zum Scheitern verurteilt sein. Chances are zumindest.

Gast
2021-08-08, 23:46:41
Generell verstehe ich auch nicht, warum alle unbedingt Linux Mint benutzen wollen. Linux Mint ist weder eine Distribution mit vergleichbarer Manpower wie bei Fedora, Ubuntu oder Debian noch sind sie für irgendeine besondere Qualität ihrer Distribution bekannt.

Und genau deshalb wird Linux am Desktop niemals eine ernsthafte Alternative sein.

Es gibt 100e Distributionen der eine sagt nimm die, der nächste nein nimm eine andere da ist XY so viel besser usw.

Windows ist alles andere als Perfekt, aber es läuft zumindest mit 99% der Hardware out of the box "gut genug".

Und so lange sich in Linux nicht eine Distribution als quasi Standard für 99% der Fälle durchsetzt und dann auch mit 99% der Hardware auf anhieb funktioniert wird Linux ein Nischenprojekt bleiben.

Die einzige "Linux-Distribution" die das gemacht hat und sich selbst zum Quasi-Standard erkoren hat und damit auch erfolgreich war ist Android.

Wobei auch Android hier nicht wirklich vergleichbar ist, weil es vom Hersteller angepasst auf die jeweilige Hardware ausgeliefert wird, und nicht wie in einem offenen System wie es der PC ist mit jeder Hardware funktionieren muss.

Bartfratze
2021-08-09, 13:41:49
Nachdem ich es installiert und Updates runtergeladen hatte, empfohlenen Neustart durchgeführt...fuhr der Rechner nicht mehr hoch.

Die Ubuntu-Erfahrung hat mir schon wieder gereicht. Zurück zu Windows.

Kannst mir nicht erzählen, dass Windows-Updates inzwischen problemlos und ohne Backup (kleiner Zaunpfahlwink) laufen?! :eek: Grundsätzlich als Anfänger immer ein Backup machen, wenn Updates anstehen oder irgendwo im Terminal die Frage nach dem Rootpassword auftaucht. fsarchiver ist (u.A.) empfehlenswert.

Ganz deutlich abraten würde ich von Ubuntu (und natürlich allem, was sich daran bedient), weil Updates nie problemlos sind und die im Zeitraum dazwischen auch systembreaking Bugs nicht fixen. LTS meint nur Securityfixes und das auch nur partiell. Im Endeffekt frickelst du dann eh Software aus PPAs rein, was bei Point-Release-Updates richtig nochmal Geraffel macht.

Daher: Erstmal passende GUI aussuchen, dann entscheiden ob Rolling Release oder nicht und erst dann die Distri aussuchen. Und ganz wichtig: Vom Gedanken verabschieden, dass es frickelfrei sein wird. Linux hat nen Pinguin als Maskottchen. Pinguine sind das pure Böse, hauen ständig Glas kaputt und stehlen Edelsteine!

lumines
2021-08-09, 13:59:08
Ganz deutlich abraten würde ich von Ubuntu (und natürlich allem, was sich daran bedient), weil Updates nie problemlos sind und die im Zeitraum dazwischen auch systembreaking Bugs nicht fixen. LTS meint nur Securityfixes und das auch nur partiell. Im Endeffekt frickelst du dann eh Software aus PPAs rein, was bei Point-Release-Updates richtig nochmal Geraffel macht.

Du beschreibst einfach nur die normalen Vor- und Nachteile einer LTS-Distribution. Ubuntu ist da nicht besser oder schlechter als jedes andere Betriebssystem.

aufkrawall
2021-08-09, 14:03:52
Du beschreibst einfach nur die normalen Vor- und Nachteile einer LTS-Distribution. Ubuntu ist da nicht besser oder schlechter als jedes andere Betriebssystem.
Natürlich ist das schlechter als Windows LTSC, weil man sich dort ~0 Sorgen um irgendwelche Abhängigkeiten oder Kompatibilitätsprobleme machen muss. Dort updatet sich Software zudem (mehr oder weniger) selbst.
Natürlich will Microsoft nicht, dass normale Nutzer diese Version verwenden. Aber das muss einen ja nicht kümmern.

Ati75
2021-08-09, 14:05:41
Ich nutz seit jetzt fast 3 Monaten Manjaro auf meinem Rechner. Mit einer Nvidia GT740 läuft alles sehr gut und stabil. Da bei mir eh fast alles im Browser abläuft, war der Umstieg relativ leicht. Manjaro finde ich aber auch so sehr stimmig. Mir gefällt es, und ich seh bei mir keinen Grund extra Windows installieren zu müssen. Meine bestehende Lizenz hab ich unter Vmware Workstation Player am Laufen, wenn ich unbedingt mal was Windows spezifisches machen muss. Am PC zocken tu ich eh nicht (Konsolen). Aber auch hier wirds ja immer besser.

Ich bin sehr froh, dass ichs gemacht hab. Hatte früher öfters mit Debian Varianten zu tun gehabt, aber allein das AUR ist gold wert. Wobei man natürlich schon schauen muss, was installiert werden soll.

Bartfratze
2021-08-09, 15:46:20
Du beschreibst einfach nur die normalen Vor- und Nachteile einer LTS-Distribution. Ubuntu ist da nicht besser oder schlechter als jedes andere Betriebssystem.

Eigentlich kritisiere ich, dass sie sich "Long Term Support" auf ihre virtuelle Schachtel schreiben, was bei Neulingen (und Leuten, die nicht so genau nachschauen) eben "X Jahre Support" suggeriert, obwohls eigentlich nur X Jahre Security-Fixes für Corecomponents sind.
Und wenn dann noch mangelhafte Softwarequalität dazu kommt (wie extrem instabile Dateibrowser, Videobeschleunigungsbibliotheken mit Memoryleaks oder instabile Firmware) um die sich trotz des Fakts, dass sie das System unbenutzbar machen (also wirklich schwerwiegend sind) nicht gekümmert wird, dann kann ich halt nicht anders, als gänzlich davon abzuraten.
Und auch das Updategeraffel ist eine Eigenentwicklung von Ubuntu, Debian ist da ganz lieb und brav.

Th3o
2021-08-09, 15:59:00
Ich nutz seit jetzt fast 3 Monaten Manjaro auf meinem Rechner. Mit einer Nvidia GT740 läuft alles sehr gut und stabil. Da bei mir eh fast alles im Browser abläuft, war der Umstieg relativ leicht. Manjaro finde ich aber auch so sehr stimmig. Mir gefällt es, und ich seh bei mir keinen Grund extra Windows installieren zu müssen. Meine bestehende Lizenz hab ich unter Vmware Workstation Player am Laufen, wenn ich unbedingt mal was Windows spezifisches machen muss. Am PC zocken tu ich eh nicht (Konsolen). Aber auch hier wirds ja immer besser.

Ich bin sehr froh, dass ichs gemacht hab. Hatte früher öfters mit Debian Varianten zu tun gehabt, aber allein das AUR ist gold wert. Wobei man natürlich schon schauen muss, was installiert werden soll.
Habe auch Manjaro im Einsatz und würde es immer weiterempfehlen.

Dino-Fossil
2021-08-09, 22:55:28
Eigentlich kritisiere ich, dass sie sich "Long Term Support" auf ihre virtuelle Schachtel schreiben, was bei Neulingen (und Leuten, die nicht so genau nachschauen) eben "X Jahre Support" suggeriert, obwohls eigentlich nur X Jahre Security-Fixes für Corecomponents sind.

Ich nutze aus diversen Gründen keine *buntus mehr, aber ganz richtig ist das nicht. Die Point-releases bieten schon ein paar Updates, die über reine Security-Fixes hinausgehen (HWE). Merkt man aber in der Regel sowieso recht schnell, dass LTS-Versionen eben nicht gerade aktuelle Software bieten.
Und Die sonstigen von dir beschriebenen Bugs kannst du bei jeder Linux-Distro (und Windows) bekommen, inklusive dann unbenutzbarem System.

Zu Mint - ist halt eigentlich auch eine Art *buntu Custom-Flavor mit einigen Anpassungen und einer für den Durchschnittsnutzer meist brauchbaren Grundkonfiguration. Kann man aber anderswo natürlich auch und mit ein wenig Erfahrung besser bekommen.
Ich habe aber z.B. einige Jahre lang Cinnamon als DE genutzt. Ist ein recht rundes "klassisches" DE.

Grundkurs
2021-08-09, 23:03:54
Habe auch Manjaro im Einsatz und würde es immer weiterempfehlen.

Ich habe heute Abend Manjaro installiert. Bei der Installation bin ich auf ein cooles Tool gestoßen: ventoy (https://www.ventoy.net/en/index.html)
Man formatiert damit den USB-Stick und schiebt einfach die *.iso-Datei auf den Stick (also nicht den Inhalt, sondern die ISO selbst). Man kann so auch mehrere ISOs auf den Stick packen. Beim Bootvorgang kann man dann die ISO-Datei auswählen von der man Booten möchte. Habe ich so vorher noch nicht gesehen und hat einwandfrei geklappt.


Was mir bei Manjaro direkt positiv aufgefallen ist:
Im Appstore (Add/Remove Software) gibt es sehr vieles und dann auch immer vom Neusten.

Beispiel: Linux Mint enthält meistens einen nicht aktuellen g++-Compiler.
Der Befehl apt install g++ installiert in der Regel ebenfalls nicht die aktuellste GCC/G++ Version. Dasselbe auch bei apt install build-essential. Man muss meines Wissens für die neuste Version das Repository ppa:ubuntu-toolchain-r/test adden, um sich etwa das aktuelle g++-11 zu ziehen. Dann hat man g++ und g++-11 auf dem Rechner. Also muss man dem Rechner sagen, dass er die g++-11 version als "g++" behandeln soll, damit die IDE bei Aufruf von g++ die aktuelle g++-11 Version aufruft.
Dafür muss man dann
sudo update-alternatives --install /usr/bin/gcc gcc /usr/bin/gcc-11
und ähnlichen Driss aufrufen den ich mir nicht merken kann sondern jedes Mal neu googlen muss. Bei Manjaro ist es ein Doppelclick im Appstore auf GCC-11 und alles ist da. So lobe ich mir das. Kann mich auch nicht erinnern, jemals so leicht einen Compiler installiert zu haben. Ich wüsste nicht wie man es noch leichter machen könnte.

