Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verhalte ich mich falsch, bin ich asozial?
Dunkeltier
2024-05-08, 06:19:03
Ich hatte gestern, da wir mal wieder nur "Kurzarbeit" hatten, meinen Arbeits-Einsatz sehr sparsam dosiert. Ich arbeite in einer Industrie, in der es schon länger steil bergabwärts geht. Damit ihr davon eine Idee bekommt, es hat etwas mit qualitativ nicht so guten bzw. eher preiswert hergestellten Papier zu tun. Nein, nicht Verpackungs- und Scheißhaus-Papier, die würden ja gebraucht werden. Eher so anderes. Bei uns läuft es die letzten Monate einfach nur noch so: Extrem geringe Auslastung, Kurzarbeit...bei 90% Lohn(-Ausgleich).
Anfangs war das für mich kaum auszuhalten und ich stand ständig auch während der Kurzarbeit wie ein Soldat Spalier, wurde ständig immer von allen für verrückt gehalten. Natürlich sickert auch langsam selbst mir das Ende der Firma bzw. Branche in die Birne. Jedenfalls hatte ich mich vorgestern wieder wirklich hart (wortwörtlich bis zu den Knien in den Abwasser-Kanal) in die Scheiße reingekniet. Schon da kamen mal wieder die üblichen Kommentare...
Jetzt das Aber: Gestern hatte ich dann wirklich einen Chilltag eingelegt, und das fühlt sich genau so scheiße an wie man sich zu sehr reinkniet. Am besagten Vortag hatte ich den mehrere Stunden den Feuerwehrschlauch mit ordentlich Druck in der Hand um Abwasser-Kanäle auszupülen, bin über meine Kniee gerutscht und wurde von oben bis unten dreckig.
Gestern die Spätschicht habe ich halt praktisch nichts gemacht außer einen Chemie-LKW anzunehmen, Abwasserproben geholt und fertig. Es gab einen dummen Spuch, aber irgendwie keine Konsequenzen. Die anderen 1-2 Mitarbeiter hatten sogar meinen Arbeitseinsatz des Vortages hervor gehoben und jeder weiß, das im Schichtbericht nur Bullshit steht. Von wegen, wer schreibt der der bleibt.
Einerseits fühle ich endlich mal Genugtung endlich mal Nichts wie Andere getan zu haben, anderseits erscheint man ja dafür nicht auf der Arbeit. Wie würdet ihr damit umgehen? Wenn Kurzarbeit ist, sind nur um die 3x statt 13-14x Leute (+SchiKo / Schicht-Meister) der Schicht anwesend.
Mir geht es weniger um den Aspekt "Ende der Firma" und/oder Abfindung, eher um Arbeits-Moral und dergleichen. Früher habe ich immer 120-130% gegeben, war auch zu Überstunden bereit und habe dem alles Andere untergeordnet. Das ist bei mir mittlerweile gekippt, ich denke (auch im Rahmen einer Therapie) eher mehr an mich.
Ist das normal? Wie würdet ihr damit umgehen? Ich habe die letzte 1-2 Tage ein paar Kommentare meines SchiKos kassiert die in die Richtung gingen, dass ich
a) an dem Vortag ein paar Minuten (3-5) Minuten zu früh ging obwohl ich (trotz Stillstand der Maschine) eigentlich noch früher da war und mir das abgezogen werden sollte
b) ich so wenig wie "gestern" getan hätte, obwohl ich da bis zu den Knien um Abwasser stand, mehrere Stunden einen Feuerwehrschlauch hielt und in meinen Augen das überhaupt gar nicht gourtiert wurde.
Klar, deswegen hatte ich auch mal einen "chlligen" Tag und mich unsichtbar gemacht. Über WaKüs und Balkonkraftwerke gegoogelt und die Decke angestarrt. War ja eh nur Brandwache und Notbesetzung.
Wie würdet ihr mit meiner Situation umgehen? Bin ich echt asozial? Habe ich mich den anderen angepasst? Sollte ich mir vorzeitig eine neue Stelle suchen und auf ca. 18 Jahre Abfindung verzichten? Bin ich dumm?
Insgeheim rechne ich mit 30-35k Netto für den golgenden Handschlag.
Ich würde dann gerne LKW-Fahrer oder DHL-Paketbote werden. Kein Scherz.
Döner-Ente
2024-05-08, 09:58:42
Mich zu über 100% in Arbeit rein hängen würde ich nur, wenn ich auch über 100% zurück bekomme (in Form von Geld, Anerkennung, feinsten Betriebsklima etc.) oder ich mein liebstes Hobby zur Arbeit machen könnte.
Faustregel ist: Der AG würde Dich ohne Reue und ohne jeden Gedanken an Dein persönliches Wohlergehen rausschmeißen, wenn er sich davon einen Vorteil erhoffen würde.
Gib dem AG nie mehr als er Dir geben würde. Niemals den Fehler machen die Arbeitsbeziehung auf eine Emotionale Ebene zu heben und niemals den Fehler machen zu glauben wenn man sich besonders anstrengt gäbe es irgend ein unsichtbares Konto auf dem sich das ansammelt und der AG hätte das schon im Hinterkopf.
Und je größer die Firma, desto wichtiger ist das.
Sehe das wie Döner Ente auch aus eigener Erfahrung. Hab mich die Hälfte meines Arbeitslebens richtig in die Arbeit reingekniet und am Ende bereut. Das ganze ist ein nehmen und geben. Würde ja auch sagen du wirst einfach alt und da kommen eben diese Gedanken.
E39Driver
2024-05-08, 10:37:01
Die Frage lässt sich nicht pauschal mit schwarz weiß Darstellung beantworten. Jeder hat hier eine andere Arbeitsmoral und Dinge die ihn ausfüllen. Ich persönlich sehe Arbeit immer nur als Mittel als Zweck an um das notwendige Geld zu verdienen - das schlaue Pferd springt dabei immer nur so hoch wie es muss.
Bei dir wiederum scheint die Arbeit in der Persönlichkeitsdefinition einen hohen Stellenwert zu haben, was ja auch erstmal ok ist. Wie gesagt jeder tickt da anders. Im Prinzip hast du 3 Optionen:
Weiter wie bisher, dich rein knien und unglücklich sein, da deine Leistung nicht honoriert wird und die Zeitungsbranche eh am sterben ist und ihr niemand hinterhertrauern wird. Dafür irgendwann 35k Abfindung kassieren
Dich deinen Kollegen anpassen und Dienst nach Vorschrift machen. Auch dort wirst du wohl unglücklich sein mit deiner Arbeitsethik. Aber auch hier die 35k Abfindung als Möhre vor der Nase
Die Konsequenz ziehen und dich jetzt auf eine Branche mit Zukunft bewerben. Der Arbeitsmarkt wird dich dankend aufnehmen. Du wirst glücklich sein aber verzichtest dafür auf die 35k (imho bei so langer Zeit eine sehr geringe Summe übrigens) Abfindung.
Ich persönlich würde dann Option 3 klar nehmen aus der Perspektive heraus. Als vierte Option die mit deiner Arbeitsmoral aber vermutlich noch weniger zu vereinbaren ist. Dich "kündigen lassen". Dort gezielt drauf hinarbeiten und so die Abfindung + einen neuen Job haben. Dies ist sicherlich nicht jedermanns Sache und soll keine Empfehlung darstellen
Surrogat
2024-05-08, 10:38:52
Provozier halt keinen Rausschmiss, aber mach auch nicht mehr als unbedingt notwendig, bei euch weiß doch eh jeder das es bald zu Ende ist....
The Nemesis
2024-05-08, 10:48:00
Früher habe ich immer 120-130% gegeben, war auch zu Überstunden bereit und habe dem alles Andere untergeordnet. Das ist bei mir mittlerweile gekippt, ich denke (auch im Rahmen einer Therapie) eher mehr an mich.
Das ist dein zentrales Problem und vermutlich auch das deiner Schichtleitung, die dich da anmacht.
Aber du gehst das ja anscheinend bereits an.
Deutschlands Aufstieg war natürlich auch damit begründet, dass man dummes Arbeitsvieh war. Wer mehr arbeitet, schafft auch mehr. Aber das hat trotzdem insgesamt nicht der arbeitenden Bevölkerung geholfen, das sind also sehr hohle Phrasen einer sehr wohlhabenden Schicht.
Trotzdem hat sich das in der Generation der vor 2000 geborenen noch sehr eingebrannt, mich ja auch inklusive.
Wir sind aber auch die Generationen, die ihren Vater kaum gesehen haben, damit der 130% bei der Arbeit gibt anstatt für die Familie.
Sein Chef war aber nicht an seinem Sterbebett.
Die Gen-Z ist nicht faul, sondern einfach diejenigen, die es endlich besser machen.
Also nein, du verhälst dich nicht falsch oder asozial, wenn du Dienst nach Vorschrift machst. 130% zu geben ist nichts, was automatisch erwartet werden darf, sondern was sehr genau entlohnt werden muss.
Aber das durfte man lange Zeit nie glauben.
Den goldenen Handschlag mitnehmen oder nicht muss man halt gegenrechnen.
Keine Ahnung wann dein Laden dicht gemacht wird und wie alt du dann am Ende bist.
Aber du hast vermutlich sehr viele Jahre Berufserfahrung in der Industrie. Nur weiß ich nicht wie es wäre, wenn du Mitte 50 aufwärts bist und man dir vielleicht nicht zutraut dich in eine andere Industrie einzuarbeiten, das ist ja leider (soweit man liest, ich weiß es nicht aus erster Hand) ein Vorurteil bei der Jobsuche in der Industrie.
Wenn du ein Job-Angebot bekommst, welches dir 1k mehr Brutto im Monat gibt wäre das halt meistens langfristig auch einfach aus psychologischer Sicht ein zu verschmerzender Verlust.
BlacKi
2024-05-08, 10:50:27
richtig. extra leistungen werden nie belohnt, einen faulen tag zu haben kann manchmal aber schon reichen negativ aufzufallen. am besten ist es einfach in der mitte zu fahren und vorallendingen sich hinterher, sei es zum feierabend, nach jahren der mitarbeit, oder nach dem rausschmiss so zurückdenken zu können, das man über sich selbst sagen kann, das man kein schlechter mitarbeiter war.
ständig 130% und dann wieder nur 50% einsatz zu zeigen bringt nicht nur nichts, sondern macht einen auch noch psychisch krank. vl ist das sogar schon krankhaftes verhalten.
ein arbeitskollege von mir konnte es zb. nicht ertragen, das einige wirklich nur meistens ca 60% einsatz zeigen. er hat psychosen entwickelt, körperlich probleme bekommen und hat die firma dann verlassen.
Blase
2024-05-08, 10:58:16
Verstehe ich dich richtig? Du bekommst Rüffel, wenn du mal nicht 100+ Prozent gibst, obwohl du sonst überdurchschnittlich ran klotzt? Und das auch vor dem Hintergrund, dass die anderen Kollegen "durchgängig" auf Sparflamme laufen? Passt doch nicht zusammen, oder? Oder werden die anderen täglich komplett zusammen geschissen?
