L233
2003-09-07, 17:50:06
Hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht, wie ich nach monatelangen Experimenten endlich meinen Rechner auf ein akzeptables Geräuschniveau drücken konnte.
Das System
Pentium 4 2.4 Ghz FSB800
Abit IS7 Mainboard
MSI GF4 Ti 4200 8x AGP Grafikkarte
2x Maxtor 120 GB 7200upm SATA HD
1. Das Gehäuse
Der bekannte Chieftec Big-Tower, damals voll schallgedämmt bei Frozen Silicon gekauft, allerdings verkaufen die AFAIK keine gedämmten Gehäuse mehr. Die Dämmung besteht aus Bitumen und Schaumstoff, also nicht wirklich spannend.
Zum Thema Schalldämmung des Gehäuses sollte man folgendes wissen: sie bewirkt keine Wunder.
Von allen Maßnahmen zur Lärmsenkung ist die Gehäusedämmung die mit Abstand unwichtigste. Letztendlich ist die Dämmung notwendig um wirklich "silent" zu werden, aber gemessen an Kosten/Aufwand und dem erzielten Ergebnis ist die Gehäusedämmung die letzte Priorität.
Über Gehäusedämmung sollte man erst nachdenken, wenn der Rest des Systems schon "silent" ist. Sobald das erreicht ist, bildet die Gehäusedämmung das Tüpfelchen auf dem i. Restvibrationen werden Geschluckt und hochfrequente Geräusche gedämmt.
Allerdings macht Gehäusedämmung ein lautes System unter keinen Umständen leise!
Außerdem würde ich auf jeden Fall zu einem Big Tower Gehäuse raten. Big Tower Gehäuse sind schwerer, was schonmal einen Teil des Körperschalls unterdrückt. Zudem sind Big Tower deutlich leichter zu kühlen als Midi-Tower Gehäuse.
2. Das Netzteil
Das Netzteil ist wohl der größte Problemfaktor. Die meisten Netzteile sind laut. "Silent" Netzteile sind meist unverschämt teuer und oftmals so sehr am Rande der Temperaturspezifikationen betrieben, daß sie zu Instabilitäten führen können.
Außerdem trägt ein normales Netzteil nach ATX-Spezifikation zur Belüftung des Gehäuses bei indem Gehäuseluft durch das Netzteil hindurch nach Außen geführt wird, während Außenluft durch einen Lüfter rechts unten ins Gehäuse geblasen wird. Viele Silent-Netzteile erfüllen diese Funktion nur noch unzureichend, was eventuelle Temperaturprobleme (gerade in gedämmten Gehäusen) verstärken kann.
Meine persönliche Netzteil-Irrfahrt hat mich über die Monate hinweg von einem Enermax über Chieftec zu Zalman und wieder zurück zu Chieftec geführt.
Das Enermax (noche in älteres Modell ohne Poti) war einfach nur inakzeptabel laut, trotz der Beteuerungen von Tests und Versendern, daß es vergleichsweise "leise" sei. Moral: traue nur Deinen eigenen Ohren.
Das Chieftec 360W für bezahlbare €50 ist deutlich leiser. Dieses Netzteil hat im unmodifizierten Zustand eine sehr akzeptable Geräuschkulisse, aber es ist beim besten willen noch nicht "silent". Ansonsten ist dieses Netzteil technisch gesehen hervorragend.
Das nächste Netzteil war das Zalman ZM300A-APF. Ein ausgesprochen laufruhiges Teil, nur leider liefert es nur 300W - was für mein moderates System nicht ausreichend war. Das System ließ sich nur booten, wenn ich ein Laufwerk abgeklemmt habe. Für moderne System ist dieses Netzteil also möglicherweise zu schwach und für zukünftige Systeme sicher nicht mehr ausreichend.
Letztendlich habe ich die fast ideale Lösung gefunden. Das Chieftec 360W Netzteil in verbindung mit der MR Box (https://ssl.kundenserver.de/s34556338.einsundeinsshop.de/sess/utn153f2acb3db7314/shopdata/0190_Zubeh=F6r/0070_Geh=E4usezubeh=F6r/product_details.shopscript?article=0030_MR%2BBox%2BNT%3D26slash%3D3B80%2B%3D2819 00%3D29). Damit ist das Netzteil quasi unhörbar, die €20 für die MR Box sind wirklich gut angelegt, auch wenn dieser "Schalldämpfer" einen doch etwas billigen Eindruck macht. Aber er funktioniert prima.
