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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Buche Hartöl vor oder nach bohren?


Platos
2023-02-11, 05:37:59
Ich überlege mir gerade, ob es technische/praktische Gründe gibt, eine der beiden Optionen zu wählen.

"Verzieht" sich (Buchen)Holz leicht nach dem behandeln mit Hartöl? Weil wenn ich genaue Bohrungen mache, sollte man vlt. dann danach bohren? Andererseits, wenn ich vorher Bohre und deüber öle, werden die Löcher-Ränder doch sicher abgerundet, oder nicht ?

VoiD
2023-02-11, 06:30:38
Nö, abrunden/schleifen musst Du schon selbst, durch Oberflächenbehandlung wird da nichts von selbst rund. Finish kommt idR immer als letztes.

Holz arbeitet immer!

Was ist das für ein Projekt? Eine mehrere Meter lange Arbeitsplatte..? Möbelbau?

Platos
2023-02-11, 06:53:29
Ne, ich meinte mehr, ob es mir durch das Hartöl nacher die Löcher grösserkleiner macht (habe noch nie mit Hartöl gearbeitet).

Und ja, ist eine bzw. mehrere lange Platten, Möbelbau ja. D.h es müssen Dinge verschaubt werden (Gewinde) und wenn ich dann Bohre und danach stimmen alle Bohrlöcher nicht mehr, weil es sich verzieht, dann Bohre ich doch lieber am Schluss alles und öle vorher? Ich schneide auch Gewinde ins Holz. Wenn dann nach dem ölen das Gewinde nicht mehr geht, ist das auch nicht cool. Oder ist da der Effekt eher klein bei Hartöl ?

Und ist das mit Hartöl wie mit nem Lack/Farbe, so dass wenn man über Löcher drüber schmiert, dass es dann die Löcher halb zumacht?

VoiD
2023-02-11, 07:22:45
Keine Sorge da passiert nix.
Selbst wenn das Öl 1mm eindringen sollte, was ich bei Buche bezweifle, wird sich da an den Maßen nichts ändern. Jedenfalls nicht so sehr das es die Konstruktion obsolet macht. Das ist ja kein Wasser das auf eine Spanplatte tropft.

Man gibt Bohrung in Holz immer etwas Luft damit das Material noch arbeiten kann.
Bei einer M4 würde ich z.B. 5-5,5mm bohren. Bei 6mm eine 8er Bohrung usw.
Das deckt die Schraube auf der einen und die U-Scheibe auf der anderen Seite immer ab.
Mit Gewindeeinsatz das zu durchschraubende Bauteil eben entsprechend größer bohren.
Damit kann man auch wunderbar die Ungenauigkeiten im 1/10tel-Bereich, die man bei Holz immer hat, ausgleichen. Die Saubere gefühle Kante ohne Versatz (Fingernagelprobe) in den sichtbaren Bereich und den Versatz nach hinten an die Wand...

hier mal geguckt?
https://selbst-schreinern.de/Verbindungsbeschlaege---64.html

Filp
2023-02-11, 07:23:44
Ich trage Öl nie mit nem Pinsel auf, sondern mit nem kleinen Schwamm oder Baumwolltuch und wenn du bei den Bohrlöchern etwas vorsichtig bist, kommt dann auch nicht so viel rein, bzw kannst du es direkt abwischen. Öl darfst du eh nicht zu dick auftragen, auf der Oberfläche darf nichts stehn bleiben, sie darf nur feucht bleiben und nach 20 Minuten musst du es dann trocken wischen. Ich öle in der Regel 3 mal und nach dem ersten Ölen schleife ich nochmal mit sehr hoher Kornzahl drüber, da sich die Fasern durch das ölen aufstellen und man es so noch glatter bekommt.

Platos
2023-02-11, 09:08:44
Also ich bohre für die M4 5mm und für M6 8mm (hab kein 7mm Holz).

Aber die Gewinde, macht das da nix? Ich schneide die Gewinde direkt ins holz. Da kann ich natürlich nicht M5 Gewinde für M4 Schrauben nehmen.

Und bezüglich ölen: Ölt ihr denn da zuerst eine Seite, lässt sie trocknen und dreht das dann auf dem Bock um und ölt dann die andere Seite?

Also abwechslungsweise, damits möglichst wenig verzieht.

Und danke für den link. Sind paar Dinge dabei, die noch interessant sind. Habe aber schon eine andere Konstruktionsweise (Gewindemuffen bzw. Gewinde im Holz).