Aber alleine das Beispiel zeigt doch, wie wenig Wertschätzung du scheinbar "von oben" erfährst. Statt "Dank" im Allgemeinen, und mal ein Auge zudrücken, wenn du (ausnahmsweise) mal nicht überperformst, bekommst du gleich Tadel. Da stimmt doch die Waage nicht. Du hast also, wie leider die meisten anderen auch, keinen Arbeitgeber, der die individuellen Vorzüge und Qualitäten einzelner Mitarbeiter erkennt, fördert und honoriert. Du bist ne Nummer, die dann bei Bedarf ausgetauscht wird. Und genau so solltest du dich dann auch verhalten. Ich sage nicht, dass du schlechte Arbeit machen sollst. Aber warum übermäßig rein hängen, wenn das auf der Gegenseite so überhaupt nicht honoriert wird!? Hab's hier schon gelesen: An deinem Sterbebett werden andere stehen - nicht dein AG. Also nimm dir mehr Zeit für die relevanten Personen in deinem Leben :)
MfG Blase
M3NSCH
2024-05-08, 11:00:47
Früher habe ich immer 120-130% gegeben,
es ist 2024, das tut heute keiner mehr denn :
Faustregel ist: Der AG würde Dich ohne Reue und ohne jeden Gedanken an Dein persönliches Wohlergehen rausschmeißen, wenn er sich davon einen Vorteil erhoffen würde.
.
genau so ist das. Ich krümme keinen Finger mehr als das, wofür ich bezahlt werde. Wozu denn auch ? Der Laden in dem ich angestellt bin scheffelt Millionen Gewinne und was haben wir Arbeiter davon ? Die Gehaltserhöhungen der letzten Jahre vs Inflation sind ein übler Scherz. Aber ganz ohne " die da unten " geht es dann eben doch nicht.
Also in dem Sinne :
Provozier halt keinen Rausschmiss, aber mach auch nicht mehr als unbedingt notwendig, bei euch weiß doch eh jeder das es bald zu Ende ist....
BlacKi
2024-05-08, 11:12:11
Da stimmt doch die Waage nicht.
das liegt eher daran, das man nicht gewogen wird. man fällt nur auf, wenn es probleme gibt. solange alles läuft ist es egal, ob 130 oder 50% gegeben wird.
Shink
2024-05-08, 12:20:14
Ich krümme keinen Finger mehr als das, wofür ich bezahlt werde. Wozu denn auch ?
Es ist nicht verwerflich, Selbstwert aus der Arbeit zu schöpfen, wenn man sonst nicht so viele Quellen dafür hat. Ich denke, viele erfolgreiche Personen im Arbeitsumfeld machen das so.
Man soll ja Dinge/Personen nur so viel geben wie sie einem geben. Die Arbeit kann einem auch viel geben, aber natürlich ist diese Sicht auf die Dinge altmodisch (und nicht nachhaltig - 18 Jahre sind viel, aber irgendwann ist die Arbeit hoffentlich weg und du noch da).
Es ist nicht verwerflich, Selbstwert aus der Arbeit zu schöpfen, wenn man sonst nicht so viele Quellen dafür hat. Ich denke, viele erfolgreiche Personen im Arbeitsumfeld machen das so.
Für 99% der Arbeiter ist das einfach dumm weil keine Gegenleistung erbracht wird.
Wer das wirklich wirklich will muss sich auf einen Karrierezweig setzen indem das von Anfang an Vertraglich berücksichtigt wird z.B. durch Tantieme oder Aktienoptionen bei Startups. Und wenn er das nicht bekommt muss er zu einem AG wechseln der diesen Deal machen will.
Ansonsten empfehle ich eindeutig Dienst nach Arbeitsvertag / Vorschrift.
Idealerweise fällt Dir Freitag um Punkt 12:00 Uhr der Stift aus der Hand.
Bei mir im Betrieb gibts normal ein Jahresgespräch in dem Goodies verteilt werden für Attaboy's! Das kann Bonus über Karre bis zu mehr Urlaub oder 4-Tage Woche gehen.
Timolol
2024-05-08, 19:22:58
Ist das normal? Wie würdet ihr damit umgehen? Ich habe die letzte 1-2 Tage ein paar Kommentare meines SchiKos kassiert die in die Richtung gingen, dass ich
a) an dem Vortag ein paar Minuten (3-5) Minuten zu früh ging obwohl ich (trotz Stillstand der Maschine) eigentlich noch früher da war und mir das abgezogen werden sollte
b) ich so wenig wie "gestern" getan hätte, obwohl ich da bis zu den Knien um Abwasser stand, mehrere Stunden einen Feuerwehrschlauch hielt und in meinen Augen das überhaupt gar nicht gourtiert wurde.
Klar, deswegen hatte ich auch mal einen "chlligen" Tag und mich unsichtbar gemacht. Über WaKüs und Balkonkraftwerke gegoogelt und die Decke angestarrt. War ja eh nur Brandwache und Notbesetzung.
Wie würdet ihr mit meiner Situation umgehen? Bin ich echt asozial? Habe ich mich den anderen angepasst? Sollte ich mir vorzeitig eine neue Stelle suchen und auf ca. 18 Jahre Abfindung verzichten? Bin ich dumm?
Das klingt ein bisschen nach mir. Das hat was mit der Persönlichkeit und der (Arbeits-)Moral zu tun. Aber damit sind wir klar in der Unterzahl.
Der Großteil schaut das er mit wenig Einsatz möglichst viel rausholt. Typisches assoziales "Low Performance" Denken. Diese Personen sind dann aber auch Privat am unerträglichsten und Leben ihren "Lifestyle" auf Kosten anderer.
Du hast so wie ich auch nun Jahrelang eine gute Performance abgelegt, das soetwas als "normal" angesehen wird. Macht man nun nur noch Arbeit nach Vorschrift wird das schnell kritisiert, obwohl du trotzdem noch besser performst als der Großteil.
Hab nen Kollegen der ist kurz vor der Rente, der ist da nochmal ne Nummer härter. Wenn da Probleme in der Firma anstehen (überflutungen etc.) steht der mit privatem Gerät und auch 24h in der Firma und zieht sprichwörtlich den Karren aus dem Dreck. Er hat auch nie Gehaltsverhandlungen geführt. Habe mich die letzten Jahre regelmäßig drüber empört wie er ausgenutzt wird. Hat dann auch nach fucking 40 Jahren eine Gehaltsanpassung auf das absolute minimum bekommen und hat sich BEI MIR dafür bedankt :freak:.
Ich würde sagen bleib wie du bist. Du scheinst nen sympathischer Dude zu sein. Wenn du eine ordentliche Abfindung bekommst... Wieso nicht?
Acid-Beatz
2024-05-08, 19:25:03
Ist das normal? Wie würdet ihr damit umgehen? Ich habe die letzte 1-2 Tage ein paar Kommentare meines SchiKos kassiert die in die Richtung gingen, dass ich
a) an dem Vortag ein paar Minuten (3-5) Minuten zu früh ging obwohl ich (trotz Stillstand der Maschine) eigentlich noch früher da war und mir das abgezogen werden sollte
b) ich so wenig wie "gestern" getan hätte, obwohl ich da bis zu den Knien um Abwasser stand, mehrere Stunden einen Feuerwehrschlauch hielt und in meinen Augen das überhaupt gar nicht gourtiert wurde.
a) bei Arbeitszeit würde ich nie bescheissen, egal ob gerechtfertigt oder nicht. Ist halt leider so und das haben wir nicht zu entscheiden, wenn man nicht stempelt und es ist ein Punkt wo sie dich an den Eiern haben, wenn sie dich loswerden wollen ... und dann gibt es keine Abfindung.
b) wenn es so wie bei Dir keine rosige Zukunft gibt, dann Dienst nach Vorschrift. Honoriert wird es in den seltensten Fällen und was und wie viel man gibt muss jeder selber wissen und ich glaube in Deinem Fall ist die Frage relativ klar zu beantworten ;)
Mich zu über 100% in Arbeit rein hängen würde ich nur, wenn ich auch über 100% zurück bekomme (in Form von Geld, Anerkennung, feinsten Betriebsklima etc.).
Das ist in einem Angestelltenverhältnis praktisch nie der Fall. Die Firma wird normalerweise immer mehr von dir haben, also du von der Firma. Sonst hätte sie keinen Grund dich einzustellen. Ausnahmen bestätigen die Regel, aber diesen Grundsatz sollte man sich immer vor Augen halten.
@topic
Ich würde auf keinen Fall auf eine die Abfindung spekulieren. Wenn man Zeit mit Dingen oder Menschen verbringt, die einen belasten, dann sollte man SOFORT etwas ändern. Das verbittert einen nur und ist sogar noch ziemlich ungesund, wenn man sonst keinen Ausgleich hat. Und am Ende ist der Laden bankrott und deine Abfindung kannst du dir in die Haare schmieren (genau wie vielleicht sogar die letzten Gehälter bevor der Laden an die Wand fährt). Wenn man bis zum bitteren Ende bleibt, dann läuft man auch Gefahr nicht sofort wieder etwas neues zu finden. Und aus einem laufenden Angestelltenverhältnis etwas neues zu finden ist um WELTEN einfacher als aus der Arbeitslosigkeit. Da kann ganz leicht mal eine Spirale nach unten einsetzen.
Das mindeste was du tun solltest ist deine Bewerbungsunterlagen auf Vordermann zu bringen und dir vielleicht auch mal die ein oder andere Firma anschauen.
Fliwatut
2024-05-08, 19:44:41
Mach das, womit du dich gut fühlst. Und wenn das harte Arbeit ist, dann arbeite eben hart. Aber tu es für dich und nicht weil du insgeheim auf Anerkennung hoffst. Und wenn du es dann ab und zu mal ruhiger angehen lässt, dann lass den Anschiss an dir abperlen. Du kannst auch Buch über deine Mehrarbeit führen und das dann dem Schichtleiter an den Latz knallen, wenn er meint, sich wegen ein paar Minuten aufregen zu müssen.
Was mich aber wundert: wenn es der Branche so schlecht geht, wo soll im Falle des Falles die Abfindung herkommen?
Goldenen Handschlag? Junge....
Ich persönlich habe es erlebt. Wie Firmen von einem auf den anderen Tag verschwinden.
Wenn die Firma kein Geld mehr macht, dann wird es problematisch. Ab dem Moment, wenn du keinen Lohn bekommst oder es sich verzögert. Sollten bei dir sofort die Alarmglocken klingeln.
Ich sage nicht das es bei Euch in der Firma so ist.
Aber deine ganze „schlechte“ Laune… und was du so geschrieben hast. Erinnert mich an genau so eine Situation bei einer Firma wo ich gearbeitet habe. Am Ende blieb ich auf mehreren Löhnen sitzen, da träumst du noch von Abfindung. Ich habe noch auf Insolvenzgeld geklagt und das zieht sich immer noch.