Solange man ein Netzteil mit nur einem Lüfter hat, kann man mit der MR Box jedes halbwegs leise Netzteil in ein "ultra silent" Netzteil verwandeln, ohne gleich 130+ € für irgend ein umgemoddetes, heißlaufendes Scheissteil abdrücken zu müssen.
Nach langer Zeit habe ich somit endlich eine bezahlbare und vor allem funktonierende Lösung für das leidige Netzteilproblem gefunden.
3. Der Northbridge-Lüfter
Das Abit IS7 hat bekanntlich einen sehr nervigen, kleinen Scheisslüfter auf der Northbridge sitzen. Diese Nervensäge habe ich durch einen passiven Zalman Northbridge Kühler ausgetausche.
Zwar musste ich zur Montage den mitgelieferten 2-Kompenten Kleber verwenden (was die Installation zu einem einzigen Krampf gemacht hat), allerdings kühlt das Ding tadellos, keinen Deut schlechter als der ursprüngliche aktive Lüfter. Der Passivkühler kostet auch weniger als 5€.
4. Der Prozessorkühler
Zalmann CNPS7000-Cu. Ich kann nicht genug betonen, wie großartig dieser Kühler ist. Er ist leise, regelbar und ist gleichzeitig auch in Sachen Kühlung spitzenklasse. die ca. €50 sind wirklich jeden Cent wert. Ich schraube schon seit Pentium-90 Tagen meine Rechenr selbst zusammen und dieser Kühler ist wirklich der beste, der mir je untergekommen ist.
Bei ca. 1800 Umdrehungen pro Minute ist der Lüfter bei geschlossenem Gehäuse absolut nicht höhrbar. Über 1800 wird er deutlich lauter. Aber selbst bei nur 1800 Umdrehungen hat er bei meinen Übertaktungsexperimenten den Prozessor auf 3.0 Ghz zuverlässig gekühlt (ca. 61° C nach 40 Minuten SiSoft Sandra CPU Burn-In Test!) und das bei 30° Umgebungstemperatur und höherer VCore. Auf 2.4 Ghz überschreitet die Prozessortemperatur auch unter Vollast die 55° nicht.
Ich habe keine Ahnung, ob es noch andere Kühler gibt, die das bei einem so beeindruckend niedrigen Geräuschniveau schaffen... aber auf jeden Fall ist der CNPS7000-Cu mehr als empfehlenswert und bietet selbst fürs Übertakten noch genug Reserven.
5. Die Grafikkarte
Grafikkarten bekommt man ja mitlerweile dank Zalman Heatpipie Passivkühler problemlos und günstig leise. Meine MSI Grafikkarte hat allerdings ein sehr ruhiges Kühlsystem (http://www.msi.com.tw/images/product_img/vga_img/8894.jpg) von der Stange, das bei geschlossenem Gehäuse nicht mehr hörbar ist.
6. Gehäuselüftung
Gerade in einem gedämmtem Gehäuse ist gute Belüftung wichtig, insbesondere wenn man passiv gekühle Komponenten im System hat (Northbridge, Grafikkarte). Die Lösung ist relativ simpel:
Vier langsam drehende Papast Lüfter, 2 vorne, 2 hinten. Die Modelle mit 1500 Umdrehungen pro Minute sind quasi unhörbar, allerdings ist ihr Luftdurchsatz erbärmlich, deswegen brauch man für eine gute Kühlung vier Stück. Das reicht dann aber dicke für eine gute Gehäusebelüftung.
Fazit
Mein Rechner ist leise, läuft kühl und ist absolut stabil und bietet noch reichlich Raum für Übertaktung (sobald ich den scheiss TwinMos Speicher gegen was brauchbares ausgetauscht habe).
Selbst bei sommerlichen Raumtemperaturen liegt die CPU Temperatur bei 50-55°C und die Systemtemperatur bei ca. 38°.
Die Geräuschkulisse ist sehr angenehm. Wenn nicht auf die Festplatte zugegriffen wird, ist leidiglich ein sehr, sehr leises sonores Luftrauschen zu hören. Keine hochfrequenten Töne, keine Virbationen, kein Dröhnen... nur ein ganz leichtes Rauschen durch den Luftzug.
Die einzige Lärmquelle sind noch die Festplatten, zwar dringen keine Umdrehungsgeräusche nach aussen, aber das Rattern bei Plattenzugriff ist hörbar - stört mich allerdings nicht wirklich. Eventuell werde ich das bei Gelegenheit auch noch abstellen. Allerdings bin ich sehr zufrieden, so wie es ist. Das System ist verdammt leise.
Das beste ist aber: alle Maßnahmen zur Lärmreduzierung sind im bezahlbaren Rahmen geblieben. Ein leises System muß nicht sehr viel kosten...
