PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Steht AVM vor dem Verkauf?


big_lebowski
2023-09-26, 19:08:23
Laut Berichten des "Handelsblatts" hat AVM bereits einen Auktionsprozess eingeleitet, der von der renommierten Investmentbank Lincoln geleitet wird. Diese Nachricht hat das Interesse zahlreicher Finanzinvestoren geweckt, die ein Auge auf das Berliner Unternehmen geworfen haben. AVM könnte bei einem erfolgreichen Deal mit einer Bewertung von 750 Millionen bis zu 1 Milliarde Euro rechnen, so Insiderquellen.

https://www.chip.de/news/Ueberraschung-Der-FritzBox-Hersteller-AVM-soll-verkauft-werden_184949754.html

Das Berliner Unternehmen AVM, bekannt vor allem durch seine Fritzbox-Router, steht laut einem Bericht zum Verkauf. Offiziell bestätigt ist noch nichts. Aber die angeblich interessierten Private-Equity-Firmen müssten wohl tief in die Tasche greifen.
https://t3n.de/news/fritzbox-hersteller-avm-verkauf-1576454/
https://t3n.de/news/fritzbox-verkauf-avm-1576986/?utm_source=pocket-newtab-de-de

https://www.heise.de/news/AVM-Fritzbox-Hersteller-steht-angeblich-vor-dem-Verkauf-9306078.html

Rooter
2023-09-26, 19:24:18
Ja

MfG
Rooter

Sunrise
2023-09-29, 00:52:02
Absolut beschissene Nachrichten…

Skysnake
2023-09-29, 06:02:32
Ja, denn besser bzw nur einfach gleich gut wird es nach nem Verkauf eher nicht. Das Ding muss gemolken werden!

Badesalz
2024-02-29, 10:53:55
"...Zahlreiche Private-Equity-Investoren..."

ROTZE

Eigentlich sind sie in Deutschland Systemrelevant :| Der Idealfall wäre, wenn der Staat da unter eben diesem Vorbehalt bisschen mitmischen würde und Rhode&Schwarz es kaufen würden.
Um es an Lancom anzugliedern. AVM als Name behalten.

Das setzt aber voraus, daß das Wirtschaftsministerium mit dem "Bundesministerium für Digitales und Verkehr" das auch schnallen. Was sie zu 110% traditionell nicht tun.

msilver
2024-03-01, 07:24:08
Ich hoffe, sie behalten die Qualität bei, hab aber echt Sorge.

redpanther
2024-03-01, 10:22:08
Kapitalism at work. Hoff lieber nicht, sondern geh vom schlimmsten aus.
Sollte es dann nicht so kommen, bist du positiv überrascht.

Lyka
2024-03-01, 10:35:45
Könnte interessant für 1&1 werden. Falls die neueren F!B Probleme bereiten (deutlich mehr als bisher), dann wird das einen direkten Einfluss auf Kundenbeschwerden, Kundensupport haben. Einen deutlichen mMn.

][immy
2024-03-01, 10:37:49
Könnte interessant für 1&1 werden. Falls die neueren F!B Probleme bereiten (deutlich mehr als bisher), dann wird das einen direkten Einfluss auf Kundenbeschwerden, Kundensupport haben. Einen deutlichen mMn.
Das erste was dann gekürzt wird, ist vermutlich der Langzeitsupport.

Semmel
2024-03-01, 11:00:24
Der Update-Support von AVM ist schon der mit Abstand beste, den es gibt.
Die 7490 hat nach 10 Jahren noch ein Funktionsupdate bekommen. Die 7390 nach 14 Jahren immerhin noch ein Sicherheitsupdate.

Für viele war das auch ein Kaufgrund, von daher besteht Hoffnung, dass auch ein neuer Eigentümer daran festhält.

YeahBuoy!
2024-03-01, 11:11:46
@Semmel: Die erdrückende Mehrheit an Investoren will Kohle sehen, i.d.R. über Sales und so "unnötiger Ballast" wie Langzeitsupport der nur kostet fliegt meist als erstes von der Prioritätenliste.

