Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hardware beschädigt durch statische Entladung am Gehäuse?
BattleRoyale
2021-10-05, 19:51:22
huhu!
ggf. ist das hier nicht das richtige forum.....aber alles anderen schienen mir auch nicht passender :biggrin:
hätte mal eine frage die mein ocd triggert und mich etwas beunruhigt :freak:
hab gestern meinen neuen pc zusammengebaut. natürlich habe ich hin und wieder mal an einen heizkörper gefasst damit ich nicht statisch aufgeladen bin und mein hardware schrotte.
als alles ready war habe ich die seitentür des gehäuses eingesetzt und prompt gab es einen kleine funken.
lange rede kurzer sinn.
kann durch solche eine statische entladung am gehäuse die hardware beschädigt werden? oder ist das ganze wie ein faradayscher käfig? mach mir irgendwie nen kopf das ich was geschrottet habe.....auch wenn alles funzt.
thx&gruß
BlacKi
2021-10-05, 19:55:40
das gehäuse ist geerdet wenn das netzkabel angeschlossen ist. auch wenn kein netzkabel angeschlossen ist, passiert nichts weil ground.
joe kongo
2021-10-05, 22:46:49
lange rede kurzer sinn.
kann durch solche eine statische entladung am gehäuse die hardware beschädigt werden? oder ist das ganze wie ein faradayscher käfig? mach mir irgendwie nen kopf das ich was geschrottet habe.....auch wenn alles funzt.
Da passiert nichts, selbst wenn die Gehäuseteile nur an wenigen Stellen vernietet oder verschraubt sind (ein eher schlechter faradayscher Käfig), die Masseflächen im Mainboard und Steckkarten alleine schon für Potentialausgleich sorgen. Sorgen hätte ich nur bei einer Entladung direkt auf Bauteile oder Kontakte. Deshalb vor dem Hantieren im Inneren des PCs vorher das Gehäuse flächig anfassen, oder wenn das Mainboard lose vor einem liegt die rückseitigen Buchsengehäuse,
die Graka am Slotblech, ....
Linus hat mal versucht absichtlich was zu schrotten. Ist scheinbar gar nicht so einfach :D
nXkgbmr3dRA
Skysnake
2021-10-06, 02:19:22
Ja ist auch wirklich nicht so einfach, weil in vielen Chips heutzutage ESD Strukturen vorhanden sind, die das verhindern. Früher gab es das noch nicht, da war es einfach etwas zu killen. Das ist nen riesen Thema. Früher hatte man teils gar keinen ESD Schutz und hat quasi direkt mit den Chips hantiert durch wire bonding. Heute ist ja alles BGA Flipchip. Sprich außerhalb der Fabric arbeitet keiner mehr mit etwas was nicht nen packaging hat in dem ESD Strukturen vorhanden sind.
Mal was ich auf die Schnelle gefunden habe https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.3dincites.com/wp-content/uploads/GSA-ESDA-3D-IC_ESD_Whitepaper_1.pdf&ved=2ahUKEwjsmuPmv7TzAhXjh_0HHd2VAtcQFnoECCMQAQ&usg=AOvVaw3Wd6SAYjbTNF9zqAYzzGvP
Naitsabes
2021-10-06, 09:39:36
Wobei gerade bei Hochfrequenzteilen zum Teil wieder auf ESD-Schutz (in-die) verzichten bzw. diese im Betrieb abschalten.
Aber auf Baugruppenebene sollte trotzdem für Schutz gesorgt sein.
Das mit dem Heizkörper, Erden, Vorsicht und bla bla blubb hab ich am Anfang auch gemacht. Imzwischen nicht mehr. Ich putze auch mal die kontakte von nem DIMM mit nem Tuch, hatte 2-3x Wasserhavarie im PC. Hardware lag teilweise monatelang ungeschützt in einem Ramschfach etc. ppp...
Ist jemals was kaputt gegeangen? Nee...
