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Jenny23
2003-09-06, 16:24:44
Für mache hat Wissenschaft zwar viel mit Glaube zu tun, aber eigentlich sollte das nicht so sein. Erscheint euch die Kombination Religion & Wissenschaft nicht ein wenig pervers?
helgeman
2003-09-06, 16:36:08
Original geschrieben von Jenny23
Für mache hat Wissenschaft zwar viel mit Glaube zu tun, aber eigentlich sollte das nicht so sein. Erscheint euch die Kombination Religion & Wissenschaft nicht ein wenig pervers?
Nich wirklich....viele wichtige wissenschaftliche Entdeckungen wurden doch auf Bestreben der Kirche erst gemacht.
XDream Modder
2003-09-06, 16:36:34
ICh würde für dieses Forum dies wählen:
Mystik, Esoterik, Paranormal
Gruss
XDream Modder
Jenny23
2003-09-06, 16:49:33
Original geschrieben von helgeman
Nich wirklich....viele wichtige wissenschaftliche Entdeckungen wurden doch auf Bestreben der Kirche erst gemacht.
Naja, Mönche haben die mechanische Uhr erfunden (damit stets zur rechten Zeit gebetet wurde) und wohl auch bei der Papierherstellung einiges geleistet. Hm, große Taten sind das ja eigentlich nicht. Von welchen wichtigen Entdeckungen sprichst Du also?
helgeman
2003-09-06, 16:57:33
Original geschrieben von Jenny23
Naja, Mönche haben die mechanische Uhr erfunden (damit stets zur rechten Zeit gebetet wurde) und wohl auch bei der Papierherstellung einiges geleistet. Hm, große Taten sind das ja eigentlich nicht. Von welchen wichtigen Entdeckungen sprichst Du also?
....hmmmm...das onanieren blind macht??..:) :)
Eigentlich hast du Recht...so auf Schlag fallen mir in meinem derzeit noch von Restalkohol benebelten Hirn keine großen Entdeckungen ein, aber warten wir mal, was noch so kommt....
Korak
2003-09-06, 17:25:02
Original geschrieben von XDream Modder
ICh würde für dieses Forum dies wählen:
Mystik, Esoterik, Paranormal
Gruss
XDream Modder
Ja, das passt alles in das Forum rein, aber das ist eben noch nicht alles.
Eigentlich sollte dies auch Forum für z.B. Astronomie, Physik allg., Medizin etc. sein.
Damit das etwas klarer wird wurde der Name geändert.
Wobei ich zugeben muss, dass man etwas verwirrt sein kann wenn man sich die Foren 'Technologie', 'Religion und Wissenschaft' und 'Offtopic' anschaut. Die Trennung ist momentan noch nicht sehr eindeutig.
Edit: Im '3DCenter-Forum'-Forum gibt es bereits einen Thread zu dem Thema. Wer also Lust hat zu suchen... nur zu ;)
Für Religion oder Wissenschaft alleine gibt es nicht genügend Traffic. Also gibt es dieses Forum, welches ebenfalls für "Grenzwissenschaften", Esoterik, UFO-Diskussionen u.ä. gedacht ist.
Jenny23
2003-09-06, 20:46:44
Na gut, das ist eine verständliche Erklärung. Leider bringen viele Leute Wissenschaft und Religion schnell durcheinander. Auch in Zeitschriftenläden sind stets die Esoterikblätter neben den wissenschaftlichen Magazinen. Ob das etwas über den Stellenwert der Wissenschaft in dieser Gesellschaft aussagt? *eg*
Ich hab auch erst überlegt, ob man nicht lieber vorschlagen sollte, das Forum Wissenschaft & Religion zu nennen. Aber letztlich ist mir die Reihenfolge egal :)
Amarok
2003-09-06, 23:03:25
Die beiden Richtungen sind immer schon in einem Spannungsfeld gelegen, deshalb finde ich die Benennung zwar etwas provokativ aber auch gut: DIe Religion "glaubt" die Wahrheit zu predigen, genauso wie die Wissenschaft, und dennoch irren oft beide, haben also doch vieles gemeinsam.
Die Menschen werden nie ohne beide mehr auskommen können, es verlangt einfach der Mensch nach der Wahrheit, besser: sie zu suchen. Und beide Strömungen versuchen es eben auf ihre Art....
