Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Debian: Upgrade-Katastrophe
Simon Wright
2021-12-30, 12:28:36
Nachdem ich das Upgrade von Wheezy auf Jessie hinbekommen hatte, musste es natürlich weiter gehen.
Also Upgrade von Jessie auf Stretch. Alles in die Sources eingetragen
apt-get update
apt-get upgrade
apt-get dist-upgrade
So richtig habe ich keine Fehlermeldung sehen können, aber nach dem Reboot fährt der Server nicht mehr hoch. Über die serielle Konsole öffnet sich GRUB und ich soll nen Kernel auswählen. Dort sind allerdings nur 8er Kernel (3.16.xx und kleiner) - wähle ich den Neuesten dann aus, bootet der Rechner etwas weiter bis ein Fehler kommt. Scheinbar sind die Partitionen nicht richtig gemountet. Wenn ich dann in der Shell bin kann ich quasi nix mehr machen. Nur die Basics verfügbar. apt-get wird nicht gefunden.
Also "Grande Catastrophe" - mit meinen bescheidenen Linux Kenntnissen komme ich auch nicht so wirklich weit. Ist ein gehosteter Server bei Ionos - Rescue System geht auch, da sehe ich auch die Partitionen. Aber wie gesagt, eigentlich Null Ahnung von Linux. Daher hatte ich das mit dem Upgrade auch vor mir hergeschoben.
Irgendwelche Ideen, Tipps?
Wäre auch bereit jemanden für Hilfe zu bezahlen. Denke da ist nur eine Fehlkonfiguration irgendwo, aber sich da als Linux Noob durchzuwühlen. :O
fezie
2021-12-30, 12:55:28
Kannst du ein Foto mit dem Handy machen oder die Meldungen hier reinstellen?
Wie sieht deine Partitionierung aus? Irgendwas besonderes wie LVM oder MDRAID?
Evtl. mit einer LiveCD booten. Dann dein / nach zB. /mnt mounten.
chroot /mnt
und mit aptitude oder so gucken was für Kernel angeboten werden und installiert sind
Simon Wright
2021-12-30, 13:07:27
Kommen halt einen Haufen Meldungen. Worauf soll ich genau achten?
Da ist ein Software Raid aktiv, eine Partition hab ich mal testweise gemountet über das Recovery System, die beinhaltet aber nur ein Teil des Servers (Daten im Home Verzeichnis auf HDD). Der Server bootet über ein Softraid SSD und hat noch mal für mehr Daten eine HDD (ebenfalls im Softraid)
Über die Serielle Konsole mit dem Ursprungssystem komm ich da gerade nicht weiter, da werden die Partitionen nicht angezeigt.
Sorry wenn das etwas wirr klingt, aber da ich selbst nicht so richtig weiss was da passiert ist, fällt es mir schwer zu erklären was nun die Lage ist.
So was kam bisher
Mounting local filesystems...mount: special device /dev/ssd/usr does not exist
mount: special device /dev/ssd/var does not exist
mount: special device /dev/ssd/home does not exist
mount: special device /dev/hdd/data does not exist
mount: none is already mounted or /proc busy
mount: mount point /home/httpd/"Name" does not exist
failed.
Activating swapfile swap...done.
Setting kernel variables .../sbin/sysctl: error while loading shared libraries: liblz4.so.1: cannot open shared object file: No such file or directory
failed.
*"Name" ist der Name vom Webserver hier mal ausgeklinkt :)
Irgendwie als ob der falsche Kernel dafür sorgt das die Filesysteme nicht richtig laufen und damit nix geht. Aptitude geht auch nicht.
fezie
2021-12-30, 13:15:18
Deswegen die LiveCD
An die /etc/mdadm.conf müsstest du rankommen.
Oder haben deine RAID Partitionen den Typ fd?. Also Linux auto raid?
Ich hab nie groß das MDRAID genutzt, kann daher nich soviel helfen
Rooter
2021-12-30, 13:30:04
Schau mal mit mdadm, ob das RAID überhaupt da ist. Dann ggf. mit --assemble --scan starten.
https://wiki.ubuntuusers.de/Software-RAID/#MDADM
MfG
Rooter
Simon Wright
2021-12-30, 13:33:39
ja an die /etc/mdadm.conf komm ich ran. Frag mich nicht nach dem Typ :D
Nutzt dir der Inhalt der conf was? Lustigerweise komme ich vom Vodofone Kabel Netz auch nicht auf die Serielle Konsole und fummel da momentan noch zusätzlich mit einem DEX Fenster auf meinem Handy per SSH rum.
