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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Außergewöhnliche Gehirn-Fehler bzw. Missbildungen


Braincatcher
2003-05-31, 18:19:14
Ich eröffne diesen Thread, weil er etwas ganz anderes behandelt als der Thread "Gehirn".
Mich beschäftigt folgende Frage:
Gibt es evtl. Fehler im Gehirn, die den emotionalen "Teil" zugunsten von Intelligenz wegrationalisiert?

Kant
2003-05-31, 18:55:36
Hi,

Ich habe vor einigen Monaten ein sehr interessantes Buch zu dem Thema Gehirn, und dessen Störungen, gefunden.

Oliver Sacks : "Der Mann der seine Frau mit einem Hut verwechselte"
.. Der in New York praktizierende Neuropsychologe Oliver Sacks erzählt zwanzig Geschichten von Menschen, die aus der "Normalität" gefallen sind...

Die Vielfalt von möglichen Störungen, sowie die Kreativität des Gehirns, das versucht diese Störungen zu überspielen sind wirklich fasziniernd.

Zu der speziellen Frage mit den Emotionen : Autisten kommen deiner Definition doch ziemlich nahe, oder ?

Korak
2003-05-31, 19:06:18
Original geschrieben von Braincatcher
Ich eröffne diesen Thread, weil er etwas ganz anderes behandelt als der Thread "Gehirn".
Mich beschäftigt folgende Frage:
Gibt es evtl. Fehler im Gehirn, die den emotionalen "Teil" zugunsten von Intelligenz wegrationalisiert?

Wie definierst du Intelligenz?

Ist das Emotionale nicht ein Teil davon?

{655321}-Hades
2003-05-31, 21:30:31
Original geschrieben von Korak
Wie definierst du Intelligenz?

Ist das Emotionale nicht ein Teil davon?

Nö, ich befürchte das verwechselst du mit sogenannter sozialer Intelligenz....

Korak
2003-05-31, 21:45:59
Original geschrieben von 2xN-5-Hades
Nö, ich befürchte das verwechselst du mit sogenannter sozialer Intelligenz....

:balla:

sozialer Intelligenz...

Welches Wort steckt drin? Intelligenz, richtig ;)

Deswegen hab ich nach einer Definition gefragt. Um eben den Bereich einzugrenzen.

Thowe
2003-05-31, 22:10:49
Wobei soziale Intelligenz/Kompetenz dann schon wieder die "Fähigkeit" ist den emotionalen Teil (Amygdala oder Mandelkernbereich im Gehirn) zu interpretieren.

Grob wird das Gehirn gerne in 2 Teile "zerlegt", die linke wo dann die Gefühle entstehen und die rechte die diese interpretiert und passende "Reaktions-Muster" speichert. Unser Gesellschaftlicher-Defekt liegt auch hier begraben, es gibt zuviele "Reaktions-Floskeln" die uns von anderen Menschen und von uns selbst immer mehr trennen. So gesehen kann man teilweise sogar schon von antrainierten Defekten sprechen, die meiste Zeit sind wir damit beschäftigt und kälter zu machen und versuchen dies durch "Spass" wie Feiern, Urlaub etc. zu kompensieren. Ein wirklich ausgelichender Mensch, der weiss seine Gefühle zu interpretieren und nach diesen zu leben, der wird nur sehr wenig Entspannung brauchen. Das Gegenarbeiten unseres Verstandes kostet immense viel an Kraft, letztendlich geht es dann über Stress, Magengeschwüre, Schlaganfall etc. bis in den Sarg. Die Krönung des Ganzen ist dann der Spruch am Grab, er hatte ein erfolgreiches und schönes Leben -> Blubb.

Gefühle kann man nicht abschalten, dazu müsste man schon Teile des Gehirns operativ vom Rest abtrennen und das Ergebnis wäre wohl nicht gerade "berauschend".

Braincatcher
2003-05-31, 23:56:29
Original geschrieben von Korak
Wie definierst du Intelligenz?

Ist das Emotionale nicht ein Teil davon?

Wie Kant bereits sagte, kommt meine Vorstellung meiner Definition einem Autisten am nähesten. Wobei ich eigentlich nicht an apatische Menschen dachte, sondern an relativ "normale".
Es geht mir darum, dass es vielleicht generell angeborene Fehler im Gehirn gibt, bzw. ein Teil des Gehirns sich nicht richtig entwickelt hat und daher eine Art Phänomen entsteht, wie z.B. einen außergewöhnlich begabten Mathematiker der neue Formeln und Sätze aufstellt.
Ein besonders begabter Autor wäre etwas anderes, denn das beruht eher auf den Emotionen...man muss das Buch dann so schreiben, dass es die Leute magisch an sich fesselt.

Braincatcher
2003-05-31, 23:58:58
Original geschrieben von Thowe
Wobei soziale Intelligenz/Kompetenz dann schon wieder die "Fähigkeit" ist den emotionalen Teil (Amygdala oder Mandelkernbereich im Gehirn) zu interpretieren.

