Dr. Brain
2003-08-22, 00:00:10
Hallo!
Dies ist mein erster Testbericht, eventuell folgen demnächst noch weitere. Aber ich will erst mal sehen, wie der Bericht bei euch ankommt, bevor ich solche Drohungen in den Raum stelle :D
Also, genug geschwafelt, jetzt gehts ans Eingemachte:
1.) Allgemeines zum Board
Preis:
Für mich 0 €, da ich es Anfang April im Gewinnspiel auf der MSI-Homepage ergattert habe. Der damalige Wert lag bei 250€, mittlerweile kostet es in Online-Shops um die 190-200€.
VorabInfo:
Ich schreibe hier nur die wichtigsten Dinge hinein, die übrigen Daten sind auf der Seite des Herstellers zu finden: Klick (http://www.msi.com.tw/program/products/mainboard/mbd/pro_mbd_detail.php?UID=434&MODEL=MS-6758)
Features:
• Chipsatz: Intel 875P (Canterwood)
- FSB 800/533MHz
- AGP 8X
- Unterstützt ECC Speicher
- Single- / Dual Channel DDR 400/333/266 Speicher bis zu 4 GB
• Intel ICH5R Southbridge:
- Hi-Speed USB (USB2.0) Controller, 480Mbit/sec, 8 USB-Ports
- 2 Serial ATA/150 Anschlüsse
- 2-Kanal Ultra ATA 100 Busmaster IDE Controller
- PCI Master v2.3
- I/O APIC
- Unterstützt ACPI und APM Power-Management.
- Serial ATA/150 RAID 0
• Hauptspeicher:
• Slots für 4 DIMM-Module mit 2.5V DDR SDRAM
• Unterstützt bis zu 4 GB Speicher mit ECC
• Dual Channel DDR 266 / 333 / 400MHz (und schneller)
• Steckplätze:
- Ein AGP- Steckplatz: kompatibel mit AGP 8x/4x mit 0.8V (AGP 3.0) oder AGP 4x mit 1.5V (3.3V wird nicht unterstützt)
- Fünf 32-bit v2.3 PCI-Steckplätze (3.3v/5v PCI-Bus Interface)
On-Board IDE:
• Dual Ultra DMA 66/100 IDE-Controller
- unterstützt PIO und BusMaster-Modi
- bis zu 4 Ultra-ATA Laufwerke
• SATA/150 Controller
- Anschluss für bis zu 2 Serial ATA Laufwerke
- SATA RAID 0
- Promise 20378 onboard
• Ultra ATA, Serial ATA, Ultra ATA RAID 0 oder 1 , Serial
ATA RAID 0 oder 1, Ultra/Serial ATA RAID 0+1
• Anschlüsse für bis zu 2 Serial ATA und 2 Ultra ATA 133 Laufwerke
• Sonstiges:
- 5.1 Channel Audio Chip
- Gigabit-LAN onboard (Intel PRO/1000CT und Intel 82562EZ Dual Layout), komptibel zu 10/100 Mbit und 1000 Mbit
Onboard Peripherie-Anschlüsse:
- 1 Floppy Anschluss für 2 FDDs mit 360K, 720K, 1.2M, 1.44M
und 2.88 Mbytes
- 2 serielle Ports (COM A & COM B)
- 1 Parallel Port (SPP/EPP/ECP Modi)
- 1 Line-in / Line-out / MIC Port
- 8 USB 2.0 Ports
- 1 RJ-45 LAN Anschluss
- 3 IEEE 1394 Firewire Anschlüsse
Abmessungen:
30.5 cm(L) x 24.4 cm(W) ATX
9 Montagelöcher
2.) Ausstattung und Zubehör
Softwareaussattung
- 1x Treiber-CD
- 1x Tools-CD.