VoiD
2023-02-11, 09:23:28
Das Gewinde würde ich nicht direkt ins Holz schneiden. Falls sich die Luftfeuchtigkeit im Raum nach dem Schneiden ändert, und das wird sie, könnte sich die Verschraubung lockern da die Buche minimal arbeitet, also schrumpft oder quillt.

Der Handel bietet Gewindeeinsätze an. Es gibt Einschlag/Schraub-Muttern oder sogenannte Rampa´s. Eventuell auch Stockschrauben, das wäre dann "Holzschraube auf Metrisch". Das hält dann auch ewig und drei Umzüge...

Platos
2023-02-11, 11:22:50
Ok, danke. An das Schrumpfen durch trocknen habe ich gar nicht gedacht. Guter Einwand. Rampa Muffen habe ich auch schon bestellt, da ich mir noch nicht sicher gewesen bin, ob ich die nicht tragenden Elemente mit Holzgewinde machen soll.

Online sind zwar Rampamuffen relativ bezahlbar auf Massen, aber trotzdem immer noch teurer wie eben metrische Schrauben. Also zumindest die, die man gut eindrehen kann.

anorakker
2023-02-11, 11:41:44
Maschinenschrauben Gewinde in Holz??? :freak: Über was für Schrauben reden wir? M80?

Platos
2023-02-11, 12:17:05
Verstehe deine Frage nicht. Gewinde ist Gewinde.

anorakker
2023-02-11, 22:18:31
edit:

bloodflash
2023-02-12, 10:41:43
Ich schneide auch Gewinde ins Holz.
Nein, das machst Du nicht! Besonders keine metrischen Gewinde!

Das wird sich 1 Tag nach dem Zusammenbau lockern und hält allgemein nicht genug.
Bei Buche bohrst Du das Loch auf 4mm, wenn eine 5mm Holzschraube/Spax/Whatever benutzt wird. Solltest Du damit 2 Teile verbinden, bekommt das Einstiegsloch denselben Durchmesser wie die Schraube. Ansenken ist bei Hartholz wie Buche auch Pflicht. Alles andere ist Mumpitz!

Ölen immer nach allen spanabhebenden und schleifenden Massnahmen. Vor dem 2. Schleifen leicht wässern ist auch gut bei Öl, damit die Fasern nachher nicht hochkommen.

Ja, Buche arbeitet stark, selbst bei gedämpfter Ware mehr als viele andere Hölzer. Damit muss man leben. Selbst bei gut abgelagertem Holz muss man nach ein paar Wochen die Schrauben nachziehen und es wird sich nach Monaten/Jahren wieder leicht lockern, sofern es nicht konstruktiv ausgeschlossen wird.

Ach ja: Solltest Du aus irgendeinem Grund die metrischen Schrauben zwingend benötigen, gibt es dafür in das Holz zuschraubende metallene Gewindeeinsätze, bei denen wiederum gilt: Das Loch dafür 1-2mm kleiner als der Durchmesser des Gewindeeinsatzes.

Platos
2023-02-12, 16:25:08
Naja, ich habe alles mit Rampa Miffen geplant, aber jemand in nem anderen Thread hat mir empfohlen, dass ich das Gewinde gleich ins Holz schneiden soll.

Aber vlt. lasse ich es dann doch sein. Die Rampa Muffen habe ich ja eh schon zu Hause. Habe die gleich im 100-er Pack gekauft.

Und ok, werde dann wohl noch die schauen, ob sich die Schrauben lockern. Kenne das von Fichte so nicht. Arbeite sonst mit Nadelholz.

Filp
2023-02-12, 18:10:05
Nein, das machst Du nicht! Besonders keine metrischen Gewinde!


Lass mich raten, du hast das noch nie gemacht ;)

Bei mir haben sich auch in 20 Jahren bauen mit Buche noch nie schrauben gelöst.

bloodflash
2023-02-14, 11:07:41
Lass mich raten, du hast das noch nie gemacht ;)

Bei mir haben sich auch in 20 Jahren bauen mit Buche noch nie schrauben gelöst.


Metrisches Gewinde in Buche bzw.überhaupt in Holz?
Mag funktionieren, wenn da keine Last drauf ist, keine Bewegung und es auch keine tragenden Teile sind oder man Monsterschrauben benutzt. Alleine der nötige Anzugsdrehmoment reisst doch schon die Minigewinde kaputt.

Abgesehen davon bin ich gelernter Möbeltischler ; )

Filp
2023-02-14, 13:11:02
Metrisches Gewinde in Buche bzw.überhaupt in Holz?
Mag funktionieren, wenn da keine Last drauf ist, keine Bewegung und es auch keine tragenden Teile sind oder man Monsterschrauben benutzt. Alleine der nötige Anzugsdrehmoment reisst doch schon die Minigewinde kaputt.