Ich hoffe mein kleiner Efahrungsbericht hilft einigen von Euch weiter...
Das System
Pentium 4 2.4 Ghz FSB800
Abit IS7 Mainboard
MSI GF4 Ti 4200 8x AGP Grafikkarte
2x Maxtor 120 GB 7200upm SATA HD
1. Das Gehäuse
Der bekannte Chieftec Big-Tower, damals voll schallgedämmt bei Frozen Silicon gekauft, allerdings verkaufen die AFAIK keine gedämmten Gehäuse mehr. Die Dämmung besteht aus Bitumen und Schaumstoff, also nicht wirklich spannend.
Zum Thema Schalldämmung des Gehäuses sollte man folgendes wissen: sie bewirkt keine Wunder.
Von allen Maßnahmen zur Lärmsenkung ist die Gehäusedämmung die mit Abstand unwichtigste. Letztendlich ist die Dämmung notwendig um wirklich "silent" zu werden, aber gemessen an Kosten/Aufwand und dem erzielten Ergebnis ist die Gehäusedämmung die letzte Priorität.
Über Gehäusedämmung sollte man erst nachdenken, wenn der Rest des Systems schon "silent" ist. Sobald das erreicht ist, bildet die Gehäusedämmung das Tüpfelchen auf dem i. Restvibrationen werden Geschluckt und hochfrequente Geräusche gedämmt.
Allerdings macht Gehäusedämmung ein lautes System unter keinen Umständen leise!
Außerdem würde ich auf jeden Fall zu einem Big Tower Gehäuse raten. Big Tower Gehäuse sind schwerer, was schonmal einen Teil des Körperschalls unterdrückt. Zudem sind Big Tower deutlich leichter zu kühlen als Midi-Tower Gehäuse.
2. Das Netzteil
Das Netzteil ist wohl der größte Problemfaktor. Die meisten Netzteile sind laut. "Silent" Netzteile sind meist unverschämt teuer und oftmals so sehr am Rande der Temperaturspezifikationen betrieben, daß sie zu Instabilitäten führen können.
Außerdem trägt ein normales Netzteil nach ATX-Spezifikation zur Belüftung des Gehäuses bei indem Gehäuseluft durch das Netzteil hindurch nach Außen geführt wird, während Außenluft durch einen Lüfter rechts unten ins Gehäuse geblasen wird. Viele Silent-Netzteile erfüllen diese Funktion nur noch unzureichend, was eventuelle Temperaturprobleme (gerade in gedämmten Gehäusen) verstärken kann.
Meine persönliche Netzteil-Irrfahrt hat mich über die Monate hinweg von einem Enermax über Chieftec zu Zalman und wieder zurück zu Chieftec geführt.
Das Enermax (noche in älteres Modell ohne Poti) war einfach nur inakzeptabel laut, trotz der Beteuerungen von Tests und Versendern, daß es vergleichsweise "leise" sei. Moral: traue nur Deinen eigenen Ohren.
Das Chieftec 360W für bezahlbare €50 ist deutlich leiser. Dieses Netzteil hat im unmodifizierten Zustand eine sehr akzeptable Geräuschkulisse, aber es ist beim besten willen noch nicht "silent". Ansonsten ist dieses Netzteil technisch gesehen hervorragend.
Das nächste Netzteil war das Zalman ZM300A-APF. Ein ausgesprochen laufruhiges Teil, nur leider liefert es nur 300W - was für mein moderates System nicht ausreichend war. Das System ließ sich nur booten, wenn ich ein Laufwerk abgeklemmt habe. Für moderne System ist dieses Netzteil also möglicherweise zu schwach und für zukünftige Systeme sicher nicht mehr ausreichend.
Letztendlich habe ich die fast ideale Lösung gefunden. Das Chieftec 360W Netzteil in verbindung mit der MR Box (https://ssl.kundenserver.de/s34556338.einsundeinsshop.de/sess/utn153f2acb3db7314/shopdata/0190_Zubeh=F6r/0070_Geh=E4usezubeh=F6r/product_details.shopscript?article=0030_MR%2BBox%2BNT%3D26slash%3D3B80%2B%3D2819 00%3D29). Damit ist das Netzteil quasi unhörbar, die €20 für die MR Box sind wirklich gut angelegt, auch wenn dieser "Schalldämpfer" einen doch etwas billigen Eindruck macht. Aber er funktioniert prima.
Solange man ein Netzteil mit nur einem Lüfter hat, kann man mit der MR Box jedes halbwegs leise Netzteil in ein "ultra silent" Netzteil verwandeln, ohne gleich 130+ € für irgend ein umgemoddetes, heißlaufendes Scheissteil abdrücken zu müssen.
