Album "Amarok" von Mike Oldfiled

[aths]

Das Genie am leuchten. Mike Oldfiled, Altmeister des Progs, Schöpfer neuer Musik, Kommerz-Gott.

Das Album stand noch aus. Er hatte keine Lust, es für Richard Bransons Kasse zum Erfolg zu führen und machte was er wollte. Schuf 60 Minuten und zwei Sekunden Vollendung. Amarok.

Nach Ommadawn, dem Folk/Prog-Durchbruch, der nächste Geniestreich. Nicht einordenbar. Es braucht zwanzig, dreißig mal geduldiges Durchhören bis man den Kern erfasst. Wie bei Ommadawn.

War Ommadawn ein Meisterwerk, ist Amarok das Lebenswerk. Man kann keinen Ausschnitt spielen, muss die volle Stunde (und zwei Sekunden) einplanen. Kratziges Intro. Flug durch einen Canyon. Schweben. Sanft-perlende Töne und Torn, torn, torn. Erinnerungen an längst vergangene Zeiten. Endings are just beginnings.

Man kann Amarok nur mit Werken wie der Neunten von Beethoven vergleichen. Natürlich ist auch Amarok überwiegend in D.

Happy? Ha-ha-ha.

[big_lebowski]

Hab mir heute für nen 5€ die CD in der 1990er Version gebraucht gekauft. Kenne das Album zwar schon länger. Hab es bisher aber nie am Stück und noch nie auf der heimischen Anlage angehört.
Tubular Bells 2 klang schon recht spektakulär. Amarok wird in dieser Hinsicht, jedoch noch mehr gehypt. Ich bin gespannt.

[patermatrix]

Guten Kopfhörer auf, Augen zu und eine Stunde und zwei Sekunden lang eintauchen.

Wunderbar.

Lieber Arne, es wundert mich, dass du bis jetzt warten konntest damit!

[aths]

Hallo patermatrix,

"das Album stand noch aus" habe ich unglücklich formuliert. Es stand für Mike Oldfield aus, vertraglich für Virgin Records. Ich hab Amarok das erste mal als Student gehört.

War müde an dem Sommerabend, lag auf der Studentenpritsche und die Musik spielte. Wurde teils unerwartet laut, was mich aus dem Wegdämmern riss. Dann etwa in der Mitte sorgte das halbe Einschlafen und die Musik für einen gefühlten Flug durch den Grand Canyon.

Ganz so krass ist es beim erneuten Anhören nicht, aber als ich es kürzlich noch mal hörte, war ich wieder mitgerissen.