Der einzige Pain-In-The-Ass war die Erkennung meiner Bose QuietComfort II Blutooth Kopfhörer. Da bahnte sich zunächst eine riesengroße Enttäuschung an, weil sich der Rechner ums verrecken nicht mit den Kopfhörern koppeln wollte (bei Linux Mint kein Problem). Einige magisch-kryptischeTerminal-Befehle aus ominösen Internetquellen später ging es dann plötzlich. Fast wäre mir Manjaro deswegen von der Platte geflogen.
Vorgabe war immer, dass ich den Rechner ohne Abstriche nutzen kann. Nach ein paar Holpersteinchen sieht es nun sehr gut aus. alle Programme sind da, Kopfhörer funktionieren.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich Snapd als eine große Bereicherung für Linux empfinde.

Gast
2021-08-10, 08:53:33
Kannst mir nicht erzählen, dass Windows-Updates inzwischen problemlos und ohne Backup (kleiner Zaunpfahlwink) laufen?! :eek: Grundsätzlich als Anfänger immer ein Backup machen, wenn Updates anstehen oder irgendwo im Terminal die Frage nach dem Rootpassword auftaucht. fsarchiver ist (u.A.) empfehlenswert.

Abgesehen davon dass Backups generell empfehlenswert ist, ist es mir in den letzten 15 Jahren noch nie passiert, dass ein Windows Update mir jemals ein OS zerschossen hätte und meine Windows-Installation ist ursprünglich von Vistax64, upgegraded all the way bis Window 10 inklusive mehrfacher Hardwarewechsel dazwischen.

Das "schlimmste" was mal passiert ist, dass ein Update aus welchem Grund auch immer sich nicht installieren lässt und Windows dann einen automatischen Rollback macht.

Bartfratze
2021-08-10, 09:25:17
Die Point-releases bieten schon ein paar Updates, die über reine Security-Fixes hinausgehen (HWE). Merkt man aber in der Regel sowieso recht schnell, dass LTS-Versionen eben nicht gerade aktuelle Software bieten.

Auch das ist meilenweit von dem entfernt, was man umgangssprachlich unter Long Time Support versteht. Sogar das Ubuntuwiki klingt beim entsprechenden Eintrag (https://wiki.ubuntu.com/LTS) noch nach Werbetext: "you'll always have the latest and greatest applications", "More Tested", "bug fixing" und "We will focus on hardening functionality of existing features".
Passt halt nicht zu dem, was sie liefern. Sollen sie halt besser liefern oder nachliefern oder nichts versprechen.

Und Die sonstigen von dir beschriebenen Bugs kannst du bei jeder Linux-Distro (und Windows) bekommen, inklusive dann unbenutzbarem System.

Kann halt nur Aussage über die Distris treffen, die mir bekannt sind. Sollten andere das genauso machen, sollten sie von deren Nutzern angeprangert werden. Man kann Entwicklern ihre Fehler ruhig um die Ohren hauen.

Julius
2021-08-10, 09:34:46
Ich bin mit Linux Mint auch eingestiegen. Hab da viel Verstellt und dann beim nächsten großen Upgrade alles gebrickt.

Das tollen an Mint ist das man erstmal schnell an Ziel kommt als Anfänger. Dafür liebe ich es. So super stabil hatte ich es mit Updates aber nicht. Wobei auch viel an mir liegt das ich viel angepasst habe. Auch die vielen unterschiedlichen Updates für System oder Cinemon etc. haben mich gestört / verwirrt.

Da ich als Server Ubuntu nutze will ich kein Arch Workstation. Auch gab es früher viel Software erst für Ubuntu wo ich nutze (Teamviewer, 1password). Daher bin ich aktuell bei PoPos hängen geblieben.
Popos läuft bei mir sehr gut. Alle updates / upgrades haben funktioniert und keine Probleme. Gaming läuft auch sehr gut. Der Tilmanager den man schnell an / aus machen kann gefällt mir auch gut als Lösung.
Gnome Desktop Oberfläche gefällt mir mitlerweile auch am besten. Gibt einfach sehr gute Extions die mir super gefallen.
Beispiel:
Extension Coffeee -> man bekommt ein Kaffe Symbol in die Taskleiste. Mit klick drauf wird Energiesparmodus und Bildschirmschoner deaktiviert und der PC läuft solange bis man es per Hand deaktiviert. Sehr nice.

Ati75
2021-08-10, 09:39:19
Ich hatte mit meinen Bluetooth Kopfhörern und meinem Xbox One Controller (ebenfalls per BT) auch Probleme. Hab dann den 5.13er Kernel (kein LTS Kernel) installiert und ausgewählt. Funktioniert jetzt alles einwandfrei.

Ich bin gespannt wie sich die Spiele Kompatibilität mit dem Erscheinen des Steam Decks verbessern wird.

Grundkurs
2021-08-10, 22:39:46
Ich bin gespannt wie sich die Spiele Kompatibilität mit dem Erscheinen des Steam Decks verbessern wird.


Valve hat den Mund ziemlich voll genommen mit der Ankündigung, dass nahezu alle Spiele auf Steam via Proton laufen werden.
Heute Abend habe ich GTA San Andreas ausprobiert. Es ist leider sehr häufig bei Laden von Speicherständen oder bei Start von Cutscenes abgestürzt. Nach einiger Recherche bin ich auf den Hinweis gestoßen:

DXVK is enabled by default. If you are playing DX9 games, D9VK is not enabled by default so you will need to add PROTON_USE_D9VK=1 %command% as a launch command.
Folgender Eintrag im Startparameter für GTA:SA in Steam hat die Abstürzte verschwinden lassen:
PROTON_USE_D9VK=1 %command%
Es wird spannend zu sehen, ob Valve eine Möglichkeit finden wird, automatisch für jedes Spiel die richtigen Startparameter auszuwählen. Ich habe ja so meine Zweifel. So lang bis zum Launch des SteamDeck ist es ja nicht mehr und direkt das erste Spiel, das ich mit Proton ausprobiert habe, hat schon solche Zicken gemacht...und GTA:SA hat wohlgemerkt Goldstatus in der ProtonDB Datenbank.

aufkrawall
2021-08-10, 22:53:59
Was für eine extrem alte Proton-Version nimmt Steam denn standardmäßig für SA? "D9VK" ist schon vor Ewigkeiten in DXVK aufgegangen und wird entsprechend auch schon lange von jeder halbwegs aktuellen Proton-Version genutzt. Stell mal die Proton-Version händisch in den Spiel-Einstellungen von Steam auf die neuste.

Ganon
2021-08-11, 08:05:15
Man sollte solche Statements auch nicht zu genau auslegen. Nicht mal unter Windows 10 laufen alle Spiele von Steam problemlos. Musste vorgestern erst einen alternativen Launcher für XCOM2 installieren, weil der offizielle 2K Launcher nicht in der Lage war seinen Job zu machen

Grundkurs
2021-08-11, 18:43:15
Aktuell gibt es auf Udemy den Kurs
"Applied Linux Command Line and Shell Scripting Zero to Elite" für lau.
4.4 / 5 Sterne bei 421 Bewertungen von insgesamt 75.000 Nutzern.
https://www.udemy.com/course/complete-linux-command-line-and-terminal-productivity/

Dino-Fossil
2021-08-12, 11:47:30
Auch das ist meilenweit von dem entfernt, was man umgangssprachlich unter Long Time Support versteht. Sogar das Ubuntuwiki klingt beim entsprechenden Eintrag (https://wiki.ubuntu.com/LTS) noch nach Werbetext: "you'll always have the latest and greatest applications", "More Tested", "bug fixing" und "We will focus on hardening functionality of existing features".
Passt halt nicht zu dem, was sie liefern. Sollen sie halt besser liefern oder nachliefern oder nichts versprechen.

Linux Mint ist da übrigens deutlich näher an dem, was du erwartest. Da setzen die Major-Versionen zwar auf den *buntu LTS auf, die Point Releases gehen aber durchaus nochmal weiter. Z.B. erhält man häufiger neue Versionen für Cinnamon und die Mint-eigenen Programme.
Auch andere Software erhält teilweise neuere Versionen (und eigentlich dachte ich hier immer, dass das auf Basis der LTS-Package Base geschieht und nicht Mint-spezifisch), wobei auch dort meist LTS-Versionen im Vordergrund stehen, verständlicherweise.

Ganon
2021-08-12, 12:58:23
Mittels Flatpak kann man sich durchaus (zumindest einen gewissen Teil) die Software auch in einer aktuellen Version holen, unabhängig von der Host-Distribution. Hat man eine Grafikkarte die von Mesa unterstützt wird, bekommt man damit sogar aktuelle Grafiktreiber gleich mit dazu. Zumindest für die Anwendungen die über Flatpak laufen.

Es hat zwar hier und da noch seine Tücken, da die zugehörige Sandbox je nach Fall mal etwas Flexibilität weg nimmt, aber für 08/15 Anwendungsfälle durchaus gut zu benutzen.

Bartfratze
2021-08-12, 17:39:39
Linux Mint

Mint habe ich wegen ihrer "SQL-injection security issues" nie probiert, aber prinzipiell erben die Derivate ja auch immer potentielle Entscheidungen von Canonical (und andere Eigenschaften), so z.b. (mutmaßlich) auch den (gecancelte – vermutlich aber nur aufgeschobene) 32bit-Rausschmiss und damit Verlust von Steam und Kompatibilitätslayer. Und gerade solche komischen Entscheidungen habe ich bei Cannonical öfter erlebt. Hätte ich Plutonium für meine Zeitmaschine würde ich Vergangenheitsfratze dasselbe raten: Keine Zeit mit *Ubuntus und seinen Erben verschwenden!

Wenn ich mehr als nur Erstkontakt zu Fedora gehabt hätte, würde ich eher in die Richtung tendieren, die hatten zumindest extrem gute Ersteindrücke hinterlassen.
Aber nun hat ja der gute @Grundkurs seine Seele schon an Rollende Releases verkauft. ;D

Mr.Fency Pants
2021-08-13, 09:54:53
Habe auch Manjaro im Einsatz und würde es immer weiterempfehlen.

Dito. Nach diversem Ausprobieren anderer Distros läuft Manjaro bei mir am besten, nicht perfekt, einige kleine Dinge nerven, aber im Großen und Ganzen läuft alles damit was ich brauche. Möchte nie wieder zu MS & Co zurück.

Ich habe Win10 noch auf meiner 1TB M.2 Platte, meine Manjaro Installation ist noch auf meiner alten 256 SSD. War damals nur zu Testzwecken installiert. Kann ich diese Installation auf die 1TB SSD vernünftig migrieren, oder sollte besser eine Neuinstallation vorgenommen werden? Wenn ich meine alte Manjaro Installation erstmal behalten will, zum einen falls etwas schief geht, zum anderen, um ggfs. nochmal Einstellungen etc. zu checken, ist es ein Problem, wenn ich dann zwei Manjaro Installationen habe oder kommt Linux damit generell klar beim Start?