Grob wird das Gehirn gerne in 2 Teile "zerlegt", die linke wo dann die Gefühle entstehen und die rechte die diese interpretiert und passende "Reaktions-Muster" speichert. Unser Gesellschaftlicher-Defekt liegt auch hier begraben, es gibt zuviele "Reaktions-Floskeln" die uns von anderen Menschen und von uns selbst immer mehr trennen. So gesehen kann man teilweise sogar schon von antrainierten Defekten sprechen, die meiste Zeit sind wir damit beschäftigt und kälter zu machen und versuchen dies durch "Spass" wie Feiern, Urlaub etc. zu kompensieren. Ein wirklich ausgelichender Mensch, der weiss seine Gefühle zu interpretieren und nach diesen zu leben, der wird nur sehr wenig Entspannung brauchen. Das Gegenarbeiten unseres Verstandes kostet immense viel an Kraft, letztendlich geht es dann über Stress, Magengeschwüre, Schlaganfall etc. bis in den Sarg. Die Krönung des Ganzen ist dann der Spruch am Grab, er hatte ein erfolgreiches und schönes Leben -> Blubb.

Gefühle kann man nicht abschalten, dazu müsste man schon Teile des Gehirns operativ vom Rest abtrennen und das Ergebnis wäre wohl nicht gerade "berauschend".

Die letzten Sätze des 1. Teils sind echt pikant :lol:

Zum 2.Teil: Das meine ich ja. Vielleicht gibt es Menschen, deren Gehirn diesen Part nur unterentwickelt bzw. gar nicht existent (im Austausch mit "intelligentem Hirn"[sehr gewagt ausgedrückt, ich weiß]) ist und sie daher weniger bzw. keine Emotionen empfinden.

Thowe
2003-06-01, 10:57:05
Original geschrieben von Braincatcher
Zum 2.Teil: Das meine ich ja. Vielleicht gibt es Menschen, deren Gehirn diesen Part nur unterentwickelt bzw. gar nicht existent (im Austausch mit "intelligentem Hirn"[sehr gewagt ausgedrückt, ich weiß]) ist und sie daher weniger bzw. keine Emotionen empfinden.

Weniger "Emotionen" wären nicht gut, da hier dann auch die normalen "Instinkte" beeinträchtigt wären. Es gibt sicher Menschen die Schädigungen erlitten haben und somit nicht so "denken" wie wir es tun. Dazu kommen dann noch solche Menschen die durch Behandlungen verändert werden, es gibt leider noch zu viele Psychiater und da gerade in den USA die meinen man könnte jeden "Defekt" mit einer Pille behandeln. Dazu kommen dann die tollen Ideen der Lobotomie und der Psychochirurgie, die viele gerne wieder als einsetzbare Methoden sehen wollen. Letztendlich sind die meisten "Lösungen" nichts mehr als eine Symptombehandlung die sicherlich durch Verleugnung und einer gewissen Konfabulation* einen gewissen Erfolg haben.


* Konfabulation stammt vom lateinischen confabulari was soviel wie schwatzen heisst. Als Konfabulation wird das Füllen von Gedächnislücken mit frei erfundenen oder falschen Sachverhalten, die z.B. auf alten Erinnerungen aus besseren Tagen stammen, verstanden. Die Patienten glauben dann an die Wahrheit die ihnen durch die Behandlung "aufgeprägt" wurde, ihr Gedächnis spiegelt diese auch als solches wider. Die gleichen Methoden werden bei der s.g. Gehirnwäsche angewandt, nur um ein Gefühl dafür zu bekommen, um was es letztendlich geht.



EDIT: falsches Wort ersetzt

{655321}-Hades
2003-06-07, 16:05:38
Original geschrieben von Thowe
Wobei soziale Intelligenz/Kompetenz dann schon wieder die "Fähigkeit" ist den emotionalen Teil (Amygdala oder Mandelkernbereich im Gehirn) zu interpretieren.

Gefühle kann man nicht abschalten, dazu müsste man schon Teile des Gehirns operativ vom Rest abtrennen und das Ergebnis wäre wohl nicht gerade "berauschend".

1. genau das meint ich!

2. das mit dem rausschneiden hat es gegeben, lobotomie war bis in die 70er eine vielgenutzte "therapie" in den usa und anderswo gegen depressionen. die leute wirkten danach unfähig zu jedweder emotion

Korak
2003-06-07, 16:11:42
Original geschrieben von 2xN-5-Hades
2. das mit dem rausschneiden hat es gegeben, lobotomie war bis in die 70er eine vielgenutzte "therapie" in den usa und anderswo gegen depressionen. die leute wirkten danach unfähig zu jedweder emotion

IMO abartig sowas. Aber damals wusste man es leider nicht besser.

Braincatcher
2003-06-07, 17:07:48
Original geschrieben von 2xN-5-Hades
2. das mit dem rausschneiden hat es gegeben, lobotomie war bis in die 70er eine vielgenutzte "therapie" in den usa und anderswo gegen depressionen. die leute wirkten danach unfähig zu jedweder emotion
Verkümmerten diese Leute denn dann nicht? Ich stelle mir mal so vor, ohne Emotionen gibt es keine Perpektive, gibt es keine eigene Meinung...da verkrüppelt doch der Geist!

{655321}-Hades
2003-06-08, 10:35:00
Original geschrieben von Braincatcher
Verkümmerten diese Leute denn dann nicht? Ich stelle mir mal so vor, ohne Emotionen gibt es keine Perpektive, gibt es keine eigene Meinung...da verkrüppelt doch der Geist!


guckst du hier ....

http://www.cchr.org/religion/ger/page41a.htm

hat diesbezüglich eine treffende formulation.

Braincatcher
2003-06-08, 11:42:22
Original geschrieben von 2xN-5-Hades
guckst du hier ....

http://www.cchr.org/religion/ger/page41a.htm

hat diesbezüglich eine treffende formulation.

:o Krass.