Wenn Du nicht gerade einen Daten-PIN an die Versorgungsspannung anschließt, etwas verpolst, kurzschließt, abbrichst oder knickst ist es nahezu unmöglich normale Hardware kaputt zu bekommen.
hq-hq
2021-10-06, 11:36:06
solang ihr kein Swiffer Tuch verwendet, ESD Schäden müssen auch nicht gleich sichtbar sein
hört auf joe kongo dann sollte nie was sein
Naitsabes
2021-10-06, 12:14:33
Vor allem weil ESD nur selten direkt zu einem Ausfall führt.
Meistens ist es "nur" eine Vorschädigung, die dann irgendwann im Betrieb zu einem EOS führt
r3ptil3
2021-10-06, 12:37:25
Ich bin in dieser Thematik sehr sehr kritisch eingestellt. Das Video von Linus ist keineswegs ein Indikator für die Haltbarkeit.
Wenn man sich überlegt welche Spannungen der Körper entladen kann bei einem Kontakt, könnte Hardware definitiv beschädigt werden, ohne es zu merken.
Die Leiterbahnen auf der CPU etc. sind dermassen filigran, dass diese auch für den Menschen bei nicht spürbarer Entladung, beschädigt werden können.
Das könnte sich in ganz gemeiner Weise auswirken, wie bspw.:
- sporadische Abstürze (auch erst nach Monaten)
- Temperaturabhängige Abstürze, da sich die Bauteile etc. bei höherer Wärme anders verhalten (Biegung, Krümmung der Leiterbahnen etc.)
Ganz grob vielleicht sogar auch Auswirkung auf die OC Fähigkeiten.
Ich arbeite in einer Branche, in der Halbleiter verbaut werden, erst wenn man selber hört und sieht, was alles durch ESD passieren kann, sieht man die Thematik mit ganz anderen Augen.
rentex
2021-10-06, 12:37:35
Seine HW beim Einbau zu schützen, ist ebenfalls ne Frage des Stils.
BattleRoyale
2021-10-06, 20:23:13
Ok! Also muss ich mir wohl keine Sorgen machen. :-)
davidzo
2021-10-07, 13:26:34
Wie andere schon gesagt haben, Gehäuse sind geerdet, wenn da also der Funke übersprang, dann wurde das gut abgeleitet.
Ich halte die Wahrscheinlichkeit dass man bei der Montage Komponenten beschädigt für gering, außer vielleicht man trägt einen Mikrofaserpulli. Aber beim Versand ist die Gefahr sehr real. Ich habe schon einige Hardware bekommen die anscheinend im Versand durch ESD beschädig wurde weil leider ungeeignet verpackt, die vor dem Versand eindeutig funktionierte. Also Memtestfehler, Grafikkarte postet nicht mehr, aber auch Hardware die noch wenige tage funktionierte und dann gestorben ist, abstürze hatte, speicherfehler etc. Die konstante Bewegung erzeugt in ungeeigneten Verpackungsmaterialien wie Kunststoffolie, Papier anscheinend so viel Reibung, dass die Aufladung größer ist als bei stationär gehandhabter Hardware.
hq-hq
2021-10-07, 18:16:48
Wie andere schon gesagt haben, Gehäuse sind geerdet, wenn da also der Funke übersprang, dann wurde das gut abgeleitet.
Ich halte die Wahrscheinlichkeit dass man bei der Montage Komponenten beschädigt für gering, außer vielleicht man trägt einen Mikrofaserpulli. Aber beim Versand ist die Gefahr sehr real. Ich habe schon einige Hardware bekommen die anscheinend im Versand durch ESD beschädig wurde weil leider ungeeignet verpackt, die vor dem Versand eindeutig funktionierte. Also Memtestfehler, Grafikkarte postet nicht mehr, aber auch Hardware die noch wenige tage funktionierte und dann gestorben ist, abstürze hatte, speicherfehler etc. Die konstante Bewegung erzeugt in ungeeigneten Verpackungsmaterialien wie Kunststoffolie, Papier anscheinend so viel Reibung, dass die Aufladung größer ist als bei stationär gehandhabter Hardware.