Grundkurs
2021-08-14, 11:24:52
Wenn ich mehr als nur Erstkontakt zu Fedora gehabt hätte, würde ich eher in die Richtung tendieren, die hatten zumindest extrem gute Ersteindrücke hinterlassen.
Aber nun hat ja der gute @Grundkurs seine Seele schon an Rollende Releases verkauft. ;D
Meine einzige Anforderung an den Rechenknecht ist, dass er mir nicht regelmäßig den Krieg erklärt bzw. wenn doch, dass man die Situation ohne größere Recherche-Arien unter Kontrolle kriegt. Wenn Rolling Releases diesem Ziel zuträglich sind, habe ich mit ihnen kein Problem.

Mit Manjaro hatte ich bisher einfach überhaupt keinen Ärger.
Der Rechner ist deutlich leiser geworden, der Lüfter läuft kaum noch an. Als mir vorhin ein Grafikprogramm abgestürzt ist,konnte ich den Prozess über den Task Manager direkt ausfindig machen und killen. Just as it should be. Aktuell sehe ich nicht einen einzigen Grund warum Windows 10 wieder auf dem Computer sein sollte. Games sind natürlich so ein Thema, Ich habe bisher nur GTA:SA über Steam Proton am laufen und was soll ich sagen, es läuft einfach wunderbar und seit mittlerweile einigen Stunden am Stück auch ohne Absturz.

Falls Steam Proton das hält, was Steam im Rahmen der Steam Deck Vorstellung versprochen hat, würde ich ohne mit der Wimper zu zucken Manjaro auf meinem Gaming-System installieren.
Es ist jetzt nicht so, dass ich zu Linux bekehrt wurde. Mir ist das Betriebssystem eigentlich herzlich egal ("Hauptsache die Software läuft"). Aber die Richtung in die sich Microsoft & Apple bewegen gibt mir nur noch the creeps.
- Bei Windows ließen sich spätestens mit Windows 10 die Telemetriedaten nicht mehr vollständig abschalten, sprich der Rechner funkt die ganze Zeit zu seinem Master in Redmond. PFUI.
- Kontozwang per Daumenschrauben. Zuletzt war es bei der Windows 10 Installation so, dass man sein Internet-Kabel rausziehen musste / Wifimodul ausschalten, damit man bei der Installation des Betriebssystems kein Konto anlegen musste. Nur wenn das Gerät keine Internetverbindungerkennt, kann man eine "Offline-Installation" vornehmen. Soweit ich es verstanden habe, wird der Kontozwang mit Windows 11 noch stärker als ohnehin schon.
- Die dreiste TMP 2.0 Pflicht, die unter dem Vorwand "mehr Sicherheit zu bieten" einzig und allein dazu dient PC-Verkäufe anzukurbeln, geht gar nicht klar. Uns brennt hier sprichwörtlich der Planet unterm Arsch weg und Microsoft lässt erstmal schön Elektroschrott produzieren um ein bisschen den Herstellern Puderzucker in den Arsch zu blasen. Die leiden ja so schrecklich, die Ärmsten!!!!
- Apples Privacy-Kernschmelze habe ich ja schon thematisiert. Absolutes NO-GO.

Bartfratze
2021-08-14, 12:22:24
Mit Manjaro hatte ich bisher einfach überhaupt keinen Ärger.

Rechne bitte nicht damit, dass das so bleibt (Backupstrategie verfolgen und diese auch testen!). Bin vor 1~2 Jahren auch bei Manjaro gelandet, hatte aber ein paar mal Probleme, die schnell mit dem Zurückspielen eines Images gelöst werden konnten. Ganz hilfreich ist auch, die Stable-Update-Threads zu verfolgen (RSS (https://forum.manjaro.org/c/announcements/stable-updates.rss)). Vielleicht noch zusätzlich den vorangegangen (LTS) Kernel installieren, den man zeitlich unabhängig vom Hauptkernel aktualisiert.
Rollende Releases sind ja für Steam und Proton/Wine auch vorteilhaft (und bei AMD-Grafik eh alternativlos).

Es ist jetzt nicht so, dass ich zu Linux bekehrt wurde. [...] Aber die Richtung in die sich Microsoft & Apple bewegen gibt mir nur noch the creeps.

Wenn du eins bei Linux erwarten kannst, dann Freiheit.
Das bedeutet aber auch die Freiheit, es in ein noch schlimmeres, verdongelteres Etwas als Windows zu machen (z.b. Android), sowie aber auch die Freiheit das wiederrum zu befreien (z.b. F-Droid)... Obwohl, ist ja eher GPL-related...

BlacKi
2021-08-14, 12:39:41
ich weiß nicht ob ich es hier posten soll oder im deck thread, was taugt steam os als daily os, mal vom gamen abgesehen?

aufkrawall
2021-08-14, 12:49:58
"Steam OS" auf dem Deck ist doch Arch, da würd ich keine großen Überraschungen erwarten. Imho spricht rein gar nichts gegen Arch. Wenn upstream Dinge kaputt gehen, bekommt man die halt schneller ab. Gilt aber auch für Fixes. Es gibt keine Linux-Distribution mit einem ausreichendem und so ausgefeiltem Test-Konzept, dass man sich vor Regressions wirklich in Sicherheit wägen könnte. Kann man bei Windows natürlich auch nicht, wobei man hier wegen der anders gelösten Abhängigkeiten ggf. flexibler zurück kann (z.B. bei Treibern).

lumines
2021-08-14, 13:00:18
Wobei es aus meiner Sicht noch nicht so klar ist, ob sie direkt die Arch Repositories anzapfen oder eine Art Staging nutzen werden. Ich vermute eher Letzteres.

Dorn
2021-08-15, 11:20:59
https://distrowatch.com/?language=DE
Mint ist immer noch auf Platz 4.

Bietet Manjaro bei der Installation gleich eine Verschlüsselung wie Mint an?

Bartfratze
2021-08-15, 11:34:18
Bietet Manjaro bei der Installation gleich eine Verschlüsselung wie Mint an?

Der GUI-Installer, sowie der CLI-Installer (Architect oder so ähnlich) kann LUKS1/AES fürs System und LUKS2/AES für alles andere einrichten oder übernehmen.
Bin mir allerdings nicht sicher in Bezug auf Secureboot (ja/nein/mit Geraffel).

lumines
2021-08-15, 11:46:54
https://distrowatch.com/?language=DE
Mint ist immer noch auf Platz 4.

DistroWatch zeigt nur die Zugriffszahlen auf die jeweiligen Projektwebseiten an. Das sind nicht einmal die Nutzerzahlen, sondern ist einfach nur ein Indikator dafür, wie oft jemand in der Suchmaschine seiner Wahl nach dieser Distribution gesucht hat.

Das Ranking von DistroWatch sagt praktisch nichts aus und vermittelt eine stark verzerrte Sicht auf die Landschaft der Linux-Distributionen.

bitkneter
2021-08-15, 14:35:56
Ich bin kein großer Freund von Linux Mint auf mich wirkt es immer wie ein verbasteltes Ubuntu.
Manjaro hat den Vorteil (der aber auch ein Nachteil sein kann) dass man immer aktuelle Software hat, gerade wenn man vor hat noch auf dem PC zu Zocken keine schlechte Wahl.

Grundkurs
2021-08-16, 14:40:21
Am Wochenende hatte ich versucht über eine VM Windows 10 zu installieren, um ein Grafikprogramm zu benutzen, das es für Linux nicht gibt.

Die Oracle VMBOX hatte leider gleich mehrere negative Überraschungen für mich parat. Schön war natürlich - wie so häufig - dass es die aktuellste Version 6.1.26 im Pamac Paket-Manager gab. Mit einem Klick war man daher im Wesentlichen startklar.
Leider war dann in den Einstellungen der VT-X Button ausgegraut, obwohl VT-X BIOS aktiviert ist.
Zwar ließ sich 3D-Accleration in den Grafikeinstellungen aktivieren, im Guest-OS führte dies jedoch dazu, dass das Grafikfenster des Grafikprogramms invertiert war. Sprich: Zeichnet man mit der Maus nach unten, geht die Linie nach oben usw. Damit unbenutzbar. Hier half nur 3D-Accleration zu deaktivieren, wodurch jedoch die Gesamtperformance beeinträchtigt sein kann.

Ich habe daher mit dem vmware-player mein Glück probiert. Hier war die Installation leider schwieriger, da es den vmware-player nicht im pamac Paket Manager zu finden gab.
Hier lässt sich von der Herstellerwebsite nur eine sog. *.bundle Datei herunterladen, die im Wesentlichen ein Installationsscript ist. Man muss es daher zunächst lauffähig machen via
chmod a+x vmware-dateiname.bundle
./vmware-dateiname.bundle

Installation ging dann glatt durch. Windows 10 ISO ließ sich ohne Mukken installieren. Das Problem mit der "invertierten Maus" war auch nicht vorhanden. Nach einem Linux-Neustart kam dann das erste Problem: Windows 10 ließ sich nicht mehr starten, vmware-player quittierte den Dienst mit der Fehlermeldung

"Could not open /dev/vmmon: No such file or directory"

Der Befehl
sudo vmware-modconfig --console --install-all
hilft zwar Windows 10 für die aktuelle Linux-Session zu starten. Bei einem Neustart von Linux taucht das Problem jedoch erneut auf.
Die Antwort unter
https://askubuntu.com/questions/1096052/vmware-15-error-on-ubuntu-18-4-could-not-open-dev-vmmon-no-such-file-or-dire
half mir hier nicht weiter. Es heißt
"So we need to create a trusted key and use it to sign the newly compiled modules vmmon and vmnet." Die empfohlenen Befehle, die ich so auch an anderen Orten im Netz gefunden habe, scheiterten jedoch unisono an einer Fehlermeldung im Terminal, dass eine bestimmte Datei fehlt.
Die Lösung habe ich dann hier gefunden:
https://www.unax.dk/2014/01/running-vmware-tools-on-boot-in-arch-linux/
Open
$ nano /etc/systemd/system/vmwaretools.service

Add
[Unit]
Description=VMWare Tools daemon

[Service]
ExecStart=/etc/init.d/vmware start
ExecStop=/etc/init.d/vmware stop
PIDFile=/var/lock/subsys/vmware
TimeoutSec=0
RemainAfterExit=yes

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Speichern. Danach im Terminal:
systemctl enable vmwaretools.service

Nun startet Windows 10 nach jedem Linux-Neustart.
Beim Start der VM kam dann immer die Fehlermeldung "Hardware Graphics Accleration is not available", obwohl 3D-Accleration in den vmware-player Einstellungen angeschaltet war. Hier half dann:
https://askubuntu.com/questions/537787/enable-3d-hw-acceleration-on-vmware-workstation-10-on-ubuntu-14-04
sudo nano ~/.vmware/preferences
look for a line that starts with mks.gl.allowBlacklistedDrivers, if it is not present - you can add it into the file.

