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Alt 2003-09-07, 08:04:26   #16 (im Thread / einzeln)
Jenny23
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Die Kirche und die Religion haben den Fortschritt behindert. So sehe ich das ebenfalls. Man sollte da nicht beschönigen. Sie hat natürlich auch Schulen und Universtitäten gebaut, aber das gleicht den Rest nicht aus. Für die grausame Ermordung von Giordano Bruno (Gott ist in der Natur zu finden, nicht ausserhalb, also ist das Studium der Natur der Weg Gott zu erkennen) hat sich der Vatikan erst vor einigen Jahren entschuldigt, so wie man Galileo Galilei rehabilitierte. Offenbar gesteht man doch manchmal Fehlbarkeit ein, auch wenn's Jahrhunderte dauert.
Letztlich können wir jedoch nicht mehr erklären als wir "sehen" können, der Rest ist Theorie.
Wobei die Physiker schon nach der Theorie von Allem streben, also einer Theorie die alle bekannten Grundelemente der Natur umfasst. So mag der Raum aus Strings oder Branen bestehen die dann letztlich die Ursache für all die Phänomene sind die wir messen können, im Kleinsten wie im Größten. Materie und Energie als Eigenschaften des Raums. Elegant. Aber ob das nun "wahr" ist? Die meisten Wissenschaftler sind schon froh, wenn die Formeln korrekte Vorraussagen liefern. Warum die Dinge allerdingst so funktionieren, oder gar wie man sich das vorstellen kann, daß dürfte ein Rätsel bleiben (nun, die ganz großen können sich sicherlich mehr vorstellen als der normale Durchschnittsphysiker). Letztlich ist es eine Orgie in Mathematik. Brillante Menschen haben die richtigen Schlüssse gezogen und es entstanden Formelwerke die die Realität scheinbar gut bis sehr gut beschreiben. Das beste Beispiel ist hier sicher die QM. Würde mich wundern, wenn die wirklich jemand kapieren sollte, aber mit ihr gerechnet wird ständig und wie wir sehen sollten funktioniert es wunderbar. Aber auch die RT ist ein Wahnsinn. Bei hohen Geschwindigkeiten vergeht die Zeit langsamer, werden Gegenstände kürzer und nimmt die Masse zu. Immer wenn man glaubt sich die Sache vorstellen zu können kommt eine Frage auf und schon merkt man, daß man ohne Die athematik völlig verratzt ist und sich den Kram nicht wirklich vorstellen kann. Man kann derartiges nicht mehr intuitiv verstehen. Nun, zumindest ich kann es nicht. Gott, das ist die Mathematik. Damit wäre Gott wirklich unendlich, von Umfang und Größe und in seinen Rätseln. Würde sich die Religion von ihrer Moral befreien könnte man einen Glauben schaffen der mir gefallen könnte. Irgendeine schöne Metapher über das Universum, das sein an sich. Letztlich wäre diese Religion dann nicht viel mehr als eine Theorie über die Welt in schönen Worten. Da hat die Wissenschaft tatsächlich etwas religiöses an sich. Der "Gottesdienst" wäre dann die Verfeinerung und Erweiterung unserer Erkenntnisse und unserer Macht mit Gott zu kommunizieren (also uns mit den Naturgesetzen auf eine nützliche Art und Weise zu "unterhalten") zu vergrößern. Mancher Wissenschaftler mag das so sehen. Aber Wissenschaft an sich ist das nicht, es ist eine Einstellung zur Wissenschaft, eine Metapher, Worte, aber ich finde es schöner, tiefer und erhebener als alles andere was sich die Menschen so ausdachten. Die Realität übertrifft die menschliche Vorstellungskraft nunmal bei weiten. Da behaupten dannn einige sie hätten Gottes Wort vernommen und sogar verstanden und schreiben einen moralischen Kodex nieder, legen ein Dogma fest.

Beruflich mache ich derzeit nichts. Ich warte auf den Semesterbeginn.
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