Da der Chef ne miese dreckige Ratte war, hat er die Firma „begraben“. Also ruck zuck weg, von einem auf den anderen Tag.
Genau so ging es bei mir auch los… Kaum Arbeit. Alle schlechte Laune, weil es Allen klar war wohin die Reise geht. Kommt mir alles bekannt vor.
Wie gesagt, nur als Tipp. Pass auf das du überhaupt noch deinen Lohn am Ende bekommst. Geschweige den irgendwelche Abfindungen!
Duran05
2024-05-08, 21:02:21
Warum solltest du mehr wie 100 % geben? Keine Firma dieser Welt hat das verdient, sich den eigenen Körper zu ruinieren!
Das lohnt nur wenn man für sich selber arbeitet oder berühmt werden will.
Antisozial ist wie der Name schon sagt etwas was mit Gesellschaft zu tun hat. Wenn du dafür bezahlt wirst X zu machen, dann ist genau das und nix anderes deine Aufgabe.
Die meisten Menschen die gut gelernt haben mit Ihren Kräften auszuhalten geben nur ein paar Stunden volle leistung und sparen dann wieder Kräfte ein.
Am Ende hast du auch nichts erreicht wenn dein Lohn durch dieses Verhalten nicht steigt. Wenn die Firma bankrott geht, dann war das sogar regelrecht verschwendet.
Rooter
2024-05-08, 21:33:14
Der Großteil schaut das er mit wenig Einsatz möglichst viel rausholt. Typisches assoziales "Low Performance" Denken. Diese Personen sind dann aber auch Privat am unerträglichsten und Leben ihren "Lifestyle" auf Kosten anderer."mit wenig Einsatz möglichst viel rausholen"... schon mal überlegt, dass das evtl. die cleverere Methode ist? 80:20 Regel? :wink:
Das ist auch kein "assoziales Low Performance Denken"! Das wäre, wenn einer nur noch gerade so viel macht, dass er keinen Ärger bekommt. Der faule Apfel der Abteilung (den aber auch keiner leiden kann).
PGhTBqLkrZ4
@topic
Ich würde auf keinen Fall auf eine die Abfindung spekulieren.THIS!
Da wartet man u.U. JAHRE. Und dann geht der Laden von heute auf morgen Bankrott, was bei dir jetzt nicht sooo unwahrscheinlich klingt.
MfG
Rooter
Timolol
2024-05-08, 22:27:34
"mit wenig Einsatz möglichst viel rausholen"... schon mal überlegt, dass das evtl. die cleverere Methode ist? 80:20 Regel? :wink:
Kurzfristig mag das zutreffen. Aber langfristig? Man muss sich nur mal die aktuelle Entwicklung anschauen, Europa ist kaum mehr konkurrenzfähig. Unnötige Stellen werden gestrichen, die Effektivität MUSS optimiert werden.
Langfristig wirst du da als "Low Performer" völlig abkacken. Außnahmen bestätigen die Regel.
Rooter
2024-05-08, 22:57:07
Das ist "normal/average performer", nicht "low performer". Was ich unter "low" verstehe, habe ich schon in meinem letzten Post erklärt.
Die z.B. Chinesen haben sehr viele "high performer", das stimmt.
MfG
Rooter
00-Schneider
2024-05-09, 08:52:58
Warum man überhaupt arbeiten geht ist von Person zu Person unterschiedlich:
- Geld
- Erfahrungen/Skills erlangen
- Persönliche Erfüllung etc.
Man kann den Arbeitnehmern keinen Vorwurf machen, wenn sie nur genau das machen, wofür sie bezahlt werden und keine extra Schichten einlegen, wenn es ihnen nur ums Geld geht(d.h. sie sind mit dem aktuellen Gehalt zufrieden), und sie keine große Karriere anstreben.
In meinem alten Job in der Wirtschaftsprüfung war die Belohnung für die High-Performer ein paar Prozent mehr bei der jährlichen Gehaltsrunde ggü. den "Normalos", dafür aber deutlich mehr Arbeit, die es zu bewältigen gab. Gehaltserhöhung und Mehrarbeit standen da in keinem gesunden Verhältnis. Wenn der Job nicht das persönliche Hobby war, war high performance immer ein schlechter Deal. Und so ist es bei den meisten Jobs.
Arbeitgeber sollten ihre High Performer deutlich besser ggü. den Normalos und Low-Performern entlohnen. Ansonsten ist Mehraufwand für die Arbeitnehmer bzgl. Aufwand/Nutzen ein Minusgeschäft, was es zu vermeiden gilt.
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Bei mir sind beide Chefs die nächsten zwei Wochen im Urlaub. Glaubt ihr, ich habe die vorher nach zusätzlichen Aufgaben gefragt? Da wäre ich ja schön blöd gewesen.
Acid-Beatz
2024-05-09, 10:54:22
Welcher Prolet hat eigentlich das High und Lowperformer erfunden? Kann ja nur einer gewesen sein, der sich selbst für übermäßig begabt hält, obwohl er es nicht ist weil er ansonsten keinen solchen Bullshit erzählen würde :uponder:
Karümel
2024-05-09, 11:35:01
Welcher Prolet hat eigentlich das High und Lowperformer erfunden?
Die Leute mit dem Gewinnermindset :freak:
00-Schneider
2024-05-09, 13:14:08
Welcher Prolet hat eigentlich das High und Lowperformer erfunden? Kann ja nur einer gewesen sein, der sich selbst für übermäßig begabt hält, obwohl er es nicht ist weil er ansonsten keinen solchen Bullshit erzählen würde :uponder:
Kommt wahrscheinlich aus dem Kapitalismus des 21.Jahrhunderts.
Low Performer - erfüllt die Anforderungen an die Stelle nicht
Normal Performer - erfüllt die Anforderungen an die Stelle
High Performer - übererfüllt die Anforderungen an die Stelle
------------
Das Problem in der heutigen Arbeitswelt ist allerdings, dass jeder, der vom Chef nicht als High Performer wahrgenommen wird, direkt als Low Performer gilt. Es gibt hier oft nur ein Schwarz-Weiß denken vom Chef. Angestellte, die nur Dienst nach Vorschrift machen(Normal Performer), sind daher vielen Chefs ein Dorn im Auge. High Performer sind für die Chefs die Baseline. Alles darunter ist schlecht.
Welcher Prolet hat eigentlich das High und Lowperformer erfunden? Kann ja nur einer gewesen sein, der sich selbst für übermäßig begabt hält, obwohl er es nicht ist weil er ansonsten keinen solchen Bullshit erzählen würde :uponder:
https://s20.directupload.net/images/240509/73866gau.png
Das Problem in der heutigen Arbeitswelt ist allerdings, dass jeder, der vom Chef nicht als High Performer wahrgenommen wird, direkt als Low Performer gilt. Es gibt hier oft nur ein Schwarz-Weiß denken vom Chef. Angestellte, die nur Dienst nach Vorschrift machen(Normal Performer), sind daher vielen Chefs ein Dorn im Auge. High Performer sind für die Chefs die Baseline. Alles darunter ist schlecht.
Liegt wohl daran, dass viele Chefs menschlich/führungstechnisch selbst Low Performer sind. Oft auch noch fachlich, weil sie im Laufe ihres Unternehmertums durch zwangsweise nur noch rudimentäre Betätigung darin verkümmert sind.
Machen wir uns nix vor, der Erfolg der deutschen Firmen rührt fast einzig allein
aufgrund der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Die Chefs tragen nix mehr dazu bei, sie können gerade als Eigentümer nur durch Unvermögen oder Gier die Firma in den Ruin treiben. Durch den bisherigen Arbeitgebermarkt war es für die Chefs auch leicht Firmen zu gründen und zu halten, da man die Lohnkosten nach Belieben drücken und auch mit den Mitarbeitern nach Gusto umspringen konnte. Jetzt nicht mehr so einfach, aber wenn der bisherige Wirtschaftstrend hier anhält, kommt der Arbeitgebermarkt leider wieder stärker denn je zurück.
Duran05
2024-05-09, 18:01:35
... und genau das gegenteil ist meistens der Fall.
Die wenigen Highperformer machen vielleicht 25 % der Arbeit, das größte Kapital sind aber die 75 % der Arbeiter, denn ohne die würde die Firma nicht existieren und untergehen.
Und die Chefs selbst sind oft genug low bis medium performancer ohne social Skills. Sollte man nicht vergessen.
Verbesserungsvorschläge werden nicht angehört oder umgesetzt, Probleme aufgeschoben, Mitarbeiter nicht ausreichend gelobt und so weiter...
Dazu kommt, das die besten Arbeiter schneller wechseln wenn etwas nicht stimmt.
Wer jeden Tag 95 % Performance gibt ist in der Regel schon weit über dem Durchschnitt.
Hab oft genug von Bekannten gehört, das die Mitarbeiter die jahrelang dabei sind öfter mal Pausen einlegen oder im Netz surfen wenn der Chef nicht da ist.
Ihm wurde auch schon das Milchpaket geklaut bei einer Firma mit IGM Tarif!
... und genau das gegenteil ist meistens der Fall.
Die wenigen Highperformer machen vielleicht 25 % der Arbeit, das größte Kapital sind aber die 75 % der Arbeiter, denn ohne die würde die Firma nicht existieren und untergehen.
Und die Chefs selbst sind oft genug low bis medium performancer ohne social Skills. Sollte man nicht vergessen.
Verbesserungsvorschläge werden nicht angehört oder umgesetzt, Probleme aufgeschoben, Mitarbeiter nicht ausreichend gelobt und so weiter...
Dazu kommt, das die besten Arbeiter schneller wechseln wenn etwas nicht stimmt.
Wer jeden Tag 95 % Performance gibt ist in der Regel schon weit über dem Durchschnitt.
Hab oft genug von Bekannten gehört, das die Mitarbeiter die jahrelang dabei sind öfter mal Pausen einlegen oder im Netz surfen wenn der Chef nicht da ist.
Ihm wurde auch schon das Milchpaket geklaut bei einer Firma mit IGM Tarif!
Da gebe ich dir recht. Dazu hatte ich mal einen Chef, der "augenscheinlich" ein Workaholic war. Hat sich überall eingemischt, wollte überall mit anpacken. Saß im Büro ständig bis 22 Uhr und an Wochenenden. Es sah zwar aus, als ob er viel Arbeiten würde. Hat aber in wirklichkeit nur Scheiße produziert und
irgendwelchen Mißt verzapft. Man kann auch viel Arbeiten, wo nix bei rum kommt. Bei ihm waren alle nur faul, und wollten angeblich nichts für die Firma leisten (opfern). Das der Typ einfach unfähig war und nichts gebacken bekommen hat, was am Ende auch in ner Pleite endete. Wozu soll auch ein Angestellter sich den Arsch aufreißen, wenn er keine Anteile bei der Firma hat. Ist ja seine Bude... nicht meine.