This should be changed to
mks.gl.allowBlacklistedDrivers = "TRUE"
(note the double quotes around TRUE)

Geschafft. Interessanterweise ließ sich im vmware-player auch VT-X aktivieren.

Ati75
2021-08-16, 15:02:17
Super! Vielen Dank für die Zusammenfassung. Bei mir steht ne Neuinstallation an, und ich hatte auch größere Probleme Vmware zum Laufen zu bringen.

Gast
2021-08-20, 18:51:23
Das Nivida-Grafikkarten unter Linux gurkig laufen hat man ja schon mitgekriegt.

Trotzdem scheint Nvidia unter professionellen Anwendern unter Linux zu dominieren.
Aktuelles Beispiel:
"Hardware accelerated AV1 decodes in Nvidia on Linux."
https://forum.blackmagicdesign.com/viewtopic.php?f=21&t=146156&p=782977&hilit=linux#p782977

Von AMD/ATI steht dort nichts.

Und mit meiner AMD APU habe ich mit den freien Treibern kein OpenCL unter Darktable (war zumindest mein letzter Stand, habe mich seit mehreren Monaten nicht mehr damit beschäftigt).

NaToll
2021-08-20, 19:59:00
Ich bin kein großer Freund von Linux Mint auf mich wirkt es immer wie ein verbasteltes Ubuntu.
Manjaro hat den Vorteil (der aber auch ein Nachteil sein kann) dass man immer aktuelle Software hat, gerade wenn man vor hat noch auf dem PC zu Zocken keine schlechte Wahl.

Diesen Eindruck hatte ich während meines "Distro-Hoppings" in den vergangenen Jahren ebenso. Mit LinuxMint hatte ich ganz regelmäßig irgendwelche Probleme, die mit anderen Distributionen schlicht nicht aufgetreten sind.

Ich bin dann eine ganze Weile bei Xubuntu geblieben und hatte mich schlussendlich für Debian Stable entschieden hatte (ist ja gerade Version 11 als Stable erschienen :)) - und diese Entscheidung bereue ich nicht, es läuft stabil und rund und bietet mir an Software-Werkzeugen alles, was ich benötige. Meine Hardware ist allerdings auch etwas älter und wird daher vermutlich auch einfach gut unterstützt. Wenn man nun etwas sehr neues besitzt, könnte es sicherlich etwas holpriger sein.

Und die alten Windows-Schinken, die ich hier gelegentlich zum Zocken ausgrabe, laufen hervorragend in WINE. Manche Titel sogar deutlich besser bzw. überhaupt wieder spielbar gegenüber meinen kläglichen Versuchen, das unter Win7 hinzubekommen damals.

Watson007
2021-08-21, 00:47:25
Debian galt doch immer als veraltet, oder?

fezie
2021-08-21, 09:14:17
Debian galt doch immer als veraltet, oder?

Durch den relativ langen Freeze wo keine neuen Upstream Versionen hochgeladen werden dürfen hinkt es in der Tat hinterher.
Ich verwend daher einfach direkt Debian sid/unstable.
Da ist ein Ubuntu was alle 6 Monate rauskommt natürlich wesentlich aktueller.

Opprobrium
2021-08-21, 09:53:19
Debian galt doch immer als veraltet, oder?

Veralteter als Windows 10/MacOS ist es auch nicht, und niemand hindert einen dran da aktuelle Software drauf zu installieren.

Eine solidere Basis als Debian gibt es kaum.

Ich würde das momentan allen, die mit etwas älterer Hardware unterwegs sind und einfach nur ein funktionierendes System haben wollen, als Linux Distribution empfehlen.

Ubuntu mag ich nicht, Suse hat bei mir zuletzt Probleme gemacht, Arch ist spaßig aber eben nicht wirklich zuverlässig.

Gast
2021-08-21, 10:47:41
Den besten Eindruck hat für mich bis jetzt Fedora als Desktop-Linux gemacht. Nachteil: Wenn man Gnome nicht mag (und solche Dinge wie Hamburger-Menu, auf die Gnome setzt, sind übel und AFAIK auch nachweislich schlecht für Usability), sieht es nicht so gut aus bzw. die anderen Desktops unter Fedora werden eher stiefmütterlich behandelt.

aufkrawall
2021-08-21, 14:25:05
Arch ist spaßig aber eben nicht wirklich zuverlässig.
Da sitzt das Problem in den meisten Fällen vor dem System.

Bartfratze
2021-08-21, 15:51:12
Eine solidere Basis als Debian gibt es kaum.

Ist das eigentlich ein Vorurteil oder betreiben die bei Debian tatsächlich aufwändige Rückportierung von Patches für's ganze Softwareangebot?

Ganon
2021-08-21, 17:23:59
Ist das eigentlich ein Vorurteil oder betreiben die bei Debian tatsächlich aufwändige Rückportierung von Patches für's ganze Softwareangebot?

Kommt auf den Blickwinkel an. Was einmal läuft und nicht mehr großartig aktualisiert wird, geht halt auch in der Regel nicht so einfach kaputt. Daher nennt man das gerne mal "stabil". Dafür bekommst du halt auch keine Updates. Gehandelt wird eigentlich nur, wenn Sicherheitslücken vorliegen. Fehler bleiben drin.

Man muss halt schlicht damit klar kommen teils uralte Software-Stände zu benutzen, sofern man nicht selbst was dagegen tut. Je nachdem in welchen Bereichen man unterwegs ist führt das dann halt dazu, dass man sich über Dritt-Quellen aktuelle Versionen von Paketen dazu oder drüber installiert und dann ist das ganze "stabil"-Gerede eigentlich schon wieder dahin. Man siehe einfach nur all die Ubuntu-HowTo die damit anfangen, dass man sich mal eine weitere Paketquelle hinzufügt... oder wenn man sich z.B. Python-Pakete mit pip nachinstallieren muss.

Und wenn man zu Containern greift (Docker, Flatpak, Snap, Steam, ...) dann ist das darunterliegende OS eigentlich auch egal. Im Grunde machen Container sogar das ganze LTS-Distributions-Thema egal... aber naja. Alte Gewohnheiten :D

Am Ende muss es jeder für sich entscheiden. Ich halte LTS auf dem Desktop für sehr sinnlos und ist gespickt mit vielerlei Mythen.

Bartfratze
2021-08-22, 08:09:33
Was einmal läuft und nicht mehr großartig aktualisiert wird, geht halt auch in der Regel nicht so einfach kaputt.

Kommt halt darauf an, wie sie zu ihrem "was einmal läuft"-Zustand kommen. Z.b. durch besonders aufwändige Tests oder spezielle Auswahlverfahren der Versionen mit den wenigsten Bugs.

Wenn es jedoch lediglich darauf basiert, dass sie annehmen, dass ältere Software generell weniger Bugs hat, ist das IMO dann doch eher Vorurteil.
Software wird ja nicht durch's Rumliegen besser.

fezie
2021-08-22, 08:34:56
Kommt halt darauf an, wie sie zu ihrem "was einmal läuft"-Zustand kommen. Z.b. durch besonders aufwändige Tests oder spezielle Auswahlverfahren der Versionen mit den wenigsten Bugs.

Wenn es jedoch lediglich darauf basiert, dass sie annehmen, dass ältere Software generell weniger Bugs hat, ist das IMO dann doch eher Vorurteil.
Software wird ja nicht durch's Rumliegen besser.

Debian bringt ja nicht wie zB. Ubuntu neue stabile Releases nach festem Zeitplan raus. Sondern "when it's ready"

Es gibt genug Leute die testing/unstable benutzen. Und genug davon die release kritische Bugs melden.
Der Plan bei Debian ist normalerweise immer mit 0 RC Bugs zu releasen. Aber viele werden dann doch noch zum Schluss ignoriert.

Ganon
2021-08-22, 10:16:34
Kommt halt darauf an, wie sie zu ihrem "was einmal läuft"-Zustand kommen. Z.b. durch besonders aufwändige Tests oder spezielle Auswahlverfahren der Versionen mit den wenigsten Bugs.

Wenn es jedoch lediglich darauf basiert, dass sie annehmen, dass ältere Software generell weniger Bugs hat, ist das IMO dann doch eher Vorurteil.
Software wird ja nicht durch's Rumliegen besser.

Wie ja schon gesagt wurde, es ist halt, wenn man es runter bricht: "So, wir machen ab jetzt keine Major-Updates mehr für alle Pakete. Sagt mal was ihr so findet was gegen ein Release spricht." Und dann wird der Stand halt einige Jahre "gepflegt" (nur Sicherheitslücken).

Ich kenne genug Leute denen Updates auf den Keks gehen und durchaus an einem solchen Software-Modell interessiert sind. Aber sowas würde ich halt auch absolut nicht stabil oder solide nennen, wenn es in Wirklichkeit halt einfach nur alt und mit wenig bis gar keine Updates ist.

Das führt dann auch zu Geschichten wie diesen hier: https://www.jwz.org/blog/2016/04/i-would-like-debian-to-stop-shipping-xscreensaver/ (+Kommentare)

Bartfratze
2021-08-22, 18:40:01
@fezie & @Ganon
Danke für eure Erläuterungen.

Aber sowas würde ich halt auch absolut nicht stabil oder solide nennen, wenn es in Wirklichkeit halt einfach nur alt und mit wenig bis gar keine Updates ist.

Sehe ich auch so, "Versionsstabil" wäre da vielleicht eine bessere Beschreibung.

Den rant vom xscreensaver-dev hatte ich auch noch schwach in Erinnerung.;D

PatkIllA
2021-08-22, 19:02:51
Ich bin schon zweimal drüber gestolpert, dass OpenOffice/Libreoffice version bei Debian eine Funktion noch nicht konnte.
Als die noch OpenOffice hatten war das irgendeine Calc-Funktion die fünf Jahre in LibreOffice drin war.

Habe auch schon mal eine Bug in netfilter (genauer gesagt dem Konfigtool) in Debian Stable gemeldet und auch nichts mehr von gehört.

Opprobrium
2021-08-22, 19:33:02
Da sitzt das Problem in den meisten Fällen vor dem System.

Ist halt ein Rolling Release, da kann schon mal ein Update Probleme bereiten :smile:

Simon Moon
2021-08-23, 00:55:26
Auch das ist meilenweit von dem entfernt, was man umgangssprachlich unter Long Time Support versteht. Sogar das Ubuntuwiki klingt beim entsprechenden Eintrag (https://wiki.ubuntu.com/LTS) noch nach Werbetext: "you'll always have the latest and greatest applications", "More Tested", "bug fixing" und "We will focus on hardening functionality of existing features".
Passt halt nicht zu dem, was sie liefern. Sollen sie halt besser liefern oder nachliefern oder nichts versprechen.


