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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : NAS für 6 HDDs (oder mehr) - AM4-Selbstbau?


oN1
2024-08-27, 00:39:17
Mein Heimserver auf Windows Server Basis ist mittlerweile etwas in die Jahre gekommen. Ich möchte gerne ein NAS haben. In der Hauptsache brauche ich einen Platz um meine Daten abzulegen. Ich habe bereits 4 Toshiba 16TB HDDs, von denen ich jeweils 2 im Software RAID 1 betreibe. Ich möchte mindestens noch einmal 2 HDDs dazu packen.

Nachdem ich mich ein wenig über die aktuellen Möglichkeiten von NAS-Systemen informiert habe, liebäugle ich mit der Verwendung von Proxmox und Truenas Scale/Open Media Vault, damit ich mir selbst eine Art "Heim-Netflix"-aufbauen kann.. Ggf. könnte ich auch diverse Raspberry Pis in meinem Netzwerk wegrationalisieren und auf den Server legen. In der Vergangenheit habe ich meinen Server auch für irgendwelche Berechnungen im Studium, als Gameserver, als private Cloud oder als Voiceserver verwendet - es kann sein, dass sowas dazu kommt. Geplant ist es derzeit nicht.

Zusammenfassung:
-mindestens Platz für 6HDDs
~1000€ Budget ohne Festplatten
-2.5Gbit/10GBit sollte nachrüstbar sein, bei Sonderangeboten könnte ich aber drauf verzichten
-50W Stromverbrauch im Idle/bei niedriger Last sollte realistisch erreichbar sein

Bei den Fertig-NAS gefällt mir das UGreen DXP6800 Pro. Das ist allerdings etwas über meinem Budget und wahrscheinlich auch etwas zu viel des Guten. Ich weiß nicht ob es mir das wert ist. Mehr in meiner Preisklasse liegt das TerraMaster T6-423.

Ich bin allerdings dann auf das derzeit sehr günstige Gigabyte MC12-LE0 (https://geizhals.de/gigabyte-mc12-le0-9mc12le0mr-00-a3102913.html) B550-Board von Gigabyte gestoßen und seit dem denke ich darüber nach, ob nicht auch ein Selbstbau eine Idee sein könnte. :freak: Über den Daumen gepeilt würde man für das Board und einen Ryzen 5650G/5700G/5700X (was nimmt man?) und 32GB DDR4 3200er Ram (ggf. mit ECC) nur rund 300€ zahlen. AM4 ist natürlich nicht mehr aktuell, aber wenn man guckt was man bei einem AM5 System zahlen müsste scheint es mir okay zu sein. Wenn man beim Netzteil und dem Gehäuse nicht zu sehr zulangt könnte man bei 500-600€ landen. Damit wäre man preislich auf Augenhöhe vom TerraMaster T6-423, hätte aber deutlich mehr Leistung (bei höherem Stromverbrauch) und zumindest etwas mehr Flexibilität.
Mich reizt auch, dass man Bauteile durch die Modularität z.B. bei einem Defekt ersetzen kann. Bei einem Fertig-Nas verliert man ja quasi Gehäuse und Netzteil gleich mit, wenn die CPU/Hauptplatine aufgibt.

Was meint ihr: Wäre ein Selbstbau auf AM4-Basis unvernünftig? Sollte man auf AM5 oder Intel gehen? Oder habt ihr evtl. noch andere Fertig-NAS-Ideen oder eine Empfehlung für ein Selbstbau-NAS Gehäuse?

T86
2024-08-27, 09:56:58
Da das board onboard Grafik hat über den vga Port reicht eig ein billiger 6 Kerner vollkommen zb der r5 4500 kostet nur 66€
Ist eigentlich eine G CPU mit deaktivierter Grafik
Die monolithischen CPUs sind etwas sparsamer mein ich - bieten aber keine ECC Unterstützung
Das muss man dann abwägen

Prinzipiell passt das aber so…
Das Gigabyte Board hat nur den Nachteil das der m2 Slot nur mit einer Lane angeschlossen ist
Ich vermute mal das die lötpunkte der unbelegten Netzwerk Ports die lanes kosten.