Das sieht kein Chef ein. Wie sagt man so schön... "Wer spät bis in die Nacht arbeiten muss, arbeitet sehr wahrscheinlich schlecht"
Dunkeltier
2024-05-11, 04:24:26
Faustregel ist: Der AG würde Dich ohne Reue und ohne jeden Gedanken an Dein persönliches Wohlergehen rausschmeißen, wenn er sich davon einen Vorteil erhoffen würde.
Gib dem AG nie mehr als er Dir geben würde. Niemals den Fehler machen die Arbeitsbeziehung auf eine Emotionale Ebene zu heben und niemals den Fehler machen zu glauben wenn man sich besonders anstrengt gäbe es irgend ein unsichtbares Konto auf dem sich das ansammelt und der AG hätte das schon im Hinterkopf.
Und je größer die Firma, desto wichtiger ist das.
Das habe ich früher gemacht. Und lief standardmäßig auf 120-130%. Während andere Mitarbeiter TTV gemacht haben. TTV = Tarnen, täuschen und verpissen. Wie ich im Nachhinein erfahren habe, sich in entlenegene Anlagenteile verkümmeln und "chillexen" bzw. bzw. "inspizieren". Also Augenpflege. Wo ich mir bis dato immer die nächsten 10X Aufgaben gesucht habe und geschuftet habe, bis mir Arme und Beine abgefallen sind und/oder ich komplett durchnässt und dreckig war. Mein Problem damit ist: Ich habe damals dafür niemals Anerkennung erfahren. Auch keine Lohnsteigerung wegen mehr Stellen oder meines Arbeits-Einsatzes. Aktuell bekomme ich öfters Spitzen vom SchiKo (Schicht-Koordinator), der dabei grinst. Was in meinen Augen heißt, er weiß wie der Hase läuft...
Mich zu über 100% in Arbeit rein hängen würde ich nur, wenn ich auch über 100% zurück bekomme (in Form von Geld, Anerkennung, feinsten Betriebsklima etc.) oder ich mein liebstes Hobby zur Arbeit machen könnte.
Ich habe früher extra mehrere Stellen gelernt, habe keinen Zuschlag bekommen und dann darum gebeten, nur noch das machen zu müssen, wofür ich eingestellt wurde. Dem kam dann auch mein SchiKo auf meinen Wunsch nach. Ich mussn nur noch mein Labor und putzen können, die anderen Maschinen/Anlagen von früher wurden mir ja nie irgendwie vergütet. Vor 3-4 Tagen wurde ich wieder gefragt wie bestimmte Dinge gehen (also sich Anlagen fahren lassen), darauf hatte ich keine Antwort. Ich habe es schlichtweg vergessen. Und ganz ehrlich, mir war es auch egal. Früher sollte ich alles für 1,50 Euro können. Überspitzt ausgedrückt.
Dunkeltier
2024-05-11, 04:32:53
Das ist dein zentrales Problem und vermutlich auch das deiner Schichtleitung, die dich da anmacht.
Aber du gehst das ja anscheinend bereits an.
Deutschlands Aufstieg war natürlich auch damit begründet, dass man dummes Arbeitsvieh war. Wer mehr arbeitet, schafft auch mehr. Aber das hat trotzdem insgesamt nicht der arbeitenden Bevölkerung geholfen, das sind also sehr hohle Phrasen einer sehr wohlhabenden Schicht.
Trotzdem hat sich das in der Generation der vor 2000 geborenen noch sehr eingebrannt, mich ja auch inklusive.
Wir sind aber auch die Generationen, die ihren Vater kaum gesehen haben, damit der 130% bei der Arbeit gibt anstatt für die Familie.
Sein Chef war aber nicht an seinem Sterbebett.
Die Gen-Z ist nicht faul, sondern einfach diejenigen, die es endlich besser machen.
Also nein, du verhälst dich nicht falsch oder asozial, wenn du Dienst nach Vorschrift machst. 130% zu geben ist nichts, was automatisch erwartet werden darf, sondern was sehr genau entlohnt werden muss.
Aber das durfte man lange Zeit nie glauben.
Den goldenen Handschlag mitnehmen oder nicht muss man halt gegenrechnen.
Keine Ahnung wann dein Laden dicht gemacht wird und wie alt du dann am Ende bist.
Aber du hast vermutlich sehr viele Jahre Berufserfahrung in der Industrie. Nur weiß ich nicht wie es wäre, wenn du Mitte 50 aufwärts bist und man dir vielleicht nicht zutraut dich in eine andere Industrie einzuarbeiten, das ist ja leider (soweit man liest, ich weiß es nicht aus erster Hand) ein Vorurteil bei der Jobsuche in der Industrie.
Wenn du ein Job-Angebot bekommst, welches dir 1k mehr Brutto im Monat gibt wäre das halt meistens langfristig auch einfach aus psychologischer Sicht ein zu verschmerzender Verlust.
Meme: Von Donnerstag auf Freitag die Nachtschicht hatte mich mein SchiKo um kurz vor 5 Uhr auf dem Weg zur Toilette abgefangen, nachdem ich mehrere Stunden "den Scheiß" der Stoffaufbereitung mit einen Feuerwehrschlauch, Schaufeln und Besen gesäubert habe. Über Stunden. War Eigentlich eine Arbeit für 3 Personen, ich war einer...die aus der DIP waren mit der Anlage und Ventilen und Leitungen beschäftigt. Trotzdem solltei ch noch dies und das saubermachen und wurde zusammen gefaltet, weil ich keine Beweisstücke aufgehoben habe.
Wir mussten die Stoffaufbereitung abfahren, weil es Probleme in der DIp mit den Rohrleitungen und diversen Schiebern gab. Mir waren exorbibate Mengen an Stoff (Textilien) aufgefallen. Nach meiner Meldung konnte ich mir noch anhören, ich möge doch nicht alles in dem "Canal Grandé" entsorgen. Ja, wenn ich alleine bin und eine Havarie reinigen muss....Arbeits-Effizienz?
Einerseits wird von mir flott, flott gefordert, anderseits Gründlichkeit. Wenn man mehreren TONNEN in einer Schicht alleine gegenüber steht, kann man nicht alle von Hand sortieren. Ich hatte meine Beobachtung mitgeteilt, konnte LEIDER keine Beweise sammeln und trotzdem war es meinem SchiKo zum Schluss nicht sauber genug. Obwohl ich extra nach der Toiletten-Pause noch mal runter zum abspritzen ging... ;(
Dunkeltier
2024-05-11, 04:39:51
a) bei Arbeitszeit würde ich nie bescheissen, egal ob gerechtfertigt oder nicht. Ist halt leider so und das haben wir nicht zu entscheiden, wenn man nicht stempelt und es ist ein Punkt wo sie dich an den Eiern haben, wenn sie dich loswerden wollen ... und dann gibt es keine Abfindung.
b) wenn es so wie bei Dir keine rosige Zukunft gibt, dann Dienst nach Vorschrift. Honoriert wird es in den seltensten Fällen und was und wie viel man gibt muss jeder selber wissen und ich glaube in Deinem Fall ist die Frage relativ klar zu beantworten ;)
Zu B): Ich bin gestern wieder ohne Ablösung gegangen. Eigentlich fahren wir eone Voll-Konti-Schicht. Offziziell: 6/14/22h. Inoffiziell eine halbe Stune früher, Ich kam am 09. Mai um 21:30 zur Nachtschicht, habe auf die Stempeluhr geguckt. Habe mich um 5:38 Uhr am Morgen verpisst, obwohl mal wieder keiner da war. Ohne nachzufragen, obwohl ich eigentlich bis zu 2h länger bleiben müsste und es auch diverse Ermahnungen gab.
Mein Problem: Die Zuverlässigkeit der Ablöse von meiner Schicht auf einer andere im Labor ist UNTERIRDISCH. Mich lässt man gerne mal 20-40min. länger grundllos schmoren, natürlich ohne Lohn-Ausgleich. Das zweite ist die Komminaktion.
Dunkeltier
2024-05-11, 04:42:07
Mach das, womit du dich gut fühlst. Und wenn das harte Arbeit ist, dann arbeite eben hart. Aber tu es für dich und nicht weil du insgeheim auf Anerkennung hoffst. Und wenn du es dann ab und zu mal ruhiger angehen lässt, dann lass den Anschiss an dir abperlen. Du kannst auch Buch über deine Mehrarbeit führen und das dann dem Schichtleiter an den Latz knallen, wenn er meint, sich wegen ein paar Minuten aufregen zu müssen.
Was mich aber wundert: wenn es der Branche so schlecht geht, wo soll im Falle des Falles die Abfindung herkommen?
Unser Arbeitgeber hat mehr als das eine Produkt "Zeitungs/Werbepapier" zu bieten, z.B. Bio-Kraftstoffe und Holz. Und noch viele andere mehr. Und wie halt bisherige Firmen der Unternehmungsgruppe "vergütet" wurden, die man schloss.
Dunkeltier
2024-05-11, 04:43:45
Für 99% der Arbeiter ist das einfach dumm weil keine Gegenleistung erbracht wird.
Wer das wirklich wirklich will muss sich auf einen Karrierezweig setzen indem das von Anfang an Vertraglich berücksichtigt wird z.B. durch Tantieme oder Aktienoptionen bei Startups. Und wenn er das nicht bekommt muss er zu einem AG wechseln der diesen Deal machen will.
Ansonsten empfehle ich eindeutig Dienst nach Arbeitsvertag / Vorschrift.
Idealerweise fällt Dir Freitag um Punkt 12:00 Uhr der Stift aus der Hand.
Bei mir im Betrieb gibts normal ein Jahresgespräch in dem Goodies verteilt werden für Attaboy's! Das kann Bonus über Karre bis zu mehr Urlaub oder 4-Tage Woche gehen.
Weil ich meinen SchiKo nicht mehr Geld aus dem Rippen für ein halbes Dutzend Stellen leiern konnte, habe ich dem klar gemacht, dass ich nur noch das "Labor" und "Putzen" kann.
Dunkeltier
2024-05-11, 04:45:09
Das klingt ein bisschen nach mir. Das hat was mit der Persönlichkeit und der (Arbeits-)Moral zu tun. Aber damit sind wir klar in der Unterzahl.
Der Großteil schaut das er mit wenig Einsatz möglichst viel rausholt. Typisches assoziales "Low Performance" Denken. Diese Personen sind dann aber auch Privat am unerträglichsten und Leben ihren "Lifestyle" auf Kosten anderer.
Du hast so wie ich auch nun Jahrelang eine gute Performance abgelegt, das soetwas als "normal" angesehen wird. Macht man nun nur noch Arbeit nach Vorschrift wird das schnell kritisiert, obwohl du trotzdem noch besser performst als der Großteil.