Zumindest für Ubuntu 18.04 LTS (https://packages.ubuntu.com/search?keywords=firefox) gibt es aktuell den den FF 91.01 in den Repositories, genau diesselbe wie Mozilla (https://www.mozilla.org/en-US/firefox/releases/) für Windows zum Download anbietet. Und ähnlich sieht es wohl bei der meisten multiplattform Anwendungen aus.



Konservativer sind die Distrubitionen eher was Serveranwendungen und Entwicklungsumgebungen anbelangt. Da gibt es dann eben die eine Seite an Nerds die damit etwas Neues zusammenstellen wollen und auf der anderen Seite Admins die eine stabile Umgebung ohne überaschung haben wollen - und dann gibts es halt noch die Windowsumsteiger, die eigentlich gar nicht wissen, was sie wollen. Einerseits fühlen sie sich von MS gegängelt, aber die Freiheit von Linux überfordert dann trotzdem.





Aktuell gibt es auf Udemy den Kurs
"Applied Linux Command Line and Shell Scripting Zero to Elite" für lau.
4.4 / 5 Sterne bei 421 Bewertungen von insgesamt 75.000 Nutzern.
https://www.udemy.com/course/complete-linux-command-line-and-terminal-productivity/


Das meiste dort sind Standard CLI Anwendungen. Da hast du alles ausführlich in den Man-Pages - einfach in der Konsole "man $gesuchterBefehl" eingeben. Alternativ "apropos" für eine kurze Zusammenfassung oder wie ich grad entdecke ist "info" noch mit hyperlinks verbunden. Und im Ordner "/usr/share/" findet sich auch häufig noch praktische Vorlagen / Erläuterungen.

Ganon
2021-08-23, 08:05:41
Ist halt ein Rolling Release, da kann schon mal ein Update Probleme bereiten :smile:

Und das frische Debian 11 kommt nur mit Firefox 78 ESR und LibreOffice 7.0, Sway 1.5, chromium 90, mpv 0.32.0, mesa 20.3 ...

Sorry, aber da ist nichts stabil. Da fehlen Monate an Entwicklungsarbeit, hunderte Bugfixes, diverse Features... Da ist nicht erst das Update das Problem, sondern schon die Installation selbst. :ugly:

Opprobrium
2021-08-23, 09:24:49
Da ist nicht erst das Update das Problem, sondern schon die Installation selbst. :ugly:

Kommt halt auf den Anwendungsfall an.

Gibt genügend Leute die Alters- oder Intelligenzbedingt schon Probleme haben beim Wechsel von einem Browser zum anderen. Da ist eine stabile Umgebung wichtiger als das neueste Designupdate der Mozilla Foundation. Und die sind dann auch oft mit jahrealter Hardware unterwegs ;)

Wer sich selbst sein OS installieren kann kommt dann auch mit kleineren Hürden zurecht und soll nehmen was er will, aber für diejenigen, die schon von kleineren Designupdates aus ihrem behavioristischen E-Mail/SPON/Foto angucken Trott geworfen werden ist eine etwas ältere Basis sogareher förderlich als hinderlich.

Ganon
2021-08-23, 17:09:17
Kommt halt auf den Anwendungsfall an.

Ich habe das was du da beschreibst ja ebenfalls erwähnt. Ändert nichts daran, dass man bei Debian 11 teils arg fehlerbehaftete Anwendungen erhält, schlicht und ergreifend weil sie keine Updates bekommen.

Da steht es dann "Fehler die mögliche Updates bringen" vs. "Fehler die bereits drin sind und nie gefixt werden".

Grundkurs
2021-09-07, 08:39:11
Heute vor genau einem Monat habe ich mein Linux-Experiment gestartet. Nachdem Linux Mint holprig war, Ubuntu nach einem Update überhaupt nicht mehr funktionierte, bin ich auf Empfehlung hier im Forum auf Manjaro Linux umgestiegen.
Manjaro ist immer noch in seiner ursprünglichen Installation auf dem Rechner.
Die positiven Aspekte habe ich ja schon in meinen früheren Posts zusammengefasst: Im Wesentlichen funktioniert alles was soll. Nach einem Monat Nutzung bekommt das Ganze jedoch leider einige Risse.

Konkretes Beispiel:
So sieht Steam aktuell auf dem Rechner aus:
https://i.ibb.co/M98ySYG/Steam1.png
Wie man sieht, sieht man gar nichts :-/
im Big-Picture Modus kann ich zwar alles normal aufrufen, aber solche Sachen nerven einfach. Ich werde mich hier sicher nicht auf Fehlersuche machen, da ich dafür keine Zeit habe.

Auch an anderen Stellen hakt es: Unter anderem ist es etwa so, dass wenn ich VPN aktiviere, ich oben rechts eine kleine Notification bekomme, dass VPN Verbindung hergestellt wurde. Ich habe aus irgendeinem Grund auf diese Notification geklickt und ausgewählt, dass sie mir zukünftig nicht mehr angezeigt werden soll. Nun ist mir nach sehr kurzer Zeit aufgefallen, dass es ganz gut ist, wenn das Betriebssystem einen darauf hinweist, dass VPN aktiv ist, sobald die Verbindung hergestellt wurde. Ich habe ums Verrecken jedoch keine Option finden können, um dies rückgängig zu machen. Im "Notification Center" von Xfce sind zwar einige Apps aufgezählt, nicht jedoch VPN. Im Internet gibt es als Workaround kryptische Terminal-Befehle, die ich nicht verstehe, die jedoch helfen sollen. Ich verzichte. Das ausschalten der Notifications zu VPN lässt sich damit nicht mehr ohne weiteres rückgängig machen, irgendwie schade.

Ein anderes Problem war, dass ich irgendwann das Chicago95 Theme für Linux installiert hatte (https://github.com/grassmunk/Chicago95). Das war im Nachhinein auch keine so gute Idee. Ich fand es in der Theorie schön anzuschauen, auf meinem eigenen PC jedoch pottenhässlich. Die meisten Einstellungen (Fonts, Fensteraussehen, Xfce-Theme) konnte ich rückgängig machen. Was ums Verrecken nicht möglich ist, ist die Windows 95 Sounds wegzukriegen. Jedes Mal, wenn etwas nicht klappt, etwa eine Datei nicht gespeichert werden kann wegen fehlender Zugriffsrechte, ertönt dieses unsägliche Windows95 Fehlergeräusch wo jemand auf die Klaviertastatur prügelt (https://www.youtube.com/watch?v=MawnPLbiF3E ab Sekunde 8). Ich hab mich jedes Mal neu erschrocken wenn es durch die Boxen plärrt.
Das Problem hat sich dann mehr oder weniger von selbst gelöst, weil mittlerweile kommt bei einem Fehler nicht mehr der Klaviersound sondern so eine Art verzerrtes Rauschen. Der Sound ist anscheinend mittendrin einfach kaputt gegangen.

Und last but not least habe ich auch allgemein das Gefühl, dass Linux eigentlich nie als GUI-System konzipiert wurde. Beim Befolgen eines Tutorials zu PHP wurden die Projektdateien per Default irgendwo unterhalb dem /home/-Ordner installiert, sprich man benötigte Root-Rechte zum Anlegen neuer Dateien. Es war daher über den File-Explorer nicht möglich dort neue Dateien abzulegen. Der Youtuber hatte diese dann über sudo- Terminal-Befehle erstellt, die Dateien tauchten dann sofort im File-Explorer auf. Das sieht zwar vielleicht ganz cool aus, aber mir kann niemand erzählen, dass das ein sinnvoller Workflow ist. Ich kann mich daran erinnern, dass man auf gar keinen Fall File-Explorer per sudo Befehl öffnen und nutzen soll, da dies zu undefined behaviour auf dem System führen kann.

Im Großen und Ganzen ist mein Linux-Erlebnis daher bisher eher durchwachsen. Falls sich die Steam-Problematik nicht im Laufe der Woche von selbst löst, sehe ich mich schon wieder bei Windows :-/

Julius
2021-09-07, 09:02:53
Leider ist so ähnlich meine Erfahrungen auch mit vielen Linux Distros am Anfang gewesen. Vor allem als ich viel rum bastelte.

Was für mich sehr half:
User Home Verzeichnis weg sichern. Liste erstellen mit Software wo man wirklich braucht. Distro wo man will neu installieren. Software installieren. Home Verzeichnis zurück kopieren -> Einstellungen und Daten sind wieder da. Steam machte das bei mir auch gut ohne Probleme mit.

Bin jetzt kein Profi der sagen kann ob das immer super klapt aber bis jetzt läufts bei mir damit sehr gut....

Nutze aktuell Popos auf Laptop wo es gut läuft. Auf meinem PC geht das überhaupt nicht. Macht nur Probleme. Hab hier auch mal Manjaro probiert und das läuft tip top auf dem PC.

Früher gab es viele Software nur unter Ubuntu (Teamviewer etc.) die ich nutze. Aber mitlerweile geht auch alles unter Arch.

Bartfratze
2021-09-07, 09:17:55
Konkretes Beispiel:
So sieht Steam aktuell auf dem Rechner aus:

Bisschen unfair Steams Probleme mit Freetype2 (https://bugs.archlinux.org/task/71680) der ganzen Linux-Community zuzuschreiben.
Im dazugehörigen Releasethread im Manjaroforum stehts sogar als Sticky ganz oben.

Ich kann mich daran erinnern, dass man auf gar keinen Fall File-Explorer per sudo Befehl öffnen und nutzen soll, da dies zu undefined behaviour auf dem System führen kann.

IMO Mythos, du kannst dir nur durch Löschaktionen das ganze System schrotten (wie mit vielen anderen mit sudo ausgeführten Befehlen auch).

BTW, mittels chown kannst du Besitzrechte (von z.b. Ordnern) übernehmen. Hilfsweise hätte man das php-zeugs auch einfach unter /home/$nutzername/php-zeugs machen können.
Als wenn Apache unter Windows irgendwie einfacher wäre.:rolleyes:

Loeschzwerg
2021-09-07, 09:47:09
Nach einem Monat Nutzung bekommt das Ganze jedoch leider einige Risse.


Ich fühle da mit dir -> https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=12780284#post12780284

Solche Dinge sind für Umsteiger/Neueinsteiger einfach Show-Stopper.