Aber eine Lane Pcie reicht für ne kleine ssd zum booten vollkommen aus
Im Betrieb merkt man das nicht - die fertigen nas Systeme booten intern über usb oder sd karte…

Da das Board aber einen x4 und einen x16 Slot hat kannst du von 4x m2 als Karte rein stecken und
Ne fette Netzwerk Karte auch noch… Aufrüstung ist gegeben denk ich
https://geizhals.de/?cat=hdadko&xf=13268_4&sort=p&hloc=de&v=e&pg=1
Könnte später interessant werden

4x 2,5g lan ist auch kein Problem
https://geizhals.de/digitus-2-5g-lan-adapter-dn-10136-a3221216.html?hloc=de

Erbsenkönig
2024-08-27, 11:04:43
-50W Stromverbrauch im Idle/bei niedriger Last sollte realistisch erreichbar sein


Je nach verwendeten Komponenten klappt das schon. Ich habe einen 5600G, 2xSSD, 3xLüfter, 2xBD-Laufwerke und 5x HDD drinnen und komme auf zwischen 25 und 30 W im Leerlauf (bei schlafenden Platten versteht sich).

Semmel
2024-08-27, 11:06:18
Ich bin allerdings dann auf das derzeit sehr günstige Gigabyte MC12-LE0 (https://geizhals.de/gigabyte-mc12-le0-9mc12le0mr-00-a3102913.html) B550-Board von Gigabyte gestoßen und seit dem denke ich darüber nach, ob nicht auch ein Selbstbau eine Idee sein könnte. :freak: Über den Daumen gepeilt würde man für das Board und einen Ryzen 5650G/5700G/5700X (was nimmt man?) und 32GB DDR4 3200er Ram (ggf. mit ECC) nur rund 300€ zahlen.

Es geht noch stromsparsamer und günstiger.
"Normale" Desktop-Hardware ist dafür kaum geeignet. Dein genanntes Gigabyte-Board ist als Server-Mainboard nochmal ein größerer Stromschlucker und ist laut diverser Erfahrungsberichte auch eine zickige Diva.

Ich habe im Familienkreis sehr gute Erfahrungen mit dem ASRock N100M (https://geizhals.de/asrock-n100m-90-mxbk80-a0uayz-a2953079.html) gemacht. Das kostet nur rund 120 € ink. CPU und Kühlung. An dem winzigen Passivkühler sieht man schon, dass das Teil kaum Strom verbraucht. LAN und SATA kann man mit den beiden PCIe-Ports ausreichend nachrüsten. Die Performance ist für ein NAS mehr als ausreichend und selbst der maximale Stromverbrauch von dem Teil ist geringer als die meisten Desktops im Leerlauf brauchen.

Mehrere Vorgänger von diesem Board habe ich bereits seit 10 Jahren im Einsatz. Das älteste ist 8 Jahre 24/7 gelaufen, ohne einen einzigen Absturz.

Capone2901
2024-08-27, 11:18:03
Da das board onboard Grafik hat über den vga Port reicht eig ein billiger 6 Kerner vollkommen zb der r5 4500 kostet nur 66€

Für das Home-Netflix wäre wichtig zu wissen, ob das NAS in Echtzeit transkodieren soll und ob hierbei Effekte wie z.B. Tone Mapping genutzt werden sollen.
Das würde für eine (integrierte) GPU sprechen.

godAThell
2024-08-28, 14:39:13
Da ich identische Überlegungen bei mir habe, dachte ich ich registriere mich mal und gebe meinen Senf dazu.

Kurze Geschichte (bei Bedarf überspringen):
Ich hatte eine 10gbe Karte QNAP TS-453D eingebaut und war dann aber limitiert durch die Geschwindigkeit meiner HDDs. Aus Jux habe mich mit dann eine Dual Actuator Platte geholt. Nachdem die aber anfänglich so garnicht von erkannt wurde (obwohl dies laut change log gehen sollte), habe ich mein QNAP NAS auf TrueNAS Scale umgerüstet und daraufhin auch mein Backup NAS zur Seite gestoßen. Die Eintscheidung war einfach, da ich eh immer mal wieder Ärger mit dem QNAP OS hatte. Jetzt werkeln da drin 3 Exos 2x18 Platten und die 10gbe Karte ist saturiert.
Als Backup-NAS habe ich mir etwas aus "Müll" zusammengebaut (altes Intel SkullTrail-MB mit 8 SATA Ports und Pentium G6950). Jetzt suche ich mir etwas "richtiges" zusammen um die TS-453D dann als Backup-NAS zu fahren.

Auswahl:
Gehäuse: Jensbo N2 (oder N4 für uATX)
MB: Topton n17 (https://de.aliexpress.com/item/1005007276370903.html)
RAM: 64 GB DDR5
Netzteil: Seasonic SSP-300SFG 300W

Dazu noch eine 10gbe Netzwerkkarte und ein weiterer 4 port SATA Controller.

Alternativ ein uATX Board mit möglichst geringer idle-Energieaufnahme.