Wäre ja schön wenn es mal einfach ginge.
fezie
2021-12-30, 13:38:31
So was kam bisher
Mounting local filesystems...mount: special device /dev/ssd/usr does not exist
mount: special device /dev/ssd/var does not exist
mount: special device /dev/ssd/home does not exist
mount: special device /dev/hdd/data does not exist
mount: none is already mounted or /proc busy
mount: mount point /home/httpd/"Name" does not exist
failed.
Activating swapfile swap...done.
Setting kernel variables .../sbin/sysctl: error while loading shared libraries: liblz4.so.1: cannot open shared object file: No such file or directory
failed.
Ah nicht genau gelesen.
So wie ich es verstehe kann dein / gemounted werden. Nur dein /usr und der Rest halt nicht. Probier mal in der /etc/fstab die /dev/mdX devices statt der /dev/ssd/XXX
Simon Wright
2021-12-30, 14:43:13
Ich habe jemanden der sich das mal angucken will, ich check es nicht :D Dafür fummel ich zu wenig mit Linux rum. Der mag irgendwie das Filesystem nicht wenn ich das mounten will. Da apt-get etc. aber nicht geht, kann ich da auch nix auf die schnelle nachinstallieren.
Glaub ich wechsel direkt den Server und bau den woanders neu auf. War eh zu gross und zu teuer geworden. Da gibt es deutlich günstigere Lösungen. Daten haben soweit alle komplett, wenn ich nicht irre. Sonst bekomm ich die sicher da noch runtergekratzt.
sei laut
2022-01-14, 16:14:35
Ich seh den Thread leider erst jetzt, vermutlich brauchst du nun keine Hilfe mehr.
Der offensichtlichste Fehler ist die Partitionierung. Warum macht man sowas?
(vorallem ein dist-upgrade von Debian 7 im Jahr 2022. Da wurden Updates lange ausgesessen)
Also neuinstallieren mit Debian 11 (bullseye) und gut ist. Erspart dir mehrere Stunden schmerz.
Simon Wright
2022-01-14, 16:46:50
Es hing am LVM bzw. dass das was von 8 auf 9 geändert wurde. Auch andere Dinge gingen nicht mehr da es Änderungen gab. Jemand der mir früher immer mit dem Server (ist ein gehosteter Server) geholfen hat, konnte das wieder hinbiegen. Das System hat die Platten wohl nicht mehr richtig gescannt.
Hab jetzt noch mal woanders einen V-Server angemietet, der Server war eh zu gross und zu teuer geworden. Ist nur ein kleines Projekt.
lumines
2022-01-19, 11:44:48
Sehr komplexe LVM-Setups können bei so großen Upgrades tatsächlich haarig werden. Das ist aber auch für Leute mit viel Erfahrung in dem Bereich immer wieder problematisch. Das Problem ist aber auch nicht LVM per se, was grundsätzlich natürlich auch bei Major-Upgrades keine Probleme macht, sondern dass Ionos deine initiale Konfiguration für die Installation z.B. per cloud-init vorgenommen hat und du vermutlich gar nicht abschätzen konntest, ob das eine Konfiguration ist, die bei Upgrade Probleme machen könnte.
Oder anders gesagt: Ich hatte schon diverse Probleme mit solchen vorkonfigurierten LVM-Setups, aber nie auch nur ein einziges Problem, wenn ich es selbst vorgenommen habe. Viel mehr als Volume Groups anlegen und daraus Logical Volumes zu erstellen mache ich aber auch nicht.
Wenn man mehrere Major-Upgrades machen muss, würde ich sei laut aber auch zustimmen. Eine Neuinstallation ist da praktisch immer schneller als die ganzen Zwischenschritte für das Upgrade zu durchlaufen. Es ist auch relativ selten der Fall, dass man sich Konfigurationsarbeit spart, weil bei so großen Upgrades in der Regel sowieso kleinere Anpassungen notwendig sind. Das kommt natürlich immer auf den jeweiligen Softwarestack an und es gibt sicher Konfigurationen, bei denen man das machen kann, aber darauf verlassen sollte man sich nicht.
Debian ist übrigens eine der besseren Distributionen bei Major-Upgrades. Viele Distributionen unterstützen solche Upgrades z.B. gar nicht oder nur bei so simplen Setups, dass es eigentlich uninteressant ist. Das sollte man immer bedenken. Die Debian-Community geht hier eine Extrameile, die nicht selbstverständlich ist. Viele andere Distributionen würden eher dazu raten das Setup mit z.B. Ansible zu jeder Zeit neu aufbauen zu können. Ist sicher die elegantere Lösung, aber eben auch mit mehr Aufwand verbunden.
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