Beruflich bin ich mit SLES auf meinen Servern unterwegs, da bin ich sehr sehr zufrieden. Auch was den Kontakt zu SUSE angeht.
Privat habe ich dagegen auch noch nicht DIE Distribution für mich gefunden, irgendwas zwickt - mal mehr, mal weniger - immer. Bis zum obigen "Ausfall" war ich mit Manjaro zufrieden (und bin es eigentlich soweit noch).

Ganon
2021-09-07, 12:45:17
Ist halt eine Frage der Erwartungshaltung. Mal abgesehen von Ubuntu und Fedora samt GNOME Desktop ist alles eine Sammlung aus Sachen die Leute größtenteils in ihrer Freizeit entwickeln und euch kostenlos "No Strings attached" zur Verfügung stellen.

Sich dann darüber "aufzuregen" das es hier und dort mal klemmt oder bei Details mal etwas an usability fehlt ist doch lächerlich. Als wenn es unter Windows oder macOS nie auch nur ein einziges Problem geben würde...

Dann gebt halt all eure Daten an die großen Tech Konzerne, wenn die Eingabe eines Terminal Befehls schon zu viel ist und das System dadurch scheinbar gleich komplett unbenutzbar ist. Oder wenn ihr was kaputt gespielt habt und euch nicht auf magische Art und Weise das Problem gefixt wird...

Bei Updates kann auch mal was schief gehen und man wird mit der Zeit lernen welche Projekte vielleicht mehr Hype statt Qualität bieten.

Darf sich jetzt jeder selbst entscheiden ob er sich angesprochen fühlt.

BlacKi
2021-09-07, 13:16:07
mein problem mit mint ist lediglich der bereitschaftsmodus. der scheinbar die usb eingabegeräte unregelmäßig verliert. da hilft nur neustarten. es gibt mittlerweile neue versionen, aber ich warte lieber auf mein steam deck.

ansonsten bin ich mit mint super zufrieden. es ist immernoch die erste installation, als ich vor über einem jahr den deskmini gekauft habe. viele features werde ich vermissen, vieles werde ich hoffentlich aber auch auf dem steam deck nachinstallieren können.

Loeschzwerg
2021-09-07, 13:41:43
Sich dann darüber "aufzuregen" das es hier und dort mal klemmt oder bei Details mal etwas an usability fehlt ist doch lächerlich.

Finde nicht dass das lächerlich ist. Gefühlt wird überall gegen MS/Apple gewettert und Linux als Allheilmittel angepriesen, da braucht es derlei Erfahrungsberichte für eine gesunde Erdung. Auch gerade hinsichtlich der Qualität diverser Distris, was du ja selbst erwähnt hast, da ist doch Erfahrungsaustausch essenziell. Also alles gut :)

Ich suche halt wirklich eine Distri welche ich auch den DAUs in meinem Umfeld unterjubeln kann, ohne dass ich dann doch wieder Admin spielen muss ^^ In meiner "Testphase" sind da gerade Manjaro und openSUSE Leap.

Julius
2021-09-07, 13:58:47
Was man halt auch sagen muss: Auch unter Windows haben doch einige Leute Probleme. Ich habe ein paar Rechner da lief es noch nie richtig rund.
Einer meiner PCs mit Win10 verliert immer wieder DNS. Warum auch immer geht DNS und damit die Namesauflösung nicht.
Oder Standby: hab fast keinen Windows Rechner der wirklich zuverlässig Standby funktioniert.

Mit PopOS ging bei meinem PC Standby auch nicht. Mit Manjaro ging es out of the box hervorragend bist jetzt. Der Nachteil das es so viele Distros gibt ist halt auch mal ein Vorteil..... Wenn das eine nicht geht kann man das andere Einsetzen. Beim Windows....

Julius
2021-09-07, 14:00:03
@Grundkurs stell dein Steam Client auf Beta um. Dann sollte es wieder funktionieren. Soll ein Bug im Client sein der in der Beta behoben ist.

Ganon
2021-09-07, 14:22:26
Ich suche halt wirklich eine Distri welche ich auch den DAUs in meinem Umfeld unterjubeln kann, ohne dass ich dann doch wieder Admin spielen muss ^^ In meiner "Testphase" sind da gerade Manjaro und openSUSE Leap.

Keine Distribution wird dir alle Probleme automatisch fixen. Und keine Distribution wird resistent gegenüber Sachen sein, die du kaputt gemacht hast. Am Ende liefern sie alle die gleiche Software aus

Loeschzwerg
2021-09-07, 14:36:09
Kein OS sollte sich im Auslieferzustand selbst durch Updates bricken. Mehr will ich schon gar nicht :freak: Meine Tendenz geht momentan zu Leap. Das ist gut getestet und profitiert von den professionellen Ablegern. Dürfte perfekt zur Office 0815 Fraktion passen.

aufkrawall
2021-09-07, 14:47:52
Kein OS sollte sich im Auslieferzustand selbst durch Updates bricken. Mehr will ich schon gar nicht :freak:
Bei Arch gibt es ja keinen "Auslieferzustand". "Bricken" heißt btw. irreparabel, was bei Arch gewiss ein falscher Begriff ist. Die Qualität des Packagings bei Arch ist auch ausgesprochen hoch, ich würde nicht von mehr Kompetenz bei anderen Distributionen ausgehen. Wenn die Qualität der Software oder Treiber zu schlecht ist, kann man das nicht irgendwie magisch lösen.
Das Steam-UI etwa ist halt auch notorisch gammelig und closed source.

Simon Moon
2021-09-07, 15:20:56
im Big-Picture Modus kann ich zwar alles normal aufrufen, aber solche Sachen nerven einfach. Ich werde mich hier sicher nicht auf Fehlersuche machen, da ich dafür keine Zeit habe.

Es amuesiert mich irgendwie, dass du glaubst keine Zeit dafuer zu haben, geht es doch darum, wie du deine Zeit mit Spielen verbringen willst. Richtig ist doch, dass du dafuer keine Zeit aufwenden willst - was auch voellig okay ist. So setzt halt jeder seine Prioritaeten anders. Ich finde es halt wesentlich befriedigender mich mit der Technik auseinander zu setzen und dann zu verstehen wie es funktioniert, als meine Zeit in vorgefertigte Fantasiewelten zu verbringen.


Im Großen und Ganzen ist mein Linux-Erlebnis daher bisher eher durchwachsen. Falls sich die Steam-Problematik nicht im Laufe der Woche von selbst löst, sehe ich mich schon wieder bei Windows :-/

Wenn ich deine Probleme sehe, dann ist dies wohl auch eher ein Betriebsystem fuer dich. Bei Linux kannst du z.b. schlicht nicht irgend ein yt tutorial ueber Webserver schauen und dann einfach blind jeden Schritt zu befolgen ohne selber einen Gedanken daran zu verschwenden was du nun eigentlich konkret willst. Mal davon ab, dass die meisten Youtuber irgendwelche Schwafler sind, sind Tutorials generell eher als eine Art Leitfaden zu verstehen - denn eine allgemeingueltige Loesung die fuer jeden User passt gibt es nicht. Und diese Entscheidung nimmt einem Windows auf eine sehr komfortable Weise ab, die im Schnitt ueber die meisten Anwender auch weniger Probleme macht.

Loeschzwerg
2021-09-07, 16:03:48
Bei Arch gibt es ja keinen "Auslieferzustand". "Bricken" heißt btw. irreparabel, was bei Arch gewiss ein falscher Begriff ist.

Spitzfindigkeiten. Das Image was ich von Manjaro gezogen habe ist der Auslieferzustand und für den DAU ist es in dem Moment gebrickt wenn er keine GUI mehr hat und nicht weiß wie er auf ein anderes Terminal umschaltet (geschweige denn eine Lösung appliziert).

Ich beziehe mich hier auch nicht auf die Probleme von Grundkurs. Sowas wie das Chicago95 Problem sind leider hausgemacht, aber da fällt man halt als Einsteiger auch drüber :D Erinnert mich auch an meine ersten Gehversuche mit den damals coolen 3D Desktops, ging auch nicht gut aus :freak:

Ganon
2021-09-07, 16:22:39
Das sind keine Spitzfindigkeiten. Du machst ja auch nicht Google dafür verantwortlich, wenn eine Android App nicht geht. Oder Apple wenn eine iOS App spinnt. Nur weil jemand eine Anwendung für Arch paketiert heißt das noch lange nicht, dass das in jeder Konstellation funktioniert und jedes Update in jeder Konstellation getestet wird.

Das ist ja das was ich sagte. Wenn du Support auf dem Level willst, nimm eine kommerzielle Distribution und bleib dort beim Standard Setup. Dann läufst du dann auch nicht Gefahr dir legacy Sachen wie LightDM zu installieren

aufkrawall
2021-09-07, 16:25:00
Spitzfindigkeiten. Das Image was ich von Manjaro gezogen habe ist der Auslieferzustand und für den DAU ist es in dem Moment gebrickt wenn er keine GUI mehr hat und nicht weiß wie er auf ein anderes Terminal umschaltet (geschweige denn eine Lösung appliziert).

Nein, keine Spitzfindigkeiten. Wenn ich mein Smartphone bricke (was bei Lineage ja mittlerweile der Normalzustand bei Updates geworden ist, Android kann man abseits von Pixels echt nur noch vergessen...), darf ich alles platt machen.
Wenn der LightDM-Schrott nicht hoch kommt, drückst du ctrg + alt + fx und gehst irgendeinen der unzähligen Wege zur Reparatur via dieses tty. Ein himmelweiter Unterschied.
Wenn man mit Manjaro Gnome oder KDE Plasma installiert, ist lightdm doch auch sicherlich nicht der standardmäßige Login-Manager?

Ich frag mich auch immer, warum Leute nicht einfach Plasma oder meinetwegen auch Gnome verwenden und sich dann immer die unnötigsten Probleme aufhalsen. :freak:

Loeschzwerg
2021-09-07, 16:40:29
Ich kritisiere doch nicht Arch?! LightDM habe ich nicht installiert, das kam per default. Genau DAS ist doch die Nutzererfahrung zu Manjaro xfce und halt letztendlich keine gute.

Wenn der LightDM-Schrott nicht hoch kommt, drückst du ctrg + alt + fx und gehst irgendeinen der unzähligen Wege zur Reparatur via dieses tty. Ein himmelweiter Unterschied.

Nochmal, es macht für den DAU keinen Unterschied, für ihn ist das System unbedienbar geworden. Und wenn er dann kein anderes System zur Online Suche hat ist er völlig aufgeschmissen.

Aber lassen wir das... ist mir echt zu blöd.

Ganon
2021-09-07, 17:30:26
Aber lassen wir das... ist mir echt zu blöd.

