Braincatcher
2003-06-23, 22:55:34
Mir kam heute im Philosophieunterricht schon die Idee, das Thema hier im 3DCenter-Forum anzubringen.:)
Es geht mir um Folgendes:
Wie würde sich es auf eine Freundschaft von euch auswirken, wenn der Freund durch einen Unfall schwer behindert - jetzt mal generell gesagt - wäre?
Meine Sichtweise:
Für mich kommt es als erstes auf die Art der Freundschaft an. Hat mich der Freund schon jahrelang durch mein Leben begleitet, half mir in schwer lösbaren Problemen, hat mit mir schon ein Fass Salz gegessen und hat mit mir schon viel gelacht, so denke ich, ich würde zu dem Freund noch weiterhin stehen. Denn er hat in seinem Leben viel Zeit für mich geopfert. Und dann hat er es auch verdient, wenn ich ihm in schlechten Zeiten helfe. Es ist natürlich so, dass sich die Freundschaft verändern würde - wenn er schwer körperlich behindert wird, können wir uns nicht mehr so zusammen betätigen, wenn er an einer geistigen Behinderung leiden wird, kann er mir gewissermaßen nicht mehr helfen (aber da komme ich gleich noch drauf zurück).Allerdings ist es für mich unbestritten, dass von mir aus zu diesem Freund immernoch eine starke Verbindung geht. Auch wenn er sich selbst verändert hat, und ich mir dadurch in manchen Bereichen ein neues Bild von ihm machen muss. Er hilft mir sogar immernoch, wenn er geistig behindert ist. Ich höre nicht auf das, was die Ärzte sagen, wenn sie einem was vorgaukeln wollen, von wegen "Er kann nichts mehr wahrnehmen". Bewiesen ist es nicht, dass geistig Behinderte nicht mehr verstehen, was man ihnen erzählt. Und ist es nicht so, dass man sich immernoch mit seinen Problemen an jemanden wenden kann, sich ausheulen kann? Klar, der Instinkt sagt einem, dass man sich lieber einen neuen guten Freund suchen sollte, der einem auch eine (sinnvolle) Antwort geben kann. Im 2. Moment ist für mich aber schon sicher: Ich will meinen Freund nicht verlieren. Ich bin mit ihm durch gute und schlechte Zeiten gegangen, und er hat es nicht verdient, sitzen gelassen zu werden. Vielleicht findet man auch selbst die Antwort auf sein Problem, wenn man sich bei seinem behindert gewordenen Freund ausspricht, weil man sich evtl. denken könnte, was er antworten würde. Oder die Tatsache, dass man sich bei einem für sich selbst sehr wichtigen Menschen "ausgeheult" hat, gibt die Kraft, weiter zu machen, aufzustehen und das Problem in die Hand zu nehmen.
Das war's von mir.:)
Es geht mir um Folgendes:
Wie würde sich es auf eine Freundschaft von euch auswirken, wenn der Freund durch einen Unfall schwer behindert - jetzt mal generell gesagt - wäre?
Meine Sichtweise:
Für mich kommt es als erstes auf die Art der Freundschaft an. Hat mich der Freund schon jahrelang durch mein Leben begleitet, half mir in schwer lösbaren Problemen, hat mit mir schon ein Fass Salz gegessen und hat mit mir schon viel gelacht, so denke ich, ich würde zu dem Freund noch weiterhin stehen. Denn er hat in seinem Leben viel Zeit für mich geopfert. Und dann hat er es auch verdient, wenn ich ihm in schlechten Zeiten helfe. Es ist natürlich so, dass sich die Freundschaft verändern würde - wenn er schwer körperlich behindert wird, können wir uns nicht mehr so zusammen betätigen, wenn er an einer geistigen Behinderung leiden wird, kann er mir gewissermaßen nicht mehr helfen (aber da komme ich gleich noch drauf zurück).Allerdings ist es für mich unbestritten, dass von mir aus zu diesem Freund immernoch eine starke Verbindung geht. Auch wenn er sich selbst verändert hat, und ich mir dadurch in manchen Bereichen ein neues Bild von ihm machen muss. Er hilft mir sogar immernoch, wenn er geistig behindert ist. Ich höre nicht auf das, was die Ärzte sagen, wenn sie einem was vorgaukeln wollen, von wegen "Er kann nichts mehr wahrnehmen". Bewiesen ist es nicht, dass geistig Behinderte nicht mehr verstehen, was man ihnen erzählt. Und ist es nicht so, dass man sich immernoch mit seinen Problemen an jemanden wenden kann, sich ausheulen kann? Klar, der Instinkt sagt einem, dass man sich lieber einen neuen guten Freund suchen sollte, der einem auch eine (sinnvolle) Antwort geben kann. Im 2. Moment ist für mich aber schon sicher: Ich will meinen Freund nicht verlieren. Ich bin mit ihm durch gute und schlechte Zeiten gegangen, und er hat es nicht verdient, sitzen gelassen zu werden. Vielleicht findet man auch selbst die Antwort auf sein Problem, wenn man sich bei seinem behindert gewordenen Freund ausspricht, weil man sich evtl. denken könnte, was er antworten würde. Oder die Tatsache, dass man sich bei einem für sich selbst sehr wichtigen Menschen "ausgeheult" hat, gibt die Kraft, weiter zu machen, aufzustehen und das Problem in die Hand zu nehmen.
Das war's von mir.:)