Abgesehen davon bin ich gelernter Möbeltischler ; )
Metrische Gewinde direkt im Holz halten mehr aus, als Gewindemuffen.

bloodflash
2023-02-14, 14:07:32
Metrische Gewinde direkt im Holz halten mehr aus, als Gewindemuffen.
Blödsinn! Komisch nur, dass Profis so etwas gar nicht machen.
Gewindeeinsätze haben in der Regel auch einen anderen Anwendungsfall.
Warum gibt es bloss Holzschrauben?

M3NSCH
2023-02-14, 14:23:20
Blödsinn!

+1 ..... aber sowas von. Metrische Gewinde taugen ja knapp in Alu ( stichwort helicoil) ....

Filp
2023-02-14, 14:32:16
Blödsinn! Komisch nur, dass Profis so etwas gar nicht machen.
Gewindeeinsätze haben in der Regel auch einen anderen Anwendungsfall.
Warum gibt es bloss Holzschrauben?
Genau, Gewindeeinsätze sind ein anderer Fall und können alternativ gut durch ins Holz geschnittene Gewinde ersetzt werden. Schau dir doch das Außengewinde der Gewindemuffen an, das reißt dir früher raus, als das metrische Gewinde im Holz.

https://youtu.be/S4SnrbGwGpI

Für nen Kunden würde ich es auch nicht nutzen, da sind die Erwartungen halt anders. So für mich nutze ich das schon mal.

ilPatrino
2023-02-14, 15:43:17
Schau dir doch das Außengewinde der Gewindemuffen an, das reißt dir früher raus, als das metrische Gewinde im Holz.

manchmal frage ich mich, ob du das nur aus prinzip machst oder tatsächlich ernst meinst.

abseits dessen: nein. einfach nur nein. allein ein normales schrumpfen reicht aus, um ein normales metrisches gewinde in holz unbrauchbar zu machen. oder drei mal neu reinschrauben und festziehen. holzschrauben mit entsprechend hohen und scharfen gewindeflanken wurden ja nicht erfunden, weil ein hersteller vor weihnachten dringend noch ne norm in den markt bringen mußte.

ziehe mal mit ner halben tonne an einer vor einem halben jahr direkt in hartholz geschraubten m8x20 und erzähl mir dann nochmal, daß die rampamuffen schneller ausreißen.

Filp
2023-02-14, 16:20:14
manchmal frage ich mich, ob du das nur aus prinzip machst oder tatsächlich ernst meinst.

abseits dessen: nein. einfach nur nein. allein ein normales schrumpfen reicht aus, um ein normales metrisches gewinde in holz unbrauchbar zu machen. oder drei mal neu reinschrauben und festziehen. holzschrauben mit entsprechend hohen und scharfen gewindeflanken wurden ja nicht erfunden, weil ein hersteller vor weihnachten dringend noch ne norm in den markt bringen mußte.

ziehe mal mit ner halben tonne an einer vor einem halben jahr direkt in hartholz geschraubten m8x20 und erzähl mir dann nochmal, daß die rampamuffen schneller ausreißen.
Holzschrauben sind dafür da, dass sie einmal reingedreht werden und es dann ewig hält.
Da wo du Gewindemuffen einsetzt, erfüllt es einen anderen Zweck.
Probier es aus, ich habe das schon öfter gemacht und im Video siehst du ja auch ganz gut, was bei Gewindemuffen passiert ;)

ilPatrino
2023-02-14, 17:20:19
Holzschrauben sind dafür da, dass sie einmal reingedreht werden und es dann ewig hält.
Da wo du Gewindemuffen einsetzt, erfüllt es einen anderen Zweck.
Probier es aus, ich habe das schon öfter gemacht und im Video siehst du ja auch ganz gut, was bei Gewindemuffen passiert ;)
1. sekundenkleber und holz sind ne bescheuerte kombi. epoxy oder pu-kleber ftw
2. die inserts sehen nicht grade vertrauenserweckend aus. ne klasse unterhalb von baumarktmüll. für hartholz sieht das gewinde anders aus, das sind welche für nadelholz. bestenfalls. oder für den müll.
3. frisch reingedreht, einmal montiert mag das gehen, dann kann man aber auch holzschrauben nehmen. ich hab genug verbindungen nachträglich mit rampamuffen versehen, weil die originalen selbst mit halbierten zahnstochern nicht mehr gegriffen haben, um das für ne ziemlich doofe idee zu halten.
4. die einschraubtiefe sieht unterschiedlich aus

/eod meinerseits

Filp
2023-02-14, 19:27:00
1. sekundenkleber und holz sind ne bescheuerte kombi. epoxy oder pu-kleber ftw
2. die inserts sehen nicht grade vertrauenserweckend aus. ne klasse unterhalb von baumarktmüll. für hartholz sieht das gewinde anders aus, das sind welche für nadelholz. bestenfalls. oder für den müll.
3. frisch reingedreht, einmal montiert mag das gehen, dann kann man aber auch holzschrauben nehmen. ich hab genug verbindungen nachträglich mit rampamuffen versehen, weil die originalen selbst mit halbierten zahnstochern nicht mehr gegriffen haben, um das für ne ziemlich doofe idee zu halten.
4. die einschraubtiefe sieht unterschiedlich aus

/eod meinerseits

Ich nutze keinen Sekundenkleber. Ich nutze auch für die meisten (Möbel) Projekte keinerlei Holzschrauben. Ich nutze Leim, Dübel und diverse Holzverbindungen.
Ich nutze aber bei Möbeln etc, die ich auch mal demontieren muss, um sie durch die Tür zu bekommen, auch mal metrische Gewinde direkt ins Holz geschraubt und die Gewinde sind gut haltbar.
Probier es einfach mal aus ;)

Platos
2023-02-15, 14:54:58
Interessants Video. Stärker sind die Holzgewinde, aber die Frage ist ja wie gesagt, wie verhält sich das, wenn sich das Holz zusammenzieht und das Loch somit grösser wird.

Ich persönlich traue Holzgewinde aufgrund dessen keine tragende Last zu. Aber ich werde sie vermutlich bei den nicht tragenden Teilen nutzen.

1. sekundenkleber und holz sind ne bescheuerte kombi. epoxy oder pu-kleber ftw
2. die inserts sehen nicht grade vertrauenserweckend aus. ne klasse unterhalb von baumarktmüll. für hartholz sieht das gewinde anders aus, das sind welche für nadelholz. bestenfalls. oder für den müll.
3. frisch reingedreht, einmal montiert mag das gehen, dann kann man aber auch holzschrauben nehmen. ich hab genug verbindungen nachträglich mit rampamuffen versehen, weil die originalen selbst mit halbierten zahnstochern nicht mehr gegriffen haben, um das für ne ziemlich doofe idee zu halten.
4. die einschraubtiefe sieht unterschiedlich aus

/eod meinerseits

Wie sehen die denn für Hartholz aus? Kannst du mir eine verlinken? Sind denn solche nicht für Buche/hartholz geeignet? : https://www.schraubenking.ch/M6-x-15-x-AD12mm-Rampa-Muffe-Typ-SK-Stahl-verzinkt-P003901

Edit: Also Rampa empfiehlt die gleichen Rampa Muffen für Fichte und Laubholz:

https://www.rampa.com/service/wp-content/uploads/2020/12/RAMPA_Produktdatenblatt_Laubholz_2020.pdf

https://www.rampa.com/service/wp-content/uploads/2020/12/RAMPA_Produktdatenblatt_Nadelholz-Fichte_2020.pdf

bloodflash
2023-02-17, 13:22:14
1. sekundenkleber und holz sind ne bescheuerte kombi. epoxy oder pu-kleber ftw
2. die inserts sehen nicht grade vertrauenserweckend aus. ne klasse unterhalb von baumarktmüll. für hartholz sieht das gewinde anders aus, das sind welche für nadelholz. bestenfalls. oder für den müll.
3. frisch reingedreht, einmal montiert mag das gehen, dann kann man aber auch holzschrauben nehmen. ich hab genug verbindungen nachträglich mit rampamuffen versehen, weil die originalen selbst mit halbierten zahnstochern nicht mehr gegriffen haben, um das für ne ziemlich doofe idee zu halten.
4. die einschraubtiefe sieht unterschiedlich aus

Haha, habe das Video jetzt auch mal geschaut. Da sind noch mehr Fehler als Du aufgezählt hast, aber eigentlich hat das mit dem Thema hier nichts zu tun, weil er Schrauben mit Holzgewinde nutzt und keine metrischen Gewinde und natürlich die Einschraubtiefe. Abgesehen davon ist das fachlicher Murks hoch drei, weil er das alles gar nicht bestimmungsgemäß einsetzt. Keine Ahnung was die da in USA alles für Schrott nutzen.

Mit Holzwerken hat das wenig zu tun.