Es geht hier auch gar nicht darum dich zu kritisieren. Manjaro ist am Ende auch nur ArchLinux in schlecht, sonst nicht viel mehr. Aber genau das Problem hättest du vermutlich auch unter ArchLinux gehabt, deswegen will ich auch gar nicht sagen, dass du jetzt einfach nur die falsche Distribution gewählt hast. Es geht schlicht, wie gesagt, um die Erwartungshaltung. Ganz davon ab, dass ArchLinux nichts für DAUs ist, egal wer wie wo behauptet dir jetzt ArchLinux für DAUs zu geben. Letztendlich bekommst du mit Manjaro ein ArchLinux mit einem organisatorischen Zwischenlayer.

Ich will den Text von oben jetzt nicht noch mal schreiben, aber die Aussage bleibt: Die meisten Linux-Distributionen sind ein "community effort". Soll eben genau das heißen. Irgendjemand schreibt Software A. Die selbe Person testet diese unter Distribution X und liefert diese dort als Paket A aus. Irgendjemand anderes paketiert dieses Paket A für Distribution Y und nennt es Paket B. Noch irgendjemand anderes nimmt Distribution Y und nennt diese Distribution Z, labelt Paket B als Paket C und am Ende nimmst du das, weil noch jemand anderes gesagt hat, dass Distribution Z total geil ist.

Abseits davon kommt jetzt "Mister DAU" rein, hört ebenso, dass Distribution D total geil ist. Weiß vermutlich nur so halbwegs, dass Distbution D, eine Abwandlung von Distribution C ist, das wiederum eine Abwandlung von Distribution B ist. (z.B. Mint -> Ubuntu -> Debian). Jetzt probiert er das voller Erwartung aus und findet einen Scherbenhaufen vor, schreibt "Öh, Linux ist voll scheiße, nichts funktioniert zusammen, ich geh wieder zu Windows" in ein Forum und geht wieder. Gut, am Ende kann es jedem egal sein.

Als erfahrener Nutzer schüttelt man halt immer wieder nur den Kopf mit was für Hipster-Distributionen die DAUs immer ankommen, die irgendjemand unerfahrenes aus purer Langeweile da zusammenzimmert.

Will auch gar nicht behaupten, dass Distributionen wie Fedora jetzt perfekt sind, aber warum liest man hier so wenig von "Ich hab hier Probleme mit Fedora/Ubuntu und GNOME"? Weil es keiner nimmt, oder weil die Problemrate halt weniger ist? Warum sind es so gut wie immer Mint und/oder XFCE Nutzer, die hier immer wieder auflaufen?

aufkrawall
2021-09-07, 17:51:48
Es geht hier auch gar nicht darum dich zu kritisieren. Manjaro ist am Ende auch nur ArchLinux in schlecht, sonst nicht viel mehr.
Ist etwas unfair: Die Pakete sind auch nicht mehr oder weniger schlecht/gut als bei Arch, man hat eine größere Auswahl von Kerneln aus dem Repo, der Installer ist ein Live-OS und braucht keine Internetverbindung etc.
Die meisten Probleme sind auch wieder User-Probleme, die etwas per GUI lösen wollen, ohne es zu verstehen.

fezie
2021-09-07, 18:23:27
Was soll das Problem mit LightDM sein?
Ich verwende es problemlos unter Debian unstable in Verbindung mit MATE
Gibt's mittlerweile was besseres und ähnlich schlankes?

Ganon
2021-09-07, 18:24:55
Was soll das Problem mit LightDM sein?

Wir hatten die Diskussion dazu hier: https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=12780284#post12780284

fezie
2021-09-07, 21:01:06
Wir hatten die Diskussion dazu hier: https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?p=12780284#post12780284

Danke. Also ist das einzige was mich betreffen würde, dass X mit root durch LightDM gestartet wird. Und die "beste" Alternative wohl einfach nur startx direkt zu nutzen?

aufkrawall
2021-09-07, 21:04:37
Außer, du willst mit Nvidia übertakten, denn das geht mit rootless X nicht. ;D
Wegen so einem BS hab ich wirklich kaum noch Lust, mit Nvidia Linux zu booten. Zum Glück läuft es unter Windows wieder ziemlich gut. :redface:

Grundkurs
2021-09-07, 21:38:03
@Grundkurs stell dein Steam Client auf Beta um. Dann sollte es wieder funktionieren. Soll ein Bug im Client sein der in der Beta behoben ist.

Steam->Settings->Beta Participation: [Steam Beta Update] hat auf Anhieb funktioniert, Danke für den Tipp!

Bisschen unfair Steams Probleme mit Freetype2 (https://bugs.archlinux.org/task/71680) der ganzen Linux-Community zuzuschreiben.

Hier wurde anscheinend durch ein Freetype2 Update von Version 2.10 auf 2.11 einfach mal die Abwärtskompabilität zerschossen...just like that.

Linus Torvalds thematisiert die Scheiß-Egal-Mentalität in der Linux-Community hinsichtlich der Abwärtskompabilität hier ganz treffend: https://www.youtube.com/watch?v=5PmHRSeA2c8 (ab 7:53)
Money-Quote 1: "Don't break Userspace."
Money-Quote 2: "If it's a bug people rely on - it's not a bug, it's a feature."


Sich dann darüber "aufzuregen" das es hier und dort mal klemmt oder bei Details mal etwas an usability fehlt ist doch lächerlich.
Mit clunky Usability kann ich mich arrangieren, aber wenn getroffene Einstellungen sich nicht ohne weiteres rückgängig machen lassen und Steam unbenutzbar wird, krieg ich plack, so bin ich eben.

Dann gebt halt all eure Daten an die großen Tech Konzerne, wenn die Eingabe eines Terminal Befehls schon zu viel ist und das System dadurch scheinbar gleich komplett unbenutzbar ist. Oder wenn ihr was kaputt gespielt habt und euch nicht auf magische Art und Weise das Problem gefixt wird...

Hier sehe ich für Linux viel Potential: In meinem Bekanntenkreis sind die meisten von WhatsApp zu Signal gewechselt. Facebook nutzt auch kaum jemand aus meinem Bekanntenkreis.
Der Trend ist klar zu erkennen. Je übergriffer Konzerne und Staat werden, desto mehr wird Privatssphäre zum Thema und da kommt man langfristig um Linux wohl kaum vorbei. Ich bin gespannt, welchen Impact Steam Deck insgesamt haben wird.

Auf die Frage "Will you use SteamOS" haben bei Reddit
2K der Nutzer mit "Yes for sure" geantwortet,
743 mit "only if it has good compability"
und nur 271 mit "i'll try but i'll install windows"
Hier kommt vielleicht eine Schwemme an neuen Linux-Nutzern. Wäre schade, wenn die alle wieder abhauen.

Gast
2021-09-07, 21:50:57
Interessiert euch vermutlich eher weniger aber IMHO wäre das schon ein kleiner Paukenschlag:
https://support.captureone.com/hc/user_images/cebeBYZcmj0OOH-ZEHtlqw.png
https://support.captureone.com/hc/en-us/articles/360002902958-Do-you-have-Capture-One-for-Linux-?page=5#comments

Ja, es gibt mit Darktable und RawTherapee (und dessen Fork ART *) ziemlich gute RAW-Konverter für Linux. CaptureOne ist allerdings eine Hausnummer, insbesondere unter Fotografen.

Ich finde für solche proprietären Anwendungen würde sich gut Flatpack anbieten. DaVinci Resolve gibt es ja ebenfalls für Linux aber offiziell nur für RedHat.
In dem Bereich wird aber meist Nvidia vom Hersteller bevorzugt oder empfohlen.


* https://bitbucket.org/agriggio/art/wiki/Home

aufkrawall
2021-09-08, 13:17:07
Hier wurde anscheinend durch ein Freetype2 Update von Version 2.10 auf 2.11 einfach mal die Abwärtskompabilität zerschossen...just like that.

Die Frage ist wohl eher, warum ausgerechnet Steam ein Update braucht, während offenbar jedes andere Programm aus dem Repo, das nicht closed source ist, trotz ausbleibendem Recompile keine Probleme hat.

Ganon
2021-09-08, 13:48:28
Money-Quote 1: "Don't break Userspace."
Money-Quote 2: "If it's a bug people rely on - it's not a bug, it's a feature."


Als Kernel hat man es auch relativ einfach in der Hinsicht und darum wird es auch gemacht. Als Userspace-Library die ABI-Kompatibiltät bis in alle Ewigkeit zu erhalten ist eine komplett andere Geschichte. Nicht umsonst hast du auch unter Windows zig "Microsoft Visual C++ Libraries" in zig unterschiedlichen Versionen auf der Platte.

Der Verursacher ist hier übrigens libharfbuzz in einer Version von August 2014, die Steam hier shipped. Man ist mit der Library schon mehrere Major-Releases weiter. Steam funktioniert übrigens ohne Probleme, wenn man es mittels steam-native startet und die Systembibliotheken nimmt, statt den antiken Kram den Steam bundled.

aufkrawall
2021-09-08, 13:51:17
Steam funktioniert übrigens ohne Probleme, wenn man es mittels steam-native startet und die Systembibliotheken nimmt, statt den antiken Kram den Steam bundled.
Hat hier nichts gebracht.

BlacKi
2021-09-08, 14:33:50
du hast auch das problem? hab ich hier nicht, hat das was mit arch zu tun?

Benutzername
2021-09-10, 20:44:29
Als Kernel hat man es auch relativ einfach in der Hinsicht und darum wird es auch gemacht. Als Userspace-Library die ABI-Kompatibiltät bis in alle Ewigkeit zu erhalten ist eine komplett andere Geschichte. Nicht umsonst hast du auch unter Windows zig "Microsoft Visual C++ Libraries" in zig unterschiedlichen Versionen auf der Platte.


Gerne dann auch noch verstreut im Programmvrzeichnis oder irgendwo anders auf der Platte. Gibt ja drölf Orte an denen DLLs liegen können. Das ist immerhin aufgeräumter unter Unixoiden.



Der Verursacher ist hier übrigens libharfbuzz in einer Version von August 2014, die Steam hier shipped. Man ist mit der Library schon mehrere Major-Releases weiter. Steam funktioniert übrigens ohne Probleme, wenn man es mittels steam-native startet und die Systembibliotheken nimmt, statt den antiken Kram den Steam bundled.


Verstehe Ich sowieso nicht, warum die mit so alten Versionen ausliefern. Angst, daß neuere Versionen inkompatibel sind? :confused: Einfach die neuere Version der lib benutzen udn dann sieht man ja ob es läuft oder nicht. Auch wenn das hier langsam mehr in den Steam Proton Fred gehört...