Eigentlich gibts nur zwei Möglichkeiten damit das Qualitätslevel auf vergleichbarem Niveau bleibt: entweder geben die Eigner beim Verkauf die Klausel mit auf den Weg das die Produktpflege in gewohnter Manier über einen Zeitraum X weiter betrieben werden muss (eher unwahrscheinlich, well sollte sich sowas ans Bein binden wollen?) oder der Gesetzgeber macht es zur Vorgabe das alle Hersteller von Conusmerroutern für eine wesentlich längere Dauer Updates zur Verfügung stellen müssen.

Skysnake
2024-03-01, 11:20:04
Ja, das sehe ich leider auch so

Wuge
2024-03-01, 11:53:11
Der Update-Support von AVM ist schon der mit Abstand beste, den es gibt.
Die 7490 hat nach 10 Jahren noch ein Funktionsupdate bekommen. Die 7390 nach 14 Jahren immerhin noch ein Sicherheitsupdate.

Für viele war das auch ein Kaufgrund, von daher besteht Hoffnung, dass auch ein neuer Eigentümer daran festhält.

Das ist zwar nett aber wenn ich die Wahl hätte einen aktuellen Router für 199 EUR zu kaufen, der in 5-6 Jahren sein letztes Update bekommt oder einen für 299, der dann 15 Jahre supported wird, dann nehme ich ersteren und kaufe mir nach 8-10 Jahren einen mit dann aktueller Hardware ;)

Am Ende entscheidet der Markt was gewünscht ist.

Semmel
2024-03-01, 12:03:54
Das ist zwar nett aber wenn ich die Wahl hätte einen aktuellen Router für 199 EUR zu kaufen, der in 5-6 Jahren sein letztes Update bekommt oder einen für 299, der dann 15 Jahre supported wird, dann nehme ich ersteren und kaufe mir nach 8-10 Jahren einen mit dann aktueller Hardware ;)

Du musst auch die Preisstabilität der AVM-Hardware berücksichtigen. Die kann man auch nach vielen Jahren noch für gutes Geld verkaufen.
Ich tausche meinen Router auch so alle 5-6 Jahre. Für meine alte 7590 bekomme ich locker noch 100 €. Damit wäre die Preisdifferenz schon wieder finanziert.

PatkIllA
2024-03-01, 12:08:43
@Semmel: Die erdrückende Mehrheit an Investoren will Kohle sehen, i.d.R. über Sales und so "unnötiger Ballast" wie Langzeitsupport der nur kostet fliegt meist als erstes von der Prioritätenliste. Es gäbe ja noch jede Menge Potential international zu expandieren.
Das ist zwar nett aber wenn ich die Wahl hätte einen aktuellen Router für 199 EUR zu kaufen, der in 5-6 Jahren sein letztes Update bekommt oder einen für 299, der dann 15 Jahre supported wird, dann nehme ich ersteren und kaufe mir nach 8-10 Jahren einen mit dann aktueller Hardware ;)Praktisch ist der Supportzeitraum auch, wenn man die Dinger im Mesh einsetzt. Da ist man ja praktisch bei allen Herstellern im Vendorlock.
Am Ende entscheidet der Markt was gewünscht ist.Kommt die Dominanz nicht größtenteils daher, dass die vom Provider im Bundle angeboten werden?

Badesalz
2024-03-01, 12:09:55
@PatkIllA
Da gibts erstmal viel Blahblah und dann der letzte Post...
https://telekomhilft.telekom.de/t5/Festnetz-Internet/Telekom-Speedport-4-mit-Fritz-Repeater-1750e-verbinden/td-p/5684552

Das ist zwar nett aber wenn ich die Wahl hätte einen aktuellen Router für 199 EUR zu kaufen, der in 5-6 Jahren sein letztes Update bekommt Oh, interessant. Wer nochmal macht das? TP-Link? Asus? Netgear? Zyxel? D-Link?
https://blog.fefe.de/?ts=9ac13bb4 :uclap:

Xiaomi AX...?

@all
Ich bin immernoch bei #5. Sonst kann das nur in die Buchse gehen :frown:

YeahBuoy!
2024-03-01, 12:22:57
@PatkIllA: Theoretisch ja, aber dafür muss man auch gut Geld in die Hand nehmen um dort durchzustarten. In Deutschland hat man sich eine hervorgehobene Marktstellung erarbeitet aber im Rest von Europa, ganz zu schweigen von den USA, wäre ich mir nicht so sicher. Will man hier Marktanteile erobern muss man sich an die ISPs ranwanzen um Bundles anzubieten, die Produkte müssen an die regionalen Vorschriften evtl. angepasst werden und die eingesetzten Patente müssen ggf überprüft werden, man benötigt Support Staff für die Absatzmärkte.... Alles nicht unmöglich, aber ein ziemlich dickes Brett was hier gebohrt werden müsste.

Badesalz
2024-07-02, 11:04:12
In Deutschland hat man sich eine hervorgehobene Marktstellung erarbeitet aber Man hat für die Erhaltung des Scheins der besonderen Wertigkeit sogar eine eigene Software entwickelt? (??)

https://stadt-bremerhaven.de/preisabsprachen-millionenstrafe-gegen-avm/

Fliwatut
2024-07-02, 11:28:58
Am besten nach China verkaufen :freak:

Lurtz
2024-07-09, 18:05:05
https://www.bwb.gv.at/zusammenschluesse/2024/6684#09

RIP AVM I guess.

dreas
2024-07-09, 18:35:44
Befürchte ich auch.

Badesalz
2024-07-10, 07:38:29
@Lurtz
Cashy hats rausgefunden oder? :wink:

Hier mit paar Infos mehr
https://www.wiwo.de/unternehmen/it/fritzbox-privater-investor-kauft-berliner-techjuwel-avm/29888736.html

Welche der Firmen die sie eingekauft haben, hat CVC/Imker denn schon runtergefahren und zerfleddert?
Ich find dazu bisher noch nichts.

Mark3Dfx
2024-07-10, 12:47:01
https://www.heise.de/news/Einer-der-weltweit-groessten-Investoren-uebernimmt-AVM-9796123.html

Schaut ja super seriös aus.... :rolleyes:

Semmel
2024-07-10, 13:32:21
https://www.heise.de/news/Einer-der-weltweit-groessten-Investoren-uebernimmt-AVM-9796123.html

Schaut ja super seriös aus.... :rolleyes:

Was genau stört dich?
Ich sehe jetzt überall Heulerei, auch im Heise-Forum, aber das völlig ohne objektive Begründungen.

Dass AVM verkauft werden soll war bereits vorher bekannt, von daher ist alleine die Meldung des Verkaufs nichts Besonderes.
Interessant ist nur die Information an wen verkauft wurde.
Imker Capital scheint auf den ersten Blick ein langfristig orientierter Investor zu sein. Also keine typische Heuschrecke, die dem aufgekauften Unternehmen einen Schuldenberg aufzwingt, das Kapital herauszieht, alles kaputtspart und nach wenigen Jahren schon wieder entsorgt.
Ebenso ist der Investor europäisch, was auch tendenziell besser ist als ein amerikanischer oder asiatischer Investor. Außerdem bleiben die Gründer mit beteiligt.

Ich sehe die Meldung daher insgesamt eher positiv, da mit diesem Investor eine gute Chance besteht, dass die bisherige serviceorientierte Firmenpolitik beibehalten wird.
Es hätte viele andere Investoren gegeben, wo die Chancen hierfür deutlich schlechter gewesen wären.

Fusion_Power
2024-07-10, 13:51:37
Hat AVM es eigentlich nötig gehabt zu verkaufen? Dachte die stehen gut da, jeder mag die Fritz!Box. Ist das heutzutage so ne Art Zwangshandlung, auf Biegen und Brechen eine solide Firma an irgend welche ominösen Investoren verkaufen zu müssen? :confused: Steht das irgendwo im Gesetz oder warum macht man das freiwillig?

Semmel
2024-07-10, 14:07:12
Hat AVM es eigentlich nötig gehabt zu verkaufen?

Da besteht kein Zusammenhang.
Nicht AVM hat verkauft, AVM wurde verkauft und zwar von den Eigentümern. Ein Vorgang, der bei börsennotierten Aktiengesellschaften millionenfach täglich passiert, ohne dass es irgendjemanden interessiert.

Der Eigentümer wollte auscashen, was ein berechtigtes Interesse ist.

exzentrik
2024-07-10, 14:20:51
Die Angestellten, die über Jahrzehnte maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben, bekommen als Dank jetzt sicher einen saftigen Anteil vom Verkaufserlös ab, ne? (Rhetorische Frage.)

=Floi=
2024-07-10, 14:44:20
Ich sehe jetzt überall Heulerei, auch im Heise-Forum, aber das völlig ohne objektive Begründungen.

Ist leider dank der deutschen bildung so. Wenn politiker auch noch kompletten rotz wie "casinomentalität" verbreiten braucht man sich nicht wundern.
Das famaly office ist sicher mit die beste lösung.




Ein angestellter hat dafür auch geregelte arbeitszeiten, kranken- und urlaubstage.

Lurtz
2024-07-10, 15:35:09
Hat AVM es eigentlich nötig gehabt zu verkaufen? Dachte die stehen gut da, jeder mag die Fritz!Box. Ist das heutzutage so ne Art Zwangshandlung, auf Biegen und Brechen eine solide Firma an irgend welche ominösen Investoren verkaufen zu müssen? :confused: Steht das irgendwo im Gesetz oder warum macht man das freiwillig?
Die vier Gründer/Eigentümer gehen jetzt auf die 70 zu und man konnte offenbar keine andere Lösung finden. Ziemlich profitabel war die Firma bis zuletzt ja.

Badesalz
2024-07-11, 06:51:11
Der vierte Gründer ist LÄNGST ausbezahlt...

Die Meldung sehe ich erstmal eher neutral. Es ist sowieso alles nur PR-Geschreibsel. Mal sehen was passiert. "Private Office" hört sich natürlich sehr freundlich an :wink:

Zwischen den Zeilen und durch die Blumen hört sich das erstmal halt so an, als wenn man der Meinung wäre, die Verbreitung in der DACH-Region gefällt, aber man könnte das ja in anderen Regionen auch mal signifikant erhöhen.
Das ist wohl der Speck, den man sich erhofft -> Entwicklungspotenzial.

Aufbauend auf dem Ruf. Der sich aktuell noch hält. Das ist (Ruf) für mich eher das Thema Garantie und Support + Produktsicherheit.
Solche jährlichen Massaker bleiben einem mit Frittiertem bisher erspart (aus dem Luxx geklaut)
https://www.kes-informationssicherheit.de/artikel/asus-flickt-kritischen-authentifizierungs-bypass-fehler-in-mehreren-router-modellen/
https://www.kes-informationssicherheit.de/artikel/asus-flickt-kritischen-authentifizierungs-bypass-fehler-in-mehreren-router-modellen/

Und es bleibt immer unklar was noch betroffen ist, was bis dato nicht erwähnt wurde. Und nie mehr weiter erwähnt wird... Gilt natürlich nicht nur für den obigen Kandidaten. Andere sind halt stolz drauf EOL-Geräte doch noch zu patchen :ulol:
https://blog.fefe.de/?ts=9ac13bb4

Das Frittierte überzeugt technisch dagegen nicht grad durchgehend. Z.B. ein Smart4 der Telekom kostet wie eine 7530AX und verhaut eine 7590AX. Das aktuelle SHW System (was auch komplett stand alone genutzt werden kann), wischt mit den 1200AX den Boden auf. Ab da also wo sie anfangen an Garantie und Softwaresupport zu drehen, wird es schwierig... Das ist an sich das einzige womit sie sich aktuell absetzen.

PS:
Glasfaser halte ich für AVM nun auch für ein Problem.
Davor hat man in DE realistisch gesehen keine DSL-Modems automatisch bekommen. Man bekam meist einen ganzen Router. Bis "Routerfreiheit" kam. Die besteht immernoch. Da konnte eine Fritte brauchbar punkten. ONTs aber bekommt man meist zum Tarif "geschenkt".
D.h. in der Realität des Fußvolks kommt das Internet nicht mehr über Klingeldraht aber auch irgendwie nicht über Glasfaser zu ihnen, sondern über RJ45. Und Router ohne Modem/SFP+ und halt nur mit WAN, gibt es schon massiv mehr auf dem Markt. Mit welchen man jetzt konkurrieren muss.

Ob AVMs Verkaufsidee, dem Fußvolk zu erzählen eine Fritte mit SFP + Transceiver zieht eben nenneswert weniger Strom aus der Steckdose, aufgeht, bin ich mir noch nicht sicher. last gen ONTs kommen in etwa mit 3.5W aus. Eine 7530AX am ONT - der Star auf dem Markt - zieht unter starker Last <7W. Man ist da also real mit <10W raus. "Nachts" sind es 5W. Das wird imho mit der neuen Produktpalette schwierig, das zu erreichen.

Sunrise
2024-07-11, 08:32:24
Da bekommen wir bei Kabel jetzt ein Thema… außer Providerrouter gibt es da seit Jahrzehnten nichts.

Ich kann mir schon denken, warum man das Thema lieber einem externen Investor gibt, als sich selbst um Nachfolge im eigenen Land zu kümmern.

Auch wieder sicher nur ein Zufall, dass Imker in den UK sitzt.

Badesalz
2024-07-11, 09:02:00
@Sunrise
Eigentlich, ist das Holländer :deal: Das offizielle Büro der Lenker ist in Luxemburg beheimatet.
Und der vermutete Rest ist nicht mehr so einfach. Und bei weitem nicht so einfach wie bei Cisco oder Juniper :freak:
Wer ähh... den Behörden Unstimmigkeiten melden sollte, selbst wenn er auffliegt, wird dann wahrscheinlich bei Rohde&Schwarz oder Lancom untergebracht :wink: Die Hemmschwelle dürfte also tief genug liegen. Hoffentlich. Es sei denn es finden starke Umbesetzungen statt. Das werden wir aber auch erstmal mitbekommen.

CVC ist das hier
https://de.wikipedia.org/wiki/CVC_Capital_Partners

@Semmel
CVC DE wird von Dibelius ähh... begleitet (?)
https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Dibelius Mit chirurgischer Präzision oder so...

(da hat sich auch wer auf Wiki wirklich Mühe gemacht :up:)

Na dann toi toi toi, AVM.

Troyan
2024-07-11, 09:08:44
Die Angestellten, die über Jahrzehnte maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben, bekommen als Dank jetzt sicher einen saftigen Anteil vom Verkaufserlös ab, ne? (Rhetorische Frage.)

Die haben alle Gehalt bekommen, oder? Ansonsten, hätten die sich auch selbstständig machen können.

exzentrik
2024-07-11, 14:07:56
Die haben alle Gehalt bekommen, oder? Ansonsten, hätten die sich auch selbstständig machen können.

Ja, Herr Lindner. ;) Aber: Die Gründer etwa nicht? Lebten die all die Jahrzehnte von Luft und Liebe? Ist es wirklich fair, dass man allein, weil man 19XX mal eine Gründungsidee hatte, den ganzen Teil des Verkaufserlöses einsackt, obwohl in aller Regel hauptsächlich die normalen Mitarbeiter (von der Reinigungskraft bis zum Support und zur Buchhaltung) es sind, die einen Betrieb erfolgreich machen und am Leben erhalten? Täte es den Gründern wirklich weh, zumindest 10, 20 oder 30 Prozent als Boni an die Angestellten abzugeben? Meines Erachtens wäre das einfach anständig und fair.

Klar, Firmengründer sind meist selbst große Leistungsträger und tragen mit guten Geschäftsideen zum Erhalt oder zur Vermehrung von Arbeitsplätzen bei. Es ist ja aber nicht so, dass die dafür im Laufe ihrer Karriere als Chefs nicht schon sehr gut bezahlt werden oder hohe Boni erhalten (nicht selten sogar dann, wenn sie absoluten Mist bauen, worunter auch primär die Angestellten leiden). Da kann man zumindest, wenn man den Laden vertickt, als Zeichen der Anerkennung auch seinen Ex-Mitarbeitern etwas vom Kuchen abgeben. Und vielleicht machen die AVM-Gründer das ja – würde mich zwar wundern und positiv überraschen, aber wer weiß.

=Floi=
2024-07-11, 14:44:18
Dann müssten die MA auch kapital in die firma stecken oder für kredite haften, wenn expandiert wird.

Fusion_Power
2024-07-11, 14:54:57
Da besteht kein Zusammenhang.
Nicht AVM hat verkauft, AVM wurde verkauft und zwar von den Eigentümern. Ein Vorgang, der bei börsennotierten Aktiengesellschaften millionenfach täglich passiert, ohne dass es irgendjemanden interessiert.

Der Eigentümer wollte auscashen, was ein berechtigtes Interesse ist.

Die vier Gründer/Eigentümer gehen jetzt auf die 70 zu und man konnte offenbar keine andere Lösung finden. Ziemlich profitabel war die Firma bis zuletzt ja.
Ja gut, aber warum muss das immer irgend ne unbekannte, dubiose Investmentfirma sein die meist noch nie irgend was "vom Fach" zur gekauften Firma beitragen kann? Warum kauft das nicht zumindest ne richtige Firma die ebenfalls Erfahrungen mit Routern und Netzwerktechnik hat? Das wäre in jedem Fall glaubwürdiger. Vor allem was die Zukunft von AVM angeht.
Bei so Investmentfirmen hat man immer das mulmige Gefühl, denen gehts nicht langfristig ums Produkt oder das Geld, sondern nur um den schnellen Gewinn. Würde mich nicht wundern wenn die AVM in nem Jahr schon wieder weiterverkaufen. Würde ich mir als Mitarbeiter schon ein wenig verarscht vorkommen.

exzentrik
2024-07-11, 15:04:33
Dann müssten die MA auch kapital in die firma stecken

Nichts dagegen. Meinetwegen könnte es ohnehin mehr Genossenschaften oder Kollektivbetriebe geben, was ja auch diverse andere Vorteile hätte. Wenn jemand nicht für die Firma eines Dritten arbeitet, sondern selbst Anteile an ihr hat und sozusagen Miteigentümer ist, sind normalerweise Motivation und Leistung höher. Ändert aber alles nichts daran, dass es Gründern auch bei anderen Gesellschaftsformen freistünde, aus Anstand und Respekt etwas vom Verkaufserlös abzugeben.

oder für kredite haften, wenn expandiert wird.

Legitimer Punkt. Aber sind solche Risiken nicht großteils auch durch die eben meist hohen Gehälter und Boni mit abgedeckt?

Troyan
2024-07-11, 15:10:13
Ja, Herr Lindner. ;) Aber: Die Gründer etwa nicht? Lebten die all die Jahrzehnte von Luft und Liebe? Ist es wirklich fair, dass man allein, weil man 19XX mal eine Gründungsidee hatte, den ganzen Teil des Verkaufserlöses einsackt, obwohl in aller Regel hauptsächlich die normalen Mitarbeiter (von der Reinigungskraft bis zum Support und zur Buchhaltung) es sind, die einen Betrieb erfolgreich machen und am Leben erhalten? Täte es den Gründern wirklich weh, zumindest 10, 20 oder 30 Prozent als Boni an die Angestellten abzugeben? Meines Erachtens wäre das einfach anständig und fair.

Klar, Firmengründer sind meist selbst große Leistungsträger und tragen mit guten Geschäftsideen zum Erhalt oder zur Vermehrung von Arbeitsplätzen bei. Es ist ja aber nicht so, dass die dafür im Laufe ihrer Karriere als Chefs nicht schon sehr gut bezahlt werden oder hohe Boni erhalten (nicht selten sogar dann, wenn sie absoluten Mist bauen, worunter auch primär die Angestellten leiden). Da kann man zumindest, wenn man den Laden vertickt, als Zeichen der Anerkennung auch seinen Ex-Mitarbeitern etwas vom Kuchen abgeben. Und vielleicht machen die AVM-Gründer das ja – würde mich zwar wundern und positiv überraschen, aber wer weiß.

Müssen Mitarbeiter mit ihrem privaten Kapital haften? Nein? Dann hast du die Antwort.

#44
2024-07-11, 15:13:05
Müssen Mitarbeiter mit ihrem privaten Kapital haften? Nein? Dann hast du die Antwort.
Dir ist klar, was der "mbH" Teil in GmbH bedeutet?

Troyan
2024-07-11, 15:17:46
Sind trotzdem mindesten 25.000€, die als Eigenkapital eingezahlt werden müssen.

exzentrik
2024-07-11, 15:30:29
Sind trotzdem mindesten 25.000€, die als Eigenkapital eingezahlt werden müssen.

Aber insgesamt, nicht pro Person. AVM hat vier Gründer. Das sind (bzw. waren) also überschaubare Summen, wobei die das noch als Studenten umsetzten. Mit Blick auf Kredite dürften die diese Beträge schon x-fach wieder drinhaben. Für mich daher nach wie vor kein Argument gegen eine (freiwillige!) Beteiligung der Angestellten.

Wenn man sich für eine UG statt einer GmbH entscheidet, ist übrigens im Prinzip sogar nur 1 Euro Stammkapital nötig.

Lurtz
2024-07-11, 15:37:01
Warum kauft das nicht zumindest ne richtige Firma die ebenfalls Erfahrungen mit Routern und Netzwerktechnik hat?
Ja, warum? Gab in dem Bereich offenbar niemanden, der Interesse hatte.

Badesalz
2024-07-11, 16:20:19
Hallo Expertenrunde.

Ja, warum? Gab in dem Bereich offenbar niemanden, der Interesse hatte.Oder die Gründer wollten es nicht? Weil... beim branchennahen Interesse ist die Gefahr etwa kleiner, daß sie die Patente und sonst ineressanten Früchte nur einsacken und den Rest im Laufe einer kurzen Zeit eingehen lassen? Warum sollte z.B. tp-link Interesse an einem gut laufenden AVM haben? Wenn sie selbst den Markt besetzen könnten haben sie mehr Asche davon als über AVM.

Checkov?

Fliwatut
2024-07-11, 16:23:14
Dir ist klar, was der "mbH" Teil in GmbH bedeutet?
Dir ist klar, dass die Bank kein Darlehen ohne persönliche Verpflichtung gibt?

=Floi=
2024-07-11, 22:17:16
Aber insgesamt, nicht pro Person. AVM hat vier Gründer. Das sind (bzw. waren) also überschaubare Summen, wobei die das noch als Studenten umsetzten. Mit Blick auf Kredite dürften die diese Beträge schon x-fach wieder drinhaben. Für mich daher nach wie vor kein Argument gegen eine (freiwillige!) Beteiligung der Angestellten.


1980: 50 000 D-Mark (1999: 25 000 €

Nachm Studium 1989 die 50000 Mark sind heute sowas wie 200000€ aufzubringen!


Schön und gut, wenn sich arbeitnehmer beteiligen könnten, aber die meisten können es finanziell schlicht nicht.


----
edit
hat jemand infos, wie die damals eigene chips bauen konnten?

Korfox
2024-07-12, 05:53:12
Nachm Studium 1989 die 50000 Mark sind heute sowas wie 200000€ aufzubringen!

Nicht Mal 53000€ und das trotz der letzten 3 Jahre mit Inflationsraten zwischen 3 und 7%.

Badesalz
2024-07-12, 06:17:11
Zwei Sachen über die ich mich gerade wundere:

1. Was ist das für ein beklopptes OT grad?

2. Was und wie rechnet ihr da in den obigen Beiträgen? Wobei so gesehen hat Korfox schon recht. Es sind knapp über 47000€.


----
edit
hat jemand infos, wie die damals eigene chips bauen konnten?Es gab tatsächlich schon damals ASICs und wenn man genug Eigenleistung einbrachte, konnte man sich sogar wünschen, daß Siemens/Infineon da nicht überall sein Logo draufpappt. Dafür bestand halt Arm drauf ;)

Nostalgic
2024-07-12, 06:56:58
Die Gründer werden sich damals, wie jeder Unternehmer, Investoren und Schuldner gesucht haben.