Hab nen Kollegen der ist kurz vor der Rente, der ist da nochmal ne Nummer härter. Wenn da Probleme in der Firma anstehen (überflutungen etc.) steht der mit privatem Gerät und auch 24h in der Firma und zieht sprichwörtlich den Karren aus dem Dreck. Er hat auch nie Gehaltsverhandlungen geführt. Habe mich die letzten Jahre regelmäßig drüber empört wie er ausgenutzt wird. Hat dann auch nach fucking 40 Jahren eine Gehaltsanpassung auf das absolute minimum bekommen und hat sich BEI MIR dafür bedankt :freak:.
Ich würde sagen bleib wie du bist. Du scheinst nen sympathischer Dude zu sein. Wenn du eine ordentliche Abfindung bekommst... Wieso nicht?
Merkste, oder? Problematisch. Auch wenn ich mich für 8h foltern lassen würde, also die Arbeitszeit...aber das geht noch darüber hinaus.
Dunkeltier
2024-05-11, 04:48:46
Goldenen Handschlag? Junge....
Ich persönlich habe es erlebt. Wie Firmen von einem auf den anderen Tag verschwinden.
Wenn die Firma kein Geld mehr macht, dann wird es problematisch. Ab dem Moment, wenn du keinen Lohn bekommst oder es sich verzögert. Sollten bei dir sofort die Alarmglocken klingeln.
Ich sage nicht das es bei Euch in der Firma so ist.
Aber deine ganze „schlechte“ Laune… und was du so geschrieben hast. Erinnert mich an genau so eine Situation bei einer Firma wo ich gearbeitet habe. Am Ende blieb ich auf mehreren Löhnen sitzen, da träumst du noch von Abfindung. Ich habe noch auf Insolvenzgeld geklagt und das zieht sich immer noch.
Da der Chef ne miese dreckige Ratte war, hat er die Firma „begraben“. Also ruck zuck weg, von einem auf den anderen Tag.
Genau so ging es bei mir auch los… Kaum Arbeit. Alle schlechte Laune, weil es Allen klar war wohin die Reise geht. Kommt mir alles bekannt vor.
Wie gesagt, nur als Tipp. Pass auf das du überhaupt noch deinen Lohn am Ende bekommst. Geschweige den irgendwelche Abfindungen!
War um 2007 rum, da waren wir unter unseren alten Konzern-Name wohl auch praktisch pleite. Leider oder zum Glück kamen die Löhne bisher immer. Wir wurden zwar von einem größeren Frosch gefressen, aber die Branche läuft halt bescheiden. Da muss man nicht blind für sein.
Wir produzieren einen Monat maximal für 5-7 Tage, den Rest stehen wir. Mit der Wahl zu putzen oder auf 90% Lohn-Ausgleich (KUG - Kurzarbeiter-Geld).
Dunkeltier
2024-05-11, 04:53:26
Warum man überhaupt arbeiten geht ist von Person zu Person unterschiedlich:
- Geld
- Erfahrungen/Skills erlangen
- Persönliche Erfüllung etc.
Man kann den Arbeitnehmern keinen Vorwurf machen, wenn sie nur genau das machen, wofür sie bezahlt werden und keine extra Schichten einlegen, wenn es ihnen nur ums Geld geht(d.h. sie sind mit dem aktuellen Gehalt zufrieden), und sie keine große Karriere anstreben.
In meinem alten Job in der Wirtschaftsprüfung war die Belohnung für die High-Performer ein paar Prozent mehr bei der jährlichen Gehaltsrunde ggü. den "Normalos", dafür aber deutlich mehr Arbeit, die es zu bewältigen gab. Gehaltserhöhung und Mehrarbeit standen da in keinem gesunden Verhältnis. Wenn der Job nicht das persönliche Hobby war, war high performance immer ein schlechter Deal. Und so ist es bei den meisten Jobs.
Arbeitgeber sollten ihre High Performer deutlich besser ggü. den Normalos und Low-Performern entlohnen. Ansonsten ist Mehraufwand für die Arbeitnehmer bzgl. Aufwand/Nutzen ein Minusgeschäft, was es zu vermeiden gilt.
----------------------
Bei mir sind beide Chefs die nächsten zwei Wochen im Urlaub. Glaubt ihr, ich habe die vorher nach zusätzlichen Aufgaben gefragt? Da wäre ich ja schön blöd gewesen.
Danke, dass du mal auf diese Punkte eingehst. Mir persönlich fehlt halt auch die Anerkennung. Ich wurde immer als "Dummbatzkatzi" gesehen, sollte aber möglichste viele Stellen/Anlagen/Maschinen führen können, einen Mehrlohn dafür gab es für mich allerdings nie. Andere haben für die gleiche "Arbeit" teils 30-40% mehr bekommen. Und wenn nun wie jetzt nichts zu tun ist, fahren sie das "TTV" Protokoll ab. Tarnen, täuschen, verpissen.
Heißt, nach Arbeitsbeginn erst mal 2-3h Pause, 1h arbeiten, 3-4h irgendwo rumliegen und dann noch mal was für die Optik nass spritzen. Mir gefällt dies nicht, aber wieso sollte ich viel mehr als andere tun?
Dunkeltier
2024-05-11, 04:59:31
... und genau das gegenteil ist meistens der Fall.
Die wenigen Highperformer machen vielleicht 25 % der Arbeit, das größte Kapital sind aber die 75 % der Arbeiter, denn ohne die würde die Firma nicht existieren und untergehen.
Und die Chefs selbst sind oft genug low bis medium performancer ohne social Skills. Sollte man nicht vergessen.
Verbesserungsvorschläge werden nicht angehört oder umgesetzt, Probleme aufgeschoben, Mitarbeiter nicht ausreichend gelobt und so weiter...
Dazu kommt, das die besten Arbeiter schneller wechseln wenn etwas nicht stimmt.
Wer jeden Tag 95 % Performance gibt ist in der Regel schon weit über dem Durchschnitt.
Hab oft genug von Bekannten gehört, das die Mitarbeiter die jahrelang dabei sind öfter mal Pausen einlegen oder im Netz surfen wenn der Chef nicht da ist.
Ihm wurde auch schon das Milchpaket geklaut bei einer Firma mit IGM Tarif!
Unserer ist ein Ex-Bundeswehr-Offi. Er ist zwar nicht viel älter als ich. Aber er hat den Führungs-Skill. Ich nicht. Wenn er was sagt, spurte ich.
Heißt, nach Arbeitsbeginn erst mal 2-3h Pause, 1h arbeiten, 3-4h irgendwo rumliegen und dann noch mal was für die Optik nass spritzen. Mir gefällt dies nicht, aber wieso sollte ich viel mehr als andere tun?
Da ich meine Arbeit auf Projekte schreiben muss, wäre das unmöglich.
Was sich erstmal entspannt anhört, mag für Manch einen Sterbens langweilig sein und zum Boreout führen. Wer im Amt arbeitet kann das vielleicht verkraften, ich könnte es nicht. Eine Abmilderung wäre die Reduktion des Pensum, aber wahrscheinlich keine Lösung.
Wenn es dir nur ums Gefühl geht, dann sei zufrieden.
Acid-Beatz
2024-05-11, 18:11:37
Innerlich hat Dunkeltier doch eh schon gekündigt, die Frage ist nun noch, was er draus macht :uponder:
Stand irgendwo schon, was er gelernt hat bzw. welche Sparten für ihn noch in Frage kämen? Was wäre, wenn die Firma morgen pleite ist, bekommst Du sofort wieder einen Job oder müsstest Du dafür einbußen in Kauf nehmen?
Rooter
2024-05-12, 17:13:05
9-fach Post, Respekt, das dürfte ein Rekord sein. :uclap:
MfG
Rooter
Dunkeltier
2024-05-12, 18:38:12
9-fach Post, Respekt, das dürfte ein Rekord sein. :uclap:
MfG
Rooter
Weil ich zu faul bin. Nicht weil ich im Rollstuhl sitze. Und ja, innerlich habe ich gekündigt.
mercutio
2024-05-13, 16:31:13
Such Dir was anderes bevor es hässlich wird.
Fachkräftemangel FTW! Hat mir auch geholfen und ich habe Ende März auch eine sterbende Branche verlassen. Innerlich gekündigt hatte ich aber schon vor Jahren. :freak:
00-Schneider
2024-05-13, 16:58:15
Fachkräftemangel FTW!
Fachkräftemangel herrscht nicht bei Hilfsarbeiten. Dort konkurriert man mit Migranten, dort gibt es keinen Mangel.
Fachkräftemangel herrscht nicht bei Hilfsarbeiten. Dort konkurriert man mit Migranten, dort gibt es keinen Mangel.
Auch da gibt es mittlerweile hausgemachten "Mangel". Die Migranten machen es sich lieber im Bürgergeld bequem, was verständlich ist, denn inkl. Miete und Bürgergeld kommt der Migrant besser weg als mit 1500€ Netto bei Domino's oder in der Logistik. Die Arbeitsbedingungen und die Löhne sind gerade in der Logistik & Spedition derart erbärmlich, dass denen die Arbeiter davonlaufen. Ich habe mehrere Verwandte in Logistik & Spedition und "denen" laufen die Arbeiter in Scharren davon. Die Migranten, die dort arbeiten, sagen frei heraus: "Ich kündige und mache was anderes. Das hier ist Ausbeutung, fast schlimmer als in meinen Heimatländern". Natürlich in gebrochenem "Deutsch". Die sind nicht dumm und auch nicht untertänig.
Ich habe schon früher gesagt: Unternehmen, die gut zahlen und ihre Mitarbeiter gut behandeln, haben keinen Fachkräftemangel.
Bei mir im MINT-Bereich (Maschinenbau, Produktionstechnik) haben sie früher auch immer rumgeheult, dass der Fachkräftemangel desaströs war, bei 200 Bewerbern auf eine Stelle. Als Absolvent musste man 100 Bewerbungen schreiben, hat 50 Absagen, 45 Unbeantwortete und zwei Zusagen über die Zeitarbeit oder bei KMU-Klitschen kassiert. Die restlichen Drei waren dann so Hinhaltegeschichten.
Fachkräftemangel ist ein Buzzword.
Fachkräftemangel herrscht nicht bei Hilfsarbeiten. Dort konkurriert man mit Migranten, dort gibt es keinen Mangel.
Doch, weil es keiner wirklich machen will. Sieht man auch daran, dass man als Hilfsarbeiter oder auch als Ausgebildeter schneller in Lohn und Brot ist, als als Durchschnittsakademiker, wo man meist noch mehrer Runden Einstellungsprozedere überstehen muss. Als Absolvent ist es ganz schlimm. Als Akademiker muss alles stimmen, selbst das Aussehen. Da es einen Akademikerüberhang gibt, hängt die Latte dort höher als anderswo.
E39Driver
2024-05-15, 11:15:39
Fachkräftemangel herrscht nicht bei Hilfsarbeiten. Dort konkurriert man mit Migranten, dort gibt es keinen Mangel.
