Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PowerVR und der Kopierschutz
Demirug
2003-07-18, 19:54:57
Was man so alles findet:
http://l2.espacenet.com/espacenet/viewer?PN=GB2379299&CY=gb&LG=en&DB=EPD
PowerVR (IMAGINATION TECHNOLOGIES LTD) hat doch tatsächlich ein Patent angemeldet das es ermöglicht ein Spiel (3d-Anwendung) an eine Grafikkarte fest zu binden. Damit wäre das Spiel nur noch mit dieser Grafikkarte spielbar. Dazu sollen die Texturen verschlüsselt werden und nur noch durch die Grafikkarte entschlüsselt werden können. Damit es auch wirklich eindeutig ist soll jeder Grafikchip eine eindeutige ID erhalten.
Bei reinen Singelplayerspiele sicherlich schwer durchsetzbar weil man ja eine Art Aktivierungskey benötigt. Aber bei Multiplayserspielen wäre das viel einfacher zu realisieren.
Ach, Hardware als Dongle zu verwenden ist doch eine unsinnige Idee. Ich glaube eher da steckt ein anderer Zweck dahinter, obwohl ich gerade auf nichts anderes komme. Automatenspiele?
Damit das fuktionieren könnte, müsste es sich ja erst mal verbreiten, und dazu ist das Patent erst mal gar nicht zuträglich.
Demirug
2003-07-18, 20:51:22
Xmas, ich tippe da eher auf Chips/Cores für 3d Beschleuniger in Handys und Co
Und ein gewöhnlicher Dongel wäre das ja sowieso nicht. Das gemeine an dem Verfahren ist ja das die unkodierten Daten niemals den Chip verlassen. Man könnte also von der CPU Seite niemals an die unkodierten Texturen heran kommen. Selbst das mitprotokolieren des Datenverkehrs zwichen der CPU und der Karte bzw dem Grafikchip und dem Grafikram ist nutzlos. Man müsste also in einem Reinraum den Chip öffenen und die richtigen stellen zum Ansetzen der Probes finden um an die unkodierten Daten zu kommen.
Original geschrieben von Demirug
Xmas, ich tippe da eher auf Chips/Cores für 3d Beschleuniger in Handys und Co
Und ein gewöhnlicher Dongel wäre das ja sowieso nicht. Das gemeine an dem Verfahren ist ja das die unkodierten Daten niemals den Chip verlassen. Man könnte also von der CPU Seite niemals an die unkodierten Texturen heran kommen. Selbst das mitprotokolieren des Datenverkehrs zwichen der CPU und der Karte bzw dem Grafikchip und dem Grafikram ist nutzlos. Man müsste also in einem Reinraum den Chip öffenen und die richtigen stellen zum Ansetzen der Probes finden um an die unkodierten Daten zu kommen.
Naja, ich denke mal spätestens im Framebuffer sind die Texturen nicht mehr kodiert ;) Aber dann muss man natürlich auch den Framebuffer lesen können.
Demirug
2003-07-18, 21:17:31
Original geschrieben von Xmas
Naja, ich denke mal spätestens im Framebuffer sind die Texturen nicht mehr kodiert ;) Aber dann muss man natürlich auch den Framebuffer lesen können.
Ja das wäre eine Angriffsmethode für das Verfahren.
Kurze Frage: Was bringt es eigentlich, Texturen zu codieren? Ich seh da nur eine Anwendung drin, nämlich irgendwelche ganz ganz tollen neuen Busse einzuführen, über die dann die extrem aufgeblasenen codierten Texturen auch übertragen werden können...
Irgendwie mutet das alles _sehr_ merkwürdig an.
-huha
Ailuros
2003-07-19, 00:14:52
Ich rate mal MBX, da ich bezweifle dass nicht spezielle Ports fuer den chip eingesetzt werden in der Zukunft.
Ich hab sicherheitshalber mal bei B3D nachgefragt, also hier der Thread:
http://www.beyond3d.com/forum/viewtopic.php?p=142302#142302
Simon kann kein Deutsch soweit ich weiss, sonst haette ich ihn gleich zu diesem Thread gelinkt. Meistens antwortet er gerne auf Fragen die er beantworten kann. Also wenn eine Frage nach seiner Antwort anliegt, einfach drueben fragen :)
mapel110
2003-07-19, 00:53:24
hm, so ists doch auch möglich treiber eindeutig zu einer graka zu verdoggeln.
und dann könnte der treiber (der regelmässig upgedatet wird) entscheiden, was läuft (laufen soll) und was nicht.
Ailuros
2003-07-19, 00:59:10
Original geschrieben von mapel110
hm, so ists doch auch möglich treiber eindeutig zu einer graka zu verdoggeln.
und dann könnte der treiber (der regelmässig upgedatet wird) entscheiden, was läuft (laufen soll) und was nicht.
Wenn das Ziel tatsaechlich PDA/mobile devices ist, dann werden wohl Spiele und Applikationen oefters vom Netz gegen Bezahlung heruntergeladen.
Ein patch fuer's Spiel oder den Treiber sieht da eher leicht aus meiner Meinung nach. Wenn man das ganze aber mit der Hartware verbindet, dann sieht es wohl schwerer aus Piraten-Kopien zu benutzen.