Tools:
> Adobe Photoshop Album SE
> Win DVD 4
> Win RIP 2
> Virtual Drive 7
> RestoreIT! 3
> Media Ring
- Je eine Treiber-Diskette im 3,5" Format:
> Intel IAA Raid XP Driver for ICHR5 (Version 3.0.0.2344)
> Promise 376/378 Driver
Zubehör:
- Bedienungshandbuch v1.0 (englisch)
- Handbuch Serial ATA / Serial ATA Raid
- 1 Sicherheitshinweis zu AGP-Karten
- 1 IDE-Rundkabel (rot)
- 1 flaches IDE-Kabel
- 1 Floppy-Kabel
- 4 Serial ATA-Kabel
- 2 Stromadapter für die Serial-ATA Laufwerke
- 1 passende ATX-Blende
Brackets:
- Bracket mit 3x Firewire
- USB 2.0 Bracket mit 4 LEDs zur Fehlerdiagnose
- Bracket mit 2x SPDIF-Out (1x optisch, 1x koaxial)
Soweit zum Board und zur Ausstattung. Nun folgt ein kleiner Bericht über meine Erfahrungen, die ich in den letzten 2 Wochen mit dem Board gesammelt habe:
3.) Einbau & Layout
Der Einbau ging eigentlich wie bei jedem anderen Motherboard vonstatten, allerdings ist es vom etwas Breiter als die Boards, die ich bisher hatte. Es benötigt 9 Montagelöcher, was aber kein besonders grosses Problem darstellt. Etwas kompliziert war es nur, die vielen Anschlüsse durch die ATX-Blende zu fummeln, was aber mit etwas Geschick nach kurzer Zeit zu bewältigen war.
Im weiteren Fortschreiten der Installation fiel mir das gute Layout des Boards auf. Der ATX-Stromstecker sitzt in der Nähe der RAM-Module, muss also nicht erst umständlich am CPU-Kühler vorbeigezupft werden, sondern kann recht problemlos aufgesteckt werden.
Weiterer Pluspunkt ist, dass die RAM-Module auch bei eingebauter Grafikkarte problemlos getauscht werden können. Dies ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, und ich finde es deshalb erwähnenswert.
Zwei negative Punkte sind mir aber dann doch aufgefallen:
- Es gibt die Möglichkeit, nur zwei Gehäuselüfter auf dem Board anzuschliessen
- Die vielen Brackets nehmen viel Platz weg, weswegen ich lediglich das Firewire- und LED-Bracket eingebaut habe
Da ein Gehäuselüfter-Anschluss bereits von meinem Netzteil verwendet wird, habe ich mir Y-Adapter besorgt. Damit funktioniert zwar die Drehzahlüberwachung nicht mehr, aber darauf legte ich persönlich eigentlich auch noch nie besonders viel Wert.
4.) Handbuch:
Einen Blick ins Handbuch verlangte lediglich das Bestücken der Steckerleiste für die Front-Panel Anschlüsse (Power Switch, Reset, Power LED, HDD LED, Speaker). Dies war aber kein Problem, da die Skizze im Handbuch und die Polarisationsmarkierungen auf dem Board recht gut gekennzeichnet sind.
Kleine Anmerkung: Wie ich gelesen habe, soll die HDD-LED bei Verwendung von SATA-Festplatten nicht funktionieren; bei Ultra-ATA Festplatten leuchtet sie aber einwandfrei.
Ansonsten habe ich das Handbuch nicht mehr zu rate ziehen müssen. Insgesamt macht es aber einen guten Eindruck, die Anschlüsse und das Layout sind gut erklärt und recht detailliert skizziert. Ausserdem enthält es noch Installationsanweisungen von CPU-Kühler, Rams und einige Software-Tools (Corecenter, LiveUpdate, Sound). Zudem werden noch recht viele Hinweise und Tips zu Installationsmaßnahmen gegeben und es wurde ein "Q & A"-Kapitel mit den häufigsten Fragen und Antworten angefügt.
Da ich keinen Raidverbund installiert habe, brauchte ich das zusätzliche Raid-Handbuch nicht und kann daher auch kein Urteil darüber abgeben.
5.) Inbetriebnahme und Softwareinstallation:
Nach dem ersten Einschalten fiel mir direkt der bunt leuchtende aktive Nortbridge-Kühler auf, bei dem LEDs in rot, grün und blau wild umherblinken. Freunde des Casemoddings werden begeistert sein :rainbow:
Allerdings verrichtete der Kühler deutlich hörbar seinen Dienst.
Die Installation von Windows XP Prof. (SP1) ging ohne besondere Vorkommnisse vonstatten. Ich verwendete aber nicht die dem Board beigelegten Intel-Treiber, sondern die aktuelleren aus dem Internet.
Nach einem Neustart habe ich dann die restlichen Treiber und Komponenten (Grafikkarte, WLAN-Karte) installiert.
Nachdem dies beendet war, flashte ich erstmal das Bios auf die neueste Version (v1.6), da darin viele Bugs beseitigt worden sind. Nach einem erneuten Neustart habe ich dann Onboard-Sound, Hauppauge Karte und Systemprogramme wie z.B. das CoreCenter installiert.
Mir fiel nun im Betrieb auf, dass der Northbridge-Lüfter seine Drehzahl im Windows-Betrieb spürbar verringerte und subjektiv nicht mehr so störend war wie vorher.
Alles in allem erfreulicherweise keinerlei nennenswerte Probleme und Abstürze.
Nichtsdestotrotz gibt es einen Kritikpunkt, den ich nicht ganz nachvollziehen kann: Ersatzweise musste 333er Speicher verwendet werden. Mit einem 512er Infineon war alles in Ordnung, aber mit einem 512er Riegel Samsung hatte ich ein komplett instabiles System, so dass der Rechner noch nicht einmal ins Windows kam.
Momentan habe ich 2x256 MB TwinMOS PC3700er drin, die einwandfrei laufen :up:.
6.) Overclocking
Das Board ist allgemein hervorragend zum Overclocken geeignet. Grund dafür sind zum einen die vielfältigen Bios-Einstellungen, die z.B. einen theoretischen FSB von 300MHz zulassen oder eine maximale DDR-Spannung von 3,3 Volt. Zum anderen ist u.a. ein 3 Phasen-Spannungswandler verbaut, der mit passiven Kühlkörpern versehen ist.
Leider ist der Bios-Chip auf das Board gelötet und nicht gesteckt, so dass im Falle eines hardwareseitigen Bios-Problems der Chip nicht so einfach ausgetauscht werden kann.
Ausserdem sind mir 2 Dinge aufgefallen, die vermutlich mit einem Bios-Update behoben werden können und hoffentlich bald auch behoben werden:
- Die manuellen Timings für den Speicher werden nicht übernommen. Stattdessen werden immer die SPD-Timings verwendet
- Die FSB-Frequenz scheint nicht 100% korrekt zu sein. Wenn ich z.B. im Bios einen FSB von 275 MHz einstelle, fährt das System richtigerweise mit 3300 MHz CPU-Takt hoch. Unter Windows zeigt jedoch jedes Programm (AIDA32, WCPUID, CPU-Z, Sandra usw.) einen FSB von 280 MHz und eine Taktfrequenz von 3360 MHz an.
7.) Kurzübersicht:
+ sehr gute Ausstattung
+ hervorragendes Overclocking-Potenzial
+ gutes Layout
+ hohe Geschwindigkeit
+ läuft bisher sehr stabil
+ gutes Preis- / Leistungsverhältnis
+ viele Features
+ brauchbares Handbuch
+ coole Optik
+ passive Kühlkörper auf Spannungswandlern
- Bios nicht bugfrei (Stichwort RAM-Timings)
- unerklärliches Problem mit Samsung-Speicher
- Brackets kosten PCI-Steckplätze
- nur 2 Anschlüsse für Gehäuselüfter
- Handbuch nur auf englisch (deutsch im Internet zum Download)
- Aktivlüfter nicht für Silentsysteme geeignet
- Erste Bios-Versionen mit vielen Fehlern
- FSB stimmt nicht zu 100% (?)
- Bios-Chip gelötet anstatt gesteckt
- HDD-LED leuchtet nicht bei SATA-Platten
8.) Zusammenfassung:
Bisher ein sehr gutes, problemloses Board, das aber auch nicht perfekt ist. Zum Overclocken ist es meiner Meinung nach prädestiniert und es gibt bis auf die kleineren, aber ägerlichen, Bios-Bugs diesbezüglich keinerlei offene Wünsche meinerseits. Ich hoffe, dass es noch eine lange Zeit seinen Dienst weiterhin so gut verrichtet wie bisher.
Der Qualitätseindruck ist bisher recht gut, und das mitgelieferte Zubehör ist sehr reichhaltig, vor allem wenn man den Preis im Verhältnis zu anderen Canterwood-Boards sieht.
Geschwindigkeitsmäßig habe ich keinen Vergleich zu anderen CW-Boards, laut einigen Tests soll es aber eines der schnelleren Canterwood-Boards sein.
Auf Wunsch kann ich auch ein paar Screenshots von Benches meines übertakteten Systems hier hineinstellen.
Danke an alle, die bis zum Schluss durchgehalten haben mit dem Lesen! Bitte schreibt eure Meinung oder Ergänzungen zu meinem Bericht, für Kritik (ok, ist etwas lang, ich gebs zu ;)) bin ich auch jederzeit offen.
MfG
Dies ist mein erster Testbericht, eventuell folgen demnächst noch weitere. Aber ich will erst mal sehen, wie der Bericht bei euch ankommt, bevor ich solche Drohungen in den Raum stelle :D
Also, genug geschwafelt, jetzt gehts ans Eingemachte:
1.) Allgemeines zum Board
Preis:
Für mich 0 €, da ich es Anfang April im Gewinnspiel auf der MSI-Homepage ergattert habe. Der damalige Wert lag bei 250€, mittlerweile kostet es in Online-Shops um die 190-200€.
VorabInfo:
Ich schreibe hier nur die wichtigsten Dinge hinein, die übrigen Daten sind auf der Seite des Herstellers zu finden: Klick (http://www.msi.com.tw/program/products/mainboard/mbd/pro_mbd_detail.php?UID=434&MODEL=MS-6758)
Features:
• Chipsatz: Intel 875P (Canterwood)
- FSB 800/533MHz
- AGP 8X
- Unterstützt ECC Speicher
- Single- / Dual Channel DDR 400/333/266 Speicher bis zu 4 GB
• Intel ICH5R Southbridge:
- Hi-Speed USB (USB2.0) Controller, 480Mbit/sec, 8 USB-Ports
- 2 Serial ATA/150 Anschlüsse
- 2-Kanal Ultra ATA 100 Busmaster IDE Controller
- PCI Master v2.3
- I/O APIC
- Unterstützt ACPI und APM Power-Management.
- Serial ATA/150 RAID 0
• Hauptspeicher:
• Slots für 4 DIMM-Module mit 2.5V DDR SDRAM
• Unterstützt bis zu 4 GB Speicher mit ECC
• Dual Channel DDR 266 / 333 / 400MHz (und schneller)
• Steckplätze:
- Ein AGP- Steckplatz: kompatibel mit AGP 8x/4x mit 0.8V (AGP 3.0) oder AGP 4x mit 1.5V (3.3V wird nicht unterstützt)
- Fünf 32-bit v2.3 PCI-Steckplätze (3.3v/5v PCI-Bus Interface)
On-Board IDE:
• Dual Ultra DMA 66/100 IDE-Controller
- unterstützt PIO und BusMaster-Modi
- bis zu 4 Ultra-ATA Laufwerke
• SATA/150 Controller
- Anschluss für bis zu 2 Serial ATA Laufwerke
- SATA RAID 0
- Promise 20378 onboard
• Ultra ATA, Serial ATA, Ultra ATA RAID 0 oder 1 , Serial
ATA RAID 0 oder 1, Ultra/Serial ATA RAID 0+1
• Anschlüsse für bis zu 2 Serial ATA und 2 Ultra ATA 133 Laufwerke
• Sonstiges:
- 5.1 Channel Audio Chip
- Gigabit-LAN onboard (Intel PRO/1000CT und Intel 82562EZ Dual Layout), komptibel zu 10/100 Mbit und 1000 Mbit
Onboard Peripherie-Anschlüsse:
- 1 Floppy Anschluss für 2 FDDs mit 360K, 720K, 1.2M, 1.44M
und 2.88 Mbytes
- 2 serielle Ports (COM A & COM B)
- 1 Parallel Port (SPP/EPP/ECP Modi)
- 1 Line-in / Line-out / MIC Port
- 8 USB 2.0 Ports
- 1 RJ-45 LAN Anschluss
- 3 IEEE 1394 Firewire Anschlüsse
Abmessungen:
30.5 cm(L) x 24.4 cm(W) ATX
9 Montagelöcher
2.) Ausstattung und Zubehör
Softwareaussattung
- 1x Treiber-CD
- 1x Tools-CD.
Tools:
> Adobe Photoshop Album SE
> Win DVD 4
> Win RIP 2
> Virtual Drive 7
> RestoreIT! 3
> Media Ring
- Je eine Treiber-Diskette im 3,5" Format:
> Intel IAA Raid XP Driver for ICHR5 (Version 3.0.0.2344)
> Promise 376/378 Driver
Zubehör:
- Bedienungshandbuch v1.0 (englisch)
- Handbuch Serial ATA / Serial ATA Raid
- 1 Sicherheitshinweis zu AGP-Karten
- 1 IDE-Rundkabel (rot)
- 1 flaches IDE-Kabel
- 1 Floppy-Kabel
- 4 Serial ATA-Kabel
- 2 Stromadapter für die Serial-ATA Laufwerke
- 1 passende ATX-Blende
Brackets:
- Bracket mit 3x Firewire
- USB 2.0 Bracket mit 4 LEDs zur Fehlerdiagnose
- Bracket mit 2x SPDIF-Out (1x optisch, 1x koaxial)
Soweit zum Board und zur Ausstattung. Nun folgt ein kleiner Bericht über meine Erfahrungen, die ich in den letzten 2 Wochen mit dem Board gesammelt habe:
3.) Einbau & Layout
Der Einbau ging eigentlich wie bei jedem anderen Motherboard vonstatten, allerdings ist es vom etwas Breiter als die Boards, die ich bisher hatte. Es benötigt 9 Montagelöcher, was aber kein besonders grosses Problem darstellt. Etwas kompliziert war es nur, die vielen Anschlüsse durch die ATX-Blende zu fummeln, was aber mit etwas Geschick nach kurzer Zeit zu bewältigen war.
Im weiteren Fortschreiten der Installation fiel mir das gute Layout des Boards auf. Der ATX-Stromstecker sitzt in der Nähe der RAM-Module, muss also nicht erst umständlich am CPU-Kühler vorbeigezupft werden, sondern kann recht problemlos aufgesteckt werden.
Weiterer Pluspunkt ist, dass die RAM-Module auch bei eingebauter Grafikkarte problemlos getauscht werden können. Dies ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, und ich finde es deshalb erwähnenswert.
Zwei negative Punkte sind mir aber dann doch aufgefallen:
- Es gibt die Möglichkeit, nur zwei Gehäuselüfter auf dem Board anzuschliessen
- Die vielen Brackets nehmen viel Platz weg, weswegen ich lediglich das Firewire- und LED-Bracket eingebaut habe
Da ein Gehäuselüfter-Anschluss bereits von meinem Netzteil verwendet wird, habe ich mir Y-Adapter besorgt. Damit funktioniert zwar die Drehzahlüberwachung nicht mehr, aber darauf legte ich persönlich eigentlich auch noch nie besonders viel Wert.
4.) Handbuch:
Einen Blick ins Handbuch verlangte lediglich das Bestücken der Steckerleiste für die Front-Panel Anschlüsse (Power Switch, Reset, Power LED, HDD LED, Speaker). Dies war aber kein Problem, da die Skizze im Handbuch und die Polarisationsmarkierungen auf dem Board recht gut gekennzeichnet sind.
Kleine Anmerkung: Wie ich gelesen habe, soll die HDD-LED bei Verwendung von SATA-Festplatten nicht funktionieren; bei Ultra-ATA Festplatten leuchtet sie aber einwandfrei.
Ansonsten habe ich das Handbuch nicht mehr zu rate ziehen müssen. Insgesamt macht es aber einen guten Eindruck, die Anschlüsse und das Layout sind gut erklärt und recht detailliert skizziert. Ausserdem enthält es noch Installationsanweisungen von CPU-Kühler, Rams und einige Software-Tools (Corecenter, LiveUpdate, Sound). Zudem werden noch recht viele Hinweise und Tips zu Installationsmaßnahmen gegeben und es wurde ein "Q & A"-Kapitel mit den häufigsten Fragen und Antworten angefügt.
Da ich keinen Raidverbund installiert habe, brauchte ich das zusätzliche Raid-Handbuch nicht und kann daher auch kein Urteil darüber abgeben.
5.) Inbetriebnahme und Softwareinstallation:
Nach dem ersten Einschalten fiel mir direkt der bunt leuchtende aktive Nortbridge-Kühler auf, bei dem LEDs in rot, grün und blau wild umherblinken. Freunde des Casemoddings werden begeistert sein :rainbow:
Allerdings verrichtete der Kühler deutlich hörbar seinen Dienst.
Die Installation von Windows XP Prof. (SP1) ging ohne besondere Vorkommnisse vonstatten. Ich verwendete aber nicht die dem Board beigelegten Intel-Treiber, sondern die aktuelleren aus dem Internet.
Nach einem Neustart habe ich dann die restlichen Treiber und Komponenten (Grafikkarte, WLAN-Karte) installiert.
Nachdem dies beendet war, flashte ich erstmal das Bios auf die neueste Version (v1.6), da darin viele Bugs beseitigt worden sind. Nach einem erneuten Neustart habe ich dann Onboard-Sound, Hauppauge Karte und Systemprogramme wie z.B. das CoreCenter installiert.
Mir fiel nun im Betrieb auf, dass der Northbridge-Lüfter seine Drehzahl im Windows-Betrieb spürbar verringerte und subjektiv nicht mehr so störend war wie vorher.
Alles in allem erfreulicherweise keinerlei nennenswerte Probleme und Abstürze.
Nichtsdestotrotz gibt es einen Kritikpunkt, den ich nicht ganz nachvollziehen kann: Ersatzweise musste 333er Speicher verwendet werden. Mit einem 512er Infineon war alles in Ordnung, aber mit einem 512er Riegel Samsung hatte ich ein komplett instabiles System, so dass der Rechner noch nicht einmal ins Windows kam.
Momentan habe ich 2x256 MB TwinMOS PC3700er drin, die einwandfrei laufen :up:.
6.) Overclocking
Das Board ist allgemein hervorragend zum Overclocken geeignet. Grund dafür sind zum einen die vielfältigen Bios-Einstellungen, die z.B. einen theoretischen FSB von 300MHz zulassen oder eine maximale DDR-Spannung von 3,3 Volt. Zum anderen ist u.a. ein 3 Phasen-Spannungswandler verbaut, der mit passiven Kühlkörpern versehen ist.
Leider ist der Bios-Chip auf das Board gelötet und nicht gesteckt, so dass im Falle eines hardwareseitigen Bios-Problems der Chip nicht so einfach ausgetauscht werden kann.
Ausserdem sind mir 2 Dinge aufgefallen, die vermutlich mit einem Bios-Update behoben werden können und hoffentlich bald auch behoben werden:
- Die manuellen Timings für den Speicher werden nicht übernommen. Stattdessen werden immer die SPD-Timings verwendet
- Die FSB-Frequenz scheint nicht 100% korrekt zu sein. Wenn ich z.B. im Bios einen FSB von 275 MHz einstelle, fährt das System richtigerweise mit 3300 MHz CPU-Takt hoch. Unter Windows zeigt jedoch jedes Programm (AIDA32, WCPUID, CPU-Z, Sandra usw.) einen FSB von 280 MHz und eine Taktfrequenz von 3360 MHz an.
7.) Kurzübersicht:
+ sehr gute Ausstattung
+ hervorragendes Overclocking-Potenzial
+ gutes Layout
+ hohe Geschwindigkeit
+ läuft bisher sehr stabil
+ gutes Preis- / Leistungsverhältnis
+ viele Features
+ brauchbares Handbuch
+ coole Optik
+ passive Kühlkörper auf Spannungswandlern
- Bios nicht bugfrei (Stichwort RAM-Timings)
- unerklärliches Problem mit Samsung-Speicher
- Brackets kosten PCI-Steckplätze
- nur 2 Anschlüsse für Gehäuselüfter
- Handbuch nur auf englisch (deutsch im Internet zum Download)
- Aktivlüfter nicht für Silentsysteme geeignet
- Erste Bios-Versionen mit vielen Fehlern
- FSB stimmt nicht zu 100% (?)
- Bios-Chip gelötet anstatt gesteckt
- HDD-LED leuchtet nicht bei SATA-Platten
8.) Zusammenfassung:
Bisher ein sehr gutes, problemloses Board, das aber auch nicht perfekt ist. Zum Overclocken ist es meiner Meinung nach prädestiniert und es gibt bis auf die kleineren, aber ägerlichen, Bios-Bugs diesbezüglich keinerlei offene Wünsche meinerseits. Ich hoffe, dass es noch eine lange Zeit seinen Dienst weiterhin so gut verrichtet wie bisher.
Der Qualitätseindruck ist bisher recht gut, und das mitgelieferte Zubehör ist sehr reichhaltig, vor allem wenn man den Preis im Verhältnis zu anderen Canterwood-Boards sieht.
Geschwindigkeitsmäßig habe ich keinen Vergleich zu anderen CW-Boards, laut einigen Tests soll es aber eines der schnelleren Canterwood-Boards sein.
Auf Wunsch kann ich auch ein paar Screenshots von Benches meines übertakteten Systems hier hineinstellen.
Danke an alle, die bis zum Schluss durchgehalten haben mit dem Lesen! Bitte schreibt eure Meinung oder Ergänzungen zu meinem Bericht, für Kritik (ok, ist etwas lang, ich gebs zu ;)) bin ich auch jederzeit offen.
MfG