Ich hatte mir auch die Intel N100 Boards angeschaut, aber diese unterstützen offiziell maximal 16gb RAM (inoffiziell 32gb) und haben nur einen Speicherkanal. Für ZFS + VMs ist das u.U. etwas dürftig.

oN1
2024-08-30, 21:00:44
Danke für eure Beiträge.

Es ist insgesamt schade, dass viele - von den Komponenten her interessante - Heimservermainboards nur von Chinamarken wie CWWK oder Topton kommen. Da habe ich ehrlich gesagt kein Vertrauen zu.
N100-Boards wie das Asrock N100M sind an und für sich nicht uninteressant, aber für mich wahrscheinlich zu leistungsschwach. Wenn es eines mit 6x SATA ab Werk geben würde, könnte ich schwach werden - aber das ist ein weiteres Problem: Ich müsste eigentlich direkt die erste Erweiterungskarte kaufen um loszulegen.

Für das Home-Netflix wäre wichtig zu wissen, ob das NAS in Echtzeit transkodieren soll und ob hierbei Effekte wie z.B. Tone Mapping genutzt werden sollen.
Das würde für eine (integrierte) GPU sprechen.

Ich habe keine Ahnung, ob ich das brauche. Derzeit gucke ich primär von meinem Smarttv aus. Ich habe mal angefangen, mich in das Thema einzulesen und der Reset-Bug bei AMD APUs erschreckt mich ein bisschen.

Im Moment bin ich unentschlossener denn je. Wäre der Ugreen DXP4800 Pro unter 1000€ zu haben würde ich mir überlegen, den zu nehmen, aber auch ein Selbstbau ist noch im Rennen. Vielleicht stelle ich mir die Tage doch mal ein Intel-System zusammen - es scheint ja doch einige Vorteile zu geben.

oN1
2024-09-26, 20:51:48
Eigentlich bin ich mit meiner Planung relativ weit. Die Kernkomponenten meines Systems sollen so aussehen:

AM4-System
AMD Ryzen 7 5700X
2 Micron DIMM 32GB, DDR4-3200, CL22-22-22, ECC
Gigabyte MC12-LE0

Kosten: ~440€

Jetzt bin ich etwas am zweifeln, ob ich nicht doch auf ein AM5-System gehen sollte. Allerdings wird das selbst mit einem hochwertigen Consumer-Board schon deutlich teurer.

z.B.
AM5-System
AMD Ryzen 5 7700 Boxed
2 Kingston Server Premier DIMM 32GB, DDR5-5600, CL46-45-45, ECC, on-die ECC (KSM56E46BD8KM-32HA)
ASUS TUF Gaming X670E-Plus (90MB1BJ0-M0EAY0)

Kosten: ~850€

Ich brauche die Mehrleistung nicht, die iGPU nicht unbedingt und ich werde an dem Server wahrscheinlich auch keine Komponenten austauschen (CPU aufrüsten o.Ä.). Eigentlich gibt es somit keine wirklichen Argumente für das/ein AM5-System, oder?
Mal vom Sinn oder Unsinn als Privatmann selbst ein NAS mit PC-Komponenten zu bauen: Spricht aus Eurer Sicht etwas gegen die AM4-Basis?

Fliwatut
2024-09-26, 23:21:47
Eigentlich gibt es somit keine wirklichen Argumente für das/ein AM5-System, oder?
Richtig.

Spricht aus Eurer Sicht etwas gegen die AM4-Basis?
Nein.

drdope
2024-09-27, 10:42:45
Spar die teure AMD Ryzen 7 5700X CPU!

Für ein reines NAS reicht das mehr als aus:
--> https://geizhals.de/amd-ryzen-3-3100-100-100000284box-a2277539.html?

2x 8GB reichen auch aus, wenn man keine VMs oder zig Apps auf dem NAS betreibt.

Steck das gesparte Geld lieber in einen 10GB-LAN NiC (https://geizhals.de/asus-xg-c100c-90ig0440-mo0r00-a1614406.html?hloc=at&hloc=de)/Switch (https://geizhals.de/trendnet-teg-desktop-10g-switch-teg-s750-a2712359.html?v=l&hloc=at&hloc=de) und eine 4x M2.NVMe (https://geizhals.de/asrock-hyper-quad-m-2-card-90-mca0g0-00uanz-a2214525.html?hloc=at&hloc=de)Karte für das GB-Board und Backups!

Wenn du im Alltag dadurch eine Einschränkung bemerkst, kannst du den RAM immer noch 128GB aufrüsten und die CPU auf einen R9 16C/32T aufrüsten.