Nach langer Zeit habe ich somit endlich eine bezahlbare und vor allem funktonierende Lösung für das leidige Netzteilproblem gefunden.
3. Der Northbridge-Lüfter
Das Abit IS7 hat bekanntlich einen sehr nervigen, kleinen Scheisslüfter auf der Northbridge sitzen. Diese Nervensäge habe ich durch einen passiven Zalman Northbridge Kühler ausgetausche.
Zwar musste ich zur Montage den mitgelieferten 2-Kompenten Kleber verwenden (was die Installation zu einem einzigen Krampf gemacht hat), allerdings kühlt das Ding tadellos, keinen Deut schlechter als der ursprüngliche aktive Lüfter. Der Passivkühler kostet auch weniger als 5€.
4. Der Prozessorkühler
Zalmann CNPS7000-Cu. Ich kann nicht genug betonen, wie großartig dieser Kühler ist. Er ist leise, regelbar und ist gleichzeitig auch in Sachen Kühlung spitzenklasse. die ca. €50 sind wirklich jeden Cent wert. Ich schraube schon seit Pentium-90 Tagen meine Rechenr selbst zusammen und dieser Kühler ist wirklich der beste, der mir je untergekommen ist.
Bei ca. 1800 Umdrehungen pro Minute ist der Lüfter bei geschlossenem Gehäuse absolut nicht höhrbar. Über 1800 wird er deutlich lauter. Aber selbst bei nur 1800 Umdrehungen hat er bei meinen Übertaktungsexperimenten den Prozessor auf 3.0 Ghz zuverlässig gekühlt (ca. 61° C nach 40 Minuten SiSoft Sandra CPU Burn-In Test!) und das bei 30° Umgebungstemperatur und höherer VCore. Auf 2.4 Ghz überschreitet die Prozessortemperatur auch unter Vollast die 55° nicht.
Ich habe keine Ahnung, ob es noch andere Kühler gibt, die das bei einem so beeindruckend niedrigen Geräuschniveau schaffen... aber auf jeden Fall ist der CNPS7000-Cu mehr als empfehlenswert und bietet selbst fürs Übertakten noch genug Reserven.
5. Die Grafikkarte
Grafikkarten bekommt man ja mitlerweile dank Zalman Heatpipie Passivkühler problemlos und günstig leise. Meine MSI Grafikkarte hat allerdings ein sehr ruhiges Kühlsystem (http://www.msi.com.tw/images/product_img/vga_img/8894.jpg) von der Stange, das bei geschlossenem Gehäuse nicht mehr hörbar ist.
6. Gehäuselüftung
Gerade in einem gedämmtem Gehäuse ist gute Belüftung wichtig, insbesondere wenn man passiv gekühle Komponenten im System hat (Northbridge, Grafikkarte). Die Lösung ist relativ simpel:
Vier langsam drehende Papast Lüfter, 2 vorne, 2 hinten. Die Modelle mit 1500 Umdrehungen pro Minute sind quasi unhörbar, allerdings ist ihr Luftdurchsatz erbärmlich, deswegen brauch man für eine gute Kühlung vier Stück. Das reicht dann aber dicke für eine gute Gehäusebelüftung.
Fazit
Mein Rechner ist leise, läuft kühl und ist absolut stabil und bietet noch reichlich Raum für Übertaktung (sobald ich den scheiss TwinMos Speicher gegen was brauchbares ausgetauscht habe).
Selbst bei sommerlichen Raumtemperaturen liegt die CPU Temperatur bei 50-55°C und die Systemtemperatur bei ca. 38°.
Die Geräuschkulisse ist sehr angenehm. Wenn nicht auf die Festplatte zugegriffen wird, ist leidiglich ein sehr, sehr leises sonores Luftrauschen zu hören. Keine hochfrequenten Töne, keine Virbationen, kein Dröhnen... nur ein ganz leichtes Rauschen durch den Luftzug.
Die einzige Lärmquelle sind noch die Festplatten, zwar dringen keine Umdrehungsgeräusche nach aussen, aber das Rattern bei Plattenzugriff ist hörbar - stört mich allerdings nicht wirklich. Eventuell werde ich das bei Gelegenheit auch noch abstellen. Allerdings bin ich sehr zufrieden, so wie es ist. Das System ist verdammt leise.
Das beste ist aber: alle Maßnahmen zur Lärmreduzierung sind im bezahlbaren Rahmen geblieben. Ein leises System muß nicht sehr viel kosten...
Ich hoffe mein kleiner Efahrungsbericht hilft einigen von Euch weiter...