ich kenne Ausfälle von Swiffer Tuch, Staubsaugereinsatz um Staub rauszusaugen und natürlich Angriffeln + Teppichboden ... ich selbst hatte noch nie einen ESD Ausfall und konnte mit der Backofenmethode zwei Leuten ihre Grafikkarte richten - einmal aber nur für 6 Monate... das war einmal Swiffer und 1x überall anfassen mit Teppichboden
ah halt ich hab mal in der Ausbildung EDO RAM durch Anfassen zerstört, der war damals empfindlich
Naitsabes
2021-10-08, 00:05:51
Bei ungeeigneter Verpackung (vor allem Klebeband!) können schnell enorme Spannungen entstehen. Das ist tatsächlich kritisch.
Leider bekommen selbst die größten Unternehmen es nicht gesch**sen die Ware korrekt zu verpacken. Also Shielding + ableitfähige Verpackung.
"Erden" durch anfassen vom Heizkörper o.ä. ist jedoch Quatsch. Bringt zum einem nur etwas während der Berührung, bei jeder weiteren Bewegung ist das wieder hinfällig. Und zum anderen können (und sind) ja auch die Bauteile geladen.
Idealvorstellung ist natürlich "alles auf einem Potential". Aber das geht nunmal nicht in der Realität. Darum ist es wichtig, dass ein kontrollierter Ladungsausgleich stattfinden kann. Isolatoren sind eine Katastrophe, da es unweigerlich zu Ladungstrennung kommt. Sehr gute Leiter sind ebenfalls kritisch, da die Ausgleichströme bei Kontakt zu groß wären...
Mortalvision
2021-10-08, 00:10:42
Ist es nicht auch eine Frage der Strukturbreite? Ich meine, die alten C64 Chips konnte man selbst mit viel Aufladung nicht killen.
Daredevil
2021-10-08, 00:49:16
Ein ESD Sprung heute kann halt auch einfach in 3 Monaten zum Ausfall führen, das ist dann nicht mehr nachvollziehbar. Daher kann es sein, oder eben auch nicht.
Rooter
2021-10-09, 18:36:07
Unglücklich kann evtl. werden, wenn der Funke nicht auf das Gehäuse - also die Masse - geht, sondern z.B. auf die Kontakte eines USB-Ports.
MfG
Rooter
BattleRoyale
2021-10-09, 20:30:55
Ein ESD Sprung heute kann halt auch einfach in 3 Monaten zum Ausfall führen, das ist dann nicht mehr nachvollziehbar. Daher kann es sein, oder eben auch nicht.
du beunruhigst mich wieder zunehmend. ;(
rentex
2021-10-10, 07:24:22
@hq-hq Wer swiffert bitte IM Rechner?
hq-hq
2021-10-11, 08:44:17
@hq-hq Wer swiffert bitte IM Rechner?
hihi, ja anfangs hiess es nur der PC stürzt alle paar Minuten ab aber nur wenn man WoW zockt... über den Eventviewer dann der Bezug zum Grafiktreiber.
Dann hab ich sie ausgequetscht wenns jetzt plötzlich immer abstürzt, was habt ihr denn am PC gemacht. Dann kam raus, dass sie die GTX 1080 aus dem PC gebaut hat und sauber machen wollte weil die so verstaubt war. Swiffer wirkt ja magisch anziehend auf Staub, eine tolle destruktive Idee. Nach dem Backofen lief WoW wieder ohne Crash. Hab seitdem nix mehr gehört.
Aber selbst ohne Swiffer stellt Staub beim Reinigen eine Bedrohung dar, beim Raussaugen oder Rausblasen können wieder gefährliche Ladungen entstehen.
vBulletin®, Copyright ©2000-2024, Jelsoft Enterprises Ltd.