Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ryzen 5: Wie Leistungsaufnahme beschränken?
Sephiroth
2024-06-23, 20:35:08
Mein Media-PC hat eine neue Basis mit einer AMD Ryzen 8500G CPU bekommen. Ich würden den gerne auf die minimalen 45W begrenzen, damit der Lüfter nicht zu laut wird. Wie genau geht das?
Gilt das hier noch?
Soll der Ryzen-Prozessor etwa mit 45 Watt TDP laufen, so ist der korrekte PPT-Wert zu errechnen aus Wunsch-TDP Mal 1,35 macht PPT-Wert. Bei 45 Watt wäre das 61, wie Hallock vorrechnet.
https://www.pcgameshardware.de/Matisse-Codename-268193/News/AMD-Ryzen-3000-45-Watt-Deckel-mit-Precision-Boost-Overdrive-PBO-1341259/
p.s.
Mainboard ist ein ASRock A620I Lightning WiFi (https://pg.asrock.com/mb/AMD/A620I%20Lightning%20WiFi/). Ich habe woanders noch von einem ECO Modus im BIOS gelesen, mal schauen ob es sowas bei dem auch gibt.
Sephiroth
2024-06-23, 20:58:58
Unter Advanced -> AMD CBS -> SMU Common Options gibt es einen ECO Mode, da steht was von "H Series OPNs System Config 4 (35W)". Und da kann man auch bei "System Configuration" 35W 45W und 65W einstellen.
Gilt das hier noch?
Nein, wenn die CPU nicht mehr als 45W verbrauchen soll ist dies auch als Powerlimit einzustellen.
Der Faktor 1,35 ist das was AMD default auf die Marketing-TDP aufrechnet und ist vollkommen willkürlich.
Der_Korken
2024-06-23, 22:11:20
Für eine Verbrauchsbeschränkung musst du im BIOS nach PPT suchen und auf den gewünschten Wert (in W) setzen. Die BIOSe sind alle etwas anders aufgebaut. Unter AMD CBS oder PBO/PBO2/PBO2 Overdrive ist schon mal ein guter Anhaltspunkt.
Die TDP ist kein Verbrauchslimit, sondern bei Desktopmodellen sowas wie eine Klassifizierung in Verbrauchsklassen. Das PPT ist bei den meisten Modellen auf TDP*1,35 eingestellt.
Falls du unter Windows den Verbrauch ausliest, dann musst du unter "Package Power" schauen, nicht unter "Core Power" (letzteres ist der Verbrauch der Kerne, nicht der des gesamten Chips).
Sephiroth
2024-06-25, 23:15:31
Ich habe erstmal bei "System Configuration" 45W eingestellt.
Falls du unter Windows den Verbrauch ausliest, dann musst du unter "Package Power" schauen, nicht unter "Core Power" (letzteres ist der Verbrauch der Kerne, nicht der des gesamten Chips).
Womit liest man das aus? CPU-Z?
MORPHiNE
2024-06-30, 17:17:26
Wenn in erster Linie der Lüfter leiser sein soll, kann es helfen, die Wärmeleitpaste unter dem Heatspreader gegen besser leitfähiges Material auszutauschen. Dann sind vor allem die Temperatursprünge im Lastbetrieb niedriger.
Der_Korken
2024-06-30, 18:25:31
Ich habe erstmal bei "System Configuration" 45W eingestellt.
Womit liest man das aus? CPU-Z?
Entweder mit dem Ryzen Master von AMD selber oder mit HwInfo.
Wenn in erster Linie der Lüfter leiser sein soll, kann es helfen, die Wärmeleitpaste unter dem Heatspreader gegen besser leitfähiges Material auszutauschen. Dann sind vor allem die Temperatursprünge im Lastbetrieb niedriger.
Das Köpfen von CPUs würde ich nur absoluten Bastlern empfehlen, die da Bock drauf haben und denen es nicht weh tut, wenn sie die CPU dabei schrotten. Bei AMD sind alle Heatspreader verlötet, d.h. der geht schwer ab und man braucht teures Zeug (z.B. Flüssigmetall), damit man überhaupt was rausholt. Ich würde davon nur abraten.
Wenn der Lüfter im Betrieb laut ist bzw. oft auf- und abdreht, dann ist die Ansteuerung nicht gut. Die CPU-Temperatur, nach der der CPU-Lüfter normalerweise geregelt wird, ist nicht der Output eines einzelnen Sensors, sondern das Maximum über alle in der CPU verbauten Sensoren. Es muss also nur eine kleine Stelle (z.B. die FPU in einem einzelnen Kern) sehr heiß werden und schon bekommt man eine hohe Temperatur ausgelesen, obwohl die CPU insgesamt vielleicht gar nicht so viel arbeitet. Das ganze wird dadurch verschärft, dass bei Single-Thread-Last meistens ein Kern extrem viel Spannung bekommt, um die letzten 100-200Mhz rauszupressen. Bei meinem 5900X führt das im Default-Zustand dazu, dass die Temperatur innerhalb von einer Sekunde von 30°C auf 70°C hochspringen kann, wenn ganz kurz viel Last auf einem Kern anliegt. Man kann sich vorstellen, dass man damit einen Lüfter nicht sinnvoll regeln kann. Das Problem ist die Wärmedichte bzw. die begrenzte Wärmeübertragung auf den Heatspreader und später auf den Kühler. Da kann der Lüfter aufdrehen wie er will.
In so einem Fall helfen imho nur zwei Dinge:
1. Die Quelle für die Lüftersteuerung auf etwas anderes setzen bzw. den Lüfter mit konstanter Drehzahl betreiben. Bei 45W sollte das problemlos gehen
2. Mit den PBO-Settings rumspielen, den max. Boost um 100-200Mhz reduzieren und dann ordentlich undervolten. Sehr zeitaufwändig und erfordert Eigenengagement.
MORPHiNE
2024-07-01, 00:29:46
Bei AMD sind alle Heatspreader verlötet, d.h. der geht schwer ab und man braucht teures Zeug
Nee, Ryzen 8000 hat ein Wärmeleitpad. Dadurch sind die Temperatursprünge trotz der geringen Verlustleistung so hoch.
Zudem macht die Bauform des Heatspreaders das Köpfen mittels Klinge sehr einfach.
Eine bessere Lüftersteuerung wäre aber in der Tat der erste Schritt.
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