Würde ich so aktuell nicht unterschreiben. Das Bürgergeld ist auch im Niedriglohnsektor jetzt der größte Konkurrent und zieht die Leute raus
Duran05
2024-05-15, 15:02:02
Nunja es ist ja schon mehr wie Hilfsarbeiten.
Ich denke da ist Routine auch ein bisschen Geschwindigkeit.
Es stimmt das viele aus der Zeitarbeit diese Hilfstätigkeiten übernehmen können und daher großer Zulauf besteht aber das ist auch weniger geworden.
Vorallem werden die bei schlechter Behandlung kaum länger wie 1-3 Wochen dort bleiben. Hab auch schon erlebt wie die nach 3 Tagen wieder weg waren.
Da war es völlig gleich wie leicht die Tätigkeiten waren: Viel laufen, leicht oder schwer heben oder nur Paletten packen.
Dunkeltier
2024-05-23, 09:39:49
Körperlich hart Arbeiten ist für mich an für sich kein Problem. Das Problem ist meine Arbeits-Moral. Ich stand wie gesagt früher wie ein Soldat Spalier. Nur haben wir einfach keine Arbeit und Aufträge mehr. Seit Monaten nicht. Das drückt sehr hart auf meine Arbeits-Moral. Klar kann ich mich woanders bewerben. Aber ich würde gerne den "goldenen Handschlag" mitnehmen. Früher habe ich meine Kollegen für verrückt erklärt, wie faul die sind. Mittlerweile habe ich mich diesen angepasst oder sogar übertroffen. Mir kann keiner erzählen, dass wenn man nur 5-10 Tage im Monat produziert, das noch rentabel ist. Früher sind wir 24/7 durchgelaufen. Ich bekomme wirklich jedes mal Bauchschmerzen, wenn ich auf die Arbeit gehe. Da und da werden Projekte angefangen - aber mir stellt sich die Frage, wie soll sich das finanzieren?
Ich würde mich echt gerne woandes bewerben, am liebsten bei der Straßenbahn in Köln oder DHL hier vor Ort. Aber ich habe halt Angst, die Abfindung zu verlieren und vor dem Ende der Probezeit wieder auf der Straße zu sitzen. Ich habe niemals im Leben ALG II bezogen und möchte es auch nicht. Selbst wenn ich Kugelschreiber zusammen baue.
Zeitarbeit ist mir ein Begriff, Adecco. Aber leider eher negativ besetzt. Unterbezahlt und so. Damals für 7-8 Euro die Stunde. Im Urlaubs-Monat kam ich gerade mal auf 700-800 Euro NETTO. Trotz Schicht-Arbeit und Überstunden.
Fuchs
2024-05-23, 11:18:51
Nur das Nötigste dort oder anderswo zu tun und deinen Energie- und Arbeitsmoralüberschuss in
- Studium
- Ausbildung
- Abendschule
zu investieren ist keine Option?
ilPatrino
2024-05-23, 12:50:46
die frage ist doch, wieviel das versprechen auf den goldenen handschlag im rahmen einer insolvenz wert ist...entweder du bleibst weiter bei dem verein, nutzt die zeit sinnvoll für weiterbildung und knüpfst schonmal kontakte oder du suchst dir in aller ruhe was zukunftsträchtigeres und wechselst. keine ahnung, wie groß die chance auf abfindung noch ist, wenn die bude den bach runtergeht, aber es klingt so, als würden die grade alles an finanzen verbrennen, was sie haben - und greif mal nem nackten mann in die tasche...
Nostalgic
2024-05-23, 13:33:42
Ich les hier immer vom "goldenen Handschlag". Wie reel ist das denn?
Nicht aus dem "goldenen Handschlag" ein "goldener Handschuh" wird :ugly:
Duran05
2024-05-23, 15:45:48
Bei Insolvenz ist es nicht so wahrscheinlich viel zu bekommen aber so ziemlich jeder Anwalt rät dir auf jeden Fall ein Paket auszuarbeiten falls du doch zur Kündigung genötigt wirst.
Dafür müsstest du aber schon arg schlechte Leistungen abliefern und eben keine Abmahnungen kassieren.
Zeitarbeit gibts ja in jeder Region mehrere Anlaufstellen. Zum Jahresende steigt der Mindestlohn ZA auf 14 Euro. Ums Geld mach dir mal keine Gedanken.
Ab 01.10.2024: 14,00 €
Ab 01.03.2025: 14,53 €
Marscel
2024-05-23, 16:55:08
Passt auf mit sowas wie Abfindungen auszuhandeln, wenn man davon ausgehen kann, dass der Laden sowieso bald abbrennt. Je nach genauer Konstellation kann der Insolvenzverwalter die Zahlung noch Jahre später zurückfordern und man selbst geht am Ende vielleicht nur noch mit Pennies raus.
ilPatrino
2024-05-23, 17:22:58
wenn nicht klar ist, daß es im insolvenzfall eine auffanggesellschaft mit umschulungsmaßnahmen geben wird, würde ich mich auch verabschieden. schon allein, um einer lokalen angebotsschwemme an arbeitskräften zuvorzukommen...
Timolol
2024-05-23, 18:21:32
Ich les hier immer vom "goldenen Handschlag". Wie reel ist das denn?
Nicht aus dem "goldenen Handschlag" ein "goldener Handschuh" wird :ugly:
Viele Arbeitnehmer Rechnen damit das der Arbeitgeber aus Grund X & Y pleite geht. Entspricht aber in den wenigsten Fällen der Realität. Muss man ganz klar sagen.
Der Thread liest sich so wie das Geschwätzt von meinem Kumpel. Ähnliches Aufgabengebiet & Arbeit. Irgendwie 7h am Tag nix zu tun. Das Unternehmen (auch was mit Papier). Müsste längst pleite sein. Ist es aber nach all den Jahren noch immer nicht.
Spring
2024-05-24, 14:06:26
Körperlich hart Arbeiten ist für mich an für sich kein Problem. Das Problem ist meine Arbeits-Moral. Ich stand wie gesagt früher wie ein Soldat Spalier. Nur haben wir einfach keine Arbeit und Aufträge mehr. Seit Monaten nicht. Das drückt sehr hart auf meine Arbeits-Moral. Klar kann ich mich woanders bewerben. Aber ich würde gerne den "goldenen Handschlag" mitnehmen. Früher habe ich meine Kollegen für verrückt erklärt, wie faul die sind. Mittlerweile habe ich mich diesen angepasst oder sogar übertroffen. Mir kann keiner erzählen, dass wenn man nur 5-10 Tage im Monat produziert, das noch rentabel ist. Früher sind wir 24/7 durchgelaufen. Ich bekomme wirklich jedes mal Bauchschmerzen, wenn ich auf die Arbeit gehe. Da und da werden Projekte angefangen - aber mir stellt sich die Frage, wie soll sich das finanzieren?
Ich würde mich echt gerne woandes bewerben, am liebsten bei der Straßenbahn in Köln oder DHL hier vor Ort. Aber ich habe halt Angst, die Abfindung zu verlieren und vor dem Ende der Probezeit wieder auf der Straße zu sitzen. Ich habe niemals im Leben ALG II bezogen und möchte es auch nicht. Selbst wenn ich Kugelschreiber zusammen baue.
Zeitarbeit ist mir ein Begriff, Adecco. Aber leider eher negativ besetzt. Unterbezahlt und so. Damals für 7-8 Euro die Stunde. Im Urlaubs-Monat kam ich gerade mal auf 700-800 Euro NETTO. Trotz Schicht-Arbeit und Überstunden.
Wechsel den Job. Und selbst wenn du Bürgergeld beziehen müsstest (du hast ja offensichtlich lange genug eingezahlt): Das ist wahrschinlich produktiver und nicht so unwürdig wie das, was du jetzt tust (damit meine ich nicht die Arbeit an sich, sonderen das Gemengelage mit den "Kollegen" und dem Chef und der Insolvenzverschleppungsfirma.
Und was macht es mit Dir und deiner Moral wenn der "goldene Handschlag" (den es nicht geben wird) nicht kommt?
Das moralische Down abzufangen ist unmöglich, da lieber proaktiv werden, SCHLIMMER kann es nicht werden!
und probleme aus deiner Comfort Zone zu gehen hast du ja auch net, oder?
Semmel
2024-05-27, 13:21:11
Nur das Nötigste dort oder anderswo zu tun und deinen Energie- und Arbeitsmoralüberschuss in
- Studium
- Ausbildung
- Abendschule
zu investieren ist keine Option?
+1
Körperlich hart Arbeiten ist für mich an für sich kein Problem. Das Problem ist meine Arbeits-Moral. Ich stand wie gesagt früher wie ein Soldat Spalier. Nur haben wir einfach keine Arbeit und Aufträge mehr. Seit Monaten nicht. Das drückt sehr hart auf meine Arbeits-Moral. Klar kann ich mich woanders bewerben. Aber ich würde gerne den "goldenen Handschlag" mitnehmen. Früher habe ich meine Kollegen für verrückt erklärt, wie faul die sind. Mittlerweile habe ich mich diesen angepasst oder sogar übertroffen.
Fakt ist, du "versauerst" bei deinem Arbeigeber, wenn deine Leistungsfähigkeit nicht abgerufen wird.
Das musst du selbst auf die eine oder andere Weise ändern.
Eine Möglichkeit wäre meiner Meinung nach der o.g. Weg, dass du die Leerlaufzeiten für deine eigene Fortbildung nutzt. Damit erhältst und verbesserst du deine Leitungsfähigkeit für die Zukunft.
Wenn du das aus irgendeinem Grund nicht kannst oder willst, dann ist es an der Zeit zu gehen und dir einen neuen Job zu suchen.
Aber so weitermachen wie bisher wird dir nicht guttun.
Ich habe niemals im Leben ALG II bezogen und möchte es auch nicht. Selbst wenn ich Kugelschreiber zusammen baue.
Warum? Ist Arbeit dein Lebenssinn?
Es ist nur Mittel zum Zweck. Wenn der Zweck nicht mehr gegeben ist (z.B. weil Bürgergeld fast genausoviel Geld bringt), dann ist Arbeit nicht sinnvoll. Es ist keine Schande nicht zu arbeiten. Scheiß drauf, bevor du dich von irgendwem ausbeuten lässt.
Timolol
2024-05-27, 23:37:07
Warum? Ist Arbeit dein Lebenssinn?
Es ist nur Mittel zum Zweck. Wenn der Zweck nicht mehr gegeben ist (z.B. weil Bürgergeld fast genausoviel Geld bringt), dann ist Arbeit nicht sinnvoll. Es ist keine Schande nicht zu arbeiten. Scheiß drauf, bevor du dich von irgendwem ausbeuten lässt.
Das ist irgendwo ne Einstellungssache. Ich wäre mir für Bürgergeld auch viel zu schade. Ich möchte niemandem auf der Tasche liegen und Dunkeltier wohl auch nicht.