Nun, es macht das ganze zwar schwieriger, aber nicht unmöglich, wie auch andere verdonglete Sachen schon gezeigt haben.
Jedenfalls ist da immer noch die Frage nach dem Warum, denn ich blick immer noch nicht wirklich, was es bringen soll, Texturen an den Grafikchip zu binden?
-huha
Demirug
2003-07-19, 09:45:56
Original geschrieben von huha
Nun, es macht das ganze zwar schwieriger, aber nicht unmöglich, wie auch andere verdonglete Sachen schon gezeigt haben.
Jedenfalls ist da immer noch die Frage nach dem Warum, denn ich blick immer noch nicht wirklich, was es bringen soll, Texturen an den Grafikchip zu binden?
-huha
Das man das Spiel dann nur noch mit diesem einen Chip spielen kann. Natürlich kann man das ganze auch irgendwann durchbrechen aber die Schwelle ist eben etwas höher als bei einfacheren Verfahren.
Öhm - sorry, daß ich jetzt so dumm frage, aber dann spiel ich das Spiel eben mit anderen Texturen... es geht ja nicht nur darum, das Spiel an den Grafikchip zu binden (...da man dafür ja den Quelltext modifizieren müßte), sondern nur die Texturen... und die sind ja ersetzbar.
...oder hab ich da was falsch verstanden?
-huha
Endorphine
2003-07-19, 10:47:42
Vielleicht etwas weit hergeholt aber ich möchte meinen Gedanken dazu trotzdem in den Thread einbringen: vielleicht wird das auch ein Bestandteil von NGSCB bzw. trusted computing Konzepten für Grafikkarten.
Diese Verschlüsselung bzw. Verdongle-ung würde sich doch auch gut dazu eignen, DRM wirklich durchzusetzen. Man stelle sich dazu nur vor, dass die Encryption mit public keys arbeitet (mit entsprechend langen Schlüsseln ist das ja ausreichend sicher für diesen Zweck IMO). Der closett-source Softwarehersteller möchte nun Raubkopien und Multi-User Nutzung endlich wirkungsvoll eindämmen. Der Rechner ist bereits mit LaGrande und NGSCB ausgestattet (Longhorn mit Nexus). Wenn man nun Software kaufen möchte wäre es ein leichtes, diese nur noch online freischalten zu lassen. Dazu wird der public key der Grafikkarte an den Softwarehersteller übermittelt und der verschlüsselt damit die Texturen (oder was auch immer) und schickt sie dem Kunden wieder zu.
Das Programm läuft dann wirklich nur noch mit dieser Grafikkarte. Und wenn sich das System in die restliche secure computing Basis einfügt (mit Hardware-Speicherschutz etc.) läuft es nur auf dem einen Rechner und ist dort auch praktisch nicht angreifbar.
Diese "Anwendung" könnte ich mir vorstellen.
Aquaschaf
2003-07-19, 14:08:30
Das klingt logisch.
:kotz:
zeckensack
2003-07-20, 09:02:07
Original geschrieben von Endorphine
Vielleicht etwas weit hergeholt aber ich möchte meinen Gedanken dazu trotzdem in den Thread einbringen: vielleicht wird das auch ein Bestandteil von NGSCB bzw. trusted computing Konzepten für Grafikkarten.
Diese Verschlüsselung bzw. Verdongle-ung würde sich doch auch gut dazu eignen, DRM wirklich durchzusetzen. Man stelle sich dazu nur vor, dass die Encryption mit public keys arbeitet (mit entsprechend langen Schlüsseln ist das ja ausreichend sicher für diesen Zweck IMO). Der closett-source Softwarehersteller möchte nun Raubkopien und Multi-User Nutzung endlich wirkungsvoll eindämmen. Der Rechner ist bereits mit LaGrande und NGSCB ausgestattet (Longhorn mit Nexus). Wenn man nun Software kaufen möchte wäre es ein leichtes, diese nur noch online freischalten zu lassen. Dazu wird der public key der Grafikkarte an den Softwarehersteller übermittelt und der verschlüsselt damit die Texturen (oder was auch immer) und schickt sie dem Kunden wieder zu.
Das Programm läuft dann wirklich nur noch mit dieser Grafikkarte. Und wenn sich das System in die restliche secure computing Basis einfügt (mit Hardware-Speicherschutz etc.) läuft es nur auf dem einen Rechner und ist dort auch praktisch nicht angreifbar.
Diese "Anwendung" könnte ich mir vorstellen. Damit kann man sich auch so richtig schön ins Knie schießen:
Oh welch Freude, 600MB Texturen über ISDN :kotz:
Von der nötigen Infrastruktur (Bandbreite, Serverlast) ganz zu schweigen. Selten, selten dämlich. Erfahrungsgemäß ist die Dämlichkeit einer Idee aber eher selten ein Kriterium für die Umsetzung ?-)
Endorphine
2003-07-20, 09:32:19
Original geschrieben von zeckensack
Damit kann man sich auch so richtig schön ins Knie schießen:
Oh welch Freude, 600MB Texturen über ISDN :kotz:
Von der nötigen Infrastruktur (Bandbreite, Serverlast) ganz zu schweigen. Selten, selten dämlich. Erfahrungsgemäß ist die Dämlichkeit einer Idee aber eher selten ein Kriterium für die Umsetzung ?-) Wer sagt, dass die Übermittlung der Texturen zwingend über's Internet erfolgen muss? Wenn man den Gedanken so umsetzt wird es natürlich mehrere Möglichkeiten geben, auch automatisierten Versand auf CD o.ä.
Das ist sicher das kleinste Problem. Ist eher die Frage, ob sich das Prinzip dann noch rechnet. Und das würde vom Preis der Anwendung abhängen.
p.s. Warum "dämlich"? :devil: Ich finde den Gedanken irgendwie naheliegend. DIe Methode würde Raubkopien und Multi-User Nutzung so richtig den Garaus machen. Die Industrie wird sich sicher noch andere DRM-Fussangeln einfallen lassen. Meine Idee sollte nur zeigen, was das Prinzip möglich macht. Ob man das positiv oder negativ bewertet liegt im Auge des Betrachters =)
StefanV
2003-07-20, 12:27:46
Original geschrieben von Endorphine
p.s. Warum "dämlich"? :devil: Ich finde den Gedanken irgendwie naheliegend. DIe Methode würde Raubkopien und Multi-User Nutzung so richtig den Garaus machen. Die Industrie wird sich sicher noch andere DRM-Fussangeln einfallen lassen. Meine Idee sollte nur zeigen, was das Prinzip möglich macht. Ob man das positiv oder negativ bewertet liegt im Auge des Betrachters =)
Je mehr und je besser der Kopierschutz ist, desto mehr schießt sich die Industrie selbst ins Knie...
Gerade solche Dinge wie läuft nur noch auf EINEM Rechner, führen doch gerade dazu, daß man mehr raubkopiert, siehe Windows XP...
ICH sehe KEINEN Grund mir eine Version zu kaufen, bei der ich jedesmal, wenn ich ein Board wechsel mit M$ telefonieren darf...
So ein Zustand fördert doch gerade, daß sich die User Cracks suchen und installieren werden...
Genau das gleiche sehe ich bei DRM, die Konsequenz könnte z.B. ein deutlicher Umsatzrückgang der entsprechenden Industrie sein...
Siehe z.B. Musikindistrie, die sich solangsam selbst kaputt macht!!
Erst durch PR Scheiße (z.B. Britney Spears), dann durch Retourten Bands wie No Angels oder Bro'Sis (wobei erstere ein Glücksgriff sind) und schließlich durch den ausgezeichneten Kopierschutz, der verhindert, daß sich die Musik CD auf jedem CD-LW abspielen lässt...
Dummerweise trifft man damit gerade die Leute, die ein sonstwie teures Navigationssystem im Auto haben oder diejenigen, die keinen CD-Player haben, weil sie ihn einfach nicht brauchen, da sie z.B. einen DVD Player haben...
Leonidas
2003-07-21, 01:10:19
Original geschrieben von Endorphine
p.s. Warum "dämlich"? :devil: Ich finde den Gedanken irgendwie naheliegend. DIe Methode würde Raubkopien und Multi-User Nutzung so richtig den Garaus machen. Die Industrie wird sich sicher noch andere DRM-Fussangeln einfallen lassen. Meine Idee sollte nur zeigen, was das Prinzip möglich macht. Ob man das positiv oder negativ bewertet liegt im Auge des Betrachters =)
Alles, was nur ca. bis 10 % der User ärgert, wird die Industrie prinzipiell immer machen. Es geht bei allem nur darum, daß sich die Mehrheit nicht aufregt und weiter den Lemming-Pfad beschreitet. Wenn das garantiert ist, können auch 10% Protestler nichts ausrichten.
Endorphine
2003-07-21, 12:05:22
Original geschrieben von Leonidas
Alles, was nur ca. bis 10 % der User ärgert, wird die Industrie prinzipiell immer machen. Es geht bei allem nur darum, daß sich die Mehrheit nicht aufregt und weiter den Lemming-Pfad beschreitet. Wenn das garantiert ist, können auch 10% Protestler nichts ausrichten. Yup, sehe ich genau so. Und solange sich mit Verschlüsselung potentiell mit sonst unveränderten Produkten mehr Geld machen lässt wird etwas in der Art was ich mir oben ausgedacht habe wohl bald Einzug in die Rechner halten.
It's just business. Ich hoffe nur, dass es auch in Zukunft freie Alternativen geben wird, abseits von NGSCB & Co.
p.s. Der Thread hätte auch gut ins TCPA-Board gepasst.
Ailuros
2003-07-21, 13:01:45
SimonF hat bei B3D geantwortet, siehe thread link oben.
Crazytype
2003-07-21, 15:57:59
Entweder haben die Illuminaten Power VR beeinflusst oder Microsoft will mehr Sicherheit für die Xbox 2.
Ailuros
2003-07-22, 01:04:34
Was hat MBX mit XBox2 zu tun?
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