Gerade Steam nach dem Mint20.2 update gestartet. Startet nach etwas Fortschirttsbalken von Steam ohne Probleme. Spiele starten auch. *schulterzuck* Läuft aber ein wenig behäbig heute, scheint mir.

Rooter
2021-09-11, 00:13:07
Mein Story zu Linux Mint habe ich ja hier (https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showpost.php?p=12549228&postcount=355) schon erzählt.

Heute nochmal kurz was zu tun gehabt:
*doppelklick auf eine MIDI-Datei* SMPlayer kann es nicht abspielen
Öffnen mit VLC: Kennt das Format nicht
Öffnen mit meinem Lieblings-Audioplayer WinAmp Audacious: Nichts :| Dabei ist doch der FluidR3 Soundfont installiert :uponder:
Zwei Minuten Google: Ich muss dem Eingabeplugin von Audacious erst mitteilen wo der Soundfont liegt (/usr/share/sounds/sf2/FluidR3_GM.sf2). Habe das gemacht und noch Audacious als Standard für MIDI eingestellt, läuft. :)

An Linux mag ich besonders, dass ich bisher noch nie in einer Sackgasse gelandet bin bei einem Problem. Denn man bekommt immer genug Feedback vom System, um dem Fehler auf den Grund zu gehen. Und nicht (wie so oft unter Windows) nur einen krytischen Fehlercode -- oder gar nichts.
Und, dass Updates zwar fast täglich reinkommen, aber alle in <1 Minute installiert sind.

MfG
Rooter

Grundkurs
2021-09-27, 11:57:25
Ich hab Linux Mint am 07.08.2021 installiert, am 08.08.2021 Ubuntu und bin dann am 09.08.2021 auf Manjaro gewechselt. Heute morgen habe ich leider Windows 10 auf den Rechner gebügelt. Damit hat mein Fluchtversuch von Windows auf Linux vom 07.08.2021 bis zum 27.09.2021 gedauert (= knapp 7 Wochen), bis ich dann heute wieder in die Microsoft-Fänge geraten bin.

Ich habe Ende letzter Woche erfahren, dass ich auf der Arbeit bei einem C# Projekt unterstützen soll. Da meine C# Kenntnisse eingerostet sind, wollte ich mir eine C# Umgebung auf Manjaro einrichten. Mir war schon vorher bewusst, dass das nicht ganz ohne wird, da C# eine Microsoft-Sprache ist und es nicht selbstverständlich ist, dass es überhaupt auf Linux läuft. Es soll jedoch funktionieren, entweder über Visual Studio Code oder Mono.
Das blöde ist nur, ich hab weder das eine noch das andere vernünftig zum laufen bekommen und somit steht mir praktisch keine Entwicklungsumgebung für C# mit Code-Completion zur Verfügung. Ich weiß, dass Jetbrains wahrscheinlich mit der Raider IDE ein Sorglos-Wohlfühlpaket bietet, das sehr wahrscheinlich super auf Linux laufen wird, aber da kostet die Individual-Lizenz leider 140€, VS und co. sind umsonst.

Irgendwann dann der Blick auf die Uhr, da war es schon halb 3 morgens und es ging ums verrecken nichts. Genervt schlafen gegangen, Kind heute morgen übermüdet in die Kita gebracht, dann heute morgen nochmal 2~3 Stunden reingebuttert und dann war der Moment gekommen, den ich auch schon in den letzten Jahren immer wieder hatte: Ich brauche es, ich bekomme es hier aber nicht (oder ich kriege einfach nicht raus, wie). Also zurück zu Windows 10. Schade. Es fühlt sich diesmal wie eine Niederlage an, weil Linux durchaus zu gefallen wusste. Ich bin gespannnt wie sich dieser Bereich entwickelt wenn die Nutzerzahlen signifikant größer werden (hier habe ich große Hoffnungen auf Valve). Dann probiere ich es sicherlich noch einmal.

Mr.Fency Pants
2021-09-27, 12:37:28
Ich hab Linux Mint am 07.08.2021 installiert, am 08.08.2021 Ubuntu und bin dann am 09.08.2021 auf Manjaro gewechselt. Heute morgen habe ich leider Windows 10 auf den Rechner gebügelt. Damit hat mein Fluchtversuch von Windows auf Linux vom 07.08.2021 bis zum 27.09.2021 gedauert (= knapp 7 Wochen), bis ich dann heute wieder in die Microsoft-Fänge geraten bin.

Ich habe Ende letzter Woche erfahren, dass ich auf der Arbeit bei einem C# Projekt unterstützen soll. Da meine C# Kenntnisse eingerostet sind, wollte ich mir eine C# Umgebung auf Manjaro einrichten. Mir war schon vorher bewusst, dass das nicht ganz ohne wird, da C# eine Microsoft-Sprache ist und es nicht selbstverständlich ist, dass es überhaupt auf Linux läuft. Es soll jedoch funktionieren, entweder über Visual Studio Code oder Mono.
Das blöde ist nur, ich hab weder das eine noch das andere vernünftig zum laufen bekommen und somit steht mir praktisch keine Entwicklungsumgebung für C# mit Code-Completion zur Verfügung. Ich weiß, dass Jetbrains wahrscheinlich mit der Raider IDE ein Sorglos-Wohlfühlpaket bietet, das sehr wahrscheinlich super auf Linux laufen wird, aber da kostet die Individual-Lizenz leider 140€, VS und co. sind umsonst.

Irgendwann dann der Blick auf die Uhr, da war es schon halb 3 morgens und es ging ums verrecken nichts. Genervt schlafen gegangen, Kind heute morgen übermüdet in die Kita gebracht, dann heute morgen nochmal 2~3 Stunden reingebuttert und dann war der Moment gekommen, den ich auch schon in den letzten Jahren immer wieder hatte: Ich brauche es, ich bekomme es hier aber nicht (oder ich kriege einfach nicht raus, wie). Also zurück zu Windows 10. Schade. Es fühlt sich diesmal wie eine Niederlage an, weil Linux durchaus zu gefallen wusste. Ich bin gespannnt wie sich dieser Bereich entwickelt wenn die Nutzerzahlen signifikant größer werden (hier habe ich große Hoffnungen auf Valve). Dann probiere ich es sicherlich noch einmal.

Hast du mal probiert, ob du dein Problem mit einer VM oder Wine lösen kannst, evtl. mal in der entsprechenden Community gefragt? Ich habe festgestellt, dass sich viele Probleme mithilfe der Community lösen lassen. Kannst ja deine Linux Installation behalten und dann evtl. zurückkehren, wenn du dein Problem gelöst hast. Ich kenne aber das Gefühl, dass es nerven kann, wenn Dinge nicht so einfach funktionieren wie vorher.

Ich habe aktuell den Sprung zu Linux zu 100% vollzogen und möchte nicht mehr zurück, die Windows Platte habe ich die Tage komplett platt gemacht und eine frische Pop OS draufgebügelt. Habe aber das Glück, dass alles so läuft wie ich mir das vorstelle. Ich hatte zu Beginn Distrohopping betrieben und bin dann bei Manjaro hängen geblieben, was mir wirklich gut gefallen hat. Mint war noch die mein Fall, wobei ich nicht genau sagen kann, weshalb. Manjaro hatte nach einiger Zeit ein paar nervige Dinge wie Verzögerung beim Starten von Programmen, etc.

Obwohl ich mit Gnome am Anfang ein bisschen auf Kriegsfuß stand, bin ich jetzt super zufrieden, wenn man das System einmal verinnerlicht hat. Pop OS ist schlank, aufgeräumt uns lässt sich traumhaft bedienen. Ein kleiner Nachteil sind die eingeschränkte Indivualisierungsmöglichkeiten, diese haben mich bei anderen Desktops jedoch etwas überfordert, da habe ich nur einen Bruchteil von genutzt. Dem Haupteinsatz Gaming wird Pop OS voll gerecht, bisher läuft einfach alles, bis hin zu Diablo 2 Resurrected, Spiel gestern gekauft, Lutris angeschmissen und es läuft auch von den fps so wie es bei meiner Konfig unter Windows laufen würde.

Ich kann nur jedem empfehlen, es zumindest mal mit Linux zu versuchen, ich für meinen Teil möchte nie wieder zurück.

Gast
2021-09-28, 14:03:23
Ich hab Linux Mint am 07.08.2021 installiert, am 08.08.2021 Ubuntu und bin dann am 09.08.2021 auf Manjaro gewechselt. Heute morgen habe ich leider Windows 10 auf den Rechner gebügelt. Damit hat mein Fluchtversuch von Windows auf Linux vom 07.08.2021 bis zum 27.09.2021 gedauert (= knapp 7 Wochen), bis ich dann heute wieder in die Microsoft-Fänge geraten bin.

Ich habe Ende letzter Woche erfahren, dass ich auf der Arbeit bei einem C# Projekt unterstützen soll. Da meine C# Kenntnisse eingerostet sind, wollte ich mir eine C# Umgebung auf Manjaro einrichten. Mir war schon vorher bewusst, dass das nicht ganz ohne wird, da C# eine Microsoft-Sprache ist und es nicht selbstverständlich ist, dass es überhaupt auf Linux läuft. Es soll jedoch funktionieren, entweder über Visual Studio Code oder Mono.
Das blöde ist nur, ich hab weder das eine noch das andere vernünftig zum laufen bekommen und somit steht mir praktisch keine Entwicklungsumgebung für C# mit Code-Completion zur Verfügung. Ich weiß, dass Jetbrains wahrscheinlich mit der Raider IDE ein Sorglos-Wohlfühlpaket bietet, das sehr wahrscheinlich super auf Linux laufen wird, aber da kostet die Individual-Lizenz leider 140€, VS und co. sind umsonst.

Irgendwann dann der Blick auf die Uhr, da war es schon halb 3 morgens und es ging ums verrecken nichts. Genervt schlafen gegangen, Kind heute morgen übermüdet in die Kita gebracht, dann heute morgen nochmal 2~3 Stunden reingebuttert und dann war der Moment gekommen, den ich auch schon in den letzten Jahren immer wieder hatte: Ich brauche es, ich bekomme es hier aber nicht (oder ich kriege einfach nicht raus, wie). Also zurück zu Windows 10. Schade. Es fühlt sich diesmal wie eine Niederlage an, weil Linux durchaus zu gefallen wusste. Ich bin gespannnt wie sich dieser Bereich entwickelt wenn die Nutzerzahlen signifikant größer werden (hier habe ich große Hoffnungen auf Valve). Dann probiere ich es sicherlich noch einmal.


Wie wäre es denn mit einem Wechselschacht? - Eine Platte mit Windaus für "uffe arbeit mit Visual C#" und eine weitere mit Linux
.. https://geizhals.de/?cat=gehwrahm