Jenny23
2003-09-06, 23:20:09
Hm, ich denke nicht, daß die Wissenschaft glaubt die Wahrheit zu kennen. Die Wissenschaft hat Theorien die mit der Realität im bisher messbaren (bzw. überprüften) Bereichen übereinstimmen. Ein guter Wissenschaftler spricht nicht von der Wahrheit. Man kennt nur Teile und auch da kann sich herausstellen, daß sie falsch sind. Der große Unterschied zwischen Religion und Wissenschaft ist die Skepsis der Wissenschaft, die Einsicht der Fehlbarkeit, die Einsicht der Unvollkommenheit der Modelle der Welt, daß man auch mal eine Theorie ganz über den Haufen wirft, weil man letztlich erkannt hat, daß sie nicht stimmen kann. Die Religion beharrt jedoch auf alten Überzeugungen und Wahrheiten, ja sie allein kennt überhaupt absolute Wahrheiten.
Ein weiterer großer Unterschied: Das Experiment, der Test an der Realität. Plato sponn sich die Welt im Kopf zusammen, andere machten Versuche und erkannten, daß eine wunderschöne Theorie durchaus falsch sein kann.
Amarok
2003-09-07, 00:52:07
Stimmt natürlich im Prinzip, aber der Grundgedanke ist doch die "Wahrheit" zu finden. Dass die Wissenschaft anders an die Materie rangeht ist schon klar. Die Fähigkeit zur Selbstkritik ist hier sicher ausgeprägter (obwohl es auch hier leider manchesmal massive Manipulationen gegeben hat)
Darf ich dich mal fragen was du beruflich so machst?
Original geschrieben von Jenny23
Für mache hat Wissenschaft zwar viel mit Glaube zu tun, aber eigentlich sollte das nicht so sein. Erscheint euch die Kombination Religion & Wissenschaft nicht ein wenig pervers?
Ich find es passt perfekt. Denn unter Wissenschaft sind alle Lehren eingeschlossen, die Wissen vermitteln. Und überall wo über Religion gesprochen wird, kommt die Wissenshaft auch zur Sprache.
nggalai
2003-09-07, 00:56:03
Hola,
Ich hatte zuerst mit der Umbenennung so meine Probleme, nur schon, weil ich in der Vergangenheit als Mod hier so Sachen wie "Das ist das Glaubensforum. Bitte beharrt nicht auf logisch-wissenschaftliche Erklärungen" beharrt hatte. ;) Andererseits sehe ich's mitlerweilen ähnlich wie Amarok--die Kombination ist noch spannend. Ich glaube noch immer nicht, dass die Idee "gut" war, das Forum in der Form umzubenennen, aber die Möglichkeiten und schon fast vorprogrammierten Reibereien lassen mich hoffen, dass es Spass machen wird.
93,
-Sascha.rb
Tigerchen
2003-09-07, 07:01:56
Original geschrieben von helgeman
Nich wirklich....viele wichtige wissenschaftliche Entdeckungen wurden doch auf Bestreben der Kirche erst gemacht.
....eher verhindert!
......und sie dreht sich doch!
Jenny23
2003-09-07, 08:04:26
Die Kirche und die Religion haben den Fortschritt behindert. So sehe ich das ebenfalls. Man sollte da nicht beschönigen. Sie hat natürlich auch Schulen und Universtitäten gebaut, aber das gleicht den Rest nicht aus. Für die grausame Ermordung von Giordano Bruno (Gott ist in der Natur zu finden, nicht ausserhalb, also ist das Studium der Natur der Weg Gott zu erkennen) hat sich der Vatikan erst vor einigen Jahren entschuldigt, so wie man Galileo Galilei rehabilitierte. Offenbar gesteht man doch manchmal Fehlbarkeit ein, auch wenn's Jahrhunderte dauert.
Letztlich können wir jedoch nicht mehr erklären als wir "sehen" können, der Rest ist Theorie.