Einen Teil zur Gesellschaftlichen/Sozialen Entwicklung beizutragen und ein Teil dessen zu sein ist auch eine Komponente.
Ich tat mich ja damals auch schwer aus der Schichtarbeit rauszukommen. Aber das geht. Und wenn sich eine Tür öffnet solltest du auch mal gucken was sich dahinter verbirgt.
Durch meine Arbeitsmoral und meine Interessen habe ich auch eine Stelle gefunden welche absolut zu mir passt. Die Bezahlung und die Arbeitslast ist zwar irgendwie "mäh" aber irgendwie findet sich für jedes Problem eine Lösung.
Duran05
2024-05-28, 02:38:22
Sagen wir mal so, sobald du die Unzufriedenheit mit ins Privatleben nimmst ist es Zeit zu reagieren.
Es wird dich verändern und negativ beeinflussen.
So schwer ist es wirklich nicht zu wechseln, du kannst ja statt anstrengender Reinigungsarbeiten irgendwelche Dinge verpacken oder Paletten binden.
Da kriegst wahrscheinlich mehr Lohn und hast weniger Arbeitsstress - weils ansonsten keiner machen will. Weniger dumme Kollegen oder einen besseren Vorarbeiter. Kann Grund genug sein.
mercutio
2024-05-28, 10:00:37
Also es gibt ja noch so unschöne Szenarien wie Kurzarbeit, wo man dann am Ende des Jahres ne Menge Steuern zurückzahlen muss.
Das mit dem goldenen Handschlag halte ich für „die Taube auf dem Dach“. Da könntest Du auch auf einen Lotteriegewinn spekulieren.
Du bist unglücklich und willst wechseln, dann unternimm aktiv etwas dagegen.
Du würdest auch StraBa fahren? Wie wär’s dann bei der Bahn? Die sucht auch händeringend Fahrer und bildet dich dafür aus.
Nicht abwarten sondern machen. In Deinem Fall kann es noch Monate dauern und es kann hässlich werden, zB Kurzarbeit, einen Monat kein Gehalt bekommen… bevor eine Insolvenz kommt, kann das alles noch richtig doof werden.
Ich persönlich würde nicht abwarten, sondern
Dunkeltier
2024-05-30, 01:32:29
Ich habe schon vor Monaten meine Bewerbungs-Unterlagen aktualisiert und auch vor über einen halben Jahr um ein Zwischenzeugnis gebeten. Soll bis heute angeblich noch im Personalbüro oder so festhängen. Alle paar Wochen frage ich immer wieder nach. Weil gerade als zukünftiger StraBa-, S-Bahn- oder LKW-Fahrer würde ich sowas gerne mit vorlegen. Hat man auf ein Zwischenzeugnis nicht so eine Art Rechtsanspruch?
Verstehe ich dich richtig? Du bekommst Rüffel, wenn du mal nicht 100+ Prozent gibst, obwohl du sonst überdurchschnittlich ran klotzt? Und das auch vor dem Hintergrund, dass die anderen Kollegen "durchgängig" auf Sparflamme laufen? Passt doch nicht zusammen, oder? Oder werden die anderen täglich komplett zusammen geschissen?
Aber alleine das Beispiel zeigt doch, wie wenig Wertschätzung du scheinbar "von oben" erfährst. Statt "Dank" im Allgemeinen, und mal ein Auge zudrücken, wenn du (ausnahmsweise) mal nicht überperformst, bekommst du gleich Tadel. Da stimmt doch die Waage nicht. Du hast also, wie leider die meisten anderen auch, keinen Arbeitgeber, der die individuellen Vorzüge und Qualitäten einzelner Mitarbeiter erkennt, fördert und honoriert. Du bist ne Nummer, die dann bei Bedarf ausgetauscht wird. Und genau so solltest du dich dann auch verhalten. Ich sage nicht, dass du schlechte Arbeit machen sollst. Aber warum übermäßig rein hängen, wenn das auf der Gegenseite so überhaupt nicht honoriert wird!? Hab's hier schon gelesen: An deinem Sterbebett werden andere stehen - nicht dein AG. Also nimm dir mehr Zeit für die relevanten Personen in deinem Leben :)
MfG Blase
Die können wesentlich besser und schlagkräftiger als ich mit flappsigen Sprüchen kontern, ich buckel da eher direkt wieder voll los an die Arbeit.
Bei Insolvenz ist es nicht so wahrscheinlich viel zu bekommen aber so ziemlich jeder Anwalt rät dir auf jeden Fall ein Paket auszuarbeiten falls du doch zur Kündigung genötigt wirst.
Dafür müsstest du aber schon arg schlechte Leistungen abliefern und eben keine Abmahnungen kassieren.
Zeitarbeit gibts ja in jeder Region mehrere Anlaufstellen. Zum Jahresende steigt der Mindestlohn ZA auf 14 Euro. Ums Geld mach dir mal keine Gedanken.
Ab 01.10.2024: 14,00 €
Ab 01.03.2025: 14,53 €
Davon bin ich nicht mehr weit entfernt mit meinen etwas über ca. 17,70 und 18,60 Euro Stundenlohn (mit den ganzen Schicht-Zuschlägen). Bald verdiene ich mit Schichtarbeit weniger als mit regulärer Zeitarbeit. Das ist ja auch noch so ein Faktor, das Schicht einfach unheimlich auf das Sozialleben und die Gesundheit geht. Und mir mittlerweile da der monetäre "Anreiz" immer mehr fehlt. Früher lag der "Spread" mal bei 5-6 Euro oder so.
synergie
2024-05-30, 07:00:00
Ich hatte schon mehr geschrieben, habs aber dann wieder gelöscht...
Kurzfassung:
Arsch hoch bewegen und jetzt am WE 2-3 Bewerbungen abschicken. Das Arbeitszeugnis kannst du auch später noch nachreichen und hindert dich aktuell nicht daran, dich aktiv zu bewerben.
Wenn man doch zu faul ist und nichts vorangeht, kann es nicht so schlimm sein. Dann einfach hier weiter jammern.
Das soll kein Angriff gegen dich sein, sondern als Weckruf, sich aus der Komfortzone zu bewegen und sein Leben zu verändern. Das haben andere ja auch schon geschrieben.
Wechsel den Job. Und selbst wenn du Bürgergeld beziehen müsstest (du hast ja offensichtlich lange genug eingezahlt): Das ist wahrschinlich produktiver und nicht so unwürdig wie das, was du jetzt tust (damit meine ich nicht die Arbeit an sich, sonderen das Gemengelage mit den "Kollegen" und dem Chef und der Insolvenzverschleppungsfirma.
Und was macht es mit Dir und deiner Moral wenn der "goldene Handschlag" (den es nicht geben wird) nicht kommt?
Das moralische Down abzufangen ist unmöglich, da lieber proaktiv werden, SCHLIMMER kann es nicht werden!
und probleme aus deiner Comfort Zone zu gehen hast du ja auch net, oder?
Ack, die Situation ist heute eine ganz andere , als zu den 7-8 €/h-Zeiten. Du hast bestimmt viele Chancen anderswo, auch bei deinen Wunschfirmen.
Nostalgic
2024-05-30, 14:17:33
Meiner Erfahrung nach sind Arbeitszeugnisse (leider) nicht mehr viel wert.
Durango
2024-05-30, 15:44:47
Meiner Erfahrung nach sind Arbeitszeugnisse (leider) nicht mehr viel wert.
Da wird so viel geklagt, die sehen quasi alle gleich aus.
Bei uns läuft es die letzten Monate einfach nur noch so: Extrem geringe Auslastung, Kurzarbeit...bei 90% Lohn(-Ausgleich).
Wenn es nichts zu tun gibt, kannst du da ja nichts für. Passiert ständig überall.
ilPatrino
2024-05-30, 17:01:25
Meiner Erfahrung nach sind Arbeitszeugnisse (leider) nicht mehr viel wert.
ist imho schon länger so. hatte noch nie ein bewerbungsgespräch, bei dem jemand sowas sehen wollte. hab mir zwar immer eins ausstellen lassen, aber das kam meistens erst, nachdem ich die zusage hatte...
ChaosTM
2024-05-30, 17:07:49
Zeugnisse.. lool
Allles was über Internetz Portale geht filtert 95% aus.
Ohne Persönlichen Kontrakt* kann man das alles vergessen
*man sollte jemand kennen
Heelix01
2024-05-30, 19:58:14
Ack, die Situation ist heute eine ganz andere , als zu den 7-8 €/h-Zeiten. Du hast bestimmt viele Chancen anderswo, auch bei deinen Wunschfirmen.
Frag mich wie die Leute immer auf dieses schmale Brett kommen. Wenn wir stellen in Deutschland ausschreiben gibt es immer Unmengen Bewerbungen, trotzdem dauert das besetzen teils ewig weil man in aller Regel sehr konkrete Vorstellungen hat.( Ausnahme Absolventen stellen , da langt billig und willig :D . )
Duran05
2024-05-30, 20:32:38
Mein Beileid. Das ist so nicht mehr aktuell dieses Verfahren.
DB stellt teilweise ohne Anschreiben oder Lebenslauf an.
Ihr hängt gefühlt 25 Jahre zurück. Und durch die schlechte Auswahl die ihr trefft (Absolvent...) bekommt ihr eben keine HQ-Kräfte in die Firma. Die sind nach 3 Jahren auch wieder weg.
Anderswo mehr Geld/Privilegien.
Die Zeitarbeit ist da wesentlich einfacher gestrickt. Du gehst dorthin, die rufen bei der Firma an, kannst dich am nächsten Tag vorstellen.
Als Pfleger kannste noch am selben Abend anfangen mit mehr Lohn als der Feste in der Firma...
Yggdrasill
2024-05-30, 21:53:40
Ich habe schon vor Monaten meine Bewerbungs-Unterlagen aktualisiert und auch vor über einen halben Jahr um ein Zwischenzeugnis gebeten. Soll bis heute angeblich noch im Personalbüro oder so festhängen. Alle paar Wochen frage ich immer wieder nach. Weil gerade als zukünftiger StraBa-, S-Bahn- oder LKW-Fahrer würde ich sowas gerne mit vorlegen. Hat man auf ein Zwischenzeugnis nicht so eine Art Rechtsanspruch?
...
Du hast keinen gesetzlichen Anspruch auf ein Zwischenzeugnis. Also, Bewerbungen raushauen und wenn gefragt wird, im Bewerbungsgespräch die Situation erklären. Wenn man im aktuellen Job so unzufrieden ist, muss man aktiv werden.
Civtam
2024-05-30, 22:01:34
Meiner Erfahrung nach sind Arbeitszeugnisse (leider) nicht mehr viel wert.
Na Ja, es ist eher ein „endlich“. Das Arbeitszeugnis sagt einfach nichts über den Bewerber aus, eher ist es eine einseitige Beurteilung der Beziehung des Angestellten zu seinem Vorgesetzten.
Einfach ein aus der Zeit gefallenes Machtmittel.
sandokan
2024-05-31, 11:48:44
Zeugnisse.. lool
Allles was über Internetz Portale geht filtert 95% aus.
Ohne Persönlichen Kontrakt* kann man das alles vergessen
*man sollte jemand kennen
Handhabe ich genauso. Bevor ich im dritten Anlauf :freak: dann im Studium meine Erfüllung gefunden habe, waren die Zeugnisse alle sehr durchwachsen.
Arbeitszeugnisse waren meist zwar ok, aber Notenmäßig in Abi und Ausbildung eher unteres Mittelmaß.
Deshalb kann ich das heute gut nachvollziehen und stelle niemanden nur wegen guter Zeugnisse (egal ob Ausbildung/Studium oder Arbeitszeugnis) ein.
Persönliches Gespräch ftw. Damit sind wir bis jetzt recht gut gefahren.
Ich finde es allerdings schon spannend, dass hier überwiegend die Meinung vertreten wird, "mach ja nicht mehr für deinen Arbeitgeber als im Arbeitsvertrag steht". Wenn ich mit so einer verbissenen Einstellung an die Sache gehe, kann das Ganze ja nur bedingt Spaß machen.
Und es trägt vielleicht ja auch beim ein oder anderen zum persönlichen Glücksgefühl bei, erfolgreich in dem zu sein was man tut. (Das ist natürlich der Jackpot für den AG).
Klar sollte aber auch sein, dass regelmäßige Anerkennung der Leistung durch den AG auch Pflicht ist. Das funktioniert zum Glück nicht bei allen Mitarbeitern nur über die Kohle, sondern auch viel über regelmäßige persönliche Gespräche, ein gutes Betriebsklima und sonstige Goodies wie nahezu völlig freie Einteilung der Arbeitszeit auf Vertrauensbasis, etc..
Dem TE würde ich aber auch zu einem raschen Wechsel raten. Als Arbeitskraft, ist man heute ja in vielen Branchen auf der Sonnenseite und trifft auf ein großes Angebot an Stellen, gerade wenn es, wie vom TE beschrieben, um Verkehr und Logistik geht.
Dunkeltier
2024-05-31, 14:18:36
Sodele, heute war Tag X. Uns wurde mitgeteilt, das wir Ende des Jahres zumachen. Es wird ein Sozialplan ausgehandelt, dieser umfasst u.a. eine Abfindung und eine Transfergesellschaft für ein Jahr. Die Abfindung hat etwa die Formel: Jahre der Betriebszugehörigkeit * Brutto-Monatslohn * Alter : 40 = Ergebnis. Dazu kommt für jedes Jahr über 10 Jahre Zugehörigkeit pro Jahr noch mal 1.5k drauf. Und noch weitere Faktoren für Fast-Rentner und Kinder. Wenigstens kann ich jetzt wieder ruhiger schlafen, da ich weiß, das es nicht mehr weitergehen wird. Die Ungewissheit vorher war halt Müll.
00-Schneider
2024-05-31, 14:23:52
Herzlichen Glückwunsch, liest sich doch gut!
Gute Abfindung und ein Jahr ALG1.
ilPatrino
2024-05-31, 14:30:15
Sodele, heute war Tag X. Uns wurde mitgeteilt, das wir Ende des Jahres zumachen. Es wird ein Sozialplan ausgehandelt, dieser umfasst u.a. eine Abfindung und eine Transfergesellschaft für ein Jahr. Die Abfindung hat etwa die Formel: Jahre der Betriebszugehörigkeit * Brutto-Monatslohn * Alter : 40 = Ergebnis. Dazu kommt für jedes Jahr über 10 Jahr Zugehörigkeit pro Jahr noch mal 1.5k drauf. Wenigstens kann ich jetzt wieder ruhiger schlafen, da ich weiß, das es nicht mehr weitergehen wird. Die Ungewissheit vorher war halt Müll. Dazu noch weitere Faktoren für Fast-Rentner und Kinder.
ok, DAS ist heftig - glückwunsch :biggrin:
Rooter
2024-05-31, 15:30:42
Gratz @ Dunkeltier. :up:
MfG
Rooter
Heelix01
2024-05-31, 21:16:57
ok, DAS ist heftig - glückwunsch :biggrin:
Was ist den daran heftig ? Dieser Faktor“ * alter/40“ ist tendenziell mäh. Alle unter 40 effektiv Faktor kleiner 1 … und selbst mit 60 ists nur 1,5. ich würde wetten die meisten sind unter 40 ? Am Ende ists irgendwie okay, aber weit weg von gut.
Bei uns gab es damals im Freiwilligen Programm: 16.000€ Sockelbetrag+ 6.000€ Sprinter Prämie (Antrag innerhalb einer Woche einreichen) + Anzahl Jahre im Betrieb * Monatliches Brutto Gehalt * 2 .. das war ganz nett.
Semmel
2024-05-31, 22:51:33
Was ist den daran heftig ? Dieser Faktor“ * alter/40“ ist tendenziell mäh.
Ist eine so direkte Altersdiskriminierung überhaupt zulässig?
Ist eine so direkte Altersdiskriminierung überhaupt zulässig?
Weil ich so eine ähnliche Frage kürzlich hatte: Ja, ist es (näheres siehe hier) (https://www.hensche.de/Rechtsanwalt_Arbeitsrecht_Handbuch_Abfindung_und_Diskriminierung.html).
00-Schneider
2024-06-01, 08:38:18
Was ist den daran heftig ? Dieser Faktor“ * alter/40“ ist tendenziell mäh. Alle unter 40 effektiv Faktor kleiner 1 … und selbst mit 60 ists nur 1,5. ich würde wetten die meisten sind unter 40 ? Am Ende ists irgendwie okay, aber weit weg von gut.
Bei uns gab es damals im Freiwilligen Programm: 16.000€ Sockelbetrag+ 6.000€ Sprinter Prämie (Antrag innerhalb einer Woche einreichen) + Anzahl Jahre im Betrieb * Monatliches Brutto Gehalt * 2 .. das war ganz nett.
Ich stimme dir zu, aber du hattest wahrscheinlich aber auch einen etwas höher angesiedelten Job. Insofern kann man das schlecht vergleichen.
Heelix01
2024-06-02, 10:38:29
War ein allgemeines Angebot für alle Vollzeit Beschäftigten nicht Fertigungsmitarbeiter, hatte es in der Tat nicht bekommen, doppelte Freiwilligkeit, AG lehnte ab.
downforze
2024-06-20, 09:47:23
Ich würde in der Situation wahrscheinlich als Hilfkraft in die Pflege gehen. Dann kassiert man 18€ die Stunde und ist Herr seines eigenen Zeitmanagements und profitiert auch sozial davon. Die nehmen aktuell quasi jeden und es gibt nicht nur Assi-Firmen.
ilPatrino
2024-06-20, 11:04:05
Was ist den daran heftig ?
wenn hierzulande (im osten) ne firma schließt oder pleitegeht - egal wie groß, alt oder traditionsträchtig - gibts oft maximal ne auffanggesellschaft, wo man ein halbes jahr lang lernt, wie man bewerbungen schreibt. meistens wird das tor zugeschlossen und gut. abfindungen kannst du mit der lupe suchen, da gibts höchstens was für die obersten etagen...
die paar ausnahmen wie opel eisenach sind da nicht repräsentativ...
downforze
2024-06-20, 16:15:53
Opel Eisenach gibt es doch noch. Eins der wenigen Werke, wo überhaupt mal Ostdeutsche arbeiten dürfen, aber auch eine Miniausgabe im Vergleich zum Westen.
Meistens wurden die Mitarbeiter ausgenutzt ohne Ende, bevor der Laden zugemacht wurde. Habe ich selbst Erfahrung mit. Deshalb bin ich nicht mehr dort.
Heelix01
2024-06-20, 16:36:29
Wir haben unser Werk im Osten vor 2,5 Jahren geschlossen (ca. 1.000 Leute), 6-12 Monate Transfergesellschaft, brutto Monatsgehalt * Anzahl Jahre Betriebszugehörigkeit. Wer auf die Transfergesellschaft verzichtete hat entsprechend mehr Abfindung bekommen.
Es hängt halt immer davon ab in welcher Situation was geschlossen wird, insolvents gibt es halt nichts, zur Optimierung des Unternehmens lassen die doch öfter was springen.
ilPatrino
2024-06-20, 16:54:55
Opel Eisenach gibt es doch noch. Eins der wenigen Werke, wo überhaupt mal Ostdeutsche arbeiten dürfen, aber auch eine Miniausgabe im Vergleich zum Westen.
Meistens wurden die Mitarbeiter ausgenutzt ohne Ende, bevor der Laden zugemacht wurde. Habe ich selbst Erfahrung mit. Deshalb bin ich nicht mehr dort.
die haben aber massiv stellen abgebaut und dafür ziemlich tief in die tasche gegriffen. sehr untypisch für den osten...
Duran05
2024-06-20, 20:43:28
Noch einen Hinweis an den Ersteller des Themas... er schrieb irgendwo von einem Aufhebungsvertrag.
Bitte unterschreibe nichts wo nichts von den genannten Summen drin steht !!
Aufhebungsvertrag ist meistens freiwillig und demnach würdest du dich selbst um die Rechte berauben noch Geld zu bekommen.
Erst alles durchlesen und wenn nichts über Abfindung drin steht Klagen im Bedarfsfall. Natürlich wollen die meisten so billig davon kommen wie nur möglich, daher lautet die Taktik: Unter Druck setzen.
Nostalgic
2024-06-20, 20:58:24
Noch einen Hinweis an den Ersteller des Themas... er schrieb irgendwo von einem Aufhebungsvertrag.
Bitte unterschreibe nichts wo nichts von den genannten Summen drin steht !!
Aufhebungsvertrag ist meistens freiwillig und demnach würdest du dich selbst um die Rechte berauben noch Geld zu bekommen.
Erst alles durchlesen und wenn nichts über Abfindung drin steht Klagen im Bedarfsfall. Natürlich wollen die meisten so billig davon kommen wie nur möglich, daher lautet die Taktik: Unter Druck setzen.
+1
downforze
2024-06-21, 08:51:58
die haben aber massiv stellen abgebaut und dafür ziemlich tief in die tasche gegriffen. sehr untypisch für den osten...
Das ist ja Mist. An Industrie haben wir in größerem Umfang eigentlich nur Bosch Eisenach und Opel Eisenach. Danach kommt vermutlich JenOptik. Ich bin 2015 bei Bosch weg. Da sprach unser Werksleiter noch davon, dass die Opel-Leute eine gute Bonuszahlung bekommen haben.
Bei dem Aufhebungsvertrag würde ich auch einen Anwalt drüber schauen lassen. Allein schon weil das Arbeitsamt einem ja auch immer einen Strick draus drehen will, um ALG I zu sperren.
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