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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Linux für die Eltern


msilver
2021-09-20, 08:16:47
hi,
meine eltern haben einen 15 Jahre alten Rechner. Dort ist Vista drauf, soll natürlich ein anderes System drauf.


Folgende HW, genau weis ich es nicht:
4 Kern AMD
4GB Ram
250 GB HD
Eine kleine Nvidia Karte scheint drin zu sein.

Nun will ich denen, die machen eh nicht viel, einfach ein schonendes Linux drauf machen. Windows kennen sie ein wenig, haben sich aber nie enorm damit auseinandergesetzt. Ich denke, wenn ich ein leichtes Linux drauf mache, werden sie das schon annehmen und auch verstehen. Meine Mutter nutzt aktiv Android.

Ansich gehts um Internet, Drucken (Samsung Drucker), Schreiben.

Es ist mir klar, nur will ich nun einfach direkt das dafür beste Linux installieren und dann kommt da Open/Libre Office, ein guter PDF Reader, Firefox drauf und dann flutscht das denke auch wieder.

Ich habe hier noch einen 4GB Stick. Hoffe der ist Bootfähig und vor allem, das die alte Kiste schon von USB booten kann.

Ist es möglich, Linux aus Vista heraus in einen Bootmodus für den Install laden zu lassen?

Wichtig ist auch, dass wir ein Linux drauf machen, welches auch in 10 Jahren noch Updates bekommt. Ich kenne nicht die ganzen Anbieter hier und habe Bedenken, dass diese Distribution auf einmal verschwindet und inaktiv ist.

Ubuntu? KDE? Lubuntu? Zorin? Mint? Gibt ne ganz schön krasse Auswahl. Möchte einfach das Ding drauf machen und das wir, die Familie, dann entspannt und mit Sicherheit, den Rechner alle paar Woche mal nutzen können.

Corny
2021-09-20, 10:33:56
Wenn die Anwendungen die gleichen bleiben (LibreOffice, Firefox usw...), dann wird deinen Eltern egal sein ob diese unter Windows oder unter Linux laufen.

Es ist aber nicht so, dass die Anwendungen unter einem schlanken Linux automatisch schneller laufen als sie das unter Windows tun würden.

Und sind dir die 10 Jahre Updates wirklich so wichtig? Die Hardware wäre dann 25 Jahre alt...

/dev/NULL
2021-09-20, 10:34:53
Würde einfach mal Ubuntu probieren (geht live vom USB Stick, Performance aber teils recht mies), meiner Erfahrung nach sind Samsung Drucker unter Linux teilweise etwas zickig.
Andere Linuxe kenne ich nicht, (Debian auf dem Server), Mint soll aber recht gut sein.

Ich habe einem alten IBM/Lenovo Laptop mit Ubuntu Leben eingehaucht, wobei auch hier (wie immer) eine SSD viel mehr Spaß macht, als die ursprüngliches Festplatte. Ein paar Grafikfehler, nach nem Hibernate habe ich nicht ausräumen können, aber auch nur begrenzt Zeit investiert.

Kein Linux hat 10 Jahre Update Garantie.. LTS sind bei Ubuntu 5 Jahre. Ein Versionsupgrade iust zwar möglich, aber nicht immer (eigene Erfahrung) problemlos

Simon
2021-09-20, 11:30:01
Statt Ubuntu nimm erstmal ein Xubuntu: Der Desktop dort ist leichter was den Resourcen Verbrauch angeht und das UI ist Windows ähnlicher. Hardware Unterstützung und alles ist gleich.

10 Jahre Updates kriegst du nicht mal bei bezahlten Enterprise Distros. Was du wahrscheinlich suchst, ist eine grosse Distribution, die es schon lange gibt und die nicht demnächst eingestellt wird. Die drei grossen für den Desktop (unbezahlt) sind:

Ubuntu, Xubuntu, Kubuntu, ...
Fedora
(Open)Suse



Samsung Drucker könnten Probleme machen. Das kannst du ja vorher mit einer Live Distro ausprobieren.

lumines
2021-09-20, 12:35:04
Fedora wird allerdings bald x86-64-v2 voraussetzen. Das würde die CPU des TEs ausschließen, weil seine CPU wahrscheinlich darunter liegt (auch wenn sie eine 64-Bit-CPU sein wird).

Ich würde Debian, Ubuntu LTS oder Rocky Linux nehmen. Meiner Meinung nach ist es relativ unwahrscheinlich, dass dieser PC noch >5 Jahre verwendet wird. Von daher wird wahrscheinlich das installierte OS auch kein Major-Release-Upgrade mehr mitmachen müssen.

Ein kleiner Tipp: Debian ist als reines Community-Projekt tendenziell eher gewillt exotische oder alte CPU-Architekturen zu unterstützen als Canonical oder Red Hat. Von daher würde es Sinn machen Debian vielleicht zu bevorzugen.

Die Installation erfolgt bei den allermeisten Distributionen per USB. Du kannst aber auch sogenannte "netinstall"-Images runterladen und die auf CD oder DVD brennen und davon booten. Die meisten Pakete werden dann bei der Installation aus dem Internet geladen und direkt auf die Festplatte installiert. Das passiert komplett transparent, solange der PC eine Internetverbindung bei der Installation hat.

Ich würde auch nicht zu sehr auf das Marketing der Distributionen schauen. Die Installationsroutinen fragen letztendlich alle sehr ähnliche Fragen und wenn du schon jemals irgendein Betriebssystem selbst installiert hast, wird dich da relativ wenig überraschen. Über die Usability entscheidet dann letztendlich eher die gewählte Deskoptumgebung. Ob du KDE, Xfce oder GNOME wählst, ist bei einem glorifizierten Textverarbeitungsrechner mit 4 GB RAM eigentlich egal.

fezie
2021-09-20, 15:45:50
Vista heraus in einen Bootmodus für den Install laden zu lassen?

Für Debian gibt's den win32-loader. Bei Ubuntu nennt sich das glaub Wubi

lumines
2021-09-20, 16:02:08
Für Debian gibt's den win32-loader. Bei Ubuntu nennt sich das glaub Wubi

Beides absolut nicht zu empfehlen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass wubi aus guten Gründen nicht mehr supportet wird und eher ein Proof of Concept war.

Gast
2021-09-20, 16:02:11
Linux in Virtual-Box geht auch Headless.. https://www.google.com/search?q=virtual+box+headless

Bartfratze
2021-09-20, 17:53:22
Bei Debian gibt's den Firefox nur als ESR, bei zukünftigen *Ubuntus nur als Snap.
Wenn es wirklich nur bei LibreOffice und Firefox bleibt, kann man ruhig die Distri wechseln, da alle Einstellungen im home-Ordner sind.

Sorgen machen könnte die 15 Jahre alte Nvidia, AFAIK müsste die vom Blobtreiber gar nicht mehr unterstützt werden und der freie Treiber... Nun, müsste man probieren.
Die alten AMD/ATI Karten sind dagegen mit dem freien Radeontreiber (in der Regel) stabil und mit ordentlicher Videobeschleunigung. Stromsparmechanismen waren (vor ein paar Jahren) nicht so toll, weiß allerdings nicht, ob sich da was getan hat.

Bitte auch genau informieren, was die Distris die mit LTS werben, genau damit bieten.

Watson007
2021-09-20, 18:19:59
Zuerst Mal mit ner SSD aufrüsten, sind nicht mehr teuer und manche alten Festplatten sind schrecklich lahm, insbesondere bei Notebooks

littlejam
2021-09-20, 18:35:54
Ubuntu und mal ausprobieren.
SSD kann man später noch nachbauen, stimme aber zu, dass das sich lohnt.

Grüße

Sweepi
2021-09-21, 13:01:32
FAIK müsste die vom Blobtreiber gar nicht mehr unterstützt werden und der freie Treiber... Nun, müsste man probieren.
Der freie Treiber funktioniert doch, er kann nur GPUs neuer als Pascal(?) nicht mehr über idle takten. Das sollte bei der alten Hw auch kein Problem sein.

Bartfratze
2021-09-21, 16:24:56
Der freie Treiber funktioniert doch

Kommt halt darauf an (https://nouveau.freedesktop.org/FeatureMatrix.html). Im Vergleich kannst du mit dem freien Radeontreiber (https://www.x.org/wiki/RadeonFeature/) alte Kisten tendentiell eher zum Videoabspielen gebrauchen, vllt. auch Browserrenderbeschleunigungskram.

Cyphermaster
2021-09-22, 16:30:44
Du kannst im Endeffekt bei sämtlichen Distributionen, die es schon >10 Jahre gibt, auch recht sicher sein, daß die auch lange genug "leben". Unter dem Strich ist es dann wumpe, ob du Ubuntu, Mint, Arch oder was Anderes nutzt. Die Bedienoberflächen bekommt man quasi immer ausreichend Windows-ähnlich hin, daß für einen reinen User (wie es deine Eltern wohl wären) "kein" Unterschied besteht. Und auch zwei, drei Zehntel längere Ladezeiten oder ein paar Prozent mehr Last auf der CPU dürften da nicht jucken.
Ich würde die Distribution also in deinem Fall umgekehrt eher davon abhängig machen, wo du am wenigsten Treiber-Abfuck mit der alten Hardware bzw. dem Drucker zu erwarten hast - denn dieser Support-Aufwand wäre spürbar. ;)