Wobei die Physiker schon nach der Theorie von Allem streben, also einer Theorie die alle bekannten Grundelemente der Natur umfasst. So mag der Raum aus Strings oder Branen bestehen die dann letztlich die Ursache für all die Phänomene sind die wir messen können, im Kleinsten wie im Größten. Materie und Energie als Eigenschaften des Raums. Elegant. Aber ob das nun "wahr" ist? Die meisten Wissenschaftler sind schon froh, wenn die Formeln korrekte Vorraussagen liefern. Warum die Dinge allerdingst so funktionieren, oder gar wie man sich das vorstellen kann, daß dürfte ein Rätsel bleiben (nun, die ganz großen können sich sicherlich mehr vorstellen als der normale Durchschnittsphysiker). Letztlich ist es eine Orgie in Mathematik. Brillante Menschen haben die richtigen Schlüssse gezogen und es entstanden Formelwerke die die Realität scheinbar gut bis sehr gut beschreiben. Das beste Beispiel ist hier sicher die QM. Würde mich wundern, wenn die wirklich jemand kapieren sollte, aber mit ihr gerechnet wird ständig und wie wir sehen sollten funktioniert es wunderbar. Aber auch die RT ist ein Wahnsinn. Bei hohen Geschwindigkeiten vergeht die Zeit langsamer, werden Gegenstände kürzer und nimmt die Masse zu. Immer wenn man glaubt sich die Sache vorstellen zu können kommt eine Frage auf und schon merkt man, daß man ohne Die athematik völlig verratzt ist und sich den Kram nicht wirklich vorstellen kann. Man kann derartiges nicht mehr intuitiv verstehen. Nun, zumindest ich kann es nicht. Gott, das ist die Mathematik. Damit wäre Gott wirklich unendlich, von Umfang und Größe und in seinen Rätseln. Würde sich die Religion von ihrer Moral befreien könnte man einen Glauben schaffen der mir gefallen könnte. Irgendeine schöne Metapher über das Universum, das sein an sich. Letztlich wäre diese Religion dann nicht viel mehr als eine Theorie über die Welt in schönen Worten. Da hat die Wissenschaft tatsächlich etwas religiöses an sich. Der "Gottesdienst" wäre dann die Verfeinerung und Erweiterung unserer Erkenntnisse und unserer Macht mit Gott zu kommunizieren (also uns mit den Naturgesetzen auf eine nützliche Art und Weise zu "unterhalten") zu vergrößern. Mancher Wissenschaftler mag das so sehen. Aber Wissenschaft an sich ist das nicht, es ist eine Einstellung zur Wissenschaft, eine Metapher, Worte, aber ich finde es schöner, tiefer und erhebener als alles andere was sich die Menschen so ausdachten. Die Realität übertrifft die menschliche Vorstellungskraft nunmal bei weiten. Da behaupten dannn einige sie hätten Gottes Wort vernommen und sogar verstanden und schreiben einen moralischen Kodex nieder, legen ein Dogma fest.
Beruflich mache ich derzeit nichts. Ich warte auf den Semesterbeginn.
Asuka
2003-09-07, 19:48:31
Original geschrieben von Jenny23
Für mache hat Wissenschaft zwar viel mit Glaube zu tun, aber eigentlich sollte das nicht so sein. Erscheint euch die Kombination Religion & Wissenschaft nicht ein wenig pervers? <voll zustimm> Ja, ist schon wahr... Religion und Wissenschaft haben nun wirklich rein gar nichts miteinander zu tun.
Ich hab mich auch schon über diese sehr sonderbare Einteilung gewundert...
@aths
Ok, aber trotzdem hört sich der Name des Forums arg sonderbar an... Da wäre sowas wie "Grenzwissenschaften" doch schon viel passender.
Wie von anderen schon ganz richtig gesagt, wurde die Wissenschaft von der Kirche immer nur behindert, so gut es diese eben vermochte. ohne das andauernde Dazwischenfunken der Kirche hätte die Wissenschaft viel schneller viel größere Fortschritte gemacht.
Korak
2003-09-07, 20:04:58
Ich glaube ihr seht einen Zusammenhang wo keiner ist.
Das Forum mag zwar so heißen, aber deswegen muss man das noch lange nicht mit einander verbinden.
Original geschrieben von Asuka
<voll zustimm> Ja, ist schon wahr... Religion und Wissenschaft haben nun wirklich rein gar nichts miteinander zu tun. Unter den Jesuiten waren (und sind) hervorragende Wissenschaftler. Aber dieses Forum ist imo weniger für "Religion und Wissenschaft", eher für "Religion" und "Wissenschaft" da.
Original geschrieben von Jenny23
Die Kirche und die Religion haben den Fortschritt behindert.
Ganz spontan fallen mir da die Mendel'schen Gesetze, und - ganz wichtig - die Forschung auf dem Gebiet der Herstellung von Spirituosen ein. Das macht schon so manchen gegrillten Ketzer wett. :)
Meinst Du nicht auch, daß die Wissenschaft mindestens so viel Unheil angerichtet hat, wie alle Religionen zusammen?
Abdul Alhazred
2003-09-08, 13:14:12
Original geschrieben von aths
Unter den Jesuiten waren (und sind) hervorragende Wissenschaftler. Aber dieses Forum ist imo weniger für "Religion und Wissenschaft", eher für "Religion" und "Wissenschaft" da.
Naja, aber die Jesuiten hatten ihre Nase zu lange in den Büchern gesteckt - da sind mir die Franziskaner mit ihrem "Erlebnisglauben" doch lieber....
Jenny23
2003-09-08, 13:51:07
Die Wissenschaft hat kein Unheil angerichtet. Kriege werden nicht im Namen der Wissenschaft geführt. Man bedient sich der Wissenschaft für allerlei Grausamkeiten und Dummheiten, wie auch für wunderbare Dinge die unser Leben unendlich verbessert haben gegenüber früheren Jahrhunderten.
Erkenntnis ist weder gut noch böse. Das was mit ihr angefangen wird entscheidet. Allenfalls kann man den Technikern vorwerfen teufliche Waffen gebaut zu haben, aber letztlich wurden diese Waffen von Politikern eingesetzt. Früher hat man sich halt mit Keulen die Schädel eingeschlagen, heute tut man es mit Raketen, ABC Waffen etc..
Tschernobyl: Ein Fehler. Man hat ein Kraftwerk gebaut ohne auf die Sicherheit genügend Rücksicht zu nehmen. Es war schlichte Ignoranz und Dummheit. Wenn Technik verantwortungsvoll entwickelt wird, dann passiert derartiges nicht. Wahrscheinlich gibt es immer mal wieder kleinere Probleme, aber die Folgen sind nicht derartig dramatisch.
Die Kirche hat die Menschen unterdrückt, hat sie dumm gehalten, sie zu Sklaven gemacht. Sie hat den Fortschritt behindert, 1500 Jahre hat sich in Europa so gut wie nichts bewegt. Daß das viel Elend mit sich brachte ist verständlich. Kriege wurden geführt um den Glauben. Gefoltert und Verfolgt wurden jene die sich nicht unterwarfen. Wer heute nicht an die Wissenschaft "glauben" will, der kann das tun, ihm wird nichts geschehen. Die Religion nahm dem Individuum die Freiheit. Die Religion ist Ideologie und in mancher Ausprägung durchaus faschistisch: Man verfolgt die Andersgläubigen, man tötet sie, man foltert sie.
Ich möchte niemals in einem "Gottesstaat" leben müssen.
Mendel'sche Gesetze. Ein Mönch, der neugierig war. Ja, da gab es so einige. Eine harmlose Sache. Aber wenn es um die Lehren der Bibel ging sah die Sache ganz anders aus. Da ist die Erde der Mittelpunkt des Universums, da sind die Menschen von Gott gemacht. Da gilt es Ketzer zu verbrennen. Man ist sehr bedacht die alten Legenden zu erhalten, so sehr, daß man vergisst, worum es einem eigentlich geht.
Naja, die Nazis haben ja auch einige sinnvolle Sachen gemacht. Haben tolle Maschinen erfunden. Ein paar vergaste Juden, naja. Sinnloser Tod, willkürlicher Tod. Die Nazis waren willkürlicher als die Kirche. Bedingt durch die technischen Möglichkeiten waren sie auch verheerender, aber waren sie dadurch Schlimmer als all die anderen die aus ideologischen Gründen mordeten? Sie waren bei der Ausführung vielleicht grausamer als mancher andere. Sie haben wahrscheinlich mehr Menschen umgebracht als die meisten Anderen. Aber macht das die Taten der anderen besser?
Selten kommt mal jemand zum Grundsätzlichen. Was ist Menschenwürde, wieviel kostet ein Menschenleben, sind zwei Tote besser als drei Tote? Warum sterben Menschen, welcher Tod ist moralisch verwerflicher, welcher ist grausamer? Was macht das Leben schöner, was macht es hässlicher? Menschen sterben, immerzu, überall. Das lässt sich bisher nicht verhindern. Kriege sind Schwachsinn. Aber Menschen sind Schwachsinnig. Diktatoren knechten ihr Volk, lassen es verhungern, foltern es, ermorden es. Im Krieg gegen Diktatoren sterben wieder Menschen, aber vielleicht wird es danach besser für jene die überlebt haben? Lebensqualität ist etwas das viele offenbar vergessen. Unter welchen Umständen ist Leben lebenswert? Persönliche Freiheit steht da für mein Verständnis ganz oben auf der Liste.
Ist es gerechtfertigt Menschen zu ermorden, weil sie anderer Meinung sind?
Ist es gerechter Menschen für einen Krieg gegen einen Tyrannen in den Tod gehen zu lassen?
Ist es gerechter einige Menschen sterben zu lassen um hundertausenden Menschen helfen zu können/sie zu retten?
Ist es gerecht, daß unser Lebensstil etliche Menschen verfrüht sterben lässt, durch Verkehrsunfälle oder Krankheiten die auf Umweltverschmutzung zurückzuführen sind? Ist es gerechter sie stattdessen verhungern zu lassen?
Man kommt hier nicht wirklich weiter. Es geht um Entwicklung. Man sieht: Da funktioniert etwas nicht. Wie kann man das verbessern? Stichwort: Umweltschutz. Effizientere Nutzung von Rohstoffen, Filterung, strengere Vorschriften für den Umgang mit gefährlichen Stoffen. Die Toten die der Fortschritt zu verantworten hat wären teilweise vermeidbar gewesen, aber in Zukunft wird man sie bedingt durch den Fortschritt immer mehr vermeiden können, sofern man die gewonnenen Erkenntnisse entsprechen einsetzt. So kann man Gifte aus Luft, Wasser und Erde herausbekommen, oder sie unschädlich machen.
Früher hat man Fleisch geräuchert. Dadurch reicherten sich in jenem Fleisch Gifte an die Krebs verursachen können. Heute gibt es Kühlschränke, aber auch Massentierhaltung, gibt es BSE statt Malaria, AIDS statt Pest. Da sterben in unserer Region sehr viel weniger Menschen dran als früher Menschen an den alten Krankheiten. Zudem gibt es für die Kranken eine bessere Versorgung, ja überhaupt Versorgung.
Niemand kann wissen, welche Entwicklung genau welche Folgen hat. Das stellt man mit der Zeit fest. Viele Risiken lassen sich verringern, wenn man überlegt vorgeht, aber wir sind nicht allwissend, wir machen Fehler und es wird weiterhin Tote geben. Aber es werden weniger werden. Je mehr wir Wissen und je besser wir dieses Wissen umsetzen, desto geringer werden die Opferzahlen unseres technischen Fortschrittes sein. Kriege nehmen da eine Sonderstellung ein. Wobei gesagt werden muß: Atomwaffen haben große Kriege unwahrscheinlicher werden lassen. Einen Atomkrieg kann niemand gewinnen, wenn beide Seiten über diese Waffen verfügen.
Also: Wissenschaft ist Erkenntnisgewinnn. Erkenntnissgewinn bringt nur wenige um (den Verstand). Die Anwendung ist das Problem. Ich muß Erkenntnissen gewissenhaft und vernünftig anwenden. Dabei muß ich Kompromisse eingehen. Ich kann nicht jedes Medikamente endlos prüfen, ob es auch garantiert keine Langzeitfolgen hat, denn dann sterben meine Patienten. Ich kann nicht ewig an einer Energiequelle arbeiten, ich brauche die Energie ich muß also Kraftwerke bauen, auch wenn es mit diesen Probleme geben könnte. Ich kann sie jedoch so bauen, daß mögliche Probleme keinen fatalen Auswirkungen haben werden. Zudem bedingen sich Entwicklungen. Eine Technologie ermöglicht überhaupt erst weitere Erkenntnisse und Technologien und nach ein paar Generationen ist man manchmal dort, wo man ursprünglich hinwollte, oder sogar darüber hinaus. Hätte man nichts getan und bis zu vermeintlichen Perfektion weiterentwickelt, so wäre man wohl nie angekommen. So könnte man die Mechanik einer Uhr immer mehr verfeinern, aber dennoch wird sie nie so genau wie eine Atomuhr.
Rincewind
2003-09-08, 16:43:46
"Religion + Wissenschaft" sind schon eine gute Forumsbezeichnung (Reihenfolge egal), aber irgendwie fehlt mir die Phylosophie bei der Namensgebung. Wenn ich mir hier mal die Postings so angucke, dann erkenne ich viele phylosophische Ansätze.
Original geschrieben von Rincewind
"Religion + Wissenschaft" sind schon eine gute Forumsbezeichnung (Reihenfolge egal), aber irgendwie fehlt mir die Phylosophie bei der Namensgebung. Wenn ich mir hier mal die Postings so angucke, dann erkenne ich viele phylosophische Ansätze. Das ist mit enthalten. Oder soll das Forum "Religion, Philosophie, Wissenschaft, Grenzwissenschaft, Esoterik, UFO-Glaube & Teufelsanbetung" heißen?
Original geschrieben von Jenny23
Die Wissenschaft hat kein Unheil angerichtet. (...)
Erkenntnis ist weder gut noch böse. (...)
Wenn Technik verantwortungsvoll entwickelt wird, dann passiert derartiges nicht. Wahrscheinlich gibt es immer mal wieder kleinere Probleme, aber die Folgen sind nicht derartig dramatisch. (...)
Ich möchte niemals in einem "Gottesstaat" leben müssen. (...)
Viele Risiken lassen sich verringern, wenn man überlegt vorgeht, aber wir sind nicht allwissend, wir machen Fehler und es wird weiterhin Tote geben. Aber es werden weniger werden. Je mehr wir Wissen und je besser wir dieses Wissen umsetzen, desto geringer werden die Opferzahlen unseres technischen Fortschrittes sein. Kriege nehmen da eine Sonderstellung ein. Wobei gesagt werden muß: Atomwaffen haben große Kriege unwahrscheinlicher werden lassen. Einen Atomkrieg kann niemand gewinnen, wenn beide Seiten über diese Waffen verfügen.
Also: Wissenschaft ist Erkenntnisgewinnn. Erkenntnissgewinn bringt nur wenige um (den Verstand). (...)
Tja, das mit den Atomwaffen, ist was dran keine Frage - aber vielleicht etwas zu kurz gedacht. Solange der Eiseren Vorhang stand hatten sie durchaus ihre Berechtigung. Auch wenn ich das nicht so vorbehaltlos positiv sehen kann. Die Möglichkeit, und damit die Gefahr, die Zivilisation auf dem gesamten Planeten in die Steinzeit zurück zu bomben, fällt mir ehrlich gesagt schwer, als wünschenswerten Fortschritt, und die Forschung daran als begrüßenswerten Erkenntnisgewinn zu sehen; außerdem halte ich es für unverantwortlich, einem einzelene Menschen die Verfügungsgewalt über eine Waffe zu geben die ein globales Zerstörungspotential hat. Da ist der Gottesstaat schon das kleinere Übel. Das es nicht so weit gekommen ist, war wohl eher Glück, und nicht dem kalkulierten berühmten Geleichgewicht des Schreckens zu verdanken. Zum Beispiel die Kuba-Krise, heute weiß man, daß die Welt nur hauchdünn an einem nuklearen Krieg vorbeigeschrammt ist, das hätte auch in die Hose gehen können. Oder ein Krieg aus Versehen. Es gab beispielsweise 1980 einen schweren Zwischenfall in den elektronischen Frühwarnsystemen der amerikanischen Lufverteidigung. Ein Testprogamm löste einen Fehlalarm über einen sowetischen Angriff mit seegestützten Atomwaffen aus. Bevor der Fehler entdeckt wurde, waren zwei von drei Alarstufen erreicht. Wobei Inhalt der zweite Phase ist: Die Besatzungen begeben sich in die Bomber und machen die Maschinen startklar, Raketen in den Silos, den U-Booten und Überwassereinheiten werden betankt und zum Abschuß vorbereitet. Die dritte Stufe ist dann der Vollzug eines massiven nuklearen Vernichtungsschlages, mit unabsehbaren, weltweiten Auswirkungen für die menschliche Zivilisation und das ökologische Gleichgewicht. Wobei erschwerend hinzu kommt, daß diese schwerwiegende Entscheidung unter Zeitdruck zu fällen ist. Die sowjetischen SLBMs brauchen im Ernstfall nur einige Minuten bis zum CEP (Zielfläche mit der Wahrscheinlichkeit eines Volltreffers von 50%). Dummerweise kann man nicht warten bis die entsprechenden Einschläge tatsächlich gemeldet werden, an dieser Stelle ist man auf unsere tolle Technik angewiesen. ;) Denn Atomraketen sind natürlich nicht nur auf Städte gerichtet, sonderen auch auf das gegneriche Vergeltungspotential. Eine einmal abgeschossene Interkontinentalrakete läßt sich nicht so einfach wieder einfangen. :) Ein Pressesprecher des Pentagon: "Wir waren diesmal vom dritten Weltkrieg nicht weit entfernt." ;)
Zwischen 1979 und '80 soll es, laut Computerwoche, 147 Fehlalarme gegeben haben. Davon konnten vier erst nach Erreichen der zweiten Countdown-Stufe als Fehlalarm identifiziert werden, sozusagen Fünf vor Zwölf. Nach 1980 wurden plötzlich keine Zwischenfälle mehr öffentlich - ob ab da wohl einfach alles rund lief? :grübel:
Ein atomarer Weltkrieg ist also sogar aus Versehen möglich, wenn die Informationslage falsch ist, und Entscheidungen getroffen werden die eine Eigendynamik entwickeln.
Hier (http://www.heise.de/tp/deutsch/special/raum/4648/1.html) ist ein Fehlalarm aus sowetischer Sicht nachzulesen, mit aktuellem Bezug zu einem anderen Thread im "Religion&Wissenschaft"-Forum.
Aber diese Gefahr scheint im Zuge des politischen Wandels des vergangenen Jahrzehnts überstanden. Leider nicht ohne neue Risiken. Der Kollaps der Sowjetunion hat einen wehrtechnischen Ausverkauf zur Folge, der den Club der Atommächte weiter anwachsen lassen dürfte. Von der Möglichkeit einer A-Bombe in den Händen von politischen oder religiösen Fanatikern ganz zu schweigen. Leider sind Atomwaffen auch in Ländern verfügbar, die nicht gerade freundschaftliche Beziehungen mit ihren Nachbarn pflegen. Man denke an Israel, Pakistan, oder an Nordkorea, die in Kürze die Schwelle zur Atommacht überschreiten werden. Einmal in die Welt gesetzt, läßt sich Wissen leider nicht mehr auslöschen. Ich persönlich glaube, noch zu Lebzeiten einen scharfen Einsatz von Atomwaffen beobachten zu können.
nggalai
2003-09-08, 21:45:20
Original geschrieben von aths
Das ist mit enthalten. Oder soll das Forum "Religion, Philosophie, Wissenschaft, Grenzwissenschaft, Esoterik, UFO-Glaube & Teufelsanbetung" heißen? Ja. :D Aber nimm "Teufelsanbetung" raus, das machen hier im Forum nur 2 Leute, der Rest sind Satanisten. ;D
Neee. Ich glaub', ist klar, was der Titel des Forums soll. [Religion] & [Wissenschaft], nicht [Religion & Wissenschaft].
93,
-Sascha.rb
Thowe
2003-09-08, 22:02:57
Original geschrieben von Rincewind
"Religion + Wissenschaft" sind schon eine gute Forumsbezeichnung (Reihenfolge egal), aber irgendwie fehlt mir die Phylosophie bei der Namensgebung. Wenn ich mir hier mal die Postings so angucke, dann erkenne ich viele phylosophische Ansätze.
Religion als Begriff hat leider hier einen Interpretationsnachteil gegenüber den Begriff der Wissenschaft. Religion hat seitdem der Mensch einen gewissen eigenständigen Bildungsstand erreicht hat, immer einen starken Beigeschmack der nicht gerade positiv ist. Wie verbinden den Begriff zusehr mit den der katholischen Kirche, diese nennt nicht umsonst sich als "Die Wahre Religion", etwas das uns schon deutlich zeigt, das es mehrere Religionen geben muss.
Fast man den Begriff der Religion etwas weicher, so kommt man früher oder später dazu hier alle Glaubensgemeinschaften zusammenfassen zu wollen. Etwas das mit der heutigen Interpretation des Begriffes wohl nicht falsch ist, jedoch geht man weiter in den Ursprung des Begriffes, so kommt man irgendwann (wenn auch umstritten, nicht zuletzt von der Kirche) zu religere als Namensgeber. Das bedeutet soviel wie "noch einmal lesen", könnte man wohl am besten mit "Hinterfragen" oder "Aufmerksamkeit schenken" assoziieren.
Bedenkt man dabei, das die Kirche über Jahrhunderte den Begriff Religion gar nicht benutzt hat (Erst Erasmus und Luther taten dies wieder), dann wird vielleicht auch klar warum. Der Begriff dürfte im Ursprung eher einen philosophischen oder gar wissenschaftlichen Charakter gehabt haben.
Selbst wenn man Religion mit Glauben gleichsetzen möchte, so muss dies nicht gerade ein Glauben an Götter sein. Bindet man den Begriff an diesen Götterglauben, so wären einige Religionen gar keine Religionen.
Letztendlich prägt uns Menschen die Suche nach Antworten, der eine versucht es mit Philosophien, der andere mit "Schriften" und der nächste halt mit Wissenschaft. Alle Wege sollte man weder verurteilen, noch sollte man diese als den einzig richtigen Weg sehen. Wir ständen nicht da wo wir heute stehen, hätte es keine Religionen oder die Wissenschaft gegeben. Religion bedeutet auch eine Wertelehre, sicher, es gab immer Missbrauch, aber wer weiss wo in der Zeit wir ständen, hätte es nicht diese Verbundenheit gegeben. Der eine würde sagen, das wir weiter wären, der andere, das wir noch in der Steinzeit leben. Beweisen kann es keiner, aber ich für meinen Teil gehe davon aus, das gerade die Verbundenheit einer Gemeinschaft mit festen Werten diese dazu ermöglicht, das sie große Dinge leistet.
"Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, hat auch Religion; wer jene beiden nicht besitzt, der habe Religion."
(Goethe)
Jenny23
2003-09-09, 13:19:42
Religion ist Befriedigung eines Bedürfnisses; Wissenschaft und Kunst vermögen dieses Bedürfnis ebenfalls zu befriedigen (und das weitaus unproblematischer wie ich finde).
Massenvernichtungswaffen sind sicherlich nicht auf meiner Liste der nützlichen Entwicklungen der Zivilisation. Es wäre schön, würde man sie so schnell wie möglich weltweit abschaffen können. Leider ist das bisher illusorisch. Es wird weiterhin Kriege geben und somit wird man weiterhin immer effektivere Waffen entwickeln. Je schwächer/kleiner das Land, je weniger moderne konventionelle Waffen vorhanden sind, desto größer die Versuchung an MVW zu kommen, sofern man sich bedroht fühlt.
Vielleicht hat das ja ein Ende, wenn alle Länder eines Tages wirtschaftlich etwa auf demselben Level sind.
Abdul Alhazred
2003-09-09, 13:41:39
Original geschrieben von Jenny23
Vielleicht hat das ja ein Ende, wenn alle Länder eines Tages wirtschaftlich etwa auf demselben Level sind.
Das kommt mir noch illusorischer vor, als das es keine MVWs mehr geben wird. Heutzutage werden ja Agressionen viel eher über eine Wirtschaftliche als eine Gewaltsame Ebene geführt...
CannedCaptain
2003-09-11, 11:05:48
Danke! Endlich erkennt man auch, dass die Wissenschaft in diesem Forum von "I want to believe" weg ist!. Es stört mich nur eins: Ich bin kein Physikgott oder so. Ich hatte zwei Jahre Leistungskurs bei einem begnadeten Lehrer und liebe diese Wissenschaft. Deswegen mag ich nicht alles wissen, aber manchmal kommt es mir vor, als wäre ich im falschen Film, wenn mich zig User belehren wollen, dass z.B. Licht Masse hat. Wenn man dann nachfragt, bekommt man scheinerklärungen ("da brauchst du nur Teilchenbeschleuniger für das Licht" - wie will man ladungsfreie Photonen damit beschleunigen? usw usw usw ).
Ich als Atheist und totaler DAU was Religion angeht nehme mir doch auch nicht heraus, die Basics in Frage zu stellen und behaupte, es gäbe 11 Gebote oder so. Kritisches Denken mag gut sein, aber seine Theorien sollte man beweisen können oder zumindest Lösungsansätze liefern können (wozu gibt es eigentlich Formeln?). Ich lasse mich auch gern belehren, wenn ich Mist verzapfe oder wie letztens geschehen eindeutig mich falsch ausgedrückt habe und deswegen zurecht von Aths kritisiert wurde. Was ich mit all dem Kauderwelsch sagen wollte, ist dass mir die Kombination von Religion + Wissenschaft gefällt, aber das beide Themen nicht als 0815 Offtopic